breezy art ensemble - Martin-Luther-Viertel

Das sich der Kirchturm ca. 30 cm nach Westen
neigt, ist mir im Turm nicht aufgefallen. Als
Bewohner eines fast genauso alten Fachwerkhauses
haben wir uns längst an Schrägen,
Neigungen und niedrigen Durchgängen gewöhnt.
Wir wissen, dass bereits vor hunderten
Jahren gut, sicher und zukunftsweisend gebaut
wurde, was man von heutigen Bauwerken
nicht immer so sagen kann.
In jedem Fall ist es Gewissheit: wir im Martin-
Luther-Viertel haben ein bisschen Italien, ein
bisschen Pisa und Venedig in unseren Mauern.
Wir sind schon jetzt gespannt, wann die ersten
römischen Scherben oder sonstige historische
Hinterlassenschaften auftauchen. Geschichte
kann so unendlich spannend sein.
Eine Piazza mit italienischem Flair
entstand - der Martin-Luther-Platz
Das Jahr 1990 war in vielerlei Hinsicht eine
Zäsur für das Martin-Luther-Viertel und für die
Mitte von Hamm. Die Grundsanierung der
Lutherkirche ging der Vollendung entgegen.
Der nicht gerade ansprechende Parkplatz zwischen
Südenwall, Westhofen- und Nassauerstraße
verschwand zu Gunsten einer dreigeschossigen
Bebauung als Geschäfts- und
Wohnhaus durch die Hammer gemeinnützige
Wohnungsbaugesellschaft. Wir werden noch
berichten.
Das I-Tüpfelchen dieser tollen Entwicklung war
der Neubau des Martin-Luther-Platzes bei
gleichzeitiger positiver Veränderung des Umfeldes.
Besonders gut wirkte hier die Kirchengemeinde
mit, durch Zurverfügungstellung von
Grundstücken, durch Außenanstich der Lutherkirche,
durch Neuanlage des Kirchplatzes.
Am 25.Oktober 1990 war es in den Abendstunden
soweit. Es fand ein Eröffnungsfest mit
hochrangigen Gästen, unter Beteiligung der
Einwohnerschaft statt.
Vorausgegangen waren die Neuorganisierung
des Straßenverkehrs im Quartier. Nassauerund
Westhofenstraße wurden zur Einbahnstraße
und zur Einheit. Für Radfahrer und
Fußgänger entstanden neue Wegebeziehungen.
Anlieger wurden im positiven Sinne so
mitgerissen, dass sie ihre Hausfassaden neu
anstrichen.
Nach umfangreichen Planungen begannen
Anfang 1990 die Bauarbeiten für den ca. 1.800
qm2 großen Platz. Die Bauarbeiten dauerten
sechs Monate und beliefen sich von den Kosten
her auf 1,7 Millionen DM. Hamm bekam ein
Kleinod mit einer einheitlichen Bepflasterung,
mit Begrünung, Bäumen, Sitzbänken, Leuch-
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