Forderungsmanagement - Schnelligkeit entscheidet
Forderungsmanagement - Schnelligkeit entscheidet
Forderungsmanagement - Schnelligkeit entscheidet
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Kanzlei & Persönliches Unternehmensberatung<br />
<strong>Forderungsmanagement</strong><br />
<strong>Schnelligkeit</strong> <strong>entscheidet</strong><br />
Viele Unternehmer scheuen sich, ihre Kunden zu pünktlicher Zahlung zu drängen und bekommen selbst Liquiditätsprobleme.<br />
Steuerberater unterstützen ihre Mandanten beim <strong>Forderungsmanagement</strong>. Sie überwachen Fälligkeiten, schreiben Mahnungen<br />
und übernehmen auch das Inkasso – mit beachtlichem Erfolg.<br />
Geduld ist nicht immer eine Tugend. Wer<br />
zu lange wartet, hat häufig das Nachsehen.<br />
StB Jens Witthüser aus dem fränkischen Eltmann<br />
versucht oft, dies seinen Mandanten<br />
nahezubringen. Hohe Außenstände mit Forderungen,<br />
die teilweise schon über ein Jahr<br />
fällig sind, lassen bei ihm die Alarmglocken<br />
klingeln. Witthüser redet seinen Mandanten<br />
dann ins Gewissen, das Überwachen und<br />
Eintreiben offener Forderungen konsequent<br />
zu verfolgen.<br />
„Mittelständler üben hier falsche Zurückhaltung<br />
und warten viel zu lange bis sie mahnen<br />
oder gar einen Rechtsanwalt einschalten“,<br />
weiß Witthüser aus Erfahrung. Hinzu<br />
komme, dass gerade kleine Unternehmen<br />
und Handwerker sich schon mit dem Verschicken<br />
der Rechnung bis zu vier Wochen<br />
Zeit lassen. „Für Kunden ist das ein Anreiz,<br />
möglichst spät zu zahlen. Schließlich bekommen<br />
sie so einen zinslosen Kredit“, warnt der<br />
Steuerberater vor zu viel Laisser-faire.<br />
Unternehmen fehlt dadurch Geld, das sie<br />
an anderer Stelle dringend brauchen. Um<br />
die Zahlungsfähigkeit seiner Mandanten zu<br />
sichern, unterstützt Witthüser sie deshalb bei<br />
der Einführung eines professionellen <strong>Forderungsmanagement</strong>s<br />
oder übernimmt selbst<br />
die Überwachung und den Einzug fälliger<br />
Unternehmensforderungen. „Es hängt immer<br />
Sigrun<br />
an der Heiden<br />
arbeitet als freiberuflicheWirtschaftsjournalistin.<br />
Die<br />
Schwerpunkte der<br />
studierten Volkswirtschaftlerin<br />
liegen im<br />
Bereich Mittelstand,<br />
Finanzierung, Steuern und Finanzen sowie<br />
Unternehmensführung.<br />
E-Mail: sigrun@an-der-heiden.de<br />
von der Qualität der Finanzbuchhaltung ab,<br />
ob das <strong>Forderungsmanagement</strong> professionell<br />
im Betrieb abgewickelt werden kann“, erzählt<br />
der Steuerberater. Besitzt das Unternehmen<br />
das entsprechende Fachwissen und bucht die<br />
Debitoren zeitnah, stehe ein sauberes <strong>Forderungsmanagement</strong><br />
nach drei Buchungsläufen<br />
– im Schnitt nach drei Monaten. Kleine Unternehmen<br />
sind damit aber oft überfordert.<br />
Rund zwei Drittel der deutschen Firmen überlassen<br />
deshalb die Buchhaltung ihrem Steuerberater.<br />
Unternehmen, die beim Eintreiben<br />
von Außenständen wenig Erfolg haben, vergeben<br />
häufig auch diesen Bereich. Dem Steuerberater<br />
liegen die Debitorendaten bereits vor<br />
und Kunden bezahlen häufig schneller, wenn<br />
ein unabhängiger Dritter an die ausstehende<br />
Zahlung erinnert und dann mahnt.<br />
<strong>Forderungsmanagement</strong><br />
für die Mandanten<br />
Witthüser hat sich deshalb mit einem Rechtsanwalt<br />
zusammengetan. Seine Kanzlei Witthüser<br />
& Dr. Schwarz bietet Mandanten die<br />
Übernahme des <strong>Forderungsmanagement</strong>s an:<br />
Dies beginnt mit der Buchung der aktuellen<br />
Belege, dem Überwachen der Zahlungseingänge<br />
und weiter ausstehender Forderungen<br />
über das Mahnwesen bis hin zum Vorbereiten<br />
der Unterlagen für den gerichtlichen Klageweg.<br />
Das Forderungs- oder Debitorenmanagement<br />
ist eine Zusatzleistung der Kanzlei,<br />
allerdings hält sie sich der Arbeitsaufwand<br />
durch die EDV-Unterstützung in Grenzen,<br />
die Vergütung vereinbart der Steuerberater<br />
individuell mit dem Auftraggeber.<br />
Auch Unternehmen profitieren von der<br />
Übertragung an den Steuerberater: Sie sparen<br />
Personalkosten und kommen häufig<br />
schneller an ihr Geld. Laut dem aktuellen<br />
Creditreform ZaC-Index vom Herbst 2008,<br />
der das Zahlungsverhalten in Deutschland<br />
analysiert, geben 77,8 Prozent der befragten<br />
Unternehmen an, dass Kunden Rechnungen<br />
innerhalb von 30 Tagen begleichen. Sieben<br />
Prozent warteten jedoch länger als 60 Tage<br />
auf den Eingang des Geldes. Knapp ein Zehn-<br />
46 SteuerConsultant 12 _ 08 www.steuer-consultant.de
» Software-Lösungen für das <strong>Forderungsmanagement</strong><br />
Anbieter Datev eG Addison Software<br />
und Service GmbH<br />
Programm Rechnungswesen; <strong>Forderungsmanagement</strong><br />
im<br />
Basis-Paket enthalten<br />
Anwender Steuerberater und ihre<br />
Mandanten<br />
Funktionen Kundenstammdaten<br />
erfassen und verwalten,<br />
Kundenrechnungen einziehen,<br />
offene, unvollständig<br />
oder verspätet bezahlte<br />
Rechnungen überwachen,<br />
Mahnwesen,<br />
Offene-Posten-(OP)-Liste,<br />
ABC-Analyse von Schuldnern<br />
und Lieferanten<br />
Preis (netto) ca. 52 Euro monatlich<br />
pro PC<br />
www.steuer-consultant.de<br />
Um selbst liquide<br />
zu bleiben, müssen<br />
Mandanten darauf<br />
achten, dass ihre Forderungen<br />
rechtzeitig<br />
bezahlt werden.<br />
Finanzbuchhaltung;<br />
<strong>Forderungsmanagement</strong><br />
ist enthalten<br />
Steuerberater und ihre<br />
Mandanten<br />
OP-Buchhaltung,<br />
Sachkonten mit OP,<br />
Zuordnung einer Zahlung<br />
zu einer Rechnung<br />
ohne Buchung, Mahnwesen,Zahlungsverkehr<br />
Einsteigerversion:<br />
1.650 Euro<br />
tel der Mittelständler musste Forderungen<br />
aus Lieferungen und Leistungen von mehr als<br />
einem Prozent des Jahresumsatzes als Verlust<br />
ausbuchen. Gerade für kleine Betriebe<br />
können solche Forderungsverluste schnell<br />
existenzbedrohend ausfallen.<br />
Obwohl sich die Zahlungsmoral seit 2007aufgrund<br />
der gut laufenden Konjunktur stetig<br />
verbesserte, beobachtete Creditreform im<br />
Herbst 2008 eine Eintrübung durch die<br />
Finanzmarktkrise, sinkende Auftragseingänge<br />
und schlechtere Finanzierungsbedingungen.<br />
So blieben ausstehende Rechnungen<br />
im Durchschnitt gut 14 Tage lang überfällig –<br />
einen Tag länger als zum gleichen Zeitpunkt<br />
des Vorjahres. Je nach Branche zögern die<br />
Schuldner die Zahlung um bis zu 17 Tage<br />
nach Fälligkeit hinaus.<br />
„Dringender Handlungsbedarf für Unternehmen<br />
besteht, wenn der Forderungsbestand<br />
älter als drei Monate ist und Forderungen<br />
komplett ausfallen“, mahnt RA Dr. Dieter<br />
Doll, Partner der Anwalts- und Steuerbera-<br />
Schleupen AG Simba HMD<br />
Rechnungswesen<br />
Schleupen Rewe.CS<br />
plus; <strong>Forderungsmanagement</strong><br />
ist integriert<br />
Steuerberater und ihre<br />
Mandanten (mit<br />
Schleupen FiBu.CS plus<br />
separat beim Mandanten<br />
einsetzbar)<br />
Stammdatenverwaltung,<br />
OP-Buchhaltung,<br />
OP-Verwaltung für<br />
Sachkonten, Debitoren<br />
und Kreditoren, Mahnwesen<br />
mit frei wählbaren<br />
Mahnstufen und<br />
-texten, Mahnhistorie,<br />
ABC-Analyse von Kunden<br />
und Lieferanten<br />
Arbeitsplatz: 34,38<br />
Euro monatlich, jeder<br />
weitere 17,24 Euro, einmalige<br />
Lizenzgebühr je<br />
nach Systemgröße<br />
Winner; <strong>Forderungsmanagement</strong><br />
in Buchhaltung<br />
integriert<br />
Steuerberater und ihre<br />
Mandanten (ASP-<br />
Lizenz: Zugriff auf Netz<br />
des StB)<br />
OP-Verwaltung, Fälligkeiten<br />
und Mahnstufen<br />
einzeln per Mausklick<br />
änderbar, automatischerZahlungsvorschlag,Zahlungsverkehr,<br />
Mahnwesen mit<br />
Einteilung von Mahnstufen<br />
und individuellen<br />
Mahnschreiben<br />
ab 99 Euro jährlich für<br />
Rechnungswesen-<br />
Software (inkl. OP) pro<br />
ASP-Arbeitsplatz<br />
Opos-Manager; in<br />
Fibu-Programm enthalten,<br />
aber auch<br />
separates Modul<br />
Steuerberater und ihre<br />
Mandanten (ASP-<br />
Lösung: Zugriff auf das<br />
Netz des StB)<br />
OP-Buchhaltung, OP<br />
im Wochenkalender,<br />
automatischer Zahlungsvorschlag<br />
mit<br />
Skontierplanung, Überwachung<br />
von Außenständen,<br />
Mahnwesen,<br />
Zahlungsverkehr, OP<br />
und Liquiditätsmanagement<br />
zusammengefasst<br />
Komplettversion der<br />
Fibu, monatliche<br />
Gebühr pro Arbeitsplatz:<br />
ca. 25 Euro<br />
terkanzlei Doll & Keiler in München. Er kennt<br />
die Versäumnisse mittelständischer Firmen.<br />
„Fehler passieren schon bei der Auftragsannahme“,<br />
so Doll. „Die Stammdaten wurden<br />
nicht richtig erfasst, die Anschrift des Kunden<br />
ist fehlerhaft und die Firmenbezeichnung<br />
stimmt nicht.“<br />
Keine Bonitätsprüfungen,<br />
fehlende Verträge<br />
Bonitätsprüfungen vor Vertragsabschluss<br />
finden zu selten statt, ebenso fehlten häufig<br />
Verträge, die eine Auftragsvergabe dokumentieren,<br />
klare Zahlungsvereinbarungen<br />
wie Abschlagszahlungen oder die Rechnung<br />
nennt keinen festen Zahlungstermin. „In<br />
jede Rechnung gehört das genaue Datum,<br />
wann die Forderung zu bezahlen ist“, sagt<br />
auch StB/RA Florian Frank. Er ist Partner der<br />
Kanzlei Frank & Kast in Mannheim und erlebt<br />
immer wieder, dass Mandanten schludern<br />
und dadurch keinen Verzug geltend machen<br />
können.<br />
12 _ 08 SteuerConsultant 47
Kanzlei & Persönliches Unternehmensberatung<br />
Zwar tritt der Verzug laut Gesetz 30 Tage nach<br />
Rechnungsstellung ein, doch Frank rät seinen<br />
Mandanten, viel früher aktiv zu werden. Ist<br />
die Ware geliefert, sollte auch die Rechnung<br />
zeitnah hinausgehen. „Eine Woche nach Fälligkeit<br />
muss die erste Mahnung raus“, pflichtet<br />
Doll bei. „Spätestens nach dem zweiten<br />
Mahnschreiben treten wir auf. Wenn eine<br />
Anwalts- und Steuerberaterkanzlei mahnt<br />
und weitere Schritte ankündigt, hat das eine<br />
entsprechende Wirkung auf den Schuldner“,<br />
weiß der Rechtsanwalt. Etwa die Hälfte der<br />
Kunden zahlt daraufhin prompt.<br />
Je schneller und konsequenter das Unternehmen<br />
oder der damit beauftragte Steuerberater<br />
und Rechtsanwalt auf die Bezahlung der<br />
ausstehenden Rechnung drängt, desto höher<br />
die Erfolgsquote. Doll warnt deshalb vor zu<br />
» Tipps für das <strong>Forderungsmanagement</strong><br />
viel Kulanz: „Je länger außergerichtliche<br />
Mahnschreiben laufen, desto weniger wird<br />
diesen Bedeutung beigemessen.“<br />
StB/RA Frank stimmt das jeweilige Vorgehen<br />
gegen säumige Schuldner fallweise ab.<br />
Im Massengeschäft mit vielen Kunden rät<br />
er, konsequent zwei Mal außergerichtlich<br />
zu mahnen und dann den Rechtsanwalt<br />
einzuschalten. Bei größeren Aufträgen und<br />
langjährigen Kundenbeziehungen empfiehlt<br />
sich vorab eine persönliche Nachfrage beim<br />
Kunden. Bei Liquiditätsproblemen des Auftraggebers<br />
lassen sich so frühzeitig Zahlungsvereinbarungen<br />
treffen und die Kundenbeziehung<br />
retten. Schon um Forderungsausfälle zu<br />
vermeiden, ist in einem solchen Fall <strong>Schnelligkeit</strong><br />
gefragt. „Ein Insolvenzverwalter kann<br />
nachträglich Zahlungen anfechten, die bis zu<br />
Worauf Steuerberater bei der Einführung eines<br />
<strong>Forderungsmanagement</strong>s bei ihren Mandanten achten sollten.<br />
1. Empfehlen Sie Ihren Mandanten, die<br />
Bonität der Kunden vor Auftragsannahme<br />
zu durchleuchten.<br />
2. Prüfen Sie, ob klare Vertragsbeziehungen<br />
vorliegen und empfehlen Sie<br />
Ihrem Mandanten, entsprechende<br />
schriftliche Vereinbarungen mit seinen<br />
Kunden zu treffen.<br />
3. Hinterfragen Sie, ob die Stammdaten<br />
richtig erfasst wurden.<br />
4. Kontrollieren Sie, ob die Rechnungen<br />
alle erforderlichen Angaben enthalten<br />
und ein konkretes Zahlungsdatum nennen.<br />
Die Fälligkeit muss klar sein.<br />
5. Sollte das Zahlungsziel zu lang sein,<br />
halten Sie Rücksprache mit Ihrem<br />
Mandanten.<br />
6. Analysieren Sie die Kundenstruktur<br />
(kurzfristiges Massengeschäft oder<br />
langjährige Kundenbeziehungen mit<br />
größeren Auftragsvolumina).<br />
7. Weisen Sie Ihren Mandanten darauf<br />
hin, dass dieser schnell die Rechnungen<br />
schreibt und nach Ablauf der gesetzten<br />
Zahlungsfrist konsequent mahnt und<br />
gegebenenfalls telefonisch beim Kunden<br />
nachfasst.<br />
8. Raten Sie dem Unternehmer, frühzeitig<br />
einen Anwalt einzuschalten, wenn der<br />
Kunde – trotz wiederholter Mahnungen<br />
– nicht bezahlt.<br />
9. Im Massengeschäft reichen zwei<br />
außergerichtliche Mahnungen.<br />
10. Bei einer langjährigen Kundenbeziehung<br />
empfiehlt sich vorab eine persönliche<br />
Nachfrage beim Kunden.<br />
11. Bei Zahlungsschwierigkeiten des<br />
Auftraggebers, raten Sie Ihrem Mandanten<br />
schnell konkrete Zahlungsvereinbarungen<br />
zu treffen (Teil- oder<br />
Ratenzahlungen).<br />
12. Weisen Sie Ihren Mandanten darauf<br />
hin, dass er Verzugszinsen in Höhe<br />
von acht Prozent über dem Basiszinssatz<br />
der EZB geltend machen kann (bei<br />
Verbrauchern fünf Prozent).<br />
13. Beraten Sie Unternehmer bei der<br />
Auswahl einer geeigneten Software.<br />
Erledigen Sie für ihn die Buchhaltung, ist<br />
der Einsatz der gleichen oder einer kompatiblen<br />
Software wichtig. Als Service<br />
bietet sich auch eine Intranet-Lösung<br />
an: Der Mandant greift über Ihr System<br />
auf seine Kundendaten zu, überwacht<br />
Fälligkeiten, erledigt das Mahnwesen<br />
und seinen Zahlungsverkehr.<br />
14. Unterstützen Sie Ihren Mandanten<br />
bei der Vorbereitung der Unterlagen<br />
für den gerichtlichen Klageweg und ziehen<br />
Sie einen Rechtsanwalt hinzu, um<br />
die Erfolgsaussichten besser beurteilen<br />
zu können.<br />
drei Monate vor Stellung des Insolvenzantrags<br />
geleistet wurden und sogar Lastschriften bis<br />
zu viereinhalb Monate später widerrufen“,<br />
erläutert Doll. Für Unternehmen, die zu spät<br />
reagieren und ihre Forderung dann komplett<br />
ausbuchen müssen, kann es schnell eng werden.<br />
Bei drei Viertel aller angemeldeten Insolvenzen<br />
führten zu hohe Forderungsbestände<br />
zur Zahlungsunfähigkeit. Ein professionelles<br />
<strong>Forderungsmanagement</strong> ist daher wichtig,<br />
um die Liquidität und damit das Überleben<br />
gerade kleinerer Unternehmen mit dünner<br />
Eigenkapitaldecke zu sichern. „Wir erstellen<br />
mit unseren Mandanten Liquiditätspläne<br />
und überwachen die Zahlungsströme. Gehen<br />
Zahlungen zu schleppend ein, empfehlen wir<br />
Unternehmen das <strong>Forderungsmanagement</strong><br />
zu forcieren“, sagt StB/RA Frank. Die Zusammenarbeit<br />
von Steuerberater und Rechtsanwalt<br />
in einer Kanzlei sichert so Mandanten<br />
ein effizientes <strong>Forderungsmanagement</strong>, bis<br />
hin zum gerichtlichen Mahnverfahren mit<br />
anschließender Zwangsvollstreckung.<br />
Die Kanzlei Frank & Kast übernimmt die komplette<br />
Abwicklung für ihre Mandanten. Sollte<br />
der Kunde trotz wiederholter Mahnungen<br />
nicht bezahlen, <strong>entscheidet</strong> der Unternehmer<br />
über das weitere Vorgehen. Die Kanzlei<br />
berechnet pauschal 50 Euro, falls der Schuldner<br />
nicht zahlt. Beschreitet der Firmenchef<br />
den Klageweg, muss er mit weiteren Kosten<br />
rechnen. Kann der Gläubiger nicht bezahlen,<br />
trägt der Kläger auch die Gerichtskosten. Hier<br />
gilt es von Fall zu Fall abzuwägen.<br />
Unternehmer können<br />
Verzugszinsen geltend machen<br />
Ist der Auftraggeber liquide und zögert die<br />
Zahlung hinaus, lohnt sich das Eintreiben der<br />
Forderung durch Steuerberater und Anwalt.<br />
Unternehmer können zudem Verzugszinsen<br />
geltend machen: Diese liegen bei acht Prozent,<br />
fünf Prozent bei Verbrauchern, über<br />
dem Basiszinssatz der Europäischen Zentralbank,<br />
derzeit 11,19 Prozent p.a.<br />
Viele Kanzleien bieten ein Komplettpaket an:<br />
eine zeitnahe beleglose Buchhaltung, elektronische<br />
Konten und Akten sowie aktuelle<br />
Offene-Posten-Listen. Per Mausklick sehen<br />
Unternehmer, wer gemahnt wurde, welche<br />
Zahlungen eingingen und welche Rechnungsbeträge<br />
noch ausstehen. Die entsprechende<br />
Kanzlei-Software, die sogenannte ABC-Analyse,<br />
sortiert die Kunden in Kategorien: „Faule<br />
Kunden sehe ich sofort“, sagt StB Witthüser.<br />
Er gibt Unternehmern deshalb manchmal den<br />
Rat, auf einen Auftrag ganz zu verzichten,<br />
wenn die Zahlungsmoral des Geschäftspartners<br />
oder seine Bonität zu wünschen übrig<br />
lässt.<br />
48 SteuerConsultant 12 _ 08 www.steuer-consultant.de