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nen Ländern sind der Grund für die Vielzahl der<br />
Definitionen des Begriffes „Stadt“ (u.a. administrativer-statistischer<br />
Stadtbegriff, Stadt als Siedlungselement,<br />
räumlich-funktionales Verständnis<br />
von Stadt etc.). Daraus lässt sich schließen, dass es<br />
keine für alle Zeiten und Länder gültige Definition<br />
des Begriffes geben kann.<br />
Dennoch lässt sich festhalten, dass Städte – zumindest<br />
in den Industriestaaten – gewisse funktionale<br />
Gemeinsamkeiten aufweisen. So erfüllen<br />
Städte wirtschaftliche Funktionen, welche überwiegend<br />
durch den sekundären und tertiären<br />
Wirtschaftssektor geprägt sind. Mit der städtischen<br />
Wirtschaft verknüpft sind u.a. ein hohes<br />
Bildungsangebot, eine ausgeprägte soziale Schichtung<br />
(z.B. Unter-, Mittel-, und Oberschicht)<br />
sowie eine deutliche Gliederung der Bevölkerung<br />
in differenzierte Gruppen (z.B. Berufs-, Alters-,<br />
Statusgruppen oder ethnische Gruppen), während<br />
die Bevölkerung in ländlichen Siedlungen eine<br />
eher homogene Bevölkerungsstruktur aufweist.<br />
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird zunehmend<br />
die Versorgungsfunktion, die Städte für ihr<br />
Umland ausüben, als wichtigstes Merkmal hervorgehoben.<br />
Demnach verfügen Städte über einen<br />
Angebotsüberschuss mit dem sie ihr Umland mit<br />
Gütern, Dienstleistungen und Innovationen versorgen<br />
können, da diese im Umland oftmals nicht<br />
angeboten werden können. Demzufolge lässt sich<br />
die Stadt als Siedlung definieren, die als Zentrum<br />
fungiert, in der ökonomische, soziale und<br />
kulturelle Impulse entwickelt und weitergegeben<br />
werden, die einen regional und zeitlich geprägten<br />
Charakter aufweisen. 2<br />
2.2<br />
Umland<br />
Das Umland einer Stadt definiert sich durch eine<br />
Vielzahl von Merkmalen, welche sich in zwei Kategorien<br />
einteilen lassen. Zum einen sind geografisch-statistische<br />
Merkmale zu nennen, zum<br />
anderen ergibt sich die Definition des Begriffs<br />
2 vgl. Paesler, R. (2008): Stadtgeographie, 1. Aufl., Hrsg.: WBG, 1. April<br />
2008, S. 6ff.<br />
„Umland“ aus den Wechselbeziehungen zwischen<br />
Kernstadt und dem Umland.<br />
Die geografisch-statistischen Merkmale beinhalten<br />
unter anderem, dass sich das Umland in geographischer<br />
Nähe zur Kernstadt befindet und eine<br />
geringere Bebauungs- und Bevölkerungsdichte als<br />
diese aufweist. Die Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur<br />
ist zumeist lückenhaft und weniger<br />
vielfältig als in der Kernstadt. Die Bevölkerung<br />
im Umland unterliegt durch eine geringere Einwohnerzahl<br />
des Öfteren einer höheren sozialen<br />
Kontrolle als in einer Stadt und ist in der Struktur<br />
oftmals weniger homogen ausgeprägt.<br />
Weitere Merkmale ergeben sich aus der Betrachtung<br />
der Wechselbeziehung zwischen Kernstadt<br />
und Umland:<br />
Das Umland verfügt über weniger kulturelle<br />
Einrichtungen, ein geringeres weiterführendes<br />
Bildungsangebot sowie ein geringeres Freizeitangebot<br />
im Vergleich zur Kernstadt und nutzt<br />
daher in der Regel die soziale Infrastruktur der<br />
Stadt. Des Weiteren profitiert das Umland von<br />
den überregionalen städtischen Funktionen sowie<br />
deren Arbeitsmarkt.<br />
Im Gegenzug stellt das Umland die Arbeitskräfte<br />
für innerstädtische Arbeitsplätze zur Verfügung<br />
und sichert durch die hohe Bedeutung des primären<br />
Wirtschaftssektors die Versorgung der Stadt<br />
mit Agrarprodukten. Außerdem erfüllt das Umland<br />
mit Grünflächen, Naturschutzgebieten und<br />
der verkehrsberuhigten Lage die Erholungs- und<br />
Ausgleichsfunktion. Ferner verfügt das Umland<br />
über eine Naturhaushaltsfunktion für die Kernstadt.<br />
Es besteht somit eine beiderseitige funktionale<br />
Abhängigkeit.<br />
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