Anleitung zum Aufbau einer Freiwilligenagentur - Rehburg-Loccum ...
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2. Wie fangen wir an?<br />
Erste Schritte <strong>zum</strong> <strong>Aufbau</strong> <strong>einer</strong><br />
<strong>Freiwilligenagentur</strong><br />
Für den <strong>Aufbau</strong> <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> gibt es keinen Königsweg. Vieles hängt von den lokalen Bedingungen ab.<br />
Dabei kommt es letztlich weder auf die Größe der Kommune an, noch auf den Geldbetrag, der anfangs zur Verfügung<br />
steht: Ausschlaggebend ist dagegen der „Faktor Mensch“ und die an der Initiative beteiligten Personen. Es ist wichtig,<br />
von vornherein Partner/-innen zu finden, welche die Gründung und den <strong>Aufbau</strong> der <strong>Freiwilligenagentur</strong> mittragen<br />
und unterstützen.<br />
a) Initiativkreis bilden<br />
In der Anfangsphase ist es sehr hilfreich, einen Kreis von Interessierten, von möglichen Unterstützern und Förderern<br />
zu bilden, die die Idee <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> voranbringen. Das können z. B. interessierte Bürger/innen sein<br />
oder Vereine. Oft gelingt es auch, von vornherein die Kommune selbst, den Bezirk oder den Landkreis zu einem<br />
Anstoß für eine <strong>Freiwilligenagentur</strong> zu gewinnen. Durch eine öffentliche Veranstaltung, ggf. unter Beteiligung<br />
von Vertreter-/innen <strong>einer</strong> erfolgreichen <strong>Freiwilligenagentur</strong> aus <strong>einer</strong> anderen Stadt, kann das Projekt der interessierten<br />
Öffentlichkeit vorgestellt werden. Hier können zugleich Kontakte zu möglichen Mitgestaltern des Vorhabens<br />
geknüpft werden.<br />
Die Initiatoren können sich in dieser Phase selbst „fit machen“, indem sie sich mit anderen <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />
in der Region in Verbindung setzen, um von ihnen Unterstützung zu bekommen und sich Hintergrundwissen<br />
<strong>zum</strong> Thema freiwilliges Engagement anzueignen. Wer von der Sache begeistert ist und glaubwürdig für freiwilliges<br />
Engagement argumentieren kann, wird leicht weitere Partner motivieren und ins Boot holen.<br />
In dieser Phase kann eine Landesarbeitsgemeinschaft für <strong>Freiwilligenagentur</strong>en der geeignete Ansprechpartner<br />
sein. Dort können Anregungen, fachliche Unterstützung, aber auch Arbeitsmaterialien eingeholt werden und<br />
konkrete Schritte für den <strong>Aufbau</strong> <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> besprochen werden. Eine Liste der regionalen und<br />
Landesarbeitsgemeinschaften (lagfas) ist im Anhang aufgeführt.<br />
Weitere Informationen in der bagfa-Geschäftsstelle:<br />
bagfa e.V., Torstr. 231, 10115 Berlin, Tel.: 030-2045 33 66, E-Mail: bagfa@bagfa.de<br />
b) Bedarf ermitteln bei den Organisationen (Vereine, Verbände, Initiativen)<br />
Vereine und andere Träger gemeinnütziger Arbeit gehören zu den wichtigsten Partnern <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>.<br />
Zum einen sind sie die direkten Nutznießer der Angebote <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>: sie erhalten Beratung zu allen<br />
Fragen rund ums Ehrenamt, bekommen Freiwillige vermittelt und können sich weiterqualifizieren. Zum anderen<br />
empfiehlt es sich, von Beginn an Vereine, Verbände und Initiativen des zukünftigen Arbeitsbereiches in den Entwicklungsprozess<br />
der <strong>Freiwilligenagentur</strong> einzubeziehen, um die Erfahrungen der künftigen Nutzer im lokalen<br />
Umfeld mit zu berücksichtigen. Dabei kann gleich deutlich gemacht werden, dass die <strong>Freiwilligenagentur</strong> für die<br />
gemeinnützigen Organisationen der Region keine konkurrierende Organisation ist, sondern eine Querschnittsfunktion<br />
für alle Vereine übernehmen kann.<br />
Beispiel:<br />
Die EhrenamtsAgentur Weimar hat bereits vor ihrer offiziellen Gründung eine Befragung bei den lokal ansässigen<br />
gemeinnützigen Organisationen als potenzielle Nutzergruppen durchgeführt. Dabei wurden folgende Fragen<br />
gestellt:<br />
1. Bedarf an Freiwilligen: gewünschte Anzahl ehrenamtlicher Helfer, Arbeitsfelder (z. B. Organisation, Betreuung<br />
und Bürotätigkeit), besondere Kenntnisse (Qualifikationen, Interesse, spezielle Fertigkeiten)<br />
2. Leistungen der Einrichtungen (z. B. Versicherung, Aufwendungsersatz, Mittagstisch)<br />
3. Erwartungen an die Zusammenarbeit mit der <strong>Freiwilligenagentur</strong> (z. B. Vernetzung, Fortbildung)<br />
Die Ergebnisse dieser Befragung wurden dann im Konzept der <strong>Freiwilligenagentur</strong> berücksichtigt (ausgezeichnet<br />
mit dem Innovationspreis der bagfa 2006).