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3. Kinderlied-Kongress vom 25.-27.9.09 in Hamburg

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Die im Folgenden dokumentierten Thesen von L<strong>in</strong>ard Bardill waren für K<strong>in</strong>derK<strong>in</strong>der<br />

der Anlass, die Podiumsdiskussion „K<strong>in</strong>dheit adé“ zu veranstalten.<br />

Als e<strong>in</strong> Teil der Erwachsenen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ganz spezifischen und <strong>in</strong>nigen Weise mit K<strong>in</strong>dern zu<br />

tun haben, als <strong>K<strong>in</strong>derlied</strong>ermacher schlagen wir Alarm:<br />

Analyse<br />

1. Die K<strong>in</strong>der, die zu unseren Konzerte kommen, werden immer jünger. Kaum aus der K<strong>in</strong>der<br />

Spielgruppe werden sie schon von der Erwachsenenwelt, ihrer Musik und Unterhaltungs<strong>in</strong>dustrie<br />

geködert und auf Erwachsen getrimmt.<br />

2. Unseren K<strong>in</strong>dern kommt immer mehr und früher die K<strong>in</strong>dheit abhanden. Unter K<strong>in</strong>dheit<br />

stellen wir uns das Alter der Menschen vor, <strong>in</strong> dem sie gebildet werden, <strong>in</strong> dem sie Erfahrungen<br />

sammeln, <strong>in</strong> dem sie K<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>d. K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong> heisst, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geschützten Raum aufwachsen zu<br />

dürfen, <strong>in</strong> dem Fantasie und Unbekümmertheit, Spiel und Kennenlernen der Welt möglich ist,<br />

ohne mit den Problemen und den selbstbezogenen Absichten der Erwachsenen wie Kommerz<br />

oder Egoproblemen zugeschüttet zu werden.<br />

<strong>3.</strong> K<strong>in</strong>der haben das Recht auf ihre eigene spezifische seelische Entwicklung. Diese Entwicklung<br />

wird entweder nicht unterstützt oder übermotiviert forciert, <strong>in</strong>dem die K<strong>in</strong>der immer früher<br />

zu kle<strong>in</strong>en Erwachsenen gemacht werden.<br />

4. Dies geschieht durch Intellektualisierung, Kommerzialisierung und Ents<strong>in</strong>nlichung der<br />

K<strong>in</strong>der. Anstatt dass die Erwachsenen den K<strong>in</strong>dern Räume schaffen und Erziehung gestalten,<br />

überlassen sie sie den Flatscreens, der Werbung und e<strong>in</strong>em Heer von pädagogischem Personal,<br />

das die K<strong>in</strong>der anglisiert und dann therapiert, anstatt sie im obigen S<strong>in</strong>ne zu erziehen.<br />

Mögliche Gründe<br />

1. Die Gründe dafür s<strong>in</strong>d vielzählig. E<strong>in</strong>er der Hauptgründe ist, dass die Erwachsenen ihr eigenes<br />

<strong>in</strong>neres K<strong>in</strong>d verdrängen, es vergessen oder verloren haben. Darum setzten sie K<strong>in</strong>dern<br />

immer mehr Realitäten und Themen, D<strong>in</strong>gen und Problemen aus, mit denen die K<strong>in</strong>der überfordert<br />

s<strong>in</strong>d und <strong>in</strong> ihrer Entwicklung gehemmt statt befördert werden.<br />

2. Weitere Gründe s<strong>in</strong>d: Immer weniger Freiräume, <strong>in</strong> denen die K<strong>in</strong>der mit anderen K<strong>in</strong>dern<br />

ihre Welt gestalten und entdecken können. Immer mehr K<strong>in</strong>der bewegen sich nicht oder zu<br />

wenig, werden gefahren, werden vor Bildschirme jeder Art gesetzt. Es fehlen Bezugspersonen,<br />

die außerhalb der Kle<strong>in</strong>familie leben und e<strong>in</strong> Teil des Dase<strong>in</strong>s der K<strong>in</strong>der mit gestalten.<br />

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