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Blutungen in der 2. Schwangerschaftshälfte

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<strong>Blutungen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>2.</strong> <strong>Schwangerschaftshälfte</strong><br />

Seite 10<br />

Bei lebendem K<strong>in</strong>d steht die vag<strong>in</strong>ale Entb<strong>in</strong>dung nur <strong>in</strong> Ausnahmefällen zur Diskussion<br />

(normales CTG und rascher Geburtsverlauf). Bei ger<strong>in</strong>gradiger Lösung (Grade 0 und 1)<br />

kann unter Sectiobereitschaft auch e<strong>in</strong>e Geburtse<strong>in</strong>leitung mit Prostagland<strong>in</strong>en versucht<br />

werden. Wichtig s<strong>in</strong>d die kont<strong>in</strong>uierliche Überwachung und die Vermeidung e<strong>in</strong>er Überstimulation.<br />

Wichtig ist die Überwachung <strong>der</strong> mütterlichen Ger<strong>in</strong>nung, vor allem bei langer Geburtsdauer<br />

ist die Mutter durch e<strong>in</strong>e Ger<strong>in</strong>nungsstörung gefährdet.<br />

Bei höhergradiger Lösung mit fetaler Bee<strong>in</strong>trächtigung muss nach Stabilisierung <strong>der</strong> mütterlichen<br />

Kreislaufsituation rasch e<strong>in</strong>e Sectio erfolgen, da ansonsten die Prognose für das<br />

K<strong>in</strong>d verschlechtert wird. Bei e<strong>in</strong>er primären Sectio ist die per<strong>in</strong>atale Mortalität deutlich<br />

ger<strong>in</strong>ger als bei e<strong>in</strong>em vag<strong>in</strong>alen Geburtsversuch (16% vs., 52%).<br />

Bei starker mütterlicher Bee<strong>in</strong>trächtigung (Schock, Ger<strong>in</strong>nungsstörung, abdom<strong>in</strong>ale<br />

Schmerzen) und unreifer Zervix soll auch bei totem K<strong>in</strong>d rasch e<strong>in</strong>e Sectio durchgeführt<br />

werden. Bei Couvelaire-Uterus mit schlechter Kontraktilität kann ev. e<strong>in</strong>e Hysterektomie<br />

notwendig werden.<br />

• Abwartend: Bei Frühgeburtlichkeit kann expektativ vorgegangen werden, wenn dabei<br />

die Prognose für den Feten verbessert wird und die Mutter nicht zusätzlich gefährdet<br />

wird. Dies betrifft Fälle mit ger<strong>in</strong>ger Lösung (Grade 0 und 1), ger<strong>in</strong>ger Schmerzsymptomatik,<br />

stabilen mütterlichen Kreislaufverhältnissen und normalem CTG.<br />

Stationäre Überwachung; wichtig ist <strong>der</strong> Ausschluss e<strong>in</strong>er Wachstumsretardierung und<br />

das Vorliegen e<strong>in</strong>er normalen Fruchtwassermenge. Doppler-Sonographische Kontrollen<br />

<strong>der</strong> Nabelschnur-Durchblutung 2x/Woche.<br />

E<strong>in</strong>e Lungenreifung ist <strong>in</strong>diziert, die Rolle <strong>der</strong> Tokolyse wird kontrovers beurteilt.<br />

Wie<strong>der</strong>holte <strong>Blutungen</strong>, Schmerzen und Zeichen <strong>der</strong> fetalen Gefährdung sollen zur Beendigung<br />

<strong>der</strong> Schwangerschaft führen.<br />

• Uterusruptur: Bei drohen<strong>der</strong> Uterusruptur soll nach notfallmässiger Tokolyse rasch e<strong>in</strong>e<br />

Sectio durchgeführt werden.<br />

Bei e<strong>in</strong>getretener Uterusruptur ist e<strong>in</strong>e Blitz-Sectio über e<strong>in</strong>e mediane Unterbauchlaparoto-<br />

mie <strong>in</strong>diziert, e<strong>in</strong>erseits um Zeit zu sparen und an<strong>der</strong>erseits genügend Platz für die Explorati-<br />

Hebammenschule am KSSG • Dr. P. Böhi 16.1.2001

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