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Kurse 2012 - Freier Pädagogischer Arbeitskreis

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Schritte auf dem Weg des erzieherischen Bewusstseinswandels<br />

1. Achtsamkeit: Wende dich täglich für kurze Augenblicke mit<br />

ungeteilter Aufmerksamkeit dem Kinde zu.<br />

2. Absichtslosigkeit: Sei bemüht, dir im Umgang mit dem Kind die<br />

beabsichtigenden Hintergedanken abzugewöhnen. Versetze dich in<br />

die Stimmung: Was geschieht, geschieht. Ich nehme es an.<br />

3. Abstinenz von kritischem (bewertendem) Urteil: Degradiere das Kind nicht zum Unter -<br />

suchungsgegenstand.<br />

4. Abschied von Normvorstellungen: Mache dich nach und nach frei von allen egalisierenden<br />

Vorstellungen, wie ein abstraktes «normales» Kind in diesem oder jenem Alter zu sein habe.<br />

Man kann keinen statistisch ermittelten Homunkulus zum Massstab für den individuellen<br />

Werdegang eines einmaligen, unverwechselbaren Kindes machen.<br />

5. Positive Voreingenommenheit:<br />

Halte dem Kind immer zugute: Was es auch tut oder nicht tut, will oder nicht will, zeigt oder<br />

nicht zeigt, hat eine mir noch verborgene tiefe Berechtigung und Sinnhaftigkeit.<br />

6. Dankbarkeit: Alle grossen Pädagogen, die noch aus spirituellen Quellen schöpften, nahmen<br />

das Dankbarkeitsmotiv ganz besonders wichtig. Auch bei Rudolf Steiner erscheint es als<br />

«goldene Grundregel der Erziehungskunst».<br />

Janusz Korczak war in diesem Punkt sehr streng: «Wer keine Dankbarkeit dem Kinde gegenüber<br />

empfindet, kann nicht Erzieher sein.»<br />

7. Umkehrung der Führung: Auf der Ebene des kleinen Ichs, des Alltagsbewusstseins, ist der<br />

Erzieher der Führer des Kindes. Auf der Ebene des höheren Ichs kehrt sich das Verhältnis um.<br />

8. Gleichmut: Übe dich darin, die Emotionen, die das Kind in dir auslöst, positive wie negative,<br />

ruhig anzuschauen – nicht feindselig aber so, dass du dir sagst: Diese Emotionen finden in<br />

meiner inneren Welt statt, sie haben mit meiner Gewordenheit zu tun, aber sie geben mir keine<br />

Auskunft über das Kind. Sie haben keinen pädagogischen Erkenntniswert.<br />

9. Geduld: Wir müssen warten können, den Dingen ihre Zeit lassen. Das gilt auch für unser<br />

Bemühen, die Probleme des Kindes und deren Bedeutungshaftigkeit zu verstehen. «Erkenntnisse<br />

wachsen wie Bäume» (Korczak).<br />

10. Respekt vor dem Schicksal: Niemals nachlassen darf der Respekt vor dem eigenen Schicksal<br />

des Kindes – auch vor der Tragik, die in diesem Schicksal liegen mag. Im Angesicht des<br />

Tragischen vertieft sich der Respekt zur Ehrfurcht.<br />

11. Das Kleine ist das Grosse: Das scheinbar Weltwichtige ist, spirituell gesehen, zumeist die<br />

Nebensache.<br />

12. Der Schlüssel: Das Inkarnationsgeheimnis: Lasse nie nach, dich in Denkschritten, Bildern<br />

und Meditationen dem Geheimnis des Inkarnationsgeschehens anzunähern. Dies wird deine<br />

Wahrnehmung verwandeln, dein Denken umschmelzen.<br />

2<br />

Henning Köhler

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