Touristischer Führer - Visit Gent
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1000 JAHre<br />
GeGen Den<br />
Strom<br />
Einmal Sturkopf, immer Sturkopf. Den wirklichen<br />
Charakter einer Stadt kann man nicht verleugnen.<br />
Den Strang, mit dem Kaiser Karl V. die aufständischen<br />
Einwohner 1540 zutiefst beleidigte, trägt der <strong>Gent</strong>er jetzt<br />
bei jeder Feierlichkeit stolz um den Hals.<br />
Diese Sturheit, diese Halsstarrigkeit zieht sich wie ein<br />
roter Faden durch die Geschichte der Stadt.<br />
Von 1000 bis ungefähr 1550 ist <strong>Gent</strong> eine der<br />
einflussreichsten Städte Europas. <strong>Gent</strong> ist in dieser<br />
Zeit größer als London, allerdings kleiner als Paris, der<br />
damals größten Stadt. Den 60.000 Einwohnern der<br />
Stadt im 14. Jahrhundert sind ihre Rechte sehr viel wert:<br />
Grafen und Fürsten erfahren am eigenen Leibe, dass<br />
die stolzen und aufständischen <strong>Gent</strong>er ihre erworbenen<br />
Privilegien und Freiheiten nicht ohne Weiteres aufgeben.<br />
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts geht es bergab.<br />
<strong>Gent</strong> verliert seinen Zugang zum Meer und die<br />
Bevölkerungszahl halbiert sich. Erst zwei Jahrhunderte<br />
später findet ein wirtschaftlicher Aufschwung statt.<br />
Unter holländischer Verwaltung erhält <strong>Gent</strong> eine eigene<br />
Universität und wird es dank des Kanals <strong>Gent</strong>-Terneuzen<br />
wieder Seehafen.<br />
<strong>Gent</strong> schwimmt auch damals weiterhin gegen den Strom:<br />
Im Unabhängigkeitskampf Belgiens bleiben zahlreiche<br />
Einwohner dem niederländischen Königshaus treu.<br />
Die Stadt entwickelt sich zum ersten großen industriellen<br />
Ballungsgebiet auf dem Kontinent. So entstehen hier<br />
nicht zufällig die sozialistische Bewegung und die ersten<br />
gewerkschaftlichen Verbände.<br />
Auf der Weltausstellung 1913 zeigt sich <strong>Gent</strong> von seiner<br />
besten Seite. Weil die Stadt in den beiden Weltkriegen<br />
weitgehend von Bombardierungen verschont geblieben<br />
ist, sind 1000 Jahre historisches Kulturerbe größtenteils<br />
erhalten geblieben.<br />
Das können Sie übrigens mit eigenen Augen feststellen.<br />
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