Metabolische Diagnostik und Metaphylaxe
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Tab. 9 Abklärungsprogramm Calciumoxalata<br />
Basisdiagnostik +<br />
Blut Parathormon (bei erhöhtem<br />
Calcium)<br />
Natrium<br />
Kalium<br />
Chlorid<br />
Urin Urin-pH-Tagesprofil (bei jeder<br />
Miktion, mindestens 4 zirkadiane<br />
Einzelmessungen)<br />
2-mal 24-h-Sammelurine:<br />
- Volumen<br />
- Urin-pH<br />
- Harndichte<br />
- Calcium<br />
- Oxalat<br />
- Harnsäure<br />
- Zitrat<br />
- Magnesium<br />
aDie Blutuntersuchung bei Kindern sollte zusätzlich<br />
eine Blutgasanalyse umfassen.<br />
Tab. 11 Abklärungsprogramm Calciumphosphat,<br />
Carbonatapatit/Brushit<br />
Basisdiagnostik<br />
Blut Parathormon (bei erhöhtem<br />
Calcium)<br />
Natrium<br />
Kalium<br />
Chlorid<br />
Urin Urin-pH-Tagesprofil (bei jeder<br />
Miktion, mindestens 4 zirkadiane<br />
Einzelmessungen)<br />
2-mal 24-h-Sammelurine:<br />
- Volumen<br />
- Urin-pH<br />
- Harndichte<br />
- Calcium<br />
- Phosphat<br />
- Zitrat<br />
Stoffwechselstörungen mit<br />
assoziierter Calciumsteinbildung<br />
Hyperparathyreoidismus<br />
Zum klinischen Erscheinungsbild des<br />
Hyperparathyreoidismus (HPT) gehört<br />
klassischerweise Knochenabbau, Magenulkus<br />
<strong>und</strong> Urolithiasis. Erhöhte PTH-<br />
Spiegel führen zum Anstieg des Calciumturn-over<br />
mit der Folge einer Hyperkalzämie<br />
<strong>und</strong> einer resorptiven Hyperkalziurie.<br />
Wenn aufgr<strong>und</strong> der Symptomentrias,<br />
des erhöhten Serumcalciums <strong>und</strong> der<br />
PTH-Spiegel ein HPT vermutet werden<br />
muss, so ist der nächste Schritt die operative<br />
Halsexploration zur Bestätigung der<br />
Diagnose einerseits <strong>und</strong> kausalen Thera-<br />
6 | Der Urologe 9 · 2009<br />
Leitlinien der DGU<br />
Tab. 10 Spezifische <strong>Metaphylaxe</strong> bei Calciumoxalatsteinen<br />
Lithogene Risikofaktoren<br />
Indikation zur <strong>Metaphylaxe</strong> Spezifische <strong>Metaphylaxe</strong><br />
Hyperkalziurie Calciumausscheidung<br />
5–8 mmol/Tag<br />
Calciumausscheidung<br />
>8 mmol/Tag<br />
Hypozitraturie Zitratausscheidung<br />
0,5 mmol/Tag<br />
Harnsäureausscheidung<br />
>4 mmol/Tag<br />
Hyperurikosurie <strong>und</strong> Hyperurikämie<br />
>380 µmol<br />
Magnesiumausscheidung<br />
8 mmol/Tag<br />
Hydrochlorothiazid: Dos. 25 mg/<br />
Tag initial, bis 50 mg/Tag<br />
Urin-pH Urin-pH konstant >6,2 L-Methionin b : Dos. 200–500 mg 3mal<br />
täglich, Ziel: Urin-pH=5,8–6,2<br />
aCalciumphosphat ist möglicher Mischpartner bei Struvitsteinen.<br />
bCave: L-Methionin ist bei der renal tubuläre Azidose kontraindiziert!<br />
kalzinose oder Kalziumoxalatsteinbildung<br />
muss an eine PH gedacht werden. Für die<br />
Diagnosestellung ist eine Quantifizierung<br />
von Oxalat im Urin <strong>und</strong> Serum des Patienten<br />
notwendig. Zur Bestätigung der PH<br />
Typ I empfiehlt sich zusätzlich eine Glykolatbestimmung<br />
(. Tab. 13).<br />
Als pathologisch gelten folgende Tagesexkretionsraten:<br />
F Oxalat ≥50 mg/ ,73 m 2 Körperoberfläche<br />
(KÖF) <strong>und</strong> Tag,<br />
F Glykolat ≥70 mg/ ,73 m 2 KÖF <strong>und</strong><br />
Tag.<br />
Im Falle einer Anurie lässt sich die Diagnose<br />
entweder durch Leberbiopsie <strong>und</strong><br />
Messung der Enzymaktivität von AGAT<br />
stellen oder durch eine Mutationsanalyse<br />
für das AGXT-Gen (PH-Typ I) bzw. das<br />
GR-Gen (PH-Typ II) sichern.