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breezy art ensemble - Martin-Luther-Viertel

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Pasta aus der Sakristei<br />

Wie weit darf man bei der Nutzung<br />

alter Kirchen gehen?<br />

Dieser Artikel entstammt der Zeitschrift „Monumente“.<br />

Die "Arche Noah" in der Müncheberger Marienkirche.<br />

Im November 1990 wurde Oberstleutnant Wilhelm<br />

Wessling Kommandeur des Funktechnischen<br />

Bataillons 61 im brandenburgischen<br />

Müncheberg. "Ich wollte mich dort nicht nur um<br />

die militärischen Belange kümmern", erinnert<br />

er sich. Vor allem die Ruine der im 13. Jahrhundert<br />

errichteten, 1826 bis 1829 von Karl<br />

Friedrich Schinkel umgestalteten und 1945 in<br />

Brand geschossenen evangelischen Marienkirche<br />

hatte es ihm angetan. Das einstige<br />

Wahrzeichen der Stadt war hinter Bäumen und<br />

wildwuchernden Büschen kaum noch zu erkennen.<br />

Nachdem Versuche, die Marienkirche<br />

in den 1970er Jahren wieder aufzubauen, fehlgeschlagen<br />

waren, hatten sich die Müncheberger<br />

an ihre Kirchenruine gewöhnt. Wesslings<br />

Idee, eine Bürgerinitiative zum Wiederaufbau,<br />

zur Pflege und Nutzung der Stadtpfarrkirche<br />

Müncheberg zu gründen, wurde<br />

aber sowohl von Pfarrer Hubert Müller als auch<br />

von Bürgermeister Dr. Hans-Jürgen Wolf<br />

nachdrücklich unterstützt. Fünfzig Interessenten<br />

aus allen Bevölkerungsgruppen folgten<br />

dem Aufruf am 12. Juni 1991 in den Rathaussaal<br />

und boten ihre Mithilfe an.<br />

Von Anfang an stand fest, dass die Marienkirche<br />

nach ihrem Wiederaufbau nicht ausschließlich<br />

kirchlichen Zwecken dienen sollte.<br />

Denn sie wäre für die kleine Gemeinde viel zu<br />

groß und zu teuer im Unterhalt gewesen. Darüber<br />

hinaus benötigten die Müncheberger<br />

Tagungsräume, einen Konzertsaal und eine<br />

neue Bleibe für ihre Bibliothek, nachdem das<br />

Kulturhaus aus den 1960er Jahren wegen<br />

seines schlechten baulichen Zustandes keine<br />

Zukunft mehr bot. Auf Wesslings Betreiben hin<br />

ging schon im August 1991 aus der Bürgerinitiative<br />

ein Förderverein hervor, der gemeinsam<br />

mit der Kirchengemeinde und der Stadt ein<br />

multifunktionales Nutzungskonzept entwickelte.<br />

St. Marien in Müncheberg<br />

Zunächst bekam St. Marien dank der finanziellen<br />

Unterstützung vom Bund, dem Land Brandenburg,<br />

der Landeskirche und der Deutschen<br />

Stiftung Denkmalschutz ein neues Dach; Turm<br />

und Außenmauern wurden saniert. Nachdem<br />

Beiträge aus einem Wettbewerb für die Umgestaltung<br />

eingegangen waren, entschied sich<br />

das Preisgericht nach intensiven Diskussionen<br />

für den Entwurf des Berliner Architekten Klaus<br />

Block. Er hatte ein 'Haus im Haus' entworfen,<br />

das sich wie eine Arche Noah an die nordwestliche<br />

Wand des Kirchenschiffes schmiegt. Der<br />

viergeschossige Einbau beherbergt nun die<br />

Stadtbibliothek sowie Tagungsräume für den<br />

Gemeinderat und Müncheberger Vereine. Wegen<br />

der außergewöhnlich guten Akustik gab<br />

bereits Justus Frantz mit der Philharmonie der<br />

Nationen ein Konzert in der Kirche. Doch auch<br />

die Gottesdienste, die in St. Marien stattfinden,<br />

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