breezy art ensemble - Martin-Luther-Viertel
breezy art ensemble - Martin-Luther-Viertel
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Februar 2007<br />
03.Februar 07:<br />
Konzert mit „<strong>breezy</strong> <strong>art</strong> <strong>ensemble</strong>“<br />
und ihrem Programm „Bach und<br />
ich“ - Alte Musik neu gespielt<br />
Der Verein zur Förderung des M<strong>art</strong>in-<br />
<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong>s e.V. beginnt das neue Jahr<br />
wieder mit anspruchsvollen Veranstaltungen.<br />
Auftakt ist das Konzert „Bach und ich“<br />
mit dem „<strong>breezy</strong> <strong>art</strong> <strong>ensemble</strong>“ am Samstag,<br />
den 03.Februar 2007, Beginn ist 20.00<br />
Uhr in der <strong>Luther</strong>kirche. Der Eintritt beträgt 8<br />
€, für Jugendliche 5 €. K<strong>art</strong>en sind unseren<br />
Betrieben erhältlich. Für Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger,<br />
Kinder ist der Eintritt frei. Bitte<br />
kurz telefonisch die K<strong>art</strong>en reservieren lassen.<br />
Das „<strong>breezy</strong>-<strong>art</strong>-<strong>ensemble</strong>“<br />
Im Herbst 2005 formierten sich vier Musiker<br />
verschiedener Stilrichtungen zum <strong>breezy</strong>-<strong>art</strong><strong>ensemble</strong>,<br />
mit dem Ziel ihre unterschiedlichen<br />
musikalischen Wurzeln, in der Interpretation<br />
„alter Musik“, zu einer neuen, eigenen Klangsprache<br />
zusammenzuführen. In ihrer intensiven<br />
Konzert- und Aufnahmetätigkeit, sowie als<br />
Dozenten an Musikhochschulen beschäftigen<br />
sich die vier Bläser mit der Aufführungspraxis<br />
alter Musik, dem Jazz, der sinfonischen Musik<br />
oder der neuen Musik.<br />
Die Mitglieder des <strong>breezy</strong>-<strong>art</strong>-<strong>ensemble</strong>s in<br />
der Besetzung: Trompete/ Sopran-<br />
Tenorsaxophon/ Posaune-Barockposaune/<br />
und Tuba/Ophikleide, verbindet die Liebe zur<br />
„alten Musik“.<br />
In gemeinsamen Interpretationen bündeln sie<br />
ihre unterschiedlichen musikalischen Erfahrungen,<br />
heben rhythmische oder harmonische<br />
Aspekte ihrer musikalischen Vorlagen heraus,<br />
lassen durch ihre Instrumentierungen eine<br />
Vielzahl unterschiedlicher Klangfarben entstehen,<br />
fügen Improvisationen hinzu und finden<br />
zu einer Musik mit ganz eigenem Charakter.<br />
Mal mitreißend, mal anrührend, spannend oder<br />
überraschend.<br />
Thomas Lück (Tuba/Ophikleide) arbeitet<br />
hauptsächlich in der sinfonischen Musik als<br />
ständige Aushilfe in der Radio Philharmonie<br />
Hannover und anderen Norddeutschen Sinfonieorchestern,<br />
in verschiedenen Jazzformationen<br />
sowie als Musikproduzent in Hannover.<br />
Ansgar Elsner (Sopran-/Tenorsaxophon)<br />
wirkte als Musiker und Komponist an internati-<br />
1
onalen Theater- und Tanztheaterproduktionen<br />
mit und spielte in verschiedenen Besetzungen<br />
mit so bekannten Jazzmusikern wie: Detlev<br />
Beyer, Peter Weiß, Ed Kröger, Ulli Beckerhoff,<br />
Romy Cameron, Wayne B<strong>art</strong>lett u.a. A. Elsner<br />
unterrichtet an der Westfälische Wilhelms-<br />
Universität in Münster und leitet die Uni Big<br />
Band.<br />
Thomas Stählker (Trompete/ Barocktrompete)<br />
Schwerpunkte in seiner musikalischen Arbeit<br />
liegen auf der Interpretation neuer Musik und<br />
alter Musik auf historischen Instrumenten. In<br />
Meisterkursen u.a. Bei Konradin Groth, David<br />
Hickman und Friedemann Immer bereitete<br />
T.Stählker zahlreiche Solo –und Ensembleauftritte<br />
im In- und Ausland vor. Seit 2005 hat er<br />
einen Lehrauftrag für Trompete an der Musikhochschule<br />
in Münster.<br />
Detlef Reimers (Posaune/Barockposaune)<br />
arbeitete zunächst sechs Jahre als Soloposaunist<br />
im Philharmonischen Staatsorchester<br />
in Bremen.<br />
Danach spezialisierte er sich auf die Aufführungspraxis<br />
alter Musik auf historischen Instrumenten<br />
und arbeitete dabei mit namhaften<br />
Ensembles wie: Capella Coloniensis, Concerto<br />
Köln, Freiburger Barockorchester u.a. zusammen.<br />
D.Reimers unterrichtete zunächst an der<br />
Musikhochschule in Bremen, z.Zt. in Münster<br />
Posaune und Blechbläser Kammermusik.<br />
Bienvenue à Klangkosmos: Troubadoure<br />
aus Okzitanien spielen auf<br />
Am 27. Februar bleibt der Klangkosmos musikalisch<br />
in der Nachbarschaft: Zwei junge Musiker<br />
aus Okzitanien sind im Rahmen der Reihe<br />
des Kulturbüros der Stadt Hamm zu Gast.<br />
Okzitanien? Dieser Name taucht in keinem<br />
Lexikon und auf keiner Landk<strong>art</strong>e auf. Das<br />
Gebiet bildet weder heute eine politische Einheit<br />
noch war es das früher. Mit dieser Bezeichnung<br />
ist das südliche Drittel Frankreichs<br />
gemeint, wo auch Okzitanisch (ähnelt dem<br />
Katalanischen) gesprochen wird. Hochblüte<br />
der okzitanischen Kultur war das Mittelalter:<br />
die große Epoche der „Trobadordichtung“.<br />
Lange Zeit diente die okzitanische Lyrik als<br />
Vorbild in der Dichtung und hat Literaten bis in<br />
unser Jahrhundert inspiriert.<br />
Aus diesem Umfeld stammen auch Fatche<br />
d´Eux. Hinter diesem ungewöhnlichen Namen<br />
verbergen sich Jean-François Veran und Alain<br />
Arsac. Beide kommen aus der Provence, ihre<br />
Elternhäuser sind nur 150 Meter voneinander<br />
entfernt. Seit 1999 touren die beiden unter<br />
dem Namen „Fatche d´Eux“ durch die Lande<br />
und haben ihr musikalisches Können schon<br />
auf unzähligen Festivals unter Beweis gestellt.<br />
In ihren Liedtexten voller Spottlust und Unbekümmertheit<br />
beschreiben die beiden Musiker<br />
Alltagsgeschichten mit liebevoller Distanz und<br />
mediterranem Humor. Fein geschliffen wurden<br />
ihre Lieder auf den Straßen zwischen Toulouse<br />
und Marseille.<br />
Im Gegensatz zu ihren ehrenwerten Kollegen<br />
wie den Fabulous Trobadors schwingen Veran<br />
2
und Arsac nicht die okzitanische Fahne. Ihre<br />
Sprache, ihr Akzent und ihre Melodien haben<br />
einen ganz eigenen Stil und ruhen sich nicht<br />
auf dem aus, was andere vorgemacht haben.<br />
Als fröhliche Chronisten ihrer Stadt erzählt das<br />
komisch-poetische Duo mit Akkordeon und<br />
Gitarre kleine Geschichten aus der urbanen<br />
Provence: vom Hundekot, der die spontanen<br />
Siestas auf dem Gras verbietet oder vom Leben<br />
in der Stadt aus Sicht ihres Wohnungsfensters.<br />
Zwischen Tango und Walzer, Espagnoladen<br />
und Ritornelli bewegen sich die Songs mit<br />
einer gewissen „De-Compression“. Das ist das<br />
Schlüsselwort zur Beschreibung der Grundhaltung<br />
dieses Tandems: immer energisch gemeinsam<br />
in die Pedalen treten, bis es zur Entgleisung<br />
kommt…<br />
Das Konzert beginnt um 17 Uhr 30 in der<br />
<strong>Luther</strong>kirche Hamm (M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-Straße<br />
27b). Der Eintritt ist wie immer frei.<br />
Sturmopfer „Lunetta“<br />
Donnerstag, der 18.Januar 2007 wird ein<br />
denkwürdiger Tag in der Erinnerung unserer<br />
Menschen werden. Der Sturm/Orkan „Kyrill“<br />
fegte und tobte über Deutschland und ganz<br />
Europa. Mensch und Natur wurden aufs<br />
Schwerste in Mitleidenschaft gezogen. Unsere<br />
Stadt wurde zum Orkannotstandsgebiet. Der<br />
gesamte öffentliche Personennahverkehr<br />
musste eingestellt werden, die Bürger wurden<br />
aufgefordert, ihre Häuser nicht mehr zu verlassen.<br />
Zahlreiche Straßen mussten wegen<br />
Sturmschäden gesperrt werden. Eine der wichtigsten<br />
Symbole der Stadt Hamm, die Pauluskirche<br />
wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Im M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong> sah es während und<br />
nach „Kyrill“ nicht anders aus. Schon nachmittags<br />
krachten Dachfenster, Pfannen und alle<br />
möglichen Dinge aufs Pflaster. Die meisten<br />
Betriebe machten bereits gegen 16.00 Uhr zu,<br />
die Gefährdung der Menschen war einfach zu<br />
groß.<br />
Im öffentlichen Raum des M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<br />
<strong>Viertel</strong>s ist viel Kunst zu besichtigen und zu<br />
bewundern. Eines unserer Bedeutendsten, das<br />
Lichtkunstwerk „Lunetta“, erschaffen von Kirsten<br />
und Peter Kaiser, im Schacht des Steimann-Hauses<br />
an der M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-Straße, hat<br />
den Sturm nicht überlebt. Als Freitagmorgen<br />
wieder Tageslicht war, ragten nur noch traurige<br />
Reste des „Mondes“ und Kabelenden in den<br />
Schacht. Die Scherben waren vom Hausmeisterehepaar<br />
längst aufgefegt. Uns, den Akteuren<br />
im Qu<strong>art</strong>ier blieb nur noch die traurige<br />
Aufgabe der Abwicklung, d.h. mittels Fachfirmen<br />
und Helfern die Stromzufuhr zu kappen<br />
und die Reste von „Lunetta“ abzuschneiden,<br />
damit kein Unbeteiligter zu Schaden kommt.<br />
„Lunetta“ war ein kleiner, fröhlicher, von innen<br />
mittels LEDs beleuchteter Mond, der auf einer<br />
blauen Fontäne tanzte und die Besucher des<br />
M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong>s bereits von weitem mit<br />
seinem ausgeglichenem Licht begrüßte. Erinnern<br />
Sie sich noch an die schönen Abendstunden<br />
mit illuminierter Kirche, dem ausgeleuchtetem<br />
M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-Platz, den sanften lichtgestützten<br />
Pastelltönen von „Il Rossini“, dem<br />
illuminiertem „Tor der Wachsamkeit“ von Manfred<br />
Billinger und vor allem an unseren „Lunetta“,<br />
der zum Träumen, zum Reisen in die ferne<br />
Galaxie oder zu Besuchen in friedlichen Fabelwelten<br />
oder Parkanlagen einlud?<br />
3
Es ist erst wenige Tage her und trotzdem fehlt<br />
etwas ganz wichtiges in unserem Qu<strong>art</strong>ier, es<br />
fehlt diese einzig<strong>art</strong>ige Lichtmarke in der<br />
Stadtmitte.<br />
Der Mensch an sich ist gegen alles versichert,<br />
genauer gesagt gegen fast alles. Für alle unsere<br />
Kunstwerke haben wir Haftpflichtversicherungen<br />
abgeschlossen, aber leider auch nicht<br />
mehr. Wir möchten „Lunetta“ so schnell es<br />
geht wieder an seinen angestammten Platz, in<br />
luftiger Höhe über das M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong><br />
aufhängen.<br />
Wir wollen diese Notwendigkeit bis zu La Fête<br />
no 8 schaffen. Unser Verein lebt seit acht Jahren<br />
von den kleinen und großen Spenden. So<br />
ist das <strong>Viertel</strong> zu dem geworden, wie es sich<br />
heute präsentiert.<br />
Wir sind auch hier auf Ihre aktive Unterstützung<br />
angewiesen. Bitte helfen Sie mit, dass<br />
„Lunetta“ bei Einbruch der Dunkelheit wieder<br />
dem M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong> und für die vielen<br />
Menschen hier scheint.<br />
Hier unser Spendenkonto 13 16 15 67 00<br />
des Vereins bei der Volksbank Hamm mit<br />
der BLZ 410 601 20<br />
Kirsten Kaiser – eine kleine Biografie<br />
Münster – Kreativkai: zu Besuch bei den Kaisers<br />
im Atelier<br />
1961 geboren in Hamm<br />
1980 bis 1986 Studium an der WWU Münster<br />
1986 bis 1992 Studium an der Kunstakademie<br />
Münster bei Professor P. Isenrath<br />
1991 Meisterschülerin<br />
Förderpreis der Kunstakademie Münster<br />
1992 Akademiebrief<br />
Förderpreis der Westfälischen Wirtschaft<br />
1993 Förderpreis des Landschaftsverbands<br />
Westf.-Lippe<br />
Stipendium der Universität Dortmund<br />
1995 Austauschstipendium NRW/Italien<br />
1996 Atelierstipendium der Stadt Münster<br />
4
1999 1. Preisträgerin Wasserkunstwegprojekt,<br />
Dresden<br />
1. Preisträgerin Landmarkenprojekt (IBA), Bochum<br />
Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen<br />
(Auswahl)<br />
1989 Wewerka-Pavillon, Münster<br />
1990 Künstlerdorf Schöppingen<br />
1991 Skulpturenprojekt<br />
Alles im Fluss, Lünen<br />
1992 Gut Opherdicke, Unna<br />
1993 Kunsthalle Münster<br />
1995 Ex Chiesa della S. Maddalena, Bergamo<br />
1996 Stadtmuseum Jena<br />
Galeria Valeria Belvedere, Mailand<br />
1997 Badhaus, Bad Ems<br />
1998 Kunstspur, Kunstverein Ahlen<br />
Reservate und Sehnsucht, Union-Brauerei<br />
Dortmund<br />
1999 Projektraum Museum Ludwig, Köln<br />
Galeria Recalati, Turin<br />
Foto Kunstkai Münster<br />
Artikel vom 27. Januar 2007 im Westfälischen Anzeiger:<br />
"Erhelltes" Kleinod<br />
Der Illumination der Schulweg-Steg-Brücke<br />
steht nichts mehr im Wege. Künstler und Anwohner<br />
finden Kompromisslösung - Weißes<br />
statt blaues Licht<br />
Die Künstler Kirsten und Peter Kaiser haben in der BV auch ein Modell des "Hammer Fensters" vorgeführt.<br />
· Foto: Rother<br />
HAMM-OSTEN · Von einer "Beleuchtung" der<br />
Schulweg-Steg-Brücke an der Straße "Im<br />
Fuchswinkel" wollte Bezirksvorsteher Björn<br />
Pförtzsch während der Bezirksvertretersitzung<br />
am Donnerstagnachmittag schon gar nicht<br />
mehr sprechen. Die Brücke werde lediglich<br />
"erhellt", sagte er mit Blick auf die Anwohner,<br />
die sich noch zu Beginn des Illuminations-<br />
Projektes unzufrieden mit den Planungen gezeigt<br />
haben. Durch intensive Bemühungen, vor<br />
allem von Seiten des Künstler-Ehepaares Kirsten<br />
und Peter Kaiser und durch Kompromisse<br />
seien diese Probleme letztlich aber ausgeräumt<br />
worden, so dass der Realisierung des<br />
Konzepts nichts mehr im Wege stehe, schilderte<br />
Pförtzsch die Situation.<br />
5
Die Anrainer hatten anfangs befürchtet, dass<br />
es in ihren Schlafzimmern nachts "taghell" sein<br />
würde. Diese Sorgen räumten die Künstler und<br />
Vertreter der Stadt bei zwei Bürgergesprächen<br />
aus. "Eine super ausgeleuchtete Spielwiese für<br />
Brückenspringer und P<strong>art</strong>ygänger wird es nicht<br />
geben", sagte Kirsten Kaiser, die das Konzept<br />
den Politikern vorstellte.<br />
Münster – Kreativkai: im Atelier der Kaisers<br />
Das so genannte "Hammer Fenster", eine Art<br />
dezenter Lichtvorhang, der an den beiden<br />
Pfeilern der Brücke angebracht werden soll,<br />
wird nachts sechs Stunden lang "leuchten".<br />
"Die angebrachten Lampen an den darunter<br />
liegenden Torbögen werden dagegen nur angehen,<br />
wenn eine Person die Brücke betritt",<br />
erklärte Kaiser. "Dabei geht das Licht nicht wie<br />
ein Spot an, sondern wird, wie beim Dimmer,<br />
langsam heller."<br />
Zahlreiche Wünsche der Anwohner<br />
Durch das "Abstrahllicht der Lampen" werde<br />
die Überquerung der Brücke, die bisher im<br />
völligen Dunkel liege, sicherer. "Taghell" werde<br />
es aber auf keinen Fall. "Entgegenkommende<br />
Passanten werden durch das Licht lediglich<br />
schemenhaft zu sehen sein", sagte Kaiser.<br />
Auch die anderen Wünsche der Anwohner sind<br />
- zumindest was die Brücke betrifft - in der<br />
aktuellen Lösung bereits berücksichtigt worden.<br />
So wird anstelle des einst vorgesehenen<br />
blauen Lichts jetzt weißes installiert. Außerdem<br />
soll im Winter auf der Brücke gestreut werden.<br />
Doch die Bürger verlangen noch mehr: So soll<br />
eine zusätzliche Ausleuchtung der Brückenzuwege,<br />
insbesondere auf der Südseite, erfolgen.<br />
Weil es laut Anwohnern bereits in der<br />
Vergangenheit zu erheblichen Lärmstörungen<br />
durch Jugendliche und Angler gekommen sei,<br />
die den Schulwegsteg als Treffpunkt ausgemacht<br />
hätten, sollen künftig die Ordnungsbehörden,<br />
vor allem an den Wochenenden, stärkere<br />
Präsenz zeigen. Und, um die Parksituation<br />
an der Straße "Im Fuchswinkel" zu verbessern,<br />
möchten die Bürger sie als Anliegerstraße<br />
ausgewiesen haben. · fgr Kultur lokal<br />
10.März 07:<br />
NEUE BÜHNE Senftenberg<br />
Jürgen Eick: DIE WEISSE ROSE -<br />
Der geheime Widerstand der Geschwister<br />
Scholl<br />
Regie: Jürgen Eick<br />
Ausstattung: Tobias W<strong>art</strong>enberg<br />
Es spielen: Sophie - Inga Wolff<br />
Hans - Oliver Seidel<br />
Frühjahr 1942. Die junge Sophie Scholl reist<br />
nach München, um dort wie ihr Bruder Hans zu<br />
studieren. Der zweite Weltkrieg tobt bereits seit<br />
drei Jahren, doch fern ab von der Front erleben<br />
sie zunächst ein unbeschwertes Studentenleben.<br />
Zusammen mit ihren Kommilitonen<br />
und Freunden Alexander Schmorell, Willi Graf<br />
und Christoph Probst entwickeln sich angeregte<br />
Diskussionsrunden über Hitler und seine<br />
Terrorherrschaft. Die von den Studenten schon<br />
in frühen Jahren erworbene kritische Haltung<br />
und Ablehnung gegenüber dem Nationalsozia-<br />
6
lismus lässt die Idee eines gewaltfreien Widerstandes<br />
entstehen. Zunächst in Flugblättern<br />
und später mit Wandparolen fordern sie zum<br />
Widerstand gegen Hitler auf.<br />
Die Arbeit der WEISSEN ROSE wird im Juli<br />
1942 durch die Abkommandierung von Hans<br />
Scholl und den anderen Mitgliedern an die<br />
Ostfront unterbrochen. Dort erleben sie das<br />
ganze Grauen des Krieges und den Vernichtungsfeldzug<br />
der deutschen Wehrmacht. Die<br />
Erfahrung an der Front und das Erleben des<br />
Warschauer Ghettos prägen in den Folgemonaten<br />
die Arbeit der WEISSEN ROSE.<br />
Den Winter 1942/43 über arbeitet die Gruppe<br />
bis zur Erschöpfung. Sie glauben fest daran,<br />
dass die politische Stimmung umschlägt. Euphorisch<br />
und verzweifelt zugleich werden Hans<br />
und Sophie Scholl während ihren Flugblattaktionen<br />
immer leichtsinniger. Bei der Verhaftung<br />
am 18. Februar 1943 im Lichthof der Münchener<br />
Universität glauben die Geschwister Scholl<br />
fest an ihre baldige Entlassung und an den<br />
Sturz der Hitlerdiktatur. Erst nach und nach<br />
müssen sie erkennen, dass ihnen ihr politischer<br />
Widerstand das Leben kosten wird. In<br />
einem kurzen Schauprozess werden sie zusammen<br />
mit Christoph Probst zum Tode verurteilt.<br />
Das Urteil wird nur vier Tage nach ihrer Festnahme,<br />
am 22. Februar 1943 durch das Fallbeil<br />
vollstreckt.<br />
Die szenische Lesung konzentriert sich bewusst<br />
auf die Geschichte um die beiden Geschwister<br />
Scholl und lässt die anderen Mitglieder<br />
des Widerstandes in ihren Erzählungen<br />
aufleben. So zeigt sich die Intensität der Beziehung<br />
der beiden Geschwister und die Ereignisse<br />
ihres kurzen Lebens in einer beklemmenden<br />
Dichte.<br />
Die NEUE BÜHNE Senftenberg versucht, die<br />
Zeit des Nationalsozialismus und des Widerstandes<br />
in einer packenden Form lebendig<br />
werden zu lassen, ohne dabei ein trockenes<br />
Geschichtsdrama zu zeigen bzw. mit erhobenem<br />
Zeigefinger Charaktere zu glorifizieren.<br />
Vielmehr stellt die Inszenierung und das Theaterstück<br />
der WEISSEN ROSE eine subjektive<br />
Vorstellung an, wie das Leben der Geschwister<br />
Scholl verlaufen sein könnte.<br />
Ihre Persönlichkeiten und die couragierte Entscheidung<br />
zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus<br />
machen die szenische Lesung<br />
zu einem hoffnungsvollen und spannungsgeladenen<br />
Zeugnis der deutschen Geschichte.<br />
Die szenische Lesung über die WEISSE RO-<br />
SE richtet sich sowohl an Jugendliche, als<br />
auch an erwachsene Zuschauer. Die Dauer<br />
der Aufführung beträgt 60 Minuten.<br />
Die Aufführung der NEUEN BÜHNE Senftenberg<br />
findet am Samstag, den 10.März<br />
2007 in der <strong>Luther</strong>kirche statt. Beginn ist<br />
20.00 Uhr. Der Eintritt beträgt 8 €, für Jugendliche<br />
5 €. K<strong>art</strong>en gibt es in den Betrieben des<br />
M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong>s.<br />
Der Eintritt für Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger<br />
ist frei. Bitte setzen Sie sich wegen<br />
einer entsprechenden K<strong>art</strong>enreservierung mit<br />
uns in Verbindung (Telefon: 02381/24989).<br />
Geschichte der <strong>Luther</strong>kirche mitten<br />
in Hamm<br />
Auszug aus „Alte Kirchen in Hamm“ von<br />
Friedrich Wilhelm Jerrentrup, Claus Peter<br />
und Heinz Feußner. (Fotos) Herausgegeben<br />
vom Westfälischen Anzeiger Verlagsgesellschaft,<br />
erschienen 1999.<br />
Standort der Kirche: M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-Straße,<br />
M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-Platz<br />
7
Baumeister Johann Michael Mös<br />
Die Errichtung der „Kleinen Evangelischen<br />
Kirche“ – den Namen des Reformators trägt<br />
sie erst seit 1912 – ist durch die besondere<br />
religiöse Situation in der Stadt nach dem dreißigjährigem<br />
Krieg bedingt. Nach der Vertreibung<br />
des letzten lutherischen Predigers im<br />
Jahre 1600 waren alle drei Predigerstellen an<br />
der „großen Kirche“, der späteren Pauluskirche,<br />
in der Hand der Reformierten.<br />
Die wenigen verbleibenden Anhänger der lutherischen<br />
Lehre hielten sich fortan zu ihren<br />
Glaubensgenossen in Mark. Verstärkung erhielten<br />
sie jedoch mit der brandenburgischen<br />
Garnison, die sich mit der Beendigung der<br />
Religionskriege endgültig in der Stadt etablierte.<br />
Anfang des Jahres 1650 erbaten lutherische<br />
Bürger aus Hamm von Kurfürst Friedrich<br />
Wilhelm, der auf der Sp<strong>art</strong>enburg bei Bielefeld<br />
weilte, die Erlaubnis zur freien Religionsausübung<br />
in der reformierten Stadt. Der (reformierte!)<br />
Landesherr gestattete ihnen daraufhin,<br />
an einem selbst gewählten Ort, Gottesdienst<br />
zu halten. Gegen die Versuche, diesen im<br />
Haus eines Bürgers oder des lutherischen<br />
Kommandanten stattfinden zu lassen, erhob<br />
der reformierte Hammer Rat jedoch energisch<br />
Einspruch.<br />
Doch die Regierung in Kleve erneuerte das<br />
kurfürstliche Patent und der Landesherr selbst<br />
bestätigte noch einmal das Recht auf freie<br />
Religionsausübung. Aber es bedurfte erstens<br />
der Beseitigung der noch aus dem Mittelalter<br />
stammenden Stadtverfassung durch die Verwaltungsreform<br />
des Soldatenkönigs Friedrich<br />
Wilhelm l, von 1713/14, um den <strong>Luther</strong>anern<br />
Zugang zum Stadtrat zu verschaffen.<br />
Denn nun konnte ein Beschluss gefasst werden,<br />
der ihren Glaubensgenossen ein Gotteshaus<br />
in der Stadt gönnt.<br />
Für die durch Offiziere und Soldaten der Garnison<br />
sowie landesherrliche Beamte stark an<br />
Zahl gewachsene Gemeinde reichte das Privathaus<br />
als Ort ihrer Gottesdienste längst nicht<br />
mehr aus. Eine Kollekte, für die der Prediger<br />
Gottfried Davidis in die Kurmark, nach Magdeburg,<br />
Halberstadt und Minden geschickt worden<br />
war, erbrachte noch nicht die von der jungen<br />
Gemeinde erhoffte Summe in Höhe der<br />
Baukosten.<br />
Deshalb wurde eine weitere Sammlung im<br />
ganzen Königreich erlaubt und endlich, am<br />
10.6.1734, konnte der „weiland Hochgeborene<br />
Freyherr von Waldow, Sr. Kön. Maj. In Preu-<br />
8
ßen Obrister und Commandant eines Regiments<br />
zu Fuß“ den Grundstein zum Kirchbau<br />
legen, wie es in alten Berichten heißt. Als die<br />
Mittel noch vor der Errichtung des Turmes<br />
erschöpft waren, stiftete der Landesherr anlässlich<br />
seiner Anwesenheit in Hamm 3.000<br />
Taler. Am ersten Sonntag nach Trinitas 1739<br />
konnte der jetzt „Kleine Kirche“ genannte Bau<br />
feierlich eingeweiht werden.<br />
Glücklichen Umständen verdanken wir die<br />
Kenntnis vom Baumeister. 1911 fand man bei<br />
Wiederherstellungsarbeiten im Turmknauf eine<br />
Bau-Urkunde, in der Johann Michel Moser aus<br />
Unna als Architekt und Kirchen-Maurer-Meister<br />
Caspar Nolle aus Lüdenscheid als Zimmermann<br />
und Christoph Dörendahl aus Hamm als<br />
Schreiner genannt wurden. Leider ist diese<br />
Urkunde im letzten Weltkrieg vernichtet worden.<br />
Johann Michel Moser kam aus dem Elsaß,<br />
wohnte mit seiner Familie in Unna und<br />
galt als oberster Baumeister in der Grafschaft<br />
Mark, wenngleich wohl ohne feste staatliche<br />
Anstellung. Ihm wird auch die evangelische<br />
Kirche in Solingen zugeschrieben (Thomas<br />
Spohn). In Hamm dürfte er als Entwurfsverfasser<br />
wie als Bauleiter – möglicherweise auch<br />
des Hauses Vorschulze – tätig gewesen sein.<br />
Von Christoph Dördendahl stammten auch die<br />
Kanzelaltäre in Rhynern und Berge.<br />
Für einen Bau der ersten Hälfte des 18. Jh.<br />
hält sich die Anlage ungewöhnlich streng an<br />
das aus dem Mittelalter überkommenen<br />
Schema: Eine dreischiffige Halle mit vier Jochen,<br />
an die sich im Ostteil ein polygonaler<br />
Chor (fünf Seiten eines Achtecks) anschließt,<br />
während im Westen ein Turm auf quadratischem<br />
Grundriss vorgelagert ist, durch dessen<br />
Erdgeschoss der Haupteingang in die Kirche<br />
führt. Dieser Turm ist durch Gesimse in drei<br />
Geschosse geteilt, deren Wände durch kräftige<br />
Pilaster gerahmt werden. Gekrönt wird er von<br />
einem zierlichen, zweigeschossigen Barockhelm<br />
– verwandt der nach dem großen Stadtbrand<br />
von 1741 dem Turm der Pauluskirche<br />
aufgesetzten Haube, die im zweiten Weltkrieg<br />
vernichtet wurde. Langhaus und Seitenschiff<br />
deckt ein hohes Dach, an dessen First die<br />
Dachpyramide über dem Chor ansetzt. Sandsteinsockel<br />
und Pilaster an den Ecken fassen<br />
die Wandflächen des auf rechteckigem Grundriss<br />
errichteten Hauptgebäudes ein – bis zur<br />
umfassenden Renovierung von 1912 war das<br />
Ziegelmauerwerk der Wandflächen sichtbar.<br />
Vier hohe schmale „gotisierende“ Fenster,<br />
deren Maßwerk ihr Vorbild in den Chorfenstern<br />
der Pauluskirche hat, unterteilen die Längswände<br />
des Langhauses. Das schlichte Innere<br />
der Kirche wird von einem hölzernen Kreuzrippengewölbe<br />
gedeckt, das ebenso wie die hölzernen<br />
Pfeiler verputzt ist. An den Wänden<br />
setzen die Gewölbe auf einfachen Pilastern mit<br />
schlichten Kapitellen auf.<br />
Eine umfassende, stark dem Stil der Zeit verpflichtete<br />
Renovierung im Jahr 1912 war Anlass<br />
zur Neubenennung beider evangelischer<br />
Kirchen. Dabei sind an der dem Turm zugehrten<br />
Wand und in den Seitenschiffen Emporen<br />
mit Brüstungen vor den Säulen eingebaut worden,<br />
was den Raumeindruck beeinträchtigt.<br />
Der untere Bereich des Chores ist durch eine<br />
Holzwand abgetrennt, aus deren Mitte erhöht<br />
die Kanzel heraustritt. In Verbindung mit dem<br />
unter ihr angeordneten einfachen Altar und der<br />
hölzernen Trennwand sind das für die einzigen<br />
Ausstattungsstücke des sonst schlichten Innenraumes.<br />
Der mächtige Schalldeckel über<br />
der Kanzel, der sich mit den vier Voluten wie<br />
eine Krone zu einer Weltkugel mit Kreuz formt,<br />
mag an die einst enge Verbindung von Thron<br />
und Altar erinnern.<br />
9
Jedenfalls müssen die Franzosen das ähnlich<br />
empfunden haben, zumal bei ihrem Einzug in<br />
die Stadt im Oktober 1806 noch ein schwarzer<br />
Adler zu diesem Ensemble gehörte – auch<br />
wenn das vielleicht eher eine Taube des hl.<br />
Geistes gewesen sein dürfte, die nach barocker<br />
Vorstellung den Prediger an dieser Stelle<br />
zu inspirieren hatte.<br />
Wie Hermann Eickhof berichtet, sollen die<br />
siegreichen Besatzer das vermeintlich „Brandenburg-preußische<br />
Wappentier“ entfernt haben.<br />
Von vaterlandstreuen Bürgern jedoch<br />
gerettet, wurde es nach dem Abzug der fremden<br />
Truppen unter Orgelklang und Chorgesang<br />
wieder an seinen alten Platz gesetzt.<br />
Doch ist Dieser nicht mehr auszumachen, da<br />
der Vogel möglicherweise bei der großen Restaurierung<br />
Anfang des 20.Jh. als unpassend<br />
empfunden, verschwunden ist. Während der<br />
Freiheitskriege gegen Napoleon hatte die Kirche<br />
ebenso wie zuvor im siebenjährigen Krieg<br />
als Magazin dienen müssen (Hermann Eickhoff,<br />
Persönlichkeiten).<br />
Im zweiten Weltkrieg trug auch die <strong>Luther</strong>kirche<br />
schwere Beschädigungen davon. Das<br />
Dach war abgebrannt, der Giebel eingestürzt<br />
und der Turm mehrfach durchschossen. Im<br />
Inneren hatten die Gewölbe schwere Schäden<br />
genommen, die Stützen waren zum Teil gerissen<br />
und die Fenster völlig vernichtet. Die gesamten<br />
Kirchenbänke wurden vor dem Kampf<br />
um Hamm Ostern 1945 befehlsgemäß von<br />
Hitlerjungen herausgeschleppt und aus ihnen<br />
eine Panzersperre in Höhe des Geschäftshauses<br />
Bockholt in der M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-Straße errichtet.<br />
Doch konnten alle Schäden alsbald<br />
nach Kriegsende beseitigt werden, ohne die<br />
charakteristische Eigen<strong>art</strong> des Bauwerks zu<br />
beeinträchtigen. Am 31.10.1948 konnte der<br />
erste Gottesdienst in der Kirche wieder abgehalten<br />
werden.<br />
Die neue Orgel im Chor mit neun Registern ist<br />
1981 von der Firma Klais aus Bonn aufgestellt<br />
worden. Teile eines älteren Orgelgehäuses<br />
stehen noch auf der Empore. Säulen und Putten<br />
könnten noch von der 1817 aus Soest<br />
übernommenen Lettner-Orgel aus St.Patroch<br />
stammen, die dort 1660 angebaut und erst<br />
1937 in Hamm beseitigt wurde (Rudolf Reuter,<br />
Orgeln 1965 und Hannelore Reuter). Erhalten<br />
10
lieb ungeachtet der aufwendigen Restaurierung<br />
vor dem ersten Weltkrieg – damals erhielten<br />
auch die Portale ihre Einfassung im Neubarock<br />
des Jugendstils – eine schlichte Predigtkirche,<br />
die sich an das überkommene<br />
Raumbild der mittelalterlichen Hallenkirche<br />
hält,<br />
Glocken<br />
Die 1734/39 errichtete Kirche erhielt 1740 und<br />
1749 je eine Glocke, gegossen von Johann<br />
bzw. Fridericus Schweys zu Münster.<br />
Beide wurden im Ersten Weltkrieg vernichtet.<br />
Nach dem Krieg erhielt die Kirche die dritte,<br />
1780 gegossene Glocke der Pauluskirche. Zu<br />
ihr trat 1924 eine von der Gemeinde Witten-<br />
Bommern angekaufte Glocke. Sie war die<br />
Letzte eines im Jahre 1893 von der Wittener<br />
Firma Carl Munte für die dortige Kirche gelieferten<br />
Geläutes. Leider fiel sie dem zweiten<br />
Weltkrieg zum Opfer. Nach dem Krieg wurde<br />
sie durch eine neue Glocke ersetzt, die aus<br />
den Trümmern der 1944 im brennenden Paulus-Kirchturm<br />
abgestürzten Glocke gegossen<br />
wurde.<br />
Neugründung<br />
Bis vor knapp 15 Jahren stand die <strong>Luther</strong>-<br />
Kirche auf einem Eichenbohlenfundament. Im<br />
Zuge der Restaurierung und Neuorganisierung<br />
des M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong>s bekam die Kirche<br />
„ein ordentliches“ Fundament.<br />
Noch heute kann man anhand der Schieflage<br />
des Turms erkennen, dass diese Kirche in<br />
einem Feucht-/Überschwemmungsgebiet der<br />
Ahse und der Lippe gegründet wurde und sich<br />
weiterhin bewegt. Das gilt übrigens für größere<br />
Teile des M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong>s. Die <strong>Luther</strong>-<br />
Kirche und das angrenzende gleichnamige<br />
Zentrum werden heute nicht nur für kirchliche<br />
Aktivitäten genutzt. Hier finden ganzjährig zahlreiche<br />
weitere künstlerische und kulturelle<br />
Aktivitäten statt.<br />
1988/89 40 Betonpfähle verschaffen der Kirche<br />
neuen Halt.<br />
Ein bisschen Venedig, ein bisschen<br />
Pisa – zur Geschichte des Unterbaus<br />
der <strong>Luther</strong>kirche<br />
Was haben Venedig und Pisa mit dem M<strong>art</strong>in-<br />
<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong> gemein. Ganz einfach, den Un-<br />
tergrund. In beiden italienischen Städten be-<br />
11
einflussen Wasserläufe und deren Umgebung<br />
die Architektur.<br />
In Venedig beispielsweise werden Häuser,<br />
Paläste, Kirchen auf ein Eichenbohlenfundament<br />
gesetzt. Das gleiche gilt für Pisa. Hier ist<br />
es der Fluss Arno und sein allmähliche Austrocknen.<br />
Um im Wasser, im Fließsand bauen zu können,<br />
sind unzählige Eichenbalken, meistens in<br />
ca. zwei Meter, dicht nebeneinander gestellt,<br />
erforderlich.<br />
Dreihundert Eichenpfähle „tragen“<br />
Kirche<br />
Die Baumeister der <strong>Luther</strong>kirche griffen in den<br />
Jahren 1734 bis 1739 zur gleichen höchst<br />
effektiven Methode. Wenige Meter entfernt<br />
floss zu der Zeit die Ahse vorbei, nebst wiederkehrenden<br />
häufigen Überschwemmungen.<br />
Die damaligen Architekten der Kirche befleißigten<br />
sich größter Weitsicht und bauten für Jahrhunderte<br />
in die Zukunft. Gleiche Techniken<br />
wurden und werden ebenfalls seit mehr als<br />
tausend Jahren in der Lagunenstadt Venedig<br />
angewandt.<br />
Die Statik hält solange, wie die Rahmenbedingungen<br />
greifen. Verändert der Mensch diese<br />
sich gegenseitig bedingenden Wechselbeziehungen,<br />
entstehen dicke Probleme, was in<br />
Venedig für Alle deutlich sichtbar ist.<br />
Hauptursache für das Sinken des<br />
Grundwassers war die Ahse-<br />
Verlegung<br />
Das Grundwasser sinkt, die einst im Wasser<br />
stehenden Eichenholzbalken stehen auf einmal<br />
in der Luft und fangen an zu faulen. Nichts<br />
anderes ist auch in unserem Qu<strong>art</strong>ier passiert.<br />
Durch die Verlegung der Ahse, durch größere<br />
Neubauten in unmittelbarer Nähe der Kirche,<br />
durch Bombenerschütterungen im zweiten<br />
Weltkrieg kamen die dreihundert vorhandenen<br />
„Untergrund“balken mit Luft in Berührung und<br />
begannen zu faulen. Dieser Prozess setzte<br />
bereits zum Zeitraum der Ahseverlegung ein.<br />
Zwar wurden in zeitlich etwas größeren Abständen<br />
Versuche unternommen, die Schieflage<br />
des Turms, das Versinken des Kirchenschiffes,<br />
das Aufreißen der Wände und des<br />
Fundaments zu stoppen. Aber auf Grund der<br />
realen Rahmenbedingungen gelang das nur<br />
mit begrenztem Erfolg.<br />
1987, 1988 schellten die Alarmsirenen rund<br />
um das Gotteshaus unüberhörbar. Anfänglich<br />
herrschte noch der Glaube vor, dass mit fünfstelligen<br />
Sanierungssummen Lösungen realisiert<br />
werden könnten. Nachdem aber der<br />
Kirchturm fünf Zentimeter in die Tiefe und über<br />
dreißig Zentimeter zur Neige ging, das Kirchenschiff<br />
selber um drei Zentimeter sank,<br />
mussten grundlegende Lösungen gefunden<br />
werden.<br />
Stellen Sie sich bitte jetzt einmal vor, Sie müssen<br />
den Untergrund Ihres Hauses großflächig<br />
sanieren, ohne das Haus verschieben oder<br />
anheben zu dürfen. Sie müssen unter dem<br />
Haus arbeiten, ohne es bewegen zu können.<br />
Es ist eine unheimlich komplizierte und technisch<br />
aufwendige Angelegenheit.<br />
In Venedig wird diese Methode täglich dutzendfach<br />
praktiziert. Und was in der Lagunenstadt<br />
geht, das geht auch in Hamm. Unter<br />
Leitung des damaligen Kirchenarchitekten,<br />
Herrn Lohmann gingen die Verantwortlichen<br />
zu Werke. Vorher flammten noch kurz Diskussionen<br />
auf, ob ein Kirchenabriss nicht günstiger<br />
wäre. Aber Gottlob, die Erhaltungslobby<br />
war sehr stark.<br />
12
Aus „Sinken des Schiffes“ wird<br />
„Feste Burg“<br />
Die Sanierungs- und Bauarbeiten begannen<br />
1989 und zogen sich bis 1990 hin. Das zweihundertfünfzigjährige<br />
Jubiläum der Kirche<br />
musste ausfallen. Sie war Baustelle, außen<br />
und innen.<br />
Fester Grund zur Verankerung künftiger Trägersysteme<br />
tauchte erst nach elf Metern unter<br />
der Kirche auf. Also wurden die knapp 300<br />
mannshohen Eichenpfähle entfernt und durch<br />
136 Betonpfähle mit jeweils 30 cm Durchmesser<br />
in einer Tiefe von 14 bis 16 Metern um die<br />
Kirche grundiert. Dazu kam ein stabiler Mauerring.<br />
Die ganze Konstruktion plus des Holzfundaments<br />
der Kirche wurde mit Stahlankern<br />
verbunden. Das Gleiche geschah mit dem<br />
Kirchengewölbe. Auch hier kamen Stahlanker<br />
zum Einsatz. Sie wurden über den Kirchen-<br />
fenstern ins Mauerwerk gesetzt. Danach wurden<br />
alle Risse vernünftig verputzt und die Kirche<br />
auch innen würdig restauriert.<br />
Die Kosten dieser objektiv erforderlichen Rettung<br />
unserer Kirche beliefen sich auf 2,4 Millionen<br />
DM. Ein Großteil der Mittel kam von der<br />
Landesregierung.<br />
Fertigstellung 1990<br />
Der war am Tag von „Kyrill“ im Kirchturm, um<br />
ihn von innen, aber insbesondere die beiden<br />
Glocken zu fotografieren. Wir wundern uns<br />
beim Aufstieg in den 46 Meter hohen Turm<br />
über die rundherum vorhandenen Holzkonstruktionen<br />
im Turm. Sie sehen aus wie das<br />
Holzgerippe eines Fachwerks. Diese Konstruktionen<br />
wurden bereits in den fünfziger Jahren<br />
zur Rettung des Turms eingebaut, leider vergeblich,<br />
wie die spätere Entwicklung der Kirche<br />
zeigte.<br />
13
Das sich der Kirchturm ca. 30 cm nach Westen<br />
neigt, ist mir im Turm nicht aufgefallen. Als<br />
Bewohner eines fast genauso alten Fachwerkhauses<br />
haben wir uns längst an Schrägen,<br />
Neigungen und niedrigen Durchgängen gewöhnt.<br />
Wir wissen, dass bereits vor hunderten<br />
Jahren gut, sicher und zukunftsweisend gebaut<br />
wurde, was man von heutigen Bauwerken<br />
nicht immer so sagen kann.<br />
In jedem Fall ist es Gewissheit: wir im M<strong>art</strong>in-<br />
<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong> haben ein bisschen Italien, ein<br />
bisschen Pisa und Venedig in unseren Mauern.<br />
Wir sind schon jetzt gespannt, wann die ersten<br />
römischen Scherben oder sonstige historische<br />
Hinterlassenschaften auftauchen. Geschichte<br />
kann so unendlich spannend sein.<br />
Eine Piazza mit italienischem Flair<br />
entstand - der M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-Platz<br />
Das Jahr 1990 war in vielerlei Hinsicht eine<br />
Zäsur für das M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong> und für die<br />
Mitte von Hamm. Die Grundsanierung der<br />
<strong>Luther</strong>kirche ging der Vollendung entgegen.<br />
Der nicht gerade ansprechende Parkplatz zwischen<br />
Südenwall, Westhofen- und Nassauerstraße<br />
verschwand zu Gunsten einer dreigeschossigen<br />
Bebauung als Geschäfts- und<br />
Wohnhaus durch die Hammer gemeinnützige<br />
Wohnungsbaugesellschaft. Wir werden noch<br />
berichten.<br />
Das I-Tüpfelchen dieser tollen Entwicklung war<br />
der Neubau des M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-Platzes bei<br />
gleichzeitiger positiver Veränderung des Umfeldes.<br />
Besonders gut wirkte hier die Kirchengemeinde<br />
mit, durch Zurverfügungstellung von<br />
Grundstücken, durch Außenanstich der <strong>Luther</strong>kirche,<br />
durch Neuanlage des Kirchplatzes.<br />
Am 25.Oktober 1990 war es in den Abendstunden<br />
soweit. Es fand ein Eröffnungsfest mit<br />
hochrangigen Gästen, unter Beteiligung der<br />
Einwohnerschaft statt.<br />
Vorausgegangen waren die Neuorganisierung<br />
des Straßenverkehrs im Qu<strong>art</strong>ier. Nassauerund<br />
Westhofenstraße wurden zur Einbahnstraße<br />
und zur Einheit. Für Radfahrer und<br />
Fußgänger entstanden neue Wegebeziehungen.<br />
Anlieger wurden im positiven Sinne so<br />
mitgerissen, dass sie ihre Hausfassaden neu<br />
anstrichen.<br />
Nach umfangreichen Planungen begannen<br />
Anfang 1990 die Bauarbeiten für den ca. 1.800<br />
qm2 großen Platz. Die Bauarbeiten dauerten<br />
sechs Monate und beliefen sich von den Kosten<br />
her auf 1,7 Millionen DM. Hamm bekam ein<br />
Kleinod mit einer einheitlichen Bepflasterung,<br />
mit Begrünung, Bäumen, Sitzbänken, Leuch-<br />
14
ten, Fahrradständern, Baumscheiben und vielem<br />
mehr.<br />
Die Neuanlage des Platzes war so gelungen<br />
und zukunftsweisend, das sie heute in der Tat<br />
einer italienischen Piazza deutlich ähnelt. Konzeptionelles<br />
Ziel dieser Umbauten war die<br />
Schaffung und Initiierung von Kommunikation<br />
und Veranstaltungen.<br />
Das ist den Verantwortlichen in hervorragender<br />
Art und Weise gelungen. Dieser Platz ist das<br />
Herz für Bürgersinn. Die Grenzen seiner positiven<br />
Fähigkeiten sind längst nicht ausgelotet<br />
und ausgeschöpft. Dazu nur ein Beispiel:<br />
Als der Kristallpalast noch als Kino betrieben<br />
wurde, gab es eine Außenleinwand, um bei<br />
angenehmer Witterung Spiel-, Dokumentarund<br />
Kurzfilme zu zeigen. Wir denken, diese<br />
gute Idee sollte eine Renaissance erfahren.<br />
Terminübersicht <strong>Luther</strong>kirche - Februar 2007<br />
Jeden Samstag 18.00 Gottesdienst.<br />
Samstag, 3.2.2007, 20.00 Bläserkonzert<br />
Sonntags jeweils von 9.30 – 11.00 Gottesdienst<br />
der Mennoniten<br />
Wer mal etwas besonders schönes erleben<br />
möchte, in den Tages- oder Abendstunden,<br />
der geht auf den grünen Mittelstreifen der<br />
Illuminierung<br />
Donnerstag, 22.2.2007, 18.00 Passionsandacht<br />
Dienstag, 27.2.2007, ab 17.30 Uhr Klangkosmos.<br />
Frankreich, Fatche d`Eux – Komischpoetische<br />
Troubadoure aus Okzitanien, dem<br />
Süden Frankreichs<br />
Neuen Bahnhofstraße in Höhe des Hochbunkers.<br />
Von dort können Sie die Paulus- und die<br />
<strong>Luther</strong>-Kirche direkt hintereinander sehen.<br />
Bei Dunkelheit sind beide Kirchen und ihre<br />
daneben liegenden Plätze toll illuminiert.<br />
Die <strong>Luther</strong>-Kirche bekam vor über sechs Jahren<br />
eine Lichtinstallation, die Pauluskirche<br />
bekanntlich vor zwei Jahren. Beide Kirchen<br />
zusammen, mit der vorgeschlagenen Perspektive,<br />
bilden ein sehenswertes fast einmaliges<br />
Ensemble. Zusätzlich wurden der Kirchplatz<br />
und der M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-Platz angenehm und<br />
sicher beleuchtet.<br />
Terminübersicht M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong> Februar<br />
Samstag, 03.Februar 2007, 20.00 Uhr, „<strong>breezy</strong><br />
<strong>art</strong> <strong>ensemble</strong>“ – Bach und ich, Trompete,<br />
Saxophon, Posaune, Tuba, <strong>Luther</strong>kirche . Eintritt<br />
8 €<br />
Samstag, 10.März 2007, 20.00 Uhr, NEUE<br />
BÜHNE Senftenberg, Die weisse Rose, der<br />
geheime Widerstand der Geschwister Scholl,<br />
<strong>Luther</strong>kirche (angefragt), Eintritt 8 €<br />
Samstag, 28.April 2007, 20.00 Uhr, „festliches<br />
Sinfoniekonzert“ mit Werken von Moz<strong>art</strong> und<br />
Donizetti, Mäander – „Sinfonietta in Westfa-<br />
len“, Leitung Peter Sommer, Enchilada im<br />
Kristallpalast, Eintritt 8€<br />
Samstag, 09.Juni 2007, 20.00 Uhr, NEUE<br />
BÜHNE Senftenberg: „Bezahlt wird nicht“ –<br />
von Dario Fo, <strong>Luther</strong>kirche (angefragt), Eintritt<br />
8 €<br />
Freitag, 24.August 2007, erster Tag La Fête<br />
no 8, 20.00 Uhr, Peter Sodann stellt sich mit<br />
Rezitationen vor, <strong>Luther</strong>kirche (angefragt),<br />
Eintritt 8 €<br />
15
Samstag, 25.August 2007, zweiter Tag, 10.00<br />
Uhr bis 24.00 Uhr, La Fête no 8 mit dem Akkordeonorchester<br />
Lünen, Santino di B<strong>art</strong>olo &<br />
Gruppe, Jean Claude Séferian & Gruppe, Till &<br />
die Altobellis<br />
Sonntag, 26.August 2007, dritter Tag La Fête,<br />
großer Chansonchor u.a. mit dem Beisenkamp-Gymnasium<br />
„Musiktheater in drei Teilen – u.a. „Die Geschichte<br />
vom Soldaten“ von Igor Stravinsly,<br />
Mäander – Sinfonietta in Westfalen, Leitung<br />
Peter Sommer, Eintritt 8 €<br />
Samstag, 10.November 2007, M<strong>art</strong>insmarkt<br />
Samstag, 08.Dezember 2007, „20.00 Uhr,<br />
Weihnachtskonzert“ mit dem „Westfälischen<br />
Kammerchor Münster“, Leitung Markus Föhrweißer,<br />
<strong>Luther</strong>kirche (angefragt), Eintritt 8 €.<br />
Eines Morgens, in aller Frühe<br />
Herr Weinelt: „Sagen wir Postbote,<br />
Briefträger oder Postzusteller?“<br />
Je länger wir an dieser Reihe arbeiten, desto<br />
umfangreicher werden unsere Erkenntnisse,<br />
wie Kommunalpolitik, wie Ver- und Entsorgung<br />
zum Wohle der Bevölkerung gerade in den<br />
Morgenstunden wirkt.<br />
Gewohntes wandelt sich wieder zum Besonderen.<br />
Menschen, die man täglich trifft, die längst<br />
Gewohnheit wurden, bekommen wieder Gesichter<br />
und Persönlichkeit.<br />
So ist es beispielsweise mit unserem Briefträger,<br />
mit Herrn Heinrich Weinelt, der uns seit<br />
Jahren nicht nur mit Post versorgt, sondern mit<br />
seiner Ausgeglichenheit auch für bessere Laune,<br />
für ein gutes Klima im <strong>Viertel</strong> sorgt.<br />
Grund genug also für uns, mit Herrn Weinelt<br />
einmal etwas ausführlicher zu sprechen. Das<br />
ist insofern etwas schwierig, weil er ja im<br />
Dienst ist. Aber wir sind halt ein Stück seiner<br />
mitgegangen und haben uns quasi live von<br />
seiner großen Beliebtheit im <strong>Viertel</strong> überzeugt.<br />
Heinrich Weinelt ist 57 Jahre alt und ziemlich<br />
fit. Er ist verheiratet und hat eine Tochter. Sein<br />
beruflicher Werdegang ist klassisch für die<br />
„gelbe Post“. 1964 fing er als Postjungbote an,<br />
kletterte dann im Verlauf seines langen Berufslebens<br />
die postinterne Beförderungsleiter hinauf,<br />
wurde also Postschaffner, danach Oberund<br />
später Hauptschaffner. Heute ist Herr<br />
Weinelt im Rang eines Betriebsassistenten.<br />
Eine wichtige historische Aufnahme, gemacht<br />
vor dem Friseursalon auf der Sternstraße mit<br />
den alten Pächtern und Briefträger Bögge.<br />
Zeitweilig war Herr Weinelt auch an exponierter<br />
Position im Innendienst tätig, bis die Maschinen<br />
kamen. Es wurde aus Kosten- und<br />
Effektivitätsgründen rationalisiert. Zahlreiche<br />
Postboten wurden wieder in den Außendienst<br />
zurückversetzt. Herr Weinelt konnte sich seinen<br />
Zustellbezirk selber aussuchen. Erwählte<br />
den 1.Bezirk mit ca. 780 Haushalten.<br />
Gefragt, was ihm an seinem Beruf besonders<br />
viel Freude bereite, antwortete er sofort: Der<br />
Kontakt mit Menschen, die Bewegung und viel<br />
frische Luft. Herr Weinelt löste in unserem<br />
Bezirk Briefträger Horst Bögge ab, der wahr-<br />
16
scheinlich bereits seit Kriegsende in unserem<br />
Qu<strong>art</strong>ier zustellte.<br />
Heinrich Weinelt kommt aus einer Briefträgerhierarchie.<br />
Es ist kein Scherz. Bereits der<br />
Großvater war Landpostbote. Der Vater stellte<br />
als Briefträger in einen fast identischen Innenstadtbezirk<br />
wie sein Sohn zu. Die Mutter war<br />
Paketpostbotin und lieferte ihre Sendungen mit<br />
dem Pferdefuhrwerk aus. Ja und bei den Onkeln<br />
soll es auch noch Briefträger gegeben<br />
haben. Unglaublich, nicht?!<br />
Beim Bergwandern in den Dolomiten<br />
Aber diese Geschichte ist noch nicht ganz zu<br />
Ende. Auf die Frage, wie es mit Urlaub aussieht,<br />
antwortete Herr Weinelt: am Liebsten in<br />
den Bergen, am Liebsten in den Dolomiten, am<br />
Liebsten in Südtirol.<br />
Und da wunderte er sich eines Tages, er<br />
wohnte auf dem Dorf in einer Ferienwohnung,<br />
das sein Vermieter täglich immer so große<br />
Säcke per Traktor geliefert bekam. Hier war<br />
die südtiroler Tagespost zum Austragen drin.<br />
Ganz einfach: denn sein langjähriger italienischer<br />
Qu<strong>art</strong>iersgeber ist auch Postbote.<br />
Eine Aufnahme aus ganz jungen Jahren<br />
Neben der gelben Post gibt es im Leben von<br />
Herrn Weinelt noch andere interessante Dinge<br />
im Leben. Zu seinen Hobbys: Herr Weinelt<br />
malt und zeichnet, hat einen Schreberg<strong>art</strong>en<br />
und hört gerne Musik, insbesondere von Peter<br />
Maffay. Er ist ein regelrechter Fan.<br />
Nun, was gibt es sonst noch zu sagen oder zu<br />
fragen: Unser Postbote ist schlagfertig und<br />
verfügt über fröhlichen, intelligenten Wortwitz.<br />
Wir freuen uns immer auf den Begrüßungsspruch<br />
des Tages.<br />
Und wie ist das mit den Hunden und dem Beißen?<br />
Um es vorwegzunehmen, er ist noch nicht<br />
gebissen worden. Er kennt jeden Hund im<br />
Qu<strong>art</strong>ier mit Namen. Grundvoraussetzung für<br />
seine Unversehrtheit ist, das Herrchen oder<br />
Frauchen ihrem Hund klar sagen: dieser Briefträger<br />
gehört zur Familie. Es scheint zu funktionieren,<br />
wie das tägliche Leben praktisch unter<br />
Beweis stellt.<br />
17
Als die Farbe in den Raum trat – eine<br />
Fotowand<br />
18
Wir legen Rechenschaft ab: „Als die<br />
Farbe in den Raum trat – Café Torino“<br />
– Die Piazza delle Emotioni<br />
Unsere Reihe „Wir legen Rechenschaft“ ab,<br />
wird fortgesetzt. Fangen wir diesmal mit dem<br />
Parkplatz zwischen der Nassauerstraße und<br />
der M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-Straße an.<br />
Hier steht die große Idee, aus einem privat<br />
bewirtschaftetem Parkplatz, der täglich nicht<br />
die komplette Stundenzahl frequentiert ist,<br />
langsam aber stetig zu einem „Platz des Lebens“,<br />
zumindest zu einem Platz mit Besuchfunktion<br />
zu entwickeln. In verschiedenen Regionen<br />
Italiens funktioniert dieses System prächtig.<br />
Und der Parkplatz war in den Abend- und<br />
Nachtstunden völlig dunkel.<br />
Er bildete einen großen Angstraum und für<br />
Viele den Anreiz, sich hier zu entsorgen und zu<br />
entmüllen.<br />
Wir, das heißt die Erbengemeinschaft Gerstenberg<br />
als Platzbesitzer und wir von Mersch &<br />
Röper haben auf eigene Kosten zwei Straßenlaternen<br />
aufgestellt. Der Platz ist jetzt die ganze<br />
Nacht hell beleuchtet.<br />
19
Unterstützt wurden wir im „Tiefbau“ durch die<br />
Firma „Querbeet“ und bei der Lampeninstallierung<br />
durch die Firma „Kortmann“. Allein durch<br />
die Laternen sieht der Platz heute völlig anders<br />
aus.<br />
Bereits vor drei Jahren, zur M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<br />
Straße hin, wurde das Lichtkunstwerk „Lunetta“<br />
von Kirsten und Peter Kaiser am Steimannhaus<br />
installiert.<br />
Pünktlich mit Beginn der Dunkelheit ging die<br />
Lichtkunst an und um Mitternacht wieder aus.<br />
Mit dem blauen Licht erinnerte das Kunstwerk<br />
an einen Brunnen, auf dem ein leuchtender<br />
Mond schwebt.<br />
Siehe dazu auch den Artikel „Sturmopfer Lunetta“,<br />
die Künstlerbiografie und den aktuellen<br />
Artikel aus dem „Westfälischen Anzeiger“ an<br />
anderer Stelle dieser Ausgabe.<br />
In Vorbereitung von Vespa mi´amore wurde<br />
dann im April/Mai 2006 der Mauerabschnitt<br />
zwischen M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-Straße und Nassauerstraße<br />
zu einem großen Graffitikunstwerk mit<br />
italienischen Einschüben gestaltet. Mehr dazu<br />
in der nächsten Ausgabe. Leider fehlt noch ein<br />
klitzekleines Mäuerchen, dann ist zumindest<br />
eine Seite komplett fertig. Danach müssen wir<br />
uns dem zweiten Abschnitt des Parkplatzes<br />
und der kleinen grünen Insel auf dem M<strong>art</strong>in-<br />
<strong>Luther</strong>-Platz zuwenden.<br />
Vielleicht findet sich noch Jemand, der eine<br />
bescheidene Spende für diesen künstlerischen<br />
Lückenschluss gibt!<br />
Ein Großereignis war dann die Neugestaltung<br />
des Giebels von Mersch & Röper mit dem<br />
flächendeckenden Wandkunstwerk „Als die<br />
Farbe in den Raum trat – Café Torino“ von und<br />
mit Osman Bol.<br />
20
Dieses Kunstwerk wurde komplett vom Ehepaar<br />
Reumke finanziert.<br />
Der Künstler ist uns hier aus Freundschaft bis<br />
h<strong>art</strong> an die ökonomische Schmerzgrenze entgegen<br />
gekommen.<br />
Freundschaft ist einfach wichtig im Zusammenleben<br />
der Menschen.<br />
Das enorm wichtige Baugerüst, im Normalfall<br />
sehr teuer, wurde uns von Dachdeckermeister<br />
M<strong>art</strong>in Wolff kostenlos zur Verfügung gestellt<br />
und nicht nur das.<br />
M<strong>art</strong>in, Siegbert, Kalle und noch Viele mehr<br />
freiwillige Helfer haben das Gerüst auf- und<br />
abgebaut. Und das war immer noch nicht alles.<br />
Ich hatte seit Jahren immer denselben Traum,<br />
einen saxophonspielenden Musiker, allein,<br />
gedankenverloren, in sich gekehrt, spielt auf<br />
einem Baugerüst. Dieser Traum wurde gleich<br />
zweimal zur Wirklichkeit. Beim ersten Mal half<br />
Ulrich Hillebrand mit jungen Musikern, beim<br />
zweiten Mal erklomm Volker Mauck mit Musikerkollegen<br />
und Instrumenten das Gerüst.<br />
Beide Male wurden zahlreiche Menschen damit<br />
erfreut.<br />
Und das ist immer noch nicht alles. Wir sind<br />
auch Mieter eines Parkplatzes, direkt an der<br />
Nassauerstraße gelegen. Hier parkt unser<br />
italienisches Dreirad. Ich hatte das Vespacar<br />
gerade mal zwei Tage, dann begann die französische<br />
und in Hamm lebende Künstlerin<br />
M<strong>art</strong>ine Mallet, die APE mit für sie typischen<br />
Figuren zu gestalten. Das mobile Kunstwerk<br />
trägt den Namen „Frauen feiern ein Fest“.<br />
Mit anderen Worten, fast täglich parkt noch ein<br />
dreirädriges Kunstwerk unter „Als die Farbe in<br />
den Raum trat – Café Torino“ neben einer der<br />
von uns aufgestellten Laternen. Fortsetzung<br />
folgt<br />
Spendenkonto 13 16 15 67 00 des Vereins<br />
bei der Volksbank Hamm mit der BLZ 410<br />
601 20<br />
21
Pasta aus der Sakristei<br />
Wie weit darf man bei der Nutzung<br />
alter Kirchen gehen?<br />
Dieser Artikel entstammt der Zeitschrift „Monumente“.<br />
Die "Arche Noah" in der Müncheberger Marienkirche.<br />
Im November 1990 wurde Oberstleutnant Wilhelm<br />
Wessling Kommandeur des Funktechnischen<br />
Bataillons 61 im brandenburgischen<br />
Müncheberg. "Ich wollte mich dort nicht nur um<br />
die militärischen Belange kümmern", erinnert<br />
er sich. Vor allem die Ruine der im 13. Jahrhundert<br />
errichteten, 1826 bis 1829 von Karl<br />
Friedrich Schinkel umgestalteten und 1945 in<br />
Brand geschossenen evangelischen Marienkirche<br />
hatte es ihm angetan. Das einstige<br />
Wahrzeichen der Stadt war hinter Bäumen und<br />
wildwuchernden Büschen kaum noch zu erkennen.<br />
Nachdem Versuche, die Marienkirche<br />
in den 1970er Jahren wieder aufzubauen, fehlgeschlagen<br />
waren, hatten sich die Müncheberger<br />
an ihre Kirchenruine gewöhnt. Wesslings<br />
Idee, eine Bürgerinitiative zum Wiederaufbau,<br />
zur Pflege und Nutzung der Stadtpfarrkirche<br />
Müncheberg zu gründen, wurde<br />
aber sowohl von Pfarrer Hubert Müller als auch<br />
von Bürgermeister Dr. Hans-Jürgen Wolf<br />
nachdrücklich unterstützt. Fünfzig Interessenten<br />
aus allen Bevölkerungsgruppen folgten<br />
dem Aufruf am 12. Juni 1991 in den Rathaussaal<br />
und boten ihre Mithilfe an.<br />
Von Anfang an stand fest, dass die Marienkirche<br />
nach ihrem Wiederaufbau nicht ausschließlich<br />
kirchlichen Zwecken dienen sollte.<br />
Denn sie wäre für die kleine Gemeinde viel zu<br />
groß und zu teuer im Unterhalt gewesen. Darüber<br />
hinaus benötigten die Müncheberger<br />
Tagungsräume, einen Konzertsaal und eine<br />
neue Bleibe für ihre Bibliothek, nachdem das<br />
Kulturhaus aus den 1960er Jahren wegen<br />
seines schlechten baulichen Zustandes keine<br />
Zukunft mehr bot. Auf Wesslings Betreiben hin<br />
ging schon im August 1991 aus der Bürgerinitiative<br />
ein Förderverein hervor, der gemeinsam<br />
mit der Kirchengemeinde und der Stadt ein<br />
multifunktionales Nutzungskonzept entwickelte.<br />
St. Marien in Müncheberg<br />
Zunächst bekam St. Marien dank der finanziellen<br />
Unterstützung vom Bund, dem Land Brandenburg,<br />
der Landeskirche und der Deutschen<br />
Stiftung Denkmalschutz ein neues Dach; Turm<br />
und Außenmauern wurden saniert. Nachdem<br />
Beiträge aus einem Wettbewerb für die Umgestaltung<br />
eingegangen waren, entschied sich<br />
das Preisgericht nach intensiven Diskussionen<br />
für den Entwurf des Berliner Architekten Klaus<br />
Block. Er hatte ein 'Haus im Haus' entworfen,<br />
das sich wie eine Arche Noah an die nordwestliche<br />
Wand des Kirchenschiffes schmiegt. Der<br />
viergeschossige Einbau beherbergt nun die<br />
Stadtbibliothek sowie Tagungsräume für den<br />
Gemeinderat und Müncheberger Vereine. Wegen<br />
der außergewöhnlich guten Akustik gab<br />
bereits Justus Frantz mit der Philharmonie der<br />
Nationen ein Konzert in der Kirche. Doch auch<br />
die Gottesdienste, die in St. Marien stattfinden,<br />
22
werden immer zahlreicher. Eine Betreibergesellschaft,<br />
bestehend aus Evangelischer Kirchengemeinde,<br />
der Stadt Müncheberg und<br />
dem Förderverein, vermarktet das neue Begegnungszentrum.<br />
Das Modell Müncheberg wird auch von der<br />
Evangelischen Landeskirche Berlin-<br />
Brandenburg-schlesische Oberlausitz befürwortet.<br />
Sie beschäftigt sich schon seit den<br />
achtziger Jahren mit dem Problem, die Kirchen<br />
nicht mehr füllen zu können. Daher veranstaltete<br />
sie zusammen mit der Berliner Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung und Umweltschutz,<br />
sogenannte Berliner Gespräche, die<br />
sich mit "Neuen Nutzungen von alten Kirchen"<br />
beschäftigten. Die hohe Zahl von Kirchenaustritten<br />
einerseits und das auch dadurch immer<br />
kleiner werdende Finanzvolumen andererseits<br />
zwingen alle Landeskirchen Deutschlands,<br />
über Mischnutzungen oder gar Verkäufe der<br />
oft sehr großen Kirchenbauten nachzudenken.<br />
Blick vom Chor in das Kirchenschiff der <strong>Luther</strong>kirche<br />
in Berlin-Spandau<br />
Beim zweiten Berliner Gespräch im November<br />
1988 wurde die geplante Umgestaltung der<br />
<strong>Luther</strong>kirche in Berlin-Spandau kontrovers<br />
diskutiert, aber letztendlich von der Landeskirche<br />
akzeptiert. Man teilte das Kirchenschiff<br />
daraufhin, so dass nun lediglich ein Drittel des<br />
ursprünglichen Raumes für Gottesdienste bereitsteht.<br />
In den restlichen zwei Dritteln entstanden<br />
neun Sozialwohnungen. "Obwohl wir<br />
dieses Projekt mitgetragen haben, sind wir<br />
heute mit der Lösung nicht mehr glücklich", so<br />
Matthias Hoffmann-Tauschwitz vom Kirchlichen<br />
Bauamt. Er findet die für die Marienkirche<br />
in Müncheberg gefundene Lösung gelungener.<br />
Denn dort ließe sich der Einbau, wenn nötig,<br />
wieder entfernen. Er begrüßt, dass man heute<br />
versucht, bei einer Mischnutzung von Kirchen<br />
auf Veränderungen des Kirchenraumes ganz<br />
zu verzichten.<br />
In der <strong>Luther</strong>kirche entstanden mehrere<br />
Wohnungen.<br />
Die Vertreter der Landeskirche entwickelten<br />
bei den Berliner Gesprächen zusammen mit<br />
Denkmalpflegern eine "Ch<strong>art</strong>a der Berliner<br />
Großkirchen", die später für Brandenburger<br />
Belange ergänzt wurde. Dort heißt es unter<br />
anderem, dass die gottesdienstliche Funktion<br />
der Kirchengebäude Vorrang habe vor allen<br />
anderen Nutzungen, diese Kirchenbauten aber<br />
auch bei der Bewältigung der alten und der<br />
sich heute neu stellenden Aufgaben der Kirche<br />
und des Gemeinwesens eine zentrale Rolle<br />
übernehmen können.<br />
Andere als gottesdienstliche Nutzungen müssten<br />
sich mit der Würde des Bauwerkes und mit<br />
seiner ursprünglichen Widmung in Einklang<br />
bringen lassen. In diesem Sinne akzeptierten<br />
Kirchenvertreter und Denkmalpfleger Ende der<br />
1970er Jahre die Umgestaltung der Dresdner<br />
Dreikönigskirche in ein kirchliches Gemeindezentrum.<br />
Es war die einzige Möglichkeit, das<br />
im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kirchenschiff<br />
vor dem Abriss zu bewahren.<br />
Die Nikolaikirche in Berlin gehört heute der<br />
Stiftung Stadtmuseum.<br />
23
Einen anderen Weg ging man bei der Wiedererrichtung<br />
von St. Petri in Lübeck und der Nikolaikirche<br />
in Berlin-Mitte. Bei der Bombennacht<br />
von Lübeck am 29. März 1942 brannte<br />
St. Petri vollständig aus. Die Kirche blieb vierzig<br />
Jahre ohne Dach und Turmhelm und wurde<br />
von 1981 bis 1987 in ihren alten Formen wiederhergestellt.<br />
"Dem alten Raum neu zugemutet<br />
wurden nur moderne Technik, Heizung,<br />
Licht und eine Beschallungsanlage. Im Turmbereich<br />
befinden sich Sanitärräume und eine<br />
Küche. Es gibt eine rein funktionale Ausstattung,<br />
bestehend aus Altar, Lesepult, 1.200<br />
leicht beweglichen Klappstühlen, einem<br />
Scheinwerfer-Set und einem sehr variablen<br />
Podium", erläutert Pastor Günter Harig. Lübeck<br />
bekam einen großen Tagungsraum, ohne<br />
dass der Kirchenraum verändert werden musste.<br />
2004 wurde St. Petri zur Lübecker Universitätskirche.<br />
Die nächsten drei Aufnahmen: Gaststätte „Don<br />
Camillo“ in Willingen<br />
Auch die bereits 1934 säkularisierte Berliner<br />
Nikolaikirche wurde im Zweiten Weltkrieg bis<br />
auf die Umfassungsmauern zerstört. Bei dem<br />
Wiederaufbau in den 1980er Jahren verzichtete<br />
man ebenfalls auf Einbauten im Kirchenschiff.<br />
Der Raum dient seither als Museum zur<br />
Berliner Stadtgeschichte.<br />
Viele Ausstattungsstücke der Kirche konnte die<br />
Stiftung Stadtmuseum Berlin, der die Nikolaikirche<br />
angeschlossen ist, inzwischen zusammentragen.<br />
So wurde ein 1563 in der Nikolaikirche<br />
aufgestelltes Zinntaufbecken 2003 in<br />
einer Berliner Friedhofskapelle gefunden, wo<br />
es als Blumenschale diente.<br />
Wo aber ist die Grenze einer "angemessenen<br />
Nutzung" zu ziehen? Ist der lockere Umgang<br />
der Briten und Niederländer mit ihren Kirchenbauten,<br />
in denen sich Restaurants und Diskotheken<br />
befinden, Musicals aufgeführt und Modenschauen<br />
veranstaltet werden, auf Deutschland<br />
übertragbar? Als leicht gekleidete Models<br />
in der Kölner <strong>Luther</strong>kirche die neuesten Modetrends<br />
zeigten und die Veranstalter anschließend<br />
zum als 'Abendmahl' angekündigten<br />
Imbiss vor den Altar baten, sprachen viele von<br />
Skandal und einem Missbrauch des Gotteshauses.<br />
Die Kirche von Willingen aus dem 19. Jahrhundert<br />
ist heute in Privatbesitz.<br />
Manche Denkmalpfleger befürworten umstrittene<br />
Nutzungen von Kirchen, um deren Abriss<br />
zu verhindern. So geschehen im rheinlandpfälzischen<br />
Remagen, wo ein Kölner Architekt<br />
die 1906 nach Plänen des Neugotikers Caspar<br />
Clemens Pickel errichtete und seit Jahren leer<br />
stehende Kirche St. Anna erwarb. Der neue<br />
Besitzer möchte sie in ein Künstlercafé mit<br />
Eigentumswohnungen umwidmen, sucht aber<br />
noch einen Investor. "Wir meinen, dass durch<br />
die Bewahrung des historischen Raumes und<br />
moderne, doch dezent eingebrachte Akzente<br />
ein wirkungsvolles Spannungsverhältnis zwischen<br />
alter Bausubstanz und neuen Einbauten<br />
24
erreicht werden kann und der Stadt Remagen<br />
auf diese Weise ein bedeutendes Kulturdenkmal<br />
wiedergeschenkt wird", so der Denkmalpfleger<br />
Dr. Paul-Georg Custodis. Oder im hessischen<br />
Willingen, wo Gäste des Restaurants<br />
"Don Camillo" ihre Pasta in der nicht mehr<br />
benötigten evangelischen Kirche zu sich nehmen<br />
können. Oder im brandenburgischen Milow,<br />
wo in der ehemaligen Dorfkirche die Sparkasse<br />
eingezogen ist.<br />
Im Schiff der Kirche von Willingen befindet sich<br />
das Restaurant “Don Camillo”<br />
In Müncheberg kamen die meisten Bedenken<br />
gegen die neue Nutzung der Marienkirche<br />
zunächst von Mitgliedern der Kirchengemeinde.<br />
"Diese Kirche ist nicht mehr unsere alte<br />
Marienkirche", sagten die einen. "Der Einbau<br />
ist ein Fremdkörper im Kirchenraum", die anderen.<br />
Viele von ihnen bekamen Bauchschmerzen<br />
bei dem Gedanken, dass andere<br />
Gremien als der Gemeindekirchenrat und die<br />
Kirchengemeinde bei der Kirchennutzung mitreden<br />
und mitbestimmen durften. Heute sind<br />
diese Bedenken zum größten Teil ausgeräumt.<br />
Die Betreibergesellschaft hat aber zurzeit<br />
Probleme mit der Finanzierung dieses gelungenen<br />
Modells, weil Subventionen weggebrochen<br />
und die Betriebskosten gestiegen sind.<br />
Dabei wird die Marienkirche von den Münchebergern<br />
und vielen Besuchern aus dem Umland<br />
sehr gut angenommen, und das 'Haus im<br />
Haus' hat vielen Nichtchristen das Betreten<br />
einer Kirche erleichtert.<br />
Carola Nathan<br />
Orkan war eine Katastrophe, verursacht<br />
von Menschenhand<br />
Heute Morgen war wie fast immer Treff unterschiedlicher<br />
Menschen in den Geschäftsräumen<br />
von Mersch & Röper. Diesmal waren es<br />
Hausbesitzer und Dachdecker. Der Grund lag<br />
auf der Hand. Der Orkan Kyrill hat auch auf<br />
dem Dach der Nassauerstraße 28 seine Spuren<br />
hinterlassen. Es fehlte so einiges. Nur, die<br />
Wiederherstellung des schon historisch zu<br />
nennenden Daches braucht seine Zeit.<br />
Versicherungen sind momentan nur schwer<br />
oder manchmal gar nicht mehr zu erreichen,<br />
Dachdecker gehen schon gar nicht mehr ans<br />
Handy, Ziegeleien kommen mit der Produktion<br />
von Dachpfannen nicht mehr mit, Bedienstete<br />
der öffentlichen Hand sind auf Monate mit der<br />
Folgebeseitigung des Sturms ausgelastet.<br />
Während Kyrill über Hamm hinwegtobte, waren<br />
wir natürlich auch erste Adresse für kleinere<br />
oder größere Schadensmeldungen: „Herr<br />
Reumke, hier ist ein Dachfenster heruntergekommen…<br />
Herr Reumke, kommt der ehemalige<br />
Bremer Bürgermeister bei dem Wetter zur<br />
Veranstaltung…“ So und ähnlich lautete der<br />
Tenor.<br />
Und so mancher Kunde erzählte von seinen<br />
Erlebnissen mit und in dem öffentlichen Personennahverkehr.<br />
Für mich ist immer wieder interessant, wie<br />
anfällig eine so moderne Gesellschaft ist, wenn<br />
präzise Wetterprognosen mit deutlicher Zeitverzögerung<br />
dann auch tatsächlich eintreten.<br />
Der Tenor der Medien am nächsten und den<br />
darauf folgenden Tagen war fast immer gleichlautend<br />
und völlig am Thema vorbei: es ist<br />
eben keine Naturkatastrophe, von höheren<br />
Mächten vorbestimmt. Das, was wir jetzt mit<br />
den Kapriolen des Wetters, mit dem Klima<br />
erleben, ist eindeutig von Menschenhand gemacht.<br />
Wir alle tragen mehr oder minder eine<br />
starke Verantwortung für das, was jetzt geschieht.<br />
Der Mensch ist ein gesellschaftliches Wesen,<br />
entweder achtlos der Umwelt gegenüber oder<br />
sorgsam und einfühlsam. Es gibt keinerlei<br />
25
Ausrede für eventuell eigenes Fehlverhalten.<br />
Das gesellschaftliche Sein, die dazu erforderlichen<br />
Einzelschritte werden von uns selbst<br />
bestimmt und gesteuert. Genauso, wie das mit<br />
dem persönlichen Verhalten in der Gemein-<br />
Zum Stadtbezirksfest La Fête no 7 wurde ein<br />
weiteres Kunstwerk im M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong><br />
eingeweiht und der interessierten Öffentlichkeit<br />
übergeben.<br />
Laudator war Oberbürgermeister Thomas<br />
Hunsteger-Petermann. Die Plastik erhielt den<br />
Namen „Christiane“ und wurde von M<strong>art</strong>ine<br />
Mallet, einer in Hamm lebenden französischen<br />
Künstlerin erschaffen.<br />
Das Kunstwerk ist der Anfang des künstlerischen<br />
Lückenschlusses auf der Sternstraße<br />
zum Boulevard d´<strong>art</strong> und befindet sich auf der<br />
Begrenzungsmauer zum Santa-Monica-Platz<br />
gegenüber dem Eingang zur Notfallpraxis im<br />
Marienhospital.<br />
Seit der Einweihung wird das Kunstwerk durch<br />
Spaziergänger und Stadtbesucher stark frequentiert,<br />
Und fast von Beginn an veränderte<br />
sich die Konsistenz der Plastik. Es entstanden<br />
Risse und Brüche. Jetzt fehlt ein kleines Stück<br />
im Gesicht. All das ist den Witterungsbedingungen<br />
geschuldet und wird bei ruhigem Wetter<br />
durch die Künstlerin selber behoben.<br />
„Christiane“ leidet<br />
schaft des M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong>s ist, genauso<br />
verhält es sich mit der Gesellschaft, der Natur,<br />
dem Land. Wir selber sind unser Kriterium der<br />
Wahrheit. Lernen wir aus Kyrill und was da<br />
noch alles auf uns zukommt?<br />
Erfreulich ist, dass fast täglich Bürger aus Sorge<br />
um einen möglichen Vandalismus vorbeikommen,<br />
um uns auf diese erkennbaren Mängel<br />
des Kunstwerks hinzuweisen. Es ist diesmal<br />
keine hirnlose Zerstörung, sondern einfach<br />
nur eine wetterbedingte Veränderung, die abgestellt<br />
wird.<br />
Diese mitmenschliche Aufmerksamkeit beweist<br />
uns aber auch, dass die Verantwortung für das<br />
Gemeinsame stetig wächst.<br />
Unsere Arbeit trägt immer mehr Früchte, auch<br />
in immateriellen Bereichen. Das ist gut so.<br />
„Neue Frauen braucht das Land“<br />
So ist es: Neue Frauen braucht die Stadt, und<br />
zwar auf der Begrenzungsmauer zum Santa-<br />
Monica-Platz. Hier kommen täglich Abertausende<br />
durch, parken oder haben etwas zu<br />
erledigen. Hunderte nehmen die Mauer beim<br />
W<strong>art</strong>en oder aus dem Autofenster schauend<br />
wahr.<br />
Wir, die Mitglieder im Verein zur Förderung<br />
des M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong>s e.V., haben die<br />
erklärte Absicht, diese Mauer und damit die<br />
Sternstraße zu einem Gesamtkunstwerk zu<br />
entwickeln. M<strong>art</strong>ine Mallet als beteiligte Künstlerin<br />
ist hier sehr innovativ und hat mittlerweile<br />
mehr als zwanzig Entwürfe für weitere Frauenskulpturen<br />
geschaffen.<br />
Was fehlt, wie meistens im Leben, ist das liebe<br />
Geld. Jede Figur kostet 2.000 €. Da unser<br />
Verein gemeinnützig ist, können wir zum Jahresende<br />
entsprechende zweck- und sachgebundene<br />
Spendenbescheinigungen ausstellen.<br />
26
Falls gerade mal nicht der Gesamtbetrag übrig<br />
aber der unterstützende Wille da sein sollte:<br />
wir freuen uns auch über kleine Summen. Bei<br />
Mersch & Röper steht eine Spendendose für<br />
unseren Verein. Neulich haben wir sie wieder<br />
geleert, es waren über einhundert Eure drin.<br />
Wir finanzieren alle unsere Aktivitäten im Wesentlichen<br />
mit kleinen Beträgen, die aber in der<br />
Konsequenz ein Ganzes, ein Großes ergeben.<br />
Spendenkonto:: Volksbank Hamm, BLZ 410 601 20, Konto: 131 615 6700<br />
Unsere Skulpturen von M<strong>art</strong>ine Mallet auf dieser<br />
Mauer werden alle Frauennamen tragen,<br />
und zwar die von aktiven Frauen für das M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong>.<br />
Lange Rede kurzer Sinn: wir brauchen ganz<br />
einfach Ihre tatkräftige Mithilfe.<br />
„Wenn früh morgens die Werkssirene<br />
dröhnt“ oder wie ein Schwerpunkt<br />
von La Fête no 8 langsam<br />
Ein Teil dieser Überschrift stammt vom „Bruttosozialprodukt“,<br />
gesungen und gespielt von<br />
„Geier Sturzflug“. Es gibt zwei Gründe, diesen<br />
Artikel so vielsagend zu beginnen. Der erste<br />
Grund ist auch der Einfache: einer der Bandmitglieder<br />
stammt aus Hamm. Er ist heute<br />
Redakteur und Moderator beim WDR, bei Eins<br />
plus. Wir wollten ihn und die Gruppe für einen<br />
Auftritt auf La Fête am letzten Wochenende im<br />
August gewinnen, leider bisher erfolglos.<br />
Der zweite Grund ist viel komplizierter. Im<br />
Stück kommt eine Zeile mit dem stapelnden<br />
Gabelstapler vor. Und das hat wieder konkret<br />
Form gewinnt<br />
etwas mit einer Inszenierung des Kunst- und<br />
Kulturereignisses zu tun. Wir fassen das einmal<br />
unter die Überschriften: Visionäre Kultur-<br />
BauStellen, Baggerbalett und Maschinenkonzert.<br />
Welche Bedeutung die einzelnen Schlagworte<br />
haben, erfahren Sie in den nächsten<br />
Ausgaben von Le Journal. Nur heute schon so<br />
viel: wir brauchen unendlich viele Bagger, Radlader,<br />
Walzen, Aufzüge, Hubsteiger, Gabelstapler,<br />
Betonmischer, Aggregate, Bauwagen,<br />
Bauzäune, Lampen und alles, was so „Visionäre<br />
KulturBauStellen“ auszeichnet.<br />
Um an so ein Gerät zu kommen, den Transport<br />
zu organisieren, sachkundige Bedienungskräf-<br />
27
te der Geräte und eben die erforderlichen KulturBauArbeiter<br />
zu finden, sind unzählige Gespräche<br />
mit Fachleuten und Fachfirmen erforderlich.<br />
Mit Einer haben wir bereits gesprochen,<br />
die wir Ihnen nachfolgend kurz vorstellen<br />
möchten. Herr Mähler von der Wacker Construction<br />
Equipment AG mit Sitz an der Hafenstraße<br />
111 war am Apparat. Wacker ist eine<br />
der größten Baumaschinenproduzenten und<br />
Verleiher weltweit.<br />
Ob Wacker uns für La Fete mehrere Bagger<br />
und andere Baumaschinen kostenlos für ein<br />
großes Kulturevent zur Verfügung stellen könne?<br />
Es war zu merken, dass unser Mitglied<br />
Jörg, von Beruf G<strong>art</strong>enbauer und Herr Mergelkuhl<br />
von der Firma Heckmann bereits gute<br />
Vorarbeit geleistet hatten. Mein Gesprächsp<strong>art</strong>ner<br />
am anderen Ende der Leitung schluckte<br />
nicht einmal. Natürlich machen wir das! Jetzt<br />
schluckte ich – vor Überraschung. Wir müssten<br />
uns treffen, um Einzelheiten zu besprechen.<br />
Das taten wir dann auch. So eine Baumaschinenkonzentration<br />
in geordneter Übersicht hatte<br />
ich noch nie gesehen. Und da war er schon,<br />
der Matthias Mähler. Als Erstes zeigte er mir<br />
„seinen“ Betrieb und die einzelnen Gerätschaften.<br />
Ich muss gestehen, als „lebenslanger“<br />
Lebensmittelverkäufer war ich doch fachlich<br />
ziemlich weit von diesen computergestützen<br />
Gerätschaften entfernt. Daher war es umso<br />
interessanter. Besonders spannend war die<br />
saubere, lichtdurchflutete, warme und übersichtliche<br />
W<strong>art</strong>ungs- und Reparaturhalle. Hier<br />
gesellte sich noch Herr Baumeister dazu.<br />
Hermann Baumeister ist nicht nur für diesen<br />
Bereich zuständig.<br />
Er erzählte auch gleich etwas zur Lehrlingsausbildung,<br />
die bei Wacker geradezu vorbildlich<br />
aussieht. Bei Beiden war immer während<br />
des Rundgangs neben fundiertem fachlichen<br />
Wissen auch viel Stolz auf ihre Arbeit zu spüren.<br />
Und da gab es noch einen Dritten im Bunde,<br />
den Herrn Sürth. Auch er hatte richtig Spaß an<br />
dem, was wir da so vorhaben. Das Fazit unseres<br />
gemeinsamen Rundgangs ist ein quicklebendiger,<br />
zukunfts- und serviceorientierter<br />
Betrieb mit hoch motivierten Mitarbeitern hilft<br />
uns.<br />
Das Witzige ist, seitdem Mehr mitbekommen,<br />
das uns Wacker zu La Fête unterstützt, desto<br />
mehr Ahaerlebnisse mit Querverbindungen zu<br />
den Menschen dieses Betriebes gibt es. Es<br />
versteht sich von selbst, dass der Besuch positive<br />
Ergebnisse brachte.<br />
28
Wer sich mehr zu Wacker informieren möchte, der klickt auf www.wackergroup.com<br />
Wir weltweit im Internet<br />
Vor einigen Tagen fand die Jahreshauptversammlung<br />
des Vereins zur Förderung des<br />
M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong>s e.V. statt.<br />
Sie war für unsere Verhältnisse in Relation<br />
zum Mitgliederstand mit knapp dreißig Teilnehmern<br />
sehr gut besucht. Neben der Abarbeitung<br />
verschiedener Formalitäten gab es auch<br />
den Rechenschaftsbericht des Vorstandes.<br />
Breiten Raum nahm hier die Bilanzierung der<br />
Arbeit mit und im Internet ein.<br />
Durchschnittlich besuchten monatlich knapp<br />
3.300 Menschen – woher auch immer – den<br />
von Eric Stötzel hervorragend gestalteten Auftritt<br />
im Internet.<br />
Sie klickten dabei 2,4 Seiten an. Diese Entwicklung<br />
zeigt deutlich steigende Tendenz.<br />
Ein Grund des regen Besuchs ist sicherlich<br />
diese Internetzeitung „Le Journal“. Ein anderer<br />
Grund ist die Platzierung des Qu<strong>art</strong>iers unter<br />
künstlerisch-, kulturellen Suchbegriffen bei<br />
Google.<br />
Es lohnt sich einfach immer wieder,<br />
www.m<strong>art</strong>in-luther-viertel-hamm.de aufzurufen.<br />
Es vergeht kaum ein Tag ohne neue Informationen.<br />
Dafür von dieser Stelle noch einmal ein<br />
dickes Dankeschön an den virtuellen und virtuosen<br />
Macher, an Eric Stötzel von erics webdesign.<br />
29
Es laden ein die Grossrollerfreunde-Hamm<br />
Zum Grossrollertreffen ab 125 er, alle Fabrikate sind Herzlichst Willkommen!<br />
vom 03.- 05.08.07<br />
in unserem Stammlokal „Essen & Trinken“<br />
im Haus Klosterfeld<br />
Unnaer Str.15 59069 Hamm-Rynern<br />
Zimmervermittlung Tel.02385/920364 Herr Hinz.<br />
Freitag<br />
ab 16 Uhr<br />
Anreise & Zimmer<br />
belegen<br />
Grossrollerfreunde<br />
Hamm<br />
Samstag<br />
10 Uhr Ausfahrt<br />
zum Möhnesee &<br />
Sorpesee<br />
anschließend<br />
Benzingespräche<br />
30
Unterhaltung Sonntag gemütlicher Ausklang & Abreise<br />
& Telefon : 02385/5722<br />
Programm Kontakt : e-mail:GrossrollerfreundeHam@gmx.de<br />
ist in Planung Homepage : www.grossrollerfreunde-hamm.de.vu<br />
Sie wundern sich bestimmt, was eine Einladung<br />
der Großrollerfreunde in Le Journal<br />
macht. Ganz einfach: die Großrollerfreunde<br />
haben tatkräftig mitgeholfen, Vespa mi´amore<br />
im Mai letzten Jahres mit tausenden Besu-<br />
chern zu organisieren. Da in diesem Jahr kein<br />
Vespafest stattfindet, hoffen wir im Gegenzug,<br />
das möglichste viele Menschen den Weg nach<br />
Rhynern zu den Großrollerfreunden finden.<br />
Eine fehlt noch - Amelie<br />
Verein zur Förderung des M<strong>art</strong>in-<strong>Luther</strong>-<strong>Viertel</strong>s e.V.<br />
www.m<strong>art</strong>in-luther-viertel-hamm.de<br />
Kontaktadresse: Werner Reumke, "Mersch & Röper", Nassauer Str.28 - 32, D-59065 Hamm, Telefon:<br />
02381/24989 und 0171/2604433, Fax: 02381/12281, www.mersch-und-roeper.de, E-Mail:<br />
werner.reumke@t-online.de<br />
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