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wir feiern geburtstag wirtschaft und kultur hand in hand - Stadt Borken

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Dienstag, 17. Januar 2012, 11 Uhr<br />

Im Zentralabitur 2012<br />

Plötzlich ist jede Sicherheit verloren, hat sich alles gedreht <strong>und</strong> das<br />

geordnete Leben als Priester<strong>in</strong> der Diana neigt sich dem Ende entgegen.<br />

Iphigenie, Opfer des Tantalidenfluchs, wonach die Nachkommen<br />

des Tantalus verdammt s<strong>in</strong>d, aus Hass <strong>und</strong> Rachsucht<br />

e<strong>in</strong>ander umzubr<strong>in</strong>gen, <strong>wir</strong>d begehrt von ke<strong>in</strong>em anderem als dem<br />

König selbst, Thoas, der sie e<strong>in</strong>st <strong>in</strong>s Exil nach Tauris rettete.<br />

Die zwei Männer, die vor kurzem an der Küste gefangen genommen<br />

<strong>und</strong> nun der Diana geopfert werden sollen, entpuppen sich als Iphigenies<br />

Bruder Orest <strong>und</strong> se<strong>in</strong> Fre<strong>und</strong> Pylades. Thoas verlangt von<br />

Iphigenie, dass sie ihrer Pflicht nachzukommen <strong>und</strong> das Todesurteil<br />

zu vollstrecken hat.<br />

Während Orest <strong>und</strong> Pylades zur Flucht drängen, selbst wenn die<br />

Rettung mit Kampf <strong>und</strong> Gewalt verb<strong>und</strong>en ist, tobt <strong>in</strong> Iphigenies<br />

Seele e<strong>in</strong> ganz anderer, ihr viel größerer Konflikt: Muss sie ihre vom<br />

Schicksal bestimmten göttlichen Pflichten erfüllen oder darf sie ihrer<br />

Sehnsucht folgen <strong>und</strong> sich als Individuum bewähren?<br />

Goethes Versdrama ist e<strong>in</strong> Schlüsselstück des klassischen Humanitätsideals<br />

im Zentralabitur 2012. Es zeigt die Wandlung se<strong>in</strong>er Held<strong>in</strong>,<br />

die zunächst geprägt ist von ihrem Pflichtbewusstse<strong>in</strong> <strong>und</strong> ihrer<br />

Verantwortung anderen gegenüber h<strong>in</strong> zur Emanzipation des Geistes.<br />

Iphigenie f<strong>in</strong>det dank ihrer Charakterstärke, ihrer Menschlichkeit<br />

<strong>und</strong> unbed<strong>in</strong>gten Wahrheitsliebe <strong>in</strong> ihrem Seelendrama den Weg,<br />

der es ihr e<strong>in</strong>erseits ermöglicht ihren Anforderungen sich selbst gegenüber<br />

treu zu bleiben, andererseits aber auch ihrem Verlangen<br />

nach Freiheit zu folgen. Das Stück <strong>wir</strong>d somit zu e<strong>in</strong>em gewaltigen<br />

Plädoyer für die Kraft des humanistischen Denkens.<br />

25<br />

Schultheater<br />

<strong>Stadt</strong>halle Vennehof<br />

46325 <strong>Borken</strong><br />

Telefon 0 28 61 / 60 09 37<br />

Fax 0 28 61 / 60 09 38<br />

e-Mail: stadthalle@borken.de<br />

Internet: www.borken.de

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