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Hannoversche Geographische Arbeitsmaterialien - Institut für ...

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und der Schließung kleinerer Staatsunternehmen als bedeutender Arbeitsplatzbeschaffer<br />

ausfällt“ (BUNDESARBEITSBLATT 1996: 19). Diesbezüglich entsteht ein Konflikt zwischen<br />

Investitionen in fortgeschrittene Technologien, die relativ wenige Arbeitsplätze bieten, und<br />

demgegenüber in geringwertigere, da<strong>für</strong> aber arbeitsintensivere Technologien.<br />

5.3 Zukunftsaussichten<br />

Im Zuge des mit hoher Geschwindigkeit voranschreitenden sektoralen Strukturwandels haben<br />

sich in der VR China gravierende Entwicklungsunterschiede herausgebildet. Ein sich<br />

permanent vergrößerndes wirtschaftliches und soziales Entwicklungsgefälle zwischen den<br />

städtischen und ländlichen Regionen löste beachtliche Migrationswellen in die Großstädte aus<br />

(vgl. Kapitel A 13). Es handelt sich hierbei um ein riesiges Arbeitskräftepotential, das auf den<br />

städtischen Markt drängt und soweit möglich vom expandierenden Industrie- und<br />

Dienstleistungssektor aufgefangen werden muss.<br />

Um den Druck der überschüssigen Arbeitskräfte abzubauen, fördert die Regierung u. a. im<br />

hohem Maße den Ausbau der ländlichen Industrie. Die Aufnahmekapazität ist allerdings auch<br />

hier begrenzt, so dass gegenwärtig versucht wird, mit der Weiterentwicklung des privaten<br />

Sektors ein beschäftigungssicherndes Wachstum zu fördern. Der jährlich steigenden Zahl<br />

neuer Arbeitskräfte kann grundsätzlich nur mit einem ebenso schnellen wirtschaftlichen<br />

Wachstum begegnet werden.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung der VR Chinas hatte in der Zeit von 1979 bis heute ein sehr<br />

hohes Wachstumstempo zu verzeichnen, das mit einer deutlichen Veränderung der Wirtschaftsstruktur<br />

einherging. So vollzog sich parallel zum Transformationsprozess ein<br />

Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft. Dennoch spielt der landwirtschaftliche<br />

Sektor vor allem in Bezug auf die Beschäftigungszahlen eine nach wie vor sehr bedeutende<br />

Rolle, denn etwa die Hälfte der chinesischen Erwerbspersonen ist in diesem Bereich<br />

beschäftigt. Der tertiäre Sektor stellt vergleichsweise nur einen Anteil von ca. 29 % der<br />

Arbeitsplätze. Die Bezeichnung Techno-Society ist daher nicht auf die gesamte chinesische<br />

Bevölkerung übertragbar, da nach wie vor der Großteil der Gesellschaft von der<br />

Agrarwirtschaft abhängig ist und bei weitem nicht einer Technologie-Gesellschaft zugeordnet<br />

werden kann.<br />

Bezüglich des zukünftigen Wirtschaftswachstums strebt China eine dauerhafte Etablierung<br />

auf dem Weltmarkt der Informationstechnologie an und verfolgt konsequent den Aufstieg zur<br />

wichtigsten Hightech-Nation der Welt (vgl. LORENZ 2002). Dennoch müssen <strong>für</strong> die<br />

Entschärfung der regionalen Disparitäten und <strong>für</strong> die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der<br />

Zukunft passende Lösungen gefunden werden, was sicherlich die größten Herausforderungen<br />

an die chinesische Regierung stellen wird (vgl. BUNDESARBEITSBLATT 1995; LORENZ 2002;<br />

SCHÜLLER 1999: 1048f.).<br />

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