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Teil 3 - Die Bibel - das Buch der Bücher

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In seinen Briefen gibt Shaul auch Ratschläge und Empfehlungen „nach meiner Meinung“ (1. Kor 7,40),<br />

die er niemals dem Wort des lebendigen Jahweh gleichgestellt hätte. Er wäre heute mit Sicherheit<br />

entsetzt darüber, wenn er irgendwo hören o<strong>der</strong> lesen müsste, <strong>das</strong>s seine Meinung von den Kirchen <strong>der</strong><br />

Offenbarung Jahwehs in Mose, Propheten und Psalmen (Kanon) als ebenbürtig eingestuft, geglaubt und<br />

gelehrt wird.<br />

Einige Briefe des Shaul wurden zwar in den verschiedenen Gemeinden herumgereicht (vgl. Kol 4,16).<br />

Aber einige seiner Briefe haben die an<strong>der</strong>en Gemeinden nie zu Gesichte bekommen. Wenn Jahweh diese<br />

Briefe für gleichwertig mit dem Kanon <strong>der</strong> <strong>Bibel</strong>, also mit Mose, Propheten und Psalmen gehalten hätte,<br />

dann hätte Shaul doch dafür gesorgt, <strong>das</strong>s sie überall gelesen werden mussten? Zudem wären die<br />

Empfänger mit den Briefen so umgegangen wie die gläubigen Juden mit <strong>der</strong> Thora und den Propheten?<br />

Es ist tatsächlich so, <strong>das</strong>s nicht alle Briefe des Shaul in allen Gemeinden bekannt waren. Denn was<br />

interessierte an<strong>der</strong>e Gemeinden die vielen persönlichen Streitereien, die Shaul mit den Korinthern<br />

auszufechten hatte? Zudem ist ein aufschlussreicher Brief des Shaul an die Korinther, in dem es um die<br />

Lebensführung in <strong>der</strong> Gemeinde geht, nicht mehr erhalten (1. Kor 5,19). Sicher wollte Shaul auch nicht,<br />

<strong>das</strong>s etliche Briefe, die recht private, auf einzelne Personen bezogene Geschehnisse zum Thema hatten,<br />

überall publik gemacht würden.<br />

Im grossen ausweglosen Streit mit den Korinthern, als die Auseinan<strong>der</strong>setzungen auf die Spitze<br />

getrieben waren, versuchte er mit seiner Autorität noch etwas bewirken zu können. Er weist auf seine<br />

Entrückung hin, bei <strong>der</strong> er „unaussprechliche Worte hörte, die auszusprechen einem Menschen nicht<br />

zusteht“ (2. Kor 12,4). In unseren Kreisen sind wir zu folgendem Ergebnis gekommen. <strong>Die</strong> Worte, die er<br />

hörte, nutzen also niemandem etwas, sie kommen in seiner Verkündigung nicht zur Sprache. Er sagt,<br />

<strong>das</strong>s sie „auszusprechen einem Menschen nicht zustehen“. Er erfuhr eine innere Stärkung für seinen<br />

<strong>Die</strong>nst, einen notwendigen Trost. Er spricht auch von <strong>der</strong> Offenbarung des Geheimnisses, <strong>das</strong> über<br />

Generationen verborgen war, aber den Propheten und den Aposteln jetzt im Geist geoffenbart worden<br />

ist (Eph 3,3-7; Gal 1,12).<br />

Wie gesagt, Shaul masst sich in keiner Weise an, seinen Offenbarungen und seinen Briefen kanonische<br />

Autorität zu verleihen, wie dies von <strong>der</strong> Thora und den Propheten von Jahweh gelehrt worden ist,<br />

obwohl er sich in seinen Briefen gelegentlich auf sein Apostelamt beruft und sehr autoritär und bestimmt<br />

schreibt. Er droht auch Gerichte an. Selbst in <strong>der</strong> grossen Zerrissenheit und Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong><br />

Hausgemeinde von Korinth bleibt er im Rahmen <strong>der</strong> Umstände und weist auf „die Überschwenglichkeit<br />

<strong>der</strong> Offenbarungen“ hin (2. Kor 12,7), die seine persönliche Jahwehbeziehung vertiefte.<br />

Den Gläubigen in Ephesus schreibt er von <strong>der</strong> Offenbarung, die über Generationen verborgen war, also<br />

ein Geheimnis war, d.h. sie war in <strong>der</strong> Thora, den Propheten und Psalmen vorverheissen, aber noch nicht<br />

erfüllt. „Mir ist durch Offenbarung <strong>das</strong> Geheimnis kundgetan worden – wie ich es oben kurz beschrieben<br />

habe; beim Lesen könnt ihr meine Einsicht in <strong>das</strong> Geheimnis des Mashiachs (Gesalbten, Christus)<br />

merken, <strong>das</strong> in an<strong>der</strong>en Geschlechtern den Söhnen <strong>der</strong> Menschen nicht kundgetan, wie es jetzt seinen<br />

heiligen Aposteln und Propheten im Geist geoffenbart worden ist. <strong>Die</strong> Nationen (die Nachkommen <strong>der</strong><br />

verheideten Israel-Nationen vgl. Jo 10,16-11,52; Gal 3,29; 4,6; Eph 2,11ff; Röm 9,4.23-26; Hebr 8,8ff<br />

u.a.m.) sollen nämlich Miterben und Miteinverleibte (Mit-Leib) sein und Mitteilhaber <strong>der</strong> Verheissungen<br />

in dem Mashiach Jashua durch <strong>das</strong> Evangelium, dessen <strong>Die</strong>ner ich geworden bin, nach <strong>der</strong> Gabe <strong>der</strong><br />

Gnade Jahwehs, die mir nach <strong>der</strong> Wirksamkeit seiner Kraft gegeben ist.“ (Eph 3,3-7; Gal 1,12).<br />

<strong>Die</strong> Zeit war nun erfüllt, eine Auswahl aus den Israel-Nationen, d.h. eine bestimmte Zahl aus den<br />

Völkern <strong>der</strong> verheideten 10 Stämme, aus <strong>der</strong> Verheissung Abrahams, Isaaks und Jakobs, sollten<br />

miteinverleibt werden in den Ölbaum Juda (vgl. Jer 11,26; Röm 11,17.24), als Leibesgemeinschaft mit<br />

dem Mashiach. Obwohl diese Heilsziele Mose und den Propheten verheissen waren, blieb diese<br />

Botschaft über viele Generationen verborgen „<strong>das</strong>s in an<strong>der</strong>en Geschlechtern den Söhnen <strong>der</strong> Menschen<br />

nicht kundgetan, wie jetzt seinen heiligen Aposteln und Propheten...“. <strong>Die</strong> Söhne <strong>der</strong> Menschen sind die<br />

vielen Völker aus den verheideten 10 Stämmen, die von Jahweh nichts mehr wussten und wissen, auch<br />

nicht vom biblischen Zusammenhang <strong>der</strong> Offenbarungen durch die Propheten. Von diesen schreibt<br />

Shaul im Brief an die Epheser, <strong>das</strong>s sie „...entfremdet dem Bürgerrecht Israels ... ohne Jahweh in <strong>der</strong><br />

Welt“ leben (Eph 2,12). Eigentlich nichts Neues!<br />

Wie können wir wissen, <strong>das</strong>s Shaul mit <strong>der</strong> Aussage: „Mir ist durch Offenbarung <strong>das</strong> Geheimnis<br />

kundgetan worden“ (Eph 3,3) gar nichts Neues, also von den Propheten Unabhängiges meint, son<strong>der</strong>n<br />

etwas, <strong>das</strong> Jahweh durch die Propheten schon vorausgesagt hat? Auch kurz davor im Epheserbrief 2,20

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