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anruf - Evangelische Kirchengemeinde Mainz-Hechtsheim

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14 Der Anruf<br />

Januar 1981<br />

bis März 1982<br />

(Nr. 50–53)<br />

ab Dez. 1999<br />

durch die Abb.<br />

des Gemeindehauses<br />

ergänzt<br />

Gegenüber der heutigen Arbeitsmethode verlief die Erarbeitung eines Gemeindebriefs<br />

vor Jahrzehnten oft hektisch und manchmal chaotisch. Bitte erzählen<br />

Sie ein wenig von damals!<br />

Der „Anruf“ erschien bis Mai 1988 zweimonatlich und erst ab Juni 1988 alle drei<br />

Monate. Der Redaktionskreis (in den ersten Jahren praktisch meist nur bestehend<br />

aus dem Pfarrer bzw. dem Vorsitzenden des Kirchenvorstands und meiner Wenigkeit)<br />

legte das Programm fest; die Beiträge und Daten wurden im Pfarramtsbüro gesammelt<br />

und dann von mir auf meiner manuellen Schreibmaschine zu einem Rohentwurf<br />

zusammengestellt. Damit marschierte ich zum Amt für Öffentlichkeitsarbeit<br />

in der Kaiserstraße in <strong>Mainz</strong>, wo in der ersten Zeit die Reinschrift gefertigt und<br />

der Brief gedruckt wurde. Da für diese Arbeit aber nur eine einzige Schreibkraft zur<br />

Verfügung stand und diese auch fast alle anderen <strong>Mainz</strong>er <strong>Kirchengemeinde</strong>n zu<br />

betreuen hatte, kam es oft zu Pannen und Verzögerungen. Deshalb ging ich bald<br />

dazu über, die Reinschrift selbst herzustellen, wodurch der Druck erheblich beschleunigt<br />

wurde. Dies funktionierte allerdings auch nur dann, wenn während der<br />

Drucklegung das Manuskript nicht noch ständig durch Terminänderungen berichtigt<br />

werden musste.<br />

Neben dem technischen Ablauf bei der Entstehung eines Gemeindebriefs<br />

interessiert natürlich dessen inhaltliche Gestaltung. Gab es im Redaktionskreis<br />

<strong>Evangelische</strong>r Gemeindebrief <strong>Mainz</strong>-<strong>Hechtsheim</strong><br />

April 1982 bis August 1995<br />

(Nr. 54–109)<br />

132/2001 Anruf der<br />

März/April/Mai<br />

Foto: Raab<br />

Sept. 1995 bis<br />

Februar 2001<br />

(Nr. 110–131)<br />

seit März 2001<br />

(ab Nr.132)<br />

Der Anruf 15<br />

dahingehend richtungsweisende Entwicklungen oder Tendenzen? Sie selbst<br />

haben ja oft mit gehaltvollen, insbesondere humoristischen Beiträgen über<br />

karnevalistische Veranstaltungen den Anruf bereichert.<br />

Natürlich unterliegt auch ein Gemeindebrief dem Wandel der Zeiten. Der „Anruf“<br />

sollte von Anfang an einmal mehr werden als ein Mitteilungsblatt, er sollte vor allem<br />

ein Forum werden für alle Arbeitskreise und Gruppen der Gemeinde, in dem<br />

diese sich präsentieren und für ihre speziellen Angebote werben können. Außerdem<br />

berichtet der „Anruf“ über wichtige innerkirchliche Ereignisse sowie über größere<br />

gesellschaftliche Veranstaltungen der Gemeinde (wie Feste, Ausflüge). Damit<br />

ist unser Gemeindebrief inzwischen zu einem Spiegelbild des Gemeindelebens geworden,<br />

auf das auch noch künftige Chronisten vorteilhaft zurückgreifen können.<br />

Der Leitartikel des Pfarrers und das aktuelle Kurzinterview haben sich als tragende<br />

Elemente des Gemeindebriefs erwiesen, die nicht mehr wegzudenken sind.<br />

Hat es für Sie bei diesem Engagement auch Enttäuschungen und Rückschläge<br />

gegeben?<br />

Oh ja! Da die Beiträge oft unvollständig oder nach Redaktionsschluss eingingen<br />

und oft viel zu lang waren, ließ es sich in Anbetracht der dann einsetzenden Hektik<br />

gar nicht vermeiden, dass sich hie und da Übermittlungsfehler einschlichen. Diese<br />

waren zwar meist reparabel. Aber einmal war der Beginn einer unmittelbar bevorstehenden<br />

Veranstaltung mit einem falschen Datum angegeben worden. Glücklicherweise<br />

wurde der Fehler am Sonntag noch vor dem Gottesdienst entdeckt. Auf<br />

Initiative des Pfarrers meldeten sich nach dem Gottesdienst spontan über ein Dutzend<br />

Freiwillige, um die mehr als 2.300 Exemplare des Anruf in einer Gewaltaktion<br />

handschriftlich zu korrigieren. Hut ab!! Dagegen fanden unsere gut gemeinten<br />

Überlegungen, wie die Einrichtung einer „Meckerecke“ oder eines „Diskussionsforums“<br />

keine sonderliche Resonanz.<br />

Mit welchen Gedanken und Gefühlen blicken Sie heute auf Ihre 35-jährige<br />

Mitwirkung im Redaktionskreis „der Anruf“ zurück?<br />

Als ich 1969 die Redaktion des Gemeindebriefs übernahm, ahnte ich nicht, dass ich<br />

diese ehrenamtliche Tätigkeit für unsere Gemeinde so lange ausüben würde.<br />

Rückblickend kann ich sagen: Es war eine schöne Zeit, in der ich den Aufbau eines<br />

Gemeinwesens fast von Anfang an erleben und dabei gestaltend mithelfen durfte.<br />

Was bleibt, ist das Gefühl, mit meinem Engagement das Wohl unserer Gemeinde<br />

gefördert zu haben, sowie der Dank an meine Weggefährten und Mitstreiter. Ich<br />

bin sicher, dass der verjüngte Redaktionskreis mit den Mitteln der modernen Technik<br />

den „Anruf“ weiter verbessern wird, damit er seine Funktion als informatives<br />

Mitteilungsblatt und repräsentatives Forum auch in Zukunft erfüllen kann.<br />

(Die Fragen wurden gestellt von Rudolf Kurz)

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