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TIT-Beil 0001 - Verlag C. H. Beck oHG

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Zeitschrift für<br />

Informations-,<br />

Telekommunikationsund<br />

Medienrecht<br />

MMR<br />

MultiMedia und Recht<br />

� IT-Vertragsrecht und eCommerce � Immaterialgüterrecht � Wettbewerbs- und Kennzeichenrecht<br />

� Telekommunikations- und Medienrecht � Datenschutzrecht � Verfahrensrecht<br />

Herausgeber:<br />

Dietrich Beese<br />

Dorothee Belz<br />

Dr. Michael Bertrams<br />

Georg M. Bröhl<br />

Prof. Dr. Herbert Burkert<br />

Prof. Dr. Oliver Castendyk<br />

Jürgen Doetz<br />

Prof. Dr. Carl-Eugen Eberle<br />

Prof. Dr. Reto M. Hilty<br />

Prof. Dr. Thomas Hoeren<br />

Prof. Dr. Bernd Holznagel<br />

Prof. Dr. Günter Knieps<br />

Wolfgang Kopf<br />

Christopher Kuner<br />

Matthias Kurth<br />

Prof. Dr. Wernhard Möschel<br />

Dr. Bernd Pill<br />

Robert Queck<br />

Prof. Dr. Peter Raue<br />

Dr. Wolfgang von Reinersdorff<br />

Prof. Dr. Alexander Roßnagel<br />

Prof. Dr. Joachim Scherer<br />

Dr. Raimund Schütz<br />

Prof. Dr. Ulrich Sieber<br />

Dr. Axel Spies<br />

Prof. Dr. Gerald Spindler<br />

Prof. Dr. Eike Ullmann<br />

http://www.mmr.de<br />

THOMAS HOEREN / JOHANNES GRÄBIG (Hrsg.)<br />

Entwicklung des Internet- und<br />

Multimediarechts im Jahr 2009<br />

2 I. IT-Vertragsrecht (JAN SPITTKA)<br />

4 II. Verbraucherschutzrecht und eCommerce<br />

(EVA-MARIA HERRING)<br />

7 III. Haftung im Internet (CHRISTINE ALTEMARK)<br />

11 IV. Onlinewerbung und Lauterkeitsrecht (JULIA SEILER)<br />

15 V. Domain- und Kennzeichenrecht (JOHANNES GRÄBIG)<br />

18 VI. Urheberrecht (SEBASTIAN NEURAUTER)<br />

22 VII. Persönlichkeits- und Immaterialgüterrecht<br />

(JULIA ARIELLA BILEK)<br />

25 VIII. Telekommunikationsrecht (CHRISTINE NOLDEN)<br />

28 IX. Medienrecht (CHRISTOPH ANDREAS GOLLA)<br />

32 X. Computer- und Internetstrafrecht (VERENA STEIGERT)<br />

35 XI. Datenschutzrecht (MARINA RINKEN)<br />

40 XII. Verfahrensrechtliche Fragen (CHRISTOPH REMPE)<br />

44 XIII. Internationale Aspekte (FELIX BANHOLZER)<br />

MMR-<strong>Beil</strong>age<br />

6/2010<br />

Seiten 1–48<br />

13. Jahrgang · 17. Juni 2010<br />

<strong>Verlag</strong> C.H.<strong>Beck</strong> München<br />

1830201006


Inhaltsverzeichnis<br />

I. Schwerpunkt 1: IT-Vertragsrecht (JAN SPITTKA) . 2<br />

1. VertragsgestaltungbeiIT-Projekten . . . . . . . 2<br />

2. HaftungbeiIT-Projekten. . . . . . . . . . . . . 2<br />

3. OutsourcingundCloudComputing. . . . . . . 3<br />

II. Schwerpunkt 2: Verbraucherschutz und eCommerce<br />

(EVA-MARIAHERRING) . . . . . . . . . . . . . . .<br />

1. Verbraucher- und Unternehmerbegriff in der<br />

4<br />

IT-Branche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2. Widerrufsbelehrungund-frist. . . . . . . . . . 4<br />

3. Musterwiderrufsbelehrung . . . . . . . . . . . 5<br />

4. RechteundPflichtendesVerbrauchers . . . . . 5<br />

III. Schwerpunkt 3: Haftung im Internet<br />

(CHRISTINEALTEMARK) . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

1. HaftungdesAdmin-C. . . . . . . . . . . . . .<br />

2. Haftung im Zusammenhang mit Filesharing-<br />

7<br />

Systemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3. Haftung von Betreibern von Internetportalen . . 7<br />

4. Haftung im Zusammenhang mit Werbung . . . 7<br />

5. SonstigeHaftungsfragen . . . . . . . . . . . . 7<br />

IV. Schwerpunkt 4: Onlinewerbung und Lauterkeitsrecht<br />

(JULIASEILER) . . . . . . . . . . . . . 11<br />

1. SpamundTelefonwerbung . . . . . . . . . . . 11<br />

2. Mitbewerberbehinderung. . . . . . . . . . . . 11<br />

3. KeywordAdvertising . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

4. MissbräuchlicheAbmahnungen. . . . . . . . . 12<br />

5. Notwendige (Preis-)Angaben und Abofallen. . . 12<br />

6. AllgemeinesWettbewerbsrecht . . . . . . . . . 12<br />

V. Schwerpunkt 5: Domain- und Kennzeichenrecht<br />

(JOHANNESGRÄBIG). . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

1. GoogleAdWords . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

2. VergabepraxisderDENIC . . . . . . . . . . . . 15<br />

3. Kennzeichenrecht. . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

4. Namensrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

5. Notar-undRechtsanwaltsdomains . . . . . . . 16<br />

6. Rechtsdurchsetzung . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

VI. Schwerpunkt 6: Urheberrecht<br />

(SEBASTIANNEURAUTER) . . . . . . . . . . . . . 18<br />

1. Auskunftsanspruchnach§ 101UrhG . . . . . . 18<br />

2. Datenbanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

3. Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

4. Musik,Töne,Bilder,Videos,Fernsehen . . . . . 19<br />

5. SonstigesundAllgemeines . . . . . . . . . . . 19<br />

VII. Schwerpunkt 7: Persönlichkeits- und Immaterialgüterrecht<br />

(JULIAARIELLABILEK) . . . . . . . . 22<br />

1. Bewertungsforen . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

2. Medienberichterstattung . . . . . . . . . . . . 23<br />

VIII. Schwerpunkt 8: Telekommunikationsrecht<br />

(CHRISTINENOLDEN) . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

1. ReformdeseuropäischenRechtsrahmens . . . . 25<br />

2. Marktregulierung . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

3. Vorratsdatenspeicherung . . . . . . . . . . . . 26<br />

4. Kundenschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

5. FrequenzenundBreitbandausbau. . . . . . . . 26<br />

IX. Schwerpunkt 9: Medienrecht<br />

(CHRISTOPHANDREASGOLLA) . . . . . . . . . . 28<br />

1. Rundfunkgebühren . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

2. Jugendschutz. . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

3. Glücksspiel/Gewinnspiel . . . . . . . . . . . . 29<br />

4. Sonstiges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

X. Schwerpunkt 10: Computer- und Internetstrafrecht<br />

(VERENASTEIGERT) . . . . . . . . . . . . . 32<br />

1. Sicherstellung und Beschlagnahme von E-Mails . 32<br />

2. Online-Durchsuchung. . . . . . . . . . . . . . 32<br />

3. SonstigesStrafprozessrecht . . . . . . . . . . . 32<br />

4. MateriellesStrafrecht . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

XI. Schwerpunkt 11: Datenschutzrecht<br />

(MARINARINKEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

1. Vorratsdatenspeicherung . . . . . . . . . . . . 35<br />

2. Auskunftsansprüche . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

3. BDSG-Novellen . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

4. Sonstiges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

XII. Schwerpunkt 12: Verfahrensrechtliche Fragen<br />

(CHRISTOPHREMPE) . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

1. Zuständigkeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

2. Formfragen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

3. Beweisfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

4. Prozesskosten. . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

XIII. Schwerpunkt 13: Internationale Aspekte<br />

(FELIXBANHOLZER) . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

1. GoogleBuchsuche . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

2. GoogleAdWords . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

3. Vorratsdatenspeicherung . . . . . . . . . . . . 44<br />

4. Haftungsrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . 45


MMR<br />

Zeitschrift für<br />

Informations-,<br />

Telekommunikations-<br />

und Medienrecht<br />

MultiMedia und Recht<br />

6/2010<br />

HERAUSGEBER<br />

Dietrich Beese, Rechtsanwalt, Hamburg –<br />

Dorothee Belz, Director Legal & Corporate Affairs,<br />

Microsoft Deutschland GmbH, Unterschleißheim<br />

– Dr. Michael Bertrams, Präsident<br />

VerfGH und OVG für das Land Nordrhein-Westfalen,<br />

Münster – Georg M. Bröhl, Leiter der UA<br />

Informationsgesellschaft, Medien, Rechtsangelegenheiten<br />

IKT, Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie, Berlin – Prof. Dr. Herbert<br />

Burkert, Forschungsstelle für Informationsrecht,<br />

Universität St. Gallen – RA Prof. Dr.<br />

Oliver Castendyk, Universität Potsdam/ Erich<br />

Pommer Institut, Potsdam – Jürgen Doetz,<br />

Präsident Verband Privater Rundfunk und Telemedien<br />

e.V. (VPRT), Berlin/Präsident der Fernsehakademie<br />

Mitteldeutschland, Leipzig –<br />

Prof. Dr. Carl-Eugen Eberle, Justitiar ZDF,<br />

Mainz – Prof. Dr. Reto M. Hilty, Direktoram<br />

Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum,<br />

Wettbewerbs- und Steuerrecht, München/Ordinarius<br />

an der Universität Zürich – Prof. Dr.<br />

Thomas Hoeren, Direktor der Zivilrechtlichen<br />

Abteilung des Instituts für Informations-, Telekommunikations-<br />

und Medienrecht, Universität<br />

Münster – Prof. Dr. Bernd Holznagel, Direktor<br />

der Öffentlich-rechtlichen Abteilung des Instituts<br />

für Informations-, Telekommunikationsund<br />

Medienrecht, Universität Münster – Prof.<br />

Dr. Günter Knieps, Direktor des Instituts für<br />

Verkehrswissenschaft und Regionalpolitik, Universität<br />

Freiburg – Wolfgang Kopf, Leiter des<br />

Zentralbereichs Politische Interessenvertretung<br />

und Regulierung, Deutsche Telekom AG, Bonn<br />

– Christopher Kuner J.D., LL.M.,Attorneyat<br />

Law, Hunton & Williams, Brüssel – Matthias<br />

Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur für<br />

Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und<br />

Eisenbahnen, Bonn – Prof. Dr. Wernhard<br />

Möschel, Vorsitzender des Wissenschaftlichen<br />

Beirats beim BMWi/Lehrstuhl für Bürgerliches<br />

Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Universität<br />

Tübingen – Dr. Bernd Pill, Düsseldorf –<br />

Robert Queck, Maître de Conférences, Centre<br />

de Recherches Informatique et Droit (CRID), Universität<br />

Namur, Belgien – RA Prof. Dr. Peter<br />

Raue, Hogan & Hartson Raue L.L.P. Berlin – RA<br />

Dr. Wolfgang von Reinersdorff, Justitiar<br />

Deutsche Netzmarketing GmbH, Köln/Heuking<br />

Kühn Lüer Wojtek, Hamburg – Prof. Dr.<br />

Alexander Roßnagel, Universität GH Kassel/<br />

wissenschaftlicher Direktor des Instituts für<br />

Europäisches Medienrecht (EMR), Saarbrücken –<br />

RA Prof. Dr. Joachim Scherer, Baker & McKenzie,<br />

Frankfurt a.M. – RA Dr. Raimund Schütz,<br />

Loschelder Rechtsanwälte, Köln – Prof. Dr.<br />

Ulrich Sieber, Direktor und Leiter der strafrechtlichen<br />

Abteilung des Max-Planck-Instituts für<br />

ausländisches und internationales Strafrecht,<br />

Freiburg / Honorarprofessor und Leiter des<br />

Rechtsinformatikzentrums an der Ludwig-Maximilians-Universität,<br />

München – RA Dr. Axel<br />

Spies, Bingham McCutchen, Washington DC –<br />

Prof. Dr. Gerald Spindler, Universität Göttingen<br />

– Prof. Dr. Eike Ullmann, Vors. Richter des<br />

I. Zivilsenats am BGH a.D., Karlsruhe<br />

REDAKTION<br />

Anke Zimmer-Helfrich, Chefredakteurin –<br />

RAin Ruth Schrödl,Redakteurin–<br />

Marianne Gerstmeyr, Redaktionsassistentin<br />

Wilhelmstr. 9, 80801 München<br />

Entwicklung des Internet- und<br />

Multimediarechts im Jahr 2009<br />

Im Jahr 2009 gab es wieder in allen Bereichen des Internet- und Multimediarechts<br />

spektakuläre Gerichtsentscheidungen und Gesetzesänderungen. Über<br />

600 Urteile und ca. 500 Aufsätze stehen für eine spannende Weiterentwicklung<br />

dieses dynamischen Rechtsgebiets.<br />

Im IT-Vertragsrecht war dies etwa die BGH-Entscheidung zu § 651 BGB mit ihren<br />

möglichen Auswirkungen auf die IT-Branche. Im Verbraucherschutzrecht<br />

erhält die Musterwiderrufsbelehrung nun Gesetzesrang. Zur heftig umstrittenen<br />

Frage der Haftung des Admin-C ist inzwischen ein Verfahren beim BGH anhängig.<br />

Im Bereich des Wettbewerbsrechts ging es vor allem um Spam-E-Mails<br />

BEILAGETHOMAS HOEREN / JOHANNES GRÄBIG (Hrsg.)<br />

sowie Änderungen des UWG im Zusammenhang mit Telefonwerbung. In sei-<br />

nen drei Urteilen vom Januar 2009 nahm der BGH zur Zulässigkeit von Google-<br />

AdWords Stellung, zu der inzwischen auch der EuGH geurteilt hat. Im Urheberrecht<br />

stand der zum 1.9.2008 eingefügte Auskunftsanspruch nach § 101 UrhG<br />

im Vordergrund. Bei den Persönlichkeitsrechten ging es vor allem um Bewertungsforen<br />

wie spickmich.de sowie die Berichterstattung über Straftäter in den<br />

Medien, vor allem in Online-Archiven. Von enormer Bedeutung für das TK-<br />

Recht wird die im November 2009 verabschiedete Reform des europäischen<br />

Rechtsrahmens sein. Die Auseinandersetzung um Rundfunkgebühren und<br />

Glücksspiele prägten das Medienrecht. Im Bereich des Strafrechts ging es ebenfalls<br />

um Glücksspiele. Zudem urteilten zuerst der BGH und anschließend das<br />

BVerfG zur Sicherstellung und Beschlagnahme von E-Mails. Die drei BDSG-Novellen<br />

standen neben den datenschutzrechtlichen Aspekten des urheberrechtlichen<br />

Auskunftsanspruchs im Mittelpunkt der datenschutzrechtlichen Diskussion.<br />

Eines der wichtigsten Themen im internetbezogenen Verfahrensrecht<br />

stellt weiterhin der sog. „fliegende Gerichtsstand“ dar. Auf internationaler Ebene<br />

ging es vor allem um Google-Books und die Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung.<br />

Zu diesen und vielen weiteren Themen gibt es auf den nächsten Seiten ausführliche<br />

Informationen. Zunächst werden in einem Text die wichtigsten Aspekte<br />

der einzelnen Schwerpunkte kurz dargestellt. Anschließend folgt in einer Tabelle<br />

eine ausführliche Zeitschriftenauswertung, in der alle relevanten Urteile und<br />

Aufsätze thematisch geordnet und mit ausführlichen Fundstellennachweisen<br />

versehen sind. Entsprechend der rechtsgebietsübergreifenden Zusammenhänge<br />

im Internet- und Multimediarecht wird in den einzelnen Schwerpunkten auf<br />

weitere Schwerpunkte verwiesen, in denen ein Thema aus einer anderen Sicht<br />

behandelt wird. Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr die Schwerpunkte IT-<br />

Vertragsrecht, Medienrecht sowie Computer- und Internetstrafrecht.<br />

c Professor Dr. Thomas Hoeren ist Direktor der Zivilrechtlichen Abteilung des Instituts für Informations-,<br />

Telekommunikations- und Medienrecht (ITM) an der Universität Münster. Johannes Gräbig ist<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter am ITM. Die Autoren der einzelnen Schwerpunkte sind ebenfalls Mitarbeiter<br />

des ITM.


I. Schwerpunkt 1: IT-Vertragsrecht<br />

Im Themenkomplex des IT-Vertragsrechts werden vor allem Fragen<br />

der Vertragsgestaltung, der Durchführung und des Vertriebs<br />

sowie Haftungsfragen bei Softwarelösungen und IT-Projekten<br />

behandelt. Ein weiterer Blick wird auf die gestalterischen<br />

Besonderheiten bei Outsourcing-Projekten und die neueren Entwicklungen<br />

im Bereich „Cloud Computing“ geworfen.<br />

1. Vertragsgestaltung bei IT-Projekten<br />

Bei der Gestaltung von Softwareverträgen und komplexen IT-<br />

Projekten kann eine Vielzahl von rechtlichen Problemen auftauchen.<br />

Nur durchdachtes und verantwortungsvolles Vorgehen<br />

bei der Vorbereitung, Strukturierung, Gestaltung und Nachsorge<br />

kann verhindern, dass es zu einem – zumindest teilweisen –<br />

Fehlschlag und damit verbundenen, oft langjährigen juristischen<br />

Auseinandersetzungen kommt.<br />

Die effiziente Vertragsgestaltung beginnt nach Deister (6) bereits<br />

mit der Auswahl der richtigen Verhandlungsstrategie, mit<br />

der die Planung des Projekts in Angriff genommen wird. Nur<br />

wenn Klarheit über Stärken und Schwächen der eigenen Position<br />

und der des Vertragspartners besteht, kann zielorientiert<br />

verhandelt werden, ohne das Projekt von vorne herein mit Geburtsfehlern<br />

zu versehen. <strong>Beck</strong>er (3) befasst sich mit der Frage,<br />

wie unternehmensinterne Richtlinien zur Vergabe von IT-Projektaufträgen<br />

gestaltet werden sollten, um eine rationale Abwägung<br />

aller wirtschaftlichen, rechtlichen und technischen Chancen<br />

und Risiken zu ermöglichen. Die Risikoerfassung und -bewertung<br />

dient dabei dem frühzeitigen Ergreifen von Gegenmaßnahmen,<br />

um eine Haftung des Vorstands bzw. Geschäftsführers<br />

bei einem Fehlschlag des Projekts zu vermeiden. 1 Werden<br />

mit Softwareunternehmen langfristige Rahmenverträge<br />

über mehrere, später zu konkretisierende Einzelprojekte abgeschlossen,<br />

so sollten diese laut Intveen (11) bezüglich der Rechte<br />

an den Arbeitsergebnissen, der Haftung, der Laufzeit und der<br />

Kündigungsmodalitäten bereits so detailliert abgefasst sein,<br />

dass im späteren Tagesgeschäft nur noch die Leistungs- und Vergütungsseite<br />

und einige Details geregelt werden müssen. Bischof<br />

(4), Kirn/Müller-Hengstenberg (14) und Ortner (17, 18) befassen<br />

sich in ihren Abhandlungen mit der Auftragsvergabe für<br />

IT-Projekte durch die öffentliche Hand, unter Berücksichtigung<br />

und Kritik der EVB-IT-Systeme sowie unter Anwendung spezieller,<br />

vor der Ausschreibung ausgearbeiteter Bewertungskriterien.<br />

Im Rahmen der Vertragsstrukturierung und -ausgestaltung raten<br />

Bischof/Witzel (5), sich auf Auftraggeberseite genaue Vorstellungen<br />

über die Anforderungen an die Performance, also<br />

Funktionalität, Zuverlässigkeit, Gebrauchstauglichkeit, Effizienz<br />

und Wartbarkeit der Software zu machen, damit diese so präzise<br />

wie möglich im Vertrag festgeschrieben werden können. Ansonsten<br />

besteht die Gefahr, dass auf die – zu allgemeinen – Bewertungskriterien<br />

des BGB und der Rechtsprechung zurückgegriffen<br />

werden muss, was zu unausgewogenen Ergebnissen<br />

führen kann. Die Planung und Durchführung eines IT-Projekts ist<br />

allerdings auch kein statischer, sondern ein sehr flexibler Prozess,<br />

weshalb Vereinbarungen zu treffen sind, welche es ermöglichen,<br />

das Pflichten- und Lastenheft im Rahmen eines Requirements<br />

Managements laufend fortzuschreiben, um sicherzustellen,<br />

dass die bestellte Lösung zum Zeitpunkt ihrer Implementierungimmernochuptodateist,Koch<br />

(15). Diesbezüglich sollte<br />

eine Kooperationspflicht des Auftraggebers explizit im Vertrag<br />

festgeschrieben werden. Darauf, dass es jedoch nicht zu völlig<br />

desorganisierten Ad-hoc-Änderungen der Leistungsbeschreibungen<br />

kommen darf, wodurch oftmals mehr Probleme entstehen<br />

als gelöst werden, weist Karger (13) hin und zeigt die häufigsten<br />

Fehler auf. Mit der Frage, ob es sich bei Service Level Agreements<br />

(SLAs) um Spezifizierungen der Leistungsbeschreibung<br />

des Projektergebnisses oder der Mängelhaftung handelt<br />

und inwieweit die SLAs zur Auslegung des Vertragstyps herangezogen<br />

werden können, setzt sich Schuster (19) detailliert auseinander.<br />

Lejeune (16) prüft die Notwendigkeit im Projektvertrag<br />

sog. Force Majeure Klauseln, d.h. Regelungen zur Begrenzung<br />

oder zum Ausschluss der vertraglichen Haftung bei höherer<br />

Gewalt, und geht auf die relevanten Fallgruppen und ihre<br />

rechtliche Bewertung ein. Bei der Verwendung „englischer“<br />

Vertragswerke erläutern Söbbing/Limbacher (22), warum es<br />

hierzu mit einer schlichten Rechtswahlklausel nicht getan ist und<br />

weshalb einzelne Passagen im Rahmen eines sog. „Legal-Transplant“<br />

in das deutsche Recht übertragen werden müssen, um<br />

ungewollte und unangenehme Überraschungen zu vermeiden.<br />

Seit dem Release der GNU General Public License Version 3, welche<br />

es zulässt, dass die Vergütung für die Überlassung einer Programmkopie<br />

oder deren Zugänglichmachung gegenüber der Öffentlichkeit<br />

frei festgelegt werden kann, steigt die Attraktivität<br />

des Rückgriffs auf freie Software. Dass die Nutzung von Open<br />

Source Code für den Betrieb von Hardware, sog. Embedded Systems,<br />

rechtlich nicht völlig unproblematisch ist, zeigt Grützmacher<br />

(8) auf, indem er die Bedeutung urheber- und patentrechtlicher<br />

Vorschriften darlegt und Tipps für die konkrete Ausgestaltung<br />

gibt. Die Entwicklung hin zur kommerziellen Nutzung freier<br />

Software führt auch dazu, dass sich immer mehr Probleme aus<br />

dem herkömmlichen IT-Recht auf Open Source Lösungen übertragen,<br />

so müssen z.B. im Rahmen von Escrow-Agreements besondere<br />

Modifikationen vorgenommen werden, Auer-Reinsdorff (1).<br />

Auch nach erfolgreichem Abschluss des Projekts bleiben rechtliche<br />

Fragen zu beantworten. Ein Problem liegt hierbei im „Third<br />

Party Maintainance“, d.h. im Support durch eine dritte, also nicht<br />

mit dem Hersteller identische Partei. Inwieweit der Hersteller von<br />

Hard-oderSoftwaredieÜberlassung an den Abschluss eines Pflegevertrags<br />

koppeln bzw. die Lieferung von Standard-Patches außerhalb<br />

der Gewährleistung verweigern darf, untersuchen Grapentin/Ströbl<br />

(7). Wie die Software eines Unternehmens zu behandeln<br />

ist, wenn dieses später nach dem UmwG gespalten oder<br />

mit anderen Unternehmen verschmolzen wird, stellt Backu (2) dar.<br />

2. Haftung bei IT-Projekten<br />

Auch wenn die meisten rechtlichen Streitigkeiten im Rahmen<br />

von IT-Projekten nicht die Gerichte beschäftigen, gab es auch im<br />

letzten Jahr wieder einige Entscheidungen, welche die Haftung<br />

bei fehlgeschlagenen IT-Projekten zum Gegenstand hatten oder<br />

zumindest Auswirkungen auf diese haben. Bei Haftungsfragen<br />

spielt die Rechtsnatur des jeweiligen Vertrags eine entscheidende<br />

Rolle. Zunächst fällte der BGH (1) ein Urteil im Zusammenhang<br />

mit der Errichtung einer Silo-Anlage, das jedoch auch für<br />

den IT-Bereich von erheblicher Bedeutung sein könnte. Das Gericht<br />

entschied, dass für Verträge über die Lieferung von herzustellenden<br />

beweglichen Sachen gem. § 651 BGB Kaufrecht und<br />

nicht Werkvertragsrecht Anwendung findet, unabhängig davon,<br />

ob Planungsleistungen mit erfasst sind, solange diese nicht<br />

den Schwerpunkt des Vertrags bilden. Da Software jedoch gem.<br />

einem früheren BGH-Urteil2 als bewegliche Sache einzuordnen<br />

ist, wären die Rechte des Kunden bei individuell herzustellender<br />

Software nun ausschließlich nach Kaufrecht zu beurteilen. Das<br />

OLG Brandenburg (4) hatte im Rahmen eines gescheiterten<br />

Softwareprojekts, welches über Leasing finanziert wurde, zuvor<br />

noch entschieden, dass Werkvertragsrecht anzuwenden ist und<br />

dass sich der Leasingnehmer nicht auf eine fehlende Abnahme<br />

des Leasinggegenstands gem. § 640 BGB im Verhältnis zum<br />

Leasinggeber berufen könne. Mit der Problematik des § 651<br />

BGB bei der Softwareerstellung befassen sich auch Hoeren/<br />

Spittka (10). Der BGH (3) erklärte zudem AGB-Klauseln in einem<br />

1 Siehe BGH MDR 2005, 1061.<br />

2 BGH MMR 2007, 243.<br />

2 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Bundle-Lease-Vertrag für nichtig, welche den Leasingnehmer<br />

für den Fall des Scheiterns des Projekts de facto rechtlos stellten,<br />

da ihm sämtliche Kosten des Projekts auferlegt wurden. Schließlich<br />

entschied der BGH (2), dass die Ausübung eines Gestaltungsrechts<br />

– in diesem Fall das Rücktrittsrecht –, welches nicht<br />

besteht, einen Schadensersatzanspruch nach §§ 280 Abs. 1,<br />

241 Abs. 2 BGB auslöse. Diese Entscheidung ist vor dem Hintergrund<br />

zu sehen, dass sich der Kunde in einem Dilemma befindet,<br />

wenn bei IT-Systemen Funktionsstörungen auftreten. Einerseits<br />

will und muss er seine Rechte geltend machen, andererseits<br />

läuft er Gefahr, schadensersatzpflichtig zu werden, Hecht/<strong>Beck</strong>er<br />

(25). Das LG Düsseldorf (5) hatte sich mit der Rechtsnatur<br />

des Internet-Systemvertrags auseinanderzusetzen und ordnete<br />

diesen als Werkvertrag ein. 3 Deister (24) zeigt auf, dass Mängel<br />

bei Software nicht unbedingt zu jahrelangen Prozessen führen<br />

müssen, sondern eine schnelle und gründliche Mängelbeseitigung,<br />

gerade bei langfristigen IT-Projekten, positive Auswirkungen<br />

auf die Kundenbeziehung haben könne.<br />

3. Outsourcing und Cloud Computing<br />

Beim Outsourcing spielt die Vertraulichkeit der betroffenen Informationen<br />

eine deutlich größere Rolle als bei anderen IT-Pro-<br />

3 Das Urteil wurde inzwischen vom BGH, U. v. 4.3.2010 – III ZR 79/09, MMR 2010,<br />

398 – in diesem Heft, zumindest bzgl. der Einordnung als Werkvertrag bestätigt.<br />

A. Rechtsprechung<br />

Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(1) BGH U.v. 23.7.2009 – VII ZR 151/08 Anwendung von Kaufrecht auf die Lieferung<br />

von herzustellenden beweglichen Bauteilen –<br />

Anwendbarkeit von Kaufrecht auf Software-<br />

Erstellung und -Anpassung<br />

(2) BGH U.v. 16.1.2009 – V ZR 133/08 Vertragspflichtverletzung durch unbegründeten<br />

Rücktritt<br />

(3) BGH U.v. 29.10.2008 – VIII ZR 258/07 Unwirksame AGB-Klausel zu Rücktrittsrecht in<br />

Leasingvertrag über Branchensoftware<br />

jekten. Bezüglich datenschutzrechtlicher Bestimmungen prüfen<br />

Fischer/Steidle (26), ob die EG-Standardvertragsklauseln<br />

für die Übermittlung in Länder ohne ausreichendes Datenschutzniveau<br />

auch bei Leistungsketten mit mehreren Parteien<br />

verwendet werden können oder ob neue Klauseln geschaffen<br />

werden müssen. Lensdorf/Mayer-Wegelin/Mantz (27) befassen<br />

sich mit der Frage, ob § 203 StGB einem Outsourcing von<br />

Informationen entgegensteht, welche Privatgeheimnisse im<br />

Sinne dieser Norm darstellen und kommen zu dem Ergebnis,<br />

dass dies unter Einhaltung bestimmter Sicherheitsvorkehrungen<br />

zulässig, die Rechtslage z. Zt. jedoch weiterhin sehr unklar<br />

sei. Scheja/Mantz (29) untersuchen die Vertraulichkeit der IT-<br />

Projektverträge selbst und die Voraussetzungen, unter denen<br />

sie im Rahmen von M&A-Transaktionen (Due Diligence) und IT-<br />

Outsourcing-Projekten Dritten zugänglich gemacht werden<br />

dürfen.<br />

Pohle/Ammann (28) erläutern das Geschäftsmodell des Cloud<br />

Computing, seine Chancen sowie die damit verbundenen rechtlichen<br />

Risiken, insbesondere die datenschutzrechtliche Problematik<br />

weltweit verstreuter Serverfarmen. Sie stellen zudem<br />

Grundsätze auf, wie diesem Problem entgegengewirkt werden<br />

kann. Konkrete Hinweise zur Vertragsgestaltung beim Cloud<br />

Computing geben auch Schulz/Rosenkranz (30).<br />

JAN SPITTKA<br />

MMR 2010, 23 m. Anm. Hoffmann = CR 2009,<br />

637 m. Anm. Schweinoch<br />

NJW 2009, 1262<br />

MMR 2009, 101<br />

(4) OLG Brandenburg U.v. 4.6.2008 – 4 U 167/07 Fehlende Schulung bei Softwareleasing ITRB 2009, 5<br />

(5) LG Düsseldorf U.v. 19.2.2009 – 21 S 53/08 Rechtsnatur eines Internet-Systemvertrags MMR 2009, 867<br />

(6) AG Düsseldorf U.v. 10.9.2008 – 32 C 6293/08 Anfechtung eines Internet-Systemvertrags MMR 2009, 507<br />

B. Literatur<br />

Verfasser Titel Fundstelle<br />

1. Vertragsgestaltung bei IT-Projekten<br />

(1) Auer-Reinsdorff Escrow-Lizenzen und Open Source Software – Regelungsbedarf in Escrow-Vereinbarungen ITRB 2009, 69<br />

(2) Backu Die Behandlung von Software bei Umwandlungen nach dem UmwG – Grundlagen, Risiken und Schutzmechanismen<br />

für Rechtsträger und Vertragspartner<br />

ITRB 2009, 213<br />

(3) <strong>Beck</strong>er Unternehmensinterne Richtlinien für die Annahme von IT-Aufträgen – Ein Beitrag zum Risiko- und Vertragsmanagement<br />

ITRB 2009, 117<br />

(4) Bischof Lizenzrechtliche Aspekte der EVB-IT Systeme – Überblick und Update ITRB 2009, 64<br />

(5) Bischof/Witzel Vertragliche Vereinbarungen zu Performancekriterien ITRB 2009, 257<br />

(6) Deister Effizient verhandeln – Die Auswahl der richtigen Verhandlungsstrategie ITRB 2009, 21<br />

(7) Grapentin/Ströbl Third Party Maintenance: Abschlusszwang und Kopplungsverlangen CR 2009, 137<br />

(8) Grützmacher Open Source Software und Embedded Systems – Eine Analyse vor dem Hintergrund der GNU GPL und LGPL ITRB 2009, 184<br />

(9) Heckmann/Rau „Gebrauchtsoftware“ im unternehmerischen Geschäftsverkehr – Klauseln für den Umgang mit der aktuellen<br />

Rechtslage<br />

ITRB 2009, 208<br />

(10) Hoeren/Spittka Aktuelle Entwicklungen des IT-Vertragsrechts: ITIL, Third Party Maintainance, Cloud Computing und Open<br />

Source Hybrids<br />

MMR 2009, 583<br />

(11) Intveen Rahmenberatungsverträge mit Softwareunternehmen – Rechtsnatur, Vertragsgegenstand, Ausgestaltung ITRB 2009, 67<br />

(12) Intveen Softwarelizenzmanagement im Konzern ITRB 2009, 237<br />

(13) Karger Desorganisierte Leistungsänderungen in IT-Verträgen – Umgehung vereinbarter Verfahren, Missachtung von<br />

Formerfordernissen, fehlendes rechtliches Controlling<br />

ITRB 2009, 18<br />

(14) Kirn/Müller-<br />

Hengstenberg<br />

Die EVB-IT Systeme – ein Mustervertrag mit hohen Risiken? CR 2009, 69<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 3


Verfasser Titel Fundstelle<br />

(15) Koch Requirements Management – Anforderungsmanagement und die Fortschreibung von Lasten- und Pflichtenheften<br />

ITRB 2009, 160<br />

(16) Lejeune Force Majeure Klauseln in IT-Verträgen ITRB 2009, 189<br />

(17) Ortner Die Wertungsentscheidung im IT-Vergabeverfahren: Festlegung und Gewichtung von Zuschlagskriterien ITRB 2009, 91<br />

(18) Ortner Die Wertungsentscheidung im IT-Vergabeverfahren: Festlegung von Bewertungsmethode und Bewertungsmatrix<br />

ITRB 2009, 114<br />

(19) Schuster Rechtsnatur der Service Level bei IT-Verträgen – Wie die Gestaltung von Service Levels die Leistung, die Gewährleistung<br />

und den Vertragstyp konkretisiert<br />

CR 2009, 205<br />

(20) Söbbing Claim Management – Post Closing Contract Management oder: Wie geht man mit einem Vertrag nach der<br />

Unterzeichnung um?<br />

ITRB 2009, 15<br />

(21) Söbbing F&E-Vertragsgestaltung in der Informationstechnologie ITRB 2009, 260<br />

(22) Söbbing/<br />

Limbacher<br />

Transformierung englischer IT-Verträge ins deutsche Recht MMR 7/2009, S. XXIX<br />

(23) Stiemerling Software Usability – Veränderte Ansprüche an Programm und Dokumentation: Berücksichtigung im IT-Vertrag<br />

und Bewertung im Rechtsstreit<br />

ITRB 2009, 154<br />

2. Haftung bei IT-Projekten<br />

(24) Deister Der gute Fehler – Positive Auswirkungen der Fehlerbehandlung bei IT-Langzeitverträgen ITRB 2009, 255<br />

(25) Hecht/<strong>Beck</strong>er Unberechtigte Mängelrügen bei IT-Projekten – Rechte und Pflichten der Vertragspartner und Hinweise zur<br />

Vertragsgestaltung<br />

ITRB 2009, 59<br />

3. Outsourcing und Cloud Computing<br />

(26) Fischer/Steidle Brauchen wir neue EG-Standardvertragsklauseln für das „Global Outsourcing“? CR 2009, 632<br />

(27) Lensdorf/Mayer-<br />

Wegelin/Mantz<br />

Outsourcing unter Wahrung von Privatgeheimnissen – Wie das mögliche Hindernis des § 203 Abs. 1 StGB<br />

überwunden werden kann<br />

CR 2009, 62<br />

(28) Pohle/Ammann Über den Wolken... – Chancen und Risiken des Cloud Computing CR 2009, 273<br />

(29) Scheja/Mantz Vertraulichkeit von Verträgen vs. Offenlegungsanforderungen CR 2009, 413<br />

(30) Schulz/<br />

Rosenkranz<br />

Cloud Computing – Bedarfsorientierte Nutzung von IT-Ressourcen ITRB 2009, 232<br />

(31) Wendt MaRisk VA: Outsourcing-Projekte bei der Risikosteuerung berücksichtigen VW 2009, 784<br />

II. Schwerpunkt 2: Verbraucherschutzrecht<br />

und eCommerce<br />

Der Schutz der Verbraucher in der Informationstechnologie wurde<br />

auch 2009 weiter verstärkt. Die umstrittene Frage, ob der<br />

Verbraucher nach erklärtem Widerruf generell wertersatzpflichtig<br />

ist, hat der EuGH zu Gunsten des Verbrauchers entschieden.<br />

Zudem erhält die Musterwiderrufsbelehrung mit Wirkung zum<br />

11.6.2010 endlich Gesetzesrang.<br />

1. Verbraucher- und Unternehmerbegriff in der IT-<br />

Branche<br />

Voraussetzung für die Anwendbarkeit der Verbraucherschutzvorschriften<br />

im Fernabsatzrecht ist die Beteiligung eines<br />

Verbrauchers auf der einen und eines Unternehmers auf der<br />

anderen Seite. Umstritten ist dabei, ob für die Abgrenzung<br />

von Verbraucher- und Unternehmerhandeln allein objektiv auf<br />

den von der handelnden Person verfolgten Zweck oder auf<br />

die dem Vertragspartner erkennbaren Umstände abzustellen<br />

ist.<br />

So hatte das AG Hamburg-Wandsbek4 den von der handelnden<br />

Person verfolgten Zweck für maßgeblich gehalten. Dagegen<br />

führt das LG Hamburg (3) an, dass nur der Kunde es in<br />

der Hand habe, sich in Zweifelsfällen klar und eindeutig zu verhalten,<br />

während sich der Verkäufer im Hinblick auf Möglichkeiten<br />

des Gewährleistungsausschlusses und Belehrungspflichten<br />

auf das Auftreten seiner Geschäftspartner verlassen<br />

muss.<br />

Der BGH (1) hat die Frage offen gelassen, stellte aber in seiner<br />

Entscheidung klar, dass rechtsgeschäftliches Handeln einer natürlichen<br />

Person grundsätzlich als Verbraucherhandeln anzusehen<br />

sei und etwa verbleibende Zweifel zu Gunsten der Verbrauchereigenschaft<br />

zu entscheiden seien.<br />

2. Widerrufsbelehrung und -frist<br />

Große Probleme hat in der Vergangenheit § 312d Abs. 3 Nr. 2<br />

BGB a.F. bereitet. Danach erlosch das Widerrufsrecht bei Dienstleistungen,<br />

sofern der Unternehmer mit der Ausführung der<br />

Dienstleistung vor Ende der Widerrufsfrist begonnen und der<br />

Verbraucher dem ausdrücklich zugestimmt oder dies selbst veranlasst<br />

hatte. So hat das OLG Brandenburg (7) eine Widerrufsbelehrung<br />

eines Mobilfunk-Providers, wonach das Widerrufsrecht<br />

erlöschen sollte, wenn der Kunde die Nutzung des Anschlusses<br />

beginnt, für zulässig erachtet. Dagegen hat das AG<br />

Berlin-Mitte (17) die Vorschrift teleologisch dahingehend reduziert,<br />

dass bei einem teilbaren Vertrag das Widerrufsrecht nur<br />

für die in der Vergangenheit erbrachten, nicht aber für die in der<br />

Zukunft noch zu erbringenden Dienstleistungen erlischt. Ebenso<br />

hat das AG Montabaur (19) entschieden. Auch Bunz (3) sieht in<br />

der Handhabung des § 312d Abs. 3 Nr. 2 BGB a.F. die Gefahr der<br />

Aushöhlung des Verbraucherschutzrechts und hält eine Korrektur<br />

durch die Rechtsprechung für geboten. Inzwischen hat sich<br />

die Rechtslage geändert und § 312d Abs. 3 Nr. 2 BGB a.F. wurde<br />

im Zuge der Umsetzung des Telefonwerbungsbekämpfungsgesetzes<br />

durch § 312d Abs. 3 BGB ersetzt. Nunmehr erlischt das<br />

Widerrufsrecht erst, wenn der Vertrag von beiden Seiten auf<br />

ausdrücklichen Wunsch des Verbrauchers vollständig erfüllt ist,<br />

bevor der Verbraucher sein Widerrufsrecht ausgeübt hat. Mankowski/Siemonsen<br />

(7) befürworten die Neufassung des § 312d<br />

Abs. 3 BGB. Der Verbraucher könne nun die Dienstleistung sofort<br />

in Anspruch nehmen, ohne den Verlust seines Widerrufsrechts<br />

zu riskieren. Die Interessen des Unternehmers seien durch<br />

die nach § 312d Abs. 4 BGB eingeräumte Wertersatzpflicht hinreichend<br />

gewahrt, vorausgesetzt, der Verbraucher ist ordnungsgemäß<br />

belehrt worden.<br />

4 AG Hamburg-Wandsbek MMR 2008, 844.<br />

4 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Für die Rechtzeitigkeit der Belehrung kommt es darauf an, dass<br />

der Verbraucher die Widerrufsbelehrung in zumutbarer Weise<br />

zur Kenntnis nehmen und eine informierte Entscheidung ohne<br />

Druck treffen kann. Diesen Anforderungen wird nach Auffassung<br />

des LG Bonn (9) eine Onlinepräsentation nicht gerecht, die<br />

dem Verbraucher erst dann eine Belehrung über das Widerrufsrecht<br />

gibt, wenn er die unterhalb des jeweiligen Produkts befindliche<br />

Schaltfläche anklickt, auf der neben dem Symbol eines<br />

Einkaufswagens „Bestellen“ steht.<br />

Auch Föhlisch/Hoffmann (5) beschäftigen sich mit der Frage, zu<br />

welchem Zeitpunkt der Unternehmer den Verbraucher in Textform<br />

belehren muss. Hier stellen sie eine Ungleichbehandlung<br />

zwischen eBay-Verkäufern und sonstigen Fernabsatzverträgen<br />

fest, die durch den Gesetzesentwurf zur Neuordnung des Widerrufs-<br />

und Rückgaberechts überwunden werden soll. Eine Belehrung<br />

in Textform „unverzüglich nach Vertragsschluss“ soll<br />

der Belehrung bei Vertragsschluss gleichgestellt werden.<br />

Zu beachten ist, dass das Widerrufsrecht in seinem Bestand<br />

nicht von der Textform der Belehrung abhängt, sondern diese lediglich<br />

für die Fristsetzung von Bedeutung ist. Dies gilt auch, sofern<br />

das Rückgaberecht nach § 356 BGB das Widerrufsrecht ersetzen<br />

soll. Wenn also nach Angebotsannahme, spätestens bei<br />

Lieferung, die notwendigen Hinweise zum Rückgaberecht in<br />

Textform erfolgen, ist dies nach Auffassung des LG Düsseldorf<br />

(13) ausreichend.<br />

Schließlich sieht der BGH (5) in der formularmäßigen Verwendung<br />

der nicht den Anforderungen des Gesetzes entsprechenden<br />

Belehrung die Gefahr der Irreführung der Verbraucher und<br />

eine unangemessene Benachteiligung i.S.d. § 307 Abs. 1 Satz 2<br />

BGB. Das OLG Hamm (6) hat die Angabe einer Telefonnummer<br />

in AGB, an die der Widerruf zu richten sei, als Verstoß gegen<br />

§ 355 BGB angesehen, da der Eindruck vermittelt werde, der<br />

Widerruf könne auch telefonisch und nicht nur in Textform erklärt<br />

werden.<br />

3. Musterwiderrufsbelehrung<br />

Nach Auffassung des OLG Frankfurt/M. (20) ist eine auf Basis<br />

der alten Musterwiderrufsbelehrung erteilte Belehrung grundsätzlich<br />

wirksam und setzt die Widerrufsfrist in Gang. Einer anderen<br />

Beurteilung bedürfe es nur, wenn sich der Belehrungsmangel<br />

im Einzelfall konkret zum Nachteil des Verbrauchers<br />

auswirke.<br />

In der Mitteilung eines Internetauftritts, die Widerrufsfrist beginne<br />

„frühestens mit Erhalt dieser Belehrung“, sah das OLG<br />

Hamm (22) einen Verstoß gegen die sich aus § 312c BGB ergebenden<br />

Informationspflichten, sofern die Belehrung im Rahmen<br />

eines Internetangebots vorab erteilt wurde. Vielmehr ist<br />

eine Belehrung in Textform erforderlich, die nach § 312c Abs. 2<br />

BGB spätestens mit Erhalt der Ware erfolgen muss. Insoweit regelt<br />

die Musterbelehrung nach der BGB-InfoV nur die Belehrung<br />

in Textform und nicht die Vorausbelehrung nach § 312c<br />

Abs. 1 BGB. Allerdings entschied das OLG Hamm (21), dass ein<br />

Verstoß gegen die eigenständige Informationspflicht des<br />

§ 312c Abs. 2 Nr. 2 BGB durch Unterlassen einer Belehrung in<br />

Textform nicht bewirken kann, dass eine ursprünglich zutreffende<br />

Vorabinformation nach § 312c Abs. 1 BGB unrichtig<br />

wird.<br />

Das Gesetz zur Umsetzung der Verbraucherkreditrichtlinie, des<br />

zivilrechtlichen Teils der Zahlungsdiensterichtlinie sowie zur<br />

Neuordnung der Vorschriften über das Widerrufs- und Rückga-<br />

berecht 5<br />

tritt zwar erst am 11.6.2010 in Kraft. Schirmbacher<br />

(11) setzt sich aber umfassend mit dem Entwurf der Bundesregierung<br />

auseinander. Durch das Verschieben des Textes der<br />

Musterbelehrung in die Anlage 1 zu Art. 246 § 2 Abs. 3 Satz 1<br />

EGBGB und der Aufnahme der Privilegierungsregelung der Verwendung<br />

der Musterbelehrung in § 360 Abs. 3 BGB erhält diese<br />

nunmehr eindeutig Gesetzesrang. Schirmbacher (11) zufolge<br />

verkompliziere die geplante Neufassung das Widerrufsrecht<br />

statt den Regelungskomplex zu vereinfachen.<br />

4. Rechte und Pflichten des Verbrauchers<br />

Der EuGH (24) untersagt in seiner Entscheidung die generelle<br />

Auferlegung eines Wertersatzes für die Nutzung der gekauften<br />

Ware wegen Verstoßes gegen Art. 6 Abs. 1 Satz 2 und Abs. 2 der<br />

Fernabsatz-Richtlinie (RL 97/7/EG). Der Verbraucher kann aber<br />

verpflichtet werden, Wertersatz zu leisten, wenn er die Ware auf<br />

eine Art und Weise benutzt hat, die mit den Grundsätzen des<br />

Bürgerlichen Rechts, wie denen von Treu und Glauben oder der<br />

ungerechtfertigten Bereicherung, unvereinbar ist.<br />

Damm setzt sich in seiner Anmerkung kritisch mit dem Urteil<br />

auseinander und rät, bei der Widerrufsbelehrung die Herausgabe<br />

von Nutzungen sowie Wertersatz für alle Fälle der bestimmungsgemäßen<br />

Ingebrauchnahme, die sich im Akt der Prüfung<br />

und Erprobung erschöpfen, ausdrücklich auszunehmen. Faustmann<br />

(4), der sich mit der gesetzeskonformen Gestaltung der<br />

Widerrufsbelehrung befasst, bietet konkrete Formulierungsvorschläge.<br />

Ballhausen weist in ihrer Anmerkung auf die Gefahr<br />

hin, dass der Fernabsatzverkehr zur „Leihe“ von Sachen missbraucht<br />

werden könnte.<br />

Die Rechtsprechung hatte bislang die nationalen Wertersatzregeln<br />

für mit der Fernabsatz-Richtlinie vereinbar gehalten, da es<br />

sich beim Wertersatz nicht um Kosten handele, die infolge des<br />

Widerrufs anfielen, sondern um Kompensation bzw. Rückabwicklung<br />

von Vorteilen und Schäden infolge der vorherigen Benutzung<br />

der Sache. So hat das AG Backnang (29) eine Wertersatzpflicht<br />

des Verbrauchers wegen Ingebrauchnahme eines Rasierers<br />

bejaht. Der zu leistende Wertersatz entspreche dabei<br />

dem Wert des Gegenstands, da ein gebrauchter Hygieneartikel<br />

wertlos sei. Laut dem OLG Hamm (27) ist ein Hinweis über die<br />

den Verbraucher treffende Wertersatzpflicht eine unverzichtbare<br />

Informationspflicht.<br />

Umstritten war die Frage, ob dem Verbraucher im Fall eines Widerrufs<br />

die Hinsendekosten auferlegt werden können. Der BGH<br />

(26) entschied, dass ein Anspruch des Käufers auf Erstattung<br />

dieser Kosten nicht gegeben ist, da es sich um Vertragskosten<br />

handelt, die als Schadensposition i.R.d. Rückabwicklung nicht<br />

ausgeglichen werden können.<br />

Der BGH hat allerdings dem EuGH die Frage vorgelegt, ob nationale<br />

Regelungen, nach denen die Kosten der Hinsendung der<br />

Waren dem Verbraucher auch nach erklärtem Widerruf auferlegt<br />

werden können, im Widerspruch zu der Richtlinie über den<br />

Verbraucherschutz bei Vertragsabschlüssen im Fernabsatzrecht<br />

stehen. Hilbig (6) befürwortet mit Wortlaut und Telos der Fernabsatz-Richtlinie<br />

die Erstattungsfähigkeit der vom Verbraucher<br />

gezahlten Hinsendekosten, da diese eine typische Folge von<br />

Fernabsatzgeschäften seien. Auch Nippe (9) ist der Auffassung,<br />

dass bei richtlinienkonformer Auslegung der Fernabsatz-Richtlinie<br />

der Verbraucher von derartigen Hinsendekosten freizustellen<br />

ist.<br />

Inzwischen hat der EuGH entschieden, dass einem Verbraucher<br />

im Falle des Widerrufs die Hinsendekosten nicht auferlegt werden<br />

dürfen. 6<br />

5 BGBl. I 2009, S. 2355.<br />

6 EuGH, U. v. 15.4.2010 – Rs. C-511/08, MMR 2010, 396 – in diesem Heft. EVA-MARIA HERRING<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 5


A. Rechtsprechung<br />

Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

1. Verbraucher- und Unternehmerbegriff<br />

(1) BGH U.v. 30.9.2009 – VIII ZR 7/09 Erkennbarkeit der Verbrauchereigenschaft NJW 2009, 3780<br />

(2) LG München I U.v. 7.4.2009 – 33 O 1936/08 Unternehmereigenschaft eines Verkäufers<br />

antiker Gegenstände<br />

MMR 2009, 504 (Ls.)<br />

(3) LG Hamburg U.v. 16.12.2008 – 309 S 96/08 Verbrauchereigenschaft im Fernabsatzrecht MMR 2009, 350<br />

2. Widerrufsbelehrung und -frist<br />

(4) GA beim EuGH Schlussantrag v. 7.5.2009 –<br />

Rs. C-227/08<br />

Rechtsfolgen der Nichtbelehrung über das verbraucherrechtliche<br />

Widerrufsrecht<br />

(5) BGH U.v. 9.12.2009 – VIII ZR 219/08 Belehrung über das Rückgaberecht sowie die<br />

Verpflichtung zum Wertersatz für eine Verschlechterung<br />

der Ware bei einem im Internet<br />

geschlossenen Kaufvertrag<br />

(6) OLG Hamm U.v. 2.7.2009 – 4 U 43/09 Telefonnummer in Widerrufsbelehrung auf Internetplattform<br />

MMR 2009, 502 (Ls.)<br />

MMR 2010, 166 m. Anm. Föhlisch = BB 2009,<br />

2713<br />

MMR 2009, 850<br />

(7) OLG Brandenburg U.v. 11.2.2009 – 7 U 116/08 Widerrufsrecht bei Mobilfunkverträgen MMR 2009, 561<br />

(8) KG B.v. 25.3.2008 – 5 W 58/08 Belehrung über Wertersatzpflicht in Onlineshop MMR 2009, 363 (Ls.)<br />

(9) LG Bonn U.v. 15.7.2009 – 16 O 76/09 Widerrufsbelehrung und Versandkosten im<br />

Fernabsatz<br />

WRP 2009, 1314 (Ls.) = <strong>Beck</strong>RS 2009, 26248<br />

(10) LG Berlin U.v. 25.5.2009 – 52 O 405/08 Vereinbarung eines Rückgaberechts bei eBay MMR 2009, 782<br />

(11) LG Mannheim U.v. 12.5.2009 – 2 O 268/08 Abofalle und AGB von Download-Angeboten MMR 2009, 568 = CR 2009, 818 m. Anm.<br />

Mankowski<br />

(12) LG Kiel U.v. 25.3.2009 – 5 O 206/08 Benachteiligende Klauseln in Mobilfunk-AGB MMR 2009, 723 (Ls.)<br />

(13) LG Düsseldorf B.v. 20.11.2008 – 38 O 61/08 Textform und Zeitpunkt der verbraucherrechtlichen<br />

Widerrufsbelehrung<br />

MMR 2009, 435 (Ls.)<br />

(14) LG Bochum B.v. 24.10.2008 – 14 O 191/08 Unterlassene Widerrufsbelehrung in Textform MMR 2009, 217 (Ls.)<br />

(15) AG Gummers- U.v. 30.3.2009 – 10 C 221/08 Unwirksame AGB-Klausel über Mitgliedsbeitrag MMR 2009, 490<br />

bach<br />

bei Internetregistrierung<br />

(16) AG Wuppertal U.v. 1.12.2008 – 32 C 152/08 Erlöschen der verbraucherrechtlichen Widerrufs- MMR 2009, 291 = ITRB 2009, 176 m. Anm.<br />

frist<br />

Hüsch<br />

(17) AG Berlin-Mitte U.v. 23.10.2008 – 16 C 123/08 Widerruf bei teilbarem Telefonvertrag MMR 2009, 280 m. Anm. Mankowski<br />

(18) AG Bielefeld U.v. 20.8.2008 – 15 C 297/08 Verwirkung des verbraucherrechtlichen Widerrufsrechts<br />

MMR 2009, 436 (Ls.)<br />

(19) AG Montabaur U.v. 15.1.2008 – 15 C 195/07 Kein Ausschluss des Widerrufsrechts gegenüber<br />

DSL-Zugangsprovider wegen sofortiger Schaltung<br />

des Anschlusses<br />

MMR 2009, 220 (Ls.)<br />

3. Musterwiderrufsbelehrung<br />

(20) OLG Frankfurt/M. B.v. 22.6.2009 – 9 U 111/08 Widerrufsfrist bei Verwendung der unberechtigten<br />

Musterwiderrufsbelehrung<br />

MMR 2009, 695<br />

(21) OLG Hamm U.v. 26.5.2009 – 4 U 27/09 Missbräuchliche Abmahnung wegen fehlerhafter<br />

Widerrufsbelehrung<br />

<strong>Beck</strong>RS 2009, 19342<br />

(22) OLG Hamm U.v. 14.5.2009 – 4 U 16/09 Anspruch auf Ersatz von Abmahnkosten im<br />

Zusammenhang mit einer Widerrufsbelehrung<br />

im Internet<br />

<strong>Beck</strong>RS 2009, 19336<br />

(23) OLG Hamm U.v. 12.3.2009 – 4 U 225/08 (Un-)Wirksamkeit der Belehrung zu Widerrufsfrist<br />

und Wertersatzverpflichtung und der Angabe<br />

zu Versandkosten<br />

<strong>Beck</strong>RS 2009, 11750<br />

4. Rechte und Pflichten des Verbrauchers<br />

(24) EuGH U.v. 3.9.2009 – Rs. C-489/07 Wertersatz im Widerrufsrecht MMR 2009, 744 m. Anm. Damm = K&R 2009,<br />

703 m. Anm. Ballhausen<br />

(25) BGH B.v. 18.3.2009 – VIII ZR 149/08 Widerrufsrecht bei Vertragsabschlüssen im Fernabsatz<br />

über die leitungsgebundene Lieferung<br />

von Strom und Gas<br />

MMR 2009, 434 (Ls.)<br />

(26) BGH B.v. 1.10.2008 – VIII ZR 268/07 Kosten der Zusendung bei Widerruf MMR 2009, 107 = LMK 2009, 277236 m. Anm.<br />

Wendehorst = K&R 2009, 40 m. Anm. Buchmann<br />

(27) OLG Hamm B.v. 26.8.2008 – 4 W 85/08 Hinweis auf Wertersatzpflicht des Verbrauchers<br />

nach Widerruf<br />

MMR 2009, 216 (Ls.)<br />

(28) OLG Düsseldorf U.v. 15.4.2008 – I-20 U 187/07 Wertersatz bei Warenrückgabe im Verbrauchsgüterkauf<br />

MMR 2009, 363 (Ls.)<br />

(29) AG Backnang U.v. 17.6.2009 – 4 C 810/08 Volle Wertersatzpflicht nach Widerruf wegen<br />

Ingebrauchnahme der Ware<br />

K&R 2009, 747<br />

6 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


B. Literatur<br />

Verfasser Titel Fundstelle<br />

(1) Artz Rückabwicklung eines Kaufvertrags nach Ausübung des verbraucherprivatrechtlichen Widerrufsrechts ZGS 2009, 453<br />

(2) Berger Die „Abofalle“ bei Internetdienstleistungen ZGS 2009, 252<br />

(3) Bunz Erlischt das Widerrufsrecht durch den Download von Standardsoftware nach § 312d Abs. 3 Nr. 2 BGB? ZGS 2009, 111<br />

(4) Faustmann Erneut Änderung des gesetzlichen Belehrungsmusters erforderlich: im Fernabsatz kein Wertersatz bei<br />

Widerruf? (zugleich Anm. zu EuGH, U.v. 3.9.2009 – Rs. C-489/07)<br />

ZGS 2009, 502<br />

(5) Föhlisch/Hoffmann Widerrufsfrist im Fernabsatz – Ungleichbehandlung von Online-Shops und eBay-Verkäufern? NJW 2009, 1175<br />

(6) Hilbig Erstattungsfähigkeit von Hinsendekosten bei Widerruf eines Fernabsatzgeschäfts MMR 2009, 300<br />

(7) Mankowski/<br />

Siemonsen<br />

Das fernabsatzrechtliche Widerrufsrecht nach dem Telefonwerbungsbekämpfungsgesetz MMR 2009, 515<br />

(8) Minnerup Regierungsentwurf zur Neuordnung des Widerrufs- und Rückgaberechts ITRB 2009, 1<br />

(9) Nippe Liefer- und Versandkostenhandel im Internet WRP 2009, 690<br />

(10) Schinkels Drum prüfe, wer sich ewig bindet: Die Wertersatzverpflichtung des Verbrauchers bei Widerruf im Warenfernabsatz<br />

nach EuGH, U.v. 3.9.2009 – Rs. C-489/07<br />

ZGS 2009, 539<br />

(11) Schirmbacher Musterhafte Widerrufsbelehrung – Neuerungen und kein Ende BB 2009, 1088<br />

(12) Schmittmann Aktuelle Entwicklungen im Fernabsatzrecht 2008/2009 K&R 2009, 529<br />

(13) Scholl Energielieferungsverträge und Fernabsatzrecht (zugleich Anm. zu BGH, B.v. 18.3.2009 – VIII ZR 149/08) ZGS 2009, 299<br />

III. Schwerpunkt 3: Haftung im Internet<br />

Bei der Haftung im Internet stand die Störerhaftung im Vordergrund,<br />

welche auch bei der Haftung des Admin-C und der Haftung<br />

rund um Filesharing-Systeme zum Tragen kommt. Darüber<br />

hinaus beschäftigte die Haftung von Betreibern sämtlicher Internetportale<br />

die Rechtsprechung. Wichtige BGH-Entscheidungen<br />

ergingen zudem im Bereich der Haftung im Zusammenhang mit<br />

Werbung im Internet.<br />

1. Haftung des Admin-C<br />

Hinsichtlich der Haftung des administrativen Ansprechpartners<br />

(Admin-C) einer Domain entschied das OLG Köln (8), dass dieser<br />

nicht für mittels der Domain begangene Markenverletzungen<br />

haftet. Ähnlich entschied auch das OLG Düsseldorf (7), welches<br />

feststellte, dass sich der Pflichtenkreis des Admin-C allein auf<br />

das Innenverhältnis zwischen Domaininhaber und DENIC bezieht<br />

und deshalb im Außenverhältnis keinerlei Prüfungspflichten<br />

bestehen. Auch das OLG München (5) lehnte eine Störerhaftung<br />

des Admin-C ab. Anders sah es das OLG Koblenz (6), welches<br />

annahm, dass sich der Pflichtenkreis des Admin-C nicht allein<br />

auf das Innenverhältnis bezieht, und eine Störerhaftung bejahte.<br />

Zur Haftung des Admin-C ist inzwischen ein Verfahren<br />

beim BGH anhängig (Az. I ZR 150/09).<br />

2. Haftung im Zusammenhang mit Filesharing-<br />

Systemen<br />

Vom LG Frankfurt/M. (18) wurde die Haftung des Betreibers eines<br />

eDonkey-Servers als Störer bejaht. 7 Daneben beschäftigte sich das<br />

OLG Hamburg (12) mit dem Sharehoster Rapidshare. Danach haftet<br />

dieser ebenfalls als Störer, wenn er seine Prüfungspflichten verletzt,<br />

wobei er sich unter bestimmten Voraussetzungen nicht<br />

mehr auf Unzumutbarkeit umfangreicher Prüfungspflichten berufen<br />

kann. Auch das LG Hamburg (16) nahm eine Störerhaftung<br />

von Rapidshare an. Bedeutsam sind auch die UseNet-Entscheidungen<br />

des OLG Hamburg (13, 14). Es entschied, dass der Betreiber<br />

des UseNet nach der allgemeinen Störerhaftung auf Unterlassen<br />

haftet und hält daran fest, dass die Privilegierungen der §§ 7–10<br />

TMG auf Grund des § 7 Abs. 2 Satz 2 TMG nicht greifen. Auch in<br />

der zweiten UseNet-Entscheidung beschäftigt sich das OLG Hamburg<br />

(13) mit der Störerhaftung und hebt hervor, dass die abgestufte<br />

Verantwortlichkeit aus den §§ 8–10 TMG auf die Störerhaftung<br />

anzuwenden ist. Die Haftung rund um das Filesharing war<br />

auch Gegenstand einiger Aufsätze.<br />

7 A.A. z.B. OLG Düsseldorf MMR 2008, 675.<br />

3. Haftung von Betreibern von Internetportalen<br />

Hier standen das Zu-Eigen-Machen fremder Inhalte und wiederum<br />

die Störerhaftung im Fokus. Der BGH (53) entschied, dass sich<br />

der Betreiber einer Rezeptsammlung im Internet die von seinen<br />

Nutzern hochgeladenen Inhalte zu Eigen macht und daher für diese<br />

Inhalte wie für eigene Inhalte haftet. Hiermit beschäftigte sich<br />

auch das LG Köln (62). Es nahm ein Zu-Eigen-Machen bei einem<br />

Betreiber an, der sich uneingeschränkte und unwiderrufliche Nutzungsrechte<br />

an den Beiträgen seiner Nutzer einräumen lässt. Das<br />

OLG Hamburg (65) bejahte das Zu-Eigen-Machen des Betreibers<br />

eines Bild- und Themenportals, wenn den Nutzern ein beliebig<br />

verwendbarer Deep Link zur Verfügung gestellt wird und jeder<br />

Dritte,dersozudeneingestelltenDateiengelangt,inunmittelbarem<br />

Zusammenhang mit den Dateien bei dem Anbieter kostenpflichtige<br />

Ausdrucke bestellen kann und die hochladenden Nutzer<br />

an dem dadurch erzielten Erlös nicht beteiligt werden.<br />

Um eine Störerhaftung von Portalbetreibern ging es u.a. auch in<br />

den Entscheidungen des LG Hamburg (67) und des LG Köln (66).<br />

In beiden Fällen wurde die Haftung des Betreibers bejaht.<br />

4. Haftung im Zusammenhang mit Werbung<br />

In der „Cybersky“-Entscheidung des BGH (77) geht es um einen<br />

Unterlassungsanspruch gegen den Entwickler der Software<br />

„Cybersky TV“. Dieser hatte gezielt damit geworben, dass die<br />

Software auch für urheberrechtswidrige Zwecke verwendet<br />

werden kann. Darüber hinaus urteilten die Gerichte häufig über<br />

E-Mail-Werbung. Dem BGH (76) zu Folge kann bereits die einmalige<br />

unverlangte Zusendung einen Eingriff in den eingerichteten<br />

und ausgeübten Gewerbebetrieb darstellen. Zu Werbe-<br />

E-Mails s.a. Schwerpunkt 4.<br />

5. Sonstige Haftungsfragen<br />

Bei Suchmaschinen beschäftigte sich die Rechtsprechung mehrmals<br />

mit der Personensuche. So entschied das OLG Stuttgart<br />

(32), dass in der Aneinanderreihung sog. „Snippets“ keine Persönlichkeitsrechtsverletzung<br />

liegt, da diese erkennbar auf automatisierte<br />

Vorgänge zurückgehe. In seinem Urteil zu Resellerverträgen<br />

beschäftigte sich der BGH (42) mit dem Umfang des Schadensersatzanspruchs<br />

aus § 97 UrhG. Der Inhaber eines eBay-<br />

Mitgliedskontos haftet laut BGH (86) für Verletzungen, die ein<br />

Dritter über sein Konto vornimmt, wenn er es nicht ausreichend<br />

vor fremdem Zugriff gesichert hat. In einem weiteren Urteil setzte<br />

sich der BGH (95) mit dem Umfang des Schadensersatzes und<br />

der Beweislast bei der Vernichtung von Daten auseinander.<br />

CHRISTINE ALTEMARK<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 7


A. Rechtsprechung<br />

Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

1. Haftung des Access-Providers<br />

(1) OLG Köln U.v. 5.6.2009 – 6 U 223/08 Mitbenutzung fremder Internetzugänge über<br />

WLAN<br />

(2) LG München U.v. 3.9.2009 – 4 HK O 16685/<br />

08<br />

Keine Haftung des Access-Providers wegen<br />

fehlender Blockade von Websites<br />

(3) LG Hamburg U.v. 12.11.2008 – 308 O 548/08 Access-Provider haftet nicht für Urheberrechtsverletzung<br />

des Kunden<br />

(4) AG Rendsburg U.v. 4.6.2009 – 18 C 941/08 Schadensersatz bei vorzeitiger Abschaltung<br />

eines DSL-Anschlusses nach Kündigung durch<br />

den Kunden<br />

2. Haftung des Admin-C<br />

MMR 2009, 695<br />

CR 2009, 816 m. Anm. Schnabel<br />

MMR 2009, 506 (Ls.) = K&R 2009, 272 m. Anm.<br />

Moos/Gosche = ZUM 2009, 587 m. Anm.<br />

Schnabel<br />

MMR 2009, 724<br />

(5) OLG München U.v. 30.7.2009 – 6 U 3008/08 Störerhaftung des Admin-C MMR 2010, 261 = <strong>Beck</strong>RS 2009, 87578<br />

(6) OLG Koblenz U.v. 23.4.2009 – 6 U 730/08 Störerhaftung des Admin-C bei Domaingrabbing<br />

(7) OLG Düsseldorf U.v. 3.2.2009 – I-20 U 1/08 Prüfpflichten und Haftung des Admin-C MMR 2009, 336<br />

(8) OLG Köln U.v. 15.8.2008 – 6 U 51/08 Keine Störerhaftung des Admin-C für Markenverletzung<br />

(9) LG Stuttgart U.v. 21.1.2009 – 41 O 101/08<br />

KfH<br />

(10) LG Berlin U.v. 13.1.2009 – 15 O 957/07 Haftung des Admin-C bei markenrechtsverletzenden<br />

Domainnamen<br />

(11) LG Düsseldorf U.v. 3.9.2008 – 2a O 40/08 Haftung des Admin-C für Rechtsverstöße durch<br />

geparkte Domains<br />

3. Haftung im Zusammenhang mit Filesharing-Systemen<br />

Haftung des Admin-C bei Tippfehlerdomains MMR 2009, 271<br />

MMR 2009, 549 = ITRB 2009, 201 m. Anm.<br />

Hüsch<br />

MMR 2009, 48 = ITRB 2009, 6 m. Anm.<br />

Brennecke<br />

MMR 2009, 348<br />

MMR 2009, 21<br />

(12) OLG Hamburg U.v. 30.9.2009 – 5 U 111/08 Rapidshare II MMR 2010, 51 m. Anm. Breyer<br />

(13) OLG Hamburg U.v. 28.1.2009 – 5 U 255/07 UseNet II MMR 2009, 405<br />

(14) OLG Hamburg U.v. 14.1.2009 – 5 U 113/07 UseNet I MMR 2009, 631<br />

(15) LG Düsseldorf U.v. 26.8.2009 – 12 O 594/07 Störerhaftung bei Tauschbörsen <strong>Beck</strong>RS 2009, 28574<br />

(16) LG Hamburg U.v. 12.6.2009 – 310 O 93/08 Haftung eines Sharehosting-Dienstes ZUM 2009, 863<br />

(17) LG Hamburg U.v. 8.5.2009 – 308 O 472/08 Störerhaftung des Betreibers eines eDonkey-<br />

Servers<br />

MMR 2009, 652 (Ls.) = ZUM-RD 2009, 679<br />

(18) LG Frankfurt/M. U.v. 30.9.2008 – 2-18 O 123/08 Störerhaftung des Betreibers eines eDonkey-<br />

Servers<br />

MMR 2009, 70<br />

(19) AG Frankfurt/M. U.v. 17.9.2009 – 31 C 975/08 Schadensersatz wegen unerlaubten Anbietens<br />

eines Videofilm in einer Tauschbörse<br />

<strong>Beck</strong>RS 2009, 27532<br />

4. Haftung im Zusammenhang mit Domains<br />

(20) BGH U.v. 30.6.2009 – VI ZR 210/08 Störerhaftung des Verpächters einer Domain – MMR 2009, 752 m. Anm. Spieker = K&R 2009,<br />

Focus Online<br />

644 m. Anm. Härting<br />

(21) OLG Düsseldorf B.v. 22.4.2008 – I-20 U 93/07 Kennzeichenverletzende .com-Domain MMR 2008, 748 = ITRB 2009, 106 m. Anm. Wolff<br />

(22) LG Frankfurt/M. U.v. 15.4.2009 – 2-06 O 706/08 Keine Pflicht der DENIC zur Führung von Negativlisten<br />

– Lufthansa-Domains<br />

MMR 2009, 704<br />

(23) LG Hamburg U.v. 26.3.2009 – 315 O 115/08 Haftung der DENIC – primavita.de MMR 2009, 708<br />

(24) LG Frankfurt/M. U.v. 26.2.2009 – 2-03 O 384/08 Haftung des Plattformbetreibers bei Domain-<br />

Parking<br />

MMR 2009, 364<br />

(25) LG Frankfurt/M. U.v. 15.1.2009 – 2/3 O 411/08 Keine Störerhaftung der DENIC MMR 2009, 272<br />

(26) LG Düsseldorf U.v. 26.11.2008 – 2a O 77/08 Haftung bei Domain-Parking MMR 2009, 435<br />

(27) LG Düsseldorf U.v. 5.11.2008 – 14c O 146/08 Keine Haftung des Betreibers einer Domain-<br />

Börse für Markenrechtsverletzungen Dritter –<br />

elena.info<br />

MMR 2009, 70<br />

(28) LG Hamburg U.v. 18.7.2008 – 408 O 274/08 Markenrechtsverletzung bei Domain-Parking –<br />

wachs.de<br />

MMR 2009, 218<br />

(29) LG Berlin U.v. 3.6.2008 – 103 O 15/08 Keine Haftung des Domain-Parking-Betreibers<br />

für Markenrechtsverletzung durch Google-<br />

AdWords<br />

MMR 2009, 218<br />

(30) VG Frankfurt/M. B.v. 18.7.2008 – 1 L 1829/08.F Aufsichtsrechtliche Maßnahmen gegen Webhosting-Unternehmen<br />

bei rechtswidrigen<br />

Domaininhalten<br />

MMR 2009, 139<br />

5. Haftung im Zusammenhang mit Suchmaschinen<br />

(31) KG U.v. 26.9.2008 – 5 U 186/07 Keine kennzeichenmäßige Benutzung durch<br />

AdWord-Werbung<br />

MMR 2009, 69<br />

(32) OLG Stuttgart U.v. 26.11.2008 – 4 U 109/08 Keine Haftung für Snippet in Suchmaschinener- MMR 2009, 190 = CR 2009, 187 m. Anm.<br />

gebnis<br />

Dietrich/Nink<br />

8 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(33) OLG Nürnberg B.v. 22.6.2008 – 3 W 1128/08 Sperrungsflicht des Suchmaschinenbetreibers MMR 2009, 131<br />

(34) LG Köln U.v. 17.6.2009 – 28 O 662/08 Haftung des Personensuchmaschinenbetreibers<br />

wegen Foto-Veröffentlichung<br />

K&R 2009, 820<br />

(35) LG Hamburg U.v. 9.1.2009 – 324 O 867/06 Suchmaschinenhaftung für „Snippets“ MMR 2009, 290<br />

(36) LG Hamburg U.v. 26.9.2008 – 308 O 42/06 Google-Bildersuche MMR 2009, 55<br />

(37) LG Braunschweig U.v. 23.4.2008 – 9 O 371/08 Störerhaftung für „weitgehend passende<br />

Keywords“<br />

6. Haftung des Betreibers einer Internetauktionsplattform<br />

(38) OLG Hamburg U.v. 30.7.2009 – 3 U 214/07 Haftung eines Internetauktionshauses bei<br />

Fremdversteigerungen<br />

ITRB 2009, 29<br />

<strong>Beck</strong>RS 2009, 86621<br />

(39) OLG Düsseldorf U.v. 24.2.2009 – I-20 U 204/02 Störerhaftung wegen Rolex-Plagiat MMR 2009, 402<br />

(40) OLG Köln U.v. 26.9.2008 – 6 U 111/08 Haftung eines Auktionshauses für Kunstwerke<br />

für Urheberrechtsverletzungen<br />

(41) OLG Hamburg U.v. 24.7.2008 – 3 U 216/06 Haftung eines Online-Auktionshauses für<br />

Markenverletzungen<br />

7. Haftung von Onlinehändlern<br />

MMR 2009, 197 = FD-GewRS 2009, 273327 m.<br />

Anm. Maaßen<br />

MMR 2009, 129 m. Anm. Witzmann =<br />

FD-GewRS 2008, 268318 m. Anm. Schoene<br />

(42) BGH U.v. 26.3.2009 – I ZR 44/06 Resellervertrag MMR 2009, 762<br />

(43) OLG Brandenburg U.v. 17.6.2009 – Kart W 11/09 Account-Sperrung wegen Eigengebots MMR 2009, 767 = ITRB 2009, 271 m. Anm.<br />

Kunczik<br />

(44) OLG Brandenburg U.v. 15.5.2009 – 6 U 37/08 Schadensersatzanspruch bei unberechtigter<br />

Verwendung von Fotos in Internetauktion<br />

MMR 2009, 721<br />

(45) OLG Brandenburg U.v. 17.2.2009 – 6 U 10/07 Schließung eines eBay-Accounts wegen unrichtiger<br />

Hinweise<br />

MMR 2009, 558<br />

(46) OLG Frankfurt/M. U.v. 4.12.2008 – 6 U 187/07 Wettbewerbswidrige Preisverschleierung in<br />

Onlineangebot<br />

(47) OLG Hamm U.v. 31.10.2008 – 9 U 48/08 Schadensmindernde Wirkung eines Internet-<br />

Restwertangebots<br />

CR 2009, 253 = FD-GewRS 2009, 277086 m.<br />

Anm. Dörre = ITRB 2009, 105 m. Anm. Stadler<br />

MMR 2009, 566<br />

(48) LG Düsseldorf U.v. 18.3.2009 – 12 O 5/09 Haftung des Online-Buchhändlers – Dean Reed MMR 2009, 505 (Ls.)<br />

(49) LG Coburg U.v. 12.12.2008 – 32 S 69/08 Haftung für Transportrisiko bei abweichender<br />

Versendung<br />

CR 2009, 193<br />

(50) LG Berlin U.v. 14.11.2008 – 15 O 120/08 Keine Haftung des Onlinebuchhändlers für<br />

Urheberrechtsverstoß des Autors<br />

MMR 2009, 580<br />

(51) LG München I U.v. 17.6.2008 – 34 O 1300/08 Verklicken bei Reisebuchung im Internetportal MMR 2009, 291 (Ls.)<br />

(52) LG Düsseldorf U.v. 19.3.2008 – 12 O 416/06 Verwendung kopierter Fotos für eBay-Auktion MMR 2009, 71<br />

8. Haftung des Betreibers eines Internetportals<br />

(53) BGH U.v. 12.9.2009 – I ZR 166/07 Verwendung fremder Fotos für Rezeptsammlung<br />

im Internet<br />

MMR 12/2009, S. VI<br />

(54) OLG Frankfurt/M. U.v. 23.10.2008 – 6 U 139/08 Störerhaftung für Impressums-Verstoß MMR 2009, 194 = ITRB 2009, 28 m. Anm. Stadler<br />

(55) OLG Hamm U.v. 24.6.2008 – 4 U 25/08 Fahrlässige Urheberrechtsverletzung durch<br />

Video auf Website<br />

MMR 2009, 435<br />

(56) LG Berlin U.v. 13.1.2009 – 27 O 927/08 Haftung des Betreibers eines Onlineportals für<br />

Suchergebnisse bei Google<br />

ZUM-RD 2009, 460<br />

(57) LG Berlin B.v. 16.12.2008 – 16 S 9/08 Nutzung fremder Fotos durch Hochzeitsforum MMR 2009, 364<br />

(58) LG Hamburg U.v. 17.10.2008 – 324 O 250/08 Überprüfungspflichten bei Online-Magazin MMR 2009, 580<br />

(59) LG Hamburg B.v. 8.9.2008 – 310 O 332/08 Urheberrechtliche Haftung des Betreibers einer<br />

Karikaturen-Website<br />

MMR 2009, 143<br />

(60) LG Berlin U.v. 8.7.2008 – 27 O 536/08 Haftung des Websitebetreibers für integrierte<br />

Suchmaschinentreffer<br />

CR 2009, 124<br />

(61) LG Koblenz U.v. 17.4.2008 – 1 O 484/07 Unzulässiges Schuldnerverzeichnis im Web MMR 2009, 144<br />

(62) LG Köln B.v. 9.4.2008 – 28 O 690/07 Zu-Eigen-Machen fremder Inhalte MMR 2009, 71<br />

9. Haftung des Betreibers von Video- und Bildportalen<br />

(63) KG B.v. 10.7.2009 – 9 W 119/08 Störerhaftung für den Austausch von Fotodateien MMR 2010, 203 = AfP 2009, 600<br />

(64) OLG Frankfurt/M. U.v. 23.12.2008 – 11 U 21/08 Haftung von Bildarchiven ITRB 2009, 129 m. Anm. Intveen<br />

(65) OLG Hamburg U.v. 10.12.2008 – 5 U 224/06 Eigene Inhalte im Sinne des TMG – Pixum MMR 2009, 721 (Ls.)<br />

(66) LG Köln U.v. 10.6.2009 – 28 O 173/09 Persönlichkeitsrechtsverletzung in Videoportal MMR 2009, 778<br />

(67) LG Hamburg U.v. 5.12.2008 – 324 O 197/08 Haftung des Betreibers eines Videoportals für<br />

offenkundige Verletzung<br />

MMR 2009, 870<br />

(68) LG Potsdam U.v. 21.11.2008 – 1 O 175/08 Störerhaftung ZUM-RD 2009, 223<br />

10. Haftung des Betreibers von Internetforen<br />

(69) OLG Zweibrücken U.v. 14.5.2009 – 4 U 139/08 Urheberrechtsverletzung durch Foren- bzw.<br />

Plattformbetreiber<br />

MMR 2009, 541<br />

(70) OLG Hamburg U.v. 4.2.2009 – 5 U 167/07 Haftung des Forenbetreibers für Urheberrechtsverletzung<br />

MMR 2009, 479<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 9


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(71) OLG Hamburg U.v. 4.2.2009 – 5 U 180/07 Haftung eines Betreibers eines Diskussionsforums<br />

für urheberrechtswidrige Veröffentlichung<br />

einer Fotografie – Long Island Ice Tea<br />

NJOZ 2009, 2835<br />

(72) LG Köln U.v. 30.7.2008 – 28 O 189/08 Haftung des Betreibers eines Forums für falsche<br />

Tatsachenbehauptungen<br />

MMR 2009, 218 (Ls.)<br />

(73) AG Leipzig B.v. 18.3.2009 – 102 C 10291/ Störerhaftung eines Forum-Betreibers wegen MMR 2009, 507<br />

08<br />

Urheberrechtsverletzung<br />

(74) AG Ludwigshafen U.v. 23.10.2008 – 2g C 291/08 Schadensersatz und Schmerzensgeld bei Forenbeiträgen<br />

MMR 2009, 219 (Ls.)<br />

(75) AG München U.v. 6.6.2008 – 142 C 6791/08 Umfang der Prüfungspflichten eines Forenbetreibers<br />

MMR 2008, 782 (Ls.) = ZUM-RD 2009, 16<br />

11. Haftung im Zusammenhang mit Werbung im Internet<br />

(76) BGH B.v. 20.5.2009 – I ZR 218/07 Unverlangte Zusendung einer Werbe-E-Mail MMR 2010, 33 = BB 2009, 2224 m. Anm.<br />

Terhaag = WRP 2009, 1330 m. Anm. Sack<br />

(77) BGH U.v. 15.1.2009 – I ZR 57/07 Störerhaftung bei Werbung für urheberrechts- MMR 2009, 625 = FD-GewRS 2009, 286248<br />

verletzende Software – Cybersky<br />

m. Anm. Maaßen<br />

(78) BGH U.v. 2.10.2008 – I ZR 6/06 Schadensersatz für unlizenzierte Nutzung von<br />

Ausschnitten einer Tonaufnahme<br />

MMR 2009, 215<br />

(79) OLG Hamm U.v. 14.5.2009 – 4 U 192/08 Wiederholungsgefahr bei unverlangter E-Mail-<br />

Werbung<br />

MMR 2009, 769<br />

(80) OLG Dresden U.v. 10.3.2009 – 14 U 1192/08 Störerhaftung des Auftraggebers einer Werbeaktion<br />

MMR 2009, 773<br />

(81) OLG München U.v. 11.9.2008 – 29 U 3629/08 Haftung für Affiliate-Werbung auf jugendgefährdenden<br />

Websites<br />

MMR 2009, 126<br />

(82) LG Berlin B.v. 18.8.2009 – 15 S 8/09 Unzulässige E-Mail-Werbung – Tell-a-Friend ITRB 2009, 265<br />

(83) LG Lübeck B.v. 10.7.2009 – 14 T 62/09 Eintrag in Spam-Filter MMR 2009, 868<br />

(84) LG München I B.v. 31.3.2009 – 21 O 5012/09 Störerhaftung bei Werbebanner neben urheberrechtswidrigem<br />

Video-Stream<br />

MMR 2009, 435<br />

(85) LG München I U.v. 18.9.2008 – 7 O 8506/07 Schadensersatz wegen Nutzung von Bildern für<br />

Online-Werbezwecke<br />

MMR 2009, 137 m. Anm. Kaufmann<br />

12. Haftung von Privatpersonen<br />

(86) BGH U.v. 11.3.2009 – I ZR 114/06 Haftung wegen einer Pflichtverletzung bei der<br />

Verwahrung der Zugangsdaten für ein Mitgliedskonto<br />

bei eBay – Halzband<br />

MMR 2009, 391 = CR 2009, 450 m. Anm. Rössel<br />

(87) KG B.v. 29.1.2009 – 10 W 73/08 Übernahme einer ehrverletzenden Pressemeldung<br />

in private Website<br />

MMR 2009, 482<br />

(88) LG Düsseldorf U.v. 27.5.2009 – 12 O 134/09 Haftung des Internetanschlussinhabers als Täter<br />

für Rechtsverletzungen Dritter<br />

MMR 2009, 780 m. Anm. Solmecke/Müller<br />

(89) LG Hannover U.v. 13.5.2009 – 6 O 102/08 Meinungsäußerung in eBay-Bewertungsportal MMR 2009, 870<br />

(90) LG Berlin B.v. 11.9.2008 – 27 O 829/08 Übernahme einer ehrverletzenden Pressemeldung<br />

in private Webseite<br />

MMR 2009, 62<br />

(91) LG Leipzig B.v. 8.2.2008 – 5 O 383/08 Störerhaftung des Internetanschlussinhabers MMR 2009, 219<br />

13. Sonstige Haftungsfragen<br />

(92) BGH U.v. 7.10.2009 – I ZR 109/06 Haftung für Kennzeichenrechtsverletzung durch MMR 2009, 827 = CR 2009, 794 m. Anm. Rössel<br />

sog. Affiliates – Partnerprogramm<br />

= GRUR 2009, 1167 m. Anm. Matthes/Liedtke =<br />

GRUR-Prax 2009, 10 m. Anm. Kefferpütz =<br />

K&R 2009, 797 m. Anm. Herrmann<br />

(93) BGH U.v. 17.7.2009 – V ZR 254/08 Haftung des Netzinhabers, Ausgleichsanspruch<br />

nach § 76 Abs. 2 Satz 2 TKG<br />

MMR 2009, 831 m. Anm. Boms<br />

(94) BGH U.v. 20.5.2009 – I ZR 239/06 Haftung für öffentliches Zugänglichmachen geschützter<br />

Vollversion – CAD-Software<br />

MMR 2009, 756 m. Anm. Kaufmann<br />

(95) BGH U.v. 9.12.2008 – VI ZR 173/07 Schadensersatz für Datenvernichtung MMR 2009, 250 = CR 2009, 286 m. Anm. Hilber/<br />

Busche = ITRB 2009, 98 m. Anm. Rössel =JZ<br />

2009, 744 m. Anm. Schiemann = LMK 2009,<br />

280093 m. Anm. Marly = ZfSch 2009, 322 m.<br />

Anm. Diehl<br />

(96) KG U.v. 15.10.2009 – 8 U 26/09 Zur Haftung des Geldkuriers beim „Phishing“ MMR 2010, 128 = ZIP 2009, 2331<br />

(97) OLG München U.v. 23.10.2008 – 29 U 5696/07 Haftung für Link auf illegale Kopier-Software MMR 2009, 118 = FD-GewRS 2008, 272241 m.<br />

Anm. Maaßen<br />

(98) OLG Hamburg U.v. 9.4.2008 – 5 U 151/07 Stadtplankarten-Ausschnitte MMR 2009, 133<br />

(99) OLG Düsseldorf U.v. 13.2.2008 – I-15 U 180/05 Meinungsäußerung im Internetforum MMR 2009, 69<br />

(100) LG Hamburg U.v. 31.7.2009 – 325 O 85/09 Störerhaftung des Host-Providers bei Veröffentlichung<br />

eines ungeschwärzten Urteils<br />

MMR 2010, 60<br />

(101) LG Aachen U.v. 8.5.2009 – 6 S 226/08 Keine Haftung wegen Firmenfortführung durch<br />

Nutzung des Namens einer Internetplattform<br />

K&R 2009, 816<br />

Zu internationalen Aspekten der Haftung s. die Tabelle in Schwerpunkt 13.<br />

10 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


B. Literatur<br />

Verfasser Titel Fundstelle<br />

(1) Auer-Reinsdorff Affiliate-Marketing und Suchstichwörter ITRB 2009, 277<br />

(2) Breyer Verkehrssicherungspflichten von Internetdiensten im Lichte der Grundrechte MMR 2009, 14<br />

(3) Engels/Jürgens/<br />

Kleinschmidt<br />

Multimedia und elektronische Presse AfP 2009, 473<br />

(4) Hoffmann Die Entwicklung des Internet-Rechts bis Mitte 2009 NJW 2009, 2649<br />

(5) Hossenfelder Onlinebanking und Haftung CR 2009, 790<br />

(6) Kindt Grundrechtsschutz für Raubkopierer und Musikpiraten? MMR 2009, 147<br />

(7) Klatt Die Kerngleichheit als Grenze der Prüfungspflichten und der Haftung des Hostproviders ZUM 2009, 265<br />

(8) Kondziela Staatsanwälte als Erfüllungsgehilfen der Musik- und Pornoindustrie? – Akteneinsicht in Filesharing-Verfahren<br />

MMR 2009, 295<br />

(9) Leitgeb Virales Marketing – Rechtliches Umfeld für Werbefilme auf Internetportalen wie YouTube ZUM 2009, 39<br />

(10) Lensing-Kramer/<br />

Ruess<br />

Markenrechtliche Verantwortlichkeit von Internet-Auktionsportalen im Rechtsvergleich. Deutschland als Vorbild<br />

für Europa?<br />

(11) Mühlberger Die Haftung des Internetanschlussinhabers bei Filesharing-Konstellationen nach den Grundsätzen der Störerhaftung<br />

GRUR 2009, 722<br />

GRUR 2009, 1022<br />

(12) Rau/Behrens Catch me if you can... Anonymisierungsdienste und die Haftung für mittelbare Rechtsverletzungen K&R 2009, 766<br />

(13) Verweyen Grenzen der Störerhaftung in Peer to Peer-Netzwerken MMR 2009, 590<br />

Zu internationalen Aspekten der Haftung s. die Tabelle in Schwerpunkt 13.<br />

IV. Schwerpunkt 4: Onlinewerbung und<br />

Lauterkeitsrecht<br />

Das Jahr 2009 war in Bezug auf das Wettbewerbsrecht und den<br />

Bereich der Onlinewerbung zum einen durch die Novellierung<br />

des UWG zum 30.12.20088 geprägt, zum anderen durch die erneuten<br />

Änderungen des UWG zur Umsetzung des Gesetzes zur<br />

Bekämpfung unerlaubter Telefonwerbung und zur Verbesserung<br />

des Verbraucherschutzes bei besonderen Vertriebsformen9 zum 4.8.2009. Wie bereits im Jahr 2008, beschäftigten Fragen<br />

der Telefonwerbung und des Spammings auch 2009 wieder<br />

ausführlich die Gerichte. Weitere „Dauerbrenner“ waren daneben<br />

die Themen Keyword Advertising, Abofallen sowie Mitbewerberbehinderung<br />

im Multimediabereich.<br />

1. Spam und Telefonwerbung<br />

Im Bereich der unverlangten Zusendung von Werbe-E-Mails<br />

legte der BGH (1) erstmals fest, dass schon die einmalige unverlangte<br />

Zusendung einer Werbe-E-Mail einen Eingriff in den<br />

eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb darstellen<br />

könne. Leider entschied das Gericht in diesem Zusammenhang<br />

nicht darüber, wie dieses Verhalten wettbewerbsrechtlich<br />

zu beurteilen ist. Es fehlte im vorliegenden Fall nach seiner<br />

Ansicht an der erforderlichen Mitbewerbereigenschaft. Kritisch,<br />

aber im Ergebnis zustimmend hierzu äußerte sich Sack<br />

(10), der jedoch noch weitere individualschützende Rechtsmittel<br />

gegen unverlangte E-Mail-Werbung über den Weg des<br />

Deliktsrechts diskutierte.<br />

Ebenfalls ein relevantes Thema war die Frage, wann die für<br />

eine lautere Telefonwerbung erforderliche Einwilligung vorliegt.<br />

Grundsätzlich wurde durch die Anfang August 2009 erfolgte<br />

4. UWG-Änderung i.R.d. Umsetzung des Gesetzes gegen<br />

unlautere Telefonwerbung die Stellung der Verbraucher<br />

gestärkt: Nach § 7 Abs. 2 Nr. 2 UWG bedarf es nun einer vorherigen<br />

ausdrücklichen Einwilligung in den werblichen Anruf.<br />

Ausführlicher mit dieser gesetzlichen Neuerung beschäftigt sich<br />

u.a. Lettl (5). Zu tk-rechtlichen Aspekten s. Schwerpunkt 8.<br />

8 BGBl. I 2008, S. 2949.<br />

9 BGBl. I 2009, S. 2413.<br />

10 BGH MMR 2009, 326 m. Anm. Hoeren.<br />

2. Mitbewerberbehinderung<br />

Oftmals mussten sich die Gerichte im Jahr 2009 mit Fällen auseinandersetzen,<br />

in denen es um Mitbewerberbehinderung i.S.d.<br />

§ 4 Nr. 10 UWG ging. Dabei war zum einen die Technik des sog.<br />

Screen-Scraping ein neues Thema: Hierbei werden durch ein<br />

Programm oder über eine Website eines Drittanbieters gezielt<br />

Daten von vielen Websites anderer Anbieter extrahiert, um dem<br />

Nutzer eine Übersicht des Angebots zu präsentieren und z.B.<br />

Preisvergleiche ermöglichen zu können. Besonders bekannt ist<br />

dieses Verfahren bereits im Bereich der Flugreisenbuchung. Sowohl<br />

das OLG Frankfurt/M. (13) als auch das OLG Hamburg (12)<br />

hielten ein solches Vorgehen für rechtlich zulässig; dem schließt<br />

sich Deutsch (11) an. Zu urheberrechtlichen Aspekten s. Schwerpunkt<br />

6.<br />

Weiterhin war auch die Behinderung eines Mitbewerbers<br />

durch weisungswidrige Ausführung einer Kundenorder ein<br />

oft vor den Gerichten anzutreffendes Thema. Relevant wurde<br />

diese Verhaltensweise vor allem im Bereich der Telefondienste.<br />

So beschäftigte sich der BGH (8)mitderFrage,obeseineunlautere<br />

Behinderung darstellt, wenn ein Anbieter von Telefondienstleistungen<br />

bewusst entgegen einer Weisung des KundendessenAnschlusssoeinstellt,<br />

dass keine Dienstleistungen<br />

anderer Anbieter, sondern nur die eigenen in Anspruch genommen<br />

werden können. Er bejahte hier die unlautere gezielte<br />

Behinderung. Ebenso entschied das KG (10), wenn in<br />

einer ähnlichen Konstellation der Anbieter auf Grund einer<br />

mangelhaften firmeninternen Infrastruktur nicht schnell genug<br />

auf den Widerruf des Kunden reagierte, gleichzeitig aber<br />

dessen Auftrag noch ausführte und dadurch Mitbewerber behinderte.<br />

3. Keyword Advertising<br />

Der BGH befasste sich in den drei Fällen „Bananabay“, 10 „pcb“<br />

(20) und „Beta Layout“ (19) mit der marken- sowie wettbewerbsrechtlichen<br />

Zulässigkeit der Verwendung fremder Markennamen<br />

und Geschäftsbezeichnungen für die eigene Werbung.<br />

Dabei kam er in der Entscheidung „Beta Layout“ zu dem<br />

Schluss, dass die Verwendung eines fremden Unternehmenskennzeichens<br />

als Schlüsselwort bei einer entsprechenden, nicht<br />

auf das Kennzeichen Bezug nehmenden Gestaltung der Werbung<br />

und einer Kenntlichmachung als „Anzeige“ weder unter<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 11


dem Gesichtspunkt der Rufanlehnung noch dem der Mitbewerberbehinderung<br />

durch Rufausbeutung oder Kundenfang unlauter<br />

sei. In der Entscheidung „pcb“ wurden lauterkeitsrechtliche<br />

Ansprüche dagegen nur sehr kurz vom BGH diskutiert. Die Sache<br />

„Bananabay“ legte er dem EuGH wegen einer notwendigen<br />

Auslegung der Markenrichtlinie (RL 89/104/EWG) zur Vorabentscheidung<br />

vor. Eine Vorlage auch der „Beta Layout“-Entscheidung<br />

hielt er für nicht geboten, auch wenn dies nach Ansicht<br />

Ohlys (15) durchaus möglich gewesen wäre. Grundsätzlich lässt<br />

sich beim Thema Schlüsselwortwerbung in Rechtsprechung und<br />

Literatur die Tendenz erkennen, lauterkeitsrechtliche Ansprüche<br />

zu verneinen, zumindest solange die geschaltete Werbung eindeutig<br />

als solche gekennzeichnet ist. Zu kennzeichenrechtlichen<br />

Aspekten s. Schwerpunkt 5, und zu internationalen Aspekten<br />

s. Schwerpunkt 13.<br />

4. Missbräuchliche Abmahnungen<br />

Das Thema des Abmahnungsmissbrauchs nahm 2009 nicht nur<br />

in der Diskussion unter juristischen Laien großen Raum ein.<br />

Auch wenn bei der Frage, ob eine Abmahnung rechtmissbräuchlich,<br />

da aus sachfremden Motiven erfolgt, grundsätzlich<br />

eine Wertung im Einzelfall vorzunehmen ist, ließ sich doch im<br />

letzten Jahr die Tendenz erkennen, dass die Gerichte die Rechtsmissbräuchlichkeit<br />

immer dann bejahten, wenn die Anzahl der<br />

Abmahnungen außer Verhältnis zum Umfang der Geschäftstätigkeit<br />

des Abmahnenden stand und neben den reinen Abmahnkosten<br />

ein immer gleichbleibender pauschalierter Schadensersatzbetrag<br />

gefordert wurde oder andere auffällige Umstände<br />

wie kollusives Zusammenwirken von Abmahnendem<br />

und Anwalt hinzutraten. So hatte beispielsweise in einem Fall<br />

des OLG Hamm (26) der Abmahnende seinen eigenen Neffen<br />

als Rechtsanwalt mit der Geltendmachung der Ansprüche beauftragt.<br />

Eine Zusammenfassung dieser Grundsätze findet sich<br />

im Aufsatz von Solmecke/Dierking (18).<br />

A. Rechtsprechung<br />

5. Notwendige (Preis-)Angaben und Abofallen<br />

Das Hauptthema im Bereich der notwendigen (Preis-)Angaben<br />

waren die sog. „Abofallen“. Hierbei wird dem Nutzer im Internet<br />

suggeriert, er nehme eine unentgeltliche Leistung in Anspruch,<br />

obwohl er tatsächlich einen kostenpflichtigen Abo-Vertrag<br />

abschließt. Dabei kristallisierte sich in diversen Urteilen heraus,<br />

dass der Verbraucher nicht immer dann bereits mit einer<br />

Kostenpflichtigkeit des Angebots zu rechnen hat, wenn er aufgefordert<br />

wird, seinen korrekten Namen und seine Adressdaten<br />

anzugeben. In den vorliegenden Urteilen des OLG Frankfurt/M.<br />

(42, 43) hatte der Anbieter die Notwendigkeit jener Angaben<br />

nämlich zunächst sehr geschickt mit einer Möglichkeit zur Gewinnspielteilnahme<br />

begründet. Auch reicht ein über den anstehenden<br />

Vertragsschluss aufklärender Sternchenhinweis nicht<br />

aus, um den Wettbewerbsverstoß abzuwenden, wenn dieser<br />

Hinweis entweder an einer Stelle platziert ist, an der der Nutzer<br />

keine weiterführenden Informationen zu einem Vertragsschluss<br />

erwartet, oder bei einer Blickfangwerbung an einer Stelle sitzt,<br />

die nicht am Blickfang teilnimmt, wie in einem Fall des OLG Koblenz<br />

(39). Einen guten Überblick über die Vorgehensweise der<br />

Anbieter bei solchen Abofallen und die rechtliche Bewertung<br />

geben Buchmann/Majer/Hertfelder/Vögelein (21). Zu strafrechtlichen<br />

Aspekten s. Schwerpunkt 10.<br />

6. Allgemeines Wettbewerbsrecht<br />

Erneut tauchte im Jahr 2009 im Bereich des Affiliate-Marketing die<br />

Frage auf, ob ein Werbender wettbewerbsrechtlich belangt werden<br />

kann, wenn seine Werbung auf einer Website geschaltet wird,<br />

die u.a. jugendgefährdende Inhalte enthält. Das OLG München<br />

(63) entschied hier, dass der Werbende, sollte er nach einer Information<br />

über die Rechtsverstöße des Affiliates die Werbung nicht<br />

entfernen, eine lauterkeitsrechtliche Verkehrspflicht verletze und<br />

dadurch selbst zum Täter eines Wettbewerbsverstoßes werde.<br />

JULIA SEILER<br />

Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

1. Spam und Telefonwerbung<br />

(1) BGH B.v. 20.5.2009 – I ZR 218/07 Eingriff in den Gewerbebetrieb bereits durch<br />

einmalige unverlangte Zusendung einer E-Mail –<br />

E-Mail-Werbung II<br />

MMR 2010, 33<br />

(2) OLG Köln U.v. 5.6.2009 – 6 U 1/09 Anrufe bei Telefonkunden nach Anbieterwechsel MMR 2009, 860<br />

(3) OLG Hamburg U.v. 4.3.2009 – 5 U 260/08 Einwilligung in Telefonwerbung im Rahmen<br />

eines Gewinnspiels<br />

MMR 2009, 557<br />

(4) OLG Hamm U.v. 17.2.2009 – 4 U 190/08 Mutmaßliches Interesse Gewerbetreibender MMR 2009, 559<br />

(5) OLG Köln U.v. 12.12.2008 – 6 U 41/08 Telefonische demoskopische Kundenbefragung<br />

unzulässig<br />

MMR 2009, 267<br />

(6) LG Ulm U.v. 30.4.2009 – 10 O 39/09 Kein Einverständnis für Faxwerbung durch Nummernbekanntgabe<br />

auf der Homepage<br />

WRP 2009, 1018<br />

(7) LG Essen U.v. 20.4.2009 – 4 O 368/08 Newsletter-Zusendung bei Verwendung eines<br />

Single-Opt-in-Verfahrens<br />

MMR 2009, 504 (Ls.) = GRUR-RR 2009, 353<br />

Zu tk-rechtlichen Aspekten der Telefonwerbung s.a. Schwerpunkt 8.<br />

2. Mitbewerberbehinderung<br />

(8) BGH U.v. 5.2.2009 – I ZR 119/06 Mitbewerberbehinderung durch bewusste auf- MMR 2010, 248 m. Anm. Schulze zur Wiesche =<br />

tragswidrige Durchführung einer Kundenorder –<br />

Änderung der Voreinstellung II<br />

GRUR 2009, 876<br />

(9) BGH U.v. 11.9.2008 – I ZR 74/06 Wettbewerbswidriger Schleichbezug – bundes- MMR 2009, 108 = GRUR 2009, 173 m. Anm.<br />

ligakarten.de<br />

Heermann = K&R 2009, 110 m. Anm. Soldner/<br />

Janka = CR 2009, 175 m. Anm. Bandehzadeh/<br />

Plog = NJW 2009, 1504 m. Anm. Frobenius<br />

(10) KG B.v. 26.6.2009 – 5 W 59/09 Systematische Nichtberücksichtigung verbraucherrechtlicher<br />

Widerrufe<br />

MMR 2009, 694<br />

(11) OLG Köln U.v. 5.6.2009 – 6 U 223/08 Kommerzielles WLAN-Sharing MMR 2009, 695 m. Anm. Mantz = CR 2009, 576<br />

m. Anm. Poleacov<br />

(12) OLG Hamburg U.v. 16.4.2009 – 5 U 101/08 Kein Rechtsverstoß durch Screen-Scraping MMR 2009, 770<br />

12 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(13) OLG Frankfurt/M. U.v. 5.3.2009 – 6 U 221/08 Vermittlung von Flugtickets durch Screen-<br />

Scraping<br />

MMR 2009, 400<br />

(14) OLG Düsseldorf U.v. 25.11.2008 – I-20 U 202/07 Änderung der Voreinstellung MMR 2009, 565<br />

(15) OLG Frankfurt/M. U.v. 23.10.2008 – 6 U 176/07 Wettbewerbswidrige Änderung der Voreinstellung<br />

(16) OLG Frankfurt/M. U.v. 11.9.2008 – 6 U 197/07 Gezielte Behinderung durch Wahl einer<br />

ähnlichen Telefonnummer<br />

MMR 2009, 566<br />

(17) OLG Hamm U.v. 10.6.2008 – 4 U 37/08 „Hausverbot“ im Internet MMR 2009, 269<br />

MMR 2009, 869 (Ls.) = GRUR-RR 2009, 65<br />

(18) LG Essen U.v. 26.3.2009 – 4 O 69/09 Internetvertrieb von Bundesligakarten MMR 2009, 504 (Ls.) = K&R 2009, 418 m. Anm.<br />

Soldner/Friedrichson<br />

Zu urheberrechtlichen Aspekten des Screen-Scraping s.a. Schwerpunkt 6.<br />

3. Keyword Advertising und Metatags<br />

(19) BGH U.v. 22.1.2009 – I ZR 30/07 Kein unlauteres Verhalten durch Verwendung<br />

fremder Unternehmenskennzeichen als<br />

AdWords – Beta Layout<br />

(20) BGH U.v. 22.1.2009 – I ZR 139/07 Kein unlauteres Verhalten durch Verwendung<br />

einer geschützten Bezeichnung als Keyword –<br />

pcb<br />

MMR 2009, 329 m. Anm. Hoeren = CR 2009, 328<br />

m. Anm. Backu = ZUM 2009, 562 m. Anm.<br />

Kummermehr<br />

MMR 2009, 331 m. Anm. Hoeren = CR 2009, 323<br />

m. Anm. Backu<br />

(21) OLG Frankfurt/M. B.v. 3.3.2009 – 6 W 29/09 Verwendung eines Kennzeichens im Blog MMR 2009, 401<br />

(22) KG U.v. 26.9.2008 – 5 U 186/07 Kein Wettbewerbsverstoß durch AdWord-<br />

Werbung – europamöbel<br />

MMR 2009, 69 (Ls.) = GRUR-RR 2009, 65<br />

(23) KG U.v. 9.9.2008 – 5 U 163/07 Kein Wettbewerbsverstoß durch Keyword-<br />

Advertising bei Kenntlichmachung als Anzeige<br />

MMR 2009, 47<br />

(24) LG Braunschweig U.v. 26.3.2008 – 9 O 250/08<br />

(022)<br />

Nutzung von Firmennamen durch Rechtsanwälte MMR 2009, 291 (Ls.)<br />

Zu AdWords s.a. Schwerpunkt 5 und Schwerpunkt 13.<br />

4. Missbräuchliche Abmahnungen<br />

(25) OLG Hamm U.v. 28.4.2009 – 4 U 216/08 Indizien für rechtsmissbräuchliche Abmahnung<br />

im Onlinehandel<br />

MMR 2009, 865<br />

(26) OLG Hamm U.v. 24.3.2009 – 4 U 211/08 Rechtsmissbräuchliche Abmahnung eines eBay-<br />

Shops<br />

MMR 2009, 474<br />

(27) KG B.v. 25.1.2008 – 5 W 371/07 Missbräuchliche Gerichtsstandswahl MMR 2009, 69 (Ls.) = K&R 2008, 252<br />

(28) LG Bielefeld U.v. 5.11.2008 – 18 O 34/08 Indizien für Rechtsmissbrauch einer Abmahnaktion<br />

MMR 2009, 364 (Ls.)<br />

(29) LG Würzburg U.v. 28.10.2008 – 14 O 1631/08 Abmahnungen der webdiscount4you Ltd.<br />

rechtsmissbräuchlich<br />

MMR 2009, 200 m. Anm. Faustmann<br />

(30) LG Bückeburg U.v. 22.4.2008 – 2 O 62/08 Missbräuchliche Abmahnung eines eBay-Händ- MMR 2009, 144 (Ls.) = ITRB 2008, 202<br />

lers<br />

m. Anm. Intveen<br />

(31) AG Schleiden U.v. 1.12.2008 – 9 C 158/08 Rechtsmissbräuchliche Abmahnung MMR 2009, 219<br />

Zu Abmahnungen s.a. Schwerpunkt 12.<br />

5. Notwendige (Preis-)Angaben und Abofallen<br />

(32) BGH U.v. 22.4.2009 – I ZR 14/07 Wettbewerbsverstoß bei Zuwiderhandlung gegen<br />

PAngV – 0,00 Grundgebühr<br />

MMR 2009, 836<br />

(33) BGH U.v. 11.3.2009 – I ZR 194/06 Offline-Verweis auf Website mit Teilnahmebedingungen<br />

– Geld-zurück-Garantie II<br />

MMR 2009, 840<br />

(34) BGH U.v. 26.2.2009 – I ZR 163/06 Verpflichtung zur Grundpreisangabe im Internet MMR 2009, 690 = K&R 2009, 651 m. Anm.<br />

– Dr. Clauder’s Hufpflege<br />

Buchmann<br />

(35) BGH U.v. 5.11.2008 – I ZR 55/06 Umfang der Preisangaben bei Verkauf von<br />

Mobiltelefon mit Prepaid-Card – XtraPac<br />

MMR 2009, 766<br />

(36) BGH U.v. 17.7.2008 – I ZR 139/05 Preisangaben bei Werbung für Telefontarif –<br />

Telefonieren für 0 Cent!<br />

MMR 2009, 113<br />

(37) OLG Hamburg U.v. 8.4.2009 – 5 U 13/08 Keine grundsätzliche Irreführung durch Angabe<br />

„Gratis SMS“ bei anschließender automatischer<br />

Überführung in Vertrag<br />

MMR 2010, 185 = WRP 2009, 1305<br />

(38) OLG Hamm U.v. 2.4.2009 – 4 U 213/08 Kein Bagatellverstoß bei Verletzung der Impressumspflicht<br />

durch Onlinehändler<br />

MMR 2009, 552<br />

(39) OLG Koblenz U.v. 18.3.2009 – 4 U 1173/08 Werbung mit getarntem Probeabo wettbewerbswidrig<br />

MMR 2009, 475<br />

(40) KG U.v. 27.2.2009 – 5 U 162/07 Buchungsgebühr bei Online-Ticketverkauf MMR 2009, 773<br />

(41) KG U.v. 20.1.2009 – 5 U 48/08 Nachteilige irreführende Angabe MMR 2009, 259<br />

(42) OLG Frankfurt/M. U.v. 4.12.2008 – 6 U 187/07 Notwendige Preisangaben bei Download-Angeboten<br />

zur Vermeidung einer Abofalle<br />

CR 2009, 253<br />

(43) OLG Frankfurt/M. U.v. 4.12.2008 – 6 U 186/07 Kostenfalle im Internet MMR 2009, 341<br />

(44) OLG Düsseldorf U.v. 4.11.2008 – I-20 U 125/08 Erheblichkeit einer unterlassenen Vornamensnennung<br />

im Impressum<br />

MMR 2009, 266<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 13


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(45) OLG Karlsruhe U.v. 21.5.2008 – 4 U 90/07 Preisangabenpflicht bei Internetwerbung MMR 2009, 363 (Ls.) = GRUR-RR 2009, 147<br />

(46) OLG Hamburg B.v. 20.5.2008 – 3 U 225/07 Erkenn- und Wahrnehmbarkeit von Preisangaben<br />

im Internet<br />

CR 2009, 683<br />

(47) OLG Frankfurt/M. U.v. 6.3.2008 – 6 U 85/07 Liefer- und Versandkostenangabe MMR 2009, 69 (Ls.) = K&R 2008, 462<br />

(48) LG Hamburg U.v. 18.6.2009 – 315 O 17/09 Preisangaben in Online-Buchungssystem MMR 2009, 722 (Ls.) = VuR 2009, 354<br />

(49) LG Hamburg U.v. 10.6.2008 – 312 O 196/08 Nicht verbrauchte Prepaid-Guthaben MMR 2009, 142 (Ls.)<br />

Zu strafrechtlichen Aspekten bei Abofallen s.a. Schwerpunkt 10.<br />

6. Allgemeines Wettbewerbsrecht<br />

(50) BGH U.v. 2.7.2009 – I ZR 147/06 Unlautere Werbung mit Gewinnspielteilnahme<br />

für Vermittler – Winteraktion<br />

(51) BGH U.v. 11.3.2009 – I ZR 114/06 Haftung des Inhabers eines eBay-Kontos bei<br />

rechtsverletzender Benutzung durch einen Dritten<br />

– Halzband<br />

MMR 2009, 798 (Ls.) = EWiR 2010, 33 m. Anm.<br />

Just<br />

MMR 2009, 391 = CR 2009, 450 m. Anm. Rössel<br />

= EWiR 2009, 453 m. Anm. Beyerlein<br />

(52) BGH U.v. 4.12.2008 – I ZR 3/06 Handeln im geschäftlichen Verkehr beim Anbieten<br />

von Waren auf Internet-Plattform – Ohrclips<br />

MMR 2009, 538<br />

(53) BGH U.v. 11.9.2008 – I ZR 58/06 Beachtlichkeit eines schriftlich eingeblendeten<br />

Hinweises im Fernsehen – Fußpilz<br />

MMR 2009, 469<br />

(54) OLG Stuttgart U.v. 20.8.2009 – 2 U 21/09 Irreführung durch Bezeichnung als „Tier-Apotheke“<br />

MMR 2010, 105 (Ls.) = WRP 2009, 1580<br />

(55) OLG Hamm U.v. 4.6.2009 – 4 U 19/09 Lieferung innerhalb 24 Stunden MMR 2009, 861<br />

(56) OLG Düsseldorf U.v. 19.5.2009 – I-20 U 77/08 180 Freiminuten als Startgeschenk MMR 2009, 864<br />

(57) OLG Stuttgart U.v. 19.3.2009 – 2 U 47/08 Videoplattform für Amateursportveranstaltungen<br />

– hartplatzhelden.de<br />

MMR 2009, 395 m. Anm. Maume<br />

(58) OLG Hamm U.v. 17.3.2009 – 4 U 167/08 „Lieferzeit auf Nachfrage“ in Onlineshop-Werbung<br />

MMR 2009, 555<br />

(59) OLG Düsseldorf U.v. 10.3.2009 – I-20 U 226/08 Werbung mit Ortsbezug MMR 2009, 477<br />

(60) OLG München U.v. 5.2.2009 – 29 U 3255/08 Werbeangabe „Kein Telekom-Anschluss notwendig“<br />

MMR 2009, 562<br />

(61) OLG Frankfurt/M. U.v. 23.10.2008 – 6 U 139/08 Verkehrspflicht zur Eindämmung von Impressumspflichtverstößen<br />

MMR 2009, 194<br />

(62) OLG München U.v. 16.10.2008 – 29 U 1669/08 Sportwetten im Übergangszeitraum MMR 2009, 195<br />

(63) OLG München U.v. 11.9.2008 – 29 U 3629/08 Affiliate-Werbung auf jugendgefährdenden<br />

Internetseiten<br />

MMR 2009, 126<br />

(64) OLG Düsseldorf U.v. 9.9.2008 – I-20 U 123/08 Irreführung durch falschen Copyright-Hinweis MMR 2009, 869 (Ls.) = NJW 2009, 789<br />

(65) KG B.v. 15.8.2008 – 5 W 248/08 Erstbegehungsgefahr bei unzulässigen Klauseln<br />

in Auktionsangebot<br />

MMR 2009, 344<br />

(66) OLG Hamburg U.v. 24.7.2008 – 3 U 216/06 Haftung eines Online-Auktionshauses für Markenverletzungen<br />

(67) LG Köln U.v. 16.6.2009 – 33 O 374/08 Keine unlautere Nachahmung einer Webseite<br />

trotz unübersehbarer Übereinstimmungen<br />

MMR 2009, 129 (Ls.) m. Anm. Witzmann =<br />

MarkenR 2008, 532 m. Anm. Fiebig<br />

MMR 2009, 640<br />

(68) LG Mannheim U.v. 12.5.2009 – 2 O 268/08 AGB von Download-Angeboten MMR 2009, 568 = CR 2009, 818 m. Anm.<br />

Mankowski<br />

(69) LG Köln U.v. 25.9.2008 – 84 O 15/08 Irreführende Werbung mit Datenübertragungsgeschwindigkeiten<br />

MMR 2009, 217 (Ls.) = CR 2009, 19<br />

B. Literatur<br />

Verfasser Titel Fundstelle<br />

1. Spam und Telefonwerbung<br />

(1) Bernreuther Neues zur Telefonwerbung WRP 2009, 390<br />

(2) Ernst Die Einwilligung in belästigende telekommunikative Werbung nach neuer Rechtslage in UWG und BDSG WRP 2009, 1455<br />

(3) Hecker Neue Regeln gegen unerlaubte Telefonwerbung K&R 2009, 601<br />

(4) Köhler Neue Regelungen zum Verbraucherschutz bei Telefonwerbung und Fernabsatzverträgen NJW 2009, 2567<br />

(5) Lettl Werbung mit einem Telefonanruf gegenüber einem Verbraucher nach § 7 Abs. 2 Nr. 2 Alt. 1 UWG n.F. WRP 2009, 1315<br />

(6) von Nussbaum/<br />

Krienke<br />

Telefonwerbung gegenüber Verbrauchern nach dem Payback-Urteil MMR 2009, 372<br />

(7) Pauli Die Einwilligung in Telefonwerbung per AGB bei der Gewinnspielteilnahme WRP 2009, 1192<br />

(8) Pauli Direktmarketing und die Gewinnung von Kundendaten: Ist die Veranstaltung eines Gewinnspiels ein geeigneter<br />

Weg?<br />

WRP 2009, 245<br />

(9) Plath/Frey Telefonwerbung nach dem Cold-Calling-Gesetz ITRB 2009, 227<br />

(10) Sack Individualschutz gegen unlauteren Wettbewerb WRP 2009, 1330<br />

Zu tk-rechtlichen Aspekten der Telefonwerbung s.a. Schwerpunkt 8.<br />

14 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Verfasser Titel Fundstelle<br />

2. Mitbewerberbehinderung<br />

(11) Deutsch Die Zulässigkeit des so genannten „Screen-Scraping“ im Bereich der Online-Flugvermittler GRUR 2009, 1027<br />

(12) Dienstbühl Die Ausweitung der Beauftragtenhaftung am Beispiel des Telekommunikationsresales CR 2009, 568<br />

(13) Körber/Heinlein Das Ticket-Urteil des BGH und seine Auswirkungen auf den Handel mit Eintrittskarten WRP 2009, 266<br />

(14) Vander Gezielte Behinderung bei teilidentischer Rufnummer K&R 2009, 167<br />

Zu urheberrechtlichen Aspekten des Screen-Scraping s.a. Schwerpunkt 6.<br />

3. Keyword Advertising und Metatags<br />

(15) Ohly Keyword-Advertising auf dem Weg von Karlsruhe nach Luxemburg GRUR 2009, 709<br />

(16) Ott Die Entwicklung des Suchmaschinen- und Hyperlinkrechts im Jahr 2008 WRP 2009, 351<br />

Zu AdWords s.a. Schwerpunkt 5 und Schwerpunkt 13.<br />

4. Missbräuchliche Abmahnungen<br />

(17) Reinholz Richtig abmahnen ITRB 2009, 180<br />

(18) Solmecke/<br />

Dierking<br />

Zu Abmahnungen s.a. Schwerpunkt 12.<br />

Die Rechtsmissbräuchlichkeit von Abmahnungen MMR 2009, 727<br />

5. Notwendige (Preis-)Angaben und Abofallen<br />

(19) Armgardt Verbraucherschutz und Wettbewerbsrecht: Unwirksame AGB-Klauseln im Licht der neueren Rechtsprechung<br />

zum UWG und zur UGP-Richtlinie<br />

WRP 2009, 122<br />

(20) Blasek Versteckte Preisangaben im Internet GRUR-RR 2009, 241<br />

(21) Buchmann/Majer/<br />

Hertfelder/Vögelein<br />

(22) Meyer-van Raay/<br />

Deitermann<br />

„Vertragsfallen“ im Internet – Rechtliche Würdigung und Gegenstrategien NJW 2009, 3189<br />

Gefangen in der (Internet-)Kostenfalle? VuR 2009, 335<br />

(23) Schützle Fernabsatzrechtliche Informationspflichtverstöße immer „spürbar“ CR 2009, 443<br />

(24) Sobola Preisangaben bei Geschäften im Internet ITRB 2009, 165<br />

Zu strafrechtlichen Aspekten bei Abofallen s.a. Schwerpunkt 10.<br />

6. Allgemeines Wettbewerbsrecht<br />

(25) Ehmann Monopole für Sportverbände durch ergänzenden Leistungsschutz? GRUR Int 2009, 659<br />

(26) Fesenmair Mit den Hartplatzhelden zu einem wettbewerbsrechtlichen Leistungsschutz für die Veranstalter von Sportevents?<br />

NJOZ 2009, 3673<br />

(27) Janal Lauterkeitsrechtliche Betrachtungen zum Affiliate-Marketing CR 2009, 317<br />

(28) Koch/Krämer Die Verwertung von Amateurfußballspielen im Internet SpuRt 2009, 224<br />

(29) Lettl Das neue UWG GRUR-RR 2009, 41<br />

(30) Ohly Leistungsschutz durch die Hintertür CaS 2009, 148<br />

(31) Paal Mediale Verwertung von Sportveranstaltungen und Leistungsschutz CR 2009, 438<br />

(32) Schirmbacher UWG 2008 – Auswirkungen auf den E-Commerce K&R 2009, 433<br />

V. Schwerpunkt 5: Domain- und<br />

Kennzeichenrecht<br />

Im Domain- und Kennzeichenrecht war das Hauptthema wie<br />

bereits in den letzten Jahren die Zulässigkeit von Google Ad-<br />

Words. Neben einer Änderung der Vergabepraxis der DENIC hat<br />

es auch wieder einige höchstrichterliche Entscheidungen, insbesondere<br />

zur Priorität bei Gleichnamigen, gegeben. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt lag im Berichtszeitraum 2009 auf Notar- und<br />

Rechtsanwaltsdomains.<br />

1. Google AdWords<br />

Der BGH hat sich Anfang 2009 mit der Zulässigkeit von Google<br />

AdWords befasst. Da die Regelungen zur Marke auf der Markenrichtlinie<br />

(RL 89/104/EWG) beruhen, musste der BGH (4) dem<br />

EuGH die Frage vorlegen, ob in der Verwendung einer fremden<br />

Marke als Keyword eine markenmäßige Benutzung zu sehen ist.<br />

Inzwischen hat der EuGH11 entschieden, dass Google selbst keine<br />

Markenverletzung begeht. Die Verwendung des Kennzeichens<br />

durch den Werbenden stellt hingegen eine markenmäßige Benutzung<br />

dar. Die nationalen Gerichte müssen allerdings immer im<br />

11 EuGH, U. v. 23.3.2010 – Rs. C 236/08 bis C 238/08, MMR 2010, 315.<br />

12 OLG Frankfurt/M. MMR 2008, 609 m. Anm. Welzel.<br />

Einzelfall beurteilen, ob auch die Herkunftsfunktion beeinträchtigt<br />

wird und der Markeninhaber deshalb gegen den Werbenden<br />

vorgehen kann. Ob die Verwendung eines fremden Unternehmenskennzeichens<br />

als Keyword eine kennzeichenmäßige Benutzung<br />

darstellt, hat der BGH (3) offengelassen, weil wegen der<br />

deutlichen Trennung von Trefferliste und Anzeige jedenfalls keine<br />

Verwechslungsgefahr vorlag. Da der Schutz der Unternehmensbezeichnung<br />

nicht auf harmonisiertem Recht beruht, kam eine<br />

Vorlagefrage nicht in Betracht. Bei Verwendung von Gattungsbegriffen<br />

liegt nach Ansicht des BGH (2) keine kennzeichenmäßige<br />

Benutzung vor. Entsprechend der praktischen Bedeutung wurde<br />

die Thematik auch in der Literatur ausgiebig behandelt. Ohly (4)<br />

gibt z.B. einen Ausblick auf die Entscheidung des EuGH und befasst<br />

sich zudem mit wettbewerbsrechtlichen Aspekten. Engels<br />

(1) zeigt noch offene Problemkreise auf. Zur wettbewerbsrechtlichen<br />

Situation s. Schwerpunkt 4, und zu internationalen Aspekten<br />

s. Schwerpunkt 13.<br />

2. Vergabepraxis der DENIC<br />

In der Vergabepraxis der DENIC ist es zu einer spektakulären Änderung<br />

gekommen. Auslöser war die Entscheidung des OLG<br />

Frankfurt/M., 12<br />

wonach der VW-Konzern einen kartellrecht-<br />

lichen Anspruch auf Registrierung der Domain vw.de hat. Als<br />

Reaktion darauf hat die DENIC viele Einschränkungen bei der<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 15


Registrierung abgeschafft. So dürfen seit dem 23.10.2009 auch<br />

ein- und zweistellige Domains, reine Zifferndomains sowie Domains,<br />

die Kfz-Kennzeichen oder anderen Top-Level-Domains<br />

entsprechen, registriert werden. Die beiden Entscheidungen des<br />

LG Frankfurt/M. (40, 43) zur Registrierung von Kfz-Domains sind<br />

deshalb als überholt anzusehen.<br />

3. Kennzeichenrecht<br />

Neben einem Schutz vor Domains geht es immer wieder auch<br />

um den Schutz von Domains. Die bloße Domain an sich ist kein<br />

schutzfähiges Kennzeichenrecht. Allerdings kann die Domain<br />

Gegenstand eigener Kennzeichenrechte sein. Der BGH (11) hat<br />

geurteilt, dass ein Schutz als Werktitel erst mit Aufnahme der<br />

Benutzung eines unterscheidungskräftigen Titels in Betracht<br />

kommt. Für eine Vorverlagerung des Schutzes durch eine Titelschutzanzeige<br />

reicht die bloße Ankündigung auf der Website jedenfalls<br />

nicht aus. Eichelberger (9) befasst sich in seiner Urteilsbesprechung<br />

ausführlich mit der Frage, wann eine Domain<br />

Werktitelschutz genießen kann. Nach Ansicht des LG Hamburg<br />

(21) kann der Schutz als Unternehmenskennzeichen bereits mit<br />

der zeichenmäßigen Benutzung eines als Herkunftshinweis verwendeten<br />

unterscheidungskräftigen Zeichens als Bestandteil<br />

einer E-Mail-Adresse sowie der späteren Benutzung des Zeichens<br />

als Domain entstehen. Eine Verkehrsgeltung ist bei unterscheidungskräftigen<br />

Zeichen gerade nicht erforderlich. Ein weiterer<br />

Aspekt des Schutzes von Domains ist der Umgang mit Dispute-Einträgen.<br />

Diese werden von der DENIC eingerichtet,<br />

wenn glaubhaft gemacht wurde, dass durch die Domain Kennzeichenrechte<br />

Dritter verletzt werden. Folge ist u.a., dass die Domain<br />

nicht mehr weiterübertragen werden kann. Das LG Köln<br />

(18) folgte inhaltlich einem Urteil des OLG Köln13 und entschied,<br />

dass dem Domaininhaber bei unberechtigten Dispute-Einträgen<br />

ein Löschungsanspruch zusteht.<br />

4. Namensrecht<br />

In Fortsetzung seines „grundke“-Urteils14 zu Treuhanddomains<br />

hat der BGH (23) entschieden, dass sich ein Domaininhaber<br />

ohne eigene Kennzeichenrechte auch dann auf das aus<br />

dem Vornamen resultierende Namensrecht seines Auftraggebers<br />

berufen kann, wenn der Vorname die erforderliche erhebliche<br />

Kennzeichnungskraft aufweist. Voraussetzung ist aber,<br />

dass für alle Gleichnamigen eine einfache und zuverlässige<br />

Möglichkeit besteht, zu überprüfen, ob die Registrierung im<br />

Auftrag eines Namensträgers erfolgt ist. Dies ist insbesondere<br />

der Fall, wenn unter der Domain der Internetauftritt des Namensträgers<br />

erfolgt.<br />

Namensträger können ihr Recht nicht durchsetzen, wenn es sich<br />

bei dem Namen um einen Gattungsbegriff handelt. In diesen<br />

Fällen kommt es zu keiner Zuordnungsverwirrung, sodass es<br />

beim Prioritätsgrundsatz bleibt. Die Gemeinde Welle hatte deshalb<br />

vor dem LG Köln (18) keinen Erfolg. Aus den gleichen Gründen<br />

hatte auch Herr Wachs vor dem LG Hamburg (26) das Nachsehen.<br />

A. Rechtsprechung<br />

5. Notar- und Rechtsanwaltsdomains<br />

Im Berichtszeitraum waren vermehrt Notar- und Rechtsanwaltsdomains<br />

Gegenstand gerichtlicher Entscheidungen. Der BGH<br />

(28) sah in der Domain notar-in-rostock.de keinen Verstoß gegen<br />

§ 29 BNotO. Zwar dürfen nach den Richtlinienempfehlun-<br />

gen der Bundesnotarkammer (BNotK) 15<br />

grundsätzlich keine<br />

Domains mit Bezeichnungen von Gemeinden oder sonstigen geografischen<br />

oder politischen Einheiten kombiniert werden. Die Notarkammer<br />

Mecklenburg-Vorpommern hatte diese Empfehlungen<br />

allerdings noch nicht in eigenes Satzungsrecht umgesetzt.<br />

Das OLG Hamm (29) hat entschieden, dass die Benutzung einer<br />

Domain anwaltskanzlei-ortsname.de keine nach §§ 3, 5 Abs. 1<br />

Satz 1 Nr. 1 UWG unzulässige Spitzenstellungsbehauptung darstellt.<br />

Damit distanzierte es sich von seiner „Tauchschule-Dort-<br />

mund“-Entscheidung. 16<br />

Die Verwendung des Begriffs „Prädi-<br />

katsanwälte“ für ein Internetportal ist nach Ansicht des LG Regensburg<br />

(30) unlauter i.S.v. §§ 3, 5 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 UWG,<br />

wenn dort auch Anwälte aufgeführt werden, die „lediglich“ ein<br />

befriedigendes Staatsexamen haben. Durch die Benutzung des<br />

Wortes eBay als Bestandteil von Domains, wie z.B. ebayrecht.de<br />

oder rechtsberatung-ebay.de, werden nach einem Urteil des LG<br />

Hamburg (31) die Unterscheidungskraft und die Wertschätzung<br />

der Marke und des Unternehmenskennzeichens eBay ohne<br />

rechtfertigenden Grund in unlauterer Weise i.S.v. §§ 14 Abs. 2<br />

Nr. 3, 15 Abs. 3 MarkenG ausgenutzt.<br />

6. Rechtsdurchsetzung<br />

Bei markenrechtlichen Ansprüchen kommt nach dem BGH (32)<br />

ein Löschungsanspruch grundsätzlich nicht in Betracht, da es<br />

kaum denkbar ist, dass eine Domain unabhängig von dem Inhalt<br />

der Website Kennzeichenrechte verletzt. Im Falle des unlauteren<br />

Domain-Grabbings nach § 4 Nr. 10 UWG kann nach einem Urteil<br />

des LG Hamburg (36) allerdings die Löschung und Dekonnektierung<br />

der Domain verlangt werden. Zum Umfang des Verbotstenors<br />

bei Tippfehlerdomains hat das OLG Hamburg (33)<br />

entschieden, dass dabei nicht auf die im Wettbewerbsrecht entwickelte<br />

Kerntheorie zurückgegriffen werden kann, da ansonsten<br />

gerichtliche Verbote in Kennzeichenrechtsstreitigkeiten<br />

konturlos würden und keine Rechtssicherheit bieten könnten.<br />

Ein derartiges Verbot erstreckt sich deshalb nicht ohne weiteres<br />

auf Tippfehler-Domains mit anderen Fehlern bzw. Buchstabenreihenfolgen.<br />

Im Rahmen der Zwangsvollstreckung hat das AG Frankfurt/M.<br />

(37) zum ersten Mal geurteilt, dass die DENIC nicht Drittschuldnerin<br />

i.S.d. § 829 ZPO ist.<br />

JOHANNES GRÄBIG<br />

13 OLG Köln MMR 2006, 469 m. Anm. Utz.<br />

14 BGH MMR 2007, 594 m. Anm. Hoeren.<br />

15 Veröffentlicht in DNotZ 2003, 393, abrufbar unter: http://www.bnotk.de/_<br />

downloads/Richtlinien/Empfehlungen_BNotK.pdf (Stand: 3/2010).<br />

16 OLG Hamm MMR 2003, 471 m. Anm. Karl.<br />

Gericht<br />

1. Google AdWords<br />

Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(1) GA beim EuGH Schlussanträge v. 22.9.2009 –<br />

Rs. C-236/08 bis C-238/08<br />

Google AdWords MMR 2009, 797 (Ls.)<br />

(2) BGH U.v. 22.1.2009 – I ZR 139/07 Generischer Teil einer Marke als Keyword – MMR 2009, 331 m. Anm. Hoeren = CR 2009, 323<br />

PCB-Pool<br />

m. Anm. Backu<br />

(3) BGH U.v. 22.1.2009 – I ZR 30/07 Fremdes Unternehmenskennzeichen als Key- MMR 2009, 329 m. Anm. Hoeren = CR 2009, 328<br />

word – Beta-Layout<br />

m. Anm. Backu = ZUM 2009, 562 m. Anm.<br />

Kummermehr<br />

16 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(4) BGH B.v. 22.1.2009 – I ZR 125/07 Keyword wortidentisch mit Marke – Bananabay MMR 2009, 326 m. Anm. Hoeren = CR 2009, 330<br />

m. Anm. Backu<br />

(5) OLG Braunschweig U.v. 16.12.2008 – 2 U 138/08 Markenrechtsverstoß durch „weitgehend<br />

passende Keywords“<br />

(6) KG U.v. 26.9.2008 – 5 U 186/07 Keine kennzeichenmäßige Benutzung durch<br />

AdWord-Werbung – europamöbel<br />

(7) KG U.v. 9.9.2008 – 5 U 163/07 Keine Kennzeichenverletzung durch AdWord-<br />

Werbung<br />

CR 2009, 334<br />

MMR 2009, 69 (Ls.)<br />

(8) LG Düsseldorf U.v. 14.1.2009 – 2a O 25/08 Markenverletzung durch Google-AdWord MMR 2009, 290 (Ls.)<br />

(9) LG Hamburg U.v. 6.3.2008 – 315 O 906/07 Kein Anspruch auf Teilnahme an Google-<br />

AdWords-Programm<br />

Zu AdWords s.a. Schwerpunkt 4 und Schwerpunkt 13.<br />

2. Kennzeichenrecht<br />

(10) BGH U.v. 7.10.2009 – I ZR 109/06 Markenmäßige Benutzung durch Anzeige in<br />

Trefferliste einer Suchmaschine – Partnerprogramm<br />

MMR 2009, 47 = ITRB 2009, 28 m. Anm. Wolff<br />

MMR 2009, 143 (Ls.)<br />

MMR 2009, 827 = CR 2009, 794 m. Anm. Rössel<br />

= GRUR 2009, 1167 m. Anm. Matthes/Liedtke =<br />

ITRB 2010, 2 m. Anm. Auer-Reinsdorff, 2009, 277<br />

(11) BGH U.v. 14.5.2009 – I ZR 231/06 Werktitelschutz für Domainnamen – airdsl MMR 2009, 758 = CR 2009, 801 m. Anm.<br />

Hackbarth = K&R 2009, 717 m. Anm. Eichelberger,<br />

S. 778<br />

(12) BGH U.v. 2.4.2009 – I ZR 209/06 Marke und Domain regional tätiger Unternehmen<br />

– POST/RegioPost<br />

GRUR 2009, 678<br />

(13) BGH U.v. 2.4.2009 – I ZR 110/06 Turbo-post.de MMR 2009, 503 (Ls.)<br />

(14) BGH U.v. 5.2.2009 – I ZR 167/06 Keine Markennutzung durch Domainregistrierung<br />

MMR 2009, 362 (Ls.) = GRUR 2009, 484<br />

(15) OLG Nürnberg V.v. 14.5.2009 – 3 U 418/09 Markenverletzung durch Domainhandel MMR 2009, 768<br />

(16) OLG Frankfurt/M. B.v. 3.3.2009 – 6 W 29/09 Verwendung eines Kennzeichens im Domainnamen/Blog<br />

MMR 2009, 401<br />

(17) LG Hamburg U.v. 16.7.2009 – 327 O 117/09 Kein Unterlassungsanspruch gegen Vertipperdomain<br />

– wwwmoebel.de<br />

K&R 2009, 745<br />

(18) LG Köln<br />

(19) LG Nürnberg-<br />

Fürth<br />

U.v. 8.5.2009 – 81 O 220/08 Rechtsverletzung durch Dispute-Eintrag –<br />

welle.de<br />

U.v. 28.1.2009 – 3 O 5509/08 Markenverletzung durch Domainhandel MMR 2009, 435 (Ls.)<br />

MMR 2009, 504 (Ls.) = GRUR-RR 2009, 260 =<br />

ITRB 2009, 196 m. Anm. Engels<br />

(20) LG Hamburg U.v. 2.10.2008 – 312 O 464/08 studiVZ gegen börseVZ MMR 2009, 135<br />

(21) LG Hamburg U.v. 18.9.2008 – 315 O 988/07 Markenrechtlicher Schutz durch Verwendung<br />

einer E-Mail-Adresse und Domain<br />

CR 2009, 403<br />

(22) LG Köln<br />

3. Namensrecht<br />

U.v. 2.5.2008 – 84 O 33/08 Nachahmerportal zu studiVZ/schuelerVZ MMR 2009, 201<br />

(23) BGH U.v. 23.10.2008 – I ZR 11/06 Priorität unter Gleich(vor)namigen – raule.de MMR 2009, 394 = K&R 2009, 399 m. Anm. Recke<br />

(24) OLG Rostock U.v. 3.12.2008 – 2 U 50/08 Namensrecht einer Bürgerinitiative – braunkohle-nein.de<br />

MMR 2009, 417<br />

(25) OLG Hamburg U.v. 24.4.2007 – 3 U 50/07 Namensrechtsverletzung durch .eu-Domain – CR 2009, 512 = ITRB 2009, 171 m. Anm.<br />

telekom-bundesliga.eu<br />

Brennecke<br />

(26) LG Hamburg U.v. 18.7.2008 – 408 O 274/08 Kein markenrechtlicher Freigabeanspruch auf<br />

Domain – wachs.de<br />

MMR 2009, 218 (Ls.) = K&R 2009, 61<br />

(27) LG München I U.v. 1.4.2008 – 33 O 15411/07 Gebäudename vs. Domainname – Schloss<br />

Eggersberg<br />

ITRB 2009, 80 m. Anm. Eltest<br />

4. Notar- und Rechtsanwaltsdomains<br />

(28) BGH B.v. 11.5.2009 – NotZ 17/08 Notar-Domain mit Stadt-Bezeichnung erlaubt MMR 2010, 34 = NJW-RR 2009, 1419<br />

(29) OLG Hamm U.v. 19.6.2008 – 4 U 63/08 Zur Spitzenstellungsbehauptung bei Domainnamen<br />

– anwaltskanzlei-[ortsname].de<br />

MMR 2009, 50 m. Anm. Kuhr<br />

(30) LG Regensburg U.v. 14.1.2009 – 2HK O 2062/<br />

08 (1)<br />

Internetportal für „Prädikatsanwälte“ MMR 2009, 723 (Ls.) = K&R 2009, 509<br />

(31) LG Hamburg U.v. 17.6.2008 – 312 O 937/07 eBay-Anwalt MMR 2009, 143 (Ls.) = GRUR-RR 2009, 106<br />

5. Rechtsdurchsetzung<br />

(32) BGH U.v. 19.2.2009 – I ZR 135/06 Domainregistrierung als unlautere Mitbewerber- MMR 2009, 534 = ITRB 2009, 171 m. Anm.<br />

behinderung – ahd.de<br />

Rössel = K&R 2009, 473 m. Anm. Rössel<br />

(33) OLG Hamburg B.v. 8.1.2009 – 5 W 1/09 Zum Umfang eines Verbotstenors zu Vertipper-<br />

Domains – Günatiger<br />

GRUR-RR 2009, 323<br />

(34) LG Köln U.v. 16.6.2009 – 33 O 45/08 Gerichtliches Verfahren vor oder nach UDRP-Verfahren<br />

im Domainstreit zulässig<br />

MMR 2010, 187 (Ls.) = K&R 2009, 817<br />

(35) LG Essen B.v. 2.4.2009 – 15 S 330/08 Rechtsschutzinteresse bei Domainnamengleichheit<br />

MMR 2009, 723 (Ls.)<br />

(36) LG Hamburg U.v. 12.8.2008 – 312 O 64/08 Kennzeichnungskraft eines Unternehmenskennzeichens<br />

für Motorräder und Domain-Grabbing<br />

MMR 2009, 70 (Ls.)<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 17


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(37) AG Frankfurt/M. U.v. 26.1.2009 – 32 C 1317/08- DENIC ist nicht Drittschuldnerin bei Zwangsvoll- MMR 2009, 709 m. Anm. Welzel<br />

6. Sonstiges<br />

22<br />

streckung in Domains – greencard-select.de<br />

(38) EuGH B.v. 17.2.2009 – Rs. C-483/07 P Reservierung der Domain „galileo.eu“ durch<br />

EU-Kommission zulässig<br />

MMR 2009, 388<br />

(39) Tschechisches E.v. 26.1.2009 – 05231 Domain-Entzug wegen fehlender Nutzungs- K&R 2009, 214<br />

Schiedsgericht<br />

handlung – boltze.eu<br />

(40) LG Frankfurt/M. U.v. 20.5.2009 – 2-06 O 671/08 Keine Registrierungspflicht der DENIC bei Kfz-<br />

Domains<br />

MMR 2009, 703<br />

(41) LG Frankfurt/M. U.v. 15.4.2009 – 2-06 O 706/08 Keine Pflicht der DENIC zur Führung von Negativlisten<br />

– Lufthansa-Domains<br />

MMR 2009, 704<br />

(42) LG Stuttgart U.v. 27.1.2009 – 41 O 101/08 Tippfehlerdomains MMR 2009, 271 = JurPC Web-Dok. 30/2009 m.<br />

KfH<br />

Anm. Jaeschke, Web-Dok. 33/2009<br />

(43) LG Frankfurt/M. U.v. 7.1.2009 – 2-06 O 362/08 Kein Anspruch auf Registrierung von Domains MMR 2009, 274 m. Anm. Welzel = K&R 2009,<br />

die Kfz-Kennzeichen entsprechen – rz.de 278 m. Anm. Störing/Funke<br />

(44) LG Nürnberg-<br />

Fürth<br />

U.v. 16.10.2008 – 6 O 9057/07 Ansprüche bei Domain-Pacht MMR 2009, 217 (Ls.) = NJW-RR 2009, 622<br />

(45) LG München I U.v. 12.2.2008 – 33 O 5434/07 Vertraglicher Anspruch eines deutschen Herstellers<br />

gegen lettischen Händler auf Übertragung<br />

einer lettischen Domain<br />

GRUR Int. 2009, 527<br />

B. Literatur<br />

Verfasser<br />

1. Google AdWords<br />

Titel Fundstelle<br />

(1) Engels Keyword Advertising – Zwischen beschreibender, unsichtbarer und missbräuchlicher Verwendung. Anmerkung<br />

zu BGH, U. v. 22.1.2009 – I ZR 139/07 – pcb<br />

MarkenR 2009, 289<br />

(2) Klett AdWord-Werbung unter Verwendung fremder Kennzeichen – markenrechtsverletzend? K&R 2009, 317<br />

(3) Knaak Keyword Advertising. Das aktuelle Key-Thema des Europäischen Markenrechts GRUR Int. 2009, 551<br />

(4) Ohly Keyword-Advertising auf dem Weg von Karlsruhe nach Luxemburg GRUR 2009, 709<br />

(5) Schubert/Ott AdWords – Schutz für die Werbefunktion einer Marke? Zugleich eine kritische Analyse der drei BGH-Entscheidungen<br />

vom 22.1.2009<br />

MarkenR 2009, 338<br />

(6) Sosnitza Adwords = Metatags? Zur marken- und wettbewerbsrechtlichen Zulässigkeit des Keyword-Advertising über<br />

Suchmaschinen<br />

MarkenR 2009, 35<br />

(7) Steinberg Segeln im Kielwasser des Konkurrenten – Ist die Schaltung von AdWord-Anzeigen bei Google unter Angabe<br />

von „Keywords“ zulässig, die für Mitbewerber kennzeichenrechtlich geschützt sind? Anmerkungen zu den<br />

drei BGH-Entscheidungen vom 22.1.2009 in den Verfahren I ZR 139/07 („pcb“), I ZR 30/07 („Beta Layout“)<br />

und I ZR 125/07 („Bananabay“)<br />

MarkenR 2009, 185<br />

Zu AdWords s.a. Schwerpunkt 4 und Schwerpunkt 13.<br />

2. Sonstiges<br />

(8) Berlit Die Verwechslungsgefahr bei Serienmarken am Beispiel der aktuellen Entscheidung des LG Hamburg<br />

„BÖRSEVZ“<br />

WRP 2009, 133<br />

(9) Eichelberger Werktitelschutz für Domainnamen K&R 2009, 778<br />

(10) Müller „.eu“-Domains: Widerruf auf Grund zweijähriger Nichtbenutzung ab Domainregistrierung. Zugleich eine<br />

Anmerkung zu den Entscheidungen des Tschechischen Schiedsgerichts Nr. 05208 – HAUG und Nr. 05231 –<br />

BOLTZE<br />

GRUR Int. 2009, 653<br />

(11) Reinholz/Schätzle Domainrecht – eine Bilanz der Rechtsprechung aus den Jahren 2008/2009 K&R 2009, 606<br />

(12) Weisert Die Domain als namensgleiches Recht? Die Büchse der Pandora öffnet sich. Zugleich Anmerkung zum Urteil<br />

BGH, I ZR 159/05, v. 24.4.2008 – afilias.de<br />

WRP 2009, 128<br />

VI. Schwerpunkt 6: Urheberrecht<br />

Die Schwerpunkte der im Jahr 2009 publizierten urheberrechtlichen<br />

Entscheidungen waren der Auskunftsanspruch nach<br />

§ 101 UrhG, Datenbankrechte, der Handel mit Gebrauchtsoftware<br />

sowie Fragen des Streamings und der Aufzeichnung von<br />

Fernsehprogrammen. Daneben gab es auch bedeutende Entscheidungen<br />

zu allgemeinen lizenzrechtlichen Fragen.<br />

1. Auskunftsanspruch nach § 101 UrhG<br />

Der zum 1.9.2008 erweiterte Auskunftsanspruch nach § 101<br />

UrhG, der nun auch gegen Dritte (z.B. Internetprovider) gerichtet<br />

werden kann, war im Jahr 2009 Gegenstand zahlreicher landes-<br />

und oberlandesgerichtlicher Entscheidungen. Die Gerichte<br />

beschäftigten sich eingehend mit den auslegungsbedürftigen<br />

Begrifflichkeiten „gewerbliches Ausmaß“ und „Offensichtlich-<br />

keit“ der Urheberrechtsverletzungen. Ein gewerbliches Ausmaß<br />

soll beispielsweise bei der Bereitstellung von neuen Filmen<br />

– OLG Frankfurt/M. (2), LG Köln (9) – und Alben oder Songs in<br />

der aktuellen Verkaufsphase – OLG Köln (3), LG Köln (12) – und<br />

beim Angebot umfangreicher Dateien – OLG Karlsruhe (1) –<br />

gegeben sein. Ein einmaliger Download oder Upload genügt<br />

regelmäßig nicht – OLG Oldenburg (6), OLG Zweibrücken (7),<br />

LG Kiel (8), LG Frankenthal (11) –, es sei denn, es handelt sich<br />

um besonders wertvolle Inhalte, LG Kiel (8), z.B. um Software<br />

im Wert von a 400,–, OLG Zweibrücken (4). Nicht einig waren<br />

sichdieGerichtedarüber,obeine doppelte Erwerbsmäßigkeit<br />

sowohl der Verletzung als auch der Dienstleistung erforderlich<br />

ist (OLG Zweibrücken (7)) oder nicht (LG Bielefeld (10, 13)). Mit<br />

Spannung ist ein BGH-Spruch zum neuen § 101 UrhG zu erwarten.<br />

18 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Zu den verfahrensrechtlichen Aspekten des § 101 UrhG<br />

s. Schwerpunkt 12, zu den datenschutzrechtlichen Aspekten<br />

Schwerpunkt 11, vgl. auch Schwerpunkt 10 zu strafrechtlichen<br />

Gesichtspunkten.<br />

2. Datenbanken<br />

Der BGH (16) setzte sich in der Entscheidung „Elektronischer<br />

Zolltarif“ mit mehreren wesentlichen Fragen des Schutzes von<br />

Datenbanken auseinander. Demnach stellt die vollständige Kopie<br />

zum Zwecke des Datenabgleichs zur Aktualisierung eines eigenen<br />

Produkts einen Eingriff in das Vervielfältigungsrecht des<br />

Datenbankherstellers dar. Hingegen soll nach dem OLG Hamburg<br />

(17) das Datenbankrecht nicht durch softwaregesteuerte<br />

Suchanfragen einer externen Suchmaschine an eine Datenbank<br />

verletzt sein, selbst wenn diese in sehr kurzen Zeitabständen<br />

und zentral für mehrere gleichartige Datenbanken (konkret: Online-Automobilbörsen)<br />

durchgeführt werden, sodass die Nutzer<br />

die Websites der Datenbank-Betreiber gar nicht mehr aufsuchen<br />

müssen. Zum gleichen Ergebnis kam das OLG Frankfurt/M.<br />

(18) in seinem Urteil zum sog. Screen-Scraping, einem Verfahren,<br />

in dem Daten (dort: Online-Flugdaten) von einer fremden<br />

Website automatisch gesammelt und über die eigene Website<br />

zugänglich gemacht werden; dazu Deutsch (8) sowie zu den<br />

lauterkeitsrechtlichen Aspekten vgl. Schwerpunkt 4. Nach dem<br />

OLG Köln (19) soll die Entnahme von ca. 10 % der Daten aus<br />

einer Datenbank die für einen Eingriff erforderliche Wesentlichkeitsschwelle<br />

ebenfalls nicht überschreiten; dazu Herrmann/<br />

Dehißelles (9). Auch der EuGH (15) konkretisierte die Anforderungen<br />

an einen Eingriff in Datenbanken.<br />

3. Software<br />

Nach dem BGH (20)muss,wereinefremdeSoftwareimInternet<br />

öffentlich zugänglich machen will, vorher sorgfältig prüfen, ob<br />

der Urheber eine entsprechende Erlaubnis erteilt hat. Das OLG<br />

Düsseldorf (21) und das OLG Frankfurt/M. (22) stärkten in zwei<br />

Urteilen zum Handel mit Gebrauchtsoftware die unter den Gerichten<br />

vorherrschende (aber längst nicht selbstverständliche)<br />

Ansicht, der urheberrechtliche Erschöpfungsgrundsatz könne<br />

nur auf körperliche Werkstücke Anwendung finden und daher<br />

eine Weitergabe von Software auf anderen als den ursprünglichen<br />

Datenträgern nicht legitimieren. Das LG Düsseldorf (24)<br />

hatte in der Vorinstanz die gegenteilige Ansicht vertreten.<br />

A. Rechtsprechung<br />

4. Musik, Töne, Bilder, Videos, Fernsehen<br />

Sehr zu Gunsten der Tonträgerhersteller entschied der BGH (28)<br />

im Fall „Metall auf Metall“: bereits die Entnahme kleinster Tonfetzen<br />

sei urheberrechtlich relevant; dazu Röhl (25). Zur Schadensberechnung<br />

bei der Verwendung von Tonausschnitten s.<br />

BGH (29). Die Verwendung als Handy-Klingelton ist nach dem<br />

BGH (27) regelmäßig eine Entstellung oder vergleichbare Beeinträchtigung<br />

des betreffenden Musikwerks und daher einwilligungspflichtig.<br />

Die Verwendung fremder Fotos bei Onlineauktionen im Internet<br />

wurde vom OLG Brandenburg (31, 33) und vom OLG Köln (34)<br />

als Urheberrechtsverletzung bewertet. Das LG Hamburg (37)<br />

hält gar die Google-Bildersuche für rechtswidrig; dazu Heymann/Nolte<br />

(18), Niemann (22) und Ott (24).<br />

Die urheberrechtlichen Grenzen für das Betreiben von Internet-<br />

Videorecordern hat der BGH (25) im Urteil „Shift.TV“ nur abstrakt<br />

beschrieben und an die Vorinstanz zurückverwiesen. Jeweils<br />

abhängig von den konkreten technischen Gegebenheiten<br />

könne die Zuleitung zu den Speichervorrichtungen eine Sendung<br />

sein, die Speicherung eine Vervielfältigung und die Bereithaltung<br />

zum Abruf eine öffentliche Zugänglichmachung. Aus<br />

der Literatur s. dazu Hilber/Litzka (19) und Niemann (23). Zur<br />

zeitgleichen Rundfunkverbreitung über das Internet s. den<br />

Zattoo-Fall des LG Hamburg (36), sowie allgemein zum Sendebegriff,<br />

zum Streaming und Webcasting Büscher/Müller (15), Fischer<br />

(16), Gounalakis (17), Klatt (20), Weber (27) und Wolff (28).<br />

5. Sonstiges und Allgemeines<br />

Der BGH fällte zwei wichtige Urteile zur Berechnung des Schadensersatzes<br />

in Absatzketten (38, 39); zum Schadensersatz s.<br />

auch Kochendörfer (38) und v. Ungern-Sternberg (49). Für die lizenzrechtliche<br />

Dogmatik wichtig sind die BGH-Entscheidungen<br />

über das Bestehenbleiben von abgeleiteten Nutzungsrechten<br />

bei Wegfall des Stammrechts (40) – dazu Scholz (43) – und über<br />

die doppelte Nutzungsrechtseinräumung (41).<br />

Für die internationale Lizenzierung von Musikwerken sind die<br />

Urteile des LG München I (46) zur CELAS und des LG Mannheim<br />

(49) zur CISAC interessant. Zur Musiklizenzierung s. auch Jani<br />

(35), Müller (40), beide insb. zur CELAS, und Vianello (50).<br />

SEBASTIAN NEURAUTER<br />

Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

1. Auskunftsanspruch nach § 101 UrhG<br />

(1) OLG Karlsruhe B.v. 1.9.2009 – 6 W 47/09 Gewerbliches Ausmaß ZUM 2009, 957<br />

(2) OLG Frankfurt/M. B.v. 12.5.2009 – 11 W 21/09 Gewerbliches Ausmaß MMR 2009, 542<br />

(3) OLG Köln B.v. 9.2.2009 – 6 W 182/08 Gewerbliches Ausmaß – Die schöne Müllerin MMR 2009, 334<br />

(4) OLG Zweibrücken B.v. 2.2.2009 – 3 W 195/08 Gewerbliches Ausmaß MMR 2009, 702<br />

(5) OLG Hamburg U.v. 3.12.2008 – 5 U 143/03 Umfang des Auskunftsanspruchs – Wagenfeld-<br />

Leuchte II<br />

MMR 2009, 721 (Ls.) = ZUM 2009, 482<br />

(6) OLG Oldenburg B.v. 1.12.2008 – 1 W 76/08 Gewerbliches Ausmaß MMR 2009, 188<br />

(7) OLG Zweibrücken B.v. 27.10.2008 – 3 W 184/08 Gewerbliches Ausmaß MMR 2009, 43<br />

(8) LG Kiel B.v. 6.5.2009 – 2 O 112/09 Gewerbliches Ausmaß MMR 2009, 643<br />

(9) LG Köln B.v. 30.4.2009 – 9 OH 388/09 Gewerbliches Ausmaß MMR 2009, 645<br />

(10) LG Bielefeld B.v. 20.3.2009 – 4 OH 49/09 Gewerbliches Ausmaß MMR 2009, 870 (Ls.)<br />

(11) LG Frankenthal B.v. 6.3.2009 – 6 O 60/09 Offensichtlichkeit und Gewerbliches Ausmaß MMR 2009, 487<br />

(12) LG Köln B.v. 17.12.2008 – 38 OH 8/08 Gewerbliches Ausmaß MMR 2009, 48<br />

(13) LG Bielefeld B.v. 11.9.2008 – 4 O 328/08 Gewerbliches Ausmaß MMR 2009, 70 (Ls.)<br />

(14) LG Darmstadt B.v. 9.10.2008 – 9 Qs 490/08 Gewerbliches Ausmaß MMR 2009, 52 m. Anm. Bär<br />

Zum Auskunftsanspruch s.a. Schwerpunkt 10, Schwerpunkt 11 und Schwerpunkt 12.<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 19


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

2. Datenbanken<br />

(15) EuGH U.v. 5.3.2009 – Rs. C-545/07 Datenentnahme aus Datenbank – Apis-Hristovich<br />

EOOD/Lakorda AD<br />

(16) BGH U.v. 30.4.2009 – I ZR 191/05 Verletzung des Datenbankrechts durch Datenabgleich<br />

– Elektronischer Zolltarif<br />

(17) OLG Hamburg U.v. 16.4.2009 – 5 U 101/08 Datenbankrecht von „autoscout24.de“ MMR 2009, 770<br />

(18) OLG Frankfurt/M. U.v. 5.3.2009 – 6 U 221/08 Vermittlung von Flugtickets durch<br />

Screen-Scraping<br />

(19) OLG Köln U.v. 14.11.2008 – 6 U 57/08 Urheberrechtsschutz einer Internet-Bewertungsdatenbank<br />

Zum Screen-Scraping s.a. Schwerpunkt 4.<br />

3. Software<br />

(20) BGH U.v. 20.5.2009 – I ZR 239/06 Einstellen fremder Software in das Internet –<br />

CAD-Software<br />

GRUR 2009, 572 m. Anm. Eickemeier<br />

MMR 2009, 615 m. Anm. Rössel = K&R 2009,<br />

579 m. Anm. Stadler<br />

MMR 2009, 400<br />

MMR 2009, 191<br />

(21) OLG Düsseldorf U.v. 29.6.2009 – I-20 U 247/08 Verkauf gebrauchter Software MMR 2009, 629<br />

MMR 2009, 756 m. Anm. Kaufmann<br />

(22) OLG Frankfurt/M. B.v. 12.5.2009 – 11 W 15/09 Handel mit Gebrauchtsoftware MMR 2009, 544 m. Anm. Bräutigam = CR 2009,<br />

423 m. Anm. Hilber/Rabus = K&R 2009, 486 m.<br />

Anm. Söbbing<br />

(23) OLG Düsseldorf U.v. 25.11.2008 – 20 U 72/06 Rechte des Miturhebers von Spielesoftware MMR 2009, 215 (Ls.) = ZUM-RD 2009, 182<br />

(24) LG Düsseldorf U.v. 26.11.2008 – 12 O 431/08 Weiterverkauf gebrauchter Anwalt-Software MMR 2009, 216 (Ls.) = CR 2009, 221 m. Anm. Witt<br />

4. Musik, Töne, Bilder, Videos, Fernsehen<br />

(25) BGH U.v. 22.4.2009 – I ZR 216/06 Online-Videorecorder – Shift.TV MMR 2009, 620 m. Anm. Brisch/Laue = CR 2009,<br />

598 m. Anm. Lüghausen = NJW 2009, 3511 m.<br />

Anm. Rössel = GRUR 2009, 845 m. Anm. <strong>Beck</strong>er<br />

= K&R 2009, 573 m. Anm. Damm<br />

(26) BGH U.v. 15.1.2009 – I ZR 57/07 P2P-Streaming-Software Cybersky MMR 2009, 625<br />

(27) BGH U.v. 18.12.2008 – I ZR 23/06 Handy-Klingeltöne MMR 2009, 246 = CR 2009, 233 m. Anm. Prill =<br />

K&R 2009, 182 m. Anm. Ventroni = ZUM 2009,<br />

288 m. Anm. Müller = GRUR 2009, 395 m. Anm.<br />

Schulze<br />

(28) BGH U.v. 20.11.2008 – I ZR 112/06 Schutz des Tonträgerherstellers – Metall auf<br />

Metall<br />

(29) BGH U.v. 2.10.2008 – I ZR 6/06 Schadensberechnung bei Verwendung von Tonausschnitten<br />

– Whistling for a train<br />

(30) OLG Hamburg U.v. 24.6.2009 – 5 U 165/08 Entschlüsselung des Premiere-Fernsehprogramms<br />

MMR 2009, 253 m. Anm. Hoeren = JZ 2009, 471<br />

m. Anm. Schack = K&R 2009, 177 m. Anm. Röhl<br />

= ZUM 2009, 219 m. Anm. Stieper = GRUR 2009,<br />

403 m. Anm. Lindhorst<br />

MMR 2009, 215 (Ls.) = ZUM 2009, 225<br />

MMR 2009, 851<br />

(31) OLG Brandenburg U.v. 15.5.2009 – 6 U 37/08 Verwendung fremder Fotos in Onlineauktion MMR 2009, 721 (Ls.) = GRUR-RR 2009, 413<br />

(32) OLG Hamburg U.v. 11.2.2009 – 5 U 154/07 Internet-Musikdienst – StayTuned III MMR 2009, 560<br />

(33) OLG Brandenburg U.v. 3.2.2009 – 6 U 58/08 Verwendung eines Produktfotos bei eBay-Auktion MMR 2009, 258<br />

(34) OLG Köln U.v. 26.9.2008 – 6 U 111/08 Abbildung von Kunstwerken in einem Auktionsportal<br />

(35) OLG Hamm U.v. 24.6.2008 – 4 U 25/08 Fahrlässige Urheberrechtsverletzung durch<br />

Video auf Website<br />

(36) LG Hamburg U.v. 8.4.2009 – 308 O 660/08 Weitersendung von Fernsehen über das Internetprotokoll<br />

– Zattoo<br />

MMR 2009, 197<br />

MMR 2009, 435 (Ls.) = ZUM 2009, 159<br />

ZUM 2009, 582<br />

(37) LG Hamburg U.v. 26.9.2008 – 308 O 42/06 Google-Bildersuche MMR 2009, 55 m. Anm. Hoeren = CR 2009, 47<br />

m. Anm. Kleinemenke<br />

5. Sonstiges und Allgemeines<br />

(38) BGH U.v. 14.5.2009 – I ZR 98/06 Schadensersatz: Berechnung des Verletzergewinns;<br />

Lieferkette – Tripp-Trapp-Stuhl<br />

(39) BGH U.v. 26.3.2009 – I ZR 44/06 Berechnung von Schadensersatz in der Absatzkette<br />

– Resellervertrag<br />

(40) BGH U.v. 26.3.2009 – I ZR 153/06 Kein Erlöschen eines abgeleiteten Nutzungsrechts<br />

bei Erlöschen des Stammrechts – Reifen<br />

Progressiv<br />

(41) BGH U.v. 4.12.2008 – I ZR 49/06 Doppelte Nutzungsrechtseinräumung – Mambo<br />

No. 5<br />

(42) BGH U.v. 20.11.2008 – I ZR 62/06 Vergütung für Betreiben von Kopiergeräten<br />

nach altem Recht – Kopierläden II<br />

NJW 2009, 3722 = CR 2009, 705 m. Anm.<br />

Klawitter<br />

MMR 2009, 762<br />

MMR 2009, 838 = K&R 2009, 712 m. Anm.<br />

Reinhard = ZUM 2009, 852 m. Anm. Reber<br />

GRUR 2009, 939<br />

MMR 2009, 290 (Ls.) = ZUM 2009, 405<br />

(43) BGH U.v. 2.10.2008 – I ZR 18/06 Keine Gerätevergütung für PC MMR 2009, 182 m. Anm. Arlt = ZUM 2009, 152<br />

m. Anm. Wandtke/Dietz<br />

(44) OLG Köln B.v. 28.8.2008 – 6 W 110/08 Urheberrechtsfähigkeit von nichtamtlichen Leitsätzen<br />

(45) OLG Hamburg U.v. 9.4.2008 – 5 U 151/07 Stadtplankarten-Ausschnitte MMR 2009, 133<br />

MMR 2009, 198 = ZUM 2009, 243 m. Anm.<br />

Nennen<br />

20 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(46) LG München I U.v. 25.6.2009 – 7 O 4139/08 Mechanische Vervielfältigungsrechte im Online-<br />

Bereich – CELAS<br />

(47) LG Frankfurt/M. U.v. 13.5.2009 – 2-06 O 172/09 Digitalisierte Werke an Leseplätzen in Bibliotheken<br />

(48) LG München I U.v. 14.1.2009 – 21 S 4032/08 Urheberrechtsvermutung bei Stadtplänen im<br />

Internet<br />

(49) LG Mannheim U.v. 7.11.2008 – 7 O 224/08<br />

Kart<br />

B. Literatur<br />

Territorial begrenzte Urheberrechtslizenzen –<br />

CISAC<br />

MMR 2009, 578 (Ls.) = K&R 2009, 658 m. Anm.<br />

v. Albrecht<br />

MMR 2009, 578 (Ls.) = ZUM 2009, 662 m. Anm.<br />

Schöwerling = K&R 2009, 512 m. Anm. Jani =<br />

CR 2009, 536 m. Anm. Heckmann<br />

MMR 2009, 274<br />

MMR 2009, 506 (Ls.) = ZUM 2009, 253<br />

Verfasser Titel Fundstelle<br />

1. Auskunftsanspruch nach § 101 UrhG<br />

(1) Bierekoven Das gewerbliche Ausmaß in § 101 UrhG ITRB 2009, 158<br />

(2) Hoffmann Das Auskunftsverfahren nach § 101 Abs. 9 UrhG n.F. – Überblick über die Rechtsprechung im ersten Jahr<br />

nach Inkrafttreten der gesetzlichen Neuregelung<br />

MMR 2009, 655<br />

(3) Kuper § 101 UrhG: Glücksfall oder Reinfall für Rechteinhaber? ITRB 2009, 12<br />

(4) Maaßen Urheberrechtlicher Auskunftsanspruch und Vorratsdatenspeicherung MMR 2009, 511<br />

(5) Mantz Die Rechtsprechung zum neuen Auskunftsanspruch nach § 101 UrhG K&R 2009, 21<br />

(6) Musiol Erste Erfahrungen mit der Anwendung des § 101 IX UrhG – wann erreicht die Verletzung ein „gewerbliches<br />

Ausmaß“?<br />

GRUR-RR 2009, 1<br />

(7) Solmecke/Kost Aktuelle Entwicklungen zum Thema Filesharing K&R 2009, 772<br />

Zum Auskunftsanspruch s.a. Schwerpunkt 10, Schwerpunkt 11 und Schwerpunkt 12.<br />

2. Datenbanken<br />

(8) Deutsch Die Zulässigkeit des so genannten „Screen-Scraping“ im Bereich der Online-Flugvermittler GRUR 2009, 1027<br />

(9) Herrmann/<br />

Dehißelles<br />

Das Schutzrecht sui generis an Datenbanken K&R 2009, 23<br />

Zum Screen-Scraping s.a. Schwerpunkt 4.<br />

3. Software<br />

(10) Eilmansberger Immaterialgüterrechtliche und kartellrechtliche Aspekte des Handels mit gebrauchter Software GRUR 2009, 1123<br />

(11) Haberstumpf Der Handel mit gebrauchter Software und die Grundlagen des Urheberrechts CR 2009, 345<br />

(12) Schneider Rechnerspezifische Erschöpfung bei Software im Bundle ohne Datenträgerübergabe CR 2009, 553<br />

(13) Sosnitza Gemeinschaftsrechtliche Vorgaben und urheberrechtlicher Gestaltungsspielraum für den Handel mit<br />

gebrauchter Software<br />

ZUM 2009, 521<br />

(14) Zimmeck Grundlagen der Nutzungsrechtsübertragung an urheberrechtlich geschützten Computerprogrammen durch<br />

den Lizenznehmer<br />

ZGE 2009, 324<br />

4. Musik, Töne, Bilder, Videos, Fernsehen<br />

(15) Büscher/Müller Urheberrechtliche Fragestellungen des Audio-Video-Streamings GRUR 2009, 558<br />

(16) Fischer Der Begriff des Sendens aus urheberrechtlicher und aus rundfunkrechtlicher Sicht ZUM 2009, 465<br />

(17) Gounalakis Der Begriff des Sendens aus urheberrechtlicher Sicht ZUM 2009, 447<br />

(18) Heymann/Nolte Blockiert das Urheberrecht sinnvolle Informationsdienste? – Zur rechtlichen Beurteilung der Bildersuche K&R 2009, 759<br />

(19) Hilber/Litzka Wer ist urheberrechtlicher Nutzer von Software bei Outsourcing-Vorhaben? – Bestimmung des Begriffs des<br />

urheberrechtlichen Nutzers unter Berücksichtigung des Urteils des Bundesgerichtshofs zum internetbasiertenpersönlichenVideorecorder<br />

ZUM 2009, 730<br />

(20) Klatt Die urheberrechtliche Einordnung personalisierter Internet-Radios CR 2009, 517<br />

(21) Mitsdörffer/<br />

Gutfleisch<br />

„Geo-Sperren“ – wenn Videoportale ausländische Nutzer aussperren – Eine urheberrechtliche Betrachtung MMR 2009, 731<br />

(22) Niemann Schrankenlose Bildersuche? – Zur entsprechenden Anwendung von § 49 UrhG auf Bildersuchmaschinen CR 2009, 97<br />

(23) Niemann Shift der urheberrechtlichen Verwertungsrechte in der arbeitsteiligen digitalen Welt CR 2009, 661<br />

(24) Ott Bildersuchmaschinen und Urheberrecht – Sind Thumbnails unerlässlich, sozial nützlich, aber rechtswidrig? ZUM 2009, 345<br />

(25) Röhl Die urheberrechtliche Zulässigkeit des Tonträger-Sampling K&R 2009, 172<br />

(26) Stang Freie Verwendung von Abbildungen gemeinfreier Werke? Zur urheberrechtlichen Bewertung von Angeboten<br />

gemeinfreier Bilder bei Wikipedia und Wikimedia Commons<br />

ZGE 2009, 167<br />

(27) Weber Die Reichweite des urheberrechtlichen Sendebegriffs aus Sicht der Europäischen Rundfunkunion EBU ZUM 2009, 460<br />

(28) Wolff Rechtsfragen im Umgang mit Webradioangeboten ITRB 2009, 177<br />

5. Sonstiges und Allgemeines<br />

(29) Bisges Grenzen des Zitatrechts im Internet GRUR 2009, 730<br />

(30) Bohne/Elmers Die Digitalisierung von Wissen in der Informationsgesellschaft und ihre rechtliche Regulierung WRP 2009, 586<br />

(31) Czernik § 137 l UrhG – Eine ungewöhnliche Übergangsregelung GRUR 2009, 913<br />

(32) Hegemann/Heine Für ein Leistungsschutzrecht der Presseverleger AfP 2009, 201<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 21


Verfasser Titel Fundstelle<br />

(33) Hilty Renaissance der Zwangslizenzen im Urheberrecht? – Gedanken zu Ungereimtheiten auf der urheberrechtlichen<br />

Werkschöpfungskette<br />

GRUR 2009, 633<br />

(34) Hirschfelder Open Access – Zweitveröffentlichungsrecht und Anbietungspflicht als europarechtlich unzulässige Schrankenregelungen?<br />

MMR 2009, 444<br />

(35) Jani Alles eins? – Das Verhältnis des Rechts der öffentlichen Zugänglichmachung zum Vervielfältigungsrecht ZUM 2009, 722<br />

(36) Katko/Maier Computerspiele – die Filmwerke des 21. Jahrhunderts? MMR 2009, 306<br />

(37) Kindt Grundrechtsschutz für Raubkopierer und Musikpiraten? MMR 2009, 147<br />

(38) Kochendörfer Verletzerzuschlag auf Grundlage der Enforcement-Richtlinie? ZUM 2009, 389<br />

(39) Ladeur Kunstfreiheit, digitale Kunst und Urheberrecht KUR 2009, 181<br />

(40) Müller Rechtewahrnehmung durch Verwertungsgesellschaften bei der Nutzung von Musikwerken im Internet ZUM 2009, 121<br />

(41) Peifer Wissenschaftsmarkt und Urheberrecht: Schranken, Vertragsrecht, Wettbewerbsrecht GRUR 2009, 22<br />

(42) Risthaus Spiele und Spielregeln im Urheberrecht – Rien ne va plus? WRP 2009, 698<br />

(43) Scholz Zum Fortbestand abgeleiteter Nutzungsrechte nach Wegfall der Hauptlizenz – Zugleich Anmerkung zu BGH<br />

„Reifen Progressiv“<br />

GRUR 2009, 1107<br />

(44) Seipenbusch Piraten jenseits der Pirate Bay – Immaterialgüterrechte im Informationszeitalter MMR 2009, 293<br />

(45) Spies Frankreich: Eins, zwei, drei, das Internet ist weg – oder doch nicht? MMR 2009, 437<br />

(46) Steinhauer Pflichtablieferung von Netzpublikationen K&R 2009, 161<br />

(47) Steinhauer Probleme kooperativer Digitalisierung für elektronische Leseplätze in Bibliotheken K&R 2009, 688<br />

(48) v. Ungern-Sternberg<br />

(49) v. Ungern-Sternberg<br />

Schlichte einseitige Einwilligung und treuwidrig widersprüchliches Verhalten des Urheberberechtigten bei<br />

Internetnutzungen<br />

GRUR 2009, 369<br />

Einwirkung der Durchsetzungsrichtlinie auf das deutsche Schadensersatzrecht GRUR 2009, 460<br />

(50) Vianello Lizenzierung von Musik in nutzergenerierten Videos – Der steinige Weg zur Verwendung im Internet MMR 2009, 90<br />

(51) Wille Einräumung von Rechten an unbekannten Nutzungsarten als überraschende Klausel i.S. des § 305c I BGB GRUR 2009, 470<br />

VII. Schwerpunkt 7: Persönlichkeits- und<br />

Immaterialgüterrecht<br />

Endlich hat sich der BGH in der sog. „Spickmich“-Entscheidung<br />

zu der Zulässigkeit von Bewertungen in Meinungsforen geäußert.<br />

Dies hat die Literatur zum Anlass für zahlreiche Diskussionen<br />

genommen. Ein weiterer Schwerpunkt lag im Berichtszeitraum<br />

2009 in vermeintlichen Persönlichkeitsrechtsverletzungen<br />

durch individualisierte Medienberichterstattungen.<br />

1. Bewertungsforen<br />

Rechtsprechung und Literatur befassten sich 2009 mit Meinungsäußerungen<br />

in Bewertungsforen wie spickmich.de und<br />

meinprof.de. Der BGH (1) hat in dem „Spickmich“-Urteil die Erhebung,<br />

Speicherung und Übermittlung der Daten für zulässig<br />

erachtet. Auch ohne die Einwilligung der betroffenen Lehrerin<br />

sei dies nach § 29 BDSG dann zulässig, wenn kein schutzwürdiges<br />

Interesse an dem Ausschluss der Datenerhebung und -speicherung<br />

gegeben sei. Damit hat der BGH entgegen der Ansicht<br />

des Berufungsgerichts den Anwendungsbereich des § 29 BDSG<br />

und nicht den des § 28 BDSG für eröffnet gesehen, da die Beklagten<br />

keinen eigenen Geschäftszweck voraussetzen, sondern<br />

vielmehr die Daten geschäftsmäßig zur Übermittlung an Dritte<br />

erheben und speichern.<br />

Der Begriff des schutzwürdigen Interesses verlangt eine Abwägung<br />

des Interesses des Betroffenen an dem Schutz seiner Daten<br />

und des Stellenwerts, den die Offenlegung und Verwendung<br />

der Daten für ihn habe, mit den Interessen der Nutzer, für deren<br />

Zweck die Speicherung erfolge, unter Berücksichtigung der objektiven<br />

Wertordnung der Grundrechte. Dabei stellen die Bewertungen,<br />

bestehend aus vorgegebenen Kriterien wie „cool<br />

und witzig“, „beliebt“, „motiviert“, „menschlich“, „faire Noten“<br />

und „guter Unterricht“, auf spickmich.de Meinungsäußerungen<br />

über die berufliche Tätigkeit der Lehrerin dar. Daraus<br />

könne sich laut BGH kein entgegenstehendes Interesse der Lehrerin<br />

ergeben, da berufsbezogene Bewertungen, die als Äußerungen<br />

im Rahmen der Sozialsphäre zu qualifizieren seien, nicht<br />

zu dem gleichen Schutz führen wie Meinungsäußerungen im<br />

Rahmen der Privatsphäre. Die Äußerungen haben weiterhin<br />

auch keinen schmähenden oder beleidigenden Charakter. Auch<br />

die Anonymität der Bewertungen führe nicht zu einer Unzulässigkeit,<br />

da eine Zuordnung nicht erforderlich sei. Die anonyme<br />

Nutzung sei dem Internet vielmehr immanent.<br />

In Bezug auf die Übermittlung der Daten urteilte der BGH,dass<br />

auf Grund der geringen Aussagekraft und Eingriffsqualität der<br />

Bewertungen sowie der Zugangsbeschränkung zum Bewertungsportal<br />

die Datenübermittlung zulässig sei. Besondere<br />

Umstände, die bei einer Gesamtabwägung zwischen Persönlichkeitsschutz<br />

der bewerteten Person nach Art. 2 Abs. 1 GG<br />

i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG und Kommunikationsfreiheit nach<br />

Art. 5 Abs. 1 GG für die Lehrerin sprächen, wurden auch nicht<br />

vorgetragen.<br />

Ladeur (Anm. zu (1)) hält die Entscheidung des BGH nicht für<br />

überzeugend. Er zeigt auf, dass der BGH nach seiner Ansicht das<br />

Medienprivileg gem. § 41 BDSG hätte anwenden müssen. Weiterhin<br />

werde das Urteil nicht den Besonderheiten der Medienöffentlichkeit<br />

gerecht, was sich auch an der Unterscheidung zwischen<br />

Privatsphäre und beruflicher Tätigkeit zeige. Darüber hinaus<br />

sei ein öffentliches Interesse an der Verbreitung der Bewertungen<br />

nicht ersichtlich. Auch Kulow (6) sieht in dem Urteil des<br />

BGH den besonderen Status von Schulen und Lehrern als nicht<br />

ausreichend berücksichtigt. Es sei nicht nachvollziehbar, die<br />

Kommunikationsfreiheit über das Persönlichkeitsrecht der Lehrer<br />

zu stellen. Er fordert zumindest eine ausdrückliche Einverständniserklärung<br />

des Lehrers. Karger (5) kritisiert, dass Personen<br />

in Bewertungsforen auf eine einzige Zahl reduziert würden<br />

und weist auf die zunehmende Verbreitung von Bewertungsforen<br />

hin, sodass es auch denkbar sei, dass Richter selbst auf diese<br />

Weise bewertet werden könnten. Haensle/Reichold (Anm. zu<br />

(1)) setzen sich in ihrer Anmerkung ebenfalls kritisch mit der Entscheidung<br />

des BGH auseinander, folgen diesem jedoch im Ergebnis.<br />

Auch Spickhoff (8) schließt sich der Argumentation des<br />

BGH an, hätte es jedoch gerne gesehen, wenn dieser eine automatische<br />

Löschung von Bewertungen nach Ablauf einer gewissen<br />

Zeit in Erwägung gezogen hätte. Auch Benotungen auf der<br />

22 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Bewertungsplattform „meinprof.de“ wurden vom LG Regensburg<br />

(3) als zulässige Meinungsäußerungen gewertet.<br />

2. Medienberichterstattung<br />

Im Jahr 2009 entschied das BVerfG (4), dass auch eine individualisierende<br />

Medienberichterstattung bei Sexualstraftaten verfassungsgemäß<br />

sei. Ein ehemaliger Bundesligaspieler richtete sich<br />

gegen die namentliche und bildliche Berichterstattung über ihn<br />

in einem Internetportal anlässlich einer von ihm begangenen<br />

Vergewaltigung. Zwar greife die Berichterstattung in dessen allgemeines<br />

Persönlichkeitsrecht ein. Jedoch seien bei Sexualstraftaten<br />

die gewalttätigen Übergriffe in die sexuelle Selbstbestimmung<br />

und die körperliche Unversehrtheit des Opfers tatbestimmend.<br />

Daraus ergebe sich, dass die Begehung einer Sexualstraftat<br />

nicht zur absolut geschützten Intimsphäre des Täters gehöre,<br />

sondern vielmehr sein allgemeines Persönlichkeitsrecht hinter<br />

dem Interesse der Öffentlichkeit an einer umfassenden Berichterstattung<br />

zurückzustehen habe. Jahn (13) stellt fest, dass auch<br />

eine unangenehme Berichterstattung ihre Berechtigung habe<br />

und Prominente sich nur gerne im Glanze der Berichterstattung<br />

sonnen, wenn diese ihrem Interesse entspricht.<br />

Das OLG Hamburg (8, 10) befasste sich in zwei parallelen Verfahren<br />

mit dem Problem, inwieweit eine Berichterstattung über<br />

einen unmittelbar vor der Entlassung stehenden Straftäter in<br />

einem Online-Archiv gespeichert und verbreitet werden dürfe.<br />

Dabei sah das Gericht in der beanstandeten Meldung unter<br />

Nennung des vollen Namens, während sich der Straftäter noch<br />

17 BGH, U. v. 15.12.2009 – VI ZR 227/08, MMR 2010, 438 – in diesem Heft.<br />

A. Rechtsprechung<br />

in Haft befand, eine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts.<br />

Ein verurteilter Straftäter brauche eine derartige Veröffentlichung<br />

nicht mehr zu dulden, wenn die das öffentliche Interesse<br />

veranlassende Tat mit der Strafverfolgung und strafgerichtlichen<br />

Verurteilung die Reaktion der Gemeinschaft erfahren<br />

habe und die Öffentlichkeit hierüber hinreichend informiert<br />

worden sei. Im Hinblick auf die Resozialisierung könne nicht entscheidend<br />

sein, dass Meldungen im Internet dauerhaft abrufbar<br />

gehalten würden und anhand ihres Datums als ältere Meldungen<br />

erkennbar seien. Vielmehr sei ausschlaggebend, ob die seinen<br />

Namen oder sein Bild enthaltende Meldung gegenwärtig<br />

verbreitet werde. Die einmal rechtmäßig in das Internet eingestellte<br />

Äußerung befreie den Verbreiter damit nicht von seiner<br />

Pflicht zu überprüfen, ob die Zugänglichmachung dieser Informationen<br />

auch noch weiterhin rechtmäßig sei. Hoecht (11)<br />

lehnt eine online archivierte identifizierende Berichterstattung<br />

über einen Straftäter nicht allgemein ab. Allerdings merkt sie<br />

an, dass diese Berichte nur über eine gezielte Suche auffindbar<br />

sein dürften und argumentiert hierbei mit dem Resozialisierungsgedanken.<br />

Eine erneute Berichterstattung sei jedoch unzulässig.<br />

Inzwischen hat der BGH17 entschieden, dass Deutschlandradio<br />

in dem für Altmeldungen vorgesehen Teil der Internet-Homepage<br />

(„Online-Archiv“) Mitschriften nicht mehr aktueller<br />

Rundfunkbeiträge weiterhin zum Abruf bereithalten<br />

dürfe, auch wenn diese eine identifizierende Berichterstattung<br />

über einen verurteilten Straftäter enthalten. Das Persönlichkeitsrecht<br />

einschließlich des Resozialisierungsinteresses des<br />

Straftäters sei nicht in erheblicher Weise durch die Meldung<br />

beeinträchtigt.<br />

JULIA ARIELLA BILEK<br />

Gericht<br />

1. Bewertungsforen<br />

Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(1) BGH U.v. 23.6.2009 – VI ZR 196/08 Zulässigkeit von Lehrerbewertungen im Internet MMR 2009, 608 = K&R 2009, 565 m. Anm.<br />

–Spickmich<br />

Roggenkamp = JZ 2009, 961 m. Anm. Ladeur =<br />

DVBl. 2009, 1329 m. Anm. Haensle/Reichold =<br />

ZUM 2009, 753 m. Anm. Graef<br />

(2) LG Köln U.v. 10.6.2009 – 28 S 4/09 Persönlichkeitsrechtsverletzung im Internet: Anspruch<br />

auf Rücknahme/Löschung einer Anbieterbewertung<br />

auf eBay<br />

MMR 2010, 244 (Ls.) = ITRB 2009, 250<br />

(3) LG Regensburg U.v. 2.2.2009 – 1 O 1642/08 Bewertungen im Internet – meinprof.de MMR 2009, 363 (Ls.) = AfP 2009, 175<br />

2. Medienberichterstattung<br />

(4) BVerfG B.v. 10.6.2009 – 1 BvR 1107/09 Individualisierende Medienberichterstattung<br />

auch bei Sexualstraftaten<br />

MMR 2009, 683<br />

(5) BGH U.v. 2.12.2008 – VI ZR 219/06 Üble Nachrede in der Presseberichterstattung:<br />

Anforderungen an die Auslegung komplexer<br />

Äußerungen<br />

MMR 2009, 252<br />

(6) OLG Köln U.v. 28.7.2009 – 15 U 37/09 Anspruch auf Unterlassung und Entschädigung<br />

wegen Veröffentlichung/ Verbreitung eines<br />

Falschzitats<br />

AfP 2009, 603<br />

(7) OLG Rostock B.v. 25.3.2009 – 2 W 10/09 Berichterstattung über Strafprozesse unter<br />

Namensnennung des Angeklagten<br />

MDR 2009, 986<br />

(8) OLG Hamburg U.v. 10.3.2009 – 7 U 64/08 Persönlichkeitsrechtsverletzung durch Artikel in<br />

Onlinearchiv<br />

ZUM 2009, 857<br />

(9) OLG Hamburg U.v. 21.10.2008 – 7 U 51/08 Unterlassungsklage wegen persönlichkeitsrechtsverletzender<br />

Presseberichterstattung:<br />

Betroffenheit eines Dachverbandes deutscher<br />

Athleten durch die Berichterstattung über Verbandsmitglieder<br />

MMR 2009, 504 (Ls.)<br />

(10) OLG Hamburg U.v. 29.7.2008 – 7 U 19/08 Persönlichkeitsschutz in den Medien: Verbreitung<br />

einer archivierten Berichterstattung über<br />

einen vor der Haftentlassung stehenden StraftäterüberdasInternet<br />

ZUM 2009, 232<br />

(11) LG Nürnberg- B.v. 6.2.2009 – 11 O 762/09 Allgemeines Persönlichkeitsrecht: Verbreitung AfP 2009, 177<br />

Fürth<br />

eines Interviews mit einem schwedischen Fernsehsender<br />

in Deutschland<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 23


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(12) AG Ingolstadt U.v. 3.2.2009 – 10 C 2700/08 Berichterstattung mit Fotos aus Diskotheken im<br />

Internet<br />

(13) OVG Hamburg U.v. 4.6.2009 – 4 Bf 213/07 Rechtswidrigkeit der öffentlichen Fahndung<br />

nach Personen mit deren Fotos<br />

3. Veröffentlichung persönlicher Informationen über das Internet durch Dritte<br />

(14) OLG Hamburg U.v. 4.2.2009 – 5 U 180/07 Rechtsverletzendes Foto in Fußball-Internet-<br />

Forum<br />

(15) OLG Karlsruhe U.v. 30.1.2009 – 14 U 131/08 Sportverband darf Spielersperre auf seiner<br />

Homepage veröffentlichen<br />

(16) OLG Koblenz U.v. 28.8.2008 – 2 U 1557/07 Persönlichkeitsrechtsverletzung bei Hinweis auf<br />

nichtadelige Namensträger im Internet<br />

MMR 2009, 436 (Ls.) = ITRB 2009, 269<br />

NVwZ-RR 2009, 878<br />

NJOZ 2009, 2835<br />

MMR 2009, 404<br />

MMR 2009, 434<br />

(17) LG Köln U.v. 24.6.2009 – 28 O 116/09 Zum Unterlassungsanspruch bzgl. der Veröffentlichung<br />

rechtskräftig titulierter Forderungen in<br />

einem Onlineportal<br />

MMR 2009, 652<br />

(18) LG Hamburg U.v. 29.5.2009 – 324 O 1002/08 Veröffentlichung einer amtlichen Mitteilung<br />

eines Leistungssportlers auf Website<br />

CaS 2009, 269 m. Anm. Korff<br />

(19) LG Köln U.v. 28.5.2008 – 28 O 157/08 Unzulässigkeit der Veröffentlichung privater<br />

E-Mails im Internet<br />

RDV 2009, 32<br />

(20) LG Koblenz U.v. 17.4.2008 – 1 O 484/07 Unzulässiges Schuldnerverzeichnis im Internet MMR 2009, 144 (Ls.) = NJOZ 2009, 4452<br />

(21) AG München U.v. 19.8.2009- 161 C 3130/09 Zur Zulässigkeit der Veröffentlichung von Luftbildaufnahmen<br />

MMR 2010, 263 (Ls.) = DuD 2009, 700<br />

(22) AG Hannover U.v. 30.12.2008 – 439 C 9025/<br />

08<br />

Einbinden eines fremden Fotos in eBay-Auktion MMR 2009, 291<br />

4. Sonstige Persönlichkeitsrechtsverletzungen im Internet<br />

(23) BGH U.v. 3.2.2009 – VI ZR 36/07 Allgemeines Unternehmerpersönlichkeitsrecht:<br />

Meinungsfreiheit bei kritischen Äußerungen<br />

über ein Unternehmen<br />

AfP 2009, 137 = EwiR 2009, 413 m. Anm. Jahn<br />

(24) KG B.v. 29.9.2009 – 9 W 135/09 Verletzung des Unternehmenspersönlichkeitsrechts<br />

AfP 2009, 608<br />

(25) KG B.v. 20.2.2009 – 9 W 39/09 Persönlichkeitsrechtsverletzung durch Veröffentlichung<br />

eines Sitzungsprotokolls eines öffentlichen<br />

Gerichtsverfahrens<br />

MMR 2009, 478<br />

(26) KG B.v. 29.1.2009 – 10 W 73/08 Übernahme einer ehrverletzenden Pressemeldung<br />

in private Website<br />

MMR 2009, 482<br />

(27) OLG Köln U.v. 6.1.2009 – 15 U 174/08 Meinungsäußerung im Internet – antisemitischantizionistische<br />

Statements<br />

MMR 2009, 265<br />

(28) OLG Frankfurt/M. U.v. 23.12.2008 – 11 U 21/08 Bildagentur haftet für Bildverbreitung ohne Einwilligung<br />

des Abgebildeten<br />

K&R 2009, 191<br />

(29) OLG Köln U.v. 23.12.2008 – 15 U 93/08 Verletzung des Persönlichkeitsrechts durch eine<br />

Plakatkampagne<br />

AfP 2009, 156<br />

(30) OLG Stuttgart U.v. 26.11.2008 – 4 U 109/08 Suchergebnis als Persönlichkeitsrechtsverletzung MMR 2009, 190 = CR 2009, 187 m. Anm.<br />

Dietrich/Nink<br />

(31) OLG Nürnberg B.v. 22.6.2008 – 3 W 1128/08 Pflicht des Suchmaschinenbetreibers zur Sperrung<br />

bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen<br />

MMR 2009, 131<br />

(32) OLG Düsseldorf U.v. 13.2.2008 – I-15 U 180/05 Meinungsäußerung im Internetforum MMR 2009, 69 (Ls.)<br />

(33) LAG Köln B.v. 10.7.2009 – 7 Ta 126/09 Der Illustration dienendes Mitarbeiterfoto auf<br />

der Homepage des Arbeitgebers<br />

RDV 2009, 283<br />

(34) LG Köln U.v. 10.6.2009 – 28 O 173/09 Persönlichkeitsrechtsverletzung in Videoportal MMR 2009, 778<br />

(35) LG München I U.v. 28.4.2009 – 3 O 3253/09 Persönlichkeitsrechtsverletzung im Internet:<br />

Unterlassungsanspruch gegen E-Mail-Äußerung<br />

innerhalb geschützter Sphären<br />

ITRB 2009, 249<br />

(36) LG Darmstadt B.v. 20.4.2009 – 9 Qs 99/09 Akteneinsicht im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens<br />

ZUM-RD 2009, 466<br />

(37) LG Hamburg U.v. 13.2.2009 – 324 O 601/08 Ehrenrührige Tatsachenbehauptung auf<br />

Anwalts-Website<br />

MMR 2009, 505 (Ls.)<br />

(38) LG Hamburg U.v. 9.1.2009 – 324 O 867/06 Suchmaschinenhaftung: Persönlichkeitsverletzung<br />

durch Snippets<br />

MMR 2009, 290<br />

(39) LG Hamburg U.v. 17.10.2008 – 324 O 250/08 Unterlassungsanspruch gegen Betreiber einer<br />

Internetseite: Verantwortlichkeit für Verbreitung<br />

falscher Tatsachenbehauptungen<br />

MMR 2009, 580 (Ls.) = ZUM-RD 2009, 217<br />

(40) LG Berlin B.v. 11.9.2008 – 27 O 829/08 Übernahme einer ehrverletzenden Pressemeldung<br />

in private Website<br />

MMR 2009, 62<br />

(41) LG Köln U.v. 3.9.2008 – 28 O 366/08 Grenzen der Äußerungsfreiheit im Internet MMR 2009, 217<br />

(42) AG München U.v. 9.7.2009 – 161 C 6412/09 Persönlichkeitsverletzung durch Werbe-E-Mails MMR 2010, 105 (Ls.)<br />

(43) AG Wolgast U.v. 5.12.2008 – 1 C 501/07 Löschungsanspruch gegen Hotelbewertung im<br />

Internet<br />

K&R 2009, 283 m. Anm. Krieg<br />

24 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

5. Immaterialgüterrecht<br />

(44) BGH U.v. 4.12.2008 – I ZR 3/06 Handeln im geschäftlichen Verkehr beim Anbieten<br />

von Waren auf Internet-Plattform – Ohrclips<br />

(45) BPatG B.v. 23.9.2008 – 33 W (pat) 113/<br />

06<br />

(46) BPatG B.v. 13.8.2008 – 29 W (pat) 168/<br />

04<br />

B. Literatur<br />

MMR 2009, 538<br />

„1 2 3 dabei“ MMR 2009, 433 (Ls.) = CR 2009, 525<br />

Farbmarke Gelb – Yello MMR 2009, 40<br />

Verfasser<br />

1. Bewertungsforen<br />

Titel Fundstelle<br />

(1) <strong>Beck</strong> Internetbeleidigung de lege lata und de lege ferenda MMR 2009, 736<br />

(2) Gomille Prangerwirkung und Manipulationsgefahr bei Bewertungsforen im Internet ZUM 2009, 815<br />

(3) Härting Prangerwirkung und Zeitfaktor CR 2009, 21<br />

(4) Kaiser Bewertungsportale im Internet NVwZ 2009, 1474<br />

(5) Karger Forum: Freie Bahn für Bewertungsportale im Internet? NJW 28/2009, S. XVI<br />

(6) Kulow Die Spickmich-Entscheidung des BGH: roma locuta – causa infinita K&R 2009, 678<br />

(7) Peifer/Kamp Datenschutz und Persönlichkeitsrecht – Anwendung der Grundsätze über Produktkritik auf das Bewertungsportal<br />

spickmich.de?<br />

ZUM 2009, 185<br />

(8) Spickhoff<br />

2. Sonstiges<br />

Zum Schutz personengebundener Daten in Bewertungsforen im Internet LMK 2009, 287789<br />

(9) Engels/Jürgens/<br />

Kleinschmidt<br />

Multimedia und elektronische Presse AfP 2009, 473<br />

(10) Ernst Schärfere Verbrauchergesetze als Schutz vor „Online-Abzocke“? VuR 2009, 321<br />

(11) Hoecht Zur Zulässigkeit der Abrufbarkeit identifizierender Presseberichte über Straftäter aus Onlinearchiven AfP 2009, 342<br />

(12) Hoffmann-Riem Die Caroline II-Entscheidung des BVerfG. Ein Zwischenschritt bei der Konkretisierung des Kooperationsverhältnisses<br />

zwischen den verschiedenen betroffenen Gerichten<br />

NJW 2009, 20<br />

(13) Jahn Unangenehme Wahrheiten für Prominente NJW 2009, 3344<br />

(14) Lelley Spuren auf der Datenautobahn PERSONAL 2009, 52<br />

(15) Müller Persönlichkeitsrecht als Schutz vor unerwünschter Berichterstattung? ZRP 2009, 189<br />

(16) Schild/Tinnefeld Entwicklungen im Arbeitnehmerdatenschutz DuD 2009, 469<br />

(17) Seidel/Nink Personensuchmaschinen CR 2009, 666<br />

(18) Tinnefeld Freiheit der digitalen Gesellschaft? Zu den Bedingungen von Selbstbestimmung und Kommunikation RDV 2009, 47<br />

(19) Vieweg/Röhl Onlineveröffentlichung von Verbandssanktionen aus rechtlicher Sicht SpuRt 2009, 192<br />

(20) Widmann/<br />

Wengert<br />

BGH stärkt Kritiker von Unternehmen den Rücken ZSteu 2009, 150<br />

VIII. Schwerpunkt 8:<br />

Telekommunikationsrecht<br />

Im Jahr 2009 wurde die in den vergangenen Jahren diskutierte<br />

Reform des europäischen Rechtsrahmens für Telekommunikation<br />

verabschiedet. Die deutschen Gerichte hatten weiterhin<br />

Einzelfragen der Regulierungspraxis zu entscheiden, wobei insbesondere<br />

die Entscheidungsspielräume der BNetzA im Rahmen<br />

der Marktregulierung und Fragen der Entgeltregulierung häufig<br />

Gegenstand von Entscheidungen und Aufsätzen waren.<br />

1. Reform des europäischen Rechtsrahmens<br />

Mit der Verabschiedung der Richtlinien 2009/136/EG und 2009/<br />

140/EG im November 2009 wurden die bisherigen fünf Richtlinien<br />

des TK-Richtlinienpakets reformiert. Darüber hinaus wurde<br />

die Einrichtung eines neuen Gremiums Europäischer Regulierungsstellen<br />

für Telekommunikation (GEREK) beschlossen, das<br />

eine einheitliche Regulierungspraxis gewährleisten soll. Während<br />

die wesentliche Grundstruktur des Systems der Marktregulierung<br />

beibehalten wird, gibt es bei den Eingriffsmöglichkeiten<br />

der nationalen Regulierungsbehörden Änderungen. So wird als<br />

zusätzliches Regulierungsinstrument die Möglichkeit der Anordnung<br />

einer funktionellen Trennung von Netzbetrieb und<br />

Dienstleistungsbetrieb eingeführt. Für den Bereich des Internet<br />

bedeutsam ist eine neu aufgenommene Verpflichtung zur Si-<br />

cherstellung der Integrität von Netzen und Diensten. Zudem<br />

wurden Regelungen zur Transparenz gegenüber Verbrauchern<br />

gestärkt und die nationalen Regulierungsbehörden erhalten die<br />

Möglichkeit, Mindestanforderungen an die Dienstequalität festzulegen.<br />

Weitere Änderungen betreffen die Verbesserung der<br />

Effizienz der Frequenzverwaltung. U.a. wurde den Mitgliedstaaten<br />

die Möglichkeit eingeräumt, das Horten von Funkfrequenzen<br />

zu verhindern und die Nutzung von Funkfrequenzen zu erleichtern.<br />

Ausführlich mit den Änderungen des EU-Rechtsrahmens<br />

setzt sich Busch (1) auseinander.<br />

2. Marktregulierung<br />

Die Entscheidungsspielräume der BNetzA im Rahmen der<br />

Marktregulierung waren 2009 Gegenstand von zahlreichen nationalen<br />

Gerichtsentscheidungen und Aufsätzen. Das BVerwG<br />

(11) nahm einen weiten, nur eingeschränkt gerichtlich überprüfbaren<br />

Beurteilungsspielraum der BNetzA im Rahmen von<br />

Marktdefinition und Marktanalyse an und begründete dies mit<br />

einem planerischen Moment der Marktregulierung. In der Literatur<br />

beschäftigten sich u.a. Attendorn (3), Franzius (9) und<br />

Gärditz (10) mit Entscheidungsspielräumen der BNetzA und gerichtlicher<br />

Kontrolldichte von Regulierungsentscheidungen.<br />

Während Attendorn zunächst den vom BVerwG aufgebrachten<br />

Begriff des Regulierungsermessens skizziert und die Tendenzen<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 25


in der deutschen Rechtsprechung mit der Entwicklung in England<br />

und Frankreich vergleicht, ordnet Gärditz den Begriff des<br />

Regulierungsermessens in das deutsche System verwaltungsrechtlicher<br />

Letztentscheidungen ein. Beide betrachten die Entwicklung<br />

in der Rechtsprechung zu einer Ausweitung der Befugnisse<br />

der BNetzA und die Reduzierung der gerichtlichen Kontrolldichte<br />

kritisch.<br />

Ein weiteres wichtiges Urteil des BVerwG (10) betraf die Regulierung<br />

des IP-Bitstrom-Marktes, dem eine große Bedeutung für<br />

die weitere Entwicklung des Breitbandmarkts zugemessen wird.<br />

Das BVerwG erklärte die Marktdefinition und Marktanalyse für<br />

rechtmäßig, insbesondere sei die Abgrenzung eines fiktiven<br />

Markts zulässig. Zu Recht aus der Marktfestlegung ausgeschieden<br />

wurden nach Ansicht des Gerichts die Resale-Produkte der<br />

DTAG. Bezüglich der Entgeltregulierung nahm das BVerwG eine<br />

gemeinschaftsrechtskonforme Auslegung des entscheidungserheblichen<br />

§ 30 TKG vor und erklärte die auferlegte Verpflichtung<br />

zur Entgeltgenehmigung wegen Abwägungsausfalls für<br />

rechtswidrig. § 30 TKG sei gemeinschaftsrechtskonform so auszulegen,<br />

dass die BNetzA einen Entscheidungsspielraum habe,<br />

von dem sie in diesem Fall keinen hinreichenden Gebrauch gemacht<br />

habe.<br />

Zum Thema Entgeltregulierung sind vor allem Gerichtsentscheidungen<br />

zu Kostenmaßstäben bei der Entgeltregulierung zu erwähnen.<br />

Das VG Köln (16) wandte in seiner Entscheidung zu<br />

TAL-Entgelten den vom EuGH aus dem Grundsatz der Kostenorientierung<br />

entwickelten Maßstab der tatsächlichen Kosten<br />

an, die sich aus den historischen sowie zusätzlich aus den voraussichtlichen<br />

Kosten zusammensetzen. Kühling (16) stellt die<br />

Konsequenzen der Rechtsprechung zu den TAL-Entgelten für<br />

die zukünftige Entgeltregulierung dar und betrachtet vor allem<br />

die Entwicklung im Hinblick auf den Ausbau von NGA. In einer<br />

weiteren Entscheidung zur Entgeltregulierung schloss das VG<br />

Köln (17) die Anwendung des Maßstabs des § 35 Abs. 1 Nr. 1<br />

TKG bei der Entgeltregulierung von Monopolmärkten aus. Die<br />

Entgelte auf regulierten Alternativmärkten könnten nicht als<br />

Vergleichsmaßstab herangezogen werden, da diese nicht als<br />

„dem Wettbewerb geöffnet“ anzusehen seien, sondern die<br />

Entgelte auf diesen Märkten nur das Ergebnis der jeweiligen Regulierungspraxis<br />

wiedergäben. Mit diesem Urteil setzte sich<br />

Berger (4) auseinander.<br />

3. Vorratsdatenspeicherung<br />

Die Vorratsdatenspeicherung wurde überwiegend unter datenschutzrechtlichen<br />

Aspekten diskutiert, für die Anbieter von TK-<br />

A. Rechtsprechung<br />

Diensten spielten jedoch vor allem die konkreten Umsetzungspflichten<br />

eine Rolle. Insbesondere die Frage der Kostenerstattung<br />

für Investitionen in notwendige technische Einrichtungen<br />

wurde diskutiert. Diesbezüglich hat das BVerfG inzwischen entschieden,<br />

dass die mit der Pflicht zur Vorratsdatenspeicherung<br />

verbundenen finanziellen Belastungen die TK-Unternehmen<br />

nicht in ihrem Grundrecht auf Berufsfreiheit gem. Art. 12 GG<br />

verletzen. 18<br />

18 BVerfG MMR 2010, 356.<br />

Mit der Rechtsprechung zur Vorratsdatenspeiche-<br />

rung setzten sich Schütze/Eckhardt (31) ausführlich auseinander.<br />

Für Einzelheiten zu den datenschutzrechtlichen Fragen der<br />

Vorratsdatenspeicherung s. Schwerpunkt 11, zur internationalen<br />

Dimension s. Schwerpunkt 13.<br />

4. Kundenschutz<br />

Im Fokus standen im Jahr 2009 u.a. die neuen Regeln gegen unerlaubte<br />

Telefonwerbung (zu lauterkeitsrechtlichen Aspekten s.<br />

Seiler, Schwerpunkt4).Ditscheid/Ufer (33) stellen diese im Zusammenhang<br />

mit den Änderungen im TKG im Jahr 2009 dar,<br />

ebenso gibt Hecker (34) einen ausführlichen Überblick. Die<br />

Rechtsprechung hatte u.a. die Frage der Zulässigkeit der ausschließlichen<br />

Online-Verfügbarkeit von Rechnungen bei Online-<br />

Mobilfunktarifen (BGH (23), OLG Brandenburg (25)) zu entscheiden<br />

sowie über die Untersagung automatischer Werbeanrufe,<br />

OVG NRW (27).<br />

5. Frequenzen und Breitbandausbau<br />

Auch im Jahr 2009 war der Ausbau der Breitbandversorgung ein<br />

wichtiges Thema. Die EU-Kommission erließ neue Leitlinien für<br />

Beihilfen zum Breitbandausbau und die BNetzA veröffentlichte<br />

eine Regulierungsstrategie zum Breitbandausbau. Im Bereich<br />

der Frequenzverwaltung wurde vor allem die Versteigerung von<br />

Mobilfunkfrequenzen diskutiert. Hiermit beschäftigen sich<br />

Biagosch (36), Koenig/Hasenkamp (41) und Höffler (38). Aus der<br />

Rechtsprechung sind die Urteile des VG Köln (32) und des OVG<br />

NRW (30) zum Vergabeverfahren nach § 55 TKG zu erwähnen, in<br />

dem u.a. zu klären war, wie sich die Anordnung eines Vergabeverfahrens<br />

auf den individuellen Frequenzzuteilungsanspruch auswirkt.<br />

Hiermit setzt sich Jenny (40) auseinander. Inzwischen hat<br />

das BVerwG (28) die Frage entschieden und geurteilt, dass der individuelle<br />

Zuteilungsanspruch durch die in § 55 Abs. 9 Satz 1 TKG<br />

vorgesehene Vergabeanordnung in einen Anspruch auf chancengleiche<br />

Teilnahme am Vergabeverfahren umgestaltet wird.<br />

CHRISTINE NOLDEN<br />

Gericht<br />

1. Marktregulierung<br />

Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(1) EuGH U.v. 2.4.2009 – Rs. C-431/07 Französische UMTS-Gebühren MMR 2009, 361 (Ls.)<br />

(2) EuGH U.v. 13.11.2008 – Rs. C-227/07 Verhandlungspflicht im polnischen TKG MMR 2009, 95<br />

(3) EuGH U.v. 17.7.2008 – Rs. C-152/07<br />

bis C-154/07<br />

Anschlusskostenbeiträge MMR 2009, 97<br />

(4) BVerfG B.v. 13.5.2009 – 1 BvL 7/08 TK-Überwachung an Auslandsköpfen MMR 2009, 606<br />

(5) BVerwG U.v. 1.9.2009 – 6 C 4.09 Selbstständige Anfechtbarkeit von Anordnungen<br />

der BNetzA<br />

MMR 2010, 56 = DVBl. 2009, 1520<br />

(6) BGH U.v. 17.7.2009 – V ZR 254/08 Gesamtschuldnerausgleich zwischen Netzeigentümer<br />

und Netzbetreiber<br />

MMR 2009, 831<br />

(7) BVerwG U.v. 24.6.2009 – 6 C 19.08 Entgeltgenehmigung für nicht freiwillig angebotene<br />

Leistungen<br />

MMR 2010, 207 = N&R 2009, 264 m. Anm. Ufer<br />

(8) BVerwG U.v. 25.3.2009 – 6 C 3.08 Vorläufige Entgeltgenehmigung MMR 2009, 531<br />

(9) BVerwG U.v. 25.2.2009 – 6 C 27.08 Dispositionsbefugnis über Entgeltgenehmigung CR 2009, 365<br />

(10) BVerwG U.v. 28.1.2009 – 6 C 39.07 IP-Bitstrom MMR 2009, 786 m. Anm. Berger-Kögler<br />

26 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(11) BVerwG U.v. 29.10.2008 – 6 C 38.07 Beurteilungsspielraum der BNetzA MMR 2009, 460<br />

(12) BVerwG U.v. 2.4.2008 – 6 C 15.07 Mobilfunkterminierung MMR 2009, 68 (Ls.)<br />

(13) OVG NRW B.v. 2.1.2009 – 13 A 1194/08 Widerruf fünfstelliger Auskunftsnummer MMR 2009, 220 (Ls.)<br />

(14) OVG NRW B.v. 25.6.2008 – 13 B 668/08 Tastendruckmodell MMR 2009, 286<br />

(15) VG Köln B.v. 26.6.2009 – 1 L 821/09 Übergang von Wegerechten einer nach TKG<br />

1996 erteilten Lizenz<br />

CR 2009, 714<br />

(16) VG Köln U.v. 27.11.2008 – 1 K 1749/99 TAL-Entgelte 1999-2001 MMR 2009, 211 = K&R 2009, 138 m. Anm. Ufer<br />

(17) VG Köln U.v. 6.11.2008 – 1 K 3194/06 Vergleichsmarktbetrachtung bei Monopolmärkten<br />

(18) VG Köln U.v. 17.4.2008 – 1 K 1312/05 Entgeltregulierung auf Basis vorläufiger Marktanalyse<br />

2. Vorratsdatenspeicherung<br />

MMR 2009, 288<br />

CR 2009, 308<br />

(19) EuGH U.v. 10.2.2009 – Rs. C-301/06 Vorratsdatenspeicherungs-RL MMR 2009, 244<br />

(20) BVerfG B.v. 28.10.2008 – 1 BvR 256/08 Vorratsdatenspeicherung MMR 2009, 29 m. Anm. Bär<br />

(21) VG Köln B.v. 8.9.2009 – 21 L 1107/09 Vollzugsinteresse an Pflicht zur Vorratsdatenspeicherung<br />

(22) VG Berlin B.v. 17.10.2008 – 27 A 232.08 Vorhaltung technischer Anlagen zur Vorratsdatenspeicherung<br />

Zur Vorratsdatenspeicherung s.a. Schwerpunkt 11 und Schwerpunkt 13.<br />

3. Kundenschutz<br />

(23) BGH U.v. 16.7.2009 – III ZR 299/08 Mobilfunk-Tarif mit Online-Rechnung MMR 2010, 49<br />

CR 2009, 786 = ITRB 2009, 266<br />

(24) BGH U.v. 12.2.2009 – III ZR 179/08 Kündigungsfrist für Festnetzanschlüsse MMR 2009, 467<br />

(25) OLG Brandenburg U.v. 5.11.2008 – 7 U 29/08 Ausschließliche Online-Verfügbarkeit von Rechnungen<br />

(26) AG Papenburg U.v. 30.10.2008 – 4 C 247/08 Technischer Prüfbericht nach Beanstandung<br />

einer Telefonrechnung<br />

MMR 2008, 845 = K&R 2009, 64 m. Anm. Gietl<br />

MMR 2009, 343<br />

MMR 2009, 144 (Ls.)<br />

(27) OVG NRW B.v. 26.9.2008 – 13 B 1396/08 Untersagung automatisierter Werbeanrufe MMR 2009, 284<br />

Zu Telefonwerbung s.a. Schwerpunkt 4.<br />

4. Frequenzen und Breitbandausbau<br />

(28) BVerwG U.v. 1.9.2009 – 6 C 4.09 Vergabe von Funkfrequenzen (2,6 GHz-Band) MMR 2010, 56<br />

(29) OVG NRW B.v. 26.5.2009 – 13 A 424/08 Frequenzverlagerung E-GSM-Bänder MMR 2009, 793<br />

(30) OVG NRW B.v. 30.10.2008 – 13 A 2394/07 Anspruch gegenüber BNetzA auf Frequenzzuteilung<br />

DVBl. 2009, 51<br />

(31) OVG NRW B.v. 30.10.2008 – 13 A 2395/07 Verlängerung von WLL-Frequenzzuteilungen MMR 2009, 425<br />

(32) VG Köln U.v. 3.12.2008 – 21 K 3363/07 Unselbstständige Verfahrenshandlungen im<br />

Rahmen von Frequenzzuteilungen<br />

B. Literatur<br />

MMR 2009, 580 (Ls.)<br />

Verfasser Titel Fundstelle<br />

1. Reform des europäischen Rechtsrahmens<br />

(1) Busch Aktueller Stand der Reform des EG-Rechtsrahmens für die elektronische Kommunikation N&R 2009, 159<br />

2. Marktregulierung und Anbieterpflichten<br />

(2) Attendorn Die Zieladäquanz der Regulierung: EG-rechtliche Impulse für eine wettbewerbsfördernde TK-Regulierung NVwZ 2009, 19<br />

(3) Attendorn Das „Regulierungsermessen“. Ein deutscher „Sonderweg“ bei der gerichtlichen Kontrolle tk-rechtlicher<br />

Regulierungsentscheidungen?<br />

MMR 2009, 238<br />

(4) Berger Sind Terminierungsmärkte unvergleichlich? CR 2009, 361<br />

(5) Berger/Sassenberg Der Lizenzübergang nach TKG 1996 CR 2009, 707<br />

(6) Bier Aktuelle materiellrechtliche und verfahrensrechtliche Entscheidungen des BVerwG zum Telekommunikationsrecht<br />

N&R 2009, 25<br />

(7) Dienstbühl Die Ausweitung der Beauftragtenhaftung am Beispiel des Telekommunikationsresales CR 2009, 568<br />

(8) Ellinghaus Die Regulierungsverfügung in der verwaltungsgerichtlichen Praxis CR 2009, 87<br />

(9) Franzius Wer hat das letzte Wort im Telekommunikationsrecht? DVBl. 2009, 409<br />

(10) Gärditz Regulierungsrechtliche Auskunftsanordnungen als Instrument der Wissensgenerierung DVBl. 2009, 69<br />

(11) Gärditz „Regulierungsermessen“ und verwaltungsgerichtliche Kontrolle NVwZ 2009, 1005<br />

(12) Jarass Die verfassungsrechtliche Stellung der Post- und TK-Unternehmen MMR 2009, 223<br />

(13) Klotz EuGH und VG Köln: Vorgaben für den TAL-Preis – Auswirkungen auf das aktuelle Verfahren MMR 3/2009, S. XIII<br />

(14) Klotz/Brandenberg<br />

Entwicklungen des Gemeinschaftsrechts in den Netzwirtschaften im Jahr 2008 N&R 2009, 8<br />

(15) Koenig Herstellung von Wettbewerb als Verwaltungsaufgabe DVBl. 2009, 1082<br />

(16) Kühling Die Regulierung der Entgelte für die Kupfer-TAL im Zeitalter der NGA-Migration K&R 2009, 243<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 27


Verfasser Titel Fundstelle<br />

(17) Kurth „Euro-Regulierer“ durch die Hintertür? Notifizierungspflichten der nationalen Regulierungsbehörden gegenüber<br />

der EU-Kommission<br />

MMR 2009, 818<br />

(18) Ladeur Das Europäische Telekommunikationsrecht im Jahre 2008 K&R 2009, 299<br />

(19) Mayer Pflicht zur Vorratsdatenspeicherung bei unentgeltlichen E-Mail-Diensten? K&R 2009, 313<br />

(20) Nacimiento Telekommunikationsrecht: Rechtssprechungsbericht 2008 K&R 2009, 73<br />

(21) Nolte/König Das Telekommunikationsrecht im Jahr 2008 N&R 2009, 86<br />

(22) Oster Marktdefinition und Marktanalyse im System des Rechtsschutzes MMR 2009, 454<br />

(23) Polenz Speicherpflichten für Unternehmer nach § 113a TKG CR 2009, 225<br />

(24) Rehm/Sassenberg Ansprüche der Verbindungsnetzbetreiber bei nichtigen Mehrwertdienstentgelten CR 2009, 290<br />

(25) Säcker Die wettbewerbsorientierte Anreizregulierung von Netzwirtschaften N&R 2009, 78<br />

(26) Salevic Bindungswirkung von Kommissionsempfehlungen für die Entgeltregulierung der BNetzA CR 2009, 427<br />

(27) Scherer/Heinickel Die Entwicklung des Telekommunikationsrechts in den Jahren 2007–2009 NVwZ 2009, 1405<br />

(28) Spies Netzneutralität – FCC hat neue Pläne MMR 11/2009, S. X<br />

(29) Spies USA: Kein allgemeines Kartellrecht bei DSL-„Preisschere“ (Price Squeezing) MMR 4/2009, S. XVI<br />

(30) Spies USA: FCC-Verfahren über Freiheit des Internet (Netzneutralität) verlässt den Bahnhof MMR 12/2009, S. V<br />

3. Vorratsdatenspeicherung<br />

(31) Schütze/Eckhardt Die Vielseitigkeit der Rechtsprechung zur Vorratsdatenspeicherungspflicht CR 2009, 775<br />

Zur Vorratsdatenspeicherung s.a. Schwerpunkt 11 und Schwerpunkt 13.<br />

4. Kundenschutz<br />

(32) Bäcker Die Betroffenenauskunft im Telekommunikationsrecht MMR 2009, 803<br />

(33) Ditscheid/Ufer Die Novellierung des TKG 2009 – ein erster Überblick MMR 2009, 367<br />

(34) Hecker Neue Regeln gegen unerlaubte Telefonwerbung K&R 2009, 601<br />

(35) Mankowski Wegfall der Vergütungspflicht – die begrenzte Reichweite des § 45i Abs. 4 TKG MMR 2009, 808<br />

Zu Telefonwerbung s.a. Schwerpunkt 4.<br />

5. Frequenzen und Breitbandausbau<br />

(36) Biagosch Frequenzversteigerung & Co. – Groß-Chance und Riesen-Risiko MMR 2009, 653<br />

(37) Deckers/Schramm EU-Kommission: Neue Leitlinien für Beihilfen zum Breitbandausbau MMR 11/2009, S. XII<br />

(38) Höffler Versteigerung von Marktzutrittschancen in Netzindustrien am Beispiel der 800-MHz-Mobilfunkauktion N&R 2009, 230<br />

(39) Holznagel/Deckers Breites Band im weiten Land DVBl. 2009, 482<br />

(40) Jenny Rechtsschutz gegen die Anordnung eines Vergabeverfahrens nach § 55 Abs. 9 TKG CR 2009, 502<br />

(41) Koenig/Hasenkamp<br />

Die verfahrensrechtlichen Anforderungen an die Vergabe der Frequenzen aus der Digitalen Dividende K&R 2009, 696<br />

(42) Lüddemann Das neue Entgelt für die „letzte Meile“ – Weiche für die weitere Breitbandentwicklung MMR 2009, 145<br />

(43) Spies USA: FCC-Breitband-Strategiepapier zur Füllung weißer Flecken MMR 7/2009, S. XXII<br />

(44) Spies USA: Breitband-Planung für mehr Wettbewerb MMR 10/2009, S. VI<br />

IX. Schwerpunkt 9: Medienrecht<br />

Im Jahr 2009 standen rundfunkrechtlich das Inkrafttreten des<br />

12. RÄStV und die Planung zum 13. RÄStV im Vordergrund. Die<br />

Einführung der Gewinnspielsatzung sowie Jugendschutz und<br />

der immer wiederkehrende Streit um Rundfunkgebühren waren<br />

andere bestimmende Bereiche. Sonstige Themen waren der<br />

Drei-Stufen-Test sowie die Umsetzung der Richtlinie über audiovisuelle<br />

Mediendienste (RL 2007/65/EG, AVMD-Richtline) und<br />

die Regelungen zur Plattformregulierung.<br />

1. Rundfunkgebühren<br />

Die Rundfunkgebührenpflicht gerade im Zusammenhang mit beruflich<br />

genutzten PCs führte zu mehreren Entscheidungen der Gerichte.<br />

So haben der Bayerische VGH (15), das OVG NRW (14) und<br />

das OVG Rheinland-Pfalz (17) einen beruflich genutzten internetfähigen<br />

PC als Rundfunkempfangsgerät angesehen, soweit keine<br />

anderen Empfangsgeräte vorliegen. Auch werde ein solches Gerät<br />

zum Empfang bereitgehalten, da ohne besonderen Aufwand<br />

Rundfunk empfangen werden könnte. Nach Ansicht des VG Wiesbaden<br />

(24) werde ein internettauglicher PC im beruflichen Bereich<br />

in der Regel nicht zum Rundfunkempfang eingesetzt und sei daher<br />

nicht gebührenpflichtig. Eine Berufung gegen dieses Urteil<br />

wurde vom Hessischen VGH (13) wegen nicht ausreichend darge-<br />

legter Gründe abgelehnt. Bosman (33) beschäftigt sich mit Rundfunkgebühren<br />

im Business-TV und Degenhardt (34) überprüft<br />

eine mögliche Neuordnung der Rundfunkgebühr.<br />

2. Jugendschutz<br />

Im Bereich Jugendschutz und Jugendmedienschutz-Staatsvertrag<br />

(JMStV) ging es vornehmlich um Entscheidungen der KJM.<br />

So kam das VG Berlin (31) zu dem Urteil, dass der KJM kein gerichtlich<br />

nur eingeschränkt überprüfbarer Beurteilungsspielraum<br />

zukommt. Das Niedersächsische OVG (30) bestätigt das<br />

von der KJM durchgeführte Umlaufverfahren und des Weiteren<br />

die Zusammensetzung des KJM-Prüfungsausschusses als verfassungsgemäß.<br />

In der Literatur setzten sich Hopf/Braml (40) mit<br />

der eingeschränkten gerichtlichen Überprüfbarkeit des Beurteilungsspielraums<br />

der KJM auseinander.<br />

Der Bayerische VGH (29) stellt in einem Beschluss fest, dass,<br />

wenn eine jugendschutzrechtlich verbotene Posendarstellung<br />

stattfindet, es nicht auf das Alter der Person zum Zeitpunkt der<br />

Verbreitung des Bildes ankommt, sondern auf das Alter bei Fertigung<br />

der Aufnahmen.<br />

Mit einem möglichen Novellierungsbedarf im Jugendmedienschutz<br />

in Bezug auf Onlinespiele beschäftigt sich Braml (38).<br />

28 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


3. Glücksspiel/Gewinnspiel<br />

Der EuGH (33) urteilte, dass der Dienstleistungsfreiheit der EG<br />

nicht Regelungen entgegenstehen, die es einem Wirtschaftsteilnehmer<br />

wie Bwin in einem Mitgliedstaat ermöglichen, rechtmäßig<br />

Glücksspiele zu erbringen, im Hoheitsgebiet eines anderen<br />

diese jedoch nicht über das Internet anbieten zu dürfen. Auch<br />

ein im Internet gewerbsmäßig veranstaltetes Gewinnspiel bedarf<br />

nach einem Urteil des VG Berlin (36) einer gewerberechtlichen<br />

Erlaubnis.<br />

Des Weiteren befasste sich Bolay (36) mit der Differenzierung<br />

von Teleshopping und redaktionellem Programm im Zusammenhang<br />

mit Televoting- und Gewinnspiel-Call-in-Shows. Hambach/Münstermann<br />

(37) thematisieren die Problematik der 50-<br />

Cent-Gewinnspiele und den Anwendungsbereich des RStV in<br />

Bezug auf Gewinnspiele im Internet. Zu Glücksspielen aus strafrechtlicher<br />

Sicht vgl. Schwerpunkt 10.<br />

4. Sonstiges<br />

Der EuGH (1) stellte im Zusammenhang mit der Universaldienstrichtlinie<br />

(RL 2002/22/EG) fest, dass diese nationalen Regelungen<br />

nicht entgegensteht, die den Kabelnetzbetreiber verpflichten,<br />

die bereits terrestrisch ausgestrahlten Fernsehkanäle<br />

und -dienste in sein analoges Kabelnetz einzuspeisen und dadurch<br />

mehr als die Hälfte der in diesem Netz verfügbaren Kanäle<br />

zu belegen. Auch die deshalb bestehende Kanalknappheit<br />

und Festlegung einer Rangfolge ist mit der Richtlinie vereinbar,<br />

A. Rechtsprechung<br />

sofern dies keine unzumutbaren wirtschaftlichen Folgen nach<br />

sich zieht.<br />

In der Literatur wurde vermehrt der Drei-Stufen-Test diskutiert.<br />

Während Dörr (7) einzelne Fragen im Zusammenhang mit dem<br />

Test klärt, geht Klickermann (16) direkt auf die Telemedienangebote<br />

der ARD und des ZDF ein. Ladeur (19) beschäftigt sich mit<br />

der Verfassungswidrigkeit des Drei-Stufen-Tests und Wimmer<br />

(31, 32) geht aus beihilferechtlicher Sicht auf die Aktivitäten der<br />

öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ein.<br />

Die Umsetzung der AVMD-Richtline und die in dieser enthaltenen<br />

Regelungen zum Thema Werbung und Product Placement fandeninmehrerenBeiträgenBeachtung.MitdieserThematiksetzte<br />

sich auch ein Symposium des Instituts für Urheber- und Medienrecht<br />

in München auseinander. In diesem Zusammenhang sind<br />

mehrere Artikel erschienen. So beschäftigt sich Grewenig (9) mit<br />

der Umsetzung aus Sicht der privaten Veranstalter. Hesse (13) hingegen<br />

legt den Fokus auf die Umsetzung in Bezug auf das öffentlich-rechtliche<br />

Fernsehen. Potthast (23) betrachtet die Umsetzung<br />

aus Sicht der Länder, Kreile (18) aus Sicht der Produzenten.<br />

Weiteres Thema war die Regulierung von Plattformen sowie die<br />

dazu erlassene Plattformsatzung. Hierzu sprechen <strong>Beck</strong>er (2),<br />

Christmann (6), Grewenig (8) und Hamann (12) die Umsetzung<br />

der Regulierung innerhalb des RStV aus Sicht verschiedener Beteiligter<br />

an.<br />

CHRISTOPH ANDREAS GOLLA<br />

Gericht<br />

1. Rundfunkrecht<br />

Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(1) EuGH U.v. 22.12.2008 – Rs. C-336/07 Vollbelegung eines analogen Kabelnetzes MMR 2009, 433 (Ls.) = ZUM 2009, 547<br />

(2) EuG U.v. 22.10.2008 – T-309/04, Öffentlich-rechtlicher Rundfunk als Dienstleis- ZUM 2009, 208 m. Anm. Döpkens<br />

T-317/04, T-329/04, T-336/04 tung von allgemeinem wirtschaftlichen Interesse<br />

(3) BGH U.v. 11.9.2008 – I ZR 58/06 Schriftlicher Hinweis in Fernsehwerbung nicht<br />

unbeachtlich – Fußpilz<br />

MMR 2009, 469<br />

(4) OVG Rheinland-<br />

Pfalz<br />

U.v. 17.12.2008 – 2 A 10327/08 Schleichwerbung im Rundfunk ZUM 2009, 507<br />

(5) OVG Thüringen U.v. 19.11.2008 – 1 KO 1056/06 Zur mittelbaren Beteiligung eines Presseunternehmens<br />

an einem Hörfunkveranstalter<br />

ZUM-RD 2009, 476<br />

(6) OVG Rheinland-<br />

Pfalz<br />

B.v. 3.11.2008 – 2 B 10957/08 Kennzeichnung einer Dauerwerbesendung MMR 2009, 72<br />

(7) OVG Berlin-<br />

Brandenburg<br />

B.v. 9.9.2008 – 11 S 51.08 Kennzeichnung einer Dauerwerbesendung ZUM-RD 2009, 559<br />

(8) VG Hannover B.v. 3.6.2009 – 7 B 2222/09 Kein Anspruch Dritter gegen Landesmedienanstalt<br />

auf Einschreiten<br />

ZUM-RD 2009, 631<br />

(9) VG München U.v. 5.3.2009 – M 17 K 07.5805 Schleichwerbung in Kaufproduktionen ZUM 2009, 690<br />

(10) VG Berlin U.v. 11.12.2008 – VG 27 A Zurechnung der Werbeabsicht im Falle von ZUM-RD 2009, 292<br />

132.08<br />

Schleichwerbung<br />

(11) VG Hannover B.v. 10.12.2008 – 7 B 3949/08 Zulassung zu Fensterprogrammen im privaten<br />

Fernsehen<br />

ZUM-RD 2009, 229<br />

2. Rundfunkgebühren<br />

(12) BVerwG B.v. 15.4.2009 – 6 B 85.08 Revisibilität der Normen des Rundfunkgebührenstaatsvertrags<br />

MMR 2009, 685<br />

(13) Hessischer VGH U.v. 22.9.2009 – 10 A 2535/ Keine Rundfunkgebühren für beruflich genutz- MMR 2010, 58 = K&R 2009, 824<br />

08.Z<br />

ten PC<br />

(14) OVG NRW U.v. 26.5.2009 – 8 A 732/09 Rundfunkgebührenpflicht für PC mit Internetzugang<br />

MMR 2009, 646<br />

(15) BayVGH U.v. 19.5.2009 – 7 B 08.2922 Rundfunkgebührenpflicht für Kanzlei-PC ZUM 2009, 876<br />

(16) OVG NRW B.v. 20.4.2009 – 8 E 1042/07 Rundfunkgebührenpflicht bei Au-Pairs MMR 2009, 800<br />

(17) OVG Rheinland-<br />

Pfalz<br />

U.v. 12.3.2009 – 7 A 10959/08 Rundfunkgebühren für PC mit Internetzugang ZUM 2009, 500<br />

(18) Niedersächsisches B.v. 9.5.2008 – 4 LA 611/07 Rundfunkgebührenpflicht bei dem Verkauf von ZUM-RD 2009, 290<br />

OVG<br />

Rundfunkempfangsgeräten in einem Tankstellenshop<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 29


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(19) Niedersächsisches<br />

OVG<br />

(20) OVG Rheinland-<br />

Pfalz<br />

B.v. 21.4.2008 – 4 ME 122/08 Abmeldung von Rundfunkempfangsgeräten ZUM 2009, 337<br />

U.v. 17.8.2007 – 7 A 10471/07 Rundfunkgebühren für Kabinenlautsprecher in<br />

einem Sonnenstudio<br />

MMR 2008, 133 = AfP 2009, 429<br />

(21) VG Saarlouis U.v. 11.2.2009 – 6 K 100/08 Bereithalten eines Radios zum Empfang trotz<br />

fehlendem Antennenanschluss und Diebstahlsicherung<br />

MMR 2009, 508<br />

(22) VG Würzburg U.v. 27.1.2009 – W 1 K 08.1886 Rundfunkgebühr für internetfähige PCs MMR 2009, 508<br />

(23) VG Berlin U.v. 17.12.2008 – VG 27 A<br />

245.08<br />

Rundfunkgebühr für PCs ZUM 2009, 435<br />

(24) VG Wiesbaden U.v. 19.11.2008 – 5 K 243/08 Rundfunkgebührenpflicht für gewerblich genutzten<br />

PC<br />

MMR 2009, 292<br />

(25) VG Braunschweig U.v. 21.10.2008 – 4 A 109/07 Rundfunkgebührenpflicht für Multifunktionsgeräte<br />

ZUM 2009, 179<br />

(26) VG Münster<br />

3. Jugendschutz<br />

U.v. 26.9.2008 – 7 K 1473/07 Rundfunkgebührenpflicht für internetfähige PCs MMR 2009, 64 m. Anm. Nolden/Schramm<br />

(27) BVerfG B.v. 24.9.2009 – 1 BvR 1231/04,<br />

1 BvR 710/05, 1 BvR 1184/08<br />

Nichtannahmebeschluss: Erfolglose Verfassungsbeschwerden<br />

gegen Verbot der Verbreitung einfach<br />

pornografischer Darbietungen im Internet<br />

an Minderjährige – Kein Verstoß gegen Verhältnismäßigkeits-<br />

bzw. Bestimmtheitsgrundsatz<br />

MMR 2010, 48 = K&R 2009, 792<br />

(28) OLG München U.v. 11.9.2008 – 29 U 3629/08 Affiliate-Werbung auf jugendgefährdenden<br />

Internetseiten<br />

MMR 2009, 126<br />

(29) BayVGH B.v. 2.2.2009 – 7 CS 08.2310 Jugendschutz auch bei Scheinminderjährigen MMR 2009, 351<br />

(30) Niedersächsisches<br />

OVG<br />

B.v. 20.10.2008 – 10 LA 101/07 Bestätigung des Prüfverfahrens und der Spruchpraxis<br />

der KJM zur Menschenwürde im Verhältnis<br />

zur Berichterstattungsfreiheit<br />

(31) VG Berlin U.v. 28.1.2009 – VG 27 A 61.07 Gerichtliche Überprüfbarkeit von Entscheidungen<br />

der KJM – Sex and the City<br />

(32) VG Augsburg<br />

4. Glücksspiel<br />

B.v. 31.7.2008 – Au 7 S 08.659 Beurteilungsspielraum der KJM bezüglich des<br />

Jugendschutzes<br />

(33) EuGH U.v. 8.9.2009 – Rs. C-42/07 Beschränkung der Dienstleistungsfreiheit durch<br />

Internetglücksspiel-Monopol<br />

(34) OLG Bremen B.v. 5.3.2009 – 2 U 4/08 Glücksspiele im Internet; Aussetzung bis zur<br />

EuGH-Entscheidung<br />

(35) LG Hamburg B.v. 9.7.2009 – 308 O 332/09 Anbieten kostenloser Zusatzfunktionen in Onlinespiel<br />

MMR 2009, 203 m. Anm. Hopf/Braml<br />

MMR 2009, 496<br />

MMR 2008, 772 m. Anm. Hopf/Braml =AfP<br />

2009, 535<br />

MMR 2009, 823<br />

MMR 2009, 701<br />

MMR 2009, 722 (Ls.) = CR 2009, 756<br />

(36) VG Berlin B.v. 17.8.2009 – VG 4 L 274.09 Gewerbeerlaubnis für Internet-Gewinnspiel MMR 2009, 794 m. Anm. Liesching<br />

(37) VG Düsseldorf B.v. 15.7.2009 – 27 L 415/09 Linkbanner auf 50 Cent-Gewinnspiel als Glücksspielwerbung<br />

MMR 2009, 717 m. Anm. Liesching<br />

Zu Glücksspielen s.a. Schwerpunkt 10.<br />

5. Arbeitsrecht<br />

(38) BAG U.v. 23.12.2008 – 2 AZR 483/07 Zur Kündigung einer Redakteurin wegen vermeintlicher<br />

Nebenpflichtverletzungen<br />

AfP 2009, 286<br />

(39) LAG Köln<br />

6. TMG<br />

B.v. 24.6.2008 – 9 TaBV 74/07 Zur Tendenzträgereigenschaft von Anzeigenredakteuren<br />

in Presseunternehmen<br />

AfP 2009, 292<br />

(40) EuGH B.v. 19.2.2009 – Rs. C-557/07 Verpflichtung eines Access-Providers zur Weitergabe<br />

personenbezogener Verkehrsdaten<br />

MMR 2009, 242<br />

(41) EuGH U.v. 16.10.2008 – Rs. C-298/07 Elektronische Post und Impressumspflicht MMR 2009, 25<br />

(42) OLG Brandenburg B.v. 17.9.2009 – 6 W 141/09 Multimedia und elektronische Presse: Informationspflichten<br />

– Fehlende Angaben in einer<br />

Internetpräsentation<br />

WRP 2009, 1420<br />

(43) OLG Hamm U.v. 2.4.2009 – 4 U 213/08 Impressumspflicht von Onlinehändlern MMR 2009, 552<br />

(44) OLG Hamburg U.v. 10.12.2008 – 5 U 224/06 Eigene Inhalte i.S.d. TMG MMR 2009, 721 (Ls.) = ZUM 2009, 642<br />

(45) OLG Düsseldorf U.v. 4.11.2008 – I-20 U 125/08 Allgemeine Informationspflichten von<br />

Telemediendienstanbietern<br />

MMR 2009, 266<br />

(46) LG Hamburg<br />

7. Diverses<br />

U.v. 11.7.2008 – 324 S 2/08 Eigene Information i.S.d. TMG ZUM-RD 2009, 407<br />

(47) EuGH U.v. 13.12.2007 – Rs. C-337/06 Rundfunksender als öffentliche Auftraggeber MMR 2009, 68<br />

(48) AG Hamburg U.v. 22.4.2008 – 4 C 134/08 Videoüberwachung in Gaststätte MMR 2009, 72<br />

(49) VG Mainz B.v. 7.5.2009 – 4 L 521/09 Zur Anzahl und Verteilung von Wahlwerbesendungen<br />

für eine kleine Partei<br />

AfP 2009, 425<br />

(50) VG Stuttgart B.v. 16.7.2008 – 1 K 256/08 Zuweisung von Übertragungskapazitäten ZUM-RD 2009, 178<br />

30 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


B. Literatur<br />

Verfasser Titel Fundstelle<br />

1. Rundfunkstaatsvertrag<br />

(1) Amlung/Fisch Digitale Rundfunkangebote im Netz. Bewegtbild in der digitalen Welt ZUM 2009, 442<br />

(2) <strong>Beck</strong>er Rechtliche Rahmenbedingungen für Plattformanbieter. Einführung zum Symposion des Instituts für Urheberund<br />

Medienrecht im Rahmen der Medientage München 2008 am 31.11.2008<br />

(3) <strong>Beck</strong>er Der Begriff des Sendens aus urheberrechtlicher und aus rundfunkrechtlicher Sicht. Einführung zur Arbeitssitzung<br />

des Instituts für Urheber- und Medienrecht am 27.3.2009<br />

ZUM 2009, 1<br />

ZUM 2009, 441<br />

(4) <strong>Beck</strong>er Die Umsetzung der Werbebestimmungen der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste in deutsches<br />

Recht. Einführung zum 23. Münchner Symposion zum Film- und Medienrecht des Instituts für Urheber- und<br />

Medienrecht am 3.7.2009<br />

ZUM 2009, 697<br />

(5) Bremer/Grünwald Konzentrationskontrolle in „virtuellen Meinungsmärkten“? MMR 2009, 80<br />

(6) Christmann Rechtliche Rahmenbedingungen für Plattformbetreiber – Regulatorische Aspekte beim Plattformbetrieb ZUM 2009, 7<br />

(7) Dörr Aktuelle Fragen des Drei-Stufen-Tests. Wer kontrolliert den publizistischen Mehrwert nach welchen Maßstäben ZUM 2009, 897<br />

(8) Grewenig Rechtliche Rahmenbedingungen für Plattformanbieter - Perspektiven des privaten Rundfunks ZUM 2009, 15<br />

(9) Grewenig Die Umsetzung der Werbebestimmungen der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste in deutsches<br />

Recht aus Sicht des privaten Rundfunks<br />

ZUM 2009, 703<br />

(10) Gröpl Die Reform der Medienkontrolle durch den zehnten Rundfunkänderungsstaatsvertrag. Anforderungen an<br />

eine vertragsgemäße Umsetzung durch die Landesmedienanstalten<br />

ZUM 2009, 21<br />

(11) Haarhoff/Kopp Kostenpflichtige Telemedien im Drei-Stufen-Test – Nur eine differenzierende Auslegung führt zu belastbaren<br />

Ergebnissen<br />

NJOZ 2009, 2927<br />

(12) Hamann Rechtliche Rahmenbedingungen für Plattformbetreiber – Marktübersicht ZUM 2009, 2<br />

(13) Hesse Die Umsetzung der Werbebestimmungen der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste in deutsches<br />

Recht aus Sicht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks<br />

ZUM 2009, 718<br />

(14) Holznagel Anreize für die vertikale Verflechtung zwischen Presse und Rundfunk oder wirksame Konzentrationsbegrenzung?<br />

Zur Verfassungsgemäßheit der §§ 33a-33d LMG-E NRW<br />

ZUM 2009, 620<br />

(15) Klaes Verfassungsrechtlicher Rundfunkbegriff und Internet ZUM 2009, 135<br />

(16) Klickermann Telemedienangebot von ARD und ZDF im Fokus des Dreistufentests MMR 2009, 740<br />

(17) Koreng Staatliche Internetpräsenzen zwischen legitimer Öffentlichkeitsarbeit und dem Verbot des Staatsrundfunks.<br />

Podcasts, Videoblogs und der Rundfunkbegriff<br />

AfP 2009, 117<br />

(18) Kreile Die Umsetzung der Werbebestimmungen der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste in deutsches<br />

Recht aus Sicht der Produzenten<br />

ZUM 2009, 709<br />

(19) Ladeur Zur Verfassungswidrigkeit der Regelung des Drei-Stufen-Tests für Onlineangebote des öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunks nach § 11f RStV<br />

ZUM 2009, 906<br />

(20) Michel Senden als konstitutiver Bestandteil des Rundfunkbegriffs? Der Rundfunkbegriff im Lichte neuerer europarechtlicher<br />

Entwicklungen<br />

ZUM 2009, 453<br />

(21) Müller Partei-TV? Zur Vergewisserung der Dogmatik der Rundfunkfreiheit. Unter Berücksichtigung der neuen<br />

Rechtsprechung, insbesondere des 9. Rundfunkurteils des BVerfG v. 12.3.2008 – 2 BvF 4/03<br />

AfP 2009, 433<br />

(22) Peters Der „Drei Stufen Test“: Die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Onlineangebote K&R 2009, 26<br />

(23) Potthast Die Umsetzung der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste aus Ländersicht. Eine vorläufige<br />

Bestandsaufnahme<br />

ZUM 2009, 698<br />

(24) Schmid/Kitz Von der Begriffs- zur Gefährdungsregulierung im Medienrecht. Möglichkeiten und Grenzen von Fiktionen in<br />

einer modernen Medienordnung<br />

ZUM 2009, 739<br />

(25) Schütz Rundfunkbegriff: Neutralität der Inhalte oder der Übertragung? Konvergenz und Innovation MMR 2009, 228<br />

(26) Schwartmann Ein neues Medienkonzentrationsrecht für Nordrhein-Westfalen. Erwiderung zu Holznagel ZUM 2009, 842<br />

(27) Seibold Die Umsetzung der Werbebestimmungen der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste in deutsches<br />

Recht. Diskussionsbericht zum gleichnamigen 23. Münchner Symposion zum Film- und Medienrecht des<br />

Instituts für Urheber- und Medienrecht am 3.7.2009<br />

ZUM 2009, 720<br />

(28) Thaenert Nochmals zur Reform der Medienkontrolle durch den Zehnten Rundfunkänderungsstaatsvertrag ZUM 2009, 131<br />

(29) Thomale Die Datenverarbeitung zu journalistisch-redaktionellen Zwecken durch Telemedien. Zur Situation nach der<br />

Neuregelung im IX. Rundfunkänderungsstaatsvertrag<br />

AfP 2009, 105<br />

(30) Weisser/Glas Die medienrechtliche Regulierung von Plattformen ZUM 2009, 914<br />

(31) Wimmer Der Drei-Stufen-Test nach dem 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag. Was ist und wer entscheidet über den<br />

Public Value öffentlich-rechtlicher Online-Angebote?<br />

ZUM 2009, 601<br />

(32) Wimmer Sind gebührenfinanzierte Angebote wertvoller als privat finanzierte? Überlegungen zu einer Kernfrage des<br />

Drei-Stufen-Tests<br />

AfP 2009, 321<br />

2. Rundfunkgebührenrecht<br />

(33) Bosman Rundfunkgebühren für Business-TV K&R 2009, 780<br />

(34) Degenhart Rechtsfragen einer Neuordnung der Rundfunkgebühr ZUM 2009, 374<br />

(35) Eicher/Schneider Die Rundfunkgebührenpflicht in Zeiten der Medienkonvergenz NVwZ 2009, 741<br />

3. Glücksspiel/Gewinnspielsatzung<br />

(36) Bolay Televoting- und Gewinnspiel-Call-In-Show zwischen Teleshopping und redaktionellem Programm K&R 2009, 96<br />

(37) Hambach/<br />

Münstermann<br />

50-Cent-Gewinnspiele: im TV erlaubt, im Internet verboten? K&R 2009, 457<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 31


Verfasser Titel Fundstelle<br />

Zu Glücksspielen s.a. Schwerpunkt 10.<br />

4. Jugendmedienschutz-Staatsvertrag<br />

(38) Braml Onlinespiele: Novellierungsbedarf im Jugendmedienschutz? ZUM 2009, 925<br />

(39) Hopf Das Berichterstattungsprivileg des § 5 Abs. 6 JMStV ZUM 2009, 191<br />

(40) Hopf/Braml Eingeschränkte gerichtliche Überprüfbarkeit des Beurteilungsspielraums der Kommission für Jugendmedienschutz<br />

(KJM)<br />

MMR 2009, 153<br />

(41) Liesching Das Darstellungs- und Berichterstattungsrecht für Sendungen zum politischen Zeitgeschehen ZUM 2009, 367<br />

5. Weitere Entwicklungen<br />

(42) Cole Die traditionellen Medien in der Krise: Bedeutungsverlust und rechtlicher Handlungsbedarf? Zur Rolle von<br />

Presse und Rundfunk in der Online-Welt und zu möglichen Konsequenzen für den Regulierungsrahmen<br />

AfP 2009, 541<br />

(43) Dörr Die Mitwirkung des Verwaltungsrates bei der Bestellung des ZDF-Chefredakteurs und das Problem der<br />

Gremienzusammensetzung<br />

K&R 2009, 555<br />

(44) Neuberger Medienrecht und Medienwandel aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht AfP 2009, 537<br />

(45) Rech Die Zulässigkeit der Übermittlung von Einwohnermeldelisten an Gebührenbeauftragte der öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunkanstalten<br />

DuD 2009, 231<br />

(46) Schlüter Zur Beschränkung der Presse- und Medienfreiheit durch sitzungspolizeiliche Anordnungen nach § 176 GVG.<br />

Eine Abkehr von den bisherigen Grundsätzen zur (identifizierenden) Berichterstattung über strafrechtliche<br />

Hauptverhandlungen?<br />

AfP 2009, 557<br />

(47) Sporn Auf dem Weg zur „Ländermedienanstalt“ K&R 2009, 237<br />

(48) Zimmermann Tagungsbericht zur Tagung „Hochschulfernsehen in Deutschland - Zur Realisierbarkeit eines deutschen Uni-<br />

TV“ am 26./27.2.2009 auf dem Mediencampus Villa Ida, Leipzig<br />

ZUM 2009, 383<br />

X. Schwerpunkt 10: Computer- und<br />

Internetstrafrecht<br />

Auch auf dem Gebiet des Medienstrafrechts brachte das Jahr<br />

2009 zahlreiche wichtige Entscheidungen hervor. Im Mittelpunkt<br />

der Diskussion stand insbesondere das Urteil des BVerfG<br />

zur Sicherstellung und Beschlagnahme von E-Mails beim Provider.WeitereThemenstelltenauchin2009Online-Durchsuchung<br />

und Vorratsdatenspeicherung dar. In strafprozessualer<br />

Hinsicht gab es einige interessante Entscheidungen zu § 406e<br />

StPO betreffend die Akteneinsicht in Filesharing-Fällen. Auf dem<br />

Gebiet des materiellen Strafrechts standen Fälle von Betrug im<br />

Internet sowie die Strafbarkeit wegen des Verbreitens pornografischer<br />

Inhalte über das Internet im Fokus der Rechtsprechung.<br />

Von Bedeutung war ferner die Einschränkung des Anwendungsbereichs<br />

des § 202c Abs. 1 Nr. 2 StGB bei Dual-Use-<br />

Software durch das BVerfG.<br />

1. Sicherstellung und Beschlagnahme von E-Mails<br />

Nach Auffassung des BVerfG (1) ist der ermittlungsbehördliche<br />

Zugriff auf beim Provider gespeicherte E-Mail-Kommunikation<br />

verfassungsgemäß. Zwar liege in der Sicherstellung und Beschlagnahme<br />

der E-Mails ein Eingriff in das Grundrecht auf Gewährleistung<br />

des Fernmeldegeheimnisses nach Art. 10 Abs. 1<br />

GG, doch könne § 94 StPO ohne Verfassungsverstoß als Ermächtigung<br />

auch zu Eingriffen in Art. 10 Abs. 1 GG verstanden<br />

werden. Die besondere Schutzbedürftigkeit durch das Fernmeldegeheimnis<br />

begründen die Verfassungsrichter insbesondere mit<br />

dem technisch bedingten Mangel an Beherrschbarkeit der gespeicherten<br />

E-Mails durch den Nutzer. Die Grundrechte auf informationelle<br />

Selbstbestimmung, auf Gewährleistung der Vertraulichkeit<br />

und Integrität informationstechnischer Systeme sowie auf<br />

Unverletzlichkeit der Wohnung seien dagegen nicht berührt. Zuvor<br />

hatte noch der BGH (2) entschieden, dass beim Provider gespeicherte,<br />

eingegangene oder zwischengespeicherte E-Mails jedenfalls<br />

nach der Regelung des § 99 StPO über die Postbeschlagnahme<br />

sichergestellt werden können. Während der nur einige<br />

Sekunden andauernden Speicherung der E-Mails beim Provider<br />

sei kein TK-Vorgang (mehr) gegeben. In der Literatur stießen<br />

die beiden konträren Entscheidungen aus Karlsruhe auf große<br />

Resonanz. Kritisch mit der Entscheidung des BGH setzt sich<br />

Szebrowski (8) auseinander. Jahn (4), Klein (6), Störing (7) und<br />

Szebrowski (9)befassensichmitdemBVerfG-Beschluss, wobei<br />

Störing insbesondere die technische Betrachtung in den<br />

Vordergrund rückt. Gaede (2) möchte einen Zugriff auf E-<br />

Mail-Konten dagegen nur unter den erhöhten Anforderungen<br />

der §§ 100a, 100b StPO zulassen. Härting (3) bespricht die<br />

Entscheidung des BVerfG unter dem Gesichtspunkt der Erweiterung<br />

des Schutzbereichs des Art. 10 GG und setzt sich dabei<br />

mit den unterschiedlichen Positionen hinsichtlich der einschlägigen<br />

strafprozessualen Ermächtigungsgrundlagen (§§ 94,<br />

99 oder § 100a StPO) auseinander.<br />

2. Online-Durchsuchung<br />

Das Thema Online-Durchsuchung bewegte auch 2009 die strafund<br />

verfassungsrechtliche Literatur. Gusy (10) beschäftigt sich<br />

dabei mit der Frage nach dem Inhalt des Grundrechts auf Vertraulichkeit<br />

und Integrität informationstechnischer Systeme. Die<br />

Auswirkungen des neuen „IT-Grundrechts“ auf die RFID-Technologie<br />

beleuchten Holznagel/Schumacher (13). Härting (11)<br />

stellt die Folgen der Rechtsprechung zu Online-Durchsuchung<br />

und Vorratsdatenspeicherung auf den Schutz von IP-Adressen in<br />

den Vordergrund. Einen Schwerpunkt auf den Aufgabenbereich<br />

des BKA im Zusammenhang mit Online-Durchsuchungen legt<br />

Roggan (16). Zu datenschutzrechtlichen Aspekten s. Schwerpunkt<br />

11.<br />

3. Sonstiges Strafprozessrecht<br />

Auf dem Gebiet des Strafprozessrechts beschäftigten insbesondere<br />

Ersuchen auf Akteneinsicht in Filesharing-Fällen die<br />

Gerichte. Vor diesem Hintergrund setzt sich Kindt (18) mit der<br />

Tendenz von Gerichten und Staatsanwaltschaften auseinander,<br />

die Rechte der Internetnutzer in Filesharing-Fällen zu stärken.<br />

Zu verfahrensrechtlichen Fragen s. Schwerpunkt 12, zur<br />

datenschutzrechtlichen Perspektive s. Schwerpunkt 11 und zu<br />

urheberrechtlichen Aspekten vgl. Schwerpunkt 6.<br />

Der BGH (4) stellte klar, dass Zufallsfunde aus der Überwachung<br />

der Telekommunikation auch dann verwertbar sein können,<br />

wenn sich zwischen der Durchführung der Maßnahme und der<br />

Verwendung der gewonnenen Erkenntnisse die Anordnungsvoraussetzungen<br />

geändert haben.<br />

Mit der Abgrenzung von §§ 98a, 98b StPO und §§ 161, 161a<br />

StPO beschäftigte sich das BVerfG (3) im Rahmen einer erfolglo-<br />

32 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


sen Verfassungsbeschwerde gegen die Abfrage von Kreditkartendaten<br />

in einem Ermittlungsverfahren. Bei der Maßnahme<br />

handele es sich weder um eine Rasterfahndung noch um einen<br />

Eingriff in das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung.<br />

Kritik an dem Beschluss übt Schäfer (34).<br />

4. Materielles Strafrecht<br />

Im Bereich des materiellen Strafrechts waren insbesondere die<br />

§§ 184a ff. StGB Gegenstand zahlreicher Entscheidungen. Nach<br />

dem OLG Oldenburg (19) begründet die bloße Nutzung einer<br />

Tauschbörse nicht bereits den Tatbestand des § 184a Nr. 2 StGB.<br />

Allerdings kann sich nach dem LG Karlsruhe (24) ein Homepagebetreiber<br />

der Zugänglichmachung kinderpornografischer Schriftennach§184bAbs.1Nr.2StGBstrafbarmachen,indemer<br />

einen gezielten Link zu einer Seite solchen Inhalts setzt. Reaktionen<br />

löste in diesem Zusammenhang auch das gesetzgeberische<br />

Vorhaben zur Sperrung von Kinderpornografie-Angeboten im Internet<br />

aus. Während Marberth-Kubicki (32) eine Ausweitung von<br />

Zugangssperren auch auf weitere Gebiete und damit den Beginn<br />

der Internetzensur befürchtet, bezweifelt Sieber (39) vor allem die<br />

praktische Wirksamkeit des Gesetzes.<br />

Im Mittelpunkt mehrerer Entscheidungen stand ferner die Frage<br />

der Strafbarkeit nach § 284 StGB durch die Veranstaltung von<br />

Glücksspielen und Sportwetten im Internet. Das BVerfG (10)<br />

stellte in diesem Zusammenhang klar, dass für die Zeit vor Erlass<br />

seines Sportwettenurteils19 auf Grund der seinerzeitigen Verfassungswidrigkeit<br />

des strafbewehrten Ausschlusses privater<br />

Wettunternehmer von der Veranstaltung von Sportwetten<br />

kein staatlicher Strafanspruch gegen private Vermittler von<br />

Oddset-Sportwetten besteht. Nach dem OLG München (21) ist<br />

§ 284 StGB ferner auch für den Zeitraum bis zum Inkrafttreten<br />

des GlüStV am 1.1.2008 unanwendbar. Im Zentrum der Betrachtung<br />

stand zudem die Problematik sog. 50-Cent-Gewinnspiele.<br />

Die Glücksspieleigenschaft derartiger Gewinnspiele bejahte<br />

das LG Köln (23). Bolay (20) und Hambach/Münstermann<br />

(27) beschäftigen sich mit der Identität von glücksspielstaats-<br />

19 BVerfG MMR 2006, 298.<br />

A. Rechtsprechung<br />

vertraglichem und strafrechtlichem Glückspielbegriff in Abgrenzung<br />

zum Begriff des Gewinnspiels nach dem RStV. Zur<br />

medienrechtlichen Beurteilung von Glücksspielen s. Schwerpunkt<br />

9.<br />

Auch Fälle von Betrug im Internet beschäftigten 2009 wieder<br />

die Gerichte. Das LG Berlin (28) ordnete Eigenbuchungen eines<br />

Affiliate-Partners im Pay-per-sale-Verfahren, die einen Provisionsanspruch<br />

gegen den Betreiber des Netzwerks auslösen, als<br />

Betrug i.S.v. § 263 StGB ein. Schirmbacher/Ihmor (35) beleuchten<br />

die Frage, inwieweit Klick-Betrug und Eigenbuchungen bei<br />

Affiliate-Werbung den Tatbestand des § 263 StGB erfüllen können.<br />

Nach Auffassung des LG Frankfurt/M. (25) liegt in dem Platzieren<br />

eines Hinweises auf die Kostenpflichtigkeit eines Dienstleistungsangebots<br />

im Internet am unteren Seitenrand der<br />

Website keine konkludente Täuschung i.S.v. § 263 StGB. Dagegen<br />

stellt nach Auffassung des AG Karlsruhe (30) die anwaltliche<br />

Vertretung des Betreibers einer Website, die darauf angelegt<br />

ist, Internetnutzer über die Kostenpflichtigkeit des Angebots<br />

zu täuschen, eine strafbare Beihilfe zum Betrug dar. Mit<br />

Vertragsfallen im Internet beschäftigen sich auch Buchmann/<br />

Majer/Hertfelder/Vögelein (21) sowie Ellbogen/Saerbeck (23).<br />

Zu lauterkeitsrechtlichen Aspekten von Abofallen s. Schwerpunkt<br />

4.<br />

Von Bedeutung ist schließlich ein Nichtannahmebeschluss des<br />

BVerfG (11), in dem dieses die Tatobjekttauglichkeit von Dual-<br />

Use-Software im Rahmen des § 202c Abs. 1 Nr. 2 StGB verneinte.<br />

Bei Programmen, die nicht mit Absicht zur Begehung<br />

von Straftaten nach §§ 202a, 202b StGB entwickelt worden,<br />

sondern hierzu lediglich geeignet sind, liege bereits der objektive<br />

Tatbestand des § 202c Abs. 1 Nr. 2 StGB nicht vor. Zur Begründung<br />

werden der Wortlaut der Norm sowie der insoweit<br />

eindeutige Wille des Gesetzgebers angeführt. Vor dem Hintergrund<br />

dieser Entscheidung setzen sich auch Hassemer/Ingeberg<br />

(28), Holzner (30) und Schuster (36) mit dem Anwendungsbereich<br />

des im Rahmen des 41. Strafrechtsänderungsgesetzes<br />

in das StGB eingeführten sog. Hackerparagraphen auseinander.<br />

VERENA STEIGERT<br />

Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

1. Beschlagnahme von E-Mails<br />

(1) BVerfG B.v. 16.6.2009 – 2 BvR 902/06 Keine Grundrechtsverletzung durch Beschlag- MMR 2009, 673 m. Anm. Krüger = CR 2009,<br />

nahme von E-Mails auf Server des Mail-Providers 584 m. Anm. Brunst = K&R 2009, 559 m. Anm.<br />

Szebrowski = StV 2009, 617 m. Anm. Gercke<br />

(2) BGH B.v. 31.3.2009 – 1 StR 76/09 Sicherstellung von E-Mails beim E-Mail-Provider MMR 2009, 391 = K&R 2009, 396 m. Anm.<br />

Sankol = NStZ 2009, 397 m. Anm. Bär =StV<br />

2009, 623 m. Anm. Gercke<br />

2. Sonstiges Strafprozessrecht<br />

(3) BVerfG B.v. 17.2.2009 – 2 BvR 1372/07, Abfrage von Kreditkartendaten im Ermittlungs- MMR 2009, 389 = CR 2009, 381 m. Anm.<br />

2 BvR 1745/07<br />

verfahren<br />

Schnabel = DVP 2009, 523 m. Anm. Vahle<br />

(4) BGH U.v. 27.11.2008 – 3 StR 342/08 Verwertbarkeit von Zufallsfunden aus der Über- MMR 2009, 180 m. Anm. Sankol = ITRB 2009, 99<br />

wachung der Telekommunikation<br />

m. Anm. Engels<br />

(5) OLG Celle B.v. 12.5.2009 – 2 Ws 103/09 TK-Überwachung zur Vollstreckung eines<br />

Sicherungshaftbefehls<br />

MMR 2009, 700<br />

(6) OLG Celle B.v. 12.2.2009 – 1 Ws 42/09 Fernsehen im Strafvollzug MMR 2009, 290 (Ls.) = NStZ-RR 2009, 190<br />

(7) OLG Celle U.v. 17.9.2008 – 31 Ss 21/08 Einziehung eines Computers MMR 2009, 216 (Ls.) = wistra 2009, 35<br />

(8) LSG Hessen B.v. 26.3.2009 – L 1 KR 331/08<br />

BER<br />

Beweisverwertungsverbot für TKÜ-Erkenntnisse MMR 2009, 718 m. Anm. Sankol<br />

3. Materielles Strafrecht<br />

(9) BVerfG B.v. 24.9.2009 – 1 BvR 1231/04, Verfassungsmäßigkeit des gesetzlichen Verbots MMR 2010, 48 = K&R 2009, 792 m. Anm.<br />

1 BvR 710/05, 1 BvR 1184/08 pornografischer Internetangebote außerhalb<br />

geschlossener Benutzergruppen<br />

Schnabel<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 33


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(10) BVerfG B.v. 29.6.2009 – 2 BvR 1499/05 Verletzung der Grundrechte bei Durchsuchung<br />

von Wohn- und Geschäftsräumen – Verdacht<br />

des unerlaubten Glücksspiels<br />

NVwZ-RR 2009, 785<br />

(11) BVerfG B.v. 18.5.2009 – 2 BvR 2233/07, Verfassungsmäßigkeit des § 202c Abs. 1 Nr. 2 MMR 2009, 577 = CR 2009, 673 m. Anm.<br />

2 BvR 1151/08, 2 BvR 1524/08 StGB<br />

Hornung = ZUM 2009, 745 m. Anm. Höfinger<br />

(12) BVerfG B.v. 8.4.2009 – 2 BvR 945/08 Strafrechtliche Verantwortlichkeit eines Forenbetreibers<br />

für Hyperlinks<br />

MMR 2009, 459<br />

(13) BVerfG B.v. 6.12.2008 – 2 BvR 2369/08, Strafbarkeit wegen Verbreitens jugendporno- MMR 2009, 178 m. Anm. Liesching<br />

2 BvR 2380/08<br />

grafischer Filme bei „scheinjugendlichen“<br />

Darstellern<br />

(14) BGH B.v. 21.4.2009 – 1 StR 105/09 Sexueller Missbrauch und Verbreitung pornografischer<br />

Darbietungen durch Teledienste<br />

MMR 2009, 533<br />

(15) KG U.v. 15.10.2009 – 8 U 26/09 Zur Haftung des Geldkuriers beim „Phishing“ MMR 2010, 128<br />

(16) OLG Köln B.v. 12.8.2009 – 83 Ss-Owi 63/<br />

09<br />

Handy am Steuer zum Hören von MP3-Musik MMR 2009, 799 (Ls.)<br />

(17) KG B.v. 22.7.2009 – (4) 1 Ss 181/09 Anmeldung eines eBay-Accounts unter falschem MMR 2009, 869 (Ls.) = K&R 2009, 807<br />

(130/09)<br />

Namen<br />

(18) OLG Frankfurt/M. U.v. 4.6.2009 – 6 U 93/07 Glücksspiele im Internet MMR 2009, 577<br />

(19) OLG Oldenburg B.v. 8.5.2009 – 1 Ss 46/09 Tatverdacht der Zugänglichmachung gewaltpornografischer<br />

Schriften bei Tauschbörsen-Teilnahme<br />

MMR 2009, 547<br />

(20) OLG Karlsruhe B.v. 21.1.2009 – 2 Ss 155/08 Keine Straftat bei Täuschung über Zahlungsabsicht<br />

bei vollautomatischer Onlinebestellung von<br />

Domains<br />

MMR 2009, 484<br />

(21) OLG München U.v. 16.10.2008 – 29 U 1669/08 Sportwetten im Internet bis zum Inkrafttreten<br />

des Glücksspielstaatsvertrags<br />

MMR 2009, 195<br />

(22) LG Hannover U.v. 13.5.2009 – 6 O 102/08 Meinungsäußerung in eBay-Bewertungsportal MMR 2009, 870 (Ls.) = K&R 2009, 666<br />

(23) LG Köln U.v. 7.4.2009 – 33 O 45/09 Glücksspieleigenschaft eines 50 Cent-Gewinnspiels<br />

im Internet<br />

MMR 2009, 485 m. Anm. Liesching<br />

(24) LG Karlsruhe B.v. 23.3.2009 – Qs 45/09 Hyperlink zu kinderpornografischen Bilddateien MMR 2009, 418<br />

(25) LG Frankfurt/M. B.v. 5.3.2009 – 5/27 KLs 3330 Js<br />

212484/07 KLs – 12/08<br />

Abofalle im Internet MMR 2009, 421<br />

(26) LG Hamburg U.v. 13.2.2009 – 324 O 601/08 Ehrenrührige Tatsachenbehauptung auf<br />

Anwalts-Website<br />

MMR 2009, 505<br />

(27) LG Hamburg U.v. 9.1.2009 – 324 O 867/06 Suchmaschinenhaftung für „Snippets“ MMR 2009, 290<br />

(28) LG Berlin U.v. 23.10.2008 – 32 O 501/08 Affiliate-Betrug durch Eigenbuchungen MMR 2009, 506 (Ls.) = CR 2009, 262<br />

(29) LG Köln U.v. 30.7.2008 – 28 O 189/08 Keine Haftung des Betreibers eines Forums für<br />

falsche Tatsachenbehauptungen<br />

MMR 2009, 218<br />

(30) AG Karlsruhe U.v. 12.8.2009 – 9 C 93/09 Anwaltliche Tätigkeit als Beihilfe zum Betrug –<br />

Abmahnanwalt<br />

MMR 2009, 868<br />

(31) Niedersächsisches B.v. 28.4.2009 – 20 ZD 2/09 Durchsuchung eines Dienst-PC nach Auffinden MMR 2009, 800 (Ls.) = NVwZ-RR 2009, 636<br />

OVG<br />

pornografischer Dateien<br />

(32) Niedersächsisches B.v. 3.4.2009 – 11 ME 399/08 Untersagung des Vertriebs eines Online-Glücks- MMR 2009, 580 (Ls.) = NVwZ 2009, 1241<br />

OVG<br />

spiels<br />

Zu Glücksspielen s.a. Schwerpunkt 9, zu Abofallen s.a. Schwerpunkt 4.<br />

B. Literatur<br />

Verfasser Titel Fundstelle<br />

1. Beschlagnahme von E-Mails<br />

(1) Brodowski Strafprozessualer Zugriff auf E-Mail-Kommunikation JR 2009, 402<br />

(2) Gaede Der grundrechtliche Schutz gespeicherter E-Mails beim Provider und ihre weltweite strafprozessuale Überwachung<br />

StV 2009, 96<br />

(3) Härting Beschlagnahme und Archivierung von Mails CR 2009, 581<br />

(4) Jahn Sicherstellung von E-Mails beim E-Mail-Provider JUS 2009, 1048<br />

(5) Keller Überwachung des E-Mail-Verkehrs und „Online-Streife“ Kriminalistik 2009, 491<br />

(6) Klein Offen und (deshalb) einfach – Zur Sicherstellung und Beschlagnahme von E-Mails beim Provider NJW 2009, 2996<br />

(7) Störing Strafprozessualer Zugriff auf E-Mailboxen. Zum Streitstand unter besonderer technischer Betrachtung CR 2009, 475<br />

(8) Szebrowski E-Mail-Beschlagnahme – Klärung durch den BGH? MMR 7/2009, S. V<br />

(9) Szebrowski E-Mail-Sicherstellung und Beschlagnahme auf dem Server des Providers verfassungsgemäß K&R 2009, 563<br />

2. Online-Durchsuchung<br />

(10) Gusy Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme. Neuer Grundrechtsname<br />

oder neues Grundrechtsschutzgut?<br />

DuD 2009, 33<br />

(11) Härting Schutz von IP-Adressen. Praxisfolgen der BVerfG-Rechtsprechung zu Onlinedurchsuchung und Vorratsdatenspeicherung<br />

ITRB 2009, 35<br />

34 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Verfasser Titel Fundstelle<br />

(12) Heckmann Grundgesetz 2.0: Staat und IT in guter Verfassung? Anmerkungen zur Verankerung der Informationstechnologie<br />

im Grundgesetz<br />

K&R 2009, 1<br />

(13) Holznagel/ Auswirkungen des Grundrechts auf Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischerSystemeaufRFID-MMR2009,<br />

3<br />

Schumacher Chips<br />

(14) Minnerup Billigung des BKA-Gesetzes durch Bundesrat ITRB 2009, 25<br />

(15) Minnerup BKA-Studie zur Onlinedurchsuchung ITRB 2009, 170<br />

(16) Roggan Das neue BKA-Gesetz – Zur weiteren Zentralisierung der deutschen Sicherheitsarchitektur NJW 2009, 257<br />

Zur Online-Durchsuchung s.a. Schwerpunkt 11.<br />

3. Sonstiges Strafprozessrecht<br />

(17) Gercke Zur Zulässigkeit sog. Transborder Searches. Der strafprozessuale Zugriff auf im Ausland gespeicherte Daten StraFo 2009, 271<br />

(18) Kindt Grundrechtsschutz für Raubkopierer und Musikpiraten? MMR 2009, 147<br />

Zum Auskunftsanspruch nach § 101 UrhG s.a. Schwerpunkt 12, Schwerpunkt 11 und Schwerpunkt 6.<br />

4. Materielles Strafrecht<br />

(19) <strong>Beck</strong> Internetbeleidigung de lege lata und de lege ferenda – Strafrechtliche Aspekte des „spickmich“-Urteils MMR 2009, 736<br />

(20) Bolay Glücksspiel, Glücksspiel oder doch Gewinnspiel? Einheitlichkeit zwischen straf- und glücksspielstaatsvertraglichem<br />

Gewinnspielbegriff<br />

MMR 2009, 669<br />

(21) Buchmann/Majer/<br />

Hertfelder/Vögelein<br />

„Vertragsfallen“ im Internet – Rechtliche Würdigung und Gegenstrategien NJW 2009, 3189<br />

(22) Bull Sind Video-Verkehrskontrollen „unter keinem rechtlichen Aspekt vertretbar“? NJW 2009, 3279<br />

(23) Ellbogen/Saerbeck Kunde wider Willen – Vertragsfallen im Internet CR 2009, 131<br />

(24) Ernst Recht kurios im Internet – Virtuell gestohlene Phönixschuhe, Cyber-Mobbing und noch viel mehr NJW 2009, 1320<br />

(25) Gercke Die Entwicklung des Internetstrafrechts im Jahr 2008 ZUM 2009, 526<br />

(26) Goeckenjan Auswirkungen des 41. Strafrechtsänderungsgesetzes auf die Strafbarkeit des „Phishing“ wistra 2009, 47<br />

(27) Hambach/<br />

Münstermann<br />

50-Cent-Gewinnspiele: Im TV erlaubt – im Internet verboten? K&R 2009, 457<br />

(28) Hassemer/<br />

Ingeberg<br />

Dual-Use-Software aus der Perspektive des Strafrechts (§ 202c StGB) ITRB 2009, 84<br />

(29) Heidrich Rechtliche Fragen bei der Verwendung von DNS-Blacklisting zur Spam-Filterung CR 2009, 168<br />

(30) Holzner Klarstellung strafrechtlicher Tatbestände durch den Gesetzgeber erforderlich ZRP 2009, 177<br />

(31) Kelker Online-Demonstrationen – ein Fall „additiver Mittäterschaft“? GA 2009, 86<br />

(32) Marberth-Kubicki Der Beginn der Internetzensur – Zugangssperren durch Access-Provider NJW 2009, 1792<br />

(33) Minnerup Gesetzentwurf zur Sperrung von Kinderpornografie-Angeboten im Internet (Kurzinformation) ITRB 2009, 97<br />

(34) Schäfer Rasterfahndung „light“ – Abfrage von Kreditkartendaten NJW-Spezial 2009, 280<br />

(35) Schirmbacher/<br />

Ihmor<br />

Affiliate-Werbung – Geschäftsmodell, Vertragsgestaltung und Haftung CR 2009, 245<br />

(36) Schuster Der Hackerparagraph: ein kurzes Intermezzo? Bundesverfassungsgericht schränkt Anwendungsbereich des<br />

§ 202c Abs. 1 Nr. 2 StGB ein<br />

DuD 2009, 742<br />

(37) Schwalbe/<br />

Hartmann<br />

Strafbarkeit des missbräuchlichen Erwerbs von Prepaid-Bundles MMR 2009, 163<br />

(38) Shimada Internetkriminalität – Eine Herausforderung für die Strafrechtsdogmatik. Strafe als Mittel der Gefahrprävention?<br />

CR 2009, 689<br />

(39) Sieber Sperrverpflichtungen gegen Kinderpornografie im Internet. Bewertung und Weiterentwicklung des Gesetzentwurfs<br />

BT-Drucks. 16/12850 v. 5.5.2009<br />

JZ 2009, 653<br />

Zu Abofallen s.a. Schwerpunkt 4, zu Glücksspielen s.a. Schwerpunkt 9.<br />

XI. Schwerpunkt 11: Datenschutzrecht<br />

Wie schon im Jahr 2008 standen auch 2009 die Themen Vorratsdatenspeicherung<br />

und Auskunftsansprüche im Mittelpunkt<br />

der datenschutzrechtlichen Diskussion. Zudem wurden drei<br />

BDSG-Novellen beschlossen, zu denen es viele kritische Stimmen<br />

in der Literatur gab. Von Bedeutung waren darüber hinaus<br />

datenschutzrechtliche Fragestellungen rund um die Online-<br />

Durchsuchung, soziale Netzwerke und Google.<br />

1. Vorratsdatenspeicherung<br />

Die Vorratsdatenspeicherung war auch im Jahre 2009 weiterhin<br />

politisch und rechtlich umstritten. Bereits am 11.3.2008 hatte<br />

das BVerfG in einem ersten Urteil20 entschieden, dass die Speicherungspflicht<br />

auf Grund gemeinschaftsrechtlicher Vorgaben<br />

20 BVerfG MMR 2008, 303 m. Anm. Bär.<br />

nicht ausgesetzt werden könne. Die Strafverfolgungsbehörden<br />

sollten die gespeicherten Daten jedoch nur noch eingeschränkt<br />

verwenden dürfen. Diese Linie hat das BVerfG in 2009 weiter<br />

verfolgt. Durch die Aufteilung des Verfahrens in einen strafprozessualen<br />

und einen tk-rechtlichen Teil befassten sich beide Senate<br />

wiederum mit einstweiligen Rechtsschutzanträgen. Während<br />

die einstweilige Verfügung im tk-rechtlichen Teil nochmals<br />

für sechs Monate verlängert und bestätigt wurde (2), lehnte das<br />

BVerfG im strafprozessualen Bereich eine einstweilige Verfügung<br />

ab (3). Kritik an der Vorratsdatenspeicherung aus datenschutzrechtlicher<br />

Sicht übten u. a. Hensel (4), Kindt (5) und Redeker<br />

(8). Mit den rechtlichen Anforderungen an die Aufbewahrung<br />

der Vorratsdaten und verschiedener Schutzmaßnahmen<br />

befassten sich Roßnagel/Bedner/Knopp (9), die insbesondere<br />

die Regelungen zur Löschung der Daten als unzureichend erachten.<br />

Mayer (6), Polenz (7) und Wettern (13) beleuchteten den<br />

Adressatenkreis des § 113a TKG. Während Mayer davon aus-<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 35


geht, dass bei unentgeltlichen E-Mail-Diensten wie z.B. von<br />

Hochschulen eine Speicherungspflicht nicht besteht, sieht<br />

Wettern die Rechtslage für Hochschulen als noch zu unübersichtlich<br />

an. Mit der Abgrenzung der Öffentlichkeit zur geschlossenen<br />

Benutzergruppe befasst sich auch Polenz.<br />

Nachdem der EuGH (1) die Richtlinie 2006/24/EG, auf der die<br />

deutschen Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung basieren,<br />

für formell rechtmäßig erklärt hatte, stand weiterhin die<br />

materielle Rechtmäßigkeit der Vorratsdatenspeicherung in<br />

Frage. Diese wurde vom BVerfG mit Urteil vom 2.3.201021 in<br />

ihrer bisherigen Umsetzung für verfassungswidrig erklärt,<br />

sodass mit einem erneuten Gesetzgebungsverfahren zu rechnen<br />

ist, in dem die Vorratsdatenspeicherung unter Beachtung<br />

der Vorgaben des BVerfG umgesetzt werden wird. Für eine<br />

Vorlage zum EuGH und die Klärung der materiellen Rechtmäßigkeit<br />

der Richtlinie selbst sah das BVerfG keine Veranlassung.<br />

Zu den tk-rechtlichen Aspekten der Vorratsdatenspeicherung<br />

s. Schwerpunkt 8, zur internationalen Diskussion<br />

s. Schwerpunkt 13.<br />

2. Auskunftsansprüche<br />

In der Diskussion stand wie schon im Jahr 2008 der urheberrechtliche<br />

Auskunftsanspruch nach § 101 UrhG. Einen Überblick<br />

über die Rechtsprechung zum Auskunftsanspruch geben<br />

u.a. Hoffmann (16), Mantz (19) und Otten (20). Zum Verhältnis<br />

der durch den Anspruch abgefragten Daten zur Vorratsdatenspeicherung<br />

äußert sich Maaßen (18). Geklärt wurde vom OLG<br />

Frankfurt/M. (9), dass es sich bei § 101 Abs. 9 UrhG nur um<br />

einen Erlaubnistatbestand für die gem. § 96 TKG freiwillig gespeicherten<br />

Verkehrsdaten handelt und nicht für die allein auf<br />

Grund der Speicherungspflicht im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung<br />

gespeicherten Daten. Dieses Dilemma der fehlenden<br />

Speicherpflicht bemängelt Rössel (Anm. zu (9)). Der Rechteinhaber<br />

sei auf die freiwillige Speicherung der Daten angewiesen,<br />

an denen die Access-Provider in Zeiten von Flatratetarifen<br />

aber kaum noch Interesse hätten, sodass die Auskunftspflichtleerzulaufendrohe.DasLG<br />

Hamburg (13) erlegt dem<br />

Access-Provider eine urheberrechtliche Speicherpflicht „auf<br />

Zuruf“ auf. Schulze zur Wiesche lehnt diese Entscheidung in<br />

seiner Anmerkung ab, da die Vorschrift einen Auskunftsanspruch<br />

und nicht einen Anspruch auf vorauseilende Speicherung<br />

regle. Zur urheberrechtlichen Seite s. Schwerpunkt 6, zu<br />

strafrechtlichen Aspekten s. Schwerpunkt 10 und zu verfahrensrechtlichen<br />

Fragen s. Schwerpunkt 12.<br />

Mit der Frage, welche Rechtsgrundlage bei einer Auskunft über<br />

den Inhaber eines Internetanschlusses mit dynamischer IP-Adresse<br />

anzuwenden sei, beschäftigte sich das OVG NRW (16). Es<br />

handle sich um Bestandsdaten, sodass die Auskunftsanordnung<br />

gem. § 113 TKG zu ergehen habe. Dies gelte auch dann, wenn<br />

die Bestandsdaten mit Hilfe von Verkehrsdaten festgestellt würden.<br />

Zudem läge kein Eingriff in Art. 10 GG vor, da es nicht unmittelbar<br />

um den Inhalt oder die Umstände des TK-Vorgangs<br />

ginge.<br />

3. BDSG-Novellen<br />

Von September 2009 bis Juni 2010 treten drei Novellierungen<br />

des BDSG etappenweise in Kraft. Einen kritischen Überblick<br />

über die Neuregelungen geben Abel (21) und Grentzenberg/<br />

Schreibauer/Schuppert (30, 31). Durch die Novelle I22 sollen die<br />

Informations- und Auskunftsrechte von Betroffenen beim sog.<br />

(Kredit-)Scoring und im Auskunfteiwesen gestärkt werden. Die<br />

Novelle II23 bezieht sich auf die Vorschriften zum Adresshandel<br />

und der Werbung sowie den Arbeitnehmerdatenschutz. Hoeren<br />

(33) erläutert die Vereinbarkeit der Novelle II mit der Europäischen<br />

Datenschutzrichtlinie (RL 95/46/EG) und kommt zu dem<br />

Schluss, dass die Einführung des Einwilligungsmodells unter<br />

Aufgabe des Interessenabwägungsmodells aus europarechtlichen<br />

Erwägungen unzulässig sei. Ernst (25) erörtert die Einwilligung<br />

in belästigende telekommunikative Werbung. Auf den<br />

Adressdatenhandel gehen Patzak/Beyerlein (34) ein, die insbesondere<br />

die Einführung eines Anspruchs auf Gewinnabschöpfung<br />

begrüßen, aber auch anmerken, dass den Adressdatenhändlern<br />

durch das Einwilligungserfordernis mit Opt-in-Lösung<br />

ein erheblicher Aufwand bei der Umsetzung der Bestimmung<br />

entsteht. Auch Westerwelle/Kahl (39) sehen durch die neuen<br />

Regelungen einen beachtlichen Handlungsbedarf in der Unternehmenspraxis.<br />

Mit dem neuen Arbeitnehmerdatenschutz beschäftigt<br />

sich u.a. Erfurth (24). Die neuen Regelungen schrieben<br />

nicht nur die alte Rechtslage fest, sondern veränderten<br />

diese auch teilweise. Einige wichtige Grundsatzfragen, wie die<br />

Anforderungen an eine wirksame Arbeitnehmereinwilligung,<br />

seien dabei aber offen geblieben. Forst (27) äußert sich zur Videoüberwachung<br />

am Arbeitsplatz und dem neuen § 32 BDSG.<br />

Der Frage, ob diese Norm eine abschließende Regelung beinhalte,<br />

gehen Gola/Jaspers (28) nach. Barton (22) kritisiert die<br />

Neuregelung des § 32 BDSG. Sie beinhalte statt klarer subsumtionsfähiger<br />

Vorgaben eine generalklauselartige Formulierung,<br />

die die Problemlösung dem Richterrecht überantworte.<br />

Die BDSG-Novelle III24 soll mehr Transparenz für Verbraucher<br />

und Rechtssicherheit für Unternehmen im Bereich des Kreditwesens<br />

schaffen.<br />

4. Sonstiges<br />

Die Auswirkungen des neuen „Computergrundrechts“ 25 werden<br />

auch im Jahr 2009 weiter diskutiert. Während sich Härting<br />

(42) mit den Auswirkungen des neuen Grundrechts auf den<br />

Schutz von IP-Adressen beschäftigt, beleuchten Holznagel/<br />

Schumacher (44) die bestehenden Datenschutzregeln und stellen<br />

dabei die Auswirkungen im Hinblick auf die RFID-Technologie<br />

in den Mittelpunkt. Mit der am 1.1.2009 in Kraft getretenen<br />

Novellierung des BKA-Gesetzes, 26 das in § 20k die Befugnis zur<br />

Durchführung einer Online-Durchsuchung vorsieht, beschäftigen<br />

sich Roggan (47) und Minnerup (45). Zu strafrechtlichen Aspekten<br />

s. Schwerpunkt 10.<br />

Weiterhin von Interesse waren datenschutzrechtliche Fragen im<br />

Hinblick auf soziale Netzwerke im Internet. Diese Netzwerke<br />

werden immer mehr zu einem festen Bestandteil des Alltags und<br />

beherbergen eine Flut von Daten über ihre Nutzer. Auf die Frage,<br />

ob das deutsche Datenschutzrecht auch dann Gültigkeit besitzt,<br />

wenn über Facebook grenzüberschreitender Datenverkehr betrieben<br />

wird, geht Jotzo (74) ein. Die Rolle der sozialen Netzwerke<br />

als Bewerberdatenbank für Arbeitgeber beleuchten Rolf/<br />

Rötting (91). Unter Umständen dürfe der Arbeitgeber die vom<br />

Bewerber im Internet preisgegebenen Informationen gem. § 28<br />

Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 BDSG erheben.<br />

Ferner wurden datenschutzrechtliche Probleme um Google<br />

und seinen Dienst Google Street View diskutiert. Voigt (101)<br />

beschäftigt sich mit Fragen des Datenschutzes bei Google, wobei<br />

er besonderes Augenmerk auf die Behandlung von IP-Adressen<br />

legt. Jahn/Striezel (73) erörtern Google Street View und<br />

gelangen zu dem Ergebnis, dass der Dienst grundsätzlich zulässig<br />

sei.<br />

MARINA RINKEN<br />

21 BVerfG MMR 2010, 356.<br />

22 Gesetz v. 29.7.2009, BGBl. I 2009, S. 2254; trat am 1.4.2010 in Kraft.<br />

23 Gesetz v. 14.8.2009, BGBl. I 2009, S. 2814; trat am 1.9.2009 in Kraft.<br />

24 Gesetz v. 29.7.2009, BGBl. I 2009, S. 2355; tritt am 11.6.2010 in Kraft.<br />

25 BVerfG MMR 2008, 315 m. Anm. Bär.<br />

26 Gesetz v. 25.12.2008, BGBl. I 2008, S. 3083.<br />

36 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


A. Rechtsprechung<br />

Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

1. Vorratsdatenspeicherung<br />

(1) EuGH U.v. 10.2.2009 – Rs. C-301/06 Erlass der Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung<br />

auf Grundlage des EG-Vertrags zulässig<br />

(2) BVerfG B.v. 28.10.2008 – 1 BvR 256/08 Einschränkung des Zugriffs auf Daten der Vorratsdatenspeicherung<br />

(3) BVerfG B.v. 15.10.2008 – 2 BvR 236/08,<br />

2 BvR 237/08<br />

Einschränkung des Zugriffs auf Daten der Vorratsdatenspeicherung<br />

(4) OLG Frankfurt/M. B.v. 12.5.2009 – 11 W 21/09 Gestattungsantrag nach § 101 UrhG und Vorratsdatenspeicherung<br />

(5) LG Bamberg B.v. 22.7.2009 – 2 Qs 104/2009 Auskunftsverpflichtung aus Vorratsdatenspeicherung<br />

(6) VG Köln B.v. 8.9.2009 – 21 L 1107/09 Vollzugsinteresse an Pflicht zur Vorratsdatenspeicherung<br />

(7) VG Wiesbaden B.v. 27.2.2009 – 6 K 1045/08.WI Unverhältnismäßige Vorratsdatenspeicherung –<br />

Vorlage zum EuGH zur Vorabentscheidung<br />

(8) VG Berlin B.v. 16.1.2009 – 27 A 321.08 Keine Pflicht zur Vorratsdatenspeicherung ohne<br />

angemessene Entschädigung<br />

Zur Vorratsdatenspeicherung s.a. Schwerpunkt 8 und Schwerpunkt 13.<br />

2. Auskunftsansprüche<br />

(9) OLG Frankfurt/M. B.v. 12.5.2009 – 11 W 21/09 Keine Nutzung von Vorratsdaten bei § 101<br />

Abs. 9 UrhG<br />

MMR 2009, 244 = AfP 2009, 128 m. Anm.<br />

Schmittmann/Glockzin = EuZW 2009, 214 m.<br />

Anm. Petri = ZJS 2009, 298 m. Anm. Rossi<br />

MMR 2009, 29 m. Anm. Bär = DuD 2009, 20 m.<br />

Anm. Köcher<br />

MMR 2009, 36<br />

MMR 2009, 542<br />

MMR 2009, 777<br />

ITRB 2009, 266 m. Anm. Rössel<br />

MMR 2009, 428 = BB 2009, 741 m. Anm. Härting<br />

MMR 2009, 355<br />

MMR 2009, 542 = ITRB 2009, 173 m. Anm.<br />

Rössel<br />

(10) OLG Karlsruhe U.v. 4.12.2008 – 4 U 86/07 Dynamische IP-Adressen als Bestandsdaten MMR 2009, 412 m. Anm. Sankol<br />

(11) OLG Zweibrücken B.v. 27.10.2008 – 3 W 184/08 Keine urheberrechtliche Drittauskunft gegen<br />

Provider im einstweiligen Rechtsschutz<br />

MMR 2009, 43<br />

(12) LG Kiel B.v. 2.9.2009 – 2 O 221/09 Keine Rasterfahndung auf Grund von § 101<br />

UrhG<br />

MMR 2010, 118 (Ls.) = ZUM 2009, 978<br />

(13) LG Hamburg U.v. 11.3.2009 – 308 O 75/09 Pflicht für Access-Provider zum Vorhalten von<br />

Verkehrsdaten auf Zuruf<br />

MMR 2009, 570 m. Anm. Schulze zur Wiesche<br />

(14) LG Frankenthal B.v. 6.3.2009 – 6 O 60/09 Urheberrechtlicher Auskunftsanspruch MMR 2009, 487<br />

(15) AG Düsseldorf U.v. 7.1.2009 – 32 C 12779/08 Auskunftsanspruch bei gespeicherten Kommunikationsdaten<br />

MMR 2009, 872<br />

(16) OVG NRW B.v. 17.2.2009 – 13 B 33/09 Auskunft über Bestandsdaten MMR 2009, 424 = ITRB 2009, 150 m. Anm. König<br />

(17) VG Köln B.v. 18.12.2008 – 21 L 1398/08 Auskunft über IP-Adressen ITRB 2009, 26<br />

Zum Auskunftsanspruch nach § 101 UrhG s.a. Schwerpunkt 12 und Schwerpunkt 6.<br />

3. Sonstiges<br />

(18) EuGH U.v. 16.12.2008 – Rs. C-73/07 Auslegung von „Verarbeitung personenbezoge- MMR 2009, 175 = CR 2009, 229 m. Anm.<br />

ner Daten“<br />

Härting<br />

(19) EuGH U.v. 16.12.2008 – Rs. C-524/06 Anforderungen an Systeme zur Datenverarbeitung<br />

personenbezogener Daten von EU-Ausländern<br />

MMR 2009, 171<br />

(20) BVerwG B.v. 12.3.2008 – 2 B 131.07 Kontaktdaten eines Beamten im Internet RDV 2009, 30 = DuD 2008, 696<br />

(21) OLG Zweibrücken B.v. 26.9.2008 – 4 W 62/08 Datenschutz bei dynamischen IP-Adressen MMR 2009, 45 = ZUM 2009, 74 m. Anm.<br />

Höfinger<br />

(22) AG München U.v. 30.9.2008 – 133 C 5677/08 Speicherung von IP-Adressen durch Portalbetreiber<br />

MMR 2008, 860 = RDV 2009, 76 m. Anm. Klug<br />

(23) AG Hamburg U.v. 22.4.2008 – 4 C 134/08 Videoüberwachung in Gaststätte MMR 2009, 72 (Ls.) = CR 2009, 129<br />

(24) OVG NRW U.v. 24.6.2009 – 17 A 805/03 Anforderungen an Systeme zur Verarbeitung<br />

personenbezogener Daten von EU-Ausländern<br />

CR 2009, 574<br />

(25) Hessischer VGH B.v. 19.5.2009 – 6 A 2672/08.Z Kein nachwirkender Schutz des Fernmeldege- MMR 2009, 714 = EWiR 2009, 657 m. Anm. Just/<br />

heimnisses für endgespeicherte E-Mails auf<br />

Betriebsrechnern<br />

Voß = ITRB 2009, 218 m. Anm. Rössel<br />

(26) OVG NRW U.v. 8.5.2009 – 16 A 3375/07 Videoüberwachung in einer Universitätsbibliothek<br />

MMR 2009, 724 (Ls.) = RDV 2009, 232<br />

(27) VG Wiesbaden B.v. 27.2.2009 – 6 K 1045/08.WI Zur Zulässigkeit der Datenveröffentlichung im MMR 2009, 428 = K&R 2009, 354 m. Anm.<br />

Internet<br />

Schnabel<br />

(28) VG Frankfurt/M. U.v. 6.11.2008 – 1 K 628/08 Kein Fernmeldegeheimnis für E-Mails am<br />

Arbeitsplatz<br />

ITRB 2009, 74 m. Anm. Rössel<br />

Zum Verhältnis von E-Mails und dem Fernmeldegeheimnis s.a. Schwerpunkt 10.<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 37


B. Literatur<br />

Verfasser Titel Fundstelle<br />

1. Vorratsdatenspeicherung<br />

(1) Bedner Vorratsdatenspeicherung DuD 2009, 372<br />

(2) Braun Die entschädigungslose Indienstnahme Privater am Beispiel der sog. Vorratsdatenspeicherung K&R 2009, 386<br />

(3) Freiling/Heinson Probleme des Verkehrsdatenbegriffs im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung DuD 2009, 547<br />

(4) Hensel Die Vorratsdatenspeicherung aus datenschutzrechtlicher Sicht DuD 2009, 527<br />

(5) Kindt Die grundrechtliche Überprüfung der Vorratsdatenspeicherung: EuGH oder BVerfG – wer traut sich? MMR 2009, 661<br />

(6) Mayer Pflicht zur Vorratsdatenspeicherung bei unentgeltlichen E-Mail-Diensten? K&R 2009, 313<br />

(7) Polenz Speicherpflichten für Unternehmer nach § 113a TKG CR 2009, 225<br />

(8) Redeker Die Pflicht zur Vorratsdatenspeicherung ITRB 2009, 112<br />

(9) Roßnagel/Bedner/<br />

Knopp<br />

Rechtliche Anforderungen an die Aufbewahrung von Vorratsdaten DuD 2009, 536<br />

(10) Schütze/Eckhardt Die Vielseitigkeit der Rechtsprechung zur Vorratsdatenspeicherungspflicht CR 2009, 775<br />

(11) Simitis Der EuGH und die Vorratsdatenspeicherung oder die verfehlte Kehrtwende bei der Kompetenzregelung NJW 2009, 1782<br />

(12) Terhechte Rechtsangleichung zwischen Gemeinschafts- und Unionsrecht – die Richtlinie über die Vorratsdatenspeicherung<br />

vor dem EuGH<br />

EuZW 2009, 199<br />

(13) Wettern Umsetzung der Vorratsdatenspeicherung an den Hochschulen DuD 2009, 343<br />

(14) Ziebarth Grundrechtskonforme Gestaltung der Vorratsdatenspeicherung. Überlegung zu einer europa-, verfassungsund<br />

datenschutzrechtskonformen Umsetzung<br />

DuD 2009, 25<br />

Zur Vorratsdatenspeicherung s.a. Schwerpunkt 8 und Schwerpunkt 13.<br />

2. Auskunftsansprüche<br />

(15) Bäcker Die Betroffenenauskunft im Telekommunikationsrecht MMR 2009, 803<br />

(16) Hoffmann Das Auskunftsverfahren nach § 101 Abs. 9 UrhG n. F. – Überblick über die Rechtsprechung im ersten Jahr<br />

nach Inkrafttreten der gesetzlichen Neuregelung<br />

MMR 2009, 655<br />

(17) Kuper § 101 UrhG: Glücksfall oder Reinfall für Rechteinhaber? ITRB 2009, 12<br />

(18) Maaßen Urheberrechtlicher Auskunftsanspruch und Vorratsdatenspeicherung MMR 2009, 511<br />

(19) Mantz Die Rechtsprechung zum neuen Auskunftsanspruch nach § 101 UrhG K&R 2009, 21<br />

(20) Otten Die auskunftsrechtliche Anordnung nach § 101 IX UrhG in der gerichtlichen Praxis GRUR-RR 2009, 369<br />

Zum Auskunftsanspruch nach § 101 UrhG s.a. Schwerpunkt 12 und Schwerpunkt 6.<br />

3. BDSG-Novellen<br />

(21) Abel Die neuen BDSG-Regelungen RDV 2009, 147<br />

(22) Barton Risiko-/Compliance-Management und Arbeitnehmerdatenschutz – eine nach wie vor unbefriedigende<br />

Kollisionslage. Anmerkung zu § 32 BDSG<br />

RDV 2009, 200<br />

(23) Eckhardt BDSG: Neuregelungen seit 1.9.2009 DuD 2009, 587<br />

(24) Erfurth Der „neue“ Arbeitnehmerdatenschutz im BDSG NJOZ 2009, 2914<br />

(25) Ernst Die Einwilligung in belästigende telekommunikative Werbung nach neuer Rechtslage in UWG und BDSG WRP 2009, 1455<br />

(26) Faßbender Die Umsetzung der EG-Datenschutzrichtlinie als Nagelprobe für das Demokratieprinzip deutscher Prägung RDV 2009, 96<br />

(27) Forst Videoüberwachung am Arbeitsplatz und der neue § 32 BDSG RDV 2009, 204<br />

(28) Gola/Jaspers § 32 Abs. 1 BDSG – eine abschließende Regelung? RDV 2009, 212<br />

(29) Gola/Klug Die BDSG-Novellen 2009 – Ein Kurzüberblick RDV <strong>Beil</strong>age 4/2009, 1<br />

(30) Grentzenberg/<br />

Schreibauer/Schuppert<br />

Die Datenschutznovelle (Teil I) K&R 2009, 368<br />

(31) Grentzenberg/<br />

Schreibauer/Schuppert<br />

Die Datenschutznovelle (Teil II) K&R 2009, 535<br />

(32) Hanloser BDSG-Novelle II: Was garantiert die Datenschutzrichtlinie? DSB 6/2009, 14<br />

(33) Hoeren Die Vereinbarkeit der jüngsten BDSG-Novellierungspläne mit der Europäischen Datenschutzrichtlinie RDV 2009, 89<br />

(34) Patzak/Beyerlein Adressdatenhandel unter dem neuen BDSG MMR 2009, 525<br />

(35) Roßnagel Die Novelle zum Datenschutzrecht – Scoring und Adresshandel NJW 2009, 2716<br />

(36) Schild/Tinnefeld Entwicklungen im Arbeitnehmerdatenschutz DuD 2009, 469<br />

(37) Schmidt Arbeitnehmerdatenschutz gem. § 32 BDSG – Eine Neuregelung (fast) ohne Veränderung der Rechtslage RDV 2009, 193<br />

(38) Weichert BDSG-Novelle zum Schutz von Internet-Inhaltsdaten DuD 2009, 7<br />

(39) Westerwelle/Kahl Die Novellierung des Bundesdatenschutzgesetzes. Die Auswirkungen der BDSG-Novellierung auf die Unternehmenspraxis<br />

und die datenschutzrechtliche Beratung<br />

ITRB 2009, 273<br />

(40) Wronka BDSG-Novelle II und Direktwerbung: Ein kritisches Verhältnis RDV 2009, 247<br />

4. Online-Durchsuchung<br />

(41) Gusy Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme. Neuer Grundrechtsname<br />

oder neues Grundrechtsschutzgut?<br />

DuD 2009, 33<br />

(42) Härting Schutz von IP-Adressen. Praxisfolgen der BVerfG-Rechtsprechung zu Onlinedurchsuchung und Vorratsdatenspeicherung<br />

ITRB 2009, 35<br />

38 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Verfasser Titel Fundstelle<br />

(43) Heckmann Grundgesetz 2.0: Staat und IT in guter Verfassung? Anmerkungen zur Verankerung der Informationstechnologie<br />

im Grundgesetz<br />

(44) Holznagel/<br />

Schumacher<br />

Auswirkungen des Grundrechts auf Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischerSystemeaufRFID-<br />

Chips<br />

K&R 2009, 1<br />

MMR 2009, 3<br />

(45) Minnerup Billigung des BKA-Gesetzes durch Bundesrat ITRB 2009, 25<br />

(46) Minnerup BKA-Studie zur Onlinedurchsuchung ITRB 2009, 170<br />

(47) Roggan Das neue BKA-Gesetz – Zur weiteren Zentralisierung der deutschen Sicherheitsarchitektur NJW 2009, 257<br />

Zur Online-Durchsuchung s.a. Schwerpunkt 10.<br />

5. Sonstiges<br />

(48) Abel Mehr Datenschutz im Zivilrecht RDV 2009, 51<br />

(49) Aßmus Jahresabschlussprüfung: Datenschutzrechtliche Aspekte bei der Weitergabe von Mitarbeiterdaten MMR 2009, 599<br />

(50) Backu Geolokalisation und Datenschutz ITRB 2009, 88<br />

(51) Bierekoven Internationaler Handel mit Kundendaten. Zwischen Tabu und Chance ITRB 2009, 39<br />

(52) von Blumenthal/<br />

Niclas<br />

(53) von Blumenthal/<br />

Niclas<br />

Gesetzentwurf zum TMG ITRB 2009, 73<br />

Beschwerden über Google Street View ITRB 2009, 242<br />

(54) Degen Die qualifizierte elektronische Signatur als maßgebender Sicherheitsstandard im elektronischen Rechtsverkehr<br />

DuD 2009, 665<br />

(55) Ditscheid/Ufer Die Novellierung des TKG 2009 – ein erster Überblick MMR 2009, 367<br />

(56) Dix Patienten – Daten – Schutz. Zur Diffusion von Informationen über Patient/innen im Internet, und Angeboten<br />

wie z.B. Google-Health<br />

DuD 2009, 480<br />

(57) Dix/Petri Das Fernmeldegeheimnis und die deutsche Verfassungsidentität DuD 2009, 531<br />

(58) Fickert Geodaten im Spannungsfeld zwischen Datenschutz und Informationsfreiheit DuD 2009, 495<br />

(59) Fox Social Networks DuD 2009, 53<br />

(60) Frey/Rudolph Zugangserschwerungsgesetz: Schnellschuss mit Risiken und Nebenwirkungen CR 2009, 644<br />

(61) Gärtner/Lapp Elektronische Datensicherung. Eine Hauptpflicht des IT-Verantwortlichen ITRB 2009, 134<br />

(62) Gola/Klug Die Entwicklung des Datenschutzrechts in den Jahren 2008/2009 NJW 2009, 2577<br />

(63) Gola/Reif Datenschutzrelevante Aspekte des novellierten UWG RDV 2009, 104<br />

(64) Grapentin Datenschutz und Globalisierung – Binding Corporate Rules als Lösung? CR 2009, 693<br />

(65) Härting „Prangerwirkung“ und „Zeitfaktor“ – 14 Thesen zu Meinungsfreiheit, Persönlichkeitsrechten und Datenschutz<br />

im Netz<br />

CR 2009, 21<br />

(66) Härting Beschlagnahme und Archivierung von Mails – E-Mail zwischen Telekommunikation, Datensatz und elektronischer<br />

Post<br />

CR 2009, 581<br />

(67) Hailbronner Die Speicherung personenbezogener Daten von Unionsbürgern im AZR ZAR 2009, 178<br />

(68) Heckmann Authentifizierung zwischen Datenschutz und Technikmisstrauen – Belastungsproben für den elektronischen<br />

Personalausweis<br />

DuD 2009, 656<br />

(69) Hilpert Zulässigkeit der Videoüberwachung nach § 6b BDSG am Beispiel des ÖPNV RDV 2009, 160<br />

(70) Hoecht Zur Zulässigkeit der Abrufbarkeit identifizierender Presseberichte über Straftäter aus Onlinearchiven AfP 2009, 342<br />

(71) Hoffmann Die Entwicklung des Internet-Rechts bis Mitte 2009 NJW 2009, 2649<br />

(72) Holländer Datensündern auf der Spur. Bußgeldverfahren ungeliebtes Instrument der Datenschutzaufsichtsbehörden? RDV 2009, 215<br />

(73) Jahn/Striezel Google Street View is watching you K&R 2009, 753<br />

(74) Jotzo Gilt deutsches Datenschutzrecht auch für Google, Facebook & Co. bei grenzüberschreitendem Datenverkehr?<br />

MMR 2009, 232<br />

(75) Kahlert EU-Bürger unter Generalverdacht: Das deutsche Ausländerzentralregister vor dem EuGH ELR 2009, 19<br />

(76) Köppen Computerkriminalität im Jahr 2008 DuD 2009, 409<br />

(77) Kühling/Sivridis/<br />

Schwuchow/<br />

Burghardt<br />

Das datenschutzrechtliche Vollzugsdefizit im Bereich der Telemedien – ein Schreckensbericht DuD 2009, 335<br />

(78) Langer/Opitz-<br />

Talidou<br />

Elektronische Aufbewahrung von Wahldokumenten bei Onlinewahlen DuD 2009, 418<br />

(79) Lapp Brauchen wir De-Mail und Bürgerportale? DuD 2009, 651<br />

(80) Lepperhoff/<br />

Petersdorf<br />

Umgang mit Datenschutzerklärungen im Internet. Ergebnisse einer empirischen Untersuchung DuD 2009, 15<br />

(81) von Lewinski/<br />

Köppen<br />

Tätigkeitsberichte der Datenschutzbehörden – Neuer Zugang zu sprudelnden Quellen (ZAfTDa.de) RDV 2009, 267<br />

(82) Meyerdierks Sind IP-Adressen personenbezogene Daten? MMR 2009, 8<br />

(83) Moos Die Entwicklung des Datenschutzrechts im Jahr 2008 K&R 2009, 154<br />

(84) Ott Schutz der Nutzerdaten bei Suchmaschinen. Oder: Ich weiß, wonach du letzten Sommer gesucht hast MMR 2009, 448<br />

(85) Ott Das Internet vergisst nicht – Rechtsschutz für Suchobjekte? MMR 2009, 158<br />

(86) Ott Datenschutzrechtliche Zulässigkeit von Webtracking? K&R 2009, 308<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 39


Verfasser Titel Fundstelle<br />

(87) Polenz Fehlverhaltenskontrolle am Arbeitsplatz DuD 2009, 561<br />

(88) Pordesch/Seitz/<br />

Steffan/Steidle<br />

Chrome mit Kratzern. Google’s Webbrowser und der Datenschutz DuD 2009, 47<br />

(89) Redeker Datenschutz auch bei Anwälten – aber gegenüber Datenschutzkontrollinstanzen gilt das Berufsgeheimnis NJW 2009, 554<br />

(90) Redeker Datenschutz und Internethandel. Zur Abgrenzung der datenschutzrechtlichen Regelungen in TMG und<br />

BDSG<br />

ITRB 2009, 204<br />

(91) Rolf/Rötting Google, Facebook & Co als Bewerberdatenbank für Arbeitgeber? RDV 2009, 263<br />

(92) Ronellenfitsch Der Vorrang des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung vor dem AEUV DuD 2009, 451<br />

(93) Roßnagel/<br />

Schnabel<br />

(94) Roßnagel/Hornung/Knopp/Wilke<br />

Aufzeichnung und Übertragung von Lehrveranstaltungen DuD 2009, 411<br />

De-Mail und Bürgerportale DuD 2009, 728<br />

(95) Schallaböck Datenschutzkontrolle durch Open-Source DuD 2009, 161<br />

(96) Schoch Aktuelle Fragen des Informationsfreiheitsrechts NJW 2009, 2987<br />

(97) Schulz Rechtsprobleme des Identitätsmanagements DuD 2009, 601<br />

(98) Seidel/Nink Personensuchmaschinen – Rechtliche Fragestellungen CR 2009, 666<br />

(99) Steidle Datenschutz bei Nutzung von Location Based Services in Unternehmen MMR 2009, 167<br />

(100) Tinnefeld Freiheit in der digitalen Gesellschaft? Zu den Bedingungen von Selbstbestimmung und Kommunikation RDV 2009, 47<br />

(101) Voigt Datenschutz bei Google MMR 2009, 377<br />

(102) Weichert Datenschutz auch bei Anwälten? NJW 2009, 550<br />

(103) Weichert Geodaten – datenschutzrechtliche Erfahrungen, Erwartungen und Empfehlungen DuD 2009, 347<br />

(104) Werner/<br />

Wegener<br />

Bürgerportale – Technische und rechtliche Hintergründe von DE-Mail und Co. CR 2009, 310<br />

Zu persönlichkeitsrechtlichen Aspekten bei Online-Archiven s.a. Schwerpunkt 7; zur Beschlagnahme von E-Mails s.a. Schwerpunkt 10.<br />

XII. Schwerpunkt 12: Verfahrensrechtliche<br />

Fragen<br />

Im Verfahrensrecht wurde im Jahr 2009 bei der Zuständigkeit<br />

weiter der sog. „fliegende Gerichtsstand“ diskutiert. Daneben<br />

beschäftigten sich die Gerichte aber auch wieder mit Formfragen<br />

bei E-Mails. Besonders stark – vor allem von den Instanzgerichten<br />

– betrachtet wurden Beweisfragen, insb. in Filesharing-<br />

Verfahren. Dabei steht auch die Frage nach der Kostentragung<br />

für Abmahnungen und für den Auskunftsanspruch weiter im<br />

Vordergrund.<br />

1. Zuständigkeiten<br />

Hier lag auch im vergangenen Jahr der Fokus weiter auf der Frage<br />

nach der Gerichtsstandswahl bei Immaterialgüterrechtsverletzungen<br />

oder Wettbewerbsverstößen im Internet. Heiß diskutiert<br />

wird hier eine Einschränkung des „fliegenden Gerichtsstands“<br />

nach § 32 ZPO. Hoeren (1) ist für eine generelle Abschaffung<br />

der Wahlmöglichkeit über § 32 ZPO, da dieser nicht<br />

für das Internet konzipiert gewesen sei. Dagegen hält Prinz (4)<br />

am „fliegenden Gerichtsstand“ fest, da dieser (schwachen) Klägern<br />

zugute komme. Eine Beschränkung über die Auslegung<br />

von § 32 ZPO diskutieren auch Laucken/Oehler (3). Eine Einschränkung<br />

des „fliegenden Gerichtsstands“ (hier über § 14<br />

Abs.2UWG)sollsichnachdemKG (6) jedenfalls dann ergeben,<br />

wenn die Wahl des Klageorts rechtsmissbräuchlich erscheint.<br />

Entscheidend nach der Rechtsprechung (z.B. AG Frankfurt/M.<br />

(8)) ist der bestimmungsgemäße Ort des Abrufs von Internetangeboten.<br />

Dahingehend zeigt sich eine klare Tendenz in der neueren<br />

Rechtsprechung (so auch OLG München (3)).<br />

2. Formfragen<br />

Häufiges Thema von Entscheidungen war wiederum die Frage<br />

nach der Möglichkeit von Rechtsmitteleinlegung via E-Mail oder<br />

Telefon. Der BGH (12) hat insoweit entschieden, dass selbst eine<br />

Einlegung des Rechtsmittels über das Telefon zu Protokoll der<br />

Geschäftsstelle unmöglich ist. Auch hält der BGH (14) daran<br />

fest, dass die Schriftform für bestimmte Schriftsätze nicht durch<br />

E-Mail gewahrt wird. Interessant ist insoweit, dass der BFH (11)<br />

inzwischen davon abgewichen ist und eine Einreichung von<br />

Schriftsätzen auch auf elektronischem Wege zulässt.<br />

3. Beweisfragen<br />

Wie schon 2008, so stand auch im vergangenen Jahr wieder die<br />

Frage nach der Erlangung von Beweismitteln bei Urheberrechtsverletzungen<br />

im Fokus des Interesses. Von den Instanzgerichten<br />

in diesem Zusammenhang immer wieder entschieden wurde die<br />

Frage nach der Akteneinsicht in die staatsanwaltliche Ermittlungsakte<br />

nach § 406e Abs. 5 StPO (zur Einsicht in die Ermittlungsakte<br />

für den Verteidiger s. Schwerpunkt 10, zu datenschutzrechtlichen<br />

Aspekten s. Schwerpunkt 11). Das LG Darmstadt<br />

(29) hat dem Anzeigeerstatter einer Urheberrechtsverletzung<br />

über Filesharing Akteneinsicht gewährt. Schutzwürdige<br />

Interessen des Beschuldigten stünden nicht entgegen. Unverhältnismäßig<br />

ist die Akteneinsicht jedoch, wenn nur eine Musikdatei<br />

bereitgehalten wird, es sich also um eine bloße Bagatelle<br />

handelt (so LG Köln (31) und LG Darmstadt (30)). Auch wenn<br />

das Strafverfahren aus anderen Gründen als erwiesener Unschuld<br />

eingestellt wurde, kann nach Ansicht des LG Saarbrücken<br />

(25) Akteneinsicht zu gewähren sein. Auch in der Literatur<br />

wurde die Einsichtnahme in Ermittlungsakten erörtert (Kondziela<br />

(22)). Nach dem OLG Karlsruhe (22) ist die unzulässige Auskunft<br />

eines Internetproviders über die Zuordnung von IP-Adressen<br />

im Strafprozess im Zivilprozess nicht verwertbar. Auch der<br />

dadurch provozierte Sachvortrag der Gegenpartei kann diesem<br />

Verwertungsverbot unterliegen. Diese Entscheidung ist besonders<br />

im Lichte des Vorratsdatenspeicherungsurteils des BVerfG27 interessant.<br />

Zu Beweisverwertungsverboten im Hinblick auf Art. 10 GG urteilte<br />

auch das BAG (18), das bei Mithörenlassen eines Telefonats<br />

ein Verwertungsverbot anordnete.<br />

Thema in der Rechtsprechung war auch die Frage nach der Darlegungslast.<br />

So urteilte der BGH (17) über die Möglichkeit eines<br />

27 BVerfG MMR 2010, 356.<br />

40 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Bestreitens mit Nichtwissen. Zur Darlegungslast der Zumutbarkeit<br />

des Einsatzes von Filtersoftware, um Markenverletzungen bei Online-Auktionen<br />

zu verhindern, urteilte das OLG Hamburg (23).<br />

4. Prozesskosten<br />

Hier standen 2009 v.a. die Kosten für den Auskunftsanspruch<br />

gem. § 101 Abs. 9 UrhG im Mittelpunkt (zu urheberrechtlichen<br />

Aspekten des Auskunftsanspruchs s. Schwerpunkt 6). Das OLG<br />

Düsseldorf (43) orientiert sich bei der Festsetzung der Gebühr<br />

nur an der Anzahl der über eine IP-Adresse bereitgestellten Musikwerke.<br />

Auf die Anzahl der IP-Adressen kommt es danach<br />

nicht an. So geht auch das OLG Frankfurt/M. (41) und ähnlich<br />

auch das OLG Karlsruhe (46) vor. Die Gebühr nach § 128c<br />

A. Rechtsprechung<br />

Abs. 1 KostO entsteht dabei nach Ansicht des OLG Köln (42) erst<br />

durch die abschließende Entscheidung des Landgerichts und<br />

nicht schon durch eine einstweilige Anordnung.<br />

Ebenfalls ein häufiger Gegenstand von Entscheidungen waren<br />

Abmahnkosten und Kosten des einstweiligen Verfügungsverfahrens.<br />

Hier ist insb. die Frage nach der Deckelung der Kosten<br />

gem. § 97a Abs. 2 UrhG von Interesse. Bei Verwendung nur<br />

eines Fotos bei eBay sah das OLG Brandenburg (45) diesen Fall<br />

als gegeben an. Zu dieser Deckelung bei Musikdownloads äußerte<br />

sich bejahend Hoeren (13) und für Bootlegs setzte das AG<br />

Hamburg (54) die Abmahnkosten auf a 100,– fest.<br />

CHRISTOPH REMPE<br />

Gericht<br />

1. Zuständigkeit<br />

Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(1) EuGH U.v. 23.4.2009 – Rs. C-533/07 Gerichtliche Zuständigkeit für Klage auf Erfül- NJW 2009, 1865 = JZ 2009, 956 m. Anm.<br />

lung eines Vertrags über die Nutzung von Immaterialgüterrechten<br />

Mankowski = EWS 2009, 462 m. Anm. Sujecki<br />

(2) BGH B.v. 17.9.2008 – III ZR 71/08 Internationale Zuständigkeit bei elektronischem<br />

Vertragsschluss<br />

MMR 2009, 42<br />

(3) OLG München B.v. 7.5.2009 – 31 AR 232/09 Zuständiges Gericht bei Urheberrechtsverletzungen<br />

über das Internet<br />

MMR 2009, 503 (Ls.) = GRUR-RR 2009, 320<br />

(4) OLG Düsseldorf B.v. 8.1.2009 – I-20 W 130/08 Über ein Wahlrecht bzgl. des Gerichtsstands bei<br />

§101Abs.9UrhG<br />

MMR 2009, 186<br />

(5) OLG Düsseldorf U.v. 30.12.2008 – I-15 U 17/08 Zur internationalen Zuständigkeit MMR 2009, 215 (Ls.) = NJW-RR 2009, 701<br />

(6) KG B.v. 25.1.2008 – 5 W 371/07 Fliegender Gerichtsstand – Missbräuchliche<br />

Gerichtsstandswahl im Lauterkeitsrecht<br />

MMR 2009, 69 (Ls.) = GRUR-RR 2008, 212<br />

(7) LG Hamburg U.v. 8.5.2009 – 308 O 472/08 Keine Ausübung der Gerichtsstandswahl nach<br />

§ 32 ZPO durch Verfügungsverfahren<br />

MMR 2009, 652 (Ls.) = ZUM-RD 2009, 679<br />

(8) AG Frankfurt/M. U.v. 13.2.2009 – 32 C 2323/08 Nur theoretische weltweite Abrufbarkeit eines MMR 2009, 490 m. Anm. Solmecke/Müller<br />

–72<br />

Internetangebots begründet nicht den Gerichtsstand<br />

nach § 32 ZPO<br />

(9) AG Mannheim<br />

2. Formfragen<br />

B.v. 21.5.2008 – 9 C 142/08 Kein Gerichtsstand der unerlaubten Handlung<br />

für negative Feststellungsklage<br />

NJW-RR 2009, 540<br />

(10) ÖOGH U.v. 7.2.2008 – 9 Ob A 96/07v Kündigung per SMS formunwirksam MMR 2009, 141<br />

(11) BFH B.v. 30.3.2009 – II B 168/08 Elektronische Einreichung von Rechtsmitteln<br />

ohne elektronische Signatur zulässig<br />

NJW 2009, 1903<br />

(12) BGH B.v. 12.3.2009 – V ZB 71/08 Telefonische Rechtsmitteleinlegung zu Protokoll<br />

der Geschäftsstelle nicht möglich<br />

MMR 2009, 362 (Ls.) = NJW-RR 2009, 852<br />

(13) BAG B.v. 10.3.2009 – 1 ABR 93/07 Schriftlichkeitsgebot des § 99 Abs. 3 Satz 1 MMR 2009, 746 = BB 2009, 2768 m. Anm. Simon<br />

BetrVG und E-Mail<br />

= ITRB 2009, 226 m. Anm. Aghamiri<br />

(14) BGH B.v. 4.12.2008 – IX ZB 41/08 Zum Schriftformerfordernis für bestimmte<br />

Schriftsätze und E-Mail<br />

MMR 2009, 99 = ZfSch 2009, 330 m. Anm. Diehl<br />

(15) OLG Stuttgart B.v. 21.4.2009 – 8 W 155/08 Handelsregisteranmeldung durch öffentliches<br />

elektronisches Dokument<br />

MMR 2009, 434 (Ls.)<br />

(16) OLG Schleswig<br />

3. Beweisfragen<br />

B.v. 28.11.2008 – 5 W 44/08 Schriftsätze per Fax und Prozessakte nach § 299<br />

ZPO<br />

MMR 2009, 578 (Ls.)<br />

(17) BGH U.v. 17.9.2009 – Xa ZR 2/08 Bestreiten mit Nichtwissen nach § 138 ZPO – MMR 2009, 798 = GRUR 2009, 1142 m. Anm.<br />

MP3-Player-Import<br />

Gärtner<br />

(18) BAG U.v. 23.4.2009 – 6 AZR 189/08 Beweisverwertungsverbot bei Mithörenlassen MMR 2009, 800 (Ls.) = GWR 2009, 306 m. Anm.<br />

des Telefonats<br />

Raif<br />

(19) BGH U.v. 26.2.2009 – I ZR 155/07 Persönliche Anhörung in der Verhandlung und<br />

Geständnis – Steuerberater- und Wirtschaftsprüferjahrbuch<br />

GRUR-RR 2009, 398<br />

(20) OLG Frankfurt/M. U.v. 17.6.2009 – 23 U 22/06 Beweis des ersten Anscheins bei Kreditkarten-<br />

Transaktion<br />

MMR 2009, 856<br />

(21) OLG Celle U.v. 10.6.2009 – 3 U 2/09 Beweislast bei Kreditkarten-Transaktion MMR 2009, 858<br />

(22) OLG Karlsruhe U.v. 4.12.2008 – 4 U 86/07 Beweisverwertungsverbot von IP-Adressen bei<br />

Verstoß gegen Art. 10 GG im Zivilprozess<br />

MMR 2009, 412 m. Anm. Sankol<br />

(23) OLG Hamburg U.v. 24.7.2008 – 3 U 216/06 Zur Darlegungs- und Beweislast der Zumutbarkeit<br />

des Einsatzes von Filtertechnik bei Internetauktion<br />

– Kinderstühle<br />

MMR 2009, 129 m. Anm. Witzmann<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 41


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(24) OLG Düsseldorf U.v. 7.7.2008 – I-20 U 160/07 Zur Beweislast für eine Zuwiderhandlung gegen<br />

eine Unterlassungsverfügung<br />

MMR 2009, 200<br />

(25) LG Saarbrücken B.v. 2.7.2009 – 2 Qs 11/09 Akteneinsicht des Verletzten in Ermittlungsakten MMR 2009, 639<br />

(26) LG Hamburg B.v. 21.4.2009 – 627 Qs 13/09 Berechtigtes Interesse an Akteneinsicht MMR 2009, 870 (Ls.)<br />

(27) LG Darmstadt B.v. 20.4.2009 – 9 Qs 99/09 Versagung der Akteneinsicht gem. § 406e StPO MMR 2009, 579 (Ls.) = ZUM-RD 2009, 466<br />

(28) LG München I U.v. 14.1.2009 – 21 S 4032/08 Keine Beweiserleichterung nach § 10 UrhG bei<br />

ins Internet gestellten Werken<br />

(29) LG Darmstadt B.v. 12.12.2008 – 9 Qs 573/08 Akteneinsicht in Ermittlungsakten bei Bereithalten<br />

von nur einer Musikdatei unverhältnismäßig<br />

(30) LG Darmstadt B.v. 9.10.2008 – 9 Qs 490/08 Akteneinsicht nach § 406e StPO oder Auskunftsanspruch<br />

nach § 101 UrhG<br />

(31) LG Köln B.v. 25.9.2008 – 109-1/08 Akteneinsicht in Ermittlungsakten können überwiegende<br />

schutzwürdige Interessen Dritter entgegenstehen<br />

(32) LG Stralsund B.v. 11.7.2008 – 26 Qs 177/08 Akteneinsicht bei Urheberrechtsverletzung über<br />

Internet-Tauschbörse<br />

(33) LG Hamburg U.v. 18.3.2008 – 312 O 837/07 Beweislast für fehlenden Zugang – Zugang des<br />

Abmahnschreibens II<br />

(34) AG Frankfurt/M. U.v. 23.10.2008 – 30 C 730/08-<br />

25<br />

Beweis des ersten Anscheins für Zugang einer<br />

E-Mail<br />

(35) AG Luckenwalde U.v. 11.8.2008 – 12 C 117/08 Beweislast und sekundäre Darlegungslast für<br />

TK-Verbindungen<br />

(36) AG Bamberg U.v. 22.7.2008 – 0104 C 878/08 Anscheinsbeweis für TK-Verbindungen durch<br />

Einzelverbindungsnachweis<br />

Zum Auskunftsanspruch nach § 101 UrhG s.a. Schwerpunkt 11, Schwerpunkt 10 und Schwerpunkt 6.<br />

4. Prozesskosten und Streitwert<br />

(37) BGH B.v. 2.10.2008 – I ZB 96/07 Erstattung von Reisekosten des Rechtsanwalts –<br />

Auswärtiger Rechtsanwalt VII<br />

(38) BGH B.v. 2.10.2008 – I ZB 111/07 Kosten für Berufungszurückweisungsantrag –<br />

Kostenerstattung für den Rechtsanwalt<br />

(39) OLG Schleswig B.v. 9.7.2009 – 6 W 12/09 Streitwert bei Unterlassungsanspruch wegen<br />

Urheberrechtsverletzung<br />

(40) OLG Karlsruhe B.v. 20.4.2009 – 14 W 53/08 Streitwert bei Unterlassungsanspruch wegen<br />

Internetveröffentlichungen<br />

MMR 2009, 274<br />

MMR 2009, 290 (Ls.)<br />

MMR 2009, 52 m. Anm. Bär<br />

MMR 2009, 291 (Ls.) = ITRB 2009, 32<br />

MMR 2009, 63<br />

GRUR-RR 2009, 159<br />

MMR 2009, 507 (Ls.)<br />

MMR 2009, 202<br />

MMR 2009, 203<br />

GRUR 2009, 191 = VuR 2009, 115 m. Anm.<br />

Eckhard<br />

GRUR 2009, 523<br />

MMR 2009, 799 (Ls.) = GRUR-RR 2010, 126<br />

MMR 2009, 503 (Ls.) = AfP 2009, 506<br />

(41) OLG Frankfurt/M. B.v. 15.4.2009 – 11 W 27/09 Gebühr bei Verfahren nach § 101 Abs. 9 UrhG MMR 2009, 551<br />

(42) OLG Köln B.v. 1.4.2009 – 2 Wx 14/09 Entstehen der Entscheidungsgebühr bei Anordnungsverfahren<br />

nach § 101 Abs. 9 UrhG<br />

MMR 2009, 473<br />

(43) OLG Düsseldorf B.v. 12.3.2009 – I-10 W 11/09 Festgebühr im Anordnungsverfahren nach<br />

§101Abs.9UrhG<br />

MMR 2009, 476<br />

(44) OLG Düsseldorf B.v. 5.3.2009 – I-10 W 151/08 § 21 Abs. 1 Satz 2 GKG: Unkenntnis, die auf Bekanntmachungen<br />

auf der Internetseite des LJM<br />

NW gestützt wird, nicht unverschuldet<br />

MMR 2009, 477<br />

(45) OLG Brandenburg U.v. 3.2.2009 – 6 U 58/08 Abmahnkosten bei unerlaubter Verwendung<br />

eines Produktfotos bei eBay auf 100 a begrenzt<br />

– GPS Empfänger<br />

MMR 2009, 258<br />

(46) OLG Karlsruhe B.v. 15.1.2009 – 6 W 4/09 Gerichtskosten bei mehreren Anträgen nach<br />

§ 101 Abs. 9 UrhG – GUID-Mehrheit<br />

MMR 2009, 263<br />

(47) OLG Schleswig B.v. 5.1.2009 – 1 W 57/08 Streitwert bei Klage auf Unterlassung der Zusendung<br />

von E-Mails richtet sich nach Umständen<br />

des Falls<br />

MMR 2009, 215 (Ls.)<br />

(48) KG B.v. 4.11.2008 – 5 W 389/07, Streitwert der negativen Feststellungsklage – ZUM-RD 2009, 379<br />

5W4/08<br />

Drehbuch<br />

(49) OLG Rostock B.v. 13.10.2008 – 5 W 147/08 Gegenstandswert der einstweiligen Verfügung<br />

auf Unterlassung von Telefaxwerbung<br />

MMR 2009, 216 (Ls.)<br />

(50) OLG Köln B.v. 9.10.2008 – 6 W 123/08 Gegenstandswert im Verfahren nach § 101<br />

Abs. 9 UrhG, Höhe der anwaltlichen Vergütung<br />

MMR 2009, 125<br />

(51) LG Mannheim U.v. 24.3.2009 – 2 O 62/08 Erstattung der Kosten des Rechts- und Patentanwalts<br />

– ComConsult<br />

MMR 2009, 579 (Ls.)<br />

(52) LG Hamburg U.v. 21.11.2008 – 310 S 1/08 Anspruch auf Kostenerstattung der Gegenabmahnung<br />

MMR 2009, 871 (Ls.)<br />

(53) LG Kiel B.v. 21.10.2008 – 2 O 233/08 Streitwert einer Unterlassungsklage wegen unverlangter<br />

E-Mail-Werbung beträgt a 2.000,–<br />

MMR 2009, 506 (Ls.)<br />

(54) AG Hamburg U.v. 14.7.2009 – 36a C 149/09 Kostendeckelung auf a 100,– bei Abmahnung,<br />

§ 97a UrhG<br />

MMR 2009, 872 (Ls.)<br />

(55) AG Frankfurt/M. U.v. 4.2.2009 – 29 C 549/08 – Streitwert bei Abmahnung wegen Urheber- MMR 2009, 724 (Ls.)<br />

81<br />

rechtsverletzung über P2P<br />

42 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(56) AG Mitte U.v. 21.1.2009 – 25 C 280/08 Erstattung der Rechtsanwaltskosten bei unverlangter<br />

Telefonwerbung<br />

Zum Auskunftsanspruch nach § 101 UrhG s.a. Schwerpunkt 11, Schwerpunkt 10 und Schwerpunkt 6.<br />

5. Abmahnungen<br />

(57) OLG Hamm U.v. 24.3.2009 – 4 U 211/08 Fehlende Klagebefugnis bei rechtsmissbräuchlicher<br />

Abmahnung<br />

(58) OLG Hamburg B.v. 20.2.2009 – 3 W 161/08 Klageveranlassung nach § 93 ZPO und Abmahnung<br />

Zu Abmahnungen s.a. Schwerpunkt 4.<br />

6. Einstweilige Anordnungen<br />

(59) BGH B.v. 22.1.2009 – I ZB 115/07 Wirkung und Wirksamwerden einer Verbotsverfügung<br />

– Ordnungsmittelandrohung<br />

(60) OLG Zweibrücken B.v. 30.4.2009 – 4 W 23/09,<br />

4 W 28/09, 4 W 29/09<br />

Keine Auskunft über Verkehrsdaten durch einstweilige<br />

Verfügung – Meistbegünstigung<br />

MMR 2009, 292 (Ls.)<br />

MMR 2009, 474<br />

MMR 2009, 577 (Ls.) = K&R 2009, 406<br />

MMR 2009, 844 = GRUR 2009, 890 m. Anm.<br />

Weber<br />

MMR 2010, 45<br />

(61) OLG Stuttgart U.v. 25.2.2009 – 4 U 204/08 Keine Dringlichkeit für auf Wiederholungsgefahr<br />

gestützten Unterlassungsanspruch bei zu langen<br />

Zuwartens<br />

MMR 2009, 434 (Ls.) = ZUM-RD 2009, 455<br />

(62) OLG Köln B.v. 9.1.2009 – 6 W 3/09 Verfügungsgrund auch im Eil-Besichtigungsverfahren<br />

nach § 101a UrhG erforderlich<br />

MMR 2009, 434 (Ls.) = CR 2009, 289<br />

(63) OLG Brandenburg B.v. 12.11.2008 – 6 W 183/08 Einstweilige Verfügung zur Freischaltung eines<br />

eBay-Kontos und Vorwegnahme der Hauptsache<br />

MMR 2009, 117<br />

(64) KG<br />

7. Klage/Klageantrag<br />

B.v. 15.8.2008 – 5 W 248/08 Keine Erstbegehungsgefahr bei irrelevanter<br />

unzulässiger AGB-Klausel<br />

MMR 2009, 344<br />

(65) BGH U.v. 29.5.2008 – I ZR 189/05 Umfang eines wettbewerbsrechtlichen Unterlassungsantrags<br />

– Freundschaftswerbung im Internet<br />

MMR 2009, 115<br />

(66) OLG Zweibrücken U.v. 26.2.2009 – 4 U 51/08<br />

8. Sonstiges<br />

Gesetzeswiederholender Unterlassungsantrag<br />

zu unbestimmt<br />

MMR 2009, 362 (Ls.)<br />

(67) EuG U.v. 13.5.2009 – Rs. T-136/08 Wiedereinsetzung in den vorigen Stand bei<br />

Fehleingabe in Computersystem<br />

MMR 2009, 576 (Ls.) = GRUR Int. 2010, 138<br />

(68) BVerfG B.v. 27.5.2009 – 1 BvR 512/09 Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör<br />

bei Nichtberücksichtigung eines Widerrufs<br />

MMR 2009, 605<br />

(69) BVerfG B.v. 15.12.2008 – 1 BvR 69/08 Verstoß gegen Verbot der objektiven Willkür bei<br />

Nichtberücksichtigung der Normen über den<br />

Fernabsatz<br />

MMR 2009, 321<br />

(70) BGH U.v. 2.7.2009 – I ZR 146/07 Vollstreckungsgegenklage gegen Unterlassungstitel,<br />

Rechtsschutzbedürfnis – Mescher weis<br />

GRUR 2009, 1096<br />

(71) BGH B.v. 7.4.2009 – KZR 42/08 Zulässigkeit bei umfangreichen Prozessstoff –<br />

Zementkartell<br />

WRP 2009, 745<br />

(72) BGH B.v. 18.12.2008 – I ZB 32/06 Mehrfachverstoß gegen Unterlassungstitel –<br />

Forstsetzungszusammenhang in der Zwangsvollstreckung<br />

CR 2009, 333<br />

(73) OLG Köln B.v. 5.5.2009 – 6 W 39/09 Beschwerderecht des Anschlussinhabers über<br />

§ 101 UrhG – John Bello Story 2<br />

MMR 2009, 547<br />

(74) OLG Frankfurt/M. U.v. 3.12.2008 – 19 U 120/08 Keine öffentliche Zustellung der Klageschrift bei<br />

unterlassener E-Mail-Anfrage<br />

MMR 2009, 504 (Ls.) = NJW 2009, 2543<br />

(75) LG Düsseldorf U.v. 1.4.2009 – 12 O 277/08 Schadensermittlung gem. § 287 ZPO MMR 2009, 652 (Ls.)<br />

(76) LG Kiel B.v. 24.2.2009 – 11 O 43/06 Befangenheit eines Sachverständigen wegen<br />

Verlinkung im Internet<br />

(77) AG Frankfurt/M. U.v. 26.1.2009 – 32 C 1317/08-<br />

22<br />

B. Literatur<br />

Zwangsvollstreckung in Internetdomains;<br />

DENIC nicht Drittschuldnerin<br />

MMR 2009, 783 = ITRB 2009, 300 m. Anm.<br />

Lehmann<br />

MMR 2009, 709 m. Anm. Welzel<br />

Verfasser<br />

1. Zuständigkeiten<br />

Titel Fundstelle<br />

(1) Hoeren Abschaffung des fliegenden Gerichtsstands? – Pro ZRP 2009, 223<br />

(2) Klickermann Der Gerichtsstand des zivilrechtlichen Drittauskunftsanspruchs K&R 2009, 777<br />

(3) Laucken/Oehler Fliegender Gerichtsstand mit gestutzten Flügeln? ZUM 2009, 824<br />

(4) Prinz Abschaffung des fliegenden Gerichtsstands? – Contra ZRP 2009, 223<br />

(5) Ulmer „Fliegender Gerichtsstand“ für Rechtsverletzungen im Internet ITRB 2009, 252<br />

(6) Wittwer Erfüllungsortsgerichtsstand bei Lizenzverträgen ELR 2009, 232<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 43


Verfasser<br />

2. Abmahnungen<br />

Titel Fundstelle<br />

(7) Ewert/von Hartz Neue kostenrechtliche Herausforderungen bei der Abmahnung im Urheberrecht MMR 2009, 84<br />

(8) Günther Zur Höhe der Geschäftsgebühr bei Abmahnungen im Wettbewerbsrecht, gewerblichen Rechtsschutz und<br />

Urheberrecht<br />

WRP 2009, 118<br />

(9) Rehart Fiktive Abmahnkosten in einem anderen Licht WRP 2009, 532<br />

(10) Reinholz Richtig abmahnen – Wie lassen sich Fehler bei der Abmahnung vermeiden ITRB 2009, 180<br />

(11) Tyra Ausgewählte Probleme aus der Abmahnpraxis bei Privatnutzungen in Musiktauschsystemen ZUM 2009, 934<br />

Zu Abmahnungen s.a. Schwerpunkt 4.<br />

3. Kosten<br />

(12) Hansen/Wolff- Schadenswiedergutmachung für geschädigte Unternehmen der Marken- und Produktpiraterie – das Adhä- GRUR 2009, 644<br />

Royczyk<br />

sionsverfahren<br />

(13) Hoeren 100 a und Musikdownloads – die Begrenzung der Abmahngebühr nach § 97a UrhG CR 2009, 378<br />

(14) Schlosser Schadensersatzrechtlicher Erstattungsanspruch für über die Sätze des RVG hinausgehende Anwaltskosten NJW 2009, 2413<br />

(15) Schneider<br />

4. Klageantrag<br />

Anrechnungsproblem im Zusammenhang mit einstweiligen Verfügungsverfahren NJW 2009, 2017<br />

(16) Bergmann Zur alternativen und kumulativen Begründung des Unterlassungsantrags im Wettbewerbsrecht GRUR 2009, 224<br />

(17) v. Ungern-Stern- Grundfragen des Streitgegenstands bei wettbewerbsrechtlichen Unterlassungsklagen GRUR 2009, 901 (Teil 1),<br />

berg<br />

5. Sonstiges<br />

1009 (Teil 2)<br />

(18) Ahrens Die Koordination der Verfahren zur Schutzentziehung und wegen Verletzung von registrierten Rechten des<br />

Geistigen Eigentums<br />

GRUR 2009, 196<br />

(19) Bacher Elektronisch eingereichte Schriftsätze im Zivilprozess NJW 2009, 1548<br />

(20) Eichelberger Die Drittunterwerfung im Wettbewerbsrecht WRP 2009, 270<br />

(21) Hopf/Braml Eingeschränkte gerichtliche Überprüfbarkeit des Beurteilungsspielraums der Kommission für Jugendmedienschutz<br />

(KJM)<br />

MMR 2009, 153<br />

(22) Kondziela Staatsanwälte als Erfüllungsgehilfen der Musik- und Pornoindustrie? Akteneinsicht in Filesharing-Verfahren MMR 2009, 295<br />

(23) Remmert Das Gesetz über die Internetversteigerung in der Zwangsvollstreckung NJW 2009, 2572<br />

(24) Retzer Widerlegung der „Dringlichkeitsvermutung“ durch Interessenabwägung? GRUR 2009, 329<br />

XIII. Schwerpunkt 13: Internationale<br />

Aspekte<br />

Die aktuellen Rechtsfragen in Deutschland rund um das Internet<br />

haben sich im Jahr 2009 in vergleichbarer Weise auch auf internationaler<br />

Ebene gestellt. Im Folgenden werden von ihnen einige<br />

ausgewählte Themen beleuchtet, die besondere Aufmerksamkeit<br />

erfahren haben. Hierzu gehören u.a. der US-amerikanische Vergleich<br />

zur Google Buchsuche, die Zulässigkeit der Verwendung<br />

von AdWords und die EG-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung.<br />

1. Google Buchsuche<br />

Im Bereich des Urheberrechts wurde insbesondere der Vergleich<br />

zur Google Buchsuche zwischen Google und der US-Autorenvertretung<br />

„Author’s Guild“ sowie den US-<strong>Verlag</strong>en diskutiert.<br />

Bohne/Krüger (4) und Rath/Swane (16) stellen zu dieser Thematik<br />

die Funktionsweise der Suchfunktion, den Ablauf der Vergleichsverhandlungen<br />

und die Rechtmäßigkeit der Suche und<br />

des Vergleichs nach US-amerikanischem und deutschem Urheberrecht<br />

dar, ebenso wie Adolphsen/Mutz (1), die zu dem Ergebnis<br />

kommen, dass das internationale Urheberrecht bzgl. seiner<br />

Begründung und Durchsetzbarkeit an seine Grenzen stößt.<br />

Hüttner (10) schlägt daher vor, eine Regelung in Europa einzuführen,<br />

die dem US-amerikanischen Fair-Use-Grundsatz entspricht.<br />

Bemerkenswert am Vergleich seien laut Weiden (23) die<br />

Auswirkungen auf ausländische Urheber und die Festlegung<br />

eines Opt-out-Prinzips, das der Registrierungsfreiheit des Urheberrechts<br />

widerspräche.<br />

2. Google AdWords<br />

Nicht nur in Deutschland stand 2009 die markenrechtliche Zulässigkeit<br />

der Verwendung von AdWords in Frage (zur kennzeichenrechtlichen<br />

Beurteilung s. Schwerpunkt 5, zu lauterkeitsrechtlichen<br />

Aspekten s. Schwerpunkt 4). So hat z.B. auch der<br />

ÖOGH (21) dem EuGH die Frage vorgelegt, ob die Verwendung<br />

einer Marke als Keyword i.R.v. Suchmaschinendiensten eine<br />

dem Markeninhaber vorbehaltene Benutzung darstellt. In der<br />

Literatur wurde diese Frage ebenfalls thematisiert. So untersuchen<br />

Batalla/Sanmartin (25), Ohly (27) und Ruessmann/Melin<br />

(28) die Rechtmäßigkeit von AdWords nach europäischem Gemeinschaftsrecht,<br />

Cornthwaite (26) stellt die Perspektive aus<br />

Sicht des Vereinigten Königreichs dar, während Well-Szönyi (30)<br />

die französische Rechtsprechung analysiert. Westermeier (31)<br />

bespricht ferner die Aussagen des U.S. Court of Appeals for the<br />

Second Circuit, der in dem Einsatz von AdWords eine kommerzielle<br />

Verwendung sieht, gegen die der Rechteinhaber bei Verwechselungsgefahr<br />

mit seiner Marke rechtlich vorgehen könne.<br />

Inzwischen hat der EuGH28 entschieden, dass Google keine<br />

Markenverletzung begeht. Die Verwendung des Kennzeichens<br />

durch den Werbenden stellt hingegen eine markenmäßige Benutzung<br />

dar. Die nationalen Gerichte müssen allerdings immer<br />

im Einzelfall beurteilen, ob auch die Herkunftsfunktion beeinträchtigt<br />

wird und der Markeninhaber deshalb gegen den Werbenden<br />

vorgehen kann.<br />

3. Vorratsdatenspeicherung<br />

Die meiste Aufmerksamkeit im internationalen Datenschutzrecht<br />

hat die Entscheidung des EuGH (24) zur formellen Rechtmäßigkeit<br />

der Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung (RL 2006/<br />

24/EG) erhalten. Die Nichtigkeitsklage Irlands wurde mit der Begründung<br />

abgewiesen, dass Art. 95 EG eine geeignete Rechtsgrundlage<br />

für die Richtlinie sei. Den Hintergrund der Richtlinie<br />

und die wesentlichen Aussagen der Entscheidung besprechen<br />

Gundel (37) und Schmittmann/Glockzin (44). Petri (Anm. zu<br />

(24)), Braum (34), Klesczewski (39) und Rossi (43) kritisieren die<br />

28 EuGH, U. v. 23.3.2010 – Rs. C 236/08 bis C 238/08, MMR 2010, 315.<br />

44 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Entscheidung dahingehend, dass die Begründung des EuGH,<br />

die Vorratsdatenspeicherung als Förderung des Binnenmarkts<br />

anzusehen, nicht überzeuge. Vielmehr sei die Verbrechensbekämpfung<br />

das Hauptziel der Richtlinie, sodass die Vorschriften<br />

über die polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit hätten beachtet<br />

werden müssen. Ferner bedauern sie, dass der EuGH keine<br />

Ausführungen zur Übereinstimmung der Richtlinie mit den<br />

europäischen Grundrechten gemacht, sondern diese Frage ausdrücklich<br />

offen gelassen hat. Die Vereinbarkeit der Richtlinie mit<br />

dem Unionsrecht untersucht Terhechte (47). Simitis (46) kritisiert<br />

darüber hinaus nicht nur Art. 95 EG als Rechtsgrundlage, sondern<br />

zweifelt schon die Kompetenz der Kommission zum Erlass<br />

dieser Regelung an. Zudem beanstandet er den Vorgang, die<br />

staatliche Aufgabe der Datenspeicherung zum Zweck der Verbrechensbekämpfung<br />

an private Unternehmen zu delegieren.<br />

Barbist (32) hält hingegen die Entscheidung, die Richtlinien auf<br />

Art. 95 EG zu gründen, für vertretbar, da diese den Mitgliedstaaten<br />

keine unmittelbaren Vorgaben über die Verwendung der Da-<br />

A. Rechtsprechung<br />

ten zur Verbrechensbekämpfung mache und daher nicht direkt in<br />

den Bereich der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit falle.<br />

Zu tk-rechtlichen Aspekten s. Schwerpunkt 8, zur datenschutzrechtlichen<br />

Perspektive s. Schwerpunkt 11.<br />

4. Haftungsrecht<br />

Auf dem Gebiet des Haftungsrechts wurde international vor allem<br />

der Fokus auf die Host-Provider und ihre Verantwortlichkeit<br />

für Rechtsverletzungen durch die Nutzer ihrer Dienste gelegt. So<br />

wurde z.B. die Haftung von Internet-Auktionsportalen durch<br />

das französische Tribunal de Commerce de Paris (31) und durch<br />

den britischen High Court of Justice (35) thematisiert und auch<br />

in der Literatur erschienen Aufsätze zu dieser Frage (Cheung/<br />

Pun (51), Lensing-Kramer/Ruess (54)). Daneben ergingen in den<br />

USA Entscheidungen über die Haftung von Netzwerkbetreibern<br />

(Court of Appeal of the State of California (33)) und von Google<br />

(Court of Appeals for the 2nd Circuit (34)).<br />

FELIX BANHOLZER<br />

Gericht<br />

1. Urheberrecht<br />

Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(1) EuGH U.v. 16.7.2009 – Rs. C-5/08 Erstellung eines aus elf Wörtern bestehenden<br />

Auszugs aus einem Zeitungsartikel<br />

GRUR 2009, 1041<br />

(2) EuGH U.v. 20.1.2009 – Rs. C-240/07 Tonträger aus Drittstaaten MMR 2009, 214 (Ls.) = GRUR 2009, 393<br />

(3) Australien: High E.v. 22.4.2009 – IceTV Pty Limi- Urheberrechtlicher Schutz von Datenbanken CRi 2009, 89 m. Anm. Davison<br />

CourtofAustralia ted v. Nine Network Australia Pty<br />

Limited [2009] HCA 14<br />

(4) Belgien: Court of E.v. 23.9.2009 – Adobe & al. v. Erschöpfungsgrundsatz bei Gebrauchtsoftware CRi 2009, 185 m. Anm. Croux/Laurent<br />

first instance of Gent Castania & al.<br />

(5) Österreich: ÖOGH U.v. 14.7.2009 – 4 Ob 41/09x Urheberrechtlicher Auskunftsanspruch ITRB 2009, 245 m. Anm. Rössel<br />

(6) Österreich: ÖOHG U.v. 24.2.2009 – 4 Ob 6/09z Streaming von Fernsehprogrammen ZUM-RD 2009, 691 = MR 2009, 140 m. Anm.<br />

Walter<br />

(7) Österreich: ÖOGH U.v. 24.2.2009 – 4 Ob 225/08d Keine Geräteabgabe auf PC GRUR Int. 2009, 754 = MR 2009, 316 m. Anm.<br />

Walter<br />

(8) Österreich: ÖOGH B.v. 26.8.2008 – 4 Ob 89/08d Weiterleitung von Rundfunksendungen über MR 2009, 34 m. Anm. Walter = ZUM 2009, 892<br />

Mobilfunknetze<br />

m. Anm. Hillig<br />

(9) Schweiz: BG U.v. 9.7.2007 – 4A_78/2007 Weitersendung englischsprachiger BBC-Fernsehprogramme<br />

GRUR Int. 2009, 77<br />

(10) Schweiz: BG U.v. 26.6.2007 – 4C.73/2007/ Presseausschnitt- und Dokumentationsliefer- ZUM 2009, 84<br />

len<br />

dienst<br />

(11) USA: District E.v. 20.5.2008 – Timothy S. Ver- Keine Urheberrechtsverletzung bei Verkauf von CRi 2009, 23 m. Anm. Heydn<br />

Court Western District<br />

of Washington<br />

nor v. Autodesk, Inc.<br />

Gebrauchtsoftware<br />

(12) OLG Köln U.v. 20.3.2009 – 6 U 167/08 Urheberrechtliche Vergütungspflicht beim Inverkehrbringen<br />

von Speichermedien in Österreich<br />

durch Export aus Deutschland<br />

GRUR Int. 2009, 1048<br />

Zum Urheberrecht in Deutschland s.a. Schwerpunkt 6.<br />

2. Marken-, Domain- und Kennzeichenrechte<br />

(13) Österreich: ÖOHG B.v. 25.3.2009 – 3 Ob 287/08i Pfändung einer Domain MMR 2009, 797 (Ls.)<br />

(14) Österreich: ÖOGH U.v. 24.3.2009 – 17 Ob 44/08g Nutzung einer Domain mit Namensfunktion MMR 2009, 797 (Ls.) = MR 2009, 219 m. Anm.<br />

durch Nichtberechtigten<br />

Thiele<br />

(15) Österreich: ÖOHG U.v. 24.2.2009 – 17 Ob 2/09g Kritisierende Domain, Persönlichkeitsrecht des<br />

Namensträgers<br />

MMR 2009, 720 (Ls.)<br />

(16) Österreich: ÖOGH B.v. 18.11.2008 – 17 Ob 17/<br />

08m<br />

Registrierung unter der TLD .eu MMR 2009, 433<br />

(17) Österreich: ÖOGH U.v. 4.8.2008 – 17 Ob 1/08h feel.at MMR 2009, 140<br />

(18) Österreich: ÖOGH B.v. 9.6.2008 – 17 Ob 14/08w Domainregistrierung als Namensanmaßung MMR 2009, 141 (Ls.) = GRUR-RR 2009, 173<br />

(19) Österreich: ÖOGH B.v. 20.5.2008 – 17 Ob 9/08k Registrierung einer Marke als Domain MMR 2009, 141 (Ls.) = GRUR-RR 2009, 172<br />

(20) Österreich: ÖOGH B.v. 20.5.2008 – 4 Ob 47/08b Vertraglicher Anspruch auf Domain-Übertragung MMR 2009, 141<br />

(21) Österreich: ÖOGH B.v. 20.5.2008 – 17 Ob 3/08b<br />

Zu AdWords s.a. Schwerpunkt 4 und Schwerpunkt 5.<br />

3. Datenschutz- und Persönlichkeitsrechte<br />

Vorlage an den EuGH zum Keyword Advertising GRUR Int. 2009, 446<br />

(22) EuGH U.v. 7.5.2009 – Rs. C-553/07 Datenschutzrechtliche Aufbewahrungsfristen<br />

und Auskunftsrechte für EU-Bürger<br />

EuZW 2009, 546<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 45


Gericht Datum/Aktenzeichen Thema Fundstelle<br />

(23) EuGH U.v. 19.2.2009 – Rs. C-557/07 Verpflichtung des Access-Providers zur Weitergabe<br />

personenbezogener Verkehrsdaten<br />

MMR 2009, 242 = GRUR 2009, 579 m. Anm.<br />

Nordemann/Schaefer = MR 2009, 40 m. Anm.<br />

Daum<br />

(24) EuGH U.v. 10.2.2009 – Rs. C-301/06 Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung MMR 2009, 244 = EuZW 2009, 212 m. Anm.<br />

Petri = DVBl. 2009, 371 m. Anm. Frenz<br />

(25) EuGH U.v. 16.12.2008 – Rs. C-73/07 Verarbeitung von Steuerdaten MMR 2009, 175 = CR 2009, 229 m. Anm.<br />

Härting = MR-Int 2009, 14 m. Anm. Wittmann<br />

(26) Kanada: Ontario<br />

Superior Court of<br />

Justice<br />

(27) Österreich:<br />

OLG Linz<br />

E.v. 20.2.2009 – Leduc v. Roman<br />

[06-CV-3054666PD3; 2009<br />

CanLII 6838 (ON S.C.)]<br />

Offenlegung eines Facebook-Profils CRi 2009, 117<br />

U.v. 16.7.2009 – 3 R 101/09g Kritische Äußerungen auf einem Online-Forum MR 2009, 306 m. Anm. Koukal<br />

(28) Schweiz: BVerwG U.v. 27.5.2009 – A-3144/2008 IP-Adressen als personenbezogene Daten MMR 2009, 797 = CRi 2009, 113 m. Anm. Weber<br />

(29) UK: High Court of E.v. 16.7.2009 – Metropolitan Beleidigung in Snippets von Suchmaschinen- CRi 2009, 150<br />

Justice, Queens Bench International Schools Ltd. (t/a ergebnissen<br />

Division<br />

Skillstrain and/or train2game) v.<br />

Designtechnica Corp (t/a Digital<br />

Trends), Google UK ltd. And<br />

Google, Inc. [(2009) EWHC<br />

1765 (QB])<br />

Zur Vorratsdatenspeicherung s.a. Schwerpunkt 11 und Schwerpunkt 8.<br />

4. Haftungsrecht und Strafrecht<br />

(30) Dänemark: E.v. 26.11.2008 – Sonofon A/S v. Zugangssperre von „thepriatebay.org“ CRi 2009, 25 m. Anm. Salung Petersen<br />

Eastern High Court of<br />

Denmark<br />

IFPI Danmark<br />

(31) Frankreich: E.v. 3.6.2008 – Louis Vuitton Haftung von eBay für Markenrechtsverletzun- CRi 2009, 20 m. Anm. Gronen<br />

Tribunal de Commerce Malletier v. eBay Inc., eBay Intergen de Paris<br />

national AG; Christian Dior Couture<br />

v. eBay Inc., eBay International<br />

AG; Parfums Christian Dior,<br />

Kenzo Parfums, Parfums GivenchyetWuerlainSAv.eBayInc.,<br />

eBay International AG<br />

(32) Niederlande: E.v. 21.10.2008 – RuneScape Diebstahl virtueller Waren CRi 2009, 57 m. Anm. Willems<br />

District Court of<br />

Leeuwarden<br />

case<br />

(33) USA: Court of E.v. 30.6.2009 – Julie Doe et al. Haftung von Netzwerk-Webseiten für nutzer- CRi 2009, 121<br />

Appeal of the State<br />

of California<br />

v. MySpace Inc.<br />

generierte Inhalte<br />

(34) USA: Court of E.v. 3.4.2009 – Rescuecom Haftung von Google für Markenrechtsverletzun- CRi 2009, 110<br />

Appeals for the 2nd<br />

Circuit<br />

Corp. v. Google Inc.<br />

gen durch AdWords<br />

(35) UK: High Court E.v. 22.5.2009 – L’Oréal S.A. et Haftung von eBay für den Verkauf potenzieller CRi 2009, 81<br />

of Justice<br />

al.eBay International AG et al.<br />

[2009] EWHC 1094 (Ch)<br />

Fälschungen<br />

Zur Haftung s.a. Schwerpunkt 3.<br />

5. Sonstige Entwicklungen<br />

(36) EuGH U.v. 8.9.2009 – Rs. C-42/07 Beschränkung der Dienstleistungsfreiheit durch MMR 2009, 823 m. Anm. Liesching = DVBl. 2009,<br />

Internetglücksspiel-Monopol<br />

1371 m. Anm. Mintas = EuZW 2009, 689 m.<br />

Anm. Winkelmüller<br />

(37) EuGH U.v. 16.12.2008 – Rs. C-205/07 Verbraucherschutz bei Fernabsatzverträgen NJW 2009, 1579<br />

(38) EuGH U.v. 13.11.2008 – Rs. C-227/07 Allgemeine Verhandlungspflicht im polnischen<br />

TKG<br />

MMR 2009, 95<br />

(39) Österreich: ÖOHG E.v. 20.5.2009 – 2 Ob 256/08y Fernabsatz im Internet – internationale Zuständigkeit<br />

in Verbrauchersachen<br />

MR 2009, 225 m. Anm. Hofmann<br />

(40) Österreich: ÖOGH E.v. 18.11.2008 – 4 Ob 186/08v Gratis-Onlinedienst MR 2009, 89 m. Anm. Korn<br />

(41) Österreich: ÖOHG E.v. 5.6.2008 – 9 Ob 22/07m Rücktrittsrecht bei Internetauktion MR 2009, 111<br />

(42) Österreich: ÖOGH U.v. 20.5.2008 – 4 Ob 18/08p Internet-Vertragsfalle und überraschende<br />

Entgeltklausel<br />

MMR 2009, 141<br />

(43) Österreich: ÖOGH U.v. 7.2.2008 – 9 Ob A 96/07v Kündigung per SMS MMR 2009, 141<br />

(44) USA: District E.v. 2.11.2009 – United States of Keine „Twitters“ aus dem Gerichtssaal CRi 2009, 187<br />

Court for the Middle<br />

District of Georgia<br />

America v. John Mark Shelnutt<br />

B. Literatur<br />

Verfasser<br />

1. Urheberrecht<br />

Titel Fundstelle<br />

(1) Adolphsen/Mutz Das Google Book Settlement GRUR Int. 2009, 789<br />

46 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010


Verfasser Titel Fundstelle<br />

(2) Anderson Who Will Take the Lead in the Fight Against Online Piracy? CRi 2009, 33<br />

(3) Band The Google Settlement: International Implications CRi 2009, 72<br />

(4) Bohne/Krüger Das „Settlement Agreement“ zwischen Google und der Author’s Guild als Leitbild einer europäischen Regelung<br />

WRP 2009, 599<br />

(5) Csillag Der Google-Urheberrechtsvergleich: Wer hat Rechte am digitalen Content? MR 2009, 23<br />

(6) Daum Providerauskunft und Urheberrecht – der Gesetzgeber ist am Zug! MR 2009, 247<br />

(7) Geiger Die „Elektronische Pressespiegel“-Entscheidung des schweizerischen Bundesgerichts: eine willkommene<br />

Anpassung des Urheberrechts an die Bedürfnisse der Informationsgesellschaft<br />

ZUM 2009, 49<br />

(8) Gaertner/Frank Piraten eingebuchtet? Bewertung der Entscheidung des Tingsrätt v. 17.4.2009 – „The Pirate Bay“ K&R 2009, 452<br />

(9) Heine/Eisenberg Verwertungsgesellschaften im Binnenmarkt. Die kollektive Wahrnehmung von Urheberrechten nach der<br />

Dienstleistungsrichtlinie<br />

GRUR Int. 2009, 277<br />

(10) Hüttner Die „Google Buchsuche“ im deutsch/amerikanischen Vergleich WRP 2009, 422<br />

(11) Klett/Flechsig Europäischer Leistungsschutz in den Grenzen des Binnenmarktes – zur Schutzdauer der Rechte des Tonträgerherstellers<br />

im Lichte der Richtlinie 2006/116/EG<br />

GRUR Int. 2009, 895<br />

(12) Klopschinski Ergebnisse der bisherigen Verhandlungsrunden über ein Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) GRUR Int. 2009, 365<br />

(13) Korn Urteilsveröffentlichung im Urheber- und Medienrecht MR 2009, 65<br />

(14) Larusson Uncertainty in the Scope of Copyright: The Case of Illegal File Sharing in the United Kingdom E.I.P.R. 2009, 124<br />

(15) Moon The Nature of Computer Programs: Tangible? Goods? Personal Property? Intellectual Property? E.I.P.R. 2009, 396<br />

(16) Rath/Swane Google Buchsuche – digitale Weltbibliothek und globale Buchhandlung K&R 2009, 225<br />

(17) Rigamonti Der Handel mit Gebrauchtsoftware nach schweizerischem Urheberrecht GRUR Int. 2009, 14<br />

(18) Schulze Schleichende Harmonisierung des urheberrechtlichen Werkbegriffs? GRUR 2009, 1019<br />

(19) Sloane/McMahon Reviewing U.S. Copyright Law and the Internet in 2008 CRi 2009, 6<br />

(20) Spies Frankreich: Eins, zwei drei, das Internet ist weg – oder doch nicht? MMR 2009, 437<br />

(21) Ullrich Clash of Copyrights – Optionale Schranke und zwingender finanzieller Ausgleich im Fall der Privatkopie nach<br />

Art. 5 Abs. 2 lit. b) Richtlinie 2001/29/EG und Dreistufentest<br />

GRUR Int. 2009, 283<br />

(22) Wechsler Japan – Verabschiedung einer Urheberrechtsreform zum besseren Schutz von urheberrechtlich geschützten<br />

Werken im Internet<br />

GRUR Int. 2009, 786<br />

(23) Weiden USA: Vergleichsvorschlag zum Urheberrechtsstreit mit Google GRUR 2009, 36<br />

(24) Wiebe The Principle of Exhaustion in European Copyright Law and the Distinction Between Digital Goods and<br />

Digital Services<br />

GRUR Int. 2009, 114<br />

2. Marken-, Domain- und Kennzeichenrechte<br />

(25) Batalla/Sanmartin Lights And Shades on the Future of Keyword Advertising CRi 2009, 165<br />

(26) Cornthwaite AdWords or Bad Words? A UK Perspective on Keywords and Trade Mark Infringement E.I.P.R. 2009, 347<br />

(27) Ohly Keyword-Advertising auf dem Weg von Karlsruhe nach Luxemburg GRUR 2009, 709<br />

(28) Ruessmann/Melin Ode to the Digital Single Market: And the Google AdWords case plays a part CRi 2009, 161<br />

(29) Schloßbauer/<br />

Rösch<br />

nic.at – Drittschuldnerin bei Domain-Pfändungen? MR 2009, 151<br />

(30) Well-Szönyi Adwords: Die Kontroverse um die Zulässigkeit der Verwendung fremder Marken als Schlüsselwort in der<br />

französischen Rechtsprechung<br />

GRUR Int. 2009, 557<br />

(31) Westermeier Infringing Sale of Trademarks As Keyword Triggers for Internet Advertisements CRi 2009, 97<br />

Zu AdWords s.a. Schwerpunkt 4 und Schwerpunkt 5.<br />

3. Datenschutz- und Persönlichkeitsrechte<br />

(32) Barbist EuGH zur Vorratsdatenspeicherung MR 2009, 3<br />

(33) Barcelo EU: Revision of the ePrivacy Directive CRi 2009, 155<br />

(34) Braum „Parallelwertungen in der Laiensphäre“: Der EuGH und die Vorratsdatenspeicherung ZRP 2009, 174<br />

(35) Brühann Mindeststandards oder Vollharmonisierung des Datenschutzes in der EG EuZW 2009, 639<br />

(36) Grapentin Datenschutz und Globalisierung – Binding Corporate Rules als Lösung? CR 2009, 693<br />

(37) Gundel Vorratsdatenspeicherung und Binnenmarktkompetenz: Die ungebrochene Anziehungskraft des Art. 95 EGV EuR 2009, 536<br />

(38) Kahlert Steuergeheimnis auf Finnisch – Zur Abwägung von Datenschutz gegen Pressefreiheit ELR 2009, 67<br />

(39) Klesczewski Binnenmarktförderung durch Speicherpflichten? HRRS 2009, 250<br />

(40) Lloyd UK: Online Defamation and Data Protection Changes CRi 2009, 159<br />

(41) Reimer Soziale Netzwerke und europäischer Datenschutz DuD 2009, 624<br />

(42) Robinson Has European Data Protection Law Become Outdated? MMR 2009, 725<br />

(43) Rossi Zur Frage der Gemeinschaftskompetenz zum Erlass der Vorratsdatenspeicherrichtlinie ZJS 2009, 298<br />

(44) Schmittmann/<br />

Glockzin<br />

EuGH bestätigt die Rechtmäßigkeit der Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung AfP 2009, 128<br />

(45) Schweizer Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte zum Persönlichkeits- und Datenschutz<br />

DuD 2009, 462<br />

(46) Simitis Der EuGH und die Vorratsdatenspeicherung oder die verfehlte Kehrtwende bei der Kompetenzregelung NJW 2009, 1782<br />

MMR <strong>Beil</strong>age 6/2010 Hoeren/Gräbig (Hrsg.): Entwicklung des Internet- und Multimediarechts im Jahr 2009 47


Verfasser Titel Fundstelle<br />

(47) Terhechte Rechtsangleichung zwischen Gemeinschafts- und Unionsrecht – die Richtlinie über die Vorratsdatenspeicherung<br />

vor dem EuGH<br />

EuZW 2009, 199<br />

(48) Tumbridge Defamation – the Dilemma for Bloggers and their Commenters E.I.P.R. 2009, 505<br />

(49) Westkamp Direct Appropriation, Unfair Competition and Quasi-Proprietary Rights: The Decline of Freedom of Speech in<br />

Web 2.0<br />

E.I.P.R. 2009, 73<br />

(50) Zerdick Europäisches Datenschutzrecht – neuere Rechtsprechung des EuGH RDV 2009, 56<br />

Zur Vorratsdatenspeicherung s.a. Schwerpunkt 11.<br />

4. Haftungsrecht und Strafrecht<br />

(51) Cheung/Pun Comparative Study on the Liabilty for Trade Mark Infringement of Online Auction Providers E.I.P.R. 2009, 559<br />

(52) Forsey New Zealand: First Penalty Under Spamming Law CRi 2009, 31<br />

(53) Gercke The Role of Internet Service Providers in the Fight Against Child Pornography CRi 2009, 65<br />

(54) Lensing-Kramer/ Markenrechtliche Verantwortlichkeit von Internet-Auktionsportalen im Rechtsvergleich. Deutschland als Vor- GRUR 2009, 722<br />

Ruess<br />

bild für Europa?<br />

(55) Leong Pre-Action Discovery against a Network Service Provider and Unmasking the John Does of Alleged Online<br />

Copyright Infringements in Singapore: odex Pte Ltd v Pacific Internet Ltd<br />

E.I.P.R. 2009, 185<br />

(56) Motsnyi Russia: ISP Liability for Copyright Infringements CRi 2009, 188<br />

(57) Payne/Rasdale reland:ISPLiabilityandMusicPiracy CRi2009,59<br />

(58) Pritzkow Zur Haftung der Anbieter von Domain-Parking-Dienstleistungen in Deutschland und in Frankreich MR-Int 2009, 7<br />

Zur Haftung s.a. Schwerpunkt 3.<br />

5. Sonstige Entwicklungen<br />

(59) Bayer/Ricke Die Medienaufsicht in Ungarn MR-Int 2009, 30<br />

(60) Beardwood/Stern Canada: CRTC Decision on „Net Neutrality“ CRi 2009, 189<br />

(61) Beardwood/Stern Regulating Social Networking: Lessons from Canada CRi 2009, 170<br />

(62) Bresich/Klingenbrunner<br />

Internetglücksspiel auf dem Prüfstand ZfRV 2009, 196<br />

(63) Farrand The Case That Never Was: An Analysis of the Apple iTunes Case Presented by the Commission and Potential<br />

Future Issues<br />

E.I.P.R. 2009, 508<br />

(64) Fröhlich-Bleuler/<br />

Roth<br />

IT-Verträge im deutsch-schweizerischen Rechtsvergleich ITRB 2009, 108<br />

(65) Föhlisch Endlich Vollharmonisierung im Fernabsatzrecht? Auswirkungen der geplanten Europäischen Verbraucherrechtsrichtlinie<br />

MMR 2009, 75<br />

(66) Holznagel/<br />

Yanrong/Ricke/<br />

Schumacher<br />

Der lange Marsch der TK-Regulierung in China MMR 2009, 311<br />

(67) Koukal Widerspruchsrecht – Kleine Änderung, große Wirkung MR 2009, 363<br />

(68) Kraul Multimediaverträge nach deutschem und englischem Recht GRUR Int. 2009, 481<br />

(69) Owens/Lu/<br />

Stickeman<br />

Canada: Law Enforcement Infrastructure For All Forms of Telecommunication CRi 2009, 125<br />

(70) Stomper-Rosam Rücktrittsrecht bei Internetauktionen MR 2009, 107<br />

(71) Widmer/Salaria Social Networking and Blogging – An Employer’s Perspective CRi 2009, 176<br />

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