unser türmle - Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal ...
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Gerhard Messner<br />
Was hat diese Seligpreisung<br />
aus Matthäus 5.3 mit dem<br />
Thema christliche Kunst<br />
zu tun, mögen Sie liebe Lese -<br />
rin nen und Leser sich fragen.<br />
Lassen Sie mich zuerst ein -<br />
steigen beim Thema Kunst.<br />
Kunst kann Schönheit und Harmonie<br />
aber auch Provokation<br />
auslösen, Bekanntes infrage<br />
stellen, Neues entdecken las -<br />
sen. Vielfache Möglichkeiten<br />
eröffnen sich, von Gottes Wort<br />
erreicht und angesprochen zu<br />
werden. In den unterschiedli -<br />
DAS GEISTLICHE WORT<br />
„Selig sind,<br />
die da geistlich<br />
arm sind, …“<br />
o<strong>der</strong> die Frage nach einer christlichen Kunst<br />
als Ausdrucksform des Glaubens<br />
chen Disziplinen <strong>der</strong> Kunst, wie Musik, Tanz, bildhafte<br />
Darstellungen, Architektur usw. kann Gottes Größe sozusagen<br />
mit allen Sinnen erahnt und erfah ren werden.<br />
In mannigfaltiger Weise eröffnen sich dadurch neue Wege,<br />
Gottes frohe Botschaft weiter zu transportieren. Kunst ist<br />
somit ein eigenständiges Medium für die Verkündigung.<br />
Über viele Jahrhun<strong>der</strong>te stand die Kunst ganz im Dienst<br />
von Kirche und Religion.<br />
Seit <strong>der</strong> Renaissance begann aber eine Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Unabhängigkeit des Denkens <strong>der</strong> Kunstschaffenden.<br />
In <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen bildhaften Kunst gehört dies fast zum<br />
Selbstverständnis. Trotzdem bleiben die Grenzen des<br />
Künstlers mehrfach bestehen: 1. was die Gestaltungsmittel<br />
des Materials, 2. was die subjektive Erlebnisfähigkeit<br />
sowohl zeitlich als auch räumlich und 3. was die<br />
Spannung zwischen Idee und Verwirklichung anbelangt.<br />
Wenn ich nun diese innerweltlichen Begrenzungen in <strong>der</strong><br />
Kunst erkannt habe, macht diese Erkenntnis bescheiden,<br />
ja arm. Arm sein ist etwas Schweres, denn <strong>der</strong> Arme ist<br />
abhängig von <strong>der</strong> Hilfe des an<strong>der</strong>en. Und noch dazu <strong>der</strong><br />
„geistlich Arme“ (nicht zu verwechseln mit geistig arm),<br />
das ist <strong>der</strong> empfangende Mensch, <strong>der</strong> mit leeren Händen<br />
vor Gott steht, <strong>der</strong> weiß, Gott hat mir Gaben anvertraut<br />
und von seiner Gnade bin ich, was ich bin o<strong>der</strong> um mit<br />
den Worten von Martin Luther zu sprechen: „Wir sind<br />
Bettler, das ist wahr“.<br />
Aus dieser Haltung heraus geschaffene Bildwerke christlicher<br />
Kunst erfahren eine tiefere neue Dimension, denn<br />
sie versuchen Unwirkliches sichtbar zu machen und ver-<br />
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