unser türmle - Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal ...
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AUS DER DIAKONIE<br />
In <strong>der</strong> kommenden Stunde wird es viele weitere<br />
Lie<strong>der</strong> und Bewegungsspiele geben, die<br />
die Kin<strong>der</strong> zusammen mit den alten Menschen<br />
machen werden. Auch wenn manche<br />
<strong>der</strong> Bewohner aufgrund ihres Alters nicht<br />
mehr so gut mit Händen und Füßen mitmachen<br />
können – sie zeigen auf eine an<strong>der</strong>e<br />
Art – meist mit einem unmerklichen Lächeln<br />
– dass ihnen <strong>der</strong> Vortrag <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> Freude<br />
bereitet.<br />
Das Thema diesmal ist „Afrika“, passend zur<br />
Fußball-Weltmeisterschaft. Nachdem die<br />
Kin<strong>der</strong> im Lied die Affen durch den Wald<br />
rasen gelassen haben, bekommen sie und<br />
die Senioren, die<br />
möchten und können,<br />
von Gudrun Woschnitzok,<br />
Leiterin <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gärten<br />
<strong>der</strong> <strong>Diakonie</strong>, eine<br />
Trommel in die Hand.<br />
Gemeinsam schlagen sie<br />
mit <strong>der</strong> flachen Hand den<br />
Takt zum nächsten Stück.<br />
Ein afrikanischer Tanz<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, mit bunten<br />
Tüchern und Musik aus<br />
dem mitgebrachten<br />
Recor<strong>der</strong>, ist ein Genuss<br />
für die Augen <strong>der</strong><br />
Zuschauer. Dann werden<br />
Gruppen aus Kin<strong>der</strong>n<br />
und Senioren gebildet.<br />
Ein je<strong>der</strong> darf mit einem<br />
überdimensionalen<br />
Würfel eine Zahl werfen.<br />
Diese bestimmt darüber, wie viele Versuche<br />
man hat, mit einem Softball aus einiger Entfernung<br />
in einen Eimer zu treffen. Die meisten<br />
Senioren übernehmen das Würfeln.<br />
Den Erfolg genießt das Team aus ganz jung<br />
und ganz alt zusammen.<br />
16<br />
Das beson<strong>der</strong>e Generationenforum haben<br />
Gudrun Woschnitzok und ihre Kollegin Silke<br />
Erzinger vom Sozialen Dienst des Altenzentrums<br />
organisiert. Es findet einmal im Monat<br />
statt. „Für alte Menschen im Pflegeheim ist<br />
es einfach schön, einmal Kin<strong>der</strong> nicht<br />
immer nur auf Bil<strong>der</strong>n zu sehen“, erläutert<br />
Silke Erzinger. Die Begegnung mit den Fünfund<br />
Sechsjährigen beschäftige manchen<br />
noch den ganzen Tag lang, erzählt sie.<br />
Dazu komme die sinnvolle und anregende<br />
Beschäftigungstherapie zusammen mit<br />
den motorischen Übungen, die die Sinne<br />
anregten. Frau Scheuer jedenfalls will<br />
wie<strong>der</strong>kommen. Die 88-Jährige ist begeistert<br />
von <strong>der</strong> Fröhlichkeit und dem Lachen<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Frau Paulus (83) sitzt im Rollstuhl.<br />
Eingehüllt in eine Decke verfolgt sie<br />
alles still mit wachen Augen.<br />
„Ich bin immer wie<strong>der</strong> gespannt darauf, was<br />
die Kin<strong>der</strong> als nächstes bieten“, sagt sie mit<br />
leiser Stimme. Herr Recker ist noch neu im<br />
Altenzentrum und zum ersten Mal dabei.<br />
Auch wenn er noch gut laufen kann, guckt<br />
er lieber zu und genießt die Abwechslung.<br />
Doch auch in den Kin<strong>der</strong>n bewirkt <strong>der</strong> Aufenthalt<br />
im Altenzentrum etwas, wie Gudrun<br />
Woschnitzok zu berichten weiß: „Die Kin<strong>der</strong><br />
lernen den Umgang mit alten Menschen,<br />
sehen, wie sie reagieren. Sie bekommen<br />
Respekt vor dem Alter und spüren Wertschätzung<br />
dafür, dass sie selbst so gut laufen<br />
und springen können. Das erhöht auch das<br />
Verständnis für an<strong>der</strong>e Menschen mit einem<br />
Handicap, denen sie im Alltag begegnen. Es<br />
ist unglaublich, wie schnell Hemmschwellen<br />
im Umgang <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit alten Menschen<br />
abgebaut werden. Die Kin<strong>der</strong> freuen sich<br />
immer schon sehr auf das nächste Mal.“<br />
*Namen geän<strong>der</strong>t!<br />
Manuel Liesenfeld