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Filmsprache Einführung in die interaktive Filmanalyse - Einsnull

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VIII Informationen im Internet<br />

weit sich Film und Gesellschaft gegenseitig bee<strong>in</strong>fl ussen, 18 muss zunächst e<strong>in</strong>e<br />

grundlegende Alphabetisierung im Bereich <strong>Filmsprache</strong> erfolgen. Insofern versteht<br />

sich <strong>die</strong>se <strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> ihrer Beschränkung auf <strong>die</strong> Behandlung der <strong>Filmsprache</strong><br />

als Basis weiterführender Analysen.<br />

<strong>Filmanalyse</strong> ist im S<strong>in</strong>ne der e<strong>in</strong>gangs bereits ausgeführten Bewusstmachung<br />

des «kritischen Blicks» ke<strong>in</strong>e Beschäftigung fi lmbegeisterter Fans, auch ke<strong>in</strong>e alle<strong>in</strong><br />

der Filmkunst oder der Film<strong>in</strong>dustrie <strong>die</strong>nliche Feststellung über den rechten<br />

Gebrauch der fi lmkünstlerischen Mittel. Sie <strong>die</strong>nt vielmehr der Bewusstmachung ästhetischer<br />

Werte, <strong>die</strong> ke<strong>in</strong>eswegs <strong>die</strong> Verbesserung von Filmen oder ihres geschäftlichen<br />

Erfolges zum Ziel haben, 19 sondern vor allem <strong>die</strong> Stärkung der <strong>in</strong>dividuellen<br />

Autonomie des Betrachters angesichts der allgegenwärtigen Präsenz audiovisueller<br />

Me<strong>die</strong>n <strong>in</strong> der heutigen Lebenswelt.<br />

Der Begriff <strong>Filmsprache</strong> <strong>in</strong> fi lmanalytischer Sicht bezeichnet im Rahmen <strong>die</strong>ser<br />

<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> Kategorien, <strong>die</strong> größtenteils der Filmproduktion entstammen und <strong>die</strong><br />

sich auf <strong>die</strong> Kamera, <strong>die</strong> Aufnahmetechnik und <strong>die</strong> Postproduktion beziehen (vgl.<br />

Kapitel II Elemente der <strong>Filmsprache</strong>). 20<br />

Wenn im Folgenden von Filmtexten <strong>die</strong> Rede ist, dann s<strong>in</strong>d gleichermaßen<br />

K<strong>in</strong>o- und Fernsehtexte geme<strong>in</strong>t. Film und Fernsehen s<strong>in</strong>d zwar unterschiedliche<br />

Me<strong>die</strong>n, sie besitzen jedoch zwei entscheidende Geme<strong>in</strong>samkeiten: Zum e<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d<br />

sie beide Kommunikationsphänomene, deren Texte erst <strong>in</strong> der Interaktion mit den<br />

Rezipien ten ihre Bedeutung entfalten. Zum anderen s<strong>in</strong>d beide audiovisuelle Me<strong>die</strong>n,<br />

<strong>die</strong> ihr Po tenzial über e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames, diskursives und präsentatives Code-<br />

Sys tem entfalten. 21<br />

I.3 Die Situation der Rezipienten<br />

Die vorliegende <strong>E<strong>in</strong>führung</strong> richtet sich an alle, <strong>die</strong> sich für e<strong>in</strong>e bewusste Wahrnehmung<br />

der Texte ihrer Lebenswelt <strong>in</strong>teressieren. Denn Film und Fernsehen s<strong>in</strong>d<br />

allgegenwärtig <strong>in</strong> unserer Lebenswelt: K<strong>in</strong>o-, Fernsehfi lme und Serien leben davon,<br />

dass sie <strong>die</strong> Alltagserfahrungen, Träume und Konfl ikte der Zuschauer aufgreifen und<br />

dramatisieren. Auf der Le<strong>in</strong>wand fi nden sich daher sowohl Jugendliche als auch<br />

Erwachsene <strong>in</strong> ihren Lebensproblemen wieder. Sie entdecken Anknüpfungspunkte<br />

zwischen dem Schicksal der vorgeführten Personen und der eigenen Realität bzw.<br />

ihrer <strong>in</strong>dividuellen Träume und Vorstellungen. Der Film gew<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Horizont<br />

mehr und mehr an Bedeutung für <strong>die</strong> Beurteilung der sozialen Realität, für <strong>die</strong><br />

lebensweltliche Orientierung und <strong>die</strong> Identitätsbildung von uns allen; auch das Ge-<br />

18 Weitere Ausführungen hierzu vgl. Gerhard Albrecht: Die <strong>Filmanalyse</strong> – Ziele und Methoden. In: F.<br />

Everschor (Hg.): <strong>Filmanalyse</strong>. Bd. 2. Düsseldorf 1964, S. 230–259, S. 233.<br />

19 Vgl. Werner Faulstich: <strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Filmanalyse</strong>. Tüb<strong>in</strong>gen 1994, S. 18.<br />

20 Vgl. Lange 1994, S. 678.<br />

21 Vgl. Lothar Mikos: Bilderfasz<strong>in</strong>ation und Kommunikation. Struktur-funktionale Film- und Fernsehanalyse<br />

Teil 1. In: Me<strong>die</strong>n praktisch. Zeitschrift für Me<strong>die</strong>npädagogik. Heft 3 (1996), S. 52–56, S. 54f.<br />

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