TRITONUS - HochschülerInnenschaft an der Universität für Musik
TRITONUS - HochschülerInnenschaft an der Universität für Musik
TRITONUS - HochschülerInnenschaft an der Universität für Musik
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Foto: Gregor Grömmer<br />
<strong>TRITONUS</strong><br />
Jänner 2004<br />
JG. 36 / Nr.1 / Jänner 2004 P.b.b. Verlagspostamt 1000 Wien GZ 02Z032349M Aktuelle Information <strong>für</strong> Studierende <strong>an</strong> <strong>der</strong> MDW
Editorial:<br />
Weihnachten liegt hinter uns und<br />
Silvester haben wir auch gut überst<strong>an</strong>den;<br />
es ist also <strong>der</strong> Zeitpunkt gekommen,<br />
euch den ersten <strong>TRITONUS</strong> des<br />
Jahres 2004 zu präsentieren.<br />
Auch diesmal gilt es wie<strong>der</strong>, euch ein<br />
neues Gesicht vorzustellen: Dagmar<br />
Furch, ihres Zeichens Zweite Stellvertretende<br />
Vorsitzende, gibt sich auf Seite<br />
3 die Ehre.<br />
Mit unserer Titelstory wollen wir euch<br />
die Geschichte des Gebäudes <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />
Seilerstätte, in dem viele von euch täglich<br />
ein- und ausgehen, näherbringen.<br />
Horst Lackinger und Peter Humer<br />
informieren euch über die Internet-<br />
Tauschbörse www.musikstunden.com,<br />
auf <strong>der</strong> m<strong>an</strong> Vorbereitungen <strong>für</strong> den<br />
<strong>Musik</strong>unterricht finden k<strong>an</strong>n.<br />
Katariina Gaehler und Monika<br />
Geretsegger haben einen Bericht über<br />
das "Internationale Treffen <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>therapie-Studierenden",<br />
das im November<br />
in Wien stattf<strong>an</strong>d, verfasst.<br />
Für die aktuelle Ausgabe haben wir<br />
zudem – m<strong>an</strong> staune – drei(!) Interviews<br />
geführt. Eva Pakisch traf sich mit<br />
Wolfg<strong>an</strong>g Dorninger, einem <strong>der</strong><br />
Gründungsmitglie<strong>der</strong> des SR-Archivs<br />
österreichischer Popularmusik, zu<br />
einem Gespräch, Andrea Fränzel interviewte<br />
Adelheid Hornich, die am Institut<br />
Antonio Salieri Ges<strong>an</strong>g unterrichtet, und<br />
Gregor Grömmer interviewte Andrea<br />
Fränzel sowie die restlichen Mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> B<strong>an</strong>d "Alalie Lilt".<br />
Die beiden letztgen<strong>an</strong>nten Interviews<br />
sind übrigens das Ergebnis einer<br />
Neugestaltung des <strong>TRITONUS</strong>. Künftig<br />
werden wir euch in je<strong>der</strong> Ausgabe<br />
eine/n Professor/in o<strong>der</strong> ein Institut vorstellen<br />
sowie eine B<strong>an</strong>d, <strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong><br />
Studierende <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>uni sind.<br />
Neu eingeführt haben wir außerdem die<br />
Rubrik "tonspuren", in <strong>der</strong> ihr in Zukunft<br />
CD-Reszensionen von Andrea Fränzel<br />
nachlesen könnt.<br />
Darüber hinaus findet ihr natürlich auch<br />
wie<strong>der</strong> jede Menge nützlicher Kulturtipps.<br />
Beson<strong>der</strong>s <strong>an</strong>s Herz legen wollen<br />
wir euch diesmal das Festival "Out of<br />
Control" sowie Barry Koskys Inszenierung<br />
von Claudio Monteverdis Oper<br />
"L’incoronazione di Poppea".<br />
Viel Spaß beim Lesen wünschen euch<br />
Eva & Gregor<br />
Inhalt<br />
Universitäres<br />
Und noch ein neues Gesicht<br />
Dagmar Furch stellt sich vor Seite 3<br />
„rhythmica“<br />
<strong>Musik</strong>- und Bewegungspädagogik Seite 3<br />
Anerkennungsverfahren neu Seite 4<br />
Studienbeitrag <strong>für</strong> Studierende aus den<br />
EU-Erweiterungslän<strong>der</strong>n Seite 4<br />
Kennen Sie die Seilerstätte?<br />
Geschichte des Hauses Seite 5<br />
Univ.-Prof. Adelheid Hornich<br />
Ein Portrait Seite 6<br />
www.musikstunden.com<br />
<strong>Musik</strong>stunden fix und fertig zum Download Seite 8<br />
<strong>Musik</strong>therapie im Austausch<br />
Internationales Studierenden-Treffen in Wien Seite 9<br />
CAMPUSonline<br />
IT-Dienste <strong>für</strong> Studierende Seite 10<br />
Leserbrief Seite 11<br />
Schwarzes Brett Seite 12<br />
Kultur<br />
Archiv gegen das Vergessen<br />
Das SR-Archiv österreichischer Popularmusik Seite 14<br />
Alalie Lilt<br />
Eine B<strong>an</strong>d stellt sich vor Seite 16<br />
Kontrollverlust<br />
Das Festival „Out of Controll 2004“ im Museumsquartier Seite 18<br />
High Culture meets Trash<br />
„L’incoronazione di Poppea“ im Schauspielhaus Seite 19<br />
Wenn im Frühling …<br />
Das „13. Wiener Frühlingsfestival“ im Konzerthaus Seite 20<br />
Reson<strong>an</strong>zen 2004<br />
Ein Rückblick Seite 21<br />
Kulturtipps Seite 20<br />
Tonspuren Seite 22<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber, Eigentümer, Medieninhaber, <strong>für</strong> den Inhalt ver<strong>an</strong>twortlich: Hochschülerinnenschaft <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> und darstellende Kunst Wien, Seilerstätte 26,<br />
A-1010 Wien. Tel.: 01/711 55/8901; Fax:01/711 55/8999; e-mail: oeh-presse@mdw.ac.at; Internet: http://www.mdw.ac.at/OEH/ Konto: B<strong>an</strong>k Austria (BLZ 20151); Kto.: 00-<br />
427-032-602 Redaktion: Eva Pakisch, Gregor Grömmer, Christoph Velisek, Stef<strong>an</strong>ie Mayr; Layout: Wolfg<strong>an</strong>g Kschwendt; Druck: Luigard Druck- und Verlags-GmbH; Auflage:<br />
4300 Stück Verkaufspreis: EUR 1.-. Alle namentlich gekennzeichneten Artikel müssen nicht die Meinung <strong>der</strong> Redaktion wi<strong>der</strong>spiegeln. Termin<strong>an</strong>gaben ohne Gewähr.<br />
Offenlegung nach Mediengesetz: Der <strong>TRITONUS</strong> ist die aktuelle Information <strong>für</strong> Studierende <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> und darstellende Kunst Wien. Anmerkung:<br />
Selbstverständlich bezieht sich die gewählte Gen<strong>der</strong>form (Student, Lehrer,...) immer auf beide Geschlechter. Namentliche gekennzeichnete Beiträge müssen nicht <strong>der</strong><br />
Meinung <strong>der</strong> Redaktion o<strong>der</strong> des Herausgebers entsprechen. Die Redaktion behält sich das Recht auf redaktionelle Bearbeitung von M<strong>an</strong>uskripten vor.
Und noch ein neues Gesicht ...<br />
In <strong>der</strong> letzten Ausgabe hat sich <strong>an</strong> dieser<br />
Stelle meine ins-Büro-stolpernde<br />
Kollegin Cornelia Rupert vorgestellt und<br />
auch ich habe auf unergründlichen<br />
Pfaden den Weg in eben dieses Büro<br />
gefunden. Nach einigen Rücktritten und<br />
Angelobigungen habe ich nun die<br />
Position <strong>der</strong> Zweiten Stellvertretenden<br />
Vorsitzenden inne und auch mich wird<br />
m<strong>an</strong> in Zukunft auf diversen Briefköpfen<br />
wie<strong>der</strong>finden.<br />
Doch wer verbirgt sich hinter <strong>der</strong> Bezeichnung<br />
"Stellvertretende Vorsitzende",<br />
meinem Namen und einem<br />
Foto? - Eine 22-jährige Studentin, die gerade<br />
drauf und dr<strong>an</strong> ist ihr ME/Englisch<br />
Lehramtsstudium zu beenden und ihr<br />
IGP-Klavier Studium in G<strong>an</strong>g zu bringen.<br />
"rhythmica" -<br />
Der zweite Jahrg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Studienrichtung<br />
<strong>Musik</strong>- und Bewegungspädagogik<br />
präsentiert Ergebnisse aus zwei Jahren<br />
Arbeit in <strong>Musik</strong> und Bewegung.<br />
Choreographien alleine, zu zweit o<strong>der</strong> in<br />
<strong>der</strong> Gruppe in Abwechslung mit (body-)<br />
perkussiven Stücken sorgen <strong>für</strong> einen<br />
sp<strong>an</strong>nenden und bunten Abend.<br />
Termine: 16. und 17.3.2004 / 20:00 Uhr<br />
Ort: Theater Kosmos<br />
Siebensterngasse 42<br />
1070 Wien<br />
Karten: Erwachsene: EUR 10,-<br />
Studenten: EUR 8,-<br />
Reservierung erbeten unter:<br />
0664/1417156 o<strong>der</strong> claudia.jakel@aon.at<br />
Da auch ich, wie viele meiner ÖH-<br />
KollegInnen, ständig Be-schäftigung<br />
brauche und nicht genug Neues kennenlernen<br />
k<strong>an</strong>n, wechsle ich nun nach meinen<br />
Tätigkeiten als Lehrperson in einer<br />
Privatschule, Flugbegleiterin und Kin<strong>der</strong>gärtnerin<br />
schließlich zur ÖH, wo ich mich<br />
moment<strong>an</strong> in meinem neuen Amt sehr<br />
wohl und keineswegs unterbeschäftigt<br />
fühle. Der Kontakt zu und die Arbeit mit<br />
EUCH verspricht sp<strong>an</strong>nend und – soweit<br />
ich das jetzt schon beurteilen k<strong>an</strong>n –<br />
auch vielseitig zu werden.<br />
Nun bleibt nichts mehr übrig außer uns<br />
allen eine erfolgreiche Zeit und ein gutes<br />
Jahr 2004 zu wünschen!<br />
Dagmar Furch<br />
Universitäres<br />
Aufführung des 2. Jahrg<strong>an</strong>ges <strong>der</strong> StudentInnen <strong>für</strong> <strong>Musik</strong>- und Bewegungspädagogik<br />
Illustration: W.Kschwendt<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 3
Universitäres<br />
Anerkennungsverfahren neu<br />
Liebe Studierende,<br />
Mit 1.1.2004 ist das <strong>Universität</strong>sgesetz<br />
2002 auch <strong>für</strong> unsere <strong>Universität</strong> voll<br />
wirksam geworden. Das bringt einige<br />
inhaltliche und org<strong>an</strong>isatorische Än<strong>der</strong>ungen<br />
mit sich.<br />
Anerk<strong>an</strong>nt werden wie bisher:<br />
a) positiv best<strong>an</strong>dene Prüfungen:<br />
- <strong>an</strong> einer <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten inländischen<br />
o<strong>der</strong> ausländischen postsekundären<br />
Bildungseinrichtung,<br />
- <strong>an</strong> einer berufsbildenden höheren<br />
Schule,<br />
- <strong>an</strong> einer Höheren Anstalt <strong>für</strong> Lehrerund<br />
Erzieherbildung,<br />
- in Studien <strong>an</strong> <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten inländischen<br />
Bildungseinrichtungen, <strong>der</strong>en<br />
Zug<strong>an</strong>g die allgemeine <strong>Universität</strong>sreife<br />
erfor<strong>der</strong>t,<br />
- o<strong>der</strong> in einem Lehrg<strong>an</strong>g universitären<br />
Charakters<br />
- <strong>an</strong> österreichischen Konservatorien<br />
mit Öffentlichkeitsrecht.<br />
b) unter bestimmten Umständen auch<br />
wissenschaftliche o<strong>der</strong> künstlerische<br />
Tätigkeiten <strong>an</strong> Institutionen außerhalb<br />
<strong>der</strong> <strong>Universität</strong>.<br />
c) Prüfungen, die in Vorbereitungslehrgängen<br />
o<strong>der</strong> postgradualen Lehrgängen<br />
abgelegt wurden.<br />
Zuständig <strong>für</strong> alle Anerkennungsverfahren<br />
ist nun <strong>der</strong> Studiendirektor, Herr<br />
Mag.Dr. Michael Steph<strong>an</strong>ides. Antragsformulare<br />
sind in <strong>der</strong> Studiendirektion<br />
bei Frau Kurz, Anton-von-Webern-<br />
Platz 1, Zi D 01 35, (Parteienverkehrszeiten<br />
entsprechen denen <strong>der</strong> Studienund<br />
Prüfungsabteilung: Mo, Do, Fr 9 -<br />
12 Uhr, Di 9 - 12 Uhr und 13 - 15 Uhr,<br />
Mittwoch geschlossen) erhältlich.<br />
Sprechstunde des Studiendirektors<br />
nach telefonischer Vereinbarung mit<br />
Frau Kurz.<br />
Mit dem Antrag müssen alle Zeugnisse<br />
o<strong>der</strong> Belege abgegeben werden, die die<br />
positive Ablegung <strong>der</strong> Prüfungen<br />
beweisen.<br />
Anerkennungen sind immer nur <strong>für</strong> den<br />
Studienabschnitt möglich, in dem sich<br />
<strong>der</strong> Studierende gerade befindet. Das<br />
heißt, zuerst wird alles <strong>für</strong> den ersten<br />
Studienabschnitt eingereicht und d<strong>an</strong>n<br />
erst <strong>für</strong> den zweiten und so weiter.<br />
Über eingel<strong>an</strong>gte Anträge muss <strong>der</strong><br />
Studiendirektor innerhalb von zwei<br />
Monaten ab Antragsstellung entscheiden.<br />
Das bedeutet aber auch, dass die<br />
Anträge rechtzeitig abgegeben werden<br />
müssen, zum Beispiel wenn eine<br />
Diplomprüfung erst nach erfolgter<br />
Anerkennung abgelegt werden k<strong>an</strong>n.<br />
Für die, die es genau wissen wollen:<br />
Geregelt ist das alles in § 78 <strong>Universität</strong>sgesetz<br />
2002.<br />
Viel Erfolg beim Studium wünscht Ihnen<br />
allen<br />
Der Studiendirektor<br />
(Mag.Dr. Michael Steph<strong>an</strong>ides)<br />
bezahlte Anzeige<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 4<br />
Studienbeitrag <strong>für</strong> Studierende aus<br />
den EU-Erweiterungslän<strong>der</strong>n ab<br />
WS 2004/05<br />
!!!<br />
Das Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung,<br />
Wissenschaft und Kultur hat mit 22.<br />
Dez. 2003 mitgeteilt, daß ordentliche<br />
und außerordentliche Studierende <strong>an</strong><br />
<strong>Universität</strong>en, welche die Staats<strong>an</strong>gehörigkeit<br />
Estl<strong>an</strong>ds, Lettl<strong>an</strong>ds, Litauens,<br />
Maltas, Polens, <strong>der</strong> Slowakei, Sloweniens,<br />
<strong>der</strong> Tschechischen Republik,<br />
Ungarns o<strong>der</strong> Zyperns besitzen, den<br />
Studienbeitrag in <strong>der</strong> Höhe von EUR<br />
363,36 erstmals ab dem Wintersemester<br />
2004/05 zu entrichten haben.<br />
Illustration: W.Kschwendt
Kennen Sie die Seilerstätte?<br />
Unsere Geschichte, respektive die<br />
Historie dieses Ortes <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />
Seilerstätte, beginnt 1660 unter <strong>der</strong><br />
Fe<strong>der</strong>führung Eleonores von Gonzaga,<br />
ihres Zeichens Kaiserin und Witwe<br />
Ferdin<strong>an</strong>ds III. Sie holte, als streng gläubige<br />
Katholikin, den Orden <strong>der</strong><br />
Ursulinen, <strong>der</strong> zu dieser Zeit schon über<br />
g<strong>an</strong>z Europa verstreut St<strong>an</strong>dorte pflog,<br />
nach Wien. Das Grundkonzept <strong>der</strong><br />
Ursulinen, die Erziehung und Läuterung<br />
junger adeliger Mädchen, sollte auch in<br />
Wien Anwendung finden. Zu diesem<br />
Behufe wurden dem Orden sieben<br />
Gebäude vereignet, welche in den<br />
Jahren d<strong>an</strong>ach ständige Erweiterung<br />
erfuhren.<br />
Den Ursulinen war wachsen<strong>der</strong> Erfolg<br />
vergönnt: Mehr und mehr adelige<br />
Jungdamen nahmen Unterricht. Gönner<br />
f<strong>an</strong>den sich, die dem Orden Spenden in<br />
Form von Gebäuden zukommen ließen.<br />
Das Haus wuchs beständig im<br />
Grundriß, bis es um 1720 ungefähr die<br />
heutigen Ausmaße erreicht hatte.<br />
Neben den Donationen war ein<br />
Zinshaus, in dem sich adelige Witwen<br />
einmieteten, damit sie dem Orden nahe<br />
sein konnten, eine wichtige Einnahmequelle.<br />
Im Jahr 1675 wurde dort, wo sich zuvor<br />
das Gasthaus "Zum roten Löwen"<br />
befunden hatte, die heute noch bestehende<br />
Kirche errichtet und eingeweiht.<br />
Die Glocke ist noch ein Original aus<br />
jener Zeit, dem heiligen Aloisius geweiht<br />
und trägt die Inschrift "Mich goß Meister<br />
Gross im Jahre 1675 zu Wien". Durch<br />
Zufall wurde sie entdeckt und läutet<br />
heute wie<strong>der</strong> die Messen ein. Die Orgel<br />
wurde 1966, weil sie <strong>für</strong> die Zwecke <strong>der</strong><br />
<strong>Universität</strong> zu klein war, durch eine größere<br />
ersetzt, <strong>für</strong> die <strong>der</strong> Chor durchbrochen<br />
werden mußte. Ansonsten gab es<br />
keine gravierenden Verän<strong>der</strong>ungen.<br />
Josef II. löste die meisten Klöster <strong>der</strong><br />
Stadt auf. Nicht so jenes <strong>der</strong> Ursulinen,<br />
die engen Kontakt zur Mutter des<br />
Herrschers, Maria Theresia, unterhielten,<br />
wenngleich ihnen auch das<br />
Zinshaus und damit eine wichtige<br />
Möglichkeit <strong>der</strong> Selbsterhaltung weggenommen<br />
wurde. Diese Zeit <strong>der</strong> Not und<br />
Armut dauerte <strong>an</strong>, bis Fr<strong>an</strong>z I. die<br />
Besitzungen wie<strong>der</strong> retournierte.<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 5<br />
Universitäres<br />
Der Gebäudekomplex <strong>an</strong> <strong>der</strong> Seilerstätte, heute Teil <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> und darstellende<br />
Kunst, ist ein "altehrwürdiges" Gebäude mit interess<strong>an</strong>ter Historie. Im wahrsten<br />
Sinne des Wortes begegnet uns diese <strong>an</strong> allen Ecken des Hauses und begleitet uns bis in<br />
die Keller.<br />
Text: Gregor A. Grömmer (nach einem Interview mit Herrn Karl Pelech)<br />
Das rege Interesse <strong>der</strong> Herrschenden<br />
<strong>an</strong> den Gebäuden mag auch damit<br />
zusammenhängen, daß sie nicht ausschließlich<br />
religiösen Zwecken dienten,<br />
son<strong>der</strong>n auch militärischen. Alle alten<br />
Klöster <strong>der</strong> Stadt Wien, das Dominik<strong>an</strong>er-,<br />
Fr<strong>an</strong>zisk<strong>an</strong>er-, Augustiner- und<br />
Ursulinenkloster, bef<strong>an</strong>den sich exakt<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> Stadtmauer und sind durch<br />
unterirdische Gänge mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> verbunden,<br />
die zum einen als Fluchtwege<br />
dienten, zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en eine schnelle und<br />
unsichtbare Truppenbewegung ermöglichten.<br />
Hier wurden die Soldaten einquartiert,<br />
wenn es notwendig wurde, sie<br />
in Bereitschaft zu halten. Auch die<br />
Architektur zeugt davon: In den Gängen<br />
des Studentenheims finden zwei M<strong>an</strong>n<br />
in voller Bewaffnung nebenein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />
Platz; die Grundmauern sind etwa eineinhalb<br />
Meter dick. In Zeiten des<br />
Krieges und <strong>der</strong> Belagerungen ein<br />
unschätzbarer Vorteil <strong>für</strong> den Feldherrn.<br />
Die Stadtmauer verlief in etwa entl<strong>an</strong>g<br />
<strong>der</strong> Straße und wo wir heute die <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />
Straßenseite sehen, bef<strong>an</strong>den sich zur<br />
Zeit <strong>der</strong> Türkenbelagerungen schon die<br />
ersten Bollwerke.<br />
So fiel das Haus denn auch 1683, während<br />
<strong>der</strong> zweiten Türkenbelagerung, in<br />
die Hände <strong>der</strong>selben. Während <strong>der</strong><br />
napoleonischen Kriege (um 1809) wurden<br />
fr<strong>an</strong>zösische Truppen einquartiert.<br />
Bis zu dieser Zeit wurde dem Gebäude<br />
so viel Schaden zugefügt, daß den<br />
Ursulinen eine Renovation unmöglich<br />
wurde. Der schulische Betrieb konnte<br />
zwar noch bis 1900 im gleichen Ausmaß<br />
aufrecht erhalten werden, doch war <strong>der</strong><br />
Orden fin<strong>an</strong>ziell nicht mehr abgesichert.<br />
Nach <strong>der</strong> Machtergreifung Hitlers<br />
beschlagnahmte die Gestapo das<br />
Kloster und es blieb, zu welchem<br />
Zwecke immer, versperrt. Die Schwestern<br />
w<strong>an</strong><strong>der</strong>ten aus. Die letzte bek<strong>an</strong>nte<br />
Spende einer Gläubigen, eine weiße<br />
Madonna, datiert in das Jahr 1945 und<br />
stellt eine D<strong>an</strong>ksagung dar, weil das<br />
Gebäude von den Bomben verschont<br />
geblieben war. Sie ist verschwunden.<br />
1960 wurde <strong>der</strong> Gebäudekomplex von<br />
<strong>der</strong> Stadt Wien aufgekauft und nach<br />
vollständiger Renovierung (1960 – 1969)<br />
<strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> und darstellende<br />
Kunst übergeben, welche zu dieser<br />
Zeit in <strong>der</strong> Lothringerstraße ihr<br />
Ausl<strong>an</strong>gen f<strong>an</strong>d und dort <strong>an</strong> erheblicher<br />
Platznot litt. Gedacht war das Gebäude<br />
<strong>für</strong> die Auslagerung <strong>der</strong> Streicher-,<br />
Bläser- und Kompositionsklassen.<br />
Fotos: Gregor A. Grömmer
Universitäres<br />
In je<strong>der</strong> Ausgabe des <strong>TRITONUS</strong> werden wir Euch künftig eine <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> beschäftigte Person<br />
vorstellen. Beginnen möchten wir mit <strong>der</strong> Ges<strong>an</strong>gsprofessorin<br />
Univ.-Prof. Adelheid Hornich<br />
Interview: Andrea Fränzel<br />
Die Pädagogik bildet Ihren Berufsschwerpunkt.<br />
Gibt es ein bestimmtes<br />
Konzept, dem Sie in Ihrem Unterricht<br />
folgen?<br />
Lassen Sie mich mit einem Zitat aus<br />
Meistersinger 3. Akt beginnen:<br />
H<strong>an</strong>s Sachs sagt zu Stolzing: "Die<br />
Meisterregeln lernt beizeiten, / dass<br />
sie getreulich euch geleiten, / und helfen<br />
wohl bewahren, / was in <strong>der</strong><br />
Jugend Jahren, / mit holdem Triebe /<br />
Lenz und Liebe / euch unbewusst ins<br />
Herz gelegt, / dass ihr das unverloren<br />
hegt." Walther von Stolzing fragt<br />
Sachs wie er ein gutes Lied dichten<br />
soll: "Wie f<strong>an</strong>g ich nach <strong>der</strong> Regel <strong>an</strong>?"<br />
H<strong>an</strong>s Sachs <strong>an</strong>twortet: "Ihr stellt sie<br />
selbst und folgt ihr d<strong>an</strong>n."<br />
In diesen paar Sätzen liegen <strong>für</strong> mich<br />
die Eckpfeiler: fundiertes Wissen über<br />
Atem, Wechselspiel von Sp<strong>an</strong>nung<br />
und Entsp<strong>an</strong>nung, Bedeutung <strong>der</strong><br />
Emotionalität, Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit<br />
<strong>Musik</strong>stücken und Inhalten, Unbewusstes<br />
bewusst machen und so das<br />
Wun<strong>der</strong> Mensch und Stimme entdekken<br />
und pflegen.<br />
Die Regel, <strong>der</strong> ich folgen möchte ist:<br />
Natürlichkeit! Dies ist eine große<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung, denn nicht alle klingen<br />
frei und natürlich. Jetzt ist meine<br />
Ph<strong>an</strong>tasie gefragt, ob ich mir vorstellen<br />
k<strong>an</strong>n, wie die Stimme klingen könnte,<br />
wäre sie frei von Angst, Versp<strong>an</strong>nung<br />
o<strong>der</strong> Lustlosigkeit. Nun beginnt<br />
eine Entdeckungsreise.<br />
Was ist Ihnen beson<strong>der</strong>s wichtig, den<br />
StudentInnen mit auf den Weg zu<br />
geben?<br />
Vorr<strong>an</strong>gig erscheint mir die Freude am<br />
Singen. Jede/r StudentIn soll durch<br />
eigene Erfahrung bei Klassenabenden<br />
(Opern- und Musicalquerschnitte, thematisch<br />
orientierte, aber auch "Kraut<br />
und Rüben"-Abende) <strong>an</strong>geregt werden,<br />
selbst einmal mit den Schülern<br />
solche Abende zu gestalten. Wer nie<br />
auf einem Podium etwas gesungen<br />
und dargestellt hat, dem fehlt ein<br />
wichtiger Aspekt des <strong>Musik</strong>machens.<br />
Alle StudentInnen müssen im Rahmen<br />
ihrer Ausbildung mehrmals auftreten.<br />
Perfektion ist nicht wichtig, wichtiger<br />
ist, sich mit dem Stück wirklich<br />
beschäftigt zu haben.<br />
Was sind <strong>für</strong> Sie Erfolgserlebnisse<br />
und was frustriert Sie beim Unterrichten?<br />
Erfolgserlebnisse sind alle Schritte<br />
vorwärts. Aber auch Rückschritte sind<br />
notwendig, um das Niveau abzusichern.<br />
Wenn es zu schnell geht, entsteht<br />
leicht Überfor<strong>der</strong>ung. Sowohl<br />
durch die Erwartungshaltung des<br />
Lehrers, als auch durch die <strong>der</strong><br />
StudentInnen k<strong>an</strong>n Frustration entstehen.<br />
Wenn ich entsp<strong>an</strong>nt den Weg <strong>der</strong><br />
Natürlichkeit mit den StudentInnen<br />
gehe, entsteht keine Frustration.<br />
Ihre Klassenabende stehen immer<br />
unter einem bestimmten Motto und<br />
werden samt Kostümen und Choreographien<br />
richtiggehend inszeniert.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Ich war 13 Jahre im Staatsopernchor<br />
und durfte die Erfahrung machen,<br />
dass Darstellung befreit. Die inhaltliche<br />
Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung und die darstellerische<br />
Umsetzung einer Arie,<br />
einer Szene, eines Liedes o<strong>der</strong> einer<br />
g<strong>an</strong>zen Partie bringt mehr Verständnis<br />
und Natürlichkeit als trockenes Üben!<br />
In <strong>der</strong> Opernschule hatte ich das<br />
Glück einen Lehrer zu haben, <strong>der</strong> mich<br />
mit allen Begabungen, aber auch<br />
Hemmungen ernst nahm. Er hatte Zeit<br />
<strong>für</strong> die intellektuelle, emotionelle,<br />
inhaltliche und szenische Verwirklichung.<br />
Es war das erste Mal in meinem<br />
Leben, dass Gefühle wichtig waren. Er<br />
wertete die Gefühle nie in "gut" o<strong>der</strong><br />
"schlecht". Es war das Leben! Wir<br />
mussten diesen Gefühlen auf den<br />
Grund gehen und sie auf <strong>der</strong> Bühne<br />
zur richtigen Zeit darstellen können.<br />
DAS IST FÜR MICH GUTE REGIE!<br />
Auch Kostüme befreien. Wer in seinem<br />
Alltagsgew<strong>an</strong>d "Künstler" spielt, wird<br />
sich <strong>an</strong><strong>der</strong>s bewegen und fühlen.<br />
Wer sind Ihre Vorbil<strong>der</strong>, sowohl im<br />
künstlerischen als auch im pädagogischen<br />
Bereich?<br />
Im künstlerischen Bereich gibt es<br />
natürlich viele Persönlichkeiten, die<br />
vorbildlich sind. Ich k<strong>an</strong>n sie nicht alle<br />
erwähnen. Zwei möchte ich aber doch<br />
herausstellen, da ich g<strong>an</strong>z persönliche<br />
Erlebnisse mit diesen Namen verbinde:<br />
Wolfg<strong>an</strong>g Sawallisch hat mir durch<br />
seine Professionalität und menschliche<br />
Größe viele beson<strong>der</strong>e Konzertund<br />
Opernerlebnisse bereitet. Carlos<br />
Kleibers Chorproben und die beiden<br />
Opernaufführungen "Bohème" und<br />
"Carmen" waren das Aufregendste,<br />
was ich auf dem Gebiet je erlebte.<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 6<br />
Adelheid Hornich (Schmid) wurde<br />
1947 in Perchtoldsdorf geboren. Sie<br />
kam mit 10 Jahren in den Kirchenchor<br />
und wurde später Volksschullehrerin.<br />
Neben dieser Tätigkeit<br />
beg<strong>an</strong>n sie zuerst privat und ab<br />
1974 <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule <strong>für</strong> <strong>Musik</strong><br />
und Darstellende Kunst bei KS Hilde<br />
Rössel Majd<strong>an</strong> ein Ges<strong>an</strong>gsstudium.<br />
Ab 1976 besuchte sie die<br />
Opernklasse von Prof. H<strong>an</strong>s<br />
Zimmerl, die sie 1979 mit einstimmiger<br />
Auszeichnung abschloss. Von<br />
1975 bis 1987 war sie im Chor <strong>der</strong><br />
Wiener Staatsoper als 2. Alt engagiert.<br />
Seit 1983 unterrichtet sie<br />
Ges<strong>an</strong>g <strong>an</strong> <strong>der</strong> Abteilung 5 (jetzt<br />
Institut Antonio Salieri) <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Musik</strong> und Darstellende<br />
Kunst. Ihre solistische Tätigkeit liegt<br />
hauptsächlich auf dem Konzertsektor.<br />
Sie hat eine Reihe von Uraufführungen<br />
gesungen (u.a. Breitner,<br />
Kropfreiter, Fr<strong>an</strong>z, Kont und<br />
Dallinger). Plattenaufnahmen mit<br />
dem Chor von St. Augustin (Alt<br />
Solistin), Lie<strong>der</strong> zeitgenössischer<br />
Komponisten sowie Rundfunk- und<br />
Fernsehaufnahmen (Titelpartie in<br />
Gi<strong>an</strong> Carlo Menottis Oper "Das<br />
Medium") runden ihre Tätigkeit,<br />
<strong>der</strong>en eigentlichen Schwerpunkt die<br />
Pädagogik bildet, ab. Zudem ist sie<br />
in <strong>der</strong> Fortbildung <strong>für</strong> Lehrer <strong>der</strong><br />
Pflichtschulen und AHS tätig und<br />
hält viele Kurse.<br />
Foto: Privat
Im pädagogischen Bereich möchte ich<br />
mich auch auf zwei Namen beschränken,<br />
obwohl ich ebenfalls sehr viele<br />
ausgezeichnete Lehrerpersönlichkeiten<br />
kennengelernt habe. Auch hier ist<br />
<strong>der</strong> Grund <strong>für</strong> die Auswahl in starken<br />
persönlichen Eindrücken zu finden.<br />
Thomas Hampson ist ein Weltklassesänger,<br />
<strong>der</strong> auch noch über eine ph<strong>an</strong>tasievolle<br />
pädagogische Spürnase<br />
und hervorragendes Können und<br />
Wissen verfügt. Hilde Rössel Majd<strong>an</strong>,<br />
meine Ges<strong>an</strong>gslehrerin, hat mir vorgelebt,<br />
diesen Beruf immer mit g<strong>an</strong>zem<br />
Herzen und totaler Konzentration auszuüben.<br />
Ich habe keine Stunde erlebt,<br />
in <strong>der</strong> sie "nebenbei" unterrichtet<br />
hätte. Ihr verd<strong>an</strong>ke ich meinen ges<strong>an</strong>glichen<br />
Weg.<br />
Bei <strong>der</strong> letzten Studienpl<strong>an</strong>än<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Studienrichtung <strong>Musik</strong>erziehung<br />
wurden zwei Semester klassischer<br />
Ges<strong>an</strong>gsunterricht durch ein verpflichtendes<br />
Ges<strong>an</strong>gspraktikum Popularmusik<br />
ersetzt. Ist dies eine<br />
Bereicherung <strong>für</strong> die StudentInnen<br />
o<strong>der</strong> sitzt m<strong>an</strong> nun zwischen zwei<br />
Stühlen?<br />
Für mich ist die Popularmusik kein<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>er "Stuhl". Wer sich mit Popularmusik<br />
beschäftigt, schadet nur<br />
d<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Klassik, wenn er/sie <strong>der</strong><br />
Stimme Schaden zufügt. Wer am<br />
Beginn des Studiums das eine o<strong>der</strong><br />
das <strong>an</strong><strong>der</strong>e ausschließt, <strong>der</strong> beraubt<br />
sich selbst. Dieser Bereich gehört zu<br />
unserer Zeit, wir können die Augen<br />
doch vor <strong>der</strong> Realität nicht verschließen<br />
ohne museal zu werden. Die<br />
Popularmusik k<strong>an</strong>n <strong>für</strong> die Klassik eine<br />
Bereicherung sein, wie auch umgekehrt.<br />
Je<strong>der</strong> Lehrer ist verpflichtet,<br />
sich damit zu beschäftigen. Wie soll<br />
er/sie sonst die Mehrheit seiner<br />
zukünftigen Schüler verstehen o<strong>der</strong><br />
dort abholen, wo sie sind?<br />
Worin liegen Gemeinsamkeiten und<br />
Unterschiede bei klassischem und<br />
Pop-Ges<strong>an</strong>g?<br />
Die Gemeinsamkeit liegt in <strong>der</strong> Natürlichkeit<br />
und <strong>der</strong> richtigen Stimmführung.<br />
Wer dauernd kr<strong>an</strong>k ist o<strong>der</strong> heiser<br />
wird, singt falsch. Ich sehe mehr<br />
Verbindendes als Trennendes.<br />
Castingformate, in denen binnen<br />
weniger Monate "g<strong>an</strong>z normale"<br />
Jugendlichen o<strong>der</strong> junge Erwachsenen<br />
zu Superstars erklärt werden,<br />
sind moment<strong>an</strong> im Fernsehen sehr<br />
erfolgreich. Was halten Sie von<br />
Formaten wie "Starm<strong>an</strong>ia"?<br />
Castings sind zerstörerisch. Da werden<br />
"g<strong>an</strong>z normale" Menschen bloßgestellt,<br />
nur um Geschäfte zu machen.<br />
Wem würde schon einfallen, <strong>für</strong> T<strong>an</strong>z<br />
o<strong>der</strong> Ballett einen öffentlichen Bewerb<br />
<strong>für</strong> lauter Anfänger, Unbegabte,<br />
Bewegungsneurotiker und Übergewichtige<br />
zu ver<strong>an</strong>stalten? K<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />
denn damit auch Geld verdienen?<br />
Wenn ja: Wer?? Das Märchen vom<br />
Superstar reicht gerade mal <strong>für</strong> eine<br />
Meldung, d<strong>an</strong>n ist alles wie<strong>der</strong> vergessen.<br />
Für mich ist es eine Missachtung<br />
<strong>der</strong> Integrität einer Person.<br />
Die ÖH möchte sich <strong>an</strong> dieser Stelle<br />
sehr herzlich bei Ihnen <strong>für</strong> die<br />
Stiftung des Hornich-Stipendiums (1x<br />
pro Semester können 363 EUR vergeben<br />
werden; nähere Auskünfte und<br />
Ansuchen im ÖH-Büro, Anm. d. Red.)<br />
bed<strong>an</strong>ken. Was hat Sie dazu bewogen,<br />
das Stipendium einzurichten?<br />
Als ich eine Zeit l<strong>an</strong>g im <strong>Universität</strong>skollegium<br />
saß, d.h. politisch tätig war,<br />
erlebte ich, wie StudentInnen diffamiert<br />
wurden, weil sie nicht die Mehrheitsmeinung<br />
vertraten. Damals habe<br />
ich mich <strong>für</strong> m<strong>an</strong>ch unwürdiges<br />
Benehmen geschämt. Ich versprach,<br />
etwas Gutes <strong>für</strong> die Studenten zu tun,<br />
sobald ich von dieser Verpflichtung frei<br />
wäre. Außerdem war es gerade die<br />
Zeit, in <strong>der</strong> die Studiengebühren eingeführt<br />
wurden. Damit möchte ich<br />
sozial schwächere Studierende unterstützen.<br />
Mein Beitrag ist zwar nur ein<br />
"Tropfen auf den heißen Stein", aber<br />
eben wenigstens ein Tropfen.<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 7<br />
Universitäres<br />
Wenn es in Ihrer H<strong>an</strong>d läge, was würden<br />
Sie <strong>an</strong> dieser <strong>Universität</strong> verän<strong>der</strong>n<br />
bzw. verbessern?<br />
Ich habe einen großen Wunsch, den<br />
ich wie<strong>der</strong> mit einem Zitat aus<br />
Meistersinger einleiten möchte: "Der<br />
Merker werde so bestellt, / dass we<strong>der</strong><br />
Haß noch Liebe / das Urteil trübe, das<br />
er fällt." Wer auch immer die Funktion<br />
eines "Merkers" <strong>an</strong> unserer UNI innehat,<br />
sollte sich diese paar Zeilen ins<br />
Gedächtnis rufen. Ein Urteil über<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>e Menschen abzugeben, gehört<br />
ja zu unserem Beruf. Wir beurteilen mit<br />
den Noten aber auch mit Worten – und<br />
m<strong>an</strong>chmal geht es sogar ohne Worte.<br />
Die Vielfalt belebt die Kultur, das<br />
Zusammenleben und die <strong>Musik</strong>.<br />
Wer Respekt vor <strong>an</strong><strong>der</strong>en Ansichten<br />
hat, ist <strong>für</strong> dieses Amt des "Merkers"<br />
geeignet. Wer den Einheitsbrei <strong>an</strong>strebt,<br />
belebt nicht, son<strong>der</strong>n bringt<br />
durch seine Machtstellung das gute<br />
politische Gespräch zum Stillst<strong>an</strong>d.<br />
Egal unter welchen Rahmenbedingungen<br />
wir weiterexistieren – das Klima<br />
innerhalb dieses Rahmens machen wir<br />
uns selbst.<br />
D<strong>an</strong>ke <strong>für</strong> das Interview!
Text: Peter Humer und Horst Lackinger<br />
Universitäres<br />
Endlich: <strong>Musik</strong>stunden fix und fertig zum<br />
Download! ><br />
Es kommt beizeiten vor, dass <strong>Musik</strong>lehrer<br />
und solche in Ausbildung <strong>Musik</strong>stunden<br />
halten und sich da<strong>für</strong> vorbereiten.<br />
M<strong>an</strong> sammelt Informationen in<br />
Büchern, Magazinen und Heften, m<strong>an</strong><br />
kopiert aus dicken Wälzern und dünnen<br />
Taschenbüchern. M<strong>an</strong> wirft einen Blick<br />
ins Internet – gemeinhin heißt es ja,<br />
dass es im Internet alles gibt und alles<br />
aufzufinden ist. Das stimmt allerdings<br />
nur bedingt.<br />
Sucht m<strong>an</strong> nämlich Vorbereitungen <strong>für</strong><br />
den <strong>Musik</strong>unterricht, entdeckt m<strong>an</strong><br />
schnell, dass es aufwendig ist, Brauchbares<br />
zu finden: Meistens h<strong>an</strong>delt es<br />
sich um die privaten Homepages einiger<br />
<strong>Musik</strong>lehrer, die freundlicherweise<br />
ihre Vorbereitungen zur Verfügung stellen.<br />
Verschiedene Seiten stellen Links<br />
zusammen, die weiter- und weiter- und<br />
weiterführen. M<strong>an</strong> erhält Biographien<br />
von Bruckner, Anleitungen zum Instrumentenbau,<br />
Analysen von Bach-Fugen,<br />
Berichte über Mozart-Symposien, die<br />
Entstehungsgeschichte <strong>der</strong> "Br<strong>an</strong>denburgischen<br />
Konzerte", eine Darstellung<br />
<strong>der</strong> moment<strong>an</strong>en Situation <strong>der</strong> Tiroler<br />
Blasmusik und ähnliches. Aber Vorbereitungen,<br />
die m<strong>an</strong> in <strong>der</strong> Schule verwenden<br />
k<strong>an</strong>n?<br />
Eine Website schafft Abhilfe<br />
Analog zu den mp3-Tauschbörsen im<br />
Internet sollte daher eine <strong>Musik</strong>stunden-Vorbereitungs-Tauschbörseentstehen,<br />
eine Homepage, auf die je<strong>der</strong>m<strong>an</strong>n<br />
gratis und ohne Anmeldung zugreifen<br />
k<strong>an</strong>n, auf die m<strong>an</strong> fertige Stundenvorbereitungen<br />
o<strong>der</strong> Protokolle gehaltener<br />
Stunden, Ideen, Arbeitsblätter usw.<br />
hinauf- o<strong>der</strong> herunterladen k<strong>an</strong>n:<br />
www.musikstunden.com war geboren.<br />
D<strong>an</strong>k <strong>der</strong> Kooperation mit dem Institut<br />
<strong>für</strong> <strong>Musik</strong>pädagogik konnte die Seite am<br />
9. Mai 2003 online gehen. Der Erfolg<br />
präsentiert das Bedürfnis von (zukünftigen)<br />
<strong>Musik</strong>lehrern, frischen Wind in<br />
ihren Unterricht zu bringen: Trotz <strong>der</strong><br />
zweimonatigen Sommerferien konnten<br />
bis jetzt über 5000(!) Zugriffe registriert<br />
werden!<br />
Erleichterung des Berufsalltags<br />
Tatsächlich k<strong>an</strong>n die Website helfen,<br />
Vorbereitungszeit zu sparen, den<br />
Terminkalen<strong>der</strong> zu entlasten und so das<br />
Berufsleben zu erleichtern. Sie liefert<br />
neue Ideen und eröffnet interess<strong>an</strong>te<br />
Zugänge <strong>für</strong> den <strong>Musik</strong>unterricht. M<strong>an</strong><br />
findet didaktisch ausgearbeitete Unterrichtsmaterialien,<br />
Stundenbil<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
einzelne Sequenzen zu verschiedensten<br />
Themen wie Oper, Musical, Operetten,<br />
Popmusik und Spirituals, Filmmusik,<br />
fertig ausgetüftelte <strong>Musik</strong>stunden zu<br />
einzelnen Komponisten und Werken,<br />
Übersichten zu musikgeschichtlichen<br />
Epochen, <strong>Musik</strong> in <strong>der</strong> Werbung und<br />
vieles mehr. Aktuelle News <strong>für</strong> wichtige<br />
Ver<strong>an</strong>staltungen, Literaturtipps und eine<br />
umf<strong>an</strong>greiche Linksammlung rund ums<br />
Thema Schulmusik runden das Angebot<br />
<strong>der</strong> Website ab. Der Download erfor<strong>der</strong>t<br />
nur wenige Mausklicks und ist natürlich<br />
mit keinen Kosten verbunden!<br />
Tauschprinzip<br />
Die Website funktioniert als Tauschbörse.<br />
Sie existiert durch Geben und<br />
Nehmen – je mehr Unterrichtsmaterialien<br />
zur Verfügung gestellt werden,<br />
desto größer ist <strong>der</strong> Pool <strong>für</strong> alle.<br />
Um die Seite zu unterstützen und das<br />
Angebot wachsen zu lassen, ist es also<br />
nötig, diverse Stundenvorbereitungen<br />
(z. B. aus Fachdidaktikseminaren o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Unterrichtslehre) – vom fertigen<br />
Stundenbild mit Zeiteinteilung über verschiedene<br />
Tänze, Rhythmusübungen<br />
und ähnlichem bis hin zu verschiedenen<br />
Hintergrundinformationen wie Biographien<br />
usw. – als Attachment eines E-<br />
Mails <strong>an</strong> musikstunden@gmx.at zu<br />
schicken o<strong>der</strong> sie auf Diskette im<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Musik</strong>pädagogik abzugeben.<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 8<br />
Abbildungen: www.musikstunden.com
<strong>Musik</strong>therapie im Austausch<br />
Internationales Treffen <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>therapie-Studierenden in Wien<br />
Text: Katariina Gaehler und Monika Geretsegger<br />
Mitte November trafen sich 80 <strong>Musik</strong>therapie-Studierende<br />
aus mehreren<br />
europäischen Län<strong>der</strong>n mit ihren<br />
Wiener Kolleginnen und Kollegen <strong>an</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> und darstellende<br />
Kunst, um drei Tage l<strong>an</strong>g Workshops<br />
zu besuchen, sich über Inhalte<br />
und Erfahrungen auszutauschen und<br />
die Beziehungen zwischen den einzelnen<br />
Ausbild-ungsstätten zu vertiefen.<br />
Die Bahn streikt. Nach Wochen und<br />
Monaten <strong>der</strong> Vorfreude und intensiven<br />
Pl<strong>an</strong>ung kommt es kurzfristig zu<br />
Turbulenzen bei <strong>der</strong> Anreise <strong>der</strong> knapp<br />
hun<strong>der</strong>t <strong>Musik</strong>therapie-Studierenden.<br />
Schließlich f<strong>an</strong>den sich freitags um 18<br />
Uhr doch noch über achtzig Gäste aus<br />
den Nie<strong>der</strong>l<strong>an</strong>den, Deutschl<strong>an</strong>d, Sp<strong>an</strong>ien<br />
und Belgien im F<strong>an</strong>ny-Hensel-<br />
Mendelssohn-Saal ein, um das halbjährlich<br />
stattfindende Treffen gemeinsam<br />
mit <strong>Musik</strong> zu beginnen: Zum<br />
Auftakt des Abends brachte Frau Prof.<br />
Mag. Claudia Kettenbach mit kleinen,<br />
aber feinen Lie<strong>der</strong>n alle in Schwung.<br />
Weiter ging es mit den musikalischen,<br />
immer wie<strong>der</strong> originellen Präsentationen<br />
<strong>der</strong> einzelnen Schulen.<br />
Von <strong>Musik</strong> geprägt war auch so m<strong>an</strong>cher<br />
<strong>der</strong> Workshops, die am Samstag<br />
den g<strong>an</strong>zen Tag über stattf<strong>an</strong>den. Auch<br />
Bewegung und Körpererfahrung, Tipps<br />
<strong>für</strong> Berufseinsteiger, Instrumentenbau<br />
o<strong>der</strong> die Beschäftigung mit spezifischen<br />
musiktherapeutischen Themen<br />
st<strong>an</strong>den am Programm.<br />
Die Abende waren ausgefüllt mit Streifzügen<br />
durch das Wiener Nachtleben –<br />
am Samstag ging es bei einer eigens<br />
org<strong>an</strong>isierten Party im TÜWI (19. Bezirk)<br />
bei Knödel, Bier und <strong>Musik</strong> hoch her:<br />
Es spielten die B<strong>an</strong>ds "Gh<strong>an</strong>di´s eye"<br />
und "God bless the aircondition". Die<br />
Stimmung war ausgelassen und so f<strong>an</strong>den<br />
die meisten erst in den frühen<br />
Morgenstunden in die Wohnungen <strong>der</strong><br />
gastgebenden Wiener Studierenden<br />
zurück.<br />
Fixer Best<strong>an</strong>dteil <strong>der</strong> StudentInnentreffen<br />
ist seit etwa zwei Jahren die Informationsver<strong>an</strong>staltung<br />
<strong>der</strong> Europe<strong>an</strong><br />
Association of Music Therapy Students<br />
(EAMTS). In Wien wurden am Sonntagvormittag<br />
Initiativen zur Schaffung<br />
eines musiktherapeutischen Praktikums<br />
in Bosnien und die erstmalige<br />
Teilnahme von Studierenden am nächsten<br />
Europäischen Kongress <strong>für</strong> <strong>Musik</strong>therapie<br />
in Finnl<strong>an</strong>d (Juni 2004) besprochen.<br />
Auch die Vertreterin <strong>der</strong> Deutschen<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Musik</strong>therapie (DGMT)<br />
informierte über aktuelle Neuigkeiten.<br />
Frau Prof. Dr. Karin Schumacher war<br />
extra aus Berlin <strong>an</strong>gereist, um zum<br />
Abschluss des Wochenendes den traditionellen<br />
Vortrag des Treffens zu präsentieren.<br />
Sie referierte zum Thema<br />
"<strong>Musik</strong>therapie. Was ist lehrbar – was<br />
ist lernbar?" und konnte als Wiener<br />
Absolventin mit 30 Jahren Erfahrung in<br />
Praxis, Lehre und Forschung den<br />
Auszubildenden vieles von ihrem reichhaltigen<br />
Wissen, ihrem musiktherapeutischen<br />
Verständnis und ihrer Begeisterung<br />
vermitteln.<br />
Im Sommersemester geben die Wiener<br />
<strong>Musik</strong>therapie-Studierenden die Gastgeberrolle<br />
weiter: das nächste Treffen<br />
wird von 14. bis 16. Mai 2004 in<br />
Siegen, Deutschl<strong>an</strong>d stattfinden.<br />
Beson<strong>der</strong>er D<strong>an</strong>k gebührt Frau Univ.<br />
Prof. Dipl.-Rhyth. Angelika Hauser als<br />
Vorständin des Instituts <strong>für</strong> <strong>Musik</strong>- und<br />
Bewegungserziehung sowie <strong>Musik</strong>therapie<br />
<strong>für</strong> ihre wertvolle Unterstützung<br />
und im speziellen <strong>für</strong> die Vermittlung<br />
<strong>der</strong> <strong>Universität</strong>sräumlichkeiten, sowie<br />
die Übernahme <strong>der</strong> dabei entst<strong>an</strong>denen<br />
Personalkosten.<br />
Weiters bed<strong>an</strong>ken wir uns herzlich bei<br />
folgenden Firmen / Institutionen <strong>für</strong> ihre<br />
Sponsoring-Beiträge:<br />
Generali Versicherung AG Wien<br />
ÖH<br />
Bäckerei Ströck<br />
DGMT (Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong><br />
<strong>Musik</strong>therapie)<br />
ÖBM (Österreichischer Berufsverb<strong>an</strong>d<br />
<strong>der</strong> <strong>Musik</strong>therapeutInnen)<br />
<strong>Musik</strong>instrumente Braitner GmbH<br />
Haubi´s Brot und Gebäck<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 9<br />
Universitäres<br />
Illustration: W.Kschwendt
Universitäres<br />
IT-Dienste <strong>für</strong> Studierende<br />
Text: Dr. DI Maximili<strong>an</strong> Sbardellati, ZID<br />
CAMPUSonline<br />
Nachdem in den letzten 10 Jahren<br />
durch den Aufbau einer effizienten<br />
Kommunikationsinfrastruktur die nötigen<br />
Voraussetzungen geschaffen wurden,<br />
legt <strong>der</strong> Zentrale Informatikdienst<br />
(ZID) nun den Schwerpunkt auf die<br />
Implementierung eines mo<strong>der</strong>nen,<br />
benutzerfreundlichen Campus-M<strong>an</strong>agementsystems,<br />
das auch auf die<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong> Studierenden Rücksicht<br />
nimmt. Bereits im Frühjahr 2001<br />
wurde die Firma CSC beauftragt eine<br />
Vergleichsstudie über die am Markt<br />
befindlichen Campus-M<strong>an</strong>agementsysteme<br />
zu erstellen, aus <strong>der</strong><br />
CAMPUSonline von <strong>der</strong> TU-Graz als<br />
Sieger hervorging.<br />
CAMPUSonline ist ein Onlinesystem<br />
das allen Angehörigen <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />
weltweit über eine Web-Oberfläche zur<br />
Verfügung steht und viele Verwaltungsprozesse<br />
vereinfacht. Seit März 2003<br />
sind im ZID die Arbeiten <strong>für</strong> die<br />
Implementierung im G<strong>an</strong>ge, mit dem<br />
ambitionierten Ziel, die Erst- und<br />
Fortsetzungsmeldung im WS 2004<br />
bereits über CAMPUSonline abwickeln<br />
zu können. Mit CAMPUSonline wird ein<br />
Medium zur Verfügung stehen, das den<br />
Vorgaben im Bereich B2C (Business-to-<br />
Consumer) entspricht:<br />
• Jede/r Angehörige erhält eine persönliche,<br />
aktuelle Sicht auf die <strong>Universität</strong><br />
bzw. auf seine/ihre Daten<br />
• durch persönliche Identifizierung<br />
• mittels "single login", d.h. <strong>der</strong> Zug<strong>an</strong>g<br />
zu allen Diensten erfolgt durch<br />
EINmalige Identifizierung<br />
• zu je<strong>der</strong> Zeit<br />
• von jedem Ort (im WEB)<br />
Mit <strong>der</strong> Einführung von CAMPUSonline<br />
werden alle Studierenden automatisch<br />
eine Benutzungsbewilligung <strong>für</strong> das<br />
MDWnet und eine Mailbox erhalten. Das<br />
Abonnieren zusätzlicher IT-Dienste, wie<br />
eine "Persönliche Homepage" o<strong>der</strong> die<br />
Anmeldung bei externen Internetprovi<strong>der</strong>n<br />
(z.B. Chello "Student Connect"),<br />
wird über CAMPUSonline möglich sein.<br />
Weiters werden <strong>für</strong> die Studierenden<br />
online folgende Services zur Verfügung<br />
stehen:<br />
• In Bezug auf Lehrver<strong>an</strong>staltungen:<br />
- Einsicht in die Beschreibung / Termine<br />
von Lehrver<strong>an</strong>staltungen<br />
- Anmeldung zur Teilnahme <strong>an</strong> Lehrver<strong>an</strong>staltungen<br />
- Anmeldung zur Prüfung<br />
- Einsicht in Prüfungsergebnisse<br />
- Ausdruck von Zeugnissen<br />
• In Bezug auf Studien:<br />
- Nutzung eines persönlichen Terminkalen<strong>der</strong>s,<br />
in dem die Termine jener<br />
Lehrver<strong>an</strong>staltungen, <strong>an</strong> denen m<strong>an</strong><br />
teilnimmt, automatisch aufscheinen<br />
und durch eigene Termine ergänzt<br />
werden können.<br />
- Bearbeitung von Studien- bzw. Heimatadresse<br />
- Ausdruck von Studienbestätigungen<br />
In weiterer Folge sollen die Services<br />
sukzessive ausgebaut werden. Gepl<strong>an</strong>t<br />
sind z.B. die Führung <strong>der</strong> Studierenden<br />
durch ihr Studium (curriculum control/support)<br />
und die Einführung einer<br />
StudentCard (Chipkarte).<br />
Chello Student Connect<br />
In letzter Zeit kamen seitens <strong>der</strong><br />
Studierenden zahlreiche Anfragen, ob<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 10<br />
das Angebot Student Connect von<br />
Chello in Anspruch genommen werden<br />
k<strong>an</strong>n. Aufgrund fehlen<strong>der</strong> Ressourcen<br />
im ZID ist dies lei<strong>der</strong> noch nicht möglich.<br />
Der ZID hat aber bereits mit Chello<br />
Kontakt aufgenommen und ist bemüht,<br />
dieses M<strong>an</strong>ko so rasch wie möglich zu<br />
beheben.<br />
ZID-Servicezentrum<br />
Um das IT-Service<strong>an</strong>gebot <strong>für</strong> die<br />
Angehörigen <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> zu verbessern,<br />
hat <strong>der</strong> Zentrale Informatikdienst<br />
seine Supportaktivitäten in einem neuen<br />
"Servicezentrum" gebündelt. Ziel ist <strong>der</strong><br />
so gen<strong>an</strong>nte "Single Point of Contact",<br />
eine einzige Anlaufstelle <strong>für</strong> Kolleginnen<br />
und Kollegen unserer Uni, zur vereinfachten<br />
Kontaktaufnahme bei allen<br />
benutzerbezogenen IT-Angelegenheiten.<br />
Das Servicezentrum erfüllt die Aufgaben<br />
eines Helpdesks und ist auch <strong>für</strong><br />
die Studierenden Ansprechpartner <strong>für</strong><br />
die zentralen IT-Dienste (MDWnet, E-<br />
Mail, Fileservices, Druckdienste, Wählleitungszugänge,<br />
PC-Räume, etc.).<br />
Das Servicezentrum befindet sich in<br />
den ehemaligen Räumen <strong>der</strong> Materialverwaltung<br />
(D EG 27) am Anton-von-<br />
Webern-Platz. Betreut wird es durch die<br />
ZID-Mitarbeiter Dr. Werner Weilguni,<br />
Ing. M<strong>an</strong>fred Arth, Christina Zorn<br />
(Sekre-tariat) und Joh<strong>an</strong>nes Wallisch<br />
(Lehrling EDV-Techniker), die über die<br />
neue "Servicehotline" (71155-7373)<br />
o<strong>der</strong> die E-Mail helpdesk@mdw.ac.at<br />
erreichbar sind.
Namentliche gekennzeichnete Beiträge müssen nicht <strong>der</strong> Meinung <strong>der</strong> Redaktion o<strong>der</strong> des Herausgebers entsprechen.<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 11<br />
Universitäres
Das Schwarze Brett<br />
2. Int. Joseph Haydn Kammermusik Wettbewerb 2004<br />
Nach dem außerordentlichen Erfolg des 1. Int. Joseph Haydn<br />
Kammermusik-Wettbewerbes 2001 war es ein großes Anliegen, dass<br />
diese Ver<strong>an</strong>staltung <strong>an</strong> unserer <strong>Universität</strong> alle drei Jahre in bewährter<br />
Zusammenarbeit mit den Haydn-Festspielen Eisenstadt stattfinden<br />
soll.<br />
Vom 14. bis 23. April 2004 ist es wie<strong>der</strong> soweit! Der Wettbewerb findet<br />
in den Kategorien Klaviertrio und Streichquartett in den Sälen des<br />
Hauses am Anton von Webern Platz statt und wird mit den Final- und<br />
Preisträgerkonzerten im Schubertsaal des Wiener Konzerthauses am<br />
23. April 2004 um 19.30 Uhr beendet, zu dem wir alle Freunde und<br />
Unterstützer <strong>der</strong> Kammermusik in unserer <strong>Universität</strong> recht herzlich<br />
einladen.<br />
Für weitere Fragen wenden sie sich bitte <strong>an</strong> das Wettbewerbssekretariat,<br />
Anton von Webern Platz 1, 1030 Wien, Tel.: 01/71155-3001,<br />
Fax: 01/71155-3099, E-Mail: haydnwettbewerb@mdw.ac.at,<br />
Mo-Fr 9.00-13.00 Uhr.<br />
Protest Song Contest<br />
Die 25 interess<strong>an</strong>testen Songs werden bei einem öffentlichen<br />
Hearing in <strong>der</strong> Hauptbücherei am Gürtel (Büchereien<br />
Wien) am 31. J<strong>an</strong>uar 2004 präsentiert. Die von einer<br />
Fachjury (u.a. Fritz Ostermayer, Sigi Maron) ausgewählten<br />
besten 10 Songs werden am 12. Februar 2004 im Rahmen<br />
<strong>der</strong> "Protest Song Contest"-Abschlußver<strong>an</strong>staltung im<br />
Rabenhof Theater gekürt.<br />
Konzept & Umsetzung: Gerald C. Stocker<br />
Präsentation: Sterm<strong>an</strong>n & Grissem<strong>an</strong>n<br />
Infos unter: www.rabenhof.at<br />
KLAVIERKONZERTE<br />
mit Solisten des Vorbereitungslehrg<strong>an</strong>ges von Imola Joó<br />
FRANZ SCHMIDT-JUGEND-SYMPHONIEORCHESTER<br />
Dirigent: Adolf Winckler<br />
12. März 2004, 18.30 Uhr<br />
Joseph-Haydn-Saal<br />
1030 Wien, Anton-von-Webern-Platz 1<br />
Eintritt frei – Spenden erbeten zu Gunsten bedürftiger Studieren<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> und darstellende Kunst Wien!<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 12
B<strong>an</strong>d sucht Bassistin/-en<br />
<strong>Musik</strong> ist Diskussionssache<br />
RHYTHMIK-EVENT<br />
Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> bietet jungen<br />
<strong>Musik</strong>ern Vortragssaal <strong>an</strong><br />
Die Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Musik</strong> (ÖGM) bietet <strong>Musik</strong>studierenden<br />
und jungen <strong>Musik</strong>ern als beson<strong>der</strong>en Service ihren<br />
Vortragssaal <strong>an</strong> (Platz <strong>für</strong> 100 Personen, Bösendorfer- und<br />
Boston-Steinway-Flügel, alle Tongeräte).<br />
Geeignet <strong>für</strong> Klassenabende, Vortragsabende, Round-Tables u.ä.<br />
Der Umkostenbeitrag beträgt EUR 145,-. Probe nach Vereinbarung.<br />
Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Musik</strong><br />
H<strong>an</strong>uschgasse 3, 1010 Wien<br />
Tel. 512 31 43 / Fax 512 42 99<br />
E-Mail: oegm@music.at<br />
Homepage: www.music.at/oegm<br />
Bürozeiten: Mo, Di, Do 9:00 –12:00 Uhr<br />
Wir sind zu viert (2 Gitarren, Klavier, Schlagzeug u.a.), sitzen auf einem<br />
Haufen Ideen, spielen viel und stehen am Anf<strong>an</strong>g (nicht mit dem Können, mit<br />
<strong>der</strong> B<strong>an</strong>d).<br />
Was wir spielen, steht we<strong>der</strong> fest, noch soll es das.<br />
Jede Grenze ist überschreitbar.<br />
Proberaum ab Februar vorh<strong>an</strong>den. Tonsuche beginnt.<br />
Wer Interesse hat, guten Songs Schärfe zu geben und zwischendurch konzeptlos<br />
aufein<strong>an</strong><strong>der</strong> einzugehen, <strong>der</strong> melde sich bitte bei:<br />
Gregor: 0650 / 51 45 900<br />
Germar: 0699 / 12 58 12 69<br />
Babs: 0676 / 618 66 21<br />
am Mi, 31.3.04<br />
um 18:30 Uhr<br />
in den Rhythmikräumen Rennweg 8, (C0115/C0118)<br />
geboten werden:<br />
Aktivkonzert (mit Kompositionen von Studierenden <strong>für</strong> Klavier)<br />
Gruppen-Choreographien<br />
Percussionarr<strong>an</strong>gements<br />
Session<br />
Buffet<br />
(Eintritt)<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 13
Kultur<br />
Archiv gegen das Vergessen<br />
Das SR-Archiv österreichischer Popularmusik, erste Anlaufstelle in Sachen Ö-<strong>Musik</strong>, feierte<br />
im November 2003 sein 10-jähriges Bestehen. Anlaß <strong>für</strong> ein Gespräch mit Wolfg<strong>an</strong>g<br />
„Fadi“ Dorninger, einem <strong>der</strong> Mitbegrün<strong>der</strong> des Archivs.<br />
Interview: Eva Pakisch<br />
Wie ist die Idee zum SRA entst<strong>an</strong>den?<br />
Begonnen hat alles im Sommer 1993<br />
als sich Joh<strong>an</strong>nes "Johnny" Dibon<br />
(ehemals Bass bei "Target of<br />
Dem<strong>an</strong>d") und ich ("Sysnth") stets darüber<br />
ärgerten, daß Anfragen <strong>an</strong> die<br />
<strong>Musik</strong>zeitung SKUG betreffend österreichischer<br />
<strong>Musik</strong> unbe<strong>an</strong>twortet blieben.<br />
Und wenn doch, d<strong>an</strong>n großteils<br />
von uns beiden. Bei einer Zusammenkunft<br />
im Gasthaus Amsüß in Ottakring,<br />
beschlossen Dibon und ich <strong>der</strong><br />
Finsternis den Kampf <strong>an</strong>zusagen.<br />
"Es muss eine relationale Datenb<strong>an</strong>k<br />
sein", erklärte mir Johnny und ich<br />
muss <strong>an</strong>merken, daß es einige Biere<br />
gedauert hat, bis ich mit dem Begriff<br />
"relational" etwas <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gen konnte.<br />
D<strong>an</strong>n meinte er noch, die Datenb<strong>an</strong>k<br />
müsse im Internet stehen und<br />
Kontakte zur Wirtschaftsuni, wo wir<br />
uns reinhängen könnten, gäbe es<br />
auch. Am nächsten Tag beg<strong>an</strong>nen wir<br />
am SR-Archiv österreichischer Popularmusik<br />
zu arbeiten.<br />
Es ging uns um ein Archiv gegen das<br />
Vergessen, mittels Internet weltweit<br />
zugreifbar und so lebendig als möglich.<br />
Apropos "vergessen": In Österreich<br />
wurden in den letzten 40 Jahren<br />
sehr viele Tonträger in einer Auflage<br />
bis 1000 Stück veröffentlicht, wovon<br />
die meisten so gut wie verschollen<br />
waren. Wir sahen es als unsere<br />
Aufgabe <strong>an</strong>, diese Schätze zu finden,<br />
zu archivieren und wie<strong>der</strong> öffentlich zu<br />
machen. Das Internet war <strong>für</strong> SRA einfach<br />
das richtige Tool zur richtigen<br />
Zeit: billig, effizient, immer erneuerbar<br />
und nahezu <strong>für</strong> alle einsehbar.<br />
Was ist das Ziel des SRA?<br />
Mit über 250.000 Datensätzen (ca.<br />
7.000 InterpretInnen, mehr als 50.000<br />
Songs, 16.000 Personen, etc.) bietet<br />
SRA eine nahezu lückenlose Dokumentation<br />
in Verg<strong>an</strong>genheit und<br />
Jetztzeit. Neben dem öffentlichen<br />
Archiv und <strong>der</strong> Onlinedatenb<strong>an</strong>k fungiert<br />
das Info-Office auch als Kontaktund<br />
Anlaufstelle in Sachen österreichischer<br />
<strong>Musik</strong>. Egal, ob m<strong>an</strong> nun alte<br />
"vergrabene" Schätze sucht (Archiv),<br />
Entwicklungen von KünstlerInnen zwischen<br />
"Berühmt" und "Vergessen"<br />
nachvollziehen will (Datenb<strong>an</strong>k),<br />
Kontakt <strong>für</strong> Booking, Interview o<strong>der</strong><br />
Research braucht, SRA wird eine Hilfe<br />
sein.<br />
Was wird gesammelt?<br />
Österreichische Popularmusik ohne<br />
die Bereiche Operette, Schlager,<br />
Volksmusik und Klassik. Eigentlich<br />
alles von Joe Zawinul bis Supermax,<br />
von Dr. Moreaus Creatures bis Kru<strong>der</strong><br />
& Dorfmeister, von Mego bis Kleins,<br />
von Sigi Maron bis Attwenger. Also<br />
Pop im weitest möglichen Kontext,<br />
wobei die Rän<strong>der</strong> werden bei uns sehr<br />
weit überschritten werden, um möglichst<br />
niem<strong>an</strong>den auszugrenzen. Ein<br />
Beispiel: Peter Androsch komponiert<br />
seit Jahren nur mehr <strong>für</strong> den sogen<strong>an</strong>nten<br />
E-<strong>Musik</strong>-Bereich, hat aber<br />
eine üppige Jazz- und Popverg<strong>an</strong>genheit.<br />
Also werden wir seine Werkliste<br />
auch in Zukunft weiterpflegen und<br />
nicht so tun als hätte er seine Laufbahn<br />
vor Jahren beendet.<br />
Hardware-technisch sammelt SRA<br />
Tonträger, Fotos, Poster, Flyer, Bücher,<br />
Magazine, <strong>Musik</strong>videos, Filme und<br />
Videos mit österreichischer <strong>Musik</strong>,<br />
Radiosendungen u.v.m. – einfach alles<br />
was österreichisches <strong>Musik</strong>schaffen<br />
dokumentiert.<br />
Wer wird in die Online-Datenb<strong>an</strong>k<br />
aufgenommen?<br />
Je<strong>der</strong> österreichische <strong>Musik</strong>er mit seinem<br />
Output. Aber auch <strong>Musik</strong>er aus<br />
dem "Ausl<strong>an</strong>d" mit intensivem Wirkungskreis<br />
Österreich.<br />
Wie wird m<strong>an</strong> in die Online-Datenb<strong>an</strong>k<br />
aufgenommen?<br />
Die Aufnahme in unsere Datenb<strong>an</strong>k<br />
erfolgt in erster Linie über die "feedus"-Formulare.<br />
Es können uns aber<br />
auch Daten formlos per E-Mail o<strong>der</strong><br />
per Post übermittelt werden. Vorbeischauen<br />
nach Anmeldung freut unseren<br />
Archivchef Mex Wolfsteiner<br />
(Drummer bei "Trio Exklusiv") auch.<br />
Seit 2003 findet m<strong>an</strong> euch im Museumsquartier.<br />
Was hat sich <strong>für</strong> euch<br />
durch diesen St<strong>an</strong>dort verän<strong>der</strong>t?<br />
Die Übersiedlung in das Museumsquartier<br />
war <strong>für</strong> uns sehr wichtig, weil<br />
SRA dort im Schaufenster steht, also<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 14<br />
1<br />
2<br />
1 Joh<strong>an</strong>nes Dibon und Mex Wolfsteiner<br />
2 Sigrid Dibon, Wolfg<strong>an</strong>g Dorninger, Joh<strong>an</strong>nes Dibon<br />
3 Tontragen vom mica ins MQ - Freunde des Archives tragen die<br />
Vinylsektion in einer Menschenkette vom alten Archivplatz im<br />
mica in den neuen ins MQ<br />
Fotos: Magdalena Blaszczuk
3<br />
quasi öffentlich ist. Der St<strong>an</strong>dort<br />
"Electric Avenue" hat uns somit g<strong>an</strong>z<br />
neue Aktivitäten abverl<strong>an</strong>gt, neue<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen aufgezwungen,<br />
aber auch neue Möglichkeiten eröffnet.<br />
"Listen To Gold" ist so ein Kind<br />
unserer St<strong>an</strong>dortverän<strong>der</strong>ung, "Listening<br />
In" ebenso. "Listen To Gold" bringt<br />
Experten mit dem Archiv zusammen,<br />
"Listening In" die sogen<strong>an</strong>nte Laufkundschaft.<br />
Bei "Listen To Gold" lädt<br />
SRA Journalisten, <strong>Musik</strong>er, Ver<strong>an</strong>stalter<br />
und <strong>an</strong><strong>der</strong>e Experten ein, <strong>Musik</strong><br />
aus dem Archiv aufzulegen, eine<br />
Topographie <strong>der</strong> Österreichischen<br />
Popmusik zu erstellen. Die DJ-<br />
Sessions werden digital aufgenommen<br />
und die Playlists mitgeschrieben<br />
und natürlich – wie sollte es bei SRA<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>s sein – dokumentiert. "Listening<br />
In" bietet dem interessierten Gast ein<br />
betreutes Archiv zum Stöbern und<br />
Schmökern, g<strong>an</strong>z nach seiner Art.<br />
Hat sich die Situation (o<strong>der</strong> auch die<br />
strukturellen Rahmenbedingungen)<br />
<strong>für</strong> österreichische <strong>Musik</strong>er in den<br />
letzten Jahren verbessert o<strong>der</strong> gilt es<br />
immer noch, daß sich <strong>der</strong> Erfolg erst<br />
durch den Umweg über das Ausl<strong>an</strong>d<br />
einstellt?<br />
Ja, so ist es. Ö3 spielt laut Eigendefinition<br />
nur Hits. Also bleibt logisch<br />
betrachtet nur mehr <strong>der</strong> Weg über das<br />
Ausl<strong>an</strong>d, um Teil des Ö3-Hitradio zu<br />
werden. "Starm<strong>an</strong>ia" ist da die einzige<br />
Ausnahme, aber da wird <strong>der</strong> Fernsehstar<br />
halt nachher zum Ö3-Star. Ö3<br />
selbst hat sich aber ziemlich aus <strong>der</strong><br />
Ver<strong>an</strong>twortung genommen, eigene Ö-<br />
Stars aufzubauen.<br />
Grundsätzlich ist aber alles besser<br />
geworden, weil die Produktionsmittel<br />
billiger geworden sind und mit den<br />
internationalen Erfolgen von Falco,<br />
Supermax, Attwenger o<strong>der</strong> Kru<strong>der</strong> &<br />
Dorfmeister einfach ein internationales<br />
Denken eingesetzt hat. Labels/Vertriebe<br />
wie Kleins, Mego o<strong>der</strong> Soul<br />
Seduction operieren von Wien aus in<br />
die g<strong>an</strong>ze Welt und das auch noch<br />
sehr erfolgreich.<br />
Welche Auswirkungen hat<br />
"Starm<strong>an</strong>ia" auf die österreichische<br />
<strong>Musik</strong>szene?<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 15<br />
Kultur<br />
Starm<strong>an</strong>ia könnte ein wirklicher Hit<br />
sein, wäre da mehr Selbstbewußtsein.<br />
Die meisten singen halt Songs von<br />
Justin Timberlake und Konsorten und<br />
freuen sich über die "Aha"-Leistung<br />
<strong>der</strong> erbrachten Kopierleistung. Ich<br />
würde Starm<strong>an</strong>ia viel positiver sehen,<br />
wenn die K<strong>an</strong>didaten österreichische<br />
<strong>Musik</strong> zum besten geben würden.<br />
Gute Songs und Producer gibt es ja<br />
genug.<br />
Bekommt ihr auch Subventionen?<br />
Ja, aber lei<strong>der</strong> viel zu wenig. Es freuen<br />
sich alle Institutionen und För<strong>der</strong>gremien,<br />
dass es dieses innovative Produkt<br />
SRA gibt, aber lei<strong>der</strong> fließen die Mittel<br />
weit <strong>an</strong> uns vorbei. Wir betreiben seit<br />
Jahren das wesentlichste Tool österreichischer<br />
<strong>Musik</strong>för<strong>der</strong>ung und sind,<br />
wie die Geschichte zeigt, die einzigen,<br />
die ihre Zukunftsvisionen nicht nur<br />
<strong>an</strong>kündigen, son<strong>der</strong>n auch umsetzten.<br />
Die Aussichten auf 2004 sind eher<br />
düster, es scheint als ob die bisl<strong>an</strong>g<br />
ohnehin schon geringen Zuwendungen<br />
2004 noch weiter gekürzt werden.<br />
Ist das <strong>der</strong> Fall, d<strong>an</strong>n werden wir im<br />
Sommer unseren aktiven Betrieb einstellen<br />
müssen. Deshalb möchte ich<br />
auch noch einen Aufruf <strong>an</strong> alle Leser<br />
des <strong>TRITONUS</strong> richten: "Schaut mal<br />
bei uns vorbei, schickt uns eure<br />
Anregungen, Unterstützungserklärungen<br />
und wenn g<strong>an</strong>z begeistert,<br />
schenkt uns eure Mitarbeit. D<strong>an</strong>ke!"<br />
D<strong>an</strong>ke <strong>für</strong> das Interview!<br />
SR - ARCHIV ÖSTERREICHISCHER<br />
POPULARMUSIK<br />
Museumsquartier/quartier21/Electric<br />
Avenue<br />
Museumsplatz 1/5<br />
A - 1070 Wien<br />
tel: 0043/1/5264715<br />
email: mex@sra.at<br />
http://www.sra.at
Fotos: Nina Springer<br />
Alalie Lilt<br />
Eine B<strong>an</strong>d stellt sich vor.<br />
Interview: Gregor Grömmer<br />
Kultur<br />
Seit 1993 versucht diese B<strong>an</strong>d innerhalb<br />
<strong>der</strong> Folk-Community Fuß zu fassen.<br />
Über die Jahre hinweg hat sie sich<br />
mit ihrem Gemisch aus Folk, Rock und<br />
Vokal-Arr<strong>an</strong>gements eine Stammhörer-<br />
Innenschaft erspielt und ist musikalisch<br />
soweit ausgereift, ein größeres Publikum<br />
zu erreichen. Sie ist einmal mehr<br />
<strong>der</strong> Beweis, daß Folk in Österreich erfrischend<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>s sein k<strong>an</strong>n und Vergleiche<br />
mit großen Namen nicht zu scheuen<br />
braucht. Der <strong>TRITONUS</strong> hat die<br />
B<strong>an</strong>d <strong>für</strong> euch interviewt.<br />
Wie seid ihr entst<strong>an</strong>den?<br />
Clara: Ich habe immer Gitarre gespielt<br />
und Lie<strong>der</strong> geschrieben. D<strong>an</strong>n hat<br />
mich eine Freundin gefragt, ob ich bei<br />
einem Fest spielen möchte und dort<br />
wollte ich nicht alleine auftreten.<br />
Andrea Fränzel: E-Bass<br />
Clara Humpel: Ges<strong>an</strong>g, Gitarre, Songwriting<br />
Elisabeth Gettinger: Backing Vocals<br />
Jutta Sierlinger: Violine, Keyboards, Backings<br />
Toni Holzreiter: Schlagzeug<br />
Veronika Humpel: Akkordeon, Keyboards,<br />
Backing Vocals<br />
Deshalb habe ich meine Schwester<br />
Veronika gefragt, ob sie mitsingen will.<br />
Und Elisabeth, eine Bek<strong>an</strong>nte von<br />
Veronika, die ich aus einer <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />
B<strong>an</strong>d k<strong>an</strong>nte. Wir haben uns d<strong>an</strong>n mal<br />
getroffen und die Lie<strong>der</strong> durchprobiert.<br />
Das war nur <strong>für</strong> dieses eine Konzert<br />
gepl<strong>an</strong>t. D<strong>an</strong>n kam noch eines, und da<br />
war Toni d<strong>an</strong>n auch schon dabei.<br />
Toni: Nur als Zuhörer.<br />
Clara: Und er wollte d<strong>an</strong>ach unbedingt<br />
mitspielen. Er hatte damals schon eine<br />
Aufnahme von uns und k<strong>an</strong>nte alle<br />
Nummern, hat schon selbst herumprobiert.<br />
Und d<strong>an</strong>n kam Jutta, eine<br />
Studienkollegion von Veronika.<br />
Veronika: Ich bin immer brav in <strong>der</strong> K<strong>an</strong>tine<br />
gesessen und hatte deshalb die<br />
besten Kontakte. Zuerst war die Überlegung,<br />
ob wir ein Chello dazunehmen<br />
sollten. Toni hat nämlich am Anf<strong>an</strong>g<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 16<br />
Alalie [gr.-nlat.; "Sprechunfähigkeit"] die; -, ...ien: Unfähigkeit, artikulierte<br />
Laute zu bilden (Duden Fremdwörterbuch)<br />
Lilt [lilt] I. s. 1. fröhliche Weise; 2. rhythmischer Schwung; II. v/t. u. v/i.<br />
3. trällern (L<strong>an</strong>genscheidts Großes Schulwörterbuch Englisch - Deutsch)<br />
nur Schepperln gespielt und harmlose<br />
Ziegenklauen. Aber er hat über die<br />
Hintertür immer mehr sein Schlagzeug-Set<br />
eingeschleift. Und wie das<br />
Schlagzeug da war, hat er gemeint:<br />
"So, und jetzt brauch ich eine<br />
Bassistin."<br />
Toni: Naja, das nennt m<strong>an</strong> einen s<strong>an</strong>ften<br />
Einstieg.<br />
Andrea: Und das Ergebnis dieser List<br />
bin quasi ich.<br />
Habt ihr schon einen Tonträger veröffentlicht?<br />
Toni: "Cyclopedia" heißt die CD.<br />
Jutta: Das ist eine Mischung aus "encyclopedia",<br />
Enzyklopädie, was soviel<br />
heißt wie: Wir wollen einen Querschnitt<br />
präsentieren von dem, was wir<br />
machen; und "cycle": Weil du, wenn<br />
du mit dem Rad fährst, immer so
Auf dieser Welt gibt es viele Arten von <strong>Musik</strong>. Einiges davon findet Labels, Produzenten und<br />
letztlich das Gehör, um auch kommerziell erfolgreich zu sein und eine größere Anzahl von<br />
Hörern via Radio (ein Traum) o<strong>der</strong> Television (ein noch größerer Traum) zu erreichen. Das<br />
Gros bleibt im Verborgenen.<br />
Hier soll in Zukunft <strong>für</strong> EURE B<strong>an</strong>d, EUER Projekt, EURE künstlerischen Arbeiten Platz<br />
zur Verfügung stehen. Ihr könnt euch und die Ergebnisse eures künstlerischen Schaffens<br />
vorstellen und so ein größeres Publikum erreichen.<br />
Was wir dazu brauchen seid IHR. Also meldet euch unter oeh-presse@mdw.ac.at!<br />
Momentaufnahmen von Dingen und<br />
Menschen bekommst.<br />
Andrea: Neun Lie<strong>der</strong> sind drauf und wir<br />
haben aus allen Nummern, die wir<br />
schon hatten, die besten ausgesucht.<br />
Je<strong>der</strong> hatte neun Punkte <strong>für</strong> ein Lied<br />
zu vergeben, weil wir wußten, daß wir<br />
neun Lie<strong>der</strong> aufnehmen können. Und<br />
je<strong>der</strong> hat <strong>für</strong> seine Favoriten gestimmt.<br />
Die Songs, die insgesamt am meisten<br />
Punkte erhalten haben, sind auf die<br />
CD gekommen.<br />
Wie war die Arbeit im Studio?<br />
Veronika: Sehr interess<strong>an</strong>t und lehrreich.<br />
Toni: Ein bissl stressig war’s, weil wir <strong>an</strong><br />
einem Tag neun Nummern aufgenommen<br />
und am nächsten die Feinarbeit<br />
und das Abmischen gemacht haben.<br />
Andrea: Clara hat d<strong>an</strong>n am Schluß einfach<br />
alles durchgesungen und das<br />
mußte passen, weil’s von <strong>der</strong> Zeit her<br />
einfach sehr knapp war.<br />
Was sind eure Wünsche <strong>für</strong> die<br />
Zukunft?<br />
Clara: Mehr Zeit bei <strong>der</strong> nächsten CD-<br />
Aufnahme.<br />
Jutta: Eine fin<strong>an</strong>zierte CD vielleicht. Wir<br />
würden da jem<strong>an</strong>den suchen, <strong>der</strong> viel<br />
Geld hat und uns nicht dreinreden will.<br />
Andrea: Der einen Abschreibungsposten<br />
sucht. (Alle lachen.)<br />
Jutta: Wir lassen uns ungern dreinreden,<br />
was ein bißchen schwierig ist,<br />
wenn du eine CD machen willst und<br />
jem<strong>an</strong>d seine Kohle hineinsteckt.<br />
Clara: Wir haben ein Label gesucht und<br />
kurz selbst überlegt, eins zu gründen.<br />
Aber neben dem Studieren und<br />
Arbeiten geht das nicht.<br />
Andrea: Ich glaube, wenn die nächste<br />
CD wirklich einen Vertrieb findet, d<strong>an</strong>n<br />
wäre das ein guter Schritt <strong>für</strong> uns.<br />
Clara: Es haben sich schon ein paar Labels<br />
gemeldet, die interessiert sind.<br />
Freiraum z.B. will noch was von uns<br />
hören. Profis bekommen ja mit, daß<br />
die Aufnahmen nicht das Nonplusultra<br />
sind. Und die haben gemeint, sie wollen<br />
noch etwas hören.<br />
Andrea: Es ist halt auch eine bequem<br />
Masche, die Leute in <strong>der</strong> Warteschleife<br />
zu halten: "Wir sind interessiert, aber<br />
wir hätten gerne noch etwas."<br />
Wie beurteilt ihr die <strong>Musik</strong>för<strong>der</strong>ung<br />
<strong>für</strong> Popularmusik in Österreich?<br />
Veronika: Was ist das?<br />
Toni: Es gibt schon etwas. Zum Beispiel<br />
diese Studioaufnahme [von "Cyclopedia",<br />
Anm.] ist zum Teil über die<br />
Stadt Wien fin<strong>an</strong>ziert worden. Das war<br />
das FastForward-Studio und CDemowerk<br />
mit Gerhard Velusig.<br />
Andrea: Vom Medienzentrum und Wien<br />
Extra, die Events org<strong>an</strong>isieren, Jugendarbeit,<br />
Nachwuchsför<strong>der</strong>ung und<br />
Workshops <strong>an</strong>bieten. Es gibt da die<br />
Initiative, in einem professionellen Studio<br />
zwei Tage um 110 Euro zu bekommen,<br />
was letztendlich nichts ist <strong>für</strong> ein<br />
Studio.<br />
Toni: Das kostet normalerweise eine<br />
Stunde.<br />
Andrea: Da zahlt eben die Stadt Wien<br />
den Rest drauf. Aber es ist nur <strong>für</strong> zwei<br />
Tage. Deshalb hat das bei uns so<br />
schnell gehen müssen mit dem Album.<br />
Veronika: Diese B<strong>an</strong>dwettbewerbe finde<br />
ich nicht gut. Da heißt’s immer:<br />
Publikumsbeteiligung und das ist<br />
d<strong>an</strong>n so toll objektiv. Aber das bedeutet,<br />
ich muß die Leute hinschleppen,<br />
ich muß die Karten verkaufen, und hat<br />
nichts mit Objektivität zu tun. Das geht<br />
mir nur total auf die Nerven.<br />
Andrea: Was fehlt, ist eine För<strong>der</strong>ung,<br />
eine zentrale Stelle. Es gibt so vereinzelte<br />
kleine Aktionen. Aber eine Zentrale,<br />
wo m<strong>an</strong> weiß, das ist die Österreichische<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Popularmusikför<strong>der</strong>ung<br />
und m<strong>an</strong> geht hin und<br />
die informieren einen, das gibt es<br />
nicht.<br />
Clara: Wobei, es gibt das Mika. Aber da<br />
ist auch noch nicht so viel zu holen. Du<br />
mußt halt auch die Leute kennen, weil<br />
von selbst kommen die nicht.<br />
Veronika: Das Problem ist, daß in Österreich<br />
die Major-Labels niem<strong>an</strong>den aufbauen<br />
wollen. Da k<strong>an</strong>n sich diese o<strong>der</strong><br />
jene Initiative Mühe geben, die Stadt<br />
Wien o<strong>der</strong> sonstwer Gel<strong>der</strong> reinstekken,<br />
wenn nichts dahinter ist, d<strong>an</strong>n<br />
wird das zusammenbrechen. Das ist<br />
das Grundproblem. Wenn wir wirklich<br />
was machen wollten, d<strong>an</strong>n müssten<br />
wir wo<strong>an</strong><strong>der</strong>s hingehen und könnten<br />
nicht in Österreich bleiben.<br />
Andrea: Es wird moment<strong>an</strong> einiges gemacht.<br />
Die Früchte sind aber erst in<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 17<br />
Kultur<br />
10, 15 Jahren reif.<br />
Clara: Es gibt einige Labels, aber die<br />
haben ein sehr kleines Budget und<br />
überlegen sich’s fünf mal.<br />
Toni: Was ich toll finde, ist FM4, die<br />
durchaus auch den Nachwuchs för<strong>der</strong>n,<br />
indem sie ihn regelmäßig im Radio<br />
spielen.<br />
Veronika: Aber FM4 ist halt ein Radiosen<strong>der</strong>,<br />
<strong>der</strong>, wenn er einen zu weiten<br />
HörerInnenkreis erreicht, abgedreht<br />
wird. Das ist ein Vorzeigeprodukt des<br />
ORF, aber zu viel soll’s nicht sein, weil<br />
das Geld bei Ö3 gemacht wird. Es gibt<br />
keinen großen, bek<strong>an</strong>nten Radiosen<strong>der</strong><br />
in Österreich, <strong>der</strong> alternative <strong>Musik</strong><br />
spielt.<br />
Clara, wer sind deine Vorbil<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
weiblichen Ges<strong>an</strong>gs- und Spieltradition?<br />
Clara: Mit 15 war ich ein riesiger J<strong>an</strong>is<br />
Joplin-F<strong>an</strong>. Aber jetzt: Ani di Fr<strong>an</strong>co.<br />
Mir gefallen B<strong>an</strong>ds mit politischem<br />
Hintergrund.<br />
Worüber schreibst du?<br />
Clara: Viele alte Lie<strong>der</strong> sind sehr auf<br />
Herzschmerz und Liebes-Tralala. Die<br />
neueren scheinen zwar auf den ersten<br />
Blick auch so. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n sie auch so<br />
lesen, als ob ich platt meine zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen<br />
abh<strong>an</strong>deln würde. Aber <strong>für</strong> mich geht<br />
es darum, wie sehr Sprache Wahrnehmung<br />
und Wahrnehmung Sprache<br />
determiniert, wie sehr Sprache Realität<br />
konstruiert. Das ist ein roter<br />
Faden, <strong>der</strong> sich durch die letzten Texte<br />
zieht.<br />
D<strong>an</strong>ke <strong>für</strong> das Interview.<br />
Auf <strong>der</strong> einladend gestalteten Homepage<br />
www.alalielilt.net könnt ihr mehr<br />
Informationen über die B<strong>an</strong>d einholen.<br />
Dazu gibt es Hörbeispiele und Photos,<br />
sowie Texte und Konzerttermine.<br />
Tipp von <strong>der</strong> B<strong>an</strong>d zum Thema<br />
Subventionen: www.projektpop.at
Kultur<br />
Kontrollverlust<br />
Lust o<strong>der</strong> Bedrohung, Ekstase o<strong>der</strong> Bedrängnis, Erleuchtung o<strong>der</strong> Verblödung: Die<br />
Auswirkungen, die es haben k<strong>an</strong>n, wenn etwas außer Kontrolle gerät, stehen im<br />
Mittelpunkt des Festivals "Out of Control 2004".<br />
Text: Eva Pakisch<br />
Um ihre zw<strong>an</strong>zigste Bühnensaison im<br />
<strong>Musik</strong>theaterleben <strong>der</strong> Stadt Wien auch<br />
gebührend zu feiern, hat sich NetZZeiT<br />
etwas g<strong>an</strong>z beson<strong>der</strong>es einfallen lassen:<br />
Das heuer erstmals stattfindende<br />
Festival "Out of Control 2004" zeigt im<br />
Verlauf von acht Wochen vier Produktionen,<br />
in denen etwas außer Kontrolle<br />
geraten ist: Dinge, Menschen, Tiere,<br />
Sachverhalte und ihre Darstellung, ja<br />
sogar die <strong>Musik</strong> selbst ...<br />
Der Startschuss fällt am 20. Jänner (und<br />
damit lei<strong>der</strong> vor Erscheinen des TRITO-<br />
NUS) mit einer Aufführung von Fritz<br />
L<strong>an</strong>gs in den Jahren 1925 – 1926 entst<strong>an</strong>denem<br />
Meisterwerk "Metropolis".<br />
Für diese vollkommen restaurierte Fassung<br />
des Filmepos wurde Martin<br />
Matalon 1999 mit einer Komposition <strong>für</strong><br />
ein großes Ensemble beauftragt. Das<br />
Kl<strong>an</strong>gforum Wien hat das Werk bisher<br />
erst einmal im großen Saal des Wiener<br />
Konzerthauses aufgeführt.<br />
Für den 30. Jänner ist die Premiere des<br />
"Symposion 2004" (Untertitel: "Ein<br />
Rausch in acht Abteilungen") <strong>an</strong>beraumt.<br />
Das "Symposion", das seit seiner<br />
ersten Ausgabe in <strong>der</strong> Saison<br />
2001/2002 einen Fixpunkt im <strong>Musik</strong>theaterleben<br />
Wiens bildet und als<br />
"atemberaubendes Fest <strong>für</strong> alle Sinne"<br />
konzipiert ist, orientiert sich <strong>an</strong> den<br />
Zusammenkünften <strong>der</strong> Alten Griechen,<br />
die sich bei diesen Gelegenheiten l<strong>an</strong>gsam<br />
und mit Anmut betr<strong>an</strong>ken, um<br />
dadurch Zugänge in das eigene Ich zu<br />
finden, die im nüchternen Zust<strong>an</strong>d verschlossen<br />
bleiben. In diesem künstlich<br />
erhöhten Zust<strong>an</strong>d wurden d<strong>an</strong>n die<br />
wesentlichen Themen des Menschseins<br />
verh<strong>an</strong>delt wie z.B. die Liebe im<br />
von Plato überlieferten "Symposion".<br />
Beim "Symposion 2004" soll <strong>Musik</strong><br />
unserer Zeit unter den l<strong>an</strong>gsam sich<br />
verän<strong>der</strong>nden Wahrnehmungsbedingungen<br />
geruhsamer Alkoholisierung<br />
erlebt werden. Zu diesem Zweck wird<br />
die Halle E im Museumsquartier mit<br />
Futons zum Liegen und bequemen<br />
Bänken ausstaffiert, die von den Gästen<br />
nach Belieben bewohnt werden<br />
können. In den Pausen werden erlesene<br />
Weine und ein mehrgängiges Menü<br />
gereicht. Der ständige Wechsel zwischen<br />
Konzertbereich und Trinkbereich<br />
ist Best<strong>an</strong>dteil <strong>der</strong> Inszenierung, die die<br />
Grenzen zwischen apollinischer und<br />
dionysischer Welt im Laufe <strong>der</strong> Nacht<br />
verschwimmen und verschwinden lassen<br />
möchte. Aufgeführt werden Werke<br />
u.a. von Gustav Mahler, Arnold<br />
Schönberg, John Cage und I<strong>an</strong>nis<br />
Xenakis. Es spielt das Kl<strong>an</strong>gforum Wien.<br />
Ebenfalls im Rahmen von "Out of<br />
Control 2004" zu sehen: "Wolf" (Premiere:<br />
6. Februar), das umjubelte Mozart-<br />
Projekt von Sylvain Cambreling, Alain<br />
Platel und dem Kl<strong>an</strong>gforum Wien, das<br />
auf seiner Reise durch die großen<br />
Festivals von Avignon, Brüssel,<br />
Amsterdam, Zürich und die großen<br />
Bühnen von Berlin, Gent, London,<br />
Zürich und Paris im Rahmen des<br />
Festivals in Wien Halt machen wird.<br />
Dabei umkreisen das Kl<strong>an</strong>gforum Wien,<br />
Alain Platels Compagnie Les Ballets C.<br />
de la B., drei Sopr<strong>an</strong>e und vierzehn<br />
Hunde die Abschiede in Mozarts<br />
Schaffen.<br />
Bei "common sense – COMIC SENSE"<br />
(Premiere: 18. Februar), das am 20.<br />
November 2003 im Rahmen des<br />
Festivals "wien mo<strong>der</strong>n" uraufgeführt<br />
wurde, geht Clemens Gadenstätter mit<br />
musikalischen Mitteln <strong>der</strong> Merkwürdigkeit<br />
des "Common Sense” nach. Die<br />
Choreografin Liz King, <strong>der</strong> Regisseur<br />
Michael Scheidl und die Bühnenbildnerin<br />
Nora Scheidl, sowie <strong>der</strong> Autor<br />
Sven Hartberger verfolgen diesen<br />
Ged<strong>an</strong>ken in einem Bühnenwerk <strong>für</strong><br />
Schauspieler, TänzerInnen und Ensemble<br />
weiter. Dabei wird <strong>für</strong> einen Abend<br />
eine Art lebendiges Museum errichtet,<br />
in dem die seltsame und befremdliche<br />
Behauptungen, die ihren Weg unvermerkt<br />
ins öffentliche und allgemeine<br />
Bewusstsein gefunden haben, ausgestellt<br />
werden.<br />
Out of Control 2004<br />
Symposion: 30./31.1. u. 13./14.2.2004<br />
Wolf: 6./7. u. 10./11.2.2004<br />
common sense – COMIC SENSE:<br />
18. 2. u. 16./17.3.2004<br />
Alle Ver<strong>an</strong>staltungen finden in <strong>der</strong> Halle<br />
E im Museumsquartier statt.<br />
Weitere Infos und Tickets:<br />
Tel. 242 002, www.netzzeit.at<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 18<br />
„Wolf“<br />
„Symposion“<br />
Foto: RuhrTriennale<br />
Foto: Claudia Prieler<br />
„common sense - COMIC SENSE“ Foto: NetZZeiT<br />
LeserInnen des <strong>TRITONUS</strong> können jeweils 1 x 2<br />
Freikarten <strong>für</strong> die Premierentermine von "Wolf"<br />
und "common sense – COMIC SENSE" gewinnen.<br />
Einfach ein E-Mail mit dem Kennwort<br />
"Out of Control" <strong>an</strong> oeh-presse@mdw.ac.at<br />
senden.
High Culture meets Trash<br />
Text: Eva Pakisch<br />
Ein <strong>Musik</strong>theaterabend <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en<br />
Art erwartet die Besucher des Schauspielhauses<br />
bei Barry Koskys Inszenierung<br />
von Monteverdis "L’incoronazione<br />
di Poppea". Bei Kosky, <strong>der</strong> bereits<br />
im verg<strong>an</strong>genen Sommer bei den<br />
Innsbrucker Festwochen <strong>der</strong> Alten<br />
<strong>Musik</strong> erfolgreich Monteverdis Oper<br />
"L’Orfeo" inszeniert hat, trifft Monteverdi<br />
auf Cole Porter, Oper auf Musical,<br />
Theater auf Revue und Trash auf Hochkultur.<br />
Monteverdis <strong>Musik</strong> und Busenellos<br />
Libretto bilden in dieser deutschsprachigen<br />
Fassung (Übersetzung: Sus<strong>an</strong>ne<br />
Wolf) nur den Ausg<strong>an</strong>gspunkt. Das<br />
(gekürzte) Material wird vielmehr mit<br />
Songs von Cole Porter verwoben und<br />
mit Anklängen <strong>an</strong> Kurt Weill und Astor<br />
Piazzolla verfremdet.<br />
Das (stark reduzierte) Ensemble besteht<br />
d<strong>an</strong>n auch nicht aus Opernsänger-<br />
Innen, son<strong>der</strong>n aus Musicaldarstellern<br />
und SchauspielerInnen. (Die Rolle des<br />
Nero etwa verkörpert <strong>der</strong> norwegische<br />
Musicalstar Kyrre Kvam). Was sich aber<br />
nicht als Nachteil erweist, denn vielleicht<br />
gerade weil die Stimmen nicht<br />
den Ansprüchen einer Opernbühne<br />
gerecht werden müssen, tr<strong>an</strong>sportieren<br />
sie physische Unmittelbarkeit, die dieser<br />
Inszenierung einen beson<strong>der</strong>en Reiz<br />
verleiht.<br />
Auch die musikalische Umsetzung ist<br />
ungewöhnlich: drei Celli (Jörg Ulrich<br />
Krah, Aisha Bukayeva, Chia-Ju Tsai)<br />
unterstützt von Kosky am Klavier bestreiten<br />
diesen Part.<br />
Die Geschichte ist bei Kosky we<strong>der</strong> <strong>an</strong><br />
einem bestimmten Ort, noch zu einer<br />
bestimmten Zeit <strong>an</strong>gesiedelt. Dementsprechend<br />
ist die schmucklose Bühne<br />
auch in neutralem Weiß gehalten. Die<br />
einzigen Requisiten sind zwei barocke<br />
Stühle – wohl auch eine Reminiszenz <strong>an</strong><br />
die Entstehungszeit <strong>der</strong> Oper. Effekte<br />
werden einzig durch den raffinierten<br />
Einsatz von Licht erzeugt.<br />
Einen Gegensatz zur schlichten Bühne<br />
bilden allerdings die Kostüme. Schrille<br />
Gestalten, wie einem P<strong>an</strong>optikum <strong>der</strong><br />
Gay- und Trashkultur entlehnt, bevölkern<br />
die Bühne. Der Liebesgott Amor<br />
(Barbara Spitz) erscheint als üppiger<br />
Tr<strong>an</strong>svestit, seinem nur mit einer<br />
schwarzen Le<strong>der</strong>hose bekleideten Nero<br />
verleiht Kosky Rockstarappeal, Ottone<br />
(Martin Nie<strong>der</strong>mair) sieht aus wie ein<br />
Matrose, und Ottavia erinnert ein bisschen<br />
<strong>an</strong> die Olivia aus "Popeye".<br />
Die einzelnen Charaktere werden überzeichnet<br />
auf die Bühne gebracht. Sehr<br />
beeindruckend: Beatrice Frey, die beson<strong>der</strong>s<br />
in <strong>der</strong> Szene, in <strong>der</strong> sie Ottone<br />
zum Mord <strong>an</strong> Poppea überredet, als<br />
divenhafte, genial-irre Ottavia brilliert.<br />
Der Star des Abends ist allerdings Ruth<br />
Brauer, <strong>der</strong>en spritzig-girliehafte Darstellung<br />
<strong>der</strong> Drusilla das Publikum zu<br />
zweimaligem Zwischenapplaus hinreißen<br />
konnte.<br />
Fazit: Wer sich eine klassische Inszenierung<br />
<strong>der</strong> Barockoper erwartet, wird<br />
sicher enttäuscht, Freunde von Crossover-Projekten<br />
werden aber ihre wahre<br />
Freude <strong>an</strong> dieser "Poppea" haben.<br />
Schauspielhaus<br />
21.1. – 22.2.2004 / Di – Sa 20:00 Uhr,<br />
So 18:00 Uhr<br />
Keine Vorstellungen: 27./29.1. sowie<br />
4.2.2004<br />
Infos und Karten: 317 01 01 – 18 o<strong>der</strong><br />
www.schauspielhaus.at<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 19<br />
Kultur<br />
Barry Kosky überzeugt am Schauspielhaus mit einer schrill-bunten Inszenierung von Claudio<br />
Monteverdis "L’incoronazione di Poppea".<br />
LeserInnen des <strong>TRITONUS</strong> können 3 x 2 Freikarten<br />
<strong>für</strong> die Vorstellung am 14.2.2004 gewinnen.<br />
Einfach ein E-Mail mit dem Kennwort "Poppea"<br />
<strong>an</strong> oeh-presse@mdw.ac.at senden.<br />
Martin Nie<strong>der</strong>mair, Melita Jurisic<br />
Fotos: N.M<strong>an</strong>gafas/Schauspielhaus<br />
Barbara Spitz, Beatrice Frey
Kultur<br />
Wenn im Frühling ...<br />
Ein Überblick über das Programm des 13. Wiener Frühlingsfestivals.<br />
Das Hauptaugenmerk des diesjährigen<br />
13. Frühlingsfestivals liegt auf den<br />
Komponisten Antonín Dvorák und<br />
Leos J<strong>an</strong>ácek. Dvoráks 5. und 8.<br />
Symphonie, sein 12. Streichquartett,<br />
eine Auswahl <strong>der</strong> "Slawischen Tänze"<br />
und das "Dumky-Trio" sind ebenso zu<br />
hören, wie die selten gespielte Nationaloper<br />
"Dimitrij". J<strong>an</strong>ácek ist mit einer<br />
Auswahl <strong>der</strong> wichtigsten Klaviermusik<br />
vertreten: mit <strong>der</strong> Streichersuite, dem 2.<br />
Streichquartett «Intime Briefe», <strong>der</strong><br />
symphonischen Dichtung «Die Donau»<br />
und dem «Tagebuch eines Verschollenen».<br />
Anlaß des Schwerpunktes ist<br />
u.a. <strong>der</strong> 100. Todestag des ersteren und<br />
<strong>der</strong> 150. Geburtstag des letzteren.<br />
Neben diesen thematischen Beiträgen<br />
präsentiert das Frühlingsfestival noch<br />
einiges Internationales: Den Auftakt<br />
machen Jordi Savall mit seiner<br />
Capella Reial de Catalunya, die schon<br />
bei den Reson<strong>an</strong>zen das Wiener<br />
Publikum mit Weltmusik begeisterte,<br />
und das Ensemble Kaboul. Mit von <strong>der</strong><br />
Partie sind u.a. die Wiener Symphoniker<br />
(unter Jukka-Pekka Saraste), welche<br />
<strong>an</strong> zwei Abenden mit Werken von<br />
Dutilleux, Prokofjew und Beethoven<br />
auftreten, die Wiener Philharmoniker<br />
(unter D.C. Runnicles), die Werke von<br />
Beethoven, Bruckner, Mozart und<br />
Sibelius zum Besten geben, und das<br />
City of Birmingham Symphony<br />
Orchestra (unter Sakari Oramo) mit<br />
Werken von Mahler und Elgar.<br />
Fl<strong>an</strong>kiert wird dieses hochkarätige<br />
Programm von Jazz-Konzerten, Projekten<br />
mit <strong>Musik</strong> <strong>der</strong> Gegenwart, von<br />
World Music und Literatur sowie zwei<br />
Stummfilmklassikern mit Live-<strong>Musik</strong>.<br />
So tritt im Zuge dieses Programms das<br />
Jacky Terrasson Trio mit eigenwilligen<br />
Jazz-Perform<strong>an</strong>ces auf.<br />
Einen interess<strong>an</strong>ten Abend verspricht<br />
auch <strong>der</strong> Zyklus Film+<strong>Musik</strong> live.<br />
(Stumm-)Filmklassiker werden mit Live-<br />
<strong>Musik</strong> unterlegt aufgeführt und gewähren<br />
ein intensives Kinoerlebnis. Gezeigt<br />
werden die Filme "Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> Newskij"<br />
von Sergej Eisenstein, "D<strong>an</strong>s la nuite"<br />
von Charles V<strong>an</strong>el und Friedrich<br />
Murnaus Filmdebut in Hollywood, das<br />
den Namen "Sunrise" trägt.<br />
Unter dem Zyklus Nouvelles Aventures<br />
sind Komponisten vertreten, die<br />
Reson<strong>an</strong>zen 2004 – Ein Rückblick<br />
Ist mir min lében getróumet, ó<strong>der</strong> íst ez wár?<br />
(Habe ich mein Leben geträumt o<strong>der</strong> ist es wahr?)<br />
Text: Cornelia Huber<br />
Dieser Satz von Walther von <strong>der</strong><br />
Vogelweide stammt aus dem Jahr 1227<br />
und passt sehr gut zum Thema "Traum<br />
und Wirklichkeit" <strong>der</strong> "Reson<strong>an</strong>zen<br />
2004". Dieses bedeutende Festival <strong>für</strong><br />
Alte <strong>Musik</strong> (<strong>Musik</strong> zwischen Mittelalter<br />
und Barock) f<strong>an</strong>d von 17. bis 25. Jänner<br />
im Wiener Konzerthaus statt und sorgte<br />
<strong>für</strong> ausverkaufte Säle.<br />
Unter den <strong>an</strong>wesenden Künstlern waren<br />
unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em "Les Arts Floriss<strong>an</strong>ts"<br />
unter <strong>der</strong> Leitung von William Christie,<br />
Harry v<strong>an</strong> <strong>der</strong> Kamp, C<strong>an</strong>tus Cölln,<br />
Accentus Austria, Les Cornets Noirs,<br />
Accademia Biz<strong>an</strong>tina (mit dem Solisten<br />
Andreas Scholl), Accordone, Paolo<br />
P<strong>an</strong>dolfo und sein Gambenconsort<br />
Labyrinto und Ars Antiqua Austria. Die<br />
zu Gehör gebrachten Kompositionen<br />
stammten von Biber, Joh<strong>an</strong>n Christoph<br />
und Joh<strong>an</strong>n Michael Bach, Stradella,<br />
Dowl<strong>an</strong>d, Caccini, Monteverdi, Cavalli,<br />
Castello, Corelli, Vivaldi, Scarlatti,<br />
Marcello, Lasso und vielen <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />
mehr. Ö1 übertrug einige <strong>der</strong> Konzerte<br />
live.<br />
Die Eröffnung <strong>der</strong> Reson<strong>an</strong>zen erfolgte<br />
am 17. Jänner durch Jordi Savall mit<br />
seinen Formationen La Capella Reial de<br />
Catalunya und Hespèrion XXI, welche<br />
geistliche <strong>Musik</strong> von Scheidt und<br />
Charpentier aufführten.<br />
Am 17. und 18. Jänner f<strong>an</strong>d eine<br />
Ausstellung zum Thema Historischer<br />
Instrumentenbau statt. Bei dieser<br />
Gelegenheit konnte m<strong>an</strong> Blockflöten,<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 20<br />
Foto: Mike Owen<br />
Foto: Wiener Konzerthaus<br />
Foto: L Reyboz<br />
I<strong>an</strong> Bostridge, Magdalena Kozena, Jacky Terrasson<br />
in je eigener Weise die Geschichte <strong>der</strong><br />
<strong>Musik</strong> unserer Zeit bedeutend beeinflußt<br />
und mitgeschrieben haben.<br />
Geboten wird <strong>Musik</strong> jenseits des<br />
üblichen Aufführungsbetriebes.<br />
Der Zyklus <strong>Musik</strong> im Gespräch bietet<br />
zudem einen profunden Zug<strong>an</strong>g zur<br />
<strong>Musik</strong> im theoretischen Bereich. In verschiedenen<br />
Vorträgen mit <strong>an</strong>schließen<strong>der</strong><br />
musikalischer Aufführung werden<br />
auch dem musikalischen Laien wichtige<br />
Aspekte von <strong>Musik</strong> vermittelt.<br />
Diverse Ver<strong>an</strong>staltungsorte<br />
15.3. - 8.5.2004<br />
Karten und Infos: 242 00 - 0 o<strong>der</strong><br />
www.konzerthaus.at<br />
Der <strong>TRITONUS</strong> verlost 3 x 2 Karten <strong>für</strong> das<br />
Konzert des Jacky Terrasson Trios (21.3.,<br />
20.30h, Mozart-Saal) sowie die Auführung<br />
von "D<strong>an</strong>s la nuite" von Charles V<strong>an</strong>el (25.3.,<br />
19.30h, Großer Saal). Einfach ein E-Mail <strong>an</strong><br />
oeh-presse@mdw.ac.at senden.<br />
(Betreff: "Jacky" o<strong>der</strong> "V<strong>an</strong>el").<br />
Foto: J.McMill<strong>an</strong><br />
Andreas Scholl, Jordi Savall<br />
Gamben, Krummhörner, Barockgeigen,<br />
Orgelpositive, Cembali, Traversflöten<br />
und vieles <strong>an</strong><strong>der</strong>e mehr ausprobieren<br />
und natürlich auch kaufen. Außerdem<br />
gab es die Möglichkeit, den <strong>an</strong>wesenden<br />
Instrumentenbauern Fragen zu<br />
stellen und sich über die <strong>an</strong>gebotenen<br />
Instrumente informieren. Am 19. Jänner<br />
gab es Filmvorführungen zum Thema<br />
Alte <strong>Musik</strong> und am 20. Jänner ein<br />
Künstlergespräch mit Paolo P<strong>an</strong>dolfo.<br />
Die Filmvorführungen, das Künstlergespräch<br />
und die Ausstellung konnten<br />
bei freiem Eintritt besucht werden.<br />
Die 3-CD-Box zu den "Reson<strong>an</strong>zen<br />
2003" ("Krieg und Frieden"), die in <strong>der</strong><br />
ORF-Edition "Alte <strong>Musik</strong>" erschienen<br />
ist, ist bereits im Konzerthaus erhältlich.<br />
Foto: Wiener Konzerthaus
Aber warum gerade er? / Mör<strong>der</strong>isches Frauentheater<br />
Die Theatergruppe Herzblut versucht<br />
eine humorvolle Annäherung <strong>an</strong> sieben<br />
Frauenschicksale, denen eines gemein<br />
ist: Sie sind allesamt Mör<strong>der</strong>innen. Als<br />
Basis <strong>für</strong> das Stück dienen die humoristischen<br />
Texte <strong>der</strong> Wiener Autorin Margit<br />
Hahn, <strong>der</strong>en Erzählungen immer wie<strong>der</strong><br />
versuchen, erotische Annäherungen<br />
und Lust zu thematisieren. In einer Art<br />
innerem Monolog werden die mör<strong>der</strong>ischen<br />
Ged<strong>an</strong>kengänge verfolgt und <strong>an</strong><br />
den Höhepunkten mit Videoprojektionen<br />
von Männerschatten konterkariert.<br />
Das Hauptaugenmerk liegt auf <strong>der</strong><br />
weibliche Sicht <strong>der</strong> Dinge. Die sieben<br />
Frauen werden von Birgit Krammer dargestellt.<br />
(gag)<br />
Haus, Frauen, Sex. / Vitásek spielt Schreiner<br />
Die Linzer Schriftstellerein Margit<br />
Schreiner hat sich in ihrem Buch<br />
"Haus, Frauen, Sex." eines Männermonologs<br />
bedient und damit literarische<br />
Rollenklischees gebrochen. Es<br />
geht um Fr<strong>an</strong>z, 47 Jahre alt, Besitzer<br />
eines Reihenhauses. Was ihm fehlt, ist<br />
die Familie, denn die ist weg. Ein<br />
Verzweifelter verleiht sich Ausdruck und<br />
wird von Andreas Vitásek gespielt, was<br />
so einiges erwarten läßt. Der Zuseher<br />
bekommt einen verbalen Amoklauf zu<br />
hören, eine Reflexion über Opfer und<br />
Täter, Tuer und Lasser, Sexkolumnen,<br />
Beziehungsratgeber und L<strong>an</strong>gzeitstu-<br />
Und schreibe aufs Blatt meine Gefühle /<br />
Aussiedlungstagebücher als Theater<br />
Anh<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Aussiedlungstagebücher<br />
<strong>der</strong> Kärtner Slowenin Ljudmila Sticker<br />
verfaßte Laura Ippen dieses Theaterstück.<br />
Dokumentiert sind darin drei<br />
Jahre ihres Aufenthaltes in einem<br />
Arbeitslager. Die H<strong>an</strong>dlung wird durch<br />
eine fiktive Ex-Schwiegertochter<br />
wie<strong>der</strong>gegeben. Der Einsatz dieser<br />
Kunstfigur ermöglicht es, das Schicksal<br />
<strong>der</strong> Vertriebenen zur Sprache zu bringen,<br />
ohne es verdrängen o<strong>der</strong> beschwören<br />
zu wollen. Die Frage nach <strong>der</strong><br />
Verg<strong>an</strong>genheit und ihrer Aufarbeitung<br />
soll neu gestellt werden. Nach <strong>der</strong> erfol-<br />
Theater Drachengasse<br />
Bis 7.2.2004 / Di – Sa 20:00 Uhr<br />
Infos und Karten:<br />
www.drachengasse.at<br />
o<strong>der</strong> Tel. 513 14 44<br />
dien, gekleidet in Phrasen, wirre Ged<strong>an</strong>ken,<br />
Stammtischparolen, b<strong>an</strong>al und<br />
wi<strong>der</strong>sprüchlich wie das Leben selbst.<br />
(gag)<br />
Rabenhof Theater<br />
31.1. / 3. - 7., 11., 13., 14., 24. – 28.2.<br />
9. – 13.3.2004 / 20:00 Uhr<br />
Infos und Karten: www.rabenhof.at<br />
o<strong>der</strong> 712 82 82<br />
LeserInnen des <strong>TRITONUS</strong>, die <strong>an</strong> oeh-presse@mdw.ac.at eine E-Mail senden<br />
(Betreff "Vitásek"), können 2 x 2 Karten <strong>für</strong> die Vorstellung am 9.3.2004<br />
gewinnen.<br />
greichen Inszenierung "weiter leben" ist<br />
dies somit die zweite Produktion von<br />
Theater ISKRA innerhalb des Zyklus<br />
"Verg<strong>an</strong>genheitsbewältigung". (gag)<br />
dietheater Konzerthaus<br />
12.-28.02.2004 / 20:00 Uhr<br />
Infos und Karten: www.dietheater.at<br />
o<strong>der</strong> 587 05 04<br />
Birgit C. Krammer<br />
Schickt einfach ein E-Mail <strong>an</strong> www.oeh-presse@mdw.ac.at<br />
(Betreff: "Mör<strong>der</strong>innen") und gewinnt 2 x 2 Karten <strong>für</strong> die<br />
Vorstellung am 3.2. 2004.<br />
Andreas Vitasek<br />
Der <strong>TRITONUS</strong> verlost unter all jenen, die eine E-Mail <strong>an</strong> oeh-presse@mdw.ac.at<br />
(Betreff: "Tagebuch") senden, jeweils 2 x 2 Karten <strong>für</strong> die Vorstellungen<br />
am 18. und 19.2. 2004.<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 21<br />
Kulturtipps<br />
Evelyn Fuchs<br />
Foto: Andreas Schubert<br />
Foto: Lukas Beck<br />
Foto: Michaela Falkensteiner
Kulturtipps<br />
OSTWEST / Eine Begegnung<br />
Machen KünstlerInnen aus Ost- und<br />
Westeuropa immer noch die Erfahrung<br />
<strong>der</strong> Differenz, wenn sie ein<strong>an</strong><strong>der</strong> arbeitend<br />
begegnen? O<strong>der</strong> verbindet sie eine<br />
ähnliche Erfahrung von Verän<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> privaten und künstlerischen Lebenswelten?<br />
Das Projekt OSTWEST bietet eine<br />
Plattform <strong>für</strong> Begegnungen von Künstler-<br />
und TheoretikerInnen aus den verschiedenen<br />
Teilen Europas. Die Ergebnisse<br />
dieser gemeinsamen Arbeitsprozesse<br />
werden zum Abschluss öffentlich<br />
im T<strong>an</strong>zquartier Wien präsentiert.<br />
Ein vielfältiges T<strong>an</strong>z/Perform<strong>an</strong>ce-Programm,<br />
eine zweitägige Filmreihe, bei<br />
<strong>der</strong> zentrale Werke osteuropäischer<br />
KünstlerInnen gezeigt werden, sowie<br />
Nicholas Ray / Eine Retrospektive<br />
Neben dem zweiten Teil <strong>der</strong> Ingemar-<br />
Bergm<strong>an</strong>-Retrospektive, bei <strong>der</strong> elf<br />
Werke des schwedischen Regisseurs zu<br />
sehen sein werden, zeigt das Filmmuseum<br />
ab 31. Jänner das Gesamtwerk<br />
von Nicholas Ray.<br />
Ray, eine Zentralfigur <strong>der</strong> "Autorenpolitik"<br />
und Vorbild <strong>der</strong> jungen Filmemacher<br />
<strong>der</strong> Nouvelle Vague, des Neuen Deutschen<br />
Films und <strong>der</strong> New-Hollywood-<br />
Ära, ist <strong>der</strong> Regisseur von Klassikern<br />
wie "Rebel Without A Cause", "Johnny<br />
Guitar" o<strong>der</strong> "In A Lonely Place".<br />
Neben sämtlichen Spielfilmen präsentiert<br />
die Retrospektive auch Raritäten<br />
Internationales szene bunte wähne T<strong>an</strong>zFestival<br />
<strong>für</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
Seit seiner Gründung vor sechs Jahren<br />
ist es dem "Internationalen T<strong>an</strong>zfestival<br />
<strong>für</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendliche" gelungen,<br />
Impulse <strong>für</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e T<strong>an</strong>zfestivals und<br />
Kulturinstitutionen zu setzen, die sich<br />
nun vermehrt den Bedürfnissen und<br />
kulturellen Ansprüchen eines jungen<br />
Publikums widmen.<br />
Beim diesjährigen Festival werden neben<br />
Komp<strong>an</strong>ien aus Schweden, Belgien<br />
und den Nie<strong>der</strong>l<strong>an</strong>den wie<strong>der</strong> verstärkt<br />
auch junge österreichische ChoreografInnen<br />
vertreten sein.<br />
Das Programm lässt durchaus Unkon-<br />
eine Vortragsreihe bieten ein hochkarätiges<br />
P<strong>an</strong>orama europäischer T<strong>an</strong>z-<br />
Szenen und Perform<strong>an</strong>cehaltungen.<br />
(ep)<br />
T<strong>an</strong>zquartier Wien<br />
13. – 28.2.2004<br />
Infos und Karten: www.tqw.at o<strong>der</strong><br />
581 35 91<br />
wie den Kurzfilm "The J<strong>an</strong>itor" (1974),<br />
seine Arbeit als Schauspieler in Wim<br />
Wen<strong>der</strong>s’ "Der amerik<strong>an</strong>ische Freund"<br />
(1977) sowie das dokumentarische Ray-<br />
Portrait "I’m A Str<strong>an</strong>ger Here Myself"<br />
(1975). (ep)<br />
Filmmuseum<br />
31.1.-29.2.2004<br />
Karten und Infos: 533 70 54 o<strong>der</strong><br />
www.filmmuseum.at<br />
ventionelles erwarten: Bei "Red Caps"<br />
etwa ist Rotkäppchen eine "hippe"<br />
Jugendliche in lässigem Outfit und <strong>der</strong><br />
Wolf gar kein Wolf mehr, son<strong>der</strong>n eher<br />
ein Wolfi, schüchtern und verträumt,<br />
aber trotzdem Mitglied <strong>der</strong> megacoolen<br />
"Wolf-G<strong>an</strong>g" ... (ep)<br />
dietheater Künstlerhaus und WUK<br />
13. – 29. 2. 2004;<br />
Infos und Karten: www.sbw.at o<strong>der</strong><br />
02982/20202<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 22<br />
Philipp Gehmacher<br />
LeserInnen des <strong>TRITONUS</strong> können 6 x 2 Karten <strong>für</strong> den 3-teiligen Abend <strong>der</strong> beiden<br />
kroatischen Perform<strong>an</strong>ce-Gruppen Weekend Art und BADcomp<strong>an</strong>y und des österreichischen<br />
Choreografen Philipp Gehmacher am 19.2.2004 gewinnen.<br />
Nicholas Ray<br />
Foto: oficina hum<strong>an</strong>a<br />
Foto: Österreichisches Filmmuseum<br />
LeserInnen des <strong>TRITONUS</strong> können 1 x 2 Karten <strong>für</strong> James De<strong>an</strong>-Klassiker "Rebel Without A<br />
Cause" (31.1.) sowie die Ray-Doku "I’m A Str<strong>an</strong>ger Here Myself" (8.2) gewinnen. Einfach<br />
ein E-Mail mit dem Titel des Wunschfilms <strong>an</strong> oeh-presse@mdw.ac.at senden.<br />
RED CAPS<br />
Foto: szene bunte wähne<br />
LeserInnen des <strong>TRITONUS</strong> können 2 x 2 Freikarten <strong>für</strong> die Vorstellung von "Red Caps" am<br />
14.2.2004 um 15:00 Uhr gewinnen. Einfach ein E-Mail <strong>an</strong> oeh-presse@mdw.ac.at senden,<br />
Kennwort: RED CAPS.
Joh<strong>an</strong>nes Maria Staud: Berenice. Lied vom Verschwinden.<br />
Jedes <strong>der</strong> fünf auf dieser Koproduktion von WDR3, KAIROS <strong>Musik</strong>produktion und<br />
Kl<strong>an</strong>gforum Wien enthaltenen Werke des 1974 in Innsbruck geborenen<br />
Komponisten besitzt einen eigenen assoziativen Hintergrund, von den Postulaten<br />
<strong>der</strong> Allgemeinen Sem<strong>an</strong>tik ("A map is not the territory"), bis zum Kl<strong>an</strong>g und <strong>der</strong><br />
Definition des Wortes "Polygon". Das Ergebnis sind "in vielen Farben schillernde<br />
Kl<strong>an</strong>gabenteuer" (Booklet), die dennoch nie unorg<strong>an</strong>isiert o<strong>der</strong> selbstverliebt sind.<br />
Die Interpreten, das Kl<strong>an</strong>gforum Wien, das RSO Wien sowie die Solisten Marino<br />
Formenti, Thomas Larcher (beide Klavier) und Petra Hoffm<strong>an</strong> (Sopr<strong>an</strong>) spielen auf<br />
gewohnt hohem Niveau, beson<strong>der</strong>s beeindruckend ist Ernesto Molinari in<br />
"BlackMoon", einem Stück <strong>für</strong> Bassklarinette solo. (af)<br />
Erhältlich unter www.kl<strong>an</strong>gforum.at. Preis: EUR 21.80.<br />
Alalie Lilt: Cyclopedia<br />
Die B<strong>an</strong>d Alalie Lilt (siehe auch Interview S.16 ) hat sich <strong>der</strong> Vermischung verschiedener<br />
Stile im Folk-Rock verschrieben. Mit ihrem Debut "Cyclopedia" zeigen<br />
die sechs <strong>Musik</strong>erInnen, daß sie es verstehen, die neun aus <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> von Sängerin<br />
Clara Humpel stammenden Texte in eine eigene Form zu bringen. Die Vokal-<br />
Arr<strong>an</strong>gements <strong>der</strong> Gruppe und ihre Experimentierfreudigkeit, die immer wie<strong>der</strong> zu<br />
fein arr<strong>an</strong>gierten, musikalisch im Dazwischen situierten Kompositionen des<br />
Alltagslebens werden, sind die Stärken <strong>der</strong> Gruppe. Violine, Akkordeon und Flöte<br />
nehmen uns mit auf eine Radfahrt durch das Leben und wir enden mit einem<br />
lachenden und einem weinenden Auge am Straßenr<strong>an</strong>d sitzend.<br />
Wer sich von den Live-Qualitäten <strong>der</strong> B<strong>an</strong>d überzeugen will: nächstes Konzert im<br />
Aera am 18.2.2004. (gag)<br />
Info und Kontakt: www.alalielilt.net<br />
Kultur<br />
Falls ihr hier in Zukunft Rezensionen zu<br />
euren eigenen CD`s vorfinden wollt,<br />
d<strong>an</strong>n…<br />
> meldet euch per E-Mail (oeh-presse@mdw.ac.at) o<strong>der</strong><br />
> sendet ein Rezensionsexemplar <strong>an</strong> das ÖH-Büro, z.Hd. <strong>TRITONUS</strong>, Seilerstätte 26, 1010 Wien o<strong>der</strong><br />
> kommt einfach persönlich im ÖH-Büro vorbei.<br />
<strong>TRITONUS</strong> Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 23
ReferentInnenliste<br />
MitarbeiterIn<br />
gesucht!<br />
Vorsitz - Team<br />
Raum<br />
Christoph Velisek<br />
oeh-vorsitz@mdw.ac.at<br />
n. Vereinbarung<br />
Vorsitz - Team<br />
Projekt und Org<strong>an</strong>isation<br />
Cornelia Rupert<br />
oeh-vorsitz@mdw.ac.at<br />
Di 15:00 - 16:00 Uhr bzw. n. Vereinbahrung<br />
Vorsitz - Team<br />
Dagmar Furch<br />
oeh-vorsitz@mdw.ac.at<br />
n. Vereinbarung<br />
Verrechnung und Soziales<br />
Stef<strong>an</strong>ie Mayr<br />
oeh-wirtschaft@mdw.ac.at<br />
Tageweise (siehe Homepage)<br />
Sozialpolitik<br />
N.N.<br />
Ver<strong>an</strong>staltungen<br />
Eva Semele<strong>der</strong><br />
oeh-ver<strong>an</strong>staltung@mdw.ac.at<br />
Mo 9:00 - 10:00 Uhr<br />
Neue Medien<br />
Fredrik Bobr<br />
info@fredrikbobr.com<br />
Mehrdad Shams<br />
oeh-medien@mdw.ac.at<br />
n. Vereinbarung<br />
Projekt und<br />
Org<strong>an</strong>isation<br />
Astra Iv<strong>an</strong>ova<br />
n. Vereinbahrung<br />
MitarbeiterIn<br />
gesucht!<br />
MitarbeiterIn<br />
gesucht!<br />
Kultur<br />
Reni Weichselbaum<br />
oeh-kultur@mdw.ac.at<br />
n. Vereinbarung<br />
Bildung & Politik<br />
N.N.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
N.N.<br />
Studium<br />
Gloria Damij<strong>an</strong>, Sass<strong>an</strong> Mohebbi<br />
oeh-studium@mdw.ac.at<br />
Fr 16:30 - 18:30 Uhr<br />
Frauen & Gleichbeh<strong>an</strong>dlung<br />
Sekretariat<br />
Mag. Sabine Alena<br />
oeh-frauen@mdw.ac.at<br />
Di 11:00 - 12:00 Uhr<br />
oeh-sekretariat@mdw.ac.at<br />
Auslän<strong>der</strong>Innen<br />
Sass<strong>an</strong> Mohebbi<br />
oeh-ausl<strong>an</strong>d@mdw.ac.at<br />
Do 14:00 - 16:00 Uhr<br />
Presse<br />
Eva Pakisch<br />
Gregor Grömmer<br />
oeh-presse@mdw.ac.at<br />
Di 16:00 - 17:00 Uhr<br />
Di 15:15 - 16:15 Uhr