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1.<br />

Einleitung<br />

Die Stadtplanung dient nicht nur der Verwirklichung<br />

gesellschaftlicher Interessen, sondern muss<br />

sich auch den ständig veränderten Bedürfnissen<br />

anpassen. Dabei sind eine Reihe politischer Vorgaben<br />

zu beachten. Im Bemühen um eine räumliche<br />

Ordnung strebt die Stadtplanung nicht nur<br />

nach Antworten auf jeweils aktuelle Probleme,<br />

sondern versucht zusätzlich zukünftigen Herausforderungen<br />

Rechnung zu tragen. In diesem Zusammenhang<br />

erlebt die Stadtplanung seit einigen<br />

Jahren einen Wandel im Planungsverständnis,<br />

der nicht nur die Bundesrepublik Deutschland<br />

betrifft. Die Hintergründe für diesen Wandel sind<br />

u.a. der demografische Wandel, der Klimawandel,<br />

die Veränderung des Wirtschaftsgefüges infolge<br />

veränderter Standortfaktoren, die Gleichzeitigkeit<br />

von Wachstum und Schrumpfung sowie der<br />

Wettbewerb der Regionen um die Anziehung von<br />

Unternehmen und Menschen. Dieser Wandel beinhaltet,<br />

dass die Stadtplanung über die Grenzen<br />

des administrativen Stadtbereiches hinausgeht.<br />

Durch die Planung von Regionen treten eine Vielzahl<br />

von Akteuren, Gesetzten und Instanzen zur<br />

Stadt- bzw. Regionalplanung hinzu. Als Beispiel<br />

für die Planung von Regionen seien Großprojekte,<br />

welche sich oftmals nicht auf die Stadtgrenzen<br />

beschränken, und Raumordnungsverfahren<br />

genannt. Insbesondere bei Raumordnungsverfahren,<br />

welche in einem Landesraumordnungsprogramm<br />

dokumentiert werden, ist eine interkommunale<br />

Planung unabdingbar. Dieses Verfahren<br />

beschränkt sich jedoch auf Teilräume der Bundesländer.<br />

Obwohl Planungsinhalte, Kooperationen<br />

zwischen verschiedenen Trägern und funktionale<br />

Beziehungen über Grenzen der Bundesländer<br />

hinausgehen, war bis zum Jahr 1995 in Deutschland<br />

keine übergeordnete Instanz vorhanden,<br />

welche sich ausschließlich auf derartige Prozesse<br />

konzentriert.<br />

Mit der Gründung von Metropolregionen im Jahr<br />

1995, welche auf internationaler Ebene dezentral<br />

verteilt sind, wurde die Schaffung einer solchen<br />

Instanz für die Bundesrepublik eingeführt. Im<br />

Zuge dessen sind erstmalig Stadtregionen Ziele<br />

der Raumordnung und betrachten länderübergreifende<br />

Raumstrukturen. Metropolregionen<br />

nehmen eine bedeutende Rolle zur Verbesserung<br />

des Umgangs von Wachstums- und Schrumpfungsprozessen,<br />

des räumlichen Ausgleichs sowie<br />

der Wettbewerbsfähigkeit auf internationaler<br />

Ebene ein. Als großräumige Verantwortungsgemeinschaften<br />

sollen Metropolregionen die regionale<br />

Entwicklung voranbringen und für den<br />

regionalen Ausgleich von starken und schwachen<br />

Teilregionen sorgen. Innerhalb von Metropolregionen<br />

wird das Miteinander von urbanen und<br />

ländlichen Räumen als gegenseitige Verstärkung<br />

und Ergänzung gestaltet. Für diese Art flexibler<br />

Politik sind vor allem die Verflechtungen bzw.<br />

funktionalen Beziehungen zwischen ländlichen<br />

Räumen und zwischen der Kernstadt und dem<br />

Umland relevant. Metropolregionen beziehen sich<br />

vor allem auf Entwicklungsaufgaben und können<br />

bestehende zentrale Orte ergänzen. Metropolregionen<br />

können zudem entwicklungshemmende<br />

Standortkonkurrenzen und Nutzungskonflikte<br />

vermeiden sowie dauerhaft die nachhaltige Lebensqualität<br />

in einer Region sicherstellen.<br />

Am Beispiel der Metropolregion <strong>Hamburg</strong> (kurz<br />

MRH) soll in der vorliegenden Arbeit das „Funktionieren“<br />

einer Metropolregion erkenntlich<br />

werden. Des Weiteren ist zu prüfen, ob die MRH<br />

die im vorigen Absatz genannten Aufgaben und<br />

Möglichkeiten umsetzt, die mit der Gründung<br />

von Metropolregionen einhergehen. Aus diesem<br />

Grund werden Verflechtungen zwischen dem<br />

Zentrum der MRH, nämlich der Stadt <strong>Hamburg</strong>,<br />

und vier ausgewählten Städten untersucht. Die<br />

MRH ist dabei eine der wenigen Regionen in<br />

Deutschland, die nicht mit Schrumpfungstendenzen<br />

oder Stagnation der Einwohnerzahlen<br />

konfrontiert wird. Anhand der funktionalen<br />

Beziehungen und der bestehenden Kooperationen<br />

zwischen den Trägern in der Metropolregion<br />

<strong>Hamburg</strong> soll belegt werden, inwieweit die Beziehungen<br />

innerhalb einer Metropolregion bestehen,<br />

also ob die Entfernung zum Zentrum eine Auswirkung<br />

auf die auf Verflechtungen und Koopera-<br />

6

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