breezy art ensemble - Martin-Luther-Viertel
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werden immer zahlreicher. Eine Betreibergesellschaft,<br />
bestehend aus Evangelischer Kirchengemeinde,<br />
der Stadt Müncheberg und<br />
dem Förderverein, vermarktet das neue Begegnungszentrum.<br />
Das Modell Müncheberg wird auch von der<br />
Evangelischen Landeskirche Berlin-<br />
Brandenburg-schlesische Oberlausitz befürwortet.<br />
Sie beschäftigt sich schon seit den<br />
achtziger Jahren mit dem Problem, die Kirchen<br />
nicht mehr füllen zu können. Daher veranstaltete<br />
sie zusammen mit der Berliner Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung und Umweltschutz,<br />
sogenannte Berliner Gespräche, die<br />
sich mit "Neuen Nutzungen von alten Kirchen"<br />
beschäftigten. Die hohe Zahl von Kirchenaustritten<br />
einerseits und das auch dadurch immer<br />
kleiner werdende Finanzvolumen andererseits<br />
zwingen alle Landeskirchen Deutschlands,<br />
über Mischnutzungen oder gar Verkäufe der<br />
oft sehr großen Kirchenbauten nachzudenken.<br />
Blick vom Chor in das Kirchenschiff der <strong>Luther</strong>kirche<br />
in Berlin-Spandau<br />
Beim zweiten Berliner Gespräch im November<br />
1988 wurde die geplante Umgestaltung der<br />
<strong>Luther</strong>kirche in Berlin-Spandau kontrovers<br />
diskutiert, aber letztendlich von der Landeskirche<br />
akzeptiert. Man teilte das Kirchenschiff<br />
daraufhin, so dass nun lediglich ein Drittel des<br />
ursprünglichen Raumes für Gottesdienste bereitsteht.<br />
In den restlichen zwei Dritteln entstanden<br />
neun Sozialwohnungen. "Obwohl wir<br />
dieses Projekt mitgetragen haben, sind wir<br />
heute mit der Lösung nicht mehr glücklich", so<br />
Matthias Hoffmann-Tauschwitz vom Kirchlichen<br />
Bauamt. Er findet die für die Marienkirche<br />
in Müncheberg gefundene Lösung gelungener.<br />
Denn dort ließe sich der Einbau, wenn nötig,<br />
wieder entfernen. Er begrüßt, dass man heute<br />
versucht, bei einer Mischnutzung von Kirchen<br />
auf Veränderungen des Kirchenraumes ganz<br />
zu verzichten.<br />
In der <strong>Luther</strong>kirche entstanden mehrere<br />
Wohnungen.<br />
Die Vertreter der Landeskirche entwickelten<br />
bei den Berliner Gesprächen zusammen mit<br />
Denkmalpflegern eine "Ch<strong>art</strong>a der Berliner<br />
Großkirchen", die später für Brandenburger<br />
Belange ergänzt wurde. Dort heißt es unter<br />
anderem, dass die gottesdienstliche Funktion<br />
der Kirchengebäude Vorrang habe vor allen<br />
anderen Nutzungen, diese Kirchenbauten aber<br />
auch bei der Bewältigung der alten und der<br />
sich heute neu stellenden Aufgaben der Kirche<br />
und des Gemeinwesens eine zentrale Rolle<br />
übernehmen können.<br />
Andere als gottesdienstliche Nutzungen müssten<br />
sich mit der Würde des Bauwerkes und mit<br />
seiner ursprünglichen Widmung in Einklang<br />
bringen lassen. In diesem Sinne akzeptierten<br />
Kirchenvertreter und Denkmalpfleger Ende der<br />
1970er Jahre die Umgestaltung der Dresdner<br />
Dreikönigskirche in ein kirchliches Gemeindezentrum.<br />
Es war die einzige Möglichkeit, das<br />
im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kirchenschiff<br />
vor dem Abriss zu bewahren.<br />
Die Nikolaikirche in Berlin gehört heute der<br />
Stiftung Stadtmuseum.<br />
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