Natura 2000 - Kooperation von Naturschutz und Nutzern, pdf
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Die Raumanalyse zur <strong>Natura</strong>usstattung <strong>und</strong><br />
Geologie<br />
Im Gr<strong>und</strong>lagenteil (Schritt 1) der Raumanalyse<br />
zur <strong>Natura</strong>usstattung <strong>und</strong> Geologie (siehe<br />
Ablaufschema S. 25) werden die Ergebnisse der<br />
Biotopkartierungen, der forstlichen Bestandserhebungen<br />
<strong>und</strong> der geologisch-hydrologischen<br />
Erfassungen in Text <strong>und</strong> Karte dargestellt.<br />
Im zweiten Schritt erfolgt eine Bewertung der<br />
Gr<strong>und</strong>lageninformationen mit dem Ergebnis<br />
einer Gesamtarbeitskarte, in der alle „sensiblen<br />
Bereiche“ (hinsichtlich Boden-, Wasser-,<br />
Biotop- <strong>und</strong> Artenschutz) dargestellt sind, aber<br />
auch Flächen, in denen die naturwissenschaftlich<br />
<strong>und</strong> gesetzlich bedingten Raumwiderstände<br />
als deutlich geringer einzustufen sind.<br />
Im dritten Schritt erfolgt eine zielorientierte<br />
Auswertung. Zielgerichtet auf die militärische<br />
Nutzung werden hier die „sensiblen Bereiche“<br />
auf ihre Empfindlichkeit gegenüber der gegenwärtigen<br />
oder geplanten militärischen Nutzung<br />
überprüft:<br />
• Schadet die gegenwärtige militärische Nut-<br />
zung der <strong>Natura</strong>usstattung <strong>und</strong> dem -potenzial<br />
(z.B. durch Biotopvernichtung, Bodenverdichtung<br />
oder Erosion, Gefährdung der<br />
Schutzfunktion des Waldes)?<br />
• Ist die gegenwärtige militärische Nutzung für<br />
den Erhalt des Naturpotenzials<br />
ohne Bedeutung?<br />
• Ist die gegenwärtige militärische<br />
Nutzung dem Naturpotenzial<br />
förderlich oder<br />
sogar Gr<strong>und</strong>bedingung für die<br />
derzeitige Ausprägung <strong>von</strong><br />
Lebensräumen (Kulturbiotope,<br />
z.B. Heiden, vegetationsarme<br />
Flächen)?<br />
In Verbindung mit den Nutzungsvorgaben<br />
für den jeweiligen<br />
Übungsplatz entsteht da-<br />
raus eine Karte „Mögliche Nutzungseinschränkungen“<br />
(z.B.<br />
Betretungsverbot, Befahrungsverbot,<br />
Schanzverbot, jahres-<br />
zeitliche <strong>und</strong> witterungsbedingte Einschränkungen,<br />
Nutzungsintensitäten).<br />
Der Benutzungs <strong>und</strong> Bodenbedeckungsplan<br />
(BBPlan)<br />
Der Benutzungs- <strong>und</strong> Bodenbedeckungsplan<br />
(BB-Plan) ist ein Geo-Informations-System<br />
(GIS)-gestütztes Planungs- <strong>und</strong> Managementinstrument<br />
<strong>und</strong> dient als militärischer Flächennutzungsplan<br />
zur Gewährleistung einer<br />
gesetzeskonformen, nachhaltigen <strong>und</strong> bestimmungsgemäßen<br />
Nutzung <strong>von</strong> Übungsplätzen.<br />
Der BB-Plan besteht aus drei Teilen:<br />
• Teil A – Fachwissenschaftliche Gr<strong>und</strong>lagen<br />
<strong>und</strong> Bewertung,<br />
• Teil B – Nutzung <strong>und</strong> Bodenbedeckung,<br />
• Teil C – FFH-/Vogelschutz-Management<br />
(Modul N <strong>2000</strong>).<br />
Im Teil A sind Ausgangslage <strong>und</strong> Rahmenbedingungen,<br />
Fachbeiträge der einzelnen Wissenschaftsdisziplinen<br />
sowie weitere Einflussfaktoren<br />
zu erfassen <strong>und</strong> hinsichtlich ihrer<br />
Auswirkungen auf die bestimmungsgemäße<br />
Nutzung zielgerichtet auszuwerten <strong>und</strong> zusammengefasst<br />
darzustellen. Schutzforderungen,<br />
die sich aus Gründen des Immissions-, Boden-,<br />
Natur- <strong>und</strong> Gewässerschutzes sowie der Landschaftspflege<br />
ableiten, sind zu dokumentieren.<br />
Naturnahe Ufervegetation auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück