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Dokumentation - Umweltbildung in der Offenen Ganztagsschule

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D) <strong>Umweltbildung</strong> im Kontext sozialer Diskrepanzen<br />

Schwierige K<strong>in</strong><strong>der</strong> o<strong>der</strong> schwierige H<strong>in</strong>tergründe?<br />

Es gibt vielerlei soziale H<strong>in</strong>tergründe, die das Verhalten des K<strong>in</strong>des bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e s<strong>in</strong>d hier die Familie, <strong>der</strong> Freundeskreis und die Schule zu nennen, die häufig die<br />

prägensten Umgebungen für K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d.<br />

Auffälligkeiten im Verhalten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> können aus den verschiedenen sozialen H<strong>in</strong>tergründen<br />

herrühren. Dies lässt sich wie folgt unterteilen:<br />

Auffälligkeiten, die aus <strong>der</strong> Familiensituation resultieren, Auffälligkeiten, die aus <strong>der</strong> Schule resultieren<br />

und Auffälligkeiten, die aus <strong>der</strong> Situation des K<strong>in</strong>des resultieren.<br />

Am besten kann e<strong>in</strong>E BetreuerIn mit auffälligem Verhalten von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n umgehen, wenn er/sie die<br />

Situation des K<strong>in</strong>des und dessen H<strong>in</strong>tergrund versteht.<br />

Der E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Schule ist für K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong> völlig neuer Lebensabschnitt.<br />

(Freitag/Hendriks-Schramme 2008)<br />

Jedes K<strong>in</strong>d ...<br />

... kommt mit verschiedensten Normen, Werten und E<strong>in</strong>stellungen <strong>in</strong> die Schule.<br />

... ist geprägt von se<strong>in</strong>er Familie und den Menschen, mit denen es täglich zusammen ist.<br />

... hat se<strong>in</strong>e Rolle <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Familie <strong>in</strong> den vergangenen Jahren def<strong>in</strong>iert.<br />

... bef<strong>in</strong>det sich nicht mehr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geschützten Rahmen wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kita.<br />

... muss sich mit neuen Herausfor<strong>der</strong>ung befassen.<br />

... muss den Umgang mit neuen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und vielen neuen fremden Erwachsenen e<strong>in</strong>gehen.<br />

... muss sich an neue Regeln halten.<br />

... muss Grenzen An<strong>der</strong>er erkennen und sich <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>schaft e<strong>in</strong>fügen.<br />

... muss e<strong>in</strong>schätzen, welche Normen und Verhaltenserwartungen nun Gültigkeit haben.<br />

... muss sich täglich mehrfach auf verschiedenste Erwartungen und Vorgaben e<strong>in</strong>stellen.<br />

... muss e<strong>in</strong>e hohe soziale Kompetenz und Empathie entwickeln.<br />

... muss den Lernzielen gerecht werden.<br />

Die Fachleute dieser Entwicklung/Herausfor<strong>der</strong>ung und des dazugehörigen Wachstumsprozesses <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schulzeit s<strong>in</strong>d ohne Zweifel die Eltern, Erzieher und Lehrer.<br />

Wann ist e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d verhaltensauffällig?<br />

Wenn das Verhalten von <strong>der</strong> jeweils „gültigen/gesellschaftlichen“ Norm wie<strong>der</strong>holt und über e<strong>in</strong>en<br />

längeren Zeitraum abweicht, dann spricht man von „auffälligen Verhalten“. Es werden Handlungen<br />

unterlassen, Erwartungen nicht erfüllt.<br />

Man unterscheidet zwischen Verhaltensauffälligkeiten und Verhaltensstörungen. Die Art <strong>der</strong> Abweichung<br />

von <strong>der</strong> Norm wird <strong>in</strong> beiden Fällen identisch gekennzeichnet, das Ausmaß <strong>der</strong> Auffälligkeit spielt hier<br />

e<strong>in</strong>e Rolle.<br />

Die Verhaltensauffälligkeit/-störung ist e<strong>in</strong> Ausdrucksmittel e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des, um e<strong>in</strong>en Konflikt mit se<strong>in</strong>er<br />

Umwelt zu verdeutlichen. Mit dem Begriff Verhaltensauffälligkeit soll ke<strong>in</strong> negatives Merkmal def<strong>in</strong>iert,<br />

son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Prozess gekennzeichnet werden. Die Tatsache, dass Probleme mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n häufig im<br />

Kollegenkreis o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Gruppen besprochen werden, führt vielfach zu e<strong>in</strong>em negativen Bild des<br />

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