Anleitung zum Aufbau einer Freiwilligenagentur - Rehburg-Loccum ...

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6. Besondere Zielgruppen von
Freiwilligenagenturen
a) Zusammenarbeit mit Unternehmen: Corporate Volunteering
Corporate Volunteering (freiwilliges Engagement von Unternehmen) ist die konkrete Unterstützung eines Unternehmens
für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in sozialen, kulturellen oder ökologischen Projekten
vor Ort freiwillig engagieren wollen. Auf diese Weise übernehmen Unternehmen soziale Verantwortung im lokalen
Raum und sind als „Corporate Citizens“ an der Gestaltung des Gemeinwesens beteiligt.
Zu den Aufgaben einer Freiwilligenagentur kann die Beratung von Unternehmen zählen; fallweise kommt es auch
zur längerfristigen Zusammenarbeit zwischen der Freiwilligenagentur und Unternehmen. Hiervon können beide
Partner profitieren: Das Unternehmen kann sich beispielsweise als bürgerschaftlicher Partner in der Region profilieren
und neue Kundenkreise gewinnen. Im Unternehmen kann die Bindung zu den Mitarbeiter/-innnen gefestigt
werden; zudem kann Corporate Volunteering ein Element einer Personalentwicklungsmaßnahme sein. Die Freiwilligenagentur
kann idealerweise an den Ressourcen des Unternehmens (Know-How, Infrastruktur, Engagement)
partizipieren.
Beispiel:
Beim Kölner Freiwilligentag (KFT) beteiligen sich regelmäßig Mitarbeiter/-innen aus Unternehmen
(2005: rund 200 Mitarbeiter/-innen aus 18 Unternehmen). Das Muster einer Vereinbarung zwischen
Freiwilligenagentur und Unternehmen findet sich unter
http://www.koeln-freiwillig.de/download/KFTVereinbarungallgemein.doc
Weitere Hinweise zu Aktivitäten der bagfa und im Bereich des Corporate Volunteering sind erhältlich bei
der bagfa-Geschäftsstelle sowie im Internet unter http://www.bagfa.de
Was ist Corporate Volunteering?
Bei einem Corporate Volunteering wechseln Mitarbeiter beispielsweise für eine Woche zu einem Hospizverein,
gestalten im Team einen behindertengerechten Zugang für den Kinderzirkus oder geben ihr professionelles
Wissen an ein selbstorganisiertes Kulturprojekt weiter. Auch die Beteiligung von Unternehmen an lokalen Freiwilligentagen,
die von Freiwilligenagenturen organisiert werden, erlangt weiter an Bedeutung. Mit dem Corporate
Volunteering verbunden sind oft auch ungewöhnliche Lernerfahrungen für beide Seiten: sowohl für Mitarbeiter/innen
der Unternehmen als auch für diejenigen aus dem Non-Profit-Bereich. Daher erweitern solche Projekte die
Kompetenzen aller Beteiligten und entwickeln mitunter völlig neue Formen zivilgesellschaftlichen Handelns.
Unternehmen sind zunehmend an der Partnerschaft mit Freiwilligenagenturen interessiert: Diese sind Experten
für bürgerschaftliches Engagement und haben eine Schlüsselstellung im lokalen Raum. Dort können sie leicht
Kontakte zu weiteren Kooperationspartnern vor Ort herstellen, wie z. B. Stiftungen und Verbänden, Einrichtungen
der Wissenschaft, Politik und Verwaltung.
Bei der konkreten Umsetzung von Corporate-Volunteering-Projekten agieren die Freiwilligenagenturen als
professionelle Mittler zwischen zwei Welten: Sowohl Non-Profit-Organisationen als auch Unternehmen können
durch sie in die Lage versetzt werden, konkrete Corporate-Volunteering-Projekte durchzuführen. Auf diese Weise
haben einige Freiwilligenagenturen in den letzten Jahren eine Reihe innovativer Formen von Corporate Volunteering
erfolgreich umgesetzt. Gute Beispiele bietet eine Übersicht der VIS a VIS Agentur für Kommunikation:
Vis a Vis Agentur für Kommunikation (2006): Unternehmen in der Gesellschaft – Engagement mit Kompetenz und
Personal. 131 S., 928 KB, im Internet: http://www.visavis-agentur.de/Corporate-Volunteeri. .0.html
b) Projektangebote von und für Jugendliche
Ein möglicher Schwerpunkt der Arbeit von Freiwilligenagenturen ist die Entwicklung und Umsetzung spezifischer
Engagementangebote für Jugendliche und junge Erwachsene.
Beispiel:
Unter Beteiligung des Freiwilligenzentrums Augsburg und des dortigen Stadtjugendrings fördert das Projekt
„Change in“ ein freiwilliges Engagement der ca. 14-jährigen Jugendlichen aus der achten und neunten
Klassenstufe. Diese werden von Mentor/-innen aus der Praxis begleitet und erhalten die Gelegenheit, ca.
40 Stunden in eine Organisation aus dem sozialen, kulturellen oder ökologischen Bereich hineinzuschnuppern.