genossenschaften in bayern - Genossenschaftsverband Bayern
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Engagement für bessere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
Um den bayerischen Mittelstand gesund und leistungsstark zu halten, braucht er günstige<br />
Bed<strong>in</strong>gungen. Zahlreiche Versäumnisse und Missentwicklungen <strong>in</strong> der Politik führten <strong>in</strong> den<br />
ver gangenen Jahren dazu, dass sich die Mittelständler e<strong>in</strong>er zunehmenden Chancenungleichheit<br />
ausgesetzt sehen. H<strong>in</strong>dernisse durch Bürokratie, Bildungsdefizite und e<strong>in</strong> nachteiliges Steuer<br />
recht machen kle<strong>in</strong>en und mittleren Unternehmen das Leben schwer. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund<br />
ist es unverzichtbar, den Anliegen bayerischer Mittelständler Gehör zu verschaffen, sie<br />
wirkungsvoll zu vertreten und ihre Interessen erfolgreich durchzusetzen.<br />
»Für die Zukunft sollten seriöse<br />
Rechungslegungsvorschriften ver-<br />
abschiedet werden. Fair-Value-<br />
Vorschriften s<strong>in</strong>d nicht vertrauens-<br />
bildend, sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>vestorgetrieben<br />
und dienen nicht der Substanzerhaltung<br />
der Unternehmen.«<br />
Erhard Gschrey<br />
stv. Vorstandsvorsitzender GVB<br />
Als e<strong>in</strong> Interessenvertreter mittelständischer Unternehmen<br />
weist der GVB deutlich auf die Hürden h<strong>in</strong>, die den kle<strong>in</strong>en<br />
und mittelständischen Betrieben <strong>in</strong> den Weg gestellt werden :<br />
Während Großunternehmen im Durchschnitt zwei Prozent<br />
ihres Umsatzes für Bürokratiekosten aufwenden, s<strong>in</strong>d es bei<br />
kle<strong>in</strong>en und mittleren Unternehmen oft bis zu zehn Prozent.<br />
E<strong>in</strong> Wettbewerbsnachteil, den der GVB nicht nur für se<strong>in</strong>e Mitglieder,<br />
sondern auch für se<strong>in</strong>e mittelständischen Kunden und<br />
Partner immer wieder offen legt. E<strong>in</strong> gutes Beispiel dafür, wie<br />
sich der GVB für den Mittelstand stark macht, ist die Reform<br />
des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG). Die geplante<br />
Neuerung dieses Gesetzes sorgte beim Mittelstand für<br />
e<strong>in</strong>e tiefe Verunsicherung. In ihrer ursprünglichen Fassung<br />
hätte die Bilanzreform die Auswirkungen der <strong>in</strong>ternationalen<br />
F<strong>in</strong>anzkrise auf mittelständische Unternehmen drastisch verstärkt.<br />
Die deutliche Kritik des <strong>Genossenschaftsverband</strong>s<br />
<strong>Bayern</strong>, vertreten durch den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden<br />
des GVB, Erhard Gschrey, zeigte Wirkung : Für den<br />
Mittelstand und die Substanzerhaltung bei Unternehmen<br />
konn ten bedeutende Verbesserungen erreicht werden.<br />
54 – 55<br />
eG als Chance für den Mittelstand<br />
Dass mittelständische Betriebe sich auch unter harten<br />
Wettbewerbsbed<strong>in</strong>gungen zu helfen wissen, belegt der nicht<br />
abreißende Strom an Gründungen neuer kle<strong>in</strong>er und mittelständischer<br />
Unternehmen. Sie entstehen beispielsweise <strong>in</strong> der<br />
Hightech-Branche, den neuen Medien, im Umweltschutz und<br />
im Gesundheitssektor, kurz : überall dort, wo sich neue Nischen<br />
erfolgreich erobern lassen. <strong>Bayern</strong> steht damit an der Spitze<br />
der Gründerstatistik. Anliegen des GVB ist es dabei, die Genossenschaft<br />
als attraktive Rechtsform für mittelständische<br />
Unternehmen wieder stärker <strong>in</strong>s Bewusstse<strong>in</strong> zu rücken. Für<br />
die e<strong>in</strong>en bietet die eG als Unternehmensform dank des 2006<br />
reformierten Genossenschaftsgesetzes die ideale Lösung, um<br />
die Risiken der Selbstständigkeit abzufedern. Denn die Neuerung<br />
ermöglicht es, mit nur drei Mitgliedern e<strong>in</strong>e Genossenschaft<br />
gründen zu können. Andere nutzen die Vorteile der eG,<br />
um beispielsweise als Mitglied e<strong>in</strong>er der zahlreichen E<strong>in</strong>kaufs<strong>genossenschaften</strong><br />
die Kräfte e<strong>in</strong>er Branche zu bündeln, ohne<br />
dabei als Unternehmen selbst genossenschaftlich organisiert<br />
zu se<strong>in</strong>.<br />
Auch bei Unternehmensnachfolgen bietet das Genossenschaftswesen<br />
Hilfestellung, um mittelständische Betriebe<br />
fort zuführen und zukunftsorientiert auszurichten. Laut e<strong>in</strong>er<br />
Untersuchung des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM)<br />
stehen <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren rund 63.000<br />
kle<strong>in</strong>e und mittlere Familienunternehmen vor der Frage, wer<br />
ihren Betrieb <strong>in</strong> Zukunft weiterführen wird. F<strong>in</strong>det sich ke<strong>in</strong><br />
Nachfolger oder Hauptkapitalgeber zum Kauf e<strong>in</strong>es Unternehmens,<br />
müssen viele Betriebe für immer schließen. Als fachkundige<br />
Partner stehen an dieser Stelle auch die bayerischen<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken unterstützend bereit : Sie<br />
können hier nicht nur ihre fundierten Kenntnisse mittelständischer<br />
Bedürfnisse anwenden, sondern als Gründungsberater<br />
auch ihre eigene Erfahrung mit der Unternehmensform der<br />
Genossenschaft weitergeben.<br />
Starthilfe<br />
Um Unternehmensgründern die<br />
Rechtsform der eG als Option bei<br />
Gründungsvorhaben anzubieten,<br />
ist der GVB auf verschiedenen<br />
Existenzgründerportalen vertreten.<br />
Gründungswillige können sich im<br />
Internet unter www.gv-<strong>bayern</strong>.de<br />
sowie auf den Portalen der<br />
Bayerischen Staatsregierung<br />
www.startup-<strong>in</strong>-<strong>bayern</strong>.de und<br />
der Notarkammer <strong>Bayern</strong><br />
www.gruenderagentur-<strong>bayern</strong>.de,<br />
der Internetseite der IHK München<br />
www.muenchen.ihk.de sowie auf<br />
der Gründerseite des Deutschen<br />
Genossenschafts- und Raiffeisenverbands<br />
(DGRV) unter www.neue<strong>genossenschaften</strong>.de<br />
über die<br />
Vorzüge und die Gründungsmoda -<br />
li täten e<strong>in</strong>er eG <strong>in</strong>formieren.