TRITONUS - HochschülerInnenschaft an der Universität für Musik

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Universitäres Anerkennungsverfahren neu Liebe Studierende, Mit 1.1.2004 ist das Universitätsgesetz 2002 auch für unsere Universität voll wirksam geworden. Das bringt einige inhaltliche und organisatorische Änderungen mit sich. Anerkannt werden wie bisher: a) positiv bestandene Prüfungen: - an einer anerkannten inländischen oder ausländischen postsekundären Bildungseinrichtung, - an einer berufsbildenden höheren Schule, - an einer Höheren Anstalt für Lehrerund Erzieherbildung, - in Studien an anerkannten inländischen Bildungseinrichtungen, deren Zugang die allgemeine Universitätsreife erfordert, - oder in einem Lehrgang universitären Charakters - an österreichischen Konservatorien mit Öffentlichkeitsrecht. b) unter bestimmten Umständen auch wissenschaftliche oder künstlerische Tätigkeiten an Institutionen außerhalb der Universität. c) Prüfungen, die in Vorbereitungslehrgängen oder postgradualen Lehrgängen abgelegt wurden. Zuständig für alle Anerkennungsverfahren ist nun der Studiendirektor, Herr Mag.Dr. Michael Stephanides. Antragsformulare sind in der Studiendirektion bei Frau Kurz, Anton-von-Webern- Platz 1, Zi D 01 35, (Parteienverkehrszeiten entsprechen denen der Studienund Prüfungsabteilung: Mo, Do, Fr 9 - 12 Uhr, Di 9 - 12 Uhr und 13 - 15 Uhr, Mittwoch geschlossen) erhältlich. Sprechstunde des Studiendirektors nach telefonischer Vereinbarung mit Frau Kurz. Mit dem Antrag müssen alle Zeugnisse oder Belege abgegeben werden, die die positive Ablegung der Prüfungen beweisen. Anerkennungen sind immer nur für den Studienabschnitt möglich, in dem sich der Studierende gerade befindet. Das heißt, zuerst wird alles für den ersten Studienabschnitt eingereicht und dann erst für den zweiten und so weiter. Über eingelangte Anträge muss der Studiendirektor innerhalb von zwei Monaten ab Antragsstellung entscheiden. Das bedeutet aber auch, dass die Anträge rechtzeitig abgegeben werden müssen, zum Beispiel wenn eine Diplomprüfung erst nach erfolgter Anerkennung abgelegt werden kann. Für die, die es genau wissen wollen: Geregelt ist das alles in § 78 Universitätsgesetz 2002. Viel Erfolg beim Studium wünscht Ihnen allen Der Studiendirektor (Mag.Dr. Michael Stephanides) bezahlte Anzeige TRITONUS Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 4 Studienbeitrag für Studierende aus den EU-Erweiterungsländern ab WS 2004/05 !!! Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat mit 22. Dez. 2003 mitgeteilt, daß ordentliche und außerordentliche Studierende an Universitäten, welche die Staatsangehörigkeit Estlands, Lettlands, Litauens, Maltas, Polens, der Slowakei, Sloweniens, der Tschechischen Republik, Ungarns oder Zyperns besitzen, den Studienbeitrag in der Höhe von EUR 363,36 erstmals ab dem Wintersemester 2004/05 zu entrichten haben. Illustration: W.Kschwendt
Kennen Sie die Seilerstätte? Unsere Geschichte, respektive die Historie dieses Ortes an der Seilerstätte, beginnt 1660 unter der Federführung Eleonores von Gonzaga, ihres Zeichens Kaiserin und Witwe Ferdinands III. Sie holte, als streng gläubige Katholikin, den Orden der Ursulinen, der zu dieser Zeit schon über ganz Europa verstreut Standorte pflog, nach Wien. Das Grundkonzept der Ursulinen, die Erziehung und Läuterung junger adeliger Mädchen, sollte auch in Wien Anwendung finden. Zu diesem Behufe wurden dem Orden sieben Gebäude vereignet, welche in den Jahren danach ständige Erweiterung erfuhren. Den Ursulinen war wachsender Erfolg vergönnt: Mehr und mehr adelige Jungdamen nahmen Unterricht. Gönner fanden sich, die dem Orden Spenden in Form von Gebäuden zukommen ließen. Das Haus wuchs beständig im Grundriß, bis es um 1720 ungefähr die heutigen Ausmaße erreicht hatte. Neben den Donationen war ein Zinshaus, in dem sich adelige Witwen einmieteten, damit sie dem Orden nahe sein konnten, eine wichtige Einnahmequelle. Im Jahr 1675 wurde dort, wo sich zuvor das Gasthaus "Zum roten Löwen" befunden hatte, die heute noch bestehende Kirche errichtet und eingeweiht. Die Glocke ist noch ein Original aus jener Zeit, dem heiligen Aloisius geweiht und trägt die Inschrift "Mich goß Meister Gross im Jahre 1675 zu Wien". Durch Zufall wurde sie entdeckt und läutet heute wieder die Messen ein. Die Orgel wurde 1966, weil sie für die Zwecke der Universität zu klein war, durch eine größere ersetzt, für die der Chor durchbrochen werden mußte. Ansonsten gab es keine gravierenden Veränderungen. Josef II. löste die meisten Klöster der Stadt auf. Nicht so jenes der Ursulinen, die engen Kontakt zur Mutter des Herrschers, Maria Theresia, unterhielten, wenngleich ihnen auch das Zinshaus und damit eine wichtige Möglichkeit der Selbsterhaltung weggenommen wurde. Diese Zeit der Not und Armut dauerte an, bis Franz I. die Besitzungen wieder retournierte. TRITONUS Jg.36 / Nr.1 / Jänner 2004 - Seite 5 Universitäres Der Gebäudekomplex an der Seilerstätte, heute Teil der Universität für Musik und darstellende Kunst, ist ein "altehrwürdiges" Gebäude mit interessanter Historie. Im wahrsten Sinne des Wortes begegnet uns diese an allen Ecken des Hauses und begleitet uns bis in die Keller. Text: Gregor A. Grömmer (nach einem Interview mit Herrn Karl Pelech) Das rege Interesse der Herrschenden an den Gebäuden mag auch damit zusammenhängen, daß sie nicht ausschließlich religiösen Zwecken dienten, sondern auch militärischen. Alle alten Klöster der Stadt Wien, das Dominikaner-, Franziskaner-, Augustiner- und Ursulinenkloster, befanden sich exakt an der Stadtmauer und sind durch unterirdische Gänge miteinander verbunden, die zum einen als Fluchtwege dienten, zum anderen eine schnelle und unsichtbare Truppenbewegung ermöglichten. Hier wurden die Soldaten einquartiert, wenn es notwendig wurde, sie in Bereitschaft zu halten. Auch die Architektur zeugt davon: In den Gängen des Studentenheims finden zwei Mann in voller Bewaffnung nebeneinander Platz; die Grundmauern sind etwa eineinhalb Meter dick. In Zeiten des Krieges und der Belagerungen ein unschätzbarer Vorteil für den Feldherrn. Die Stadtmauer verlief in etwa entlang der Straße und wo wir heute die andere Straßenseite sehen, befanden sich zur Zeit der Türkenbelagerungen schon die ersten Bollwerke. So fiel das Haus denn auch 1683, während der zweiten Türkenbelagerung, in die Hände derselben. Während der napoleonischen Kriege (um 1809) wurden französische Truppen einquartiert. Bis zu dieser Zeit wurde dem Gebäude so viel Schaden zugefügt, daß den Ursulinen eine Renovation unmöglich wurde. Der schulische Betrieb konnte zwar noch bis 1900 im gleichen Ausmaß aufrecht erhalten werden, doch war der Orden finanziell nicht mehr abgesichert. Nach der Machtergreifung Hitlers beschlagnahmte die Gestapo das Kloster und es blieb, zu welchem Zwecke immer, versperrt. Die Schwestern wanderten aus. Die letzte bekannte Spende einer Gläubigen, eine weiße Madonna, datiert in das Jahr 1945 und stellt eine Danksagung dar, weil das Gebäude von den Bomben verschont geblieben war. Sie ist verschwunden. 1960 wurde der Gebäudekomplex von der Stadt Wien aufgekauft und nach vollständiger Renovierung (1960 – 1969) der Universität für Musik und darstellende Kunst übergeben, welche zu dieser Zeit in der Lothringerstraße ihr Auslangen fand und dort an erheblicher Platznot litt. Gedacht war das Gebäude für die Auslagerung der Streicher-, Bläser- und Kompositionsklassen. Fotos: Gregor A. Grömmer
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