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Die Welt wird Stadt - SUR Kultur

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<strong>Kultur</strong>Politik für Stuttgart und Region Ausgabe 4 Jun./Jul. 2009<br />

Wählen


DAV I D<br />

HOC K N E Y<br />

N U R<br />

N AT U R<br />

Kunsthalle Würth<br />

Schwäbisch Hall<br />

27. 4. bis 27. 9. 2009<br />

Täglich 11 bis 18 Uhr<br />

Kunsthalle Würth<br />

Lange Straße 35<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Fon +49 791 94672-0<br />

www.kunst.wuerth.com<br />

Alle Aktivitäten<br />

der Kunsthalle Würth<br />

sind Projekte der<br />

Adolf Würth GmbH<br />

und Co. KG.<br />

Zur Ausstellung ist ein<br />

Katalog im Swiridoff<br />

Verlag erschienen.<br />

Abbildung:<br />

David Hockney,<br />

Astray, 2008 (Detail)<br />

Foto: Richard Schmidt<br />

© David Hockney 2009<br />

Inhalt<br />

03 Schwerpunkt: Wählen<br />

25 Stuttgart<br />

41 und<br />

51 Region<br />

63 Kalender<br />

Editorial<br />

Liebe Sur-Leserinnen und -Leser,<br />

die Plakatflut längs der Straßen weist es: Deutschland befindet<br />

sich mitten im Superwahljahr. Gerade wurde Bundestagspräsident<br />

Horst Köhler wiedergewählt. Im Herbst sind die Bundestagswahlen<br />

anberaumt. Und wir stehen unmittelbar vor den Kommunal- und<br />

Europawahlen, die uns am 7. Juni zu den Urnen rufen.<br />

Wir als Bürger und Bürgerinnen müssen uns entscheiden zwischen<br />

Parteien und Menschen auf Listenplätzen. Wer sich die Unterlagen<br />

nicht vorher hat zuschicken lassen, darf sich in der Wahlkabine<br />

durchwursteln. Das ist gerade bei den Kommunalwahlen<br />

und ihrer Besonderheit des Kumulierens und Panachierens kein<br />

Vergnügen, umso mehr, da man von den meisten der Nominierten<br />

noch nie oder doch eher selten etwas gehört hat. Wo daher so<br />

manch ein Politiker im Vorfeld der Wahlen lediglich Aktionismus<br />

entwickelte, wussten andere auch mit Argumenten zu punkten.<br />

Insbesondere <strong>Kultur</strong>schaffende und an <strong>Kultur</strong> Interessierte orga-<br />

1


nisierten zahlreiche Veranstaltungen – Versuche, die Essenz aus<br />

Gesagtem und Geschriebenem zu gewinnen.<br />

Dabei ist eines der wichtigsten, wahlkampfbeherrschenden Themen<br />

der hiesigen Parteien nach wie vor das Bauprojekt Stuttgart<br />

21. Gegner wie Befürworter beziehen auf ihren Wahlplakaten<br />

Position. Trotz der Unterschriften, die Ministerpräsident Günther<br />

Oettinger, Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und ein<br />

Bahnvertreter am 1. April fix nach Bahnchef Hartmut Mehdorns<br />

Rücktritt unter die Finanzierungsvereinbarung zur Realisierung<br />

des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm setzten, ist das Thema nicht vom<br />

Tisch. Entsprechend halten <strong>Stadt</strong>, Land und Bahn an den Plänen<br />

zum Durchgangsbahnhof fest und noch immer hoffen die Gegner,<br />

diese zu kippen. Just diese Hoffnung brachte sogar ein parteifreies<br />

Bündnis auf den Plan, dessen Kandidaten und Kandidatinnen nun<br />

zu den Kommunalwahlen antreten. Aber auch Umwelt, Arbeitsplätze,<br />

Finanzkrise und <strong>Kultur</strong>politik stehen in den Parteiprogrammen.<br />

Und es ist bekannt, in Zeiten knapper Kassen <strong>wird</strong> gerade im<br />

Bereich der <strong>Kultur</strong> gerne zuerst gespart. Offen zugeben mag das<br />

freilich keiner so richtig.<br />

Wir von SuR haben uns für die vierte Ausgabe unseres kulturpolitischen<br />

Magazins Programme der Parteien und ihre Zielsetzungen näher<br />

angesehen, mit Vertretern aus Politik und <strong>Kultur</strong> gesprochen sowie<br />

Veranstaltungen zum Thema beleuchtet. Auch über Presse- und<br />

Meinungsfreiheit haben wir uns so unsere Gedanken gemacht.<br />

Perfekt zum Thema passt da unsere erste Podiumsdiskussion um<br />

Macht und Kunst, die wir im Rahmen des Filmfestivals Ȇber<br />

Macht« am 21. Juni durchführen (siehe dazu Seite 52). Das von<br />

»<strong>Die</strong> Gesellschafter« organisierte Festival wandert durch 120 Städte<br />

und ist noch bis 12. Juli Gast im Kommunalen Kino Esslingen.<br />

Außerdem haben wir natürlich noch zahlreiche weitere Veranstaltungen<br />

für Sie herausgepickt, die Ihnen die Monate Juni und Juli<br />

versüßen sollen. Wir wünschen Ihnen einen kritischen, wachen<br />

Geist für die Wahl, vor allem aber viel Vergnügen beim Lesen und<br />

Entdecken sowie einen herrlichen Sommer!<br />

<strong>Die</strong> Herausgeberinnen<br />

Eva Maria Schlosser und Petra Mostbacher-Dix<br />

2<br />

Wählen<br />

04 Wahlfieber<br />

09 »Nicht meckern, sondern argumentieren!«<br />

12 Rollenkonflikte<br />

15 Eve & ihre Partner<br />

18 Innovative Potenziale statt Leuchttürme<br />

20 Performance statt Pershing?<br />

3


Wahlfieber<br />

Menschen, Macht und Medien<br />

Von Eva Maria Schlosser und Petra Mostbacher-Dix<br />

Fast kann sie einem leid tun: Selbst im Urlaub ist die erste Frau der<br />

Bundesrepublik vor Medien und neugierigen Blicken nicht sicher.<br />

<strong>Die</strong> Urlaubsbilder von Ischia haben wir alle gesehen: die Fotos von<br />

gemütlichen Spaziergängen im normalen Outfit mit Ehegatten erinnern<br />

gar an eigene Urlaubsbilder, ohne Pomp und Gloria. Typisch<br />

Angela Merkel eben. Und das scheint es wohl auch zu sein, was<br />

die Bundeskanzlerin ihrem Volk sympathisch macht, selbst wenn<br />

sie nicht CDU wählen und auch ihrer Politik nicht besonders viel<br />

abgewinnen können. Aber ihr Auftritt ... Der ist ein so ganz anderer<br />

wie jener ihres Vorgängers Gerhard Schröder, welcher zügig den<br />

Beinamen »Medienkanzler« bekam. Er verstand es, sich in Szene<br />

zu setzen, seine fließenden Designeranzüge, seine dicke Zigarre,<br />

sein herb-kantiges Lächeln und sein legeres Auftreten kamen<br />

einst gut an. Bis sich seine andere Seite zeigte, etwa als beleidigter<br />

Machtmensch, der den Medien nur seine Gunst gewährt, wenn er<br />

im positiven Licht erscheint. Angela Merkel hegte ehemals ebenfalls<br />

nicht nur positive Gefühle gegenüber der Presse. Aber sie hat<br />

dazu gelernt und gibt sich heute weitgehend souverän im Umgang<br />

mit ihr. Immerhin musste sie lange Zeit Kritik hinnehmen, die nicht<br />

selten unter die Gürtellinie zielte. Denn das, was Schröder hatte,<br />

ein einigermaßen attraktives Aussehen und eleganter Stil, fehlten<br />

ihr. Es gab Zeiten – insbesondere vor ihrer Wahl zur Kanzlerin –<br />

in denen kein einziges veröffentlichtes Foto von ihr nur annähernd<br />

akzeptabel war. Ein gelinde ausgedrückt wenig attraktives Äußeres,<br />

Grimassen, Unscheinbarkeit waren ihr Markenzeichen. Das hat<br />

sich nicht unbedingt geändert. Natürlich wurde sie einer »Rundumsanierung«<br />

unterzogen, Stilberater haben sich die Köpfe zerbrochen<br />

und Ergebnisse gezeitigt. Was sich aber vor allem geändert<br />

hat, ist die Einstellung der Öffentlichkeit zu Merkels Erscheinungsbild<br />

und Person. Angela »Angie« Merkel steht für Bescheidenheit,<br />

Intelligenz, Sachlichkeit und Ehrlichkeit. Ihre Gegner werfen ihr<br />

schlimmstenfalls Unentschlossenheit, zu viel Kompromissbereit-<br />

4<br />

schaft und Mangel an Durchsetzungskraft vor. Den Glanz, den<br />

der neue amerikanische Präsident Barack Obama ausstrahlt, der<br />

sämtliche gute Eigenschaften einschließlich blendendem Aussehen<br />

und Charisma in sich zu vereinen scheint, <strong>wird</strong> sie nie ausstrahlen.<br />

Merkel-Biograf Gerd Langguth sagte dazu in der NDR-Sendung<br />

»Zapp«: »Man kann sagen sogar, dass ihre Nichtinszenierung ihre<br />

Inszenierung ist.«<br />

Merkel der Medienstar<br />

Trotzdem oder gerade deshalb<br />

wurde sie langsam<br />

aber beharrlich zum Medienstar.<br />

Auch die sogenannte<br />

Bildungsreise, die von den<br />

meisten Politikern selbst aus<br />

den eigenen Reihen sowie<br />

den Medien als Farce betrachtet<br />

wurde und die die<br />

Kanzlerin auch nach Stuttgart<br />

zur Realschule Ostheim<br />

führte, hinterließ einen nicht<br />

zu unterschätzenden Eindruck<br />

bei den Besuchten.<br />

Schüler und Schülerinnen<br />

genauso wie Lehrkräfte und<br />

Medienvertreter waren angetan von ihrer Natürlichkeit. Merkel genoss<br />

das Bad in der Schülermenge und stand allen Rede und Antwort.<br />

Das kommt an. Auch bei den Medien. Im April diesen Jahres<br />

stellten die Meinungs- und Wahlforscher von Infratest dimap und<br />

die Redakteure des Medienbeobachters PressWatch fest: »Merkel<br />

dominiert die politischen Medien«. Grundlage der Untersuchung<br />

waren »alle relevanten Beiträge der 20 großen Tageszeitungen und<br />

von zehn Nachrichtensendungen aus dem Monat März 2009«. Das<br />

Ergebnis: Platz 1 nimmt bei fast allen Themen Angela Merkel ein.<br />

Auf Platz 2 liegt übrigens Peer Steinbrück (SPD) mit rund zwei<br />

Drittel weniger Präsenz. Inwieweit die Auswertung eines einzigen<br />

Monats aussagekräftig ist, ist allerdings fraglich. Nichtsdestotrotz<br />

5


ist das Thema »Angela Merkel als Medienstar« im Internet, in<br />

Zeitungen und Zeitschriften präsent. Ob dies die kommende Bundestagswahl<br />

im September beeinflussen und die Wahlberechtigten<br />

zurück an die Urnen bringen <strong>wird</strong>, sei ebenso dahin gestellt.<br />

Verdrossen von Parteipolitik<br />

Wird doch längst landauf, landab mehr oder weniger hysterisch<br />

über Politikverdrossenheit, vor allem eine daraus resultierende<br />

Parteiverdrossenheit diskutiert. Der Begriff wurde bereits 1992<br />

von der Gesellschaft für Deutsche Sprache zum Wort des Jahres<br />

gekürt und bezeichnet die negative Einstellung der Bürger zu politischen<br />

Aktivitäten und Strukturen. Sind die Deutschen tatsächlich<br />

so desinteressiert an Politik? Nimmt die sogenannte Partizipation<br />

am politischen Prozess ab? <strong>Die</strong> Daten zeigen, dass vor allem bei<br />

den großen Volksparteien die Mitgliederzahlen seit den 90er Jahren<br />

kontinuierlich sinken und die Stammwähler mehr und mehr zu<br />

Wechselwählern werden. Politikwissenschaftler sehen viele Gründe<br />

dafür: nicht eingehaltene Wahlversprechen, das Eigeninteresse und<br />

die fehlende Volksnähe mancher Politiker, undifferenzierte Parteiprogramme,<br />

die sich inhaltlich annähern, mangelnde politische Bildung<br />

vor allem unter Jugendlichen und nicht zuletzt die verkrustete<br />

Parteiendemokratie – Kandidaten innerhalb der Parteien dürfen nur<br />

von denselbigen aufgestellt werden – sowie das Fehlen von basisdemokratischen<br />

Elementen.<br />

Das wirkt sich auf die Wahlbeteiligung aus. <strong>Die</strong> war bei der Bundestagswahl<br />

2005 mit 77,7 Prozent auf einem der niedrigsten<br />

Stände seit 1949. Noch weniger Wähler wurden von den Landtags-<br />

oder Kommunalwahlen an die Urnen gelockt. Bei den Gemeinderatswahlen<br />

2004 machten von wahlberechtigten Baden-Württembergern<br />

nur noch knapp 52 Prozent ihre Kreuze auf den Stimmzetteln<br />

– da half auch nicht, dass Kommunal- und Europawahl<br />

zusammengelegt wurden. Mit zunehmender Gemeindegröße nahm<br />

die Wahlbeteiligung gar ab: Während in Gemeinden mit 1000 Einwohnern<br />

nahezu 70 Prozent der Einwohner wählten, waren es in<br />

den größeren Städten durchschnittlich 45 Prozent. Stuttgart bildete<br />

eine Ausnahme mit 49 Prozent.<br />

6<br />

Im Wahlkampf 2.0<br />

Auch am 7. Juni sollen 375 Millionen Europäer, darunter 7,7 Millionen<br />

Baden-Württemberger die Abgeordneten für das Europaparlament<br />

wählen. <strong>Die</strong> Bürger im Ländle dürfen zudem ihre Gemeinde-<br />

oder <strong>Stadt</strong>räte sowie ihre Regionalparlamentarier bestimmen. Und<br />

wieder schlagen die Forscher Alarm: <strong>Die</strong> schlechteste Wahlbeteiligung<br />

aller Zeiten drohe, weil dieser Tag bei vielen noch nicht im<br />

Bewusstsein angekommen sei. Immerhin, bisher profitierte die<br />

Europawahl, deren Beteiligung seit den ersten Direktwahlen 1979<br />

mit rund 53 Prozent stets deutlich geringer war als bei Bundestagswahlen,<br />

von der Zusammenlegung.<br />

<strong>Die</strong> Kandidatinnen und Kandidaten wissen um die Notwendigkeit<br />

der Mobilisierung von Wählerschichten, gerade auch der jungen.<br />

Also tun sie es Barack Obama nach und tummeln sich in einem<br />

Medium, das vor allem den Jungwählern zugeschrieben <strong>wird</strong>:<br />

dem Internet. Mit den Wahlen 09 hat auch der Wahlkampf 2.0 in<br />

Deutschland Einzug gehalten – in verschiedensten Varianten. So<br />

starteten die jungen Bundestagsmitglieder Andreas Scheuer (CDU),<br />

Carsten Schneider (SPD), Florian Toncar (FDP), Michael Leutert<br />

(<strong>Die</strong> Linke) und Nicole Maisch (Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen) mit dem<br />

öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Phönix das Projekt »MdB<br />

2.0«, in dem Politiker jeglicher Couleur bloggen oder über den<br />

eigenen Wahlkampf, das Leben aus dem Koffer oder andere mehr<br />

oder weniger wissenswerte Fakten eines Politikerdaseins berichten.<br />

Auch das Internetforum Facebook haben mittlerweile einige Politiker<br />

entdeckt – etwa Außenminister Frank-Walter Steinmeier –, auf<br />

Youtube haben die Parteien eigene Kanäle eingerichtet, und Vertreter<br />

von CDU, SPD, FDP und Grünen sind kräftig am Zwitschern,<br />

Verzeihung, am Microbloggen in Twitter. Dort sammelt etwa der<br />

SPD-Generalsekretär Hubertus Heil sogenannte »Follower« genauso<br />

wie der fiktive Parlamentarier Jakob Mierscheid. Mierscheid ist<br />

die Kreatur eines Spaßvogels, auch »muentefering« gilt als gut gemachte<br />

Fälschung. Was zeigt, dass mancher zwitschernde Politiker<br />

falsch sein kann. Echt indes twittern Reinhard Bütikofer, Grünen-<br />

Spitzenkandidat zur Europawahl, oder Volker Beck, parlamentarischer<br />

Geschäftsführer der Grünen. »Twitter kann durch URL-Einbindung<br />

die Kommunikationskraft von Homepages und Blogs verstärken«,<br />

ist er überzeugt. <strong>Die</strong> meisten Videos der Kanzlerin seien<br />

7


zum Gähnen, es sei klassische Top-down-Kommunikation, die das<br />

Kanzleramt da mache. »Diskussionsfreudigkeit und -offenheit geht<br />

anders«, erklärt er. <strong>Die</strong> Nutzung der neuesten Instrumente brächte<br />

einen Imagevorteil: Man sei auf der Höhe der Zeit, Kommunikationsavantgarde.<br />

Beck: »Internet hat eine reale Bedeutung für eine<br />

bestimmte, gut ausgebildete, technikaffine und diskussionsfreudige<br />

Gruppe.« Von allen Parteien sind es denn auch die Grünen, die auf<br />

das Internet als »ein zentraler Bestandteil unseres Wahlkampfes«<br />

setzen. So erklärt es, Robert Heinrich, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Onlinekampagnen-Macher. Dass Twittern wie Netz auch<br />

unerwünschte Nebenwirkungen haben können, zeigte sich bei der<br />

Bundespräsidentenwahl: weil ein Abgeordneter gezwitschert hatte,<br />

stand das offizielle Wahlergebnis schon im Internet, bevor es im<br />

Plenum verkündet wurde.<br />

Konkret <strong>wird</strong>’s lokal<br />

Wie wahlentscheidend jedoch solcherlei ist, <strong>wird</strong> sich weisen, immerhin<br />

sind Kommunalwahlen nach wie vor hauptsächlich Persönlichkeitswahlen.<br />

Auf wahl.de jedenfalls gibt es ein Monitoring<br />

der twitternden Politiker aller Parteien auf Kommunal-, Landes-,<br />

Bundes- und Europa-Ebene, und das zeigt, dass die Zahlen der<br />

»Follower« mancher Kandidaten stetig steigen. Im Worldwideweb<br />

ist aber auch zu erfahren, was viele Bürger empfinden, nämlich<br />

dass der Politik das Demokratieverständnis abhanden gekommen<br />

sei. Und hier geht es nicht um die große Bundes- oder gar Europapolitik,<br />

sondern da <strong>wird</strong> es oft ganz konkret und lokal. So fühlen<br />

sich in Stuttgart etwa viele Bürger bei den Themen Stuttgart<br />

21 oder Wasser, also der Vermietung des Wassernetzes und dessen<br />

Rücklauf, ausgeschlossen. Bei der Verwandlung des einstigen Ambo-Kinos<br />

zum »<strong>Kultur</strong>zentrum Film und Theater«, wie es nun im<br />

Wahlkampf von vielen Parteien gefordert <strong>wird</strong>, soll das anders sein.<br />

»Derzeit sind wir am Vorsondieren, arbeiten mit Hochdruck daran,<br />

wie es mit Umschichtungen finanziert werden könnte, sprechen<br />

mit Sachverständigen und Partnern,« sagt <strong>Kultur</strong>bürgermeisterin<br />

Susanne Eisenmann. »Dann werden wir natürlich die späteren Nutzer<br />

mit einbeziehen und deren Bedürfnisse abfragen. Sie müssen ja<br />

darin arbeiten.« Das klingt wie ein Versprechen.<br />

8<br />

»Nicht meckern, sondern argumentieren!«<br />

Ein Gespräch mit Kurt-Jürgen Maaß über »<strong>Kultur</strong> wählen«,<br />

den »Fünften Rat« und die Stuttgarter <strong>Kultur</strong>politik<br />

Kurt-Jürgen Maaß war von Juni<br />

1998 bis Juli 2008 Generalsekretär<br />

des Instituts für Auslandsbeziehungen<br />

sowie He rausgeber der<br />

Zeitschrift »<strong>Kultur</strong>austausch«.<br />

Er ist Sachkundiger Bürger«<br />

im Ausschuss für <strong>Kultur</strong> und<br />

Medien des Stuttgarter Gemeinderats,<br />

Honorarprofessor<br />

an der Universität Tübingen und<br />

Mitglied der <strong>Kultur</strong>initiative »Der<br />

Fünfte Rat«. <strong>Die</strong>ser organisierte<br />

zu den Kommunalwahlen Anfang<br />

Mai im Württembergischen<br />

Kunstverein eine Podiumsdiskussion unter dem Titel »<strong>Kultur</strong><br />

Wählen« mit den kulturpolitischen Sprechen der Parteien im<br />

Gemeinderat.<br />

Herr Maaß, wann wurde Ihre Initiative »Der Fünfte Rat« ins Leben gerufen<br />

und mit welchem Ziel?<br />

Es war, glaube ich, im Jahr 2002, als mehrere sachkundige Bürger<br />

im Ausschuss für <strong>Kultur</strong> und Medien des Stuttgarter Gemeinderates<br />

– das waren Herr Milow, Herr Joly und ich – von einer Sitzung<br />

so frustriert waren, dass wir uns bei einem Treffen danach gesagt<br />

haben: Entweder wir treten von unseren Ämtern als sachkundige<br />

Bürger zurück, oder wir schaffen uns intern ein neues Forum, auf<br />

dem wir grundsätzlicher diskutieren können. Wir haben dann weitere<br />

»<strong>Kultur</strong>menschen« hinzugewinnen können und treffen uns<br />

seitdem jeden Monat an einem festen Abend, um aktuelle Fragen<br />

und grundsätzliche kulturpolitische Probleme zu diskutieren.<br />

9


Woher kommt der Name?<br />

Wir sind seinerzeit davon ausgegangen, dass es einen Gemeinderat,<br />

einen Regionalrat, einen Kunstbeirat und einen »Geheimrat«, dessen<br />

kulturpolitische Beschlüsse wir immer aus der Zeitung erfahren<br />

haben, gibt – deshalb haben wir uns »Der Fünfte Rat« genannt.<br />

Was war bei der Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl 2009 das Ziel?<br />

<strong>Kultur</strong>politik ist bei der Gemeinderatswahl normalerweise gar kein<br />

Thema. Wir wollten wenigstens anbieten, dass die Wähler es in<br />

ihre Entscheidung einbeziehen können.<br />

Haben Sie selbst aus den Diskussionsbeiträgen der Teilnehmer neue<br />

Erkenntnisse bezüglich der Stuttgarter <strong>Kultur</strong>politik gewinnen können?<br />

Ja – ich persönlich habe vor allem gelernt, dass die Interkultur und<br />

die kulturellen Aspekte der Integration von Migranten in Stuttgart<br />

noch immer nicht das ihnen eigentlich zukommende richtige Gewicht<br />

haben. Eine weitere Erkenntnis war für mich, dass es bei<br />

den Parteien noch kein richtiges »Konzept« für den Krisenfall gibt,<br />

dass nämlich im <strong>Kultur</strong>bereich wegen der allgemeinen Finanz- und<br />

Haushaltskrise Einsparungen erforderlich sein werden. Das Stichwort<br />

»Evaluation« löst bei vielen Gemeinderäten immer noch eher<br />

Zurückhaltung aus. Hier werden wir in der nächsten Legislaturperiode<br />

sicherlich neue und heftige Auseinandersetzungen bekommen.<br />

Ein großes Thema scheint die Rolle des <strong>Kultur</strong>ausschusses zu sein, der<br />

nicht genügend mit einbezogen <strong>wird</strong> in die politischen Entscheidungen.<br />

Wie sehen Sie das?<br />

Der Ausschuss trifft sich zu selten und ist für die »große <strong>Stadt</strong>politik«<br />

eher irrelevant. <strong>Die</strong> wahren Entscheidungen werden häufig ja<br />

gar nicht im <strong>Kultur</strong>ausschuss getroffen, sondern kommen »fertig«<br />

dort an. Ich habe inzwischen einsehen müssen, dass nach der Konstruktion<br />

des Stuttgarter Gemeinderates die Grundsatzdiskussionen<br />

nicht im <strong>Kultur</strong>ausschuss geführt werden sollen. <strong>Die</strong> sachkundigen<br />

Bürger treffen sich aber inzwischen immer vor den Sitzungen des<br />

Ausschusses, und dort geht es oft sehr viel grundsätzlicher zu als<br />

im Ausschuss selbst.<br />

Sie selbst sind ja ein »<strong>Kultur</strong>mensch«. Was ist für Sie in Stuttgart das<br />

größte Ärgernis und wo liegen die Stärken der hiesigen <strong>Kultur</strong>politik?<br />

<strong>Die</strong>s <strong>wird</strong> Sie wundern: ich habe gar kein »großes« Ärgernis –<br />

kleine gibt es allerdings schon. Stuttgart hat ein in der Bundesrepublik<br />

Deutschland einmaliges, auch qualitativ in großen Teilen<br />

hochwertiges <strong>Kultur</strong>programm. Es ist eine der Stärken der hiesigen<br />

<strong>Kultur</strong>politik, dass nach wie vor so viel Geld für die <strong>Kultur</strong> vorhanden<br />

und die Szene so breit aufgestellt ist, dass auch moderne Entwicklungen<br />

Raum finden und dynamische Impulse geben: Kunst,<br />

Theater, Tanz, Musik. Was mir persönlich noch gefällt, ist der breite<br />

Rekrutierungsprozess für Führungskräfte in der <strong>Kultur</strong>: Es <strong>wird</strong><br />

immer bundesweit gesucht, es kommen völlig neue Köpfe hierher<br />

und bringen frischen Wind, neue Ideen, Kreativität und Innovation.<br />

Ich nenne als Beispiele nur Marion Ackermann, Hasko Weber, Brigitte<br />

Dethier. Hoffen wir darauf, dass es so bleibt.<br />

Was empfehlen Sie den <strong>Kultur</strong>politikern?<br />

Suchen Sie öfter das direkte Gespräch mit den interessierten Bürgern<br />

– es lohnt sich! Nicht meckern, sondern argumentieren!<br />

Und den <strong>Kultur</strong>schaffenden?<br />

Plattformen für Gespräche mit <strong>Kultur</strong>politikern suchen und nutzen!<br />

Klug argumentieren – Qualität statt Quantität!<br />

Fragen: Eva Maria Schlosser<br />

www.kulturwaehlen.de<br />

10<br />

11


Rollenkonflikte<br />

Was kommunale <strong>Kultur</strong>politikers wollen<br />

Für Ex-Politiker Richard von Weizsäcker ist sie lebensnotwendige<br />

Frischluft, für Dirigent Daniel Barenboim das Instrument zur<br />

Gesellschaftsverbesserung: <strong>Kultur</strong>. <strong>Die</strong> Lebensqualität einer <strong>Stadt</strong><br />

<strong>wird</strong> nicht zuletzt durch das Angebot an Kunst, Musik, Tanz oder<br />

Theater bestimmt. Und hier haben die Gemeinderatsmitglieder, die<br />

am 7. Juni gewählt werden, ein Wörtchen mitzureden, zumindest<br />

jene, die etwas beschließen dürfen. Derzeit hat Stuttgart fünf beschließende<br />

Ausschüsse. Der Ausschuss für <strong>Kultur</strong> und Medien<br />

(AKM) gehört nicht dazu, er berät lediglich den Gemeinderat und<br />

gibt Stellungnahmen ab. Dort sitzen Fraktionsvertreter von CDU,<br />

SPD, FDP, der Grünen und Freien Wähler, als nicht stimmberechtigte<br />

Mitglieder Vertreter der <strong>Stadt</strong>verwaltung sowie 20 sachkun-<br />

12<br />

dige Bürger. So weit die Rollenverteilung, die nicht jedem behagt.<br />

Nicht nur einige der kulturpolitischen Sprecher der Fraktionen monieren,<br />

dass der <strong>Kultur</strong>ausschuss vom Gemeinderat über Anstehendes<br />

nicht rechtzeitig oder gar erst im Nachhinein informiert <strong>wird</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Ratschläge des <strong>Kultur</strong>ausschusses sollten im Verwaltungsausschuss<br />

ernst genommen und bereits in Planungsprozessen genutzt<br />

werden, betont Monika Wüst von der SPD-Fraktion auf »kulturwaehlen.de«.<br />

Ihr Kollege von der CDU-Fraktion, Jürgen Sauer, aber ist auch<br />

im beschließenden Verwaltungsausschuss und betont, dass dort<br />

den Beratungen mit den Sachverständigen und deren Votum großes<br />

Gewicht beigemessen werde. »Wenn der <strong>Kultur</strong>ausschuss ein<br />

beschließender wäre, dürften die sachkundigen Bürger nicht dabei<br />

sein, weil sie nicht gewählt sind«, so Sauer. Das sieht Michael<br />

Kienzle von den Grünen anders. Er findet, dass ein beschließender<br />

Ausschuss für <strong>Kultur</strong> und Medien nötig und richtig wäre. Dazu<br />

würde er sich darin – wie im Städtebauausschuss – externe, also<br />

nicht in Stuttgart arbeitende Mitglieder wünschen. »<strong>Die</strong> Beschlüsse<br />

des AKM müssten zumindest dieselbe Verbindlichkeit wie die<br />

Beschlüsse der Bezirksbeiräte haben«, so Kienzle. »Vorgängige<br />

Beratung, bei Ablehnung nochmalige Befassung durch den Verwaltungsausschuss.<br />

Es muss eine verbindliche Geschäftsordnung her.«<br />

Das Damoklesschwert aber, das über der <strong>Kultur</strong> schwebt, ist ein<br />

finanzielles. CDU-<strong>Stadt</strong>kämmerer Michael Föll will, so heißt es,<br />

nach der Kommunalwahl Kürzungen von zehn Prozent im <strong>Kultur</strong>haushalt<br />

vornehmen. Und dann muss evaluiert werden, welche<br />

<strong>Kultur</strong> zu fördern ist. Dass Kriterien im AKM entwickelt werden<br />

müssen, darüber sind sich alle fünf kulturpolitischen Sprecher einig.<br />

Doch wie die aussehen könnten, ist offen. Man müsse sehen,<br />

welche Institutionen sich überholt hätten, so von Stein. Sauer führt<br />

Kriterien wie Auslastung, erwirtschafteter Eigenanteil, Sponsorenleistung,<br />

Kinder- und Jugendprogramm und Anzahl der Eigenproduktionen<br />

an. Kienzle wiederum möchte externe Experten miteinbezogen<br />

wissen. »Bei Einsparungen darf nicht überall mal so zehn<br />

Prozent gekürzt werden«, sagt er. Kompetentes Zuwendungscontrolling<br />

sei nötig, <strong>Kultur</strong>förderung aus Steuermitteln müsse Qualität<br />

nachhaltig fördern.<br />

13


Für alle kulturpolitischen Sprecher ist die Sicherung des Kommunalen<br />

Kinos und der freien Theater im einstigen Ambo wichtig, für<br />

den Grünen im Speziellen auch die Sicherung bewährter Einrichtungen<br />

wie der Rosenau, der Volkshochschule (VHS) sowie einiger,<br />

mittlerweile an der Armutsgrenze arbeitender Privattheater. Auch<br />

junge experimentelle Initiativen will er fördern, vor allem, wenn<br />

sie in interimistisch genutzten Räumen arbeiten; die Wagenhalle<br />

als <strong>Stadt</strong>brachen-Spielort müsse bleiben.<br />

Jürgen Sauer will sich für das geplante Mobilitäts-Erlebniszentrum<br />

an der Mercedesstraße einsetzen und lobt die just initiierten Innovationsfonds<br />

zur Förderung von Musik und Literatur, die wohl bereits<br />

seit geraumer Zeit in der Schublade im <strong>Kultur</strong>amt lagen. Sie<br />

sicherten die Vielfalt des kulturellen Angebots. Er will zudem einen<br />

»Feuerwehrtopf« beim <strong>Kultur</strong>amt – für die notwendige Flexibilität<br />

bei der Förderung kurzfristig zu entscheidender <strong>Kultur</strong>projekte.<br />

Wüst wiederum setzt auf die Weiterentwicklung des städtischen<br />

Museumspädagogischen <strong>Die</strong>nsts und mehr <strong>Kultur</strong>angebote in den<br />

<strong>Stadt</strong>teilen. Das Popbüro Region Stuttgart liegt ihr am Herzen sowie<br />

bessere Rahmenbedingungen für Live-Entertainment. Kauderer<br />

geht es um eine undefinierte Vielfalt und orientiert sich zunächst an<br />

der gesamtstädtischen Haushaltslage. Auch Rose von Stein bleibt<br />

wage, will aber nicht die Bezuschussung kultureller Institutionen<br />

durch die Finanzkrise eingeschränkt wissen.<br />

Petra Mostbacher-Dix<br />

14<br />

Eve & ihre Partner<br />

Wie Eu-Förderung Kunst beeinflusst<br />

Sie bringen die wenigsten<br />

Wähler auf Trab: die Europawahlen.<br />

Brüssel ist<br />

weit weg, Straßburg zwar<br />

etwas näher, doch so<br />

mancher weiß nicht, was<br />

die Europäische Union<br />

mit ihm zu tun hat. Mehr,<br />

als er denkt! In einigen<br />

Bereichen bestimmt die EU bis zu 80 Prozent der nationalen Gesetzgebung.<br />

Was der eine als Bürde sieht, ist für den anderen eine<br />

Chance. Etwa in der <strong>Kultur</strong> sind manche Museen oder Ausstellungsmacher<br />

froh, dass es Förderprogramme in Brüssel gibt, die<br />

die Budgets gerade in Krisenzeiten aufbessern. Über das spartenübergreifende<br />

Programm »<strong>Kultur</strong> 2000«, das für die Jahre 2007 bis<br />

2013 von den EU-Politiken mit einem Etat von 400 Millionen Euro<br />

aufgelegt wurde, werden Projekte aller künstlerischer Bereiche gefördert,<br />

die von kooperierenden kulturellen Institutionen aus mindestens<br />

drei teilnahmeberechtigten Ländern – das sind EU-Staaten<br />

oder Anwärterländer auf EU-Mitgliedschaft – organisiert werden.<br />

<strong>Die</strong> spezifischen Ziele des Programms lauten, die grenzüberschreitende<br />

Mobilität von Menschen, die im <strong>Kultur</strong>sektor arbeiten, zu<br />

unterstützen, ebenso die »transnationalen Verbreitung von Kunstwerken<br />

sowie kulturellen und künstlerischen Erzeugnissen« und<br />

schließlich den interkulturellen Dialog zu fördern. Bei den generellen<br />

<strong>wird</strong> nicht nur betont, dass man die kulturelle und sprachliche<br />

Vielfalt der Union, die Kreativität sowie das Bewusstsein für ein europäisches<br />

<strong>Kultur</strong>erbe stärken wolle, sondern <strong>Kultur</strong> als Mittel der<br />

Integration und zur Bekämpfung sozialer Ausgrenzung sieht.<br />

Hehre Ziele – und auch die Summen lesen sich gut. So kann bei<br />

kleineren Kooperationsvorhaben mit mindestens drei EU-Ländern<br />

der Zuschuss mindestens 50.000 Euro und maximal 200.000 Euro<br />

für den gesamten Förderzeitraum von bis zu 24 Monaten betragen.<br />

15


Jeweils zu Jahresbeginn verschickt die Union die Aufforderung,<br />

Projektvorschläge einzureichen; eine Jury besetzt aus Experten, die<br />

durch die Mitgliedsländer bestimmt wurden, prüft die Einreichung<br />

und vergibt Punkte. Das Ergebnis <strong>wird</strong> dem Europäischen Parlament<br />

vorgelegt, das wiederum sein Votum zur Beschlussfassung an<br />

die Europäische Kommission reicht.<br />

Eine Hürde freilich ist, entsprechende Partner in anderen Ländern<br />

zu finden, die ein bestimmtes Ausstellungs- oder <strong>Kultur</strong>projekt mitmachen<br />

wollen. <strong>Die</strong> Möglichkeit, die klammen Kommunalkassen<br />

aufzufüllen, indem man auf ein Projekt aufspringt, das man sonst<br />

nie ausgestellt hätte? Ein Museumsmann, der nicht genannt werden<br />

will, bejaht. Immer häufiger würden Ausstellungen nach Förder-<br />

oder Kooperationsmöglichkeiten konzipiert statt nach eigenem<br />

Gusto oder Museumsprofil. »Ich bekomme häufig solche Anfragen<br />

auf Kooperationen, manchmal sogar kurzfristig, weil jemand gemerkt<br />

hat, dass das Abgabedatum naht«, sagt auch Jean-Baptiste<br />

Joly, Leiter der Akademie Schloss Solitude. »Aber es macht keinen<br />

Sinn mitzumachen, wenn es nicht in das Programm oder den Zeitplan<br />

passt. Man sucht sich zuerst sein eigenes Thema und schaut,<br />

ob es für Kooperationen taugt.«<br />

Aus Geldnot auf den Brüsseler Zug zu springen ist auch laut Susanne<br />

Bornemann vom Cultural Contact Point (CCP) Germany eines<br />

der schlechtesten Motive, um einen EU-Antrag zu stellen. »Dann<br />

hat man schon verloren. Hier ist natürlich ein unglaublicher Bazar<br />

entstanden, bei dem händeringend nach dritten Partnern gesucht<br />

<strong>wird</strong>.« Der Markt ginge jetzt los, die CCPs – sie wurden in allen<br />

EU-Ländern eingerichtet – hätten eine Partnersuchdatenbank für<br />

Projekte installiert. Anfang März 2009 ging nun die neue elektronische<br />

Plattform EVE (Espace Virtuel d‘Echange) der Generaldirektion<br />

Bildung und <strong>Kultur</strong> online. <strong>Die</strong> noch im Aufbau befindliche<br />

Datenbank informiert über geförderte Projekte innerhalb der EU-<br />

Programme für <strong>Kultur</strong>, Bildung, Jugend und Bürgerschaft.<br />

Bornemann informiert seit 1998 über die Bonner <strong>Kultur</strong>-Kontaktstelle<br />

deutsche <strong>Kultur</strong>einrichtungen zu EU-Programmen und berät<br />

über Förderanträge. Sie höre mittlerweile schon am Klingeln, ob<br />

da jemand von einer Kommune angesetzt wurde, Geld heranzuschaffen.<br />

»Dann werden Ideen ausgeschwitzt, die unglaublich regi-<br />

16<br />

onal sind. Damit hat man keine Chance. Ein besseres Motiv ist es,<br />

für die EU zu brennen.«<br />

Zumal die Projektpartner längst Geld mitbringen müssen. Der<br />

Hauptantragsteller muss 50 Prozent ko-finanzieren, der Finanzbeitrag,<br />

den die Mitorganisatoren in Eigenmitteln oder verbindlich zugesagten<br />

Drittmitteln bringen müssen, beläuft sich auf mindestens<br />

fünf Prozent des Gesamtbudgets. »Früher reichte eine Unterschrift<br />

in blauer Tinte, die fünf Prozent wurden später in das Programm<br />

eingebaut, um Proforma-Kooperationen zu unterbinden«, so Bornemann.<br />

»Mitunter muss auch vorfinanziert werden.« <strong>Die</strong> Bonner<br />

<strong>Kultur</strong>-Kontaktfrau glaubt indes, dass mittlerweile die Antragsteller<br />

nicht durch das Geld, sondern den Wunsch, mit anderen Europäern<br />

zu kooperieren, motiviert sind. (pam)<br />

www.ccp-deutschland.de<br />

Chance für Nachwuchswissenschaftlerinnen mit Kind<br />

Schlieben-Lange-Programm erleichtert Wiedereinstieg<br />

Meist versuchen es engagierte Gleichstellungsbeauftragte an die<br />

Frau zu bekommen: Noch ist das durch den Europäischen Sozialfond<br />

mitfinanzierte Schlieben-Lange Programm wenig bekannt.<br />

Benannt nach der Romanistin Brigitte Schlieben-Lange, die mit 27<br />

Jahren promovierte, vier Kinder großzog und nur 57-jährig verstarb,<br />

richtet es sich an Frauen mit Kind, die wieder in den Beruf einsteigen<br />

und an der Universität promovieren oder habilitieren möchten.<br />

Mit den Stipendien will man mehr Frauen zu wissenschaftlichen<br />

Karrieren ermutigen. Noch gibt es wenige Professorinnen an den<br />

Universitäten. Im Land betrug der Anteil im Jahr 2006 13,3 Prozent.<br />

Auch an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste gibt<br />

es kaum weibliche Lehrkräfte, meint Monika Nuber. <strong>Die</strong> zweifache<br />

Mutter erhielt als erste Künstlerin im Ländle das Schlieben-Lange-<br />

Stipendium: Sie lehrt derzeit an der Stuttgarter Kunstakademie zum<br />

Thema „Zeichnung und ihre intermediale Erweiterung“. (eva)<br />

www.mwk.baden-wuerttemberg.de/service/foerderprogramme/<br />

hochschulen


Innovative Potenziale statt Leuchttürme<br />

Iris Dressler, Direktorin des Württembergischen Kunstvereins,<br />

spricht über kluges Wirtschaften, transparente Haushaltspolitik<br />

und den Einfluss von Akquise auf die Programmarbeit.<br />

Sind Drittmittel eine sinnvolle Finanzspritze oder überflüssige Bürokratie?<br />

<strong>Kultur</strong>arbeit bedeutet für mich,<br />

neue Wege der Kommunikation<br />

und Zusammenarbeit zwischen<br />

der Institution, den Künstlern und<br />

den Öffentlichkeiten zu erproben.<br />

Es geht darum, Freiräume, auch<br />

für schwer vermarktbare künstlerische<br />

Praktiken zu schaffen; die<br />

Reibung erzeugen oder gängige<br />

Formen der Kunst überschreiten.<br />

All dies braucht ein Höchstmaß<br />

an Unabhängigkeit, und das<br />

muss durch öffentliche Subventionen<br />

garantiert werden. Kunst<br />

bringt neue Denk- und Sichtweisen<br />

bezüglich der <strong>Welt</strong> in der wir leben, leben werden und leben<br />

möchten, hervor. Sie produziert damit einen gemeinschaftlichen<br />

Mehrwert. Das Problem an öffentlichen Drittmitteln ist weniger<br />

die Bürokratie. Schließlich geht es um öffentliche Gelder, die<br />

transparent und maßstäblich eingesetzt werden sollen. Dass die<br />

bürokratischen Strukturen der <strong>Kultur</strong>förderung dringend einer<br />

Revision und Ausdifferenzierung hinsichtlich der heterogenen<br />

Produktionsweisen der Kunst bedürfen, steht dabei auf einem<br />

anderen Blatt. Doch viel wichtiger ist es, dass die <strong>Kultur</strong>politik<br />

aufhört, ihre Vergabepolitiken zunehmend auf irrationale Quoten,<br />

vermeintliche »Leuchttürme« und Tourismuseffekte zu fokussieren.<br />

Sie sollte sich deutlich vom privaten <strong>Kultur</strong>sponsoring unterscheiden<br />

und für die Freiheit, innovativen Potenziale und gesellschaftlichen<br />

Effekte der Kunst stehen.<br />

18<br />

<strong>Kultur</strong> ist Ländersache. Stiehlt sich der Staat aus der Verantwortung,<br />

wenn er Drittmittel fordert?<br />

Drittmittel sind bei uns zum allergrößten Teil öffentliche Mittel –<br />

der Region, des Bundes, der EU und anderer Staaten – und das ist<br />

auch gut so. Drittmittel sind allerdings immer projektbezogene und<br />

zutiefst unsichere Gelder, von denen unser Programm jedoch immer<br />

stärker abhängt, da die institutionelle Förderung trotz erheblich<br />

steigender Kosten seit Jahren stagniert, und somit auf indirektem<br />

Wege Jahr für Jahr schrumpft. Das heißt, die Bedingungen der<br />

kontinuierlichen institutionellen Strukturen werden immer prekärer,<br />

da diese zudem ausdrücklich nicht durch Drittmittel finanziert werden.<br />

So kann sich der Kunstverein zum Beispiel keine feste Stelle<br />

für die Vermittlungsarbeit, geschweige denn eine Pressestelle<br />

leisten. Was mit den direkten oder indirekten Kürzungen institutioneller<br />

Förderungen außerdem einhergeht – und das ist auch kulturpolitisch<br />

unvernünftig – ist, dass damit auch die Möglichkeiten,<br />

Drittmittel zu akquirieren, eingeschränkt werden. Denn die verlangen<br />

immer einen bestimmten Anteil – zwischen 10 bis 50 Prozent<br />

– an Eigenmittel: Je weniger Eigenmittel ich habe, desto weniger<br />

Drittmittel bekomme ich auch. Früher war es bei einigen Förderprogrammen<br />

möglich, die vielen unbezahlten Arbeitsstunden als<br />

Eigenanteil geltend zu machen, was schon allein deshalb wichtig<br />

war, um das Ausmaß dieser Leistungen aufzuzeigen und ihnen einen<br />

Wert beizumessen. <strong>Die</strong>s ist jedoch abgeschafft worden.<br />

Wie wirkt sich das auf das Programm der <strong>Kultur</strong>institutionen aus?<br />

Ganz erheblich. Das Programm des Kunstvereins ist ohne diese<br />

faktisch nicht möglich, schon gar nicht, da wir den Anspruch haben,<br />

prozess- und produktionsorientiert zu arbeiten, denn es sollte<br />

ja vor allem um die Förderung von Künstlern gehen, deren Überleben<br />

nicht durch den Markt gesichert <strong>wird</strong>: und das ist bei 98 Prozent<br />

aller Künstler der Fall.<br />

Fragen: Valerie Hammerbacher<br />

19


Performance statt Pershing?<br />

Politische Kunst im Superwahljahr<br />

Von Valérie Hammerbacher<br />

Wie wollen Sonne statt Reagan! 1982. Joseph Beuys. <strong>Die</strong> ARD-<br />

Musiksendung Bananas. Während im Vordergrund der Bühne<br />

Fragmente der Bap-Besetzung stoisch den Takt geben, skandiert<br />

Joseph Beuys in holprigen Reimen gegen die Rüstungspolitik der<br />

USA. Nicht nur als singende soziale Plastik setzte der Total-Künstler<br />

Maßstäbe. In seinen Performances machte er eine neue Gattung<br />

der zeitgenössischen Kunst berühmt: den künstlerischen Aktivismus.<br />

Im Superwahljahr 2009 thematisieren nun drei Ausstellungen<br />

in Stuttgart und Karlsruhe die Allianz zwischen Agitation und Ästhetik<br />

– und müssen sich an der Kompromisslosigkeit des Filzhutträgers<br />

messen lassen.<br />

Um in der Nancyhalle, dem Veranstaltungsraum des Karlsruher<br />

Kongresszentrums, ausstellen zu dürfen, muss man mehr zu bieten<br />

haben als Arbeiten zum Thema Macht, Merkel oder Reichensteuer.<br />

Wer im Projekt „Superwahlheimat“ präsentiert <strong>wird</strong>, hat bereits die<br />

Kalt-Akquise um die Gunst des Wählers hinter sich. <strong>Die</strong> Initiatoren<br />

der Staatlichen Hochschule für Gestaltung und des Zentrums<br />

für Kunst und Medientechnologie machten ernst mit der Forderung<br />

20<br />

nach Radikaldemokratie und ersetzten den Kurator durch die Stimme<br />

des Volkes. Im Klartext: Knapp 30 Künstler-Kandidaten traten<br />

im Wahlkampf gegeneinander an, entwickelten Slogans, Kampagnen<br />

und Plakate und buhlten in den Fußgängerzonen der Region<br />

um jede Stimme. Gewählt wurde per E-Mail oder SMS. 20 Kunst-<br />

Parlamentarier zeigen nun Videos, Fotografie, Filme und Installationen.<br />

Darunter das Künstlerkollektiv Pixeldemo, das den Straßenkampf<br />

ins Internet verlegt und Daniel Schludi, der die Aktenarchive<br />

und die Büros des Bundesverfassungsgerichts fotografierte.<br />

Er zeigt die Maschinerie der Rechtssprechung abseits der medial<br />

bekannten Gerichtssäle.<br />

Freunde, das Haus gehört euch!<br />

Während in Karlsruhe das Polit-Casting im Vordergrund steht, spüren<br />

in der Ausstellung „Come in, friends, the house is yours“ im<br />

Stuttgarter Künstlerhaus acht Künstler subtil den Fragen politischer<br />

Partizipation, Macht und Gemeinschaftsbildung nach. Das großformatige<br />

Wandstück des Israelis Dani Gal zeigt eine Sammlung von<br />

Vinyl-Schallplatten. Mai ‚68 steht in Rot auf einem Plattencover.<br />

Etwas weiter rechts blicken sich Charles und Diana verliebt in die<br />

Augen. Daneben stehen Originalaufnahmen der Nürnberger Prozesse,<br />

flankiert von Reden Richard Nixons und Nelson Mandelas.<br />

Im „Record Archive“ treffen Tonaufnahmen von Golda Meir auf<br />

Reportagen über Mutter Theresa oder die Einheitspolitik von Alt-<br />

Kanzler Helmut Kohl. Noch bevor Guido Knopp, dienstältester<br />

TV-Historiker, mit DVDs über die Zeitgeschichte berichtete, wurden<br />

Tondokumente, teils für den Wahlkampf und politische Propaganda,<br />

teils für den demokratischen Aufbau der Bundesrepublik<br />

hergestellt – in Dani Gals Sammlung werden sie als Kaleidoskop<br />

der <strong>Welt</strong>geschichte präsentiert.<br />

Weitere Höhepunkte der Ausstellung sind die Arbeiten von Ruth<br />

Ewan und Edgar Arceneaux. Buttons, Fotografien und Songtexte<br />

dokumentieren das Projekt der britischen Künstlerin: Während einer<br />

Woche spielten 100 Straßenmusiker das Stück „Ballad of Accounting“,<br />

das der Folksänger und Dichter Ewan MacColl 1964<br />

komponierte. Der Soundtrack des britischen Agitprop wurde zur<br />

musikalischen Kulisse der Londoner Innenstadt. Arceneaux be-<br />

21


zieht sich in seiner Serie auf die Watts Towers in Los Angeles. Sie<br />

sind das bekannteste Beispiel für Do-it-yourself-Architektur in der<br />

<strong>Stadt</strong>. Während die Türme unter Denkmalschutz stehen, konnte das<br />

<strong>Stadt</strong>viertel nicht von der Popularität profitieren. Durch das „Watts<br />

House Project“ <strong>wird</strong> nun eine Kooperation von Künstlern und Anwohnern<br />

initiiert, die eine Umgestaltung des Viertels zum Ziel hat.<br />

Vorträge und Filmprogramme begleiten die Ausstellung.<br />

Kunstarbeit im Verborgenen<br />

Während das Künstlerhaus ein Kabinettstück politischer Agitation<br />

zeigt, <strong>wird</strong> im Württembergischen Kunstverein ein Monumentalgemälde<br />

subversiver Praktiken vorgeführt: Kunst unter den Bedingungen<br />

politischer Repression, zwischen 1960 und 1980. Im<br />

Zentrum stehen künstlerische Positionen aus der DDR, Ungarn,<br />

Rumänien, der UdSSR und Spanien. Einen weiteren Fokus bildet<br />

Südamerika – Chile, Brasilien Argentinien und Peru. In den 60er-<br />

Jahren entwickelte sich dort ein neuer Typ von Militärdiktaturen,<br />

welcher die Legitimation seiner Macht aus einer Bedrohung von<br />

Staat und Gesellschaft durch systemfeindliche Gruppen herleitete.<br />

Aufgrund der außergewöhnlichen Härte der Repression erlangten<br />

die Militärdiktaturen in Chile unter General Augusto Pinochet und<br />

in Argentinien durch den General und späteren Präsidenten Jorge<br />

Rafael Videla in der Zeit von 1976-1983 traurige Berühmtheit. Ein<br />

13-köpfiges Kuratorenteam hat für den Württembergischen Kunstverein<br />

Arbeiten von knapp 90 Künstlern ausgewählt, die politisch<br />

sind, weil sie die Strukturen der Zensur hintertrieben und gegen<br />

die bestehenden Machtsysteme protestierten.<br />

Wer Kunst als Medium der kritischen Artikulation einem diktatorischen<br />

Staatsapparat gegenüberstellt, riskiert als Dissident durch<br />

Staatsterrorismus tyrannisiert zu werden. Und wenn Medien und<br />

Institutionen, kurz die Kanäle in denen eine öffentliche Debatte<br />

stattfindet, gleichgeschaltet und zensiert werden, bleibt nur die<br />

Subversivität. Der Begriff bezeichnet das Unterwandern der offiziell<br />

propagierten Werte. <strong>Die</strong> Arbeit im Verborgenen. <strong>Die</strong> untergründige<br />

Gegenkultur wurde vor allem im Privatem praktiziert: Entweder<br />

in sogenannten Wohnzimmergalerien, wie sie in der DDR<br />

üblich waren, oder indem der eigene Körper als Instrument des<br />

22<br />

Widerstandes eingesetzt wurde. <strong>Die</strong> Mail-Art-Szene, die das Netz<br />

der Post nutzte, um Briefe, Karten, Gegenstände und Dokumentationen<br />

von Aktionen und Ausstellungen zu verbreiten, ermöglichte<br />

den Künstlern, aus der Isolation zu treten. Da die Mail Art Galerien,<br />

Kunsthändler oder Museen umgeht, ist ihre Distribution nur<br />

schwer zu kontrollieren. So wurde diese Kunstform ein Organ des<br />

Widerstands in den Diktaturen Lateinamerikas und Osteuropas.<br />

Der Kunstverein zeigt mit dieser Schau und einem zweitägigen<br />

Symposium einmal mehr, dass er sich zu einer international ausgerichteten<br />

Ausstellungshalle entwickelt hat. Fazit: Mehr Demokratie<br />

wagen? Mehr Kunst wagen! könnte das Motto sein.<br />

www.superwahlheimat.de, bis 28. September, Nancy-Halle Karlsruhe<br />

Subversive Praktiken, bis 2. August, Württembergischer Kunstverein<br />

Come in, friends, the house is yours, bis 21. Juni, Künstlerhaus<br />

Stuttgart<br />

23


.......................pigmente, öle............<br />

.....lackrohstoffe, malmittel..............................<br />

.....ölfarben, aquarellfarben....<br />

........pinsel, bürsten, papier....................<br />

............studentenrabatt...........<br />

Kremer Pigmente<br />

Leuschnerstr. 35<br />

im Stuttgarter Westen<br />

www.kremer-pigmente.de<br />

FRANÇOIS<br />

MORELLET<br />

DIE<br />

QUADRATUR<br />

DES<br />

QUADRATS<br />

17.05.—<br />

27.09.09<br />

ARCHITEKTONISCHE NACHHUT<br />

HINTERLASSENSCHAFTEN DES<br />

NATIONALSOZIALISMUS<br />

Ralf Meyer<br />

Ausstellung bis 05.07.2009<br />

in der vhs-photogalerie<br />

im TREFFPUNKT Rotebühlplatz<br />

Rotebühlplatz 28, Stuttgart<br />

www.vhs-photogalerie.de<br />

MUSEUM RITTER<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Foto: Gauforum Weimar<br />

26 <strong>Die</strong> Musik spielt auf den Fildern<br />

28 Zwischen Wachen und Träumen<br />

30 Wo die Hefe gärt<br />

32 Von der Poesie des Polyethylens<br />

Schatten über der Seele und <strong>Welt</strong><br />

<strong>Die</strong> Schrift im Raum<br />

Schwierige Geburt<br />

35 Liebes- und Platzgeschichten<br />

37 Von der Rolle<br />

<br />

24 25


<strong>Die</strong> Musik spielt auf den Fildern<br />

Jazzopen: 50 Konzerte, vier Bühnen, fünf <strong>Welt</strong> premieren<br />

Das ist schon allerhand – wer’s im vergangenen Herbst gelesen<br />

hat, wollte seinen Augen kaum trauen: In diesem Jahr ist die BW-<br />

Bank Jazzopen auf dem neuen Messegelände auf den Fildern verortet.<br />

Wie viel – oder wenig – Charme die Messe zu bieten hat,<br />

<strong>wird</strong> sich zeigen. Jedenfalls hatten sich zuvor die Veranstalter<br />

Opus GmbH Stuttgart um einen adäquaten Veranstaltungsort auch<br />

in der <strong>Stadt</strong> bemüht. Der etwas desolate Pariser Platz, der bislang<br />

die große Bühne unter freiem Himmel beherbergte und dadurch<br />

gewann, kann nicht genutzt werden, weil das Megaprojekt Stuttgart<br />

21 seiner Ausführung harrt und der Platz dabei ebenso im<br />

Bauvorhaben integriert ist. Andere Plätze, etwa der heiß begehrte<br />

Schlossplatz, kamen nicht in Frage, sei es seitens der <strong>Stadt</strong> oder<br />

seitens der Veranstalter. Fast wäre dann das alljährliche Festival,<br />

als dessen Hauptsponsor die BW Bank auftritt, ins Wasser gefallen<br />

oder ganz woanders hin gezogen. Nun spielt die Musik doch noch<br />

in Stuttgart: Das Sommerjazzfestival geht vom 16. bis 26. Juli immerhin<br />

bereits zum 16. Mal an den Start.<br />

<strong>Die</strong> großen Konzerte finden in der Messehalle H1 statt, auf der<br />

kleinen Openair-Bühne nahe des Haupteingangs soll ab 18 Uhr ein<br />

kostenloses Rahmenprogramm mit jungen Talenten aus dem Nachwuchswettbewerb<br />

»jazzopen playground BW« Besucher auf die<br />

Fildern locken. Eine weitere Bühne befindet sich an einem bewährten<br />

Ort für die kleineren, aber sehr feinen Konzerte, nämlich im<br />

Jazzclub Bix am Leonhardsplatz. Und die vierte Bühne schließlich<br />

ist in der Arena am Mercedes-Benz Museum – openair, wie es sich<br />

eigentlich für das Jazzopen gehört.<br />

Wie immer werden hier nicht nur Jazzfans, sondern auch Liebhaber<br />

anderer Musikstilrichtungen fündig. Für nahezu jeden Geschmack<br />

etwas dabei: Darunter große Namen wie etwa Marianne Faithfull<br />

(22. Juli), Grace Jones (16. Juli), James Morrison (20. Juli) oder –<br />

wie im vergangenen Jahr – Lenny Kravitz (19. Juli), die allesamt<br />

eher aus der Pop- oder Rockecke stammen. Auf der großen Messe-<br />

Bühne spielen zudem das A-Cappella-Urgestein The Manhattan<br />

Transfer oder Jazzlegenden wie der Saxophonist Sonny Rollins<br />

(21. Juli, H1) sowie die Gitarristen John Scofield und Lee Ritenour<br />

(beide 17. Juli auf der Openair-Bühne des Mercedes-Benz-Museums).<br />

Aber es fetzen auch kleinere Jazzformationen wie das groovig-funkige<br />

Alvin Mills Project des gleichnamigen Drummers und<br />

Bassisten (23. Juli, Bix), die ziemlich abgefahrenen Japaner Soil &<br />

»Pimp« (21. Juli, Bix) oder Local Heros wie Olivia Trummer mit<br />

ihrem Quartett samt dem polnischen Percussionisten Bodek Janke<br />

als Gastmusiker (20. Juli, Bix) sowie Wolfgang Dauner. Letzterer<br />

<strong>wird</strong> mit Ex-PopRock-Ikone Helen Schneider die SWR Big Band<br />

auf der langen »jazznight« (24. Juli, H1) begleiten, die den ehemaligen<br />

langjährigen Leiter der SWR Big Band, Erwin Lehn, anlässlich<br />

seines 90. Geburtstags ehren soll. Den passenden Rahmen<br />

als echtes Sahnhäubchen für Jazzpuristen liefern Chris Potter mit<br />

seinem betörend markant-weichen Saxophon-Sound und das Trio<br />

des großartigen Pianisten McCoy Tyner mit Special-Guest und<br />

Ausnahme-Gitarristen Bill Frisell.<br />

Insgesamt werden auf den vier Bühnen mehr als 50 Konzerte zu<br />

hören sein, darunter fünf <strong>Welt</strong>premieren, eigens für die jazzopen<br />

konzipierte Konzerte sowie 13 Stuttgart-Premieren. (eva)<br />

www.jazzopen.com<br />

26 27


Zwischen Wachen und Träumen<br />

<strong>Die</strong> Stuttgarter Tanznacht im Treffpunkt Rotebühlplatz<br />

Heftig reißt der Haarlose den<br />

jungen Mann herum. Mann<br />

oder Frau? Freund oder Feind?<br />

Kaum auszumachen, die Person<br />

trägt eine Latexmaske<br />

– Anonymität garantiert. Eine<br />

Szene aus »Strom – Wherever<br />

You Are« der Stuttgarter Choreographin<br />

Nina Kurzeja. Hier<br />

sind die Tänzer Avatarfiguren<br />

in der virtuellen 3D-Online-<br />

<strong>Welt</strong> »Second Life«. Gezeigt<br />

<strong>wird</strong> dieses Duett bei der Stuttgarter<br />

Tanznacht der freien<br />

zeitgenössischen Tanzszene im<br />

Treffpunkt Rotebühlplatz, die<br />

von der Berliner Performerin<br />

Nele Ana Riepl und der Lichtdesignerin Carolin Bock konzipiert<br />

wurde. »Schlaflos in Stuttgart« lautet das Motto, wenn sich am<br />

»6.6. von 6 bis 6« alles um Träume, nächtliche Bewegungen oder<br />

Fantasien zwischen Wachen und Schlafen dreht. Das passt zu<br />

Kurzejas Stück. Virtuelle <strong>Welt</strong>en befänden sich auch zwischen<br />

Realität und Traum, sagt sie. »Sich dort zu bewegen, ist oft eine<br />

Nachtbeschäftigung. Auch Tanz findet oft abends oder nachts<br />

statt.« Für Kurzeja ist die lange Tanznacht eine Möglichkeit,<br />

über eine thematische Klammer die freie Tanzszene zu präsentieren.<br />

»<strong>Die</strong> außergewöhnliche Uhrzeit soll Neugierde wecken und<br />

kann Anreiz sein für ein neues Publikum vorbeizuschauen.«<br />

So sieht das auch ihre Kollegin Nicki Liszta, deren »Schlafgeschichten«<br />

von 3 Uhr 30 bis 5 Uhr 30 zu sehen sind. »Wir sind<br />

gespannt, wer mitten in der Nacht da sein <strong>wird</strong>«, so die Choreographin.<br />

In »Schlafgeschichten« lässt sich die Tänzerin Isabelle<br />

Gatterburg inspirieren von den Probanden eines Schlaflabors: Das<br />

dort Beobachtete verarbeitet sie in Improvisationen. »Drei Linien<br />

sind vorgegeben«, so Liszta. »<strong>Die</strong> REM-Phasen, die Bewegungen<br />

während eines Traumes, und die realen Bewegungen.« Das Schlaflabor<br />

installieren Susanne Kudielka und Kasper Wimberley. Dort<br />

<strong>wird</strong> Besuchern ein Bett zur Verfügung gestellt, samt Weckdienst<br />

und Gute-Nacht-Geschichten – potenzielle Schläfer melden sich<br />

bei der Schlaflabor-Zentrale unter 0711/1873-825 an.<br />

Spontan geht es auch bei Fabian Chyle und Claudia Senoner zu.<br />

Sie laden das Publikum zu einem »Parcours de somnambule«, der<br />

zu ungewöhnlichen und abgelegenen Örtlichkeiten im Rotebühlplatz<br />

führt. <strong>Die</strong> Brücke von den Ereignissen des Tages zur <strong>Welt</strong><br />

der nächtlichen Fantasien schlägt Adrian Turner mit seiner »Black<br />

Box«: in einem dunklen Raum sollen die Besucher Geschichten<br />

und Träume erzählen, die zu einer Toncollage geschnitten und als<br />

Tanz visualisiert werden.<br />

In Loops werden wiederholt im Robert-Bosch-Saal Kurzchoreographien<br />

gezeigt. Den Anfang macht Katja Erdmann-Rajskis<br />

»Tastenspiel« über den kanadischen Pianisten Glenn Gould. In<br />

»Double« von Begüm Erciya und Min Kyoung Lee <strong>wird</strong> indes das<br />

bloße Beobachten zum aktiven Dialog. Bettina Sasse wiederum<br />

beschäftigt sich mit der nachempfindbaren Körperlichkeit eines<br />

Traumes, während Antje Jetzky und Ulrich Wedlich in »Move design«<br />

untersuchen, ob Träume eine eigene, fantastische Logik haben.<br />

In »Schichtwechsel« schließlich hinterfragen Antje Prust und<br />

Natascha Moschini, ob es mehr Wirklichkeit gibt, als wir sehen.<br />

Und Pipo Tafel zeigt die Video-Installation »Nachtfalter«. »Durch<br />

die Loops verpasst man nichts, kann sich seinen Programmablauf<br />

selbst zusammenstellen«, so Laurence Lachnit, <strong>Kultur</strong>managerin<br />

beim Rotebühlplatz. »<strong>Die</strong> Besucher haben die Freiheit, zu kommen<br />

und zu gehen, oder sich dazwischen an der Skybar im vierten<br />

Stock zu stärken.« (pam)<br />

www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de<br />

28 29


Wo die Hefe gärt<br />

Gerd <strong>Die</strong>terich, im <strong>Kultur</strong>amt Fachreferent für Bildende Kunst,<br />

erklärt, warum Projektzuschüsse wichtig sind.<br />

Wo sehen Sie Ihre Hauptaufgabe als Kunstförderer?<br />

Es geht darum, die Vielfalt des Kunstlebens zu<br />

erhalten und zu erweitern. Wir fördern mit festen<br />

Beträgen Einrichtungen, die kontinuierlich arbeiten,<br />

etwa den Württembergischen Kunstverein<br />

oder das Künstlerhaus, sowie Kunstvereine und<br />

Künstlerverbände, um für deren Arbeit Planungssicherheit<br />

zu schaffen. Wir beraten und unterstützen<br />

bei der Suche nach Atelierräumen, betreiben<br />

selbst Atelierhäuser. Nicht zuletzt vergeben wir –<br />

eine wesentliche Aufgabe – Projektzuschüsse an<br />

Stuttgarter Initiativen, Vereine und Künstlergruppen.<br />

Das Volumen <strong>wird</strong> im jeweiligen Haushaltsplan festgelegt.<br />

Warum ist der Projekttopf wesentlich?<br />

Weil er zu den institutionalisierten ergänzende Fördermaßnahmen<br />

ermöglicht. So kann flexibel und situationsbezogen reagiert werden,<br />

um aktuelle Projekte direkt in ihrer Entstehung zu unterstützen.<br />

Junge Künstler oder Kuratoren brauchen Experimentierfelder.<br />

Wir fördern entsprechende Plattformen, zum Beispiel für temporäre<br />

und ephemere Kunstaktionen.<br />

Nach welchen Kriterien?<br />

Es gibt verbindliche Richtlinien. <strong>Die</strong> Schwerpunkte liegen auf innovativen,<br />

herausragenden Projekten zeitgenössischer Kunst, temporäre<br />

Kunst im öffentlichen Raum, Kunst in zwischengenutzten<br />

Räumen sowie interdisziplinäre Projekte. Übrigens, die Anzahl<br />

interessanter und qualitätvoller Projekte in neuen Off-Spaces mit<br />

eigenen Profilierungen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen,<br />

ebenso die Vernetzung der Kunstschaffenden untereinander.<br />

Bemerkenswert ist die Unterstützung der Off-Spaces durch die<br />

etablierten Institutionen. Was zählt, ist die Qualität.<br />

Was ist innovativ?<br />

Nehmen wir das temporäre Projekt »White Heat«, das am 24. Mai<br />

gestartet ist. In dem einstigen Bürogebäude an der Ecke Lange<br />

Straße/Hospitalstraße werden bis Ende Juli Ausstellungen, Filmprogramme,<br />

Diskussionen und Vorträge veranstaltet. Es wurde<br />

von den Machern des SELF SERVICE Open Art Space initiiert<br />

in Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus Stuttgart, Hermes und<br />

der Pfau sowie der Kuratorin Katrin Mundt und dem Künstler Jan<br />

Löchte. Ein wunderbares Beispiel für kooperatives Arbeiten und<br />

kulturelle Zwischennutzung! So <strong>wird</strong> im zum Sanierungsgebiet<br />

erklärten Hospitalviertel der urbane Raum belebt, hinterfragt und<br />

neu gedacht. Vergleichbare Beispiele sind der »Tresor – Raum für<br />

flüchtige Kunst«, Heilbronner Straße, oder der Interventionsraum,<br />

Marienstraße, der partizipatorische Praktiken schon im Namen<br />

trägt. Feldarbeit betreiben derzeit Georg Winter und Susanne Jakob<br />

mit Kunststudenten im Stuttgarter Osten.<br />

<strong>Die</strong> Subkultur als Talentschuppen?<br />

Ja! In einer <strong>Stadt</strong> wie Stuttgart, die eine Kunstakademie oder Merzakademie<br />

besitzt, die internationale Institutionen der Vermittlung<br />

und Präsentation zeitgenössischer Kunst wie den WKV, die Akademie<br />

Schloss Solitude oder das Künstlerhaus ihr eigen nennt, ist<br />

es von zentralem Interesse, auch neuen Talenten eine Möglichkeit<br />

der Arbeit und Präsentation zu geben. Orte, wo die Kunst entsteht.<br />

Ohne gute Basisarbeit, ohne Subkultur keine fruchtbare Kunstszene.<br />

Wo soll sonst herkommen, was die etablierten Institutionen später<br />

zeigen? Für eine <strong>Stadt</strong> ist es wichtig, dass in ihrem Raum agiert,<br />

interveniert, sie mit künstlerischen Mitteln reflektiert <strong>wird</strong>. Das hat<br />

auch einen Bildungsaspekt: In anderer Weise werden Anwohner eines<br />

Viertels und deren Jugendliche direkt an die Entstehung von<br />

Kunst außerhalb der Institutionen herangeführt.<br />

Dennoch wurde der Projekttopf über die vergangenen Jahre nicht erhöht!<br />

Leider! Er liegt insgesamt bei rund 30.000 pro Jahr. Fest steht: solche<br />

Projekte sind kein Sahnehäubchen, sondern die Hefe im Kunstbetrieb.<br />

Fragen: Petra Mostbacher-Dix<br />

30 31


Von der Poesie des Polyethylens<br />

Reto Boller bekennt Farbe – bis zum Schwarz<br />

Mit knallroten Silikontentakeln empfängt die Galerie Mueller-Roth<br />

ihre Besucher, die sich irritiert auf die Suche nach dem Motiv begeben.<br />

»Sie sehen die abenteuerlichsten Dinge, vom Hirschgeweih<br />

bis zum Kruzifix«, feixt die Galeristin. Doch nichts von dem hat<br />

Reto Boller im Sinn, der mit und gegen minimalistische Strukturen<br />

unsere Sehgewohnheit hinterfragt. Seine Formen sind denkbar einfach,<br />

geben sich aber so betont unregelmäßig, provisorisch, dass<br />

man ihre perfekte Inszenierung kaum wahrnimmt. Boller, der seit<br />

2007 als Professor an der Stuttgarter Kunstakademie lehrt, macht<br />

nicht vor Industriematerial Halt. Im Gegenteil: Er mischt Aluminium<br />

und Kunstharzlack, Blechpaneele und Dispersionsfarbe, Acryl,<br />

Leim und Poyethylen – und kehrt doch oft zum »klassischen«<br />

Holz zurück. Dabei ist sein Werk eher der Malerei als der Plastik<br />

verpflichtet, etwa wenn er den Raum mit Folie überzieht. Deren<br />

Leuchtkraft bannt den Betrachter. Aber nicht minder faszinieren<br />

die überdimensionalen schwarzen Stanzformen an den Wänden –<br />

Schattenrisse seines eigenen Seins. (gb)<br />

Bis 27. Juni, Galerie Mueller-Roth, www.galerie-mueller-roth.de<br />

Schatten über der Seele und <strong>Welt</strong><br />

Christofer Kochs und die Summe des Möglichen<br />

Es ist nicht das erste Mal, dass der Bildhauer, Maler und Zeichner<br />

Christofer Kochs in der Galerie Harthan ausstellt. Zu seinem<br />

40. Geburtstag präsentiert er auf gefalteten Leinwänden die für ihn<br />

typischen, schattenhaften Menschen, die sich in einer melancholischen<br />

Grundstimmung durchs Leben kämpfen, sei es fast halt- und<br />

ziellos eine Leiter empor oder im Kanu durchs unbestimmte Gewässer<br />

– gelegentlich mit einem Messer in der Hand. <strong>Die</strong> eigenwillige<br />

Oberflächenbehandlung erlaubt dem Künstler nicht nur den<br />

Wechsel von Flächenzeichnung und reliefiertem Raum, sie zwingt<br />

auch zur reduzierten, archaisch beziehungsweise fernöstlich anmutenden<br />

Form.<br />

Bis 27. Juni, Galerie Angelika Harthan, www.galerieharthan.de<br />

In den Sommermonaten ist die Galerie von 17. Juli bis 15. August<br />

samstags geöffnet: die alljährliche Foto-Sommerausstellung zeigt<br />

Arbeiten von Petra Krebber. Unter dem Titel »Island Horizonte«<br />

hat sie die atemberaubende Schönheit des hohen Nordens eingefangen.<br />

(gb)<br />

<strong>Die</strong> Schrift im Raum<br />

Andreas Uebeles und Timm Rauterts Lösungen<br />

Ein Labyrinth aus schwarzen Balken, darauf ein rotes Feld mit der<br />

Aufschrift »Orientierungssysteme und Signaletik – führen, finden,<br />

fliehen«. Das Cover auf der Publikation des Grafikdesigners Andreas<br />

Uebele ist bezeichnend: Es geht um den Weg aus dem Beschriftungs-Dschungel<br />

für Leitsysteme. Warum aber »fliehen«? Während<br />

eines Großbrandes 1996 im Düsseldorfer Flughafen starben nicht<br />

zuletzt wegen unklarer Beschilderung und fehlender Hinweise auf<br />

die Fluchtwege 17 Menschen. Damit ist klar: Verständlichkeit in<br />

der visuellen Kommunikation erhöht die Sicherheit. Grafikdesign<br />

32 33


und Architektur bestimmen den Werdegang Uebeles, der das Leitsystem<br />

der Stuttgarter Messe entwickelte. Er studierte Städtebau an<br />

der Universität Stuttgart, dann freie Grafik an der Kunstakademie.<br />

In der Galerie Parrotta zeigt er nun einen Ausschnitt aus seinen bisherigen<br />

Arbeiten zum Thema »Schrift und Raum«. Galerist Sandro<br />

Parrotta stellt sie Fotografien von Timm Rautert gegenüber. 1986,<br />

1992 und 2006 lichtete Rautert das Porschewerk mit seinen hochspezialisierten<br />

Arbeitern, Maschinen und Robotern ab. »Meistens<br />

entsteht eine gute Lösung durch eine sinnfällige inhaltliche Umsetzung<br />

eines Problems und durch harte Arbeit«, kommentiert Uebele<br />

seine Arbeitsweise. <strong>Die</strong>s könnte auch für die Fotografien Timm<br />

Rauters gelten. (val)<br />

Bis 24. Juli, Galerie Parrotta, www.parrotta.com<br />

Schwierige Geburt<br />

Graffiti-Künstler setzen Zeichen<br />

Das Gebäude nimmt Tag für Tag mehr Form an. Der Umzug der<br />

Galerie Abtart in ihre neuen Räume ist auf Herbst terminiert. Doch<br />

davor gibt es in den alten die definitiv letzte Ausstellung. Und hier<br />

ist der Name Programm: »Born Under Punches« heißt die Schau,<br />

denn sie steht ganz im Zeichen der »Urban Art«. So nimmt der Titel<br />

Bezug darauf, dass urbane Kunst oder so genannte Street Art<br />

schon vor 30 Jahren unter schwierigen Bedingungen das Licht der<br />

<strong>Welt</strong> erblickte. Einem subversiven Akt gleich setzten und setzen<br />

Jugendliche mit ihren Tags, den persönlichen Schriftzüge, Lebens-<br />

Zeichen in die Großstadt-Ödnis. Nun setzen sie diese bei Abtart:<br />

Vier bekannte Künstler aus dem Bereich Street Art / Urban Art /<br />

Post Graffiti werden die Räume an zwei Wochenenden mit allen<br />

Facetten ihrer Kunst gestalten, von Character Design über Vinylplastiken<br />

bis hin zu interaktiven Videoinstallationen. Zur Eröffnung<br />

gibt es ein Happening mit DJs und einer Videoinstallation des<br />

GRAFFITI RESEARCH LABs im Außenbereich. (pam)<br />

26.6.-30.7., Galerie Abtart, www.abtart.com<br />

<strong>Die</strong> neue, experimentelle Musik hat eine starke Position im Ländle.<br />

<strong>Die</strong> vom SWR veranstalteten Donaueschinger Musiktage oder das<br />

grenzüberschreitende Festival für Neue Musik Eclat, das von den<br />

Machern der Musik der Jahrhunderte initiiert und unterstützt <strong>wird</strong>,<br />

sind längst über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Seit drei Jahren<br />

gibt es zudem den »Sommer in Stuttgart«, der an vier Tagen Zeitgenössisches,<br />

Grenzüberschreitendes und Experimentelles in Sachen<br />

Musik bietet. Veranstalter einmal mehr: Musik der Jahrhunderte, der<br />

SWR, die Staatsoper Stuttgart und die Akademie Schloss Solitude.<br />

2009 steht das Festival ganz im Zeichen des Musiktheaters. Überraschendes,<br />

Neues, aber vor allem Szenisch-Musikalisches <strong>wird</strong><br />

vom 16. bis 19. Juli an unterschiedlichen Spielstätten präsentiert.<br />

Darunter ist das Musiktheaterstück »Aura« des spanischen Komponisten<br />

José-María Sánchez-Verdú nach einer Novelle von Carlos<br />

Fuentes. <strong>Die</strong> erotisch-psychologische Geschichte unter Regie der<br />

norwegischen Regisseurin Susanne Øglænd ist eine Koproduktion<br />

von Musik der Jahrhunderte Stuttgart, Operadhoy Madrid und Biennale<br />

di Venezia Musica und wurde just in Madrid uraufgeführt.<br />

Um »Zivilcourage« geht es in der neuen Zeitoper, die der brasilianische<br />

Pianist, Schauspieler und Regisseur Marcelo Cardoso Gama,<br />

Stipendiat an der Akademie Schloss Solitude, inszeniert. <strong>Die</strong> Musik<br />

schrieb der preisbewehrte Jungkomponist Gordon Kampe. In der<br />

Tradition der Zeitopern setzt sich das Stück mit architektonischen<br />

und akustischen Besonderheiten des städtischen Raums auseinander,<br />

Schauplatz ist der Paul-Gerhardt-Platz im Stuttgarter Westen.<br />

Auf dem Programm stehen außerdem das Musiktheaterstück »Dreimaldrei<br />

gleich unendlich – <strong>Die</strong> Schuld der Schwester«, ein Konzert<br />

mit Nachtgespräch über »Das Theater mit dem Musiktheater...«, 21<br />

Uraufführungen neuer Vokalkompositionen unter dem Titel »Musikalische<br />

Lyrik - Das Lied als Experiment« sowie der Schluss-Empfang<br />

auf der Solitude. (eva)<br />

www.mdjstuttgart.de/sommer09/<br />

Liebes- und Platzgeschichten<br />

Experimentelles Musiktheater beim »Sommer in Stuttgart ‘09«<br />

34 35


Von der Rolle<br />

Neuigkeiten aus der FilmKunstSzene<br />

Von Eva Maria Schlosser<br />

Bollywood goes beyond<br />

Das sechste Indische Filmfestival »Bollywood and beyond« zieht<br />

nach Möhringen, ins SI-Centrum. Hier, wo die Katzen bereits das<br />

Mondlicht anhimmelten und Abba sein Revival erlebte, werden<br />

nun vom 15. bis 19. Juli auch die monumentalen Filmproduktionen<br />

der größten indischen Filmindustrie zu sehen sein. Von den Betreibern<br />

war bereits seit geraumer Zeit das Angebot der Spielstätte da,<br />

so Oliver Mahn, Chef des Veranstalters Filmbüro Baden-Württemberg.<br />

Inhaltlich werde sich deshalb nichts ändern. Immer noch liege<br />

der Schwerpunkt auf Arthouse Kino. Und: »Im SI-Centrum gibt<br />

es eine Fülle von Partnern«, so Mahn. „Das Hotel, das Musical und<br />

das Cinemaxx-Kino sind mit im Spiel.« Wo genau die Filme über<br />

die Leinwand flimmern und das Rahmenprogramm von statten gehen<br />

soll, wo sich die illustren Gäste treffen und die Partys gefeiert<br />

werden, steht allerdings noch nicht fest. Das Programm <strong>wird</strong><br />

ab Juni unter www.bollywood-festival.de abzurufen sein. So viel<br />

ist jedoch sicher: Für die nächsten Jahre soll das SI-Centrum die<br />

Heimat von »Bollywood and beyond« werden. Mit den Innenstadt-<br />

Kinos unterhält das Filmbüro weiterhin ein gutes Verhältnis, wie<br />

Mahn betont. »Wir wollen ab Herbst regelmäßig indische Filme<br />

zeigen, um auch unter dem Jahr präsent zu sein.«<br />

Laos in Stuttgart<br />

Ein weiteres Ereignis für Filminteressierte ist ein Minifestival am 1.<br />

Juli das eine kleine Auswahl an Filmproduktionen präsentiert, die<br />

auf dem ersten Filmfestival in Laos zu sehen waren. Das Festival<br />

fand vom 8. bis10. Mai diesen Jahres im Garten des Lao-German-<br />

Houses als Open Air Kino statt unter dem Titel »Vientianale International<br />

Film Festival Laos«. Auch in Deutschland ist das Minifestival,<br />

das neben den Gewinnerfilmen auch laotische Musikvideos,<br />

Dokumentationen und Archivbeiträge aus Deutschland über Laos<br />

präsentieren <strong>wird</strong>, eine Premiere. Veranstalter ist der Verein Wand5,<br />

37


der alljährlich im Januar den Filmwinter initiiert und hier im Rahmen<br />

der Veranstaltungsreihe »Wandabox« das Festival in Teilen<br />

nach Stuttgart geholt hat. Ab 19 Uhr 30 startet das Programm in<br />

der ifa-Galerie, die als Kooperationspartner auftritt.<br />

Trickfilmfestival in der Diskussion<br />

Noch bevor das Internationale Trickfilmfestival überhaupt starten<br />

konnte, ging es durch die Medien: Der Trailer, den traditionsgemäß<br />

Studierende der Filmakademie Baden-Württemberg entwickelt<br />

hatten, wurde zurückgezogen – das Staatsministerium hatte es den<br />

Geschäftsführern Uli Wegenast und Dittmar Lumpp nahegelegt.<br />

Und das, obwohl dieser bereits seit Wochen über die Leinwände<br />

der Kinos flimmerte. Hintergrund war der Amoklauf in Winnenden<br />

und die dadurch erneute Diskussion um Computerspiele und virtuelle<br />

Gewalt. Doch die Intervention durch das Ministerium wirft<br />

Fragen auf: Zum einen, wie weit sich die Politik in die Inhalte von<br />

kulturellen Veranstaltungen überhaupt einmischen darf. Wo fängt<br />

Zensur an, hört die künstlerische Freiheit auf? Zum anderen bleibt<br />

die Frage nach den Auswirkungen von Gewalt in Computerspielen.<br />

Oder vielleicht generell die nach deren pädagogischen Wert.<br />

Wer sich noch nie in einer virtuellen <strong>Welt</strong> bewegt hat, vermag die<br />

Faszination von Millionen von Spielern – etwa in »World of Warcraft«<br />

kaum nachvollziehen. »Uns war die Problematik durchaus<br />

bewusst«, so Wegenast. Offensiv wollte man damit umgehen, hatte<br />

eine Diskussion zum Thema nberaumt. Beim Trailer allerdings<br />

habe es sich um eine Ironisierung auf Paint-Ball-Spieler gehandelt.<br />

»Das ist wie mit Kanonen auf Spatzen schießen«, so Wegenast.<br />

»Man darf doch Hilflosigkeit nicht mit Überreaktionen und Hysterie<br />

ausgleichen.« Ähnlich sahen es auch viele Festivalbesucher,<br />

darunter der Grüne Jürgen Walter, der bei der Diskussion mit auf<br />

dem Podium saß und am 18. Mai einen Antrag in den Landtag einbrachte.<br />

In dem fordert er von der Landesregierung beziehungsweise<br />

vom Staatsministerium eine Stellungnahme zum Internationalen<br />

Trickfilmfestival und dessen Programmautonomie. <strong>Die</strong> lag bis zum<br />

Redaktionsschluss noch nicht vor. Indes planen die Trickfilmfestivalveranstalter,<br />

die Diskussion über Inhalte, Ethik und Werte in<br />

diesem Bereich fortzusetzen. (eva)<br />

38<br />

KUNST AUS EINHUNDERT JAHREN<br />

1909-2009<br />

HIGHLIGHTS DER<br />

DAIMLER KUNST SAMMLUNG<br />

Museum im Prediger<br />

Schwäbisch Gmünd<br />

15.5. - 13.9.2009<br />

Di, Mi, Fr 14-17 Uhr • Do 14-19 Uhr<br />

Sa, So, Feiertage 11-17 Uhr • montags geschlossen<br />

JOHANNISPLATZ 3 • 73525 SCHWÄBISCH GMÜND<br />

TELEFON 07171 603-4130<br />

www.museum-galerie-fabrik.de


atta kim, »The Museum Project # 001«, from the series<br />

BORN<br />

UNDER<br />

PUNCHES<br />

URBAN ART<br />

KUNST FRISCHER<br />

SUBKULTUREN<br />

Sigmaringer Str. 57A<br />

70567 S-Möhringen<br />

T (07 11) 63 34 30-20<br />

F (07 11) 63 34 30-29<br />

gottfried helnwein, gregory crewdson, liz bachhuber, tatsumi<br />

orimoto, atta kim, juliane eirich, axel hütte u.a.<br />

q u e r s c h n i t t – hängung #4<br />

»Field«, 1995, C-Print, Ed. 8/15, 115 x 155,5 cm mit robert rauschenberg, alex katz, günther uecker, julian opie,<br />

K U N STW E R K<br />

CASE (MACLAIM)<br />

SMASH 137<br />

Ausstellung: 26. Juni – 30 Juli<br />

Eröffnung: Fr. 26. Juni 20 Uhr<br />

Internet: www.abtart.com<br />

Di. Mi. Do. 15 -19 Uhr u.n.V.<br />

U3, U5, U6 Möhringen Bf<br />

Anfart u. siehe Internet<br />

15. märz – 4. oktober 2009<br />

mittwochs und sonntags von 11–16 uhr, u. n. vereinbarung geöffnet<br />

s a m m l u n g<br />

a l i s o n u n d p e t e r w.<br />

k l e i n<br />

tel. 0 70 42 - 37 69 5 66<br />

siemensstr. 40<br />

71735 eberdingen<br />

www. sammlung-klein.de<br />

42 Blaue Notizen<br />

44 Ein tierischer Krimi, bizarre Mütter<br />

und eine jüdische Biografie<br />

46 Konstruktierte Erinnerung<br />

47 Eine legendäre Liebe<br />

49 Familiengeheimnisse<br />

50 <strong>Die</strong> Qual der Nicht-Wahl


Blaue Notizen<br />

Hans-Ulrich Wagner über Monica Zetterlund / Bill Evans –<br />

»Waltz for Debby«<br />

Üblicherweise wurde die <strong>Welt</strong> in den 60er und 70er Jahren von<br />

skandinavischen Stars wie Siv Malmqvist und Wencke Myhre, von<br />

ABBA und Harpo-dem-barfüssigen verwöhnt. Es gab aber auch<br />

Glücksfälle wie Monica Zetterlund, die, was das Niveau ihrer musikalischen<br />

Darbietungen angeht, mindestens in der luftigen Höhe<br />

Karlssons vom Dach über den Erstgenannten schwebte. <strong>Die</strong>s <strong>wird</strong><br />

auch dadurch dokumentiert, dass sie beim Eurovision Song Contest<br />

1963 ohne eine einzige Stimme auf dem letzten Platz landete – wobei<br />

diese Veranstaltung damals (womöglich wegen des eisernen Vorhangs)<br />

noch nicht ganz so verschmockt daherkam, wie heutzutage.<br />

<strong>Die</strong> LP »Waltz for Debby« – 1964 ursprünglich auf Philips, aktuell<br />

als CD auf West Wind – ist wohl ihre bekannteste; allein das<br />

Mitwirken des Pianisten Bill Evans und seiner Truppe lässt Außergewöhnliches<br />

erwarten. Weiße Hautfarbe, klassische Klavierausbildung<br />

und die Beteiligung an einem der heiligen Grale des Jazz,<br />

Miles Davis´ »Kind of Blue«; es war, als reiste ein Prinz aus dem<br />

Morgenland nach Norden, um sich dort eine schöne blonde Prinzessin<br />

zu suchen. Heraus kam eine schöne schwarze Schallplatte,<br />

so fein gewirkt, so harmonisch und doch nicht gefällig (allein<br />

schon die drei in schwedischer Sprache gesungenen Titel...), so<br />

reich an Farben und Verzierungen, dass es eine Lust ist.<br />

Evans´ Neuerungen, sein lyrisch-impressionistischer, komplexer<br />

Stil, sein perfekt und vor allem gleichberechtigt zusammenspielendes<br />

Trio mit Cuck Israels am Bass und Larry Bunker am<br />

Schlagzeug, trafen auf eine Sängerin, die wie für dieses Konzept<br />

bestimmt schien: Etwas kühler und herber als die Amerikanerinnen,<br />

etwas weniger Mainstream und Starallüren, dafür eine persönlichere<br />

und privatere Atmosphäre, die den Umstand, dass auf fast<br />

allen Gesangsplatten des Jazz die immer wieder selben Stücke zu<br />

sein scheinen, vergessen lässt.<br />

Evans´ berühmte Eigenkomposition, das Titelstück, heißt jetzt<br />

»Monicas Vals« und der gemeine Nichtschwede versteht zwar textlich<br />

Bahnhof, hört aber wunderbare Musik. Wem das zunächst unheimlich<br />

ist, kann ja auf Englisch gesungene Standards wie »Come<br />

rain or come shine« oder »It could happen to you« ausweichen.<br />

Oder auf »Lucky to be me« von Leonard Bernstein. Man hört es<br />

und glaubt es.<br />

42 43


Ein tierischer Krimi, bizarre Mütter und eine<br />

jüdische Biografie<br />

Kinderbücher und mehr von Ina Hochreuther<br />

Schnapp sie dir!<br />

Bei Sohn und Vater Schwein geht es zu wie in jeder Menschenfamilie:<br />

Wenn das Kind ins Bett muss, ist Schluss mit Herumtollen.<br />

Der beste Kumpel, ein langohriger Hund, <strong>wird</strong> in den Garten<br />

verbannt. Dort sieht er eine Elsternbande den Hausrat klauen. Weil<br />

der Vater hinter der Zeitung selig pennt, schlägt er vor dem Fenster<br />

seines Freunds Alarm. Henning Löhleins witziger Krimi »Schnapp<br />

sie dir!« besteht nur aus Bildern. <strong>Die</strong> detailreichen, dynamischen<br />

Zeichnungen erzählen mit ihren gekonnten Perspektiven mindestens<br />

so viel wie es Worte vermögen. Ein höchst lebendiges Bilderbuch<br />

für entdeckungsfreudige kleine Gucker.<br />

Thienemann Verlag 2009, 28 S., € 12,90. Ab 4.<br />

<strong>Die</strong> schrecklichsten Mütter der <strong>Welt</strong><br />

Mütter nerven! Emily muss ihrer chaotischen Mama ständig aus<br />

der Patsche helfen, Bruno soll gegen seinen Willen Klavier spielen,<br />

und Sofia kann ihrer Mutter nie etwas recht machen. Doch als<br />

plötzlich perfekte »Tanten« anstelle der Mamas wunschgemäß das<br />

Zuhause organisieren, <strong>wird</strong> jedem der drei mulmig. Sabine Ludwig<br />

hat sich mit »<strong>Die</strong> schrecklichsten Mütter der <strong>Welt</strong>« wieder eine<br />

wunderbar schräge Geschichte ausgedacht. <strong>Die</strong> Mütter wurden in<br />

»Umerziehungscamps« entführt und daheim durch Roboter ersetzt.<br />

Doch die Kids machen nicht mit. Ein Genremix aus Science Fiction,<br />

Detektiv- und Abenteuerroman – vor allem aber ein hübsch<br />

die Gefühle von Kindern treffendes Buch.<br />

Cecilie Dressler Verlag 2009, 285 S., € 13,90. Ab 10.<br />

Alexander<br />

Geschichte kann verflixt spannend sein, besonders wenn sie von<br />

einer engagierten Lehrerin erzählt <strong>wird</strong>. Inge Barth-Grözingers<br />

jüngster historischer Roman geht dem Leben des jüdischen Bankiers<br />

Alexander von Pflaum nach. Der Sohn eines ehemaligen<br />

Getreidehändlers und Geldverleihers aus der schwäbischen Provinz<br />

steht ganz auf der Seite des technischen und wirtschaftlichen<br />

Fortschritts. Bismarck eint das Deutsche Reich und Juden genießen<br />

endlich dieselben bürgerlichen Rechte wie Christen. Alexander<br />

steigt ein in die väterliche Bank Pflaum & Söhne in Stuttgart, und<br />

ist beruflich sehr erfolgreich. An dem lebendig geschriebenen Buch<br />

»Alexander« fasziniert unter anderem die auch damals wechselvolle<br />

Wirtschaftsgeschichte - und gleichzeitig verstört im Hinterkopf<br />

das Wissen um die später in der NS-Zeit folgenden Verbrechen des<br />

Holocaust.<br />

Thienemann Verlag 2009, 367 Seiten, € 18,90. Ab 13.<br />

44 45


Konstruktierte Erinnerung<br />

Eine Reise in die <strong>Welt</strong> der Astrid Kruse Jensen<br />

Fotografie-Entdeckungen von Ute Noll<br />

Der Titel der Fotoserie<br />

spricht Bände: »The construction<br />

of memories«<br />

nennt die Dänin Astrid<br />

Kurse Jensen ihre Fotoserie.<br />

Und es geht der 34-<br />

Jährige um nicht weniger,<br />

als darum, Erinnerungen<br />

zurückzuholen. So zieht<br />

sie uns etwa bei einem<br />

Motiv hinein in tiefste<br />

Nacht. Acht rote Schaukeln hängen an weißen Seilen in einem<br />

großen Baum, dessen Krone bedeckt ist mit vielen kleinen grün<br />

schimmernden Blättern. Mächtig steht der Baum vor dem dunklen<br />

Himmel. <strong>Die</strong> Schaukeln stehen still, sie geben dem Bild seine<br />

Ruhe, dennoch sind sie aufgeladen mit Energie, blitzen heraus aus<br />

der Dunkelheit. Am Boden illuminiert ein Lichtkreis das Grün der<br />

Wiese.<br />

Der Schauplatz »bislang noch ohne Akteure« lädt die Betrachter<br />

ein, ihren Fantasien und Assoziationen nachzugehen. Er ist Bühne<br />

für fiktive Geschichten, solche, die an kollektive Erinnerungen,<br />

Wünsche und Träume anknüpfen, jedoch individuell immer wieder<br />

neu geschrieben werden. <strong>Die</strong> acht freien Schaukeln – Objekte der<br />

Begierde einer jeden Kindheit - warten auf ihre Neubesetzung, parallele<br />

Handlungs- oder Entwicklungsstränge wären denkbar. Nun<br />

stellt sich nur noch die Frage: Wessen Traum <strong>wird</strong> hier gerade geträumt?<br />

www.astridkrusejensen.com<br />

Eine legendäre Liebe<br />

»Tristan und Isolde« als Fantasy-Roman<br />

Es geschah auf einem<br />

Schiff. Tristan geleitete<br />

Isolde von Irland nach<br />

Britannien, wo sie seinen<br />

Onkel Marke heiraten soll.<br />

Beim abendlichen Plaudern<br />

tranken sie ein Glas<br />

Wein. <strong>Die</strong> zwei konnten<br />

nicht ahnen, dass es sich<br />

um einen Zaubertrank von<br />

Isoldes Mutter handelte,<br />

der ihr helfen sollte, sich<br />

in ihren künftigen Mann<br />

zu verlieben.<br />

Anders als Gottfried von<br />

Straßburg in seinem mittelalterlichen<br />

Versepos<br />

erzählt die amerikanische<br />

Schriftstellerin Ruth Nestvold<br />

diese zentrale Episode<br />

in ihrem Fantasy-Buch<br />

»Flamme und Harfe« nur nebenbei. Doch sind Personenkonstellation<br />

und Charaktere pointierter, ja dramatischer gezeichnet. Wirklich<br />

magische Elemente finden sich in Herkunft und Geschichte<br />

der jungen Heldin, die hier Yseult heißt, während der Mann ihres<br />

Lebens, mit dem sie nur heimlich zusammen sein kann, Drystan<br />

genannt <strong>wird</strong>. Wie viele Frauen der »alten«, sprich noch nicht<br />

christianisierten <strong>Welt</strong>, verfügt sie über besondere Gaben, vermag<br />

jemanden über weite Entfernungen zu sich zu rufen, während ihre<br />

engste Gefährtin Brangwyn die des Wandels beherrscht, was meint,<br />

eine Situation kurz anders erscheinen zu lassen als sie wirklich ist.<br />

Meist aber geht es, vor allem was die Alltagshistorie anbelangt,<br />

handfest realistisch zu. <strong>Die</strong> römischen Bäder funktionieren bei<br />

46 47


den nördlichen »Barbaren« nur noch bedingt. Waffengeklirr ertönt<br />

während der zahlreichen Schlachten und der Tod im Krieg ist elend<br />

und brutal.<br />

Zeitlose Themen spricht die Wahl-Stuttgarterin Nestvold, die an<br />

der hiesigen Universität in Literaturwissenschaft promovierte, in<br />

ihrem fesselnden Debütroman an. Sie handeln von Schuld, Verantwortung<br />

und politischem Weitblick. Im Kleinen spielt es eine Rolle,<br />

für das persönliche Glück nicht die Zukunft des eigenen Kindes<br />

zu opfern. Im Großen geht es um moralische Fragen: Was bedeutet<br />

Heimat? Welche Verpflichtungen ergeben sich gegenüber einem<br />

Gastland, das einen freundlich aufnimmt? Wie verändert sich die<br />

Gesellschaft und was kann man dazu beitragen, damit das friedlich<br />

geschieht? Ein prima modernisierter Stoff – ein dicker Wälzer, der<br />

sich auf verschiedene Arten genussvoll lesen lässt. (hoc)<br />

Ruth Nestvold: Flamme und Harfe. A. d. Amerikanischen v. Marie-<br />

Luise Bezzenberger. Penhaligon Verlag 2009, 704 S., € 19,95.<br />

Familiengeheimnisse<br />

Reiseroman mit Schwung<br />

Manchmal muss man in die Ferne<br />

ziehen, um bei sich selbst anzukommen.<br />

<strong>Die</strong> seit einigen Jahren<br />

in Stuttgart lebende Autorin Beate<br />

Rygiert schickt in ihrem neuen Roman<br />

»Das Liebesleben der Farne«<br />

eine Frau und einen Mann auf eine<br />

lange, bizarre Reise. Abwechselnd<br />

berichtet sie in dem süffig zu lesenden<br />

Buch aus der männlichen<br />

und der weiblichen Perspektive.<br />

Caroline, eine junge, um ihre Existenz<br />

als Gärtnerin ringende Frau,<br />

findet den erfolgreichen Werbefuzzi<br />

Gregor bei einer beruflichen Begegnung<br />

unausstehlich. Dann gerät beider<br />

Leben aus den Fugen. Caroline<br />

erhält eine lapidare Postkarte von ihrer tot geglaubten Mutter aus der<br />

Bretagne. Gregors wirklich verstorbener Onkel hinterlässt dem Neffen<br />

die Bitte, seine Asche an bestimmten Küstengegenden zwischen<br />

Frankreich und Spanien ins Meer zu streuen. Jeder zieht für sich los,<br />

aber unterwegs kreuzen sich ihre Wege immer wieder. Auch wenn<br />

das Happy End stets spürbar ist, entsteht Spannung aus den Begegnungen<br />

der beiden mit ihnen bekannten und fremden Menschen und<br />

wie jeder sich auf seine Art vorsichtig der eigenen Familiengeschichte<br />

annähert. Flott und berührend geschrieben – nicht nur eine prima<br />

Urlaubslektüre. (hoc)<br />

Beate Rygiert: Das Liebesleben der Farne. Droemer Verlag 2009,<br />

429 S., € 14,95.<br />

48 49


<strong>Die</strong> Qual der Nicht-Wahl<br />

Christoph Schlingensiefs »Kampfschrift für die Autonomie<br />

des Kranken«<br />

Christoph Schlingensief hatte schon an mancher Kreuzung die<br />

Qual der Wahl. Fast immer entschied sich der hibbelige Multitasker<br />

dafür, alle Strecken entlang zu hetzen, Abkürzungen zu finden,<br />

mehrere Wege zu verbinden. Hier eine Theateraufführung, dort<br />

eine Oper, hier eine TV-Sendung, dort eine Museums-Installation.<br />

Warum nicht eine Partei gründen? Oder eine Kochsendung als<br />

Performance aufführen? All diese Entscheidungen dürften angesichts<br />

jener, vor der er im Januar 2008 stand, nichtig erscheinen.<br />

Bei Schlingensief wurde ein Lungentumor diagnostiziert. Eines<br />

der Resultate: das Buch »So schön wie hier kanns im Himmel gar<br />

nicht sein. Tagebuch einer Krebserkrankung«. Was Schlingensief<br />

am meisten zusetzt, ist das Nicht-Selbst-Entscheiden-Können, das<br />

Angewiesen-Sein auf die Meinung, das Wissen und die Entscheidungen<br />

anderer. Um anzudeuten, dass es auch anders geht, gehen<br />

muss, hat er das Buch geschrieben und die Internetseite www.<br />

krank-und-autonom.de ins Leben gerufen. Er will sein Tagebuch<br />

verstanden wissen als »Kampfschrift für die Autonomie des Kranken<br />

und gegen die Sprachlosigkeit des Sterbens, gegen die Statik,<br />

die einem die Krankheit aufzuzwingen versucht, gegen die Fremdbestimmung<br />

durch Ärzte und das Gesundheitsministerium«.<br />

Dass sich die Medien an seinem vermeintlichen Exhibitionismus<br />

stoßen, ist nicht ganz fair. Erstens wurde seine Erkrankung nach der<br />

Operation (vom Schauspieler Udo Kier) gegen seinen Willen den<br />

Medien verraten. Zweitens kommt Schlingensief in seinem Buch,<br />

das er aus marktstrategischen Gründen früher hätte veröffentlichen<br />

müssen, gar nicht »tough« rüber. Der einstige Hansdampf in allen<br />

Gassen offenbart sich als Jammerlappen, als zweifelnder, sensibler,<br />

religiöser Mensch.<br />

Er bringt seine Gedanken, seine Wut, seine Zweifel mit einfachen,<br />

ungekünstelten Worten zum Ausdruck. Man merkt, dass alle Sätze<br />

in ein Diktiergerät gesprochen wurden – aus dem Bauch heraus,<br />

ohne Medienöffentlichkeit im Hinterkopf. Vieles wiederholt sich:<br />

die Aufarbeitung seines Vater-Verhältnisses, das Loblied auf seine<br />

Freundin Aino, das Überdenken von Hierarchien. Dass Schlingensief<br />

herausfinden möchte, was alle seine Projekte verbindet, kann<br />

man nachvollziehen. »Vielleicht habe ich auch nicht richtig gelebt,<br />

vielleicht habe ich nur sehr viel Hektik verbreitet«, konstatiert er.<br />

Wer Schlingensief kennengelernt hat, muss nicken. Er ist zwar einen<br />

Lungenflügel »ärmer«, aber angesichts der krankheitsbedingten<br />

Zwangsberuhigung um viele Erkenntnisse reicher. Er will das Nein-<br />

Sagen lernen, sich den Beuys-Spruch »Immer positiv reden, nicht<br />

urteilen« zu Herzen nehmen, ein sich sozial engagierendes Theater<br />

in Afrika gründen, zeigen dass er »etwas Sinnvolles“«machen kann.<br />

Schade, dass er seine angedeuteten Schimpftiraden Richtung Medien<br />

gleich wieder zurücknimmt. Wer in der ZKM-Ausstellung „Medium<br />

Religion“ in das Hörprotokoll - Bestandteil seiner Installation »Der<br />

König wohnt in mir« - hineingehört hat, hatte einen schluchzenden<br />

Schlingensief im Ohr, der über eine Flucht nach Afrika und Selbstmord<br />

nachdenkt. Wie nach der Lektüre seines »Tagebuchs« bleibt<br />

die Frage: Offenbart sich der »wahre« Schlingensief oder sind Installation<br />

und Buch eine soziale Plastik? Ist es schlüssig, das der einstige<br />

Medien-Jongleur einen Seelenstriptease macht? Wieso nicht!<br />

Wie sagt Schlingensief auf Seite 65 so schön: »Das Leben ist nicht<br />

schlüssig. Das ist einfach mal ganz klar festzustellen.« (mak)<br />

Christoph Schlingensief: So schön wie hier kanns im Himmel<br />

gar nicht sein. Tagebuch einer Krebserkrankung, Kiepenheuer &<br />

Witsch, 254 Seiten, 18,95 €<br />

50 51


wessinger und peng<br />

www.wessingerundpeng.com<br />

R<br />

54 Kunst, <strong>Kultur</strong> und Macht<br />

55 Was blüht denn da?<br />

56 <strong>Die</strong> Residenzstadt tanzt<br />

Barock up to date<br />

59 Rettung aus Stuttgart<br />

60 Der Klang der Nebenflüsse<br />

62 Mit der Erinnerung sehen<br />

52 53


Kunst, <strong>Kultur</strong> und Macht<br />

Filmfestival »ueber Macht« und SuR-Veranstaltung im Koki<br />

Esslingen<br />

Machtverhältnisse sind in unserer<br />

Gesellschaft allgegenwärtig<br />

– wenn auch selten unverhüllt.<br />

»In was für einer Gesellschaft<br />

wollen wir leben?« fragt die<br />

Gesellschafter-Initiative der »Aktion<br />

Mensch« und zielt dabei auf<br />

eine aktivere Auseinandersetzung<br />

mit dieser Frage ab. Deshalb lassen die Macher seit Januar das<br />

bundesweite Filmfestival »ueber Macht« mit 13 kritischen Dokumentarfilmen<br />

im Gepäck durch 120 deutsche Städte touren.<br />

Dabei werden Mächte sehr unterschiedlich thematisiert: <strong>Die</strong> Filme<br />

handeln von Opfern, die unter Gewalt, Sucht oder staatlicher Kontrolle<br />

leiden, von sozialen Rebellen oder den unterdrückenden Kräften<br />

selbst. Neben spannenden Themen locken bekannte Namen,<br />

etwa Marie-Monique Robins »Monsanto, mit Gift und Genen«<br />

oder Tilda Swinton in »Strange Culture«.<br />

In Zusammenarbeit mit mehr als 1000 Verbänden und Organisationen<br />

werden im Anschluss an jede Vorstellung Publikumsdiskussionen<br />

geboten. So auch in Esslingen, wo das Festival just bis zum 12.<br />

Juli auf den Leinwänden des Kommunalen Kinos (Koki Esslingen)<br />

läuft.<br />

Am Sonntag, den 21. Juni <strong>wird</strong> der Film »Strange Culture« über<br />

den Performance-Künstler Steve Kurtz gezeigt, der sich mit dem<br />

Thema Biotechnologie beschäftigt. Aus Furcht nach den Anschlägen<br />

des 11. Septembers beschuldigt ihn das FBI des Bioterrorismus.<br />

Nach dem Film laden wir von SuR zur Diskussion: Über<br />

»Kunst, <strong>Kultur</strong> und Macht« sprechen Vertreter von Kunstinstitutionen,<br />

Polizei und Psychologie sowie Künstler. (sv)<br />

Koki Esslingen: bis 12. Juli, »Strange Culture«: 21. Juni, 19 Uhr<br />

www.diegesellschafter.de<br />

Was blüht denn da?<br />

9. Kunstsommer im Schloss Untergröningen<br />

Quietschbunte Blütensitzplätze<br />

wuchern aus einer Ecke des<br />

kiesbestreuten Schlosshofs. <strong>Die</strong><br />

Blumenkelchen nachempfundene<br />

Plastik stammt aus dem Atelier<br />

des Bildhauerduos Andrea<br />

Reksans und Stefan Vollrath<br />

und ist natürlich nicht dazu gedacht,<br />

dass sich Besucher, die<br />

den Berg hochgekraxelt und<br />

außer Puste sind, darauf niederlassen.<br />

Aber sie stimmt auf das<br />

Thema des 9. Kunstsommers<br />

im Schloss Untergröningen auf<br />

der Ostalb ein: Unter dem Titel<br />

»<strong>Die</strong> blühende Fantasie« versammelt die Ausstellung fünfzehn<br />

Künstler aus dem In- und Ausland. <strong>Die</strong> beiden Kuratoren, Otto<br />

Rothfuss und Margarete Rebmann, setzen in ihrer diesjährigen<br />

Auswahl zeitgenössischer Kunst überraschenderweise ganz auf das<br />

florale Element. Susanna Taras etwa lässt im Inneren farbenfreudige,<br />

aus Wolle gewebte Riesengewächse die Wände entlang ranken.<br />

Jeanette Oellers zeigt Makrofotografien aus dem Innenleben der<br />

Tulpen und auch Luzia Simons hält in ihren großformatigen Scanogrammen<br />

die vergängliche Schönheit dieser Blumen fest. Geheimnisvoller<br />

erscheinen da die Fotoübermalungen von Beate Jakob, in<br />

denen Blüten nur am Rande aufschimmern, als ob sie eine existenzielle<br />

Einsamkeit ausdrücken wollten. Poetischen Zauber entfaltet<br />

die Installation »Blackfield« von Zadok Ben-David aus London.<br />

Aus 2000 winzigen, filigranen Edelstahl-Pflänzlein besteht die Arbeit.<br />

Von vorne gesehen wirkt sie dunkel, ornamental, umrundet man<br />

sie jedoch steht man vor einer leuchtend bunten Blumenwiese. (hoc)<br />

Bis 13. September 2009. Katalog 10 Euro. www.kiss-untergroeningen.de<br />

54 55


<strong>Die</strong> Residenzstadt tanzt<br />

LudwigsburgDance 09 hat begonnen<br />

Tanz hat Tradition in Ludwigsburg. Weilte dort doch einst – verpflichtet<br />

von Herzog Carl Eugen – der Pariser Choreograph Jean-<br />

Georges Noverre. Neu ist indes LudwigsburgDance 09, zum 300.<br />

Geburtstag der Residenzstadt soll das Festival die vielfältige Tanz-<br />

und Theaterszene präsentieren. Dafür konzipierten Christoph Peichl<br />

(<strong>Stadt</strong> Ludwigsburg/TanzForum), Bettina Gonsiorek (Tanz- und<br />

Theaterwerkstatt TTW), Sybille Hirzel (Junge Bühne), Rainer Kittel<br />

(Kunstzentrum Karlskaserne/Kunstschule Labyrinth) sowie Meinrad<br />

Huberm (Ludwigsburger Schlossfestspiele) ein ambitioniertes<br />

Programm aus internationalen Kompanien, spannenden Eigenproduktionen<br />

und Partys zum selber Tanzen. Das TTW-Tanzprojekt<br />

»Das Wagnis« erarbeitete etwa die Wiener Tänzerin Daniecell mit<br />

über 50 Ludwigsburger Schülern. Als »HipHop on Stage« bildet es<br />

das Finale mit dem Syndicate Dance Project sowie dem Tanztheater<br />

»Vodoo Vibes – Magic Moves in a Magic Room« von Marco Marcal<br />

und dem Electric Boogalo-<strong>Welt</strong>meister Poppin-Hood.<br />

Eröffnet wurde LudwigsburgDance 09 bereits am 19. Mai mit<br />

grandiosen Deutschlandpremieren von Nacho Duatos Compañía<br />

Nacional de Danza. Im Juni folgt das Tanzprogramm der Schloss-<br />

festspiele. Der Schwerpunkt liegt auf Skandinavien. »In Deutschland<br />

sehen wir die nordischen Kompanien seltener. Das ist schade,<br />

denn in deren Stücke stehen die Sinnlichkeit und physische Präsenz<br />

der Darsteller im Vordergrund«, so Meinrad Huber. Er habe<br />

gezielt auch ältere, zeitlose, aber zeitgemäße Produktionen ausgewählt,<br />

darunter Carolyn Carlsons Solo »Blue Lady«, das der Finne<br />

Tero Saarinen interpretiert, oder Kenneth Kvarnströms »no-no« für<br />

die Helsinki Dance Company. In ».... it’s only a rehearsal« setzt Ina<br />

Christel Johannessen mit der Kompanie Zero Visibility Corp griechische<br />

Mythologie in nordische Tanzsprache um, Carte Blanche<br />

zeigt mit »Love« und »Killer Pig« Stücke der Avantgarde-Choreographin<br />

Sharon Eyal. Ein seltener, umso empfehlenswerter Gast in<br />

Europa ist die Australierin Lucy Guerin, die ihre spielerische, doch<br />

geradlinige Bewegungssprache in »Structure and Sadness« umsetzt.<br />

Wunderbar poetisch ist Sidi Larbi Cherkaouis »Sutra«: 17 Mönche<br />

des Shaolin-Tempel Henan tanzen mit Holzkisten als wandelbares<br />

Bühnenbild. Der derzeit wohl angesagteste Choreograf Rafael<br />

Bonachela zeigt gar eine Uraufführung: »The Land of Yes and the<br />

Land of No«. Der in Londen lebende Barcelonese, den bereits Kylie<br />

Minogue engagierte, versteht es wie nur wenige, Brücken zwischen<br />

Hoch- und Pop-<strong>Kultur</strong> zu schlagen. (pam)<br />

Bis 27.6. www.ludwigsburg-dance.de<br />

Barock up to date<br />

Und ewig locken die Ludwigsburger Schlossfestspiele<br />

Längst gibt es auch Festivals im Frühjahr und Herbst, den Höhepunkt<br />

bilden aber in Ludwigsburg die sommerlichen Schlossfestspiele.<br />

Von Juni bis August <strong>wird</strong> dann nicht nur das Residenzschloss<br />

zum schmucken Festpielschauplatz. Innen und außen locken<br />

viele Veranstaltungen von Klassik bis Jazz, vom Tanzabend<br />

bis zum Vortrag die Besucher – freilich auch in den angrenzenden<br />

Märchengarten, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag<br />

feiert. Beim Wandelkonzert gibt es dann auf vier Bühnen Musik<br />

56 57


von Rossini, Mendelssohn, Humperdinck und anderen. Das Thema<br />

lautet, klar: Märchen.<br />

Neben den hauseigenen Produktionen werden wieder Künstler<br />

aus der ganzen <strong>Welt</strong> in der barocken Residenzstadt zu Gast sein.<br />

Hochkarätiges, wie Konzerte mit Cecilia Bartoli oder Anne Sophie<br />

Mutter, ist bereits ausverkauft. Nicht weniger hochkarätig<br />

sind Veranstaltungen wie Monteverdis, im historischen Schlosstheater<br />

zur Aufführung kommende, »Madrigali amorosi«. Oder<br />

die musikalische Lesung des<br />

Sommernachtstraums im Forum<br />

am Schlosspark: Friedrich von<br />

Thun liest, untermalt von einem<br />

Klavierduo. Als Event-Highlight<br />

<strong>wird</strong> auch in diesem Jahr – zum<br />

15. Mal – das »Klassik Open<br />

Air & Feuerwerk« im Park des<br />

Lustschlösschens Montrepos gehandelt.<br />

Doch nicht nur Klassisches im<br />

barocken Rahmen erwartet den<br />

Besucher. Internationale Jazz-<br />

und Musikströmungen sowie<br />

Tanzveranstaltungen sind außerdem<br />

zu hören und zu sehen. An<br />

verschiedenen Veranstaltungsorten<br />

der Region – vom Forum am Schlosspark, über die Karlskaserne<br />

bis zur Kelter in Bietigheim. Gejazzt <strong>wird</strong> beispielsweise von<br />

<strong>Welt</strong>klassepianist Abdullah Ibrahim & Ekaya aus Südafrika, Soul-<br />

Diva Randy Crawford <strong>wird</strong> von Joe Samples Tastenspiel begleitet.<br />

Übrigens, Samba, Flamenco oder Wiener Kaffeehausmusik sind<br />

zudem im Festspielprogramm zu finden – lediglich gerockt <strong>wird</strong><br />

nicht im Barock. (des)<br />

5.6.-27.9. www.schlossfestspiele.de<br />

Rettung aus Stuttgart<br />

Dix-Haus am Bodensee <strong>wird</strong> saniert<br />

An einem der idyllischsten Orte Deutschlands<br />

verbrachte Otto Dix rund 30 Jahre seines Lebens.<br />

Dabei ist er für seine Kriegs- und Großstadtdarstellungen<br />

bekannt. Doch als »entarteter<br />

Künstler« verlor er 1933 seine Professur<br />

in Dresden. Er ging in die innere Emigration –<br />

und auf die Bodenseehalbinsel Höri. Dix lebte<br />

mit Familie in Hemmenhofen in einem für<br />

ihn vom Dresdner Architekten Arno Schelcher entworfenen Wohn-<br />

und Atelierhaus, das nun zu verfallen droht.<br />

Wäre da nicht die rettende Initiative – und das Kleingeld – aus<br />

Stuttgart, dessen Kunstmuseum eine der bedeutendsten Dix-<br />

Sammlungen besitzt. <strong>Die</strong> <strong>Stadt</strong> will mit 250.000 Euro den dicksten<br />

Batzen Fördergeld in den Topf der zu gründenden „Stiftung Otto-<br />

Dix-Haus“ werfen, und sichert seinem Kunstmuseum so die kuratorische,<br />

restauratorische, technische und administrative Betreuung.<br />

Der Gemeinderatsbeschluss steht noch aus.<br />

Das Otto-Dix-Haus wurde seit 1991 von den Eigentümern, der<br />

Malerenkelin Bettina Pfefferkorn und ihrem Mann, als Museum<br />

und Gedenkstätte betrieben. Dem kleinen Förderverein ging aber<br />

angesichts der Renovierungsarbeiten die Puste aus.<br />

Jetzt <strong>wird</strong> das Haus von der »Stiftung Otto-Dix-Haus« erworben.<br />

Ab Herbst 2009 soll es umfangreich saniert werden, um im Sommer<br />

2010 für Besucher zu öffnen. Sein neuer Mieter, die Stiftung<br />

Kunstmuseum Stuttgart gGmbH übernimmt die Verantwortung,<br />

kuratorisch wie finanziell. Einlagen zum Stiftungsvermögen kommen<br />

vom Landkreis Konstanz, der Gemeinde Gaienhofen sowie<br />

einem privaten Stifter - ohne inhaltliches Mitspracherecht. Das soll<br />

nur der ortsansässige Förderverein behalten.<br />

Neben Ausstellungen und Veranstaltungen ist übrigens auch ein<br />

Forschungsstipendium geplant. Wer Otto Dix Leben und Schaffen<br />

nachspüren will, den führt der Weg dann einmal mehr auch auf die<br />

malerische Bodenseehalbinsel. (des)<br />

58 59


Der Klang der Nebenflüsse<br />

Der zweite Teil der Reihe »<strong>Die</strong> Wasser des Neckar´« startet Am 14. Juni findet in Waiblingen die diesjährige Eröffnung der<br />

Veranstaltungsreihe statt. In diesem Zusammenhang startet auch<br />

Zu Zeiten, in denen die besten<br />

Handelswege noch übers Wasser<br />

führten, lag die Bedeutung der<br />

Flüsse auf der Hand. Heute unterschätzt<br />

oder vergisst man oft<br />

ihre noch immer weitreichende<br />

Wirkung. Der Städte- und Landschaftsbau<br />

hängt unmittelbar<br />

von ihnen ab, auch Industrie,<br />

Handwerk und Landwirtschaft<br />

brauchen sie. Nicht zuletzt sind<br />

Flüsse ökologisch wichtig und<br />

bieten eine Naherholungsmöglichkeit<br />

für die Anwohner.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kultur</strong>Region Stuttgart setzt<br />

sich aus 38 Städten und Gemeinden<br />

sowie verschiedenen <strong>Kultur</strong>verbänden der Region zusammen.<br />

»Selbst bei kulturellen Fragen, welche die gesamte Region<br />

betreffen, verhindern die politischen <strong>Stadt</strong>grenzen oft ein gemeinsames<br />

Agieren. Um diese Grenzen überschreiten zu können, bieten<br />

wir ein gemeinsames Sprachrohr«, erklärt Geschäftsführerin Karin<br />

Hanika. Letzten Sommer begann das auf zwei Jahre angelegte Projekt<br />

»<strong>Die</strong> Wasser des Neckar´«, das den Bewohnern der Region die<br />

Besonderheiten der regionalen Gewässer näher bringen soll. 2008<br />

fuhr dafür ein szenisch und klanglich inszeniertes Frachtschiff über<br />

den Neckar – mit großem Erfolg, wie die Hanika bestätigt. An<br />

diesen soll nun angeknüpft werden - auf den Nebenflüssen. Aich,<br />

Würm, Körsch, Rems oder Kocher heißen nur einige von ihnen.<br />

Insgesamt gibt es davon ganze 15, und die sind auf ihre eigene Art<br />

und Weise ganz besondere Flüsse. Das lässt sich die <strong>Kultur</strong>Region<br />

etwas kosten: Wie schon 2008 gibt sie 60.000 Euro in das 110.000<br />

Euro teure Programm. 45000 Euro steuert die <strong>Kultur</strong>region selbst<br />

bei, 5000 Euro sollen durch Sponsoren gedeckt werden.<br />

die Ausstellung »Kunst = Leben« von John Cage in der Galerie<br />

Stihl Waiblingen. Dazu werden in der Innenstadt zahlreiche Installationen<br />

und Aktionen zu erleben sein und Jürgen Palmer präsentiert<br />

seine Klanginstallation »Landschaft mit Rems« in der Galerie<br />

im Kameralamt.<br />

Auch die weiteren Veranstaltungen sind vielfältig – sie reichen von<br />

Literarischem und Poetischem über Musikalisches und Tänzerisches<br />

bis hinzu Visuellem oder akustisch Künstlerischem. Im Mittelpunkt<br />

stehen Palmers Klanginstallationen. Neben Waiblingen<br />

<strong>wird</strong> es noch sechs weitere Ausstellungsorte geben. Zum Inhalt der<br />

Stücke sagt der Künstler: »Seit Anfang 2008 bin ich mit Aufnahmegeräten<br />

in der Region unterwegs, sammle Geräusche, Stimmen,<br />

Gespräche, Anekdoten und verarbeite sie... Fluss für Fluss« So<br />

kreierte Palmer für jeden dieser Orte individuelle Hörstücke, die<br />

das Leben an den Gewässern dokumentieren und auf künstlerische<br />

Weise darbieten. <strong>Die</strong>se »akustische Karte« der Flüsse der Region<br />

<strong>wird</strong> voraussichtlich als CD-Box erhältlich sein.<br />

Seinen krönenden Abschluss findet das Projektam 16. Oktober<br />

in der städteübergreifenden Aktion »Lichternetz«. Sie findet zur<br />

»blauen Stunde« statt, in der Dämmerung, wenn die Sonne bereits<br />

untergegangen ist, der Himmel aber noch intensiv blau leuchtet.<br />

Lediglich ein Licht <strong>wird</strong> benötigt - gleich welcher Art, ob Kerze,<br />

Knicklicht oder die eigene Kreation. Damit geht es dann an die<br />

Ufer der teilnehmenden Städte. Wenn dann aus den vielen kleinen<br />

Lichtspektakeln ein riesiges Lichternetz in der Region entsteht,<br />

kommt, so die Idee der Veranstalter, die Verbindung zum Vorschein,<br />

die durch die Wasser des Neckar geschaffen <strong>wird</strong>. (sv)<br />

»<strong>Die</strong> Wasser des Neckar´«, 14.06. bis 16.10.<br />

www.kulturregion-stuttgart.de<br />

60 61


Mit der Erinnerung sehen<br />

David Hockney in der Kunsthalle Würth<br />

Just wurde sein vier<br />

mal zwei Meter großes<br />

Gemälde »Beverly<br />

Hills Housewife«, ein<br />

Porträt der kalifornischen<br />

Sammlerin Betty<br />

Freeman von 1996/67<br />

bei Christie’s für 7,9<br />

Millionen Dollar versteigert.<br />

Mit den farbenfrohen Darstellungen glamouröser Swimmingpools,<br />

Bungalows oder Landschaften seiner kalifornischen<br />

Wahlheimat wurde der Engländer David Hockney weltberühmt<br />

und zu einem der einflussreichsten Maler des 20. Jahrhunderts. In<br />

Schwäbisch Hall ist nun ein ganz anderer Hockney zu entdecken.<br />

»Nur Natur« heißt seine Ausstellung der Kunsthalle Würth. Und<br />

darin zelebriert der einstige »Painter Laureate of Southern California«<br />

die Schönheit seiner englischen Heimat. <strong>Die</strong>se inspirierte ihn<br />

als Kind und jungen Künstler kaum. Doch 2000 dorthin zurückgekehrt,<br />

hat er die Wiesen und Wälder, Felder und sanften Hügel<br />

Yorkshires als Motive entdeckt: <strong>Die</strong> über 70 großformatigen gemalten,<br />

gezeichneten und am Computer erstellten Landschaftsszenen,<br />

die erstmals in dieser Fülle zu sehen sind, wurden von Hockney<br />

eigens für die Kunsthalle Würth ausgewählt. »Alles, was wir sehen,<br />

sehen wir mit unserer Erinnerung«, betont der 72-Jährige in einem<br />

Interview. »Und ich bin in England aufgewachsen, liebe die Landschaft<br />

und deren Weite.« In Kalifornien habe er die Jahreszeiten<br />

vermisst. Schwäbisch Hall, so der Künstler, sei daher für die Schau<br />

dieser vergleichsweise jungen Werke ideal. »Als ich hierher kam,<br />

dachte ich: Wow, das ist der richtige Ort. Eine wunderbare <strong>Stadt</strong>,<br />

umgeben von einer großartigen Landschaft!«<br />

Minutiös zeigt denn auch Hockney in seinen Bildern das Geboren<br />

werden, Wachsen und Sterben in der Natur, die Veränderungen<br />

durch Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter sowie durch die Ta-<br />

geszeiten. So beobachtet er in der Zeichnung »Gefälltes Holz« detailliert<br />

faktisch bis zu den Jahresringen, gleichwohl poetisch, wie<br />

sich die abgeschlagenen Holzstämme am Wegesrand stapeln. Im<br />

Nachfolgeblatt sind diese Stapel bereits abtransportiert, was Hockney<br />

– und das entbehrt nicht einer gewissen Ironie britischer Art<br />

– schlicht und ergreifend mit »Holz weg« betitelt. Auf den ersten<br />

Blick realistisch daherkommend, zeigen Hockneys Arbeiten beim<br />

zweiten Hinsehen ob ihrer linearen Details und glühender, mitunter<br />

poppig anmutender Farben eine fast surreale Wirkung. <strong>Die</strong> Erfahrungen<br />

eines langen, experimentierfreudigen Malerlebens, dessen<br />

Ergebnisse sich nie eindeutig einem Stil zuordnen ließen, das Wissen<br />

um die Gleichzeitigkeit von Gefühl und Perspektive, tun das<br />

ihrige hinzu. Um das jeweilige Sujet in seiner Ganzheit zu erfassen,<br />

wechselt Hockney zwischen Nah- und Fernsicht. Das Betrachten<br />

erfordert ein wunderbar langsames Abtasten der oftmals aus mehreren<br />

gleichgroßen Bildtafeln zusammengesetzten Bildfläche. So<br />

besteht etwa der Blick in die saftig grünen »Wolgate Woods III«<br />

aus sechs zusammengefügten Leinwänden. Der Effekt ist verblüffend:<br />

Des Betrachters Perspektive <strong>wird</strong> so nah an das Geschehen<br />

herangezoomt, dass er nicht nur mit seinen Augen durch das Bild<br />

wandert, sondern regelrecht glaubt, in den rahmenlosen Ansichten<br />

zu stehen.<br />

Zweifelsohne, des Malers Faszination von der Natur, damit vom<br />

Leben steckt in jedem Pinselstrich. Und das soll auf die Besucher<br />

überspringen. Hockney: »Ich hoffe, dass meine Bilder die Menschen<br />

dazu bringen, dass sie ihre reale Umgebung mit einem geschärften<br />

Blick betrachten.« (pam)<br />

Bis 27.9. Kunsthalle Würth Schwäbisch Hall,<br />

www.kunsthalle-wuerth.de<br />

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Kalender<br />

Juni bis Juli 2009<br />

65


STUTTGART<br />

14-1 Galerie<br />

Kota Ezawa, Rock & Bluse »Brawl. Der<br />

Rock brennt«, animierter 16 mm-Film,<br />

bis 11.07.09<br />

Galerienhaus, Breitscheidstraße 48<br />

www.14-1-galerie.de<br />

ABTart<br />

Bernd Mattiebe »Hard Edge Malerei«,<br />

Damaris Salewski »Zwischen Fiktion und<br />

Realität», bis 10.06.09<br />

Sigmaringer Straße 57A<br />

www.abtart.com<br />

Akademie Schloss Solitude<br />

Gruppenausstellung »Opening II« und<br />

»Open Archive«, bis 04.07.09<br />

Solitude 3<br />

www.akademie-solitude.de<br />

Architektur-Galerie am Weißenhof<br />

Köbberling und Kaltwasser, bis 07.06.09,<br />

»Ulm US. Frankfurt», 17.06. bis 13.09.09<br />

www.weissenhofgalerie.de<br />

Bund Bildender Künstlerinnen Württemberg<br />

e.V.<br />

Isabell Munck »Konzeptionelle Fotosequenzen«,<br />

bis 21.06.09<br />

Eugenstraße 17<br />

www.bbk-wuerttemberg.de<br />

Galerie ART Stuttgart<br />

Friederun Friederichs »Künstlerbuch – Objekte«,<br />

28.05. bis 25.06.09<br />

Staufeneckstraße 15<br />

www.stuttgart-art-galerie.culturebase.org<br />

Galerie Dengler und Dengler<br />

Tamás TrombitA 1s »Performative Arbeiten«,<br />

bis 11.07.09<br />

Rosenbergstraße 102A<br />

www.denglerunddengler.de<br />

Galerie + Edition Domberger<br />

»Frühling in der Galerie«, bis 31.08.09<br />

Uhlbergstraße 36 - 40<br />

www.domberger.de<br />

Galerie Dorn<br />

Klaus Langkafel, Malerei,<br />

Bildhauer der Galerie, bis 25.07.09<br />

Planckstraße 123<br />

www.galeriedorn.de<br />

Galerie Klaus Gerrit Friese<br />

William N. Copley »Unter uns«,<br />

seit 19.05.09<br />

Rotebühlstraße 87<br />

www.galeriefriese.de<br />

Galerie Angelika Harthan<br />

Christofer Kochs »Summe der Möglichkeiten«,<br />

bis 27.06.09<br />

Gerberstraße 5c<br />

www.galerieharthan.de<br />

Galerie Reinhard Hauff<br />

Joan Jonas, 19.06. bis 31.07.09<br />

Paulinenstraße 47<br />

www.reinhardhauff.de<br />

Galerie Hollenbach<br />

Stefan Saffer, bis 29.07.09<br />

Ganghoferstraße 28<br />

www.galerie-hollenbach.de<br />

Galerie Inter Art<br />

Ji-Young Park, Malerei und Objekte,<br />

05. bis 27.06.09,<br />

Klaus Heuser »Tra-Ra-Art«,<br />

03. bis 25.07.09<br />

Rosenstraße 37<br />

www.interart-germany.de<br />

Galerie Keim<br />

Einzelwerke / Sammlerstücke, bis 21.06.09<br />

Marktstraße 31<br />

www.galerie-keim.de<br />

Galerie Merkle<br />

Keiichi Tanaami »Drowning by Drawing«,<br />

bis 11.07.09<br />

Galerienhaus, Breitscheidstraße 48<br />

www.galerie-merkle.de<br />

Galerie Mueller-Roth<br />

Reto Boller »Unterholz«, bis 27.06.09<br />

Christophstraße 6<br />

www.galerie-mueller-roth.de<br />

Galerie Naumann<br />

Gruppenausstellung »Partituren für Zeichnerinnen<br />

und Zeichner«, bis 13.06.09<br />

Galerienhaus, Breitscheidstr. 48<br />

www.galerie-naumann.de<br />

Galerie Anja Rumig<br />

Otto Ritschl »Zwischen Figuration und<br />

freier Form«, Bilder der Jahre 1946 bis<br />

1953, bis 20.06.09<br />

Ludwigstraße 73<br />

www.galerie-anjarumig.de<br />

Galerie Schlichtenmaier<br />

Hans-Peter Reuter »Stille wohnt in blauen<br />

Räumen«, bis 13.06. 09,<br />

Otto Dix, 18.06. bis 11.07.09<br />

Kleiner Schlossplatz 11<br />

www.schlichtenmaier.de<br />

Galerie Sonnenberg in den Baumschulen<br />

W. Hörmann<br />

Angelika Schneider von Maydell<br />

»Istundistnicht«, bis 14.06.09<br />

Korinnaweg 50 A<br />

www.galerie-sonnenberg.de<br />

Galerie Valentien<br />

Heidi Foerster - Neue Hinterglasbilder,<br />

bis 04.07.09<br />

Gellertstraße 6<br />

www.galerie-valentien.de<br />

Galerie Rainer Wehr<br />

Julius Kaesdorf, Romane Holderried Kaesdorf,<br />

Bilder und Zeichnungen,<br />

17.06. bis 01.08.09<br />

Alexanderstraße 53<br />

www.galerie-rainer-wehr.de<br />

Galerie ZeroArts e.V.<br />

Gero Götze »VideoFreundeStralau«,<br />

bis 05.06.09,<br />

Alexander Schikowski »slágfertig«, 03. bis<br />

24.07.09<br />

Ostendstraße 16<br />

www.zeroarts.de<br />

Gedok e.V.<br />

David Burns, Gastkünstler aus St. Helens,<br />

11.07. bis 31.07.09<br />

Hölderlinstraße 17<br />

www.gedok-stuttgart.de<br />

ifa-Galerie Stuttgart<br />

»Das Paradies ist anderswo«, bis 14.06.09<br />

»STADTanSICHTen - <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>wird</strong><br />

<strong>Stadt</strong>«,03.07. bis 13.09.09<br />

Charlottenplatz 17<br />

www.ifa.de<br />

Institut Français<br />

»Extra Muros- Der Wald / Der Baum«,<br />

französische Architekturprojekte,<br />

09.06. bis 31.07.09<br />

<strong>Die</strong>mershaldenstraße 11<br />

www.institut-francais.fr<br />

Künstlerhaus Stuttgart<br />

»Come in, friends, the house is yours«,<br />

Kooperationsprojekt mit dem Badischen<br />

Kunstverein, bis 14.06.09<br />

»<strong>Stadt</strong>staat. Szenario für das Verbinden von<br />

Städten, 11.07. bis 12.09.09<br />

Reuchlinstrasse 4b<br />

www.kuenstlerhaus.de<br />

Kunstbezirk – Galerie im Gustav-<br />

Siegle-Haus<br />

»2009_querschnitt«, bis 20.06.09<br />

Leonhardsplatz 28<br />

www.kunstbezirk-stuttgart.de<br />

Kunst.Raum 34<br />

Andreas Pytlik »landscapesaregreeneverywhere«,<br />

bis 21.06.09<br />

Filderstraße 34<br />

www.kunstraum34.de<br />

Kunstmuseum Stuttgart<br />

»Drei. Das Triptychon in der Moderne«,<br />

bis 14.06.09<br />

»Kaleidoskop.Holzel in der Avantgarde«,<br />

11.07. bis 01.11.09<br />

Kleiner Schlossplatz 13<br />

www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />

Kunststiftung Baden-Württemberg<br />

Nelly Knatz und Floria Köhler, Hausausstellung<br />

der Stipendiaten 2008,<br />

10.06. bis 23.07.09<br />

Gerokstraße 37<br />

www.kunststiftung.de


Oberwelt e.V.<br />

Oliver Grajewski, Jürgen kalmtag, Hannes<br />

Trüjen, »Dein Bild«, 19.06. bis 06.07.09<br />

plágium2000 »Not original – archive Copy<br />

Shop Show«, 23. bis 27.07.09<br />

Reinsburgstraße 93<br />

www.oberwelt.de<br />

Parrotta Contemporary Art<br />

Timm Rautert »Koordinaten«, Andreas Uebele<br />

»Schrift im Raum«, 13.06. bis 24.07.09<br />

Augustenstraße 87-89<br />

www.parrotta.de<br />

Self Service – open art space<br />

Tassilo Letzel »Das Leben geht weiter«<br />

Einzelausstellung/Installation<br />

Eichstraße<br />

www.selfservice-openartspace.com<br />

Staatliche Akademie der Bildenden<br />

Künste<br />

Kunstakademie Karlsruhe zu Gast bei der<br />

Klasse Prof. Brenner, 09.06 bis 14.6.09<br />

Ausstellungshalle Neubau II<br />

www.abk-stuttgart.de<br />

Staatsgalerie Stuttgart<br />

»Offenes Depot«, Wiener Aktionismus,<br />

bis 05.07.09<br />

»Das Olga-Album«, 20.06. bis 25.10.09<br />

»Film und Foto: Eine Hommage«,<br />

04.07. bis 02.11.09<br />

Konrad-Adenauer-Straße<br />

www.staatsgalerie.de<br />

Stuttgarter Kunstverein e.V.<br />

Wonho Lee, 10.06. bis 19.07.09<br />

Filderstraße 34<br />

www.stuttgarter-kunstverein.de<br />

Treffpunkt Rotebühlplatz<br />

Ralf Meyer »Architektonische Nachhut»,<br />

bis 05.07.09,<br />

Kurt Grunow »Bricolage«, Metallinspirationen,<br />

vom 26.06. bis 01.10.09<br />

Rotebühlplatz<br />

www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de/ausstellungen<br />

Uno Art Space Ute Noll<br />

8 internationale Fotografinnen »I want to be<br />

happy«, bis 30.06.09,<br />

Mimi Youn, erste Einzelausstellung in<br />

Deutschland, ab 11.07.09<br />

Liststraße 27<br />

www.on-photography.com<br />

Württembergischer Kunstverein<br />

»Subversive Praktiken«, Kunst unter Bedingungen<br />

politischer Repression,<br />

30.05. bis 02.08.09<br />

Schlossplatz 2<br />

www.wkv-stuttgart.de<br />

REGION<br />

Backnang<br />

Galerie der <strong>Stadt</strong> Backnang<br />

Hans Pfrommer, bis 16.08.09<br />

Stiftshof 2<br />

www.backnang.de<br />

Baden-Baden<br />

Museum Frieder Burda<br />

»<strong>Die</strong> Künstler der Kaiser«, Dürer bis Tizian,<br />

Rubens bis Velásquez, bis 14.06.09<br />

»Der Blaue Reiter«, Marc, Macke, Kandinsky,<br />

Münter, Jawlensky, 27.06. bis 11.10.09<br />

Lichtentaler Allee 86<br />

www.museum-frieder-burda.de<br />

Staatliche Kunsthalle Baden-Baden<br />

Zum 100-jährigen Jubiläum »7 x 14«, 7<br />

junge Künstler stellen jeweils 14 Tage aus,<br />

bis 12.07.09<br />

Lichtentaler Allee 8a<br />

www.kunsthalle-baden-baden.de<br />

Bietigheim-Bissingen<br />

Städtische Galerie Bietigheim-<br />

Bissingen<br />

»Spiegel geheimer Wünsche«, Stillleben aus<br />

fünf Jahrhunderten, bis 12.07.09<br />

Hauptstraße 60-64<br />

www.bietigheim-bissingen.de/Ausstellungen<br />

Böblingen<br />

Städtische Galerie Böblingen<br />

Gruppenausstellung »faltenreich« zum<br />

Thema Figur und Hülle, bis 14.06.09<br />

Pfarrgasse 2<br />

www.museen-bb.de<br />

Dätzingen<br />

Galerie Schlichtenmaier<br />

Grieshaber zum 100.Geburtstag,<br />

bis 04.07.09<br />

»Positionen der Gegenwart«,<br />

19.07. bis 12.09.09<br />

Schloss Dätzingen<br />

www.schlichtenmaier.de<br />

Eberdingen-Nussdorf<br />

Kunstwerk – Sammlung Klein<br />

»Querschnitt – Hängung # 4«, bis 04.10.09<br />

Siemensstraße 40<br />

www.sammlung-klein.de<br />

Esslingen<br />

Villa Merkel, Galerie der <strong>Stadt</strong> Esslingen<br />

Top‘09 – Meisterschüler der Staatlichen<br />

Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe,<br />

bis 14.06.09<br />

Pulverwiesen 25<br />

www.villa-merkel.de<br />

Filderstadt<br />

Galerie + Edition Domberger<br />

»Frühling in der Galerie«, bis 31.08.09<br />

Uhlbergstraße 36 - 40<br />

www.domberger.de<br />

Göppingen<br />

Kunsthalle Göppingen<br />

Dirk Meinzer.Sirenenheime, bis 05.07.09<br />

Marstallstraße 55<br />

www.kunsthalle-goeppingen.de<br />

Heilbronn<br />

Städtische Museen<br />

»Ben Willikens. 70 Aquarelle«, bis 21.06.09<br />

Deutschhofstraße 6<br />

www.museen-heilbronn.de<br />

Karlsruhe<br />

Badischer Kunstverein<br />

»Come in, friends, the house is yours« Kooperation<br />

mit dem Künstlerhaus Stuttgart,<br />

bis 14.06.09<br />

»Learn to read Art: A History of Printed<br />

Matter«, 03.07. bis 06.09.09<br />

Waldstraße 3<br />

www.badischer-kunstverein.de<br />

Staatliche Kunsthalle<br />

»Vom Glück zu sammeln« Erwerbungen des<br />

Kupferstichkabinetts, bis 23.08.09<br />

Hans-Thoma-Straße 2 – 6<br />

www.kunsthalle-karlsruhe.de<br />

Städtische Galerie<br />

»bildschön – Schönheitskult in der aktuellen<br />

Kunst«, bis 07.06.09<br />

Sabine Funke - diafan, bis 12.07.09<br />

Lichthof des ZKM, Lorenzstraße 27<br />

www.staedtische-galerie.de<br />

ZKM<br />

»banquet_nodes and networks« Netzkultur<br />

in Spanien, bis 28.06.09<br />

Notation.Kalkül in den Küsten, bis 26.07.09<br />

Lorenzstraße 19<br />

www.zkm.de<br />

Kornwestheim<br />

Museum im Kleihuesbau<br />

»Max Lingner - ein Deutscher in Frankreich«,<br />

bis 16.08.09<br />

Stuttgarter Straße 93<br />

www.museen@kornwestheim.de<br />

Kraichtal-Unteröwisheim<br />

Ursula Blickle Stiftung<br />

»Bücher, Bücher, Bücher – Nichts als Bücher«,<br />

bis 28.06.2009<br />

www.ursula-blickle-stiftung.de<br />

Künzelsau<br />

Museum Würth<br />

»Im Blick des Sammlers – Neuerwerbungen<br />

von Kirchner und Schlemmer bis Kiefer«,<br />

bis 06.01.10<br />

Reinhold-Würth-Straße 15<br />

www.kunst.wuerth.com<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Spielkartenmuseum<br />

»Comics und Karikaturen«, bis 21.02.10<br />

Schönbuchstraße 32<br />

www.leinfelden-echterdingen.de<br />

Leonberg<br />

Galerienverein<br />

Ingrid Dahn »Räume Skulpturen«,<br />

bis 28.06.09<br />

Zwerchstraße 27<br />

www.galerieverein-leonberg.de


Ludwigsburg<br />

5räume Galerie<br />

Marktplatz 4<br />

Edgar Gutbub, Hans Hemmert, Elodie Pong,<br />

Hedi Schwöbel, Timm Ulrichs et al.<br />

www.5raeume.com<br />

Städtisches Museum<br />

Sara F. Levin »Echo Amerika«, bis 21.06.09<br />

Wilhelmstraße 9/1<br />

www.ludwigsburg.de<br />

Mannheim<br />

Kunsthalle Mannheim<br />

Anton Henning »Antonym«, bis 16.08.09<br />

Impuls: Joseph Beuys – Sammlung Schlegel,<br />

bis 23.08.09<br />

Friedrichsplatz 4<br />

www.kunsthalle-mannheim.de<br />

Ostfildern<br />

Städtische Galerie<br />

»<strong>Stadt</strong> Haus Raum«, Cécile Dupaquer, Ines<br />

Doleschal, bis 07.07.09<br />

Gerhard-Koch-Straße 1<br />

www.ostfildern.de<br />

Reutlingen<br />

Kunstverein Reutlingen<br />

»usus: Uta Schneider & Ulrike Stoltz«<br />

07.07. bis 26.07.09<br />

Eberhardstraße 14<br />

www.kunstverein-reutlingen.de<br />

Schorndorf<br />

Galerie für Kunst und Technik<br />

Annette Janle + Esther Rollbühler:<br />

Malerei und Objekte, bis 28.06.09<br />

Arnoldstraße 1<br />

www.galerien-kunst-technik.de<br />

Schwäbisch Gmünd<br />

Museum und Galerie im Prediger<br />

»Kunst aus 100 Jahren 1909 – 2009« Highlights<br />

der Daimler Kunst-Sammlung,<br />

bis 13.09.2009<br />

Johannisplatz 3<br />

www.museum-galerie-fabrik.de<br />

Schwäbisch Hall<br />

Kunsthalle Würth<br />

»David Hockney. Nur Natur«, bis 27.09.09<br />

Lange Straße 35<br />

www.kunst.wuerth.com<br />

Tübingen<br />

Kunsthalle Tübingen<br />

»Der innere Blick« Das Interieur in der<br />

zeitgenössischen Kunst, bis 05.07.09<br />

Philosophenweg 76<br />

www.kunsthalle-tuebingen.de<br />

Ulm<br />

Kunsthalle Weishaupt<br />

»Keith Haring« Hommage eines Sammlers<br />

an den Künstler, bis 01.11.09<br />

Hans-und-Sophie-Scholl-Platz<br />

www.kunsthalle-weishaupt.de<br />

Ulmer Museum<br />

»Traum der Wüste», Kunst der australischen<br />

Aborigines, 14.06. bis 23.09.09<br />

Marktplatz 9<br />

www.museum.ulm.de<br />

Untergröningen<br />

Kunstverein KISS<br />

9. Kunst- und <strong>Kultur</strong>sommer, »Blühende<br />

Fantasie«, bis 13.09.09<br />

Schlossgartenstraße<br />

www.kiss-untergroeningen.de<br />

Waiblingen<br />

Galerie Stihl<br />

John Cage »Kunst = Leben«, 14.06. bis<br />

20.09.09<br />

Weingärtner Vorstadt 12<br />

www.galerie-stihl-waiblingen.de<br />

Waldenbuch<br />

Museum Ritter<br />

François Morellet »<strong>Die</strong> Quadratur des<br />

Quadrats – Eine Introspektive«, bis 27.09.09<br />

Alfred-Ritter-Straße 27<br />

www.museum-ritter.de<br />

Weil der <strong>Stadt</strong><br />

Kunstforum<br />

<strong>Die</strong> Stuttgarter Künstlergruppe maximal,<br />

28.06. bis 19.07.09<br />

Hermann-Schütz-Straße 14<br />

www.kunstforum-weilderstadt.de<br />

KALENDER<br />

2. Juni<br />

Diskussion im Künstlerhaus, 19 Uhr<br />

Der Mast muss weg!<br />

Präsentation der Bürgerinitiative Bismarckstraße<br />

57 gegen Mobilfunkmasten in<br />

Stuttgart-West. Mit einem Vortrag von Peter<br />

Hensinger: Wenn Bürger sich wehren und<br />

was sie dann erleben.<br />

www.kuenstlerhaus.de<br />

3. Juni<br />

Lesung im Literaturhaus, 20 Uhr<br />

»Hundert Tage« mit Lukas Bärfuss<br />

Zum Auftakt der fünfteiligen Afrika-Reihe<br />

präsentiert Lukas Bärfuss seinen Roman<br />

Hundert Tage und gibt Einblicke in sein im<br />

August erscheinendes Stück Öl, mit dem Ulrich<br />

Khuon im September seine erste Spielzeit<br />

am Deutschen Theater Berlin eröffnen<br />

<strong>wird</strong>. Hundert Tage erzählt die Geschichte<br />

des Schweizer Entwicklungshelfers David<br />

während des Völkermordes in Ruanda von<br />

1994. Moderation: Lerke von Saalfeld<br />

www.literaturhaus-stuttgart.de<br />

3. Juni<br />

Sonderführung im Kunstmuseum, 18 Uhr<br />

»Drei mal drei«<br />

In dieser Führung werden Arbeiten von<br />

Niki de Saint Phalle, Isa Genzken und<br />

Katharina Sieverding aus der Schau »Drei.<br />

Das Triptychon in der Moderne« gegenübergestellt,<br />

ihre unterschiedlichen Themen und<br />

individuellen Ansätze im Umgang mit dem<br />

Bildformat diskutiert.<br />

www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />

3./4. Juni<br />

Musiktheater von Daniel Ott, Paulinenstraße,<br />

20.30 Uhr<br />

Zeitoper VI: Paulinenbrücke<br />

Das Projekt der Staatsoper Stuttgarter beschäftigt<br />

sich musikalisch mit dem Ort, Laben<br />

und den Menschen in der Paulinenstraße.<br />

<strong>Die</strong>se zeitoper findet mit dem Schauspiel<br />

Stuttgart und in Kooperation mit der Universität<br />

Stuttgart statt und nimmt am Projekt<br />

»Städte im Wissenschaftsjahr 2009« teil.<br />

www.staatstheater.stuttgart.de<br />

4. Juni<br />

Live-Talkrunde zu Gast im Kunstklub,<br />

Staatsgalerie, 19 Uhr<br />

Das Musikalische Quartett – Künstlerplatten<br />

Im Gespräch der vier Musikexperten, darunter<br />

der Stuttgarter Komponist Jan Kopp,<br />

geht es um Künstlerplatten. Schwerpunkt<br />

ist »Selten gehörte Musik« aus dem Umfeld<br />

des Wiener Aktionismus.<br />

www.stuttgarter-galerieverein.de<br />

4. Juni<br />

Jazz im Bix, 20.30 Uhr<br />

Jazzmeen<br />

Im Frühjahr 2006 fand sich die neu gegründete<br />

Band Jazzmeen zu einer ersten Session<br />

zusammen. Das Ergebnis kann sich sehen<br />

lassen. Inspiriert von Trip Hop und elektronischen<br />

Lounge-Klängen entdeckte jeder<br />

sein Instrument auf neue Art. Nun präsentiert<br />

die Band ihr erstes Album.<br />

www.bix-stuttgart.de<br />

5. Juni<br />

Kino im Set, Filmgalerie 451, 20.30 Uhr<br />

451-Kino präsentiert: City of God<br />

Packend und rasant inszeniertes, drei Jahrzehnte<br />

und Generationen umspannendes<br />

Ghetto-Epos aus den Favelas von Rio de<br />

Janeiro.<br />

www.theset.de<br />

5. Juni<br />

Theater im Kommunalen Kontakttheater,<br />

20 Uhr<br />

Schule der Arbeitslosen<br />

<strong>Die</strong> Theatergruppe der Straßenzeitung<br />

TROTT-WAR spielt Joachim Zelters beeindruckendes<br />

Schauspiel über ein Land<br />

ohne Arbeit.<br />

www.kkt-stuttgart.de<br />

6. Juni<br />

Stuttgarter Tanznacht im Treffpunkt Rotebühlplatz,<br />

18 – 6 Uhr<br />

Schlaflos in Stuttgart<br />

Gemäß dem Motto »6.6. von 6 bis 6« lädt<br />

die zeitgenössische Tanzszene bei der Tanz-<br />

Nacht in nächtliche (Traum-)<strong>Welt</strong>en ein.<br />

www.treffpunkt-rotebühlplatz.de


6. Juni<br />

Tanz im Theaterhaus, 20.30 Uhr<br />

Gauthier Dance Special<br />

Highlights aus SIX PACK und HIGH FIVE<br />

mit Choreographien von Mauro Bigonzetti,<br />

Itzik Galili, Eric Gauthier und Paul Lightfoot/Sol<br />

Léon (Susto) - zum 25. Geburtstag<br />

des Theaterhaus Vereins.<br />

www.theaterhaus.de<br />

7. Juni<br />

Führung, BBK Atelierhaus, 11 Uhr<br />

»Konzeptionelle Fotosequenzen«<br />

<strong>Die</strong> Fotokünstlerin Isabell Munck führt<br />

persönlich durch ihre Ausstellung beim<br />

Bund Bildender Künstlerinnen.<br />

www.bbk-wuerttemberg.de<br />

7. Juni<br />

Kino im Set, Filmgalerie 451, 20.30 Uhr<br />

451-Kino präsentiert: Reservoir Dogs<br />

Sechs eiskalte Spezialisten werden unter<br />

falschem Namen für einen Juwelendiebstahl<br />

angeheuert.<br />

www.theset.de<br />

7. Juni<br />

Konzert im Kunstmuseum, 16 Uhr<br />

Musikzeit<br />

Kammerkonzert mit Studierenden der Hochschule<br />

für Musik und Darstellende Kunst<br />

Stuttgart.<br />

www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />

8. Juni<br />

Theater im Schauspielhaus, 20 Uhr<br />

Wenn die Schauspieler mal einen freien<br />

Abend haben wollen, übernimmt<br />

Hedley Lamarr<br />

René Pollesch Stück über den Sinn des<br />

Theaters - bis 20. Juni 2009.<br />

www.staatstheater.stuttgart.des<br />

8. Juni<br />

Gespräch im Künstlerhaus, 19 Uhr<br />

Kunst und Teilhabe<br />

<strong>Die</strong> Veranstaltung stellt unterschiedliche<br />

Arbeitsformen vor, die im Bereich der<br />

Kunst mit Beteiligungsverfahren arbeiten.<br />

Mit Susanne Jakob und Silke Schwab<br />

www.kuenstlerhaus.de<br />

8. Juni<br />

Vernissage in der Staatliche Akademie der<br />

Bildenden Künste, 18 Uhr<br />

Kunstakademie Karlsruhe zu Gast bei<br />

der Klasse Prof. Brenner<br />

Und was machen die Anderen so? Aus Interesse<br />

am Austausch über die eigene Akademie<br />

hinaus hat die Klasse Birgit Brenner,<br />

Professorin für Fotografie/Zeichnung/Neue<br />

Medien, Studierende der Kunstakademie<br />

Karlsruhe eingeladen.<br />

www.abk-stuttgart.de<br />

9./ 10. Juni<br />

Tanz im Theaterhaus, 20 Uhr/20.15 Uhr<br />

Gauthier Dance: FOUR PLAY<br />

<strong>Die</strong> Hauskompanie zeigt Choreographien<br />

von William Forsythe, Jiri Kylian, Philip<br />

Taylor und Eric Gauthier.<br />

www.theaterhaus.de<br />

10. Juni<br />

Premiereim Wilhelma-Theater, 19.30 Uhr<br />

Eugen Onegin<br />

<strong>Die</strong> Opernschule zeigt als Eigenproduktion<br />

Pjotr I. Tschaikowskij Oper in russischer<br />

Sprache. Bis 19. Juni 2009.<br />

www.wilhelma-theater.de<br />

10. Juni<br />

Lesung in der <strong>Stadt</strong>bücherei im Wilhelmspalais,<br />

19.30 Uhr<br />

Edna Mazya: Über mich sprechen wir<br />

ein andermal<br />

Eine deutsch-jüdische Familie, drei Frauengenerationen<br />

und ihr Kampf um Unabhängigkeit<br />

und Lebensglück: Mit grandiosem<br />

Humor und vortrefflichem Gespür für die<br />

komischen Seiten der Verzweiflung schreibt<br />

die israelische Autorin Edna Mazya über<br />

drei selbstbewusste Frauen.<br />

www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen<br />

10. Juni<br />

Vernissage in der Kunststiftung, 19.30 Uhr<br />

Nelly Knatz und Florian Köhler<br />

<strong>Die</strong> Stipendiaten des Jahrgangs 2008 zeigen<br />

in der Hausausstellung ihre neuen Arbeiten:<br />

Knatz Installationen und Köhler Bildhauerei.<br />

www.kunststiftung.de<br />

11. Juni<br />

Premiere im Theater im Depot, 20 Uhr<br />

<strong>Die</strong> Glasmenagerie<br />

»Spiel der Erinnerung« nannte Tennessee<br />

Williams sein erstes, 1944 uraufgeführtes<br />

Stück über den Ausbruch aus der Beengtheit<br />

einer Kleinfamilie, mit dem er seinen Ruhm<br />

als Dramatiker begründete.<br />

www.staatstheater.stuttgart.de<br />

11. Juni<br />

Vernissage in der Galerie 5raeume, Ludwigsburg,<br />

19 Uhr<br />

Begleitausstellung zu außerdem –<br />

Kunst im öffentlichen Raum.<br />

<strong>Die</strong> Schau zeigt Entwürfe und Modelle der<br />

sieben Objekte des Projekts von den Künstlern<br />

Edgar Gutbub, Hans Hemmert, Knowbotic<br />

Research, Francesco Mariotti, Elodie<br />

Pong, Hedi Schwöbel und Timm Ulrichs.<br />

Bis 27. September.<br />

www.5raeume.com<br />

12. Juni<br />

Premiere in der Junge Oper, Opernhaus,<br />

10.30 Uhr<br />

Sitzkissenkonzert »Für Hund und<br />

Katz ist auch noch Platz«<br />

Bequem auf Sitzkissen lauschen die Kleinsten<br />

der lustigen Geschichte von Axel Scheffler,<br />

die die Musiker des Staatsorchesters<br />

erzählen, für Kinder ab 5 bis 7 Jahren.<br />

www.staatstheater.stuttgart.de<br />

12. Juni<br />

Jazz im Bix, 21 Uhr<br />

Ro Gebhardt European Trio<br />

Ro Gebhardt gilt als eine der Gallionsfiguren<br />

deutscher Gitarrenkunst. Als einer<br />

der wenigen seines Genres verfügt er über<br />

ein immenses Repertoire im Bereich Jazz,<br />

Latin und Pop und ein fundiertes Wissen in<br />

klassischer Gitarre. Im Bix spielt er mit dem<br />

Bassisten des Monty Alexander Trios und<br />

dem Schlagzeuger vom Jamie Cullum ein<br />

Mix aus Latin, Jazz und Rock.<br />

www.bix-stuttgart.de<br />

12. Juni<br />

Vernissage, Self Service Openartspace<br />

Stuttgart, 20.30 Uhr<br />

Tassilo Letzel: Das Leben geht weiter<br />

Öffentliche Plätze und ihre »Entmenschlichung«<br />

sind Letzels Thema. In einer Videoinstallation<br />

dokumentiert er Innenstadtplätze<br />

und ihre Zweckentfremdung hin zu<br />

einer öden Betonfläche. Bis 03. Juli 2009.<br />

www.selfservice-openartspace.com<br />

12. Juni<br />

Kino im Set, Filmgalerie 451, 20.30 Uhr<br />

451-Kino präsentiert: Wild at Heart<br />

<strong>Die</strong> Flucht eines jungen Paares durch die<br />

Südstaaten <strong>wird</strong> zum sinistren Lemurentanz,<br />

zum satirischen Trip durch US-Trivialmythen<br />

und Hollywood-Junk, zum frechen,<br />

fantastischen Kinomärchen. David Lynch<br />

provoziert nur extreme Reaktionen, wütende<br />

Abscheu oder lallende Begeisterung. New-<br />

Hollywood, heißkalt!<br />

www.theset.de<br />

13. Juni<br />

Finissage im Kunstmuseum, 14.30 Uhr<br />

Wandelkonzert<br />

Das Stuttgarter Kammerorchester <strong>wird</strong> zum<br />

letzten Mal vor zentralen Werken der Sonderausstellung<br />

»Drei. Das Triptychon in der<br />

Moderne« in unterschiedlicher Besetzung<br />

kurze Kompositionen spielen.<br />

www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />

14. Juni<br />

Vernissage, Galerie im Kameralamt Waiblingen,<br />

15 Uhr<br />

Vernissage, Galerien Stihl Waiblingen,<br />

16 Uhr<br />

Jürgen Palmer »Landschaft mit<br />

Rems«<br />

»Kunst = Leben. John Cage«<br />

Nach der Begleitausstellung des Projekts<br />

»<strong>Die</strong> Wasser des Neckar« von Jürgen Palmer<br />

<strong>wird</strong> auf dem Galerieplatz die multimediale,<br />

spartenübergreifende Werkschau des<br />

Neulandsuchers in Sachen Musik und Kunst<br />

John Cage auf dem Galerieplatz eröffnet.<br />

Bis 20. September 2009<br />

www.galerie–stihl–waiblingen.de


16. Juni<br />

Tanz in Ludwigsburg, Karlskaserne 20.30<br />

Uhr<br />

Bonachela Dance Company<br />

Eine der angesagtesten Kompanien des Vereinigten<br />

Königreichs zeigt bei den Schlossfestpielen<br />

die Uraufführung von »The Land<br />

of Yes and the Land of No«<br />

www.ludwigsburg-dance.de<br />

16. Juni<br />

Lesung im Literaturhaus, 20 Uhr<br />

»Bunker« mit Andrea Maria Schenkel<br />

Andrea Maria Schenkel (»Tannöd«) stellt ihren<br />

neuen Roman »Bunker« vor. Im Rahmen<br />

der Stuttgarter Kriminächte, Moderation: der<br />

Stuttgarter Autor Wolfgang Schorlau<br />

www.literaturhaus-stuttgart.de<br />

17. Juni<br />

Kindertheater in Gerlingen, 15 Uhr<br />

<strong>Die</strong> Glücksfee<br />

Cornelia Funkes Stück über das Glücklichsein<br />

<strong>wird</strong> in der Jahnhalle als Figurentheater<br />

von Susanne Capar, Theater zwischen den<br />

<strong>Welt</strong>en, gezeigt.<br />

www.gerlingen.de<br />

18. Juni<br />

Küche & Kino im Set, Filmgalerie 451<br />

Italien: Der Zauber von Venedig!<br />

Lecker Essen von Loretta und ein Überraschungsfilm!<br />

Entweder »Casanova« oder<br />

»The Honey Pot – Venedig sehen – und<br />

erben...« (engl. OF). Davor deutsch/italienische<br />

Lesung mit Robert Atzlinger & Cesare<br />

Ghilardelli.<br />

www.theset.de<br />

18. Juni<br />

Gespräch in der Gedok-Galerie, 20 Uhr<br />

Traian Pop im Gespräch mit Beate<br />

Rygiert<br />

Büchermachen aus Leidenschaft – das ist es,<br />

was man sich von einem Verleger wünscht.<br />

In Zeiten, wo in der Regel die blanken<br />

Verkaufszahlen über die Existenz eines<br />

Autors in einem Verlag entscheiden, sind<br />

Verlegerpersönlichkeiten wie Traian Pop die<br />

Ausnahme geworden.<br />

www.gedok-stuttgart.de<br />

19. Juni<br />

Tanz im Forum Ludwigsburg, 20 Uhr<br />

Carolyn Carlson / Tero Saarinen<br />

Deutschlandpremiere dee Neufassung von<br />

Carolyn Carlsons legendärem Tanzsolo<br />

»Blue Lady (Revisited)«<br />

www.ludwigsburg-dance.de<br />

19. Juni<br />

Tanzpremiere im Theaterhaus, 20.30 Uhr<br />

Gauthier Dance: OUT OF THE BOX<br />

Sieben Uraufführungen: Anja Behrend,<br />

Armando Braswell, Alexis Dupuis-LeBlanc<br />

und Lisa May haben ihren Kollegen vier<br />

Tanzminiaturen auf den Leib geschrieben;<br />

hinzu kommen Uraufführungen von der<br />

Münchner Choreographin Annett Göhre und<br />

dem in Stuttgart ansässigen Tänzer/Choreographen<br />

Emil Faski sowie Kompanieleiter<br />

Eric Gauthier. Bis 12. Juli 2009.<br />

www.theaterhaus.de<br />

20. Juni<br />

Ausstellungsbeginn Staatsgalerie<br />

Das Olga-Album<br />

Aus dem ehemaligen Besitz der königlichen<br />

Familie von Württemberg konnte der<br />

Stuttgarter Galerieverein 1958 aus dem<br />

Kunsthandel das »Olga-Album« erwerben.<br />

Bis 25.10.2009<br />

www.staatsgalerie.de<br />

20. Juni<br />

Jazz im Bix, 21 Uhr<br />

Michael Ruff – Straitjackets<br />

Nach Jahren der Abstinenz beehrt uns der<br />

Ausnahmemusiker, Composer, Keyboarder<br />

und Sänger Michael Ruff endlich wieder<br />

mit einer Tour durch die angesagten Clubs<br />

in Europa! Und wie sich dass so gehört,<br />

bringt er das absolute »All Stars Line Up«<br />

an Mitstreitern gleich mit.<br />

www.bix-stuttgart.de<br />

20. Juni<br />

Vortrag Hospitalhof, 20 Uhr<br />

Was zeichnet eine lebenswerte <strong>Stadt</strong><br />

aus?<br />

Professor Roland Ostertag, Architekt, <strong>Stadt</strong>planer,<br />

spricht über öffentliches Bauen und<br />

<strong>Stadt</strong>planung und Denkmalpflege.<br />

www.hospitalhof.de<br />

20. Juni<br />

Vernissage, Ruppert-Mayer-Kapelle, 20<br />

Uhr<br />

Rites de Passages<br />

Der Kunstverein Neuhausen geht neue<br />

Wege: die Künstler der Schau sondieren das<br />

unbearbeitete Terrain einer Jesuitenkapelle<br />

am Ortsrand und erzeugen mit ihren installativen<br />

oder auch handlungsbezogenen<br />

Arbeiten Situationen des Übergangs. Zur Eröffnung<br />

feiert der KVN sein Sommerfest mit<br />

Soundtrack des Künstlers Jürgen Palmtag.<br />

www.bewer.de/kvn/f_kvn.html<br />

20. Juni<br />

Küche & Kino im Set, Filmgalerie 451,<br />

19 Uhr<br />

Italien: Der Zauber von Venedig!<br />

In »Wenn die Gondeln Trauer tragen«<br />

liefern Donald Sutherland und die umwerfend<br />

schöne Julie Christie eine der definitiv<br />

schönsten Liebesszenen der Filmgeschichte.<br />

Davor deutsch/italienische Lesung mit<br />

Robert Atzlinger & Cesare Ghilardelli.<br />

www.theset.de<br />

21. Juni<br />

Einführungsmatinée Opernhaus, 11 Uhr<br />

Orphée et Euridice<br />

Seit 1996 präsentieren die Staatsoper Stuttgart<br />

und das Stuttgarter Ballett eine große<br />

gemeinsame Produktion im Opernhaus: Zur<br />

Uraufführung am 27. Juni führt das Produktionsteam<br />

um Regisseur Christian Spuck in<br />

die Oper ein.<br />

www.staatstheater.stuttgart.de<br />

21. Juni Film und Podiumsdiskussion<br />

im Koki Esslingen,<br />

19 Uhr<br />

»Über Macht«: »Strange<br />

Culture«<br />

Dokudrama über den<br />

Performance-Künstler<br />

und Kunstprofessor Steve<br />

Kurtz, den das FBI nach<br />

9/11 wegen angeblichem »Bio-Terrorismus«<br />

verhaften ließ. Mit Tilda Swinton, Peter<br />

Coyote. Im Anschluss gibt es eine Diskussion<br />

mit Künstlern und Vertretern von<br />

<strong>Kultur</strong>institutionen, Polizei und Pschologie,<br />

veranstaltet von SuR – <strong>Kultur</strong>Politik für<br />

Stuttgart und Region. Im Rahmen des Filmfestivals<br />

»Über Macht«<br />

ww.koki-es.de<br />

24. Juni<br />

Kino im Set, Filmgalerie 451, 20.30 Uhr<br />

I‘m not there<br />

USA 2007, Regie: Todd Haynes, mit Cate<br />

Blanchett, Christian Bale, Heath Ledger<br />

Faszinierend anderes Biopic über eines der<br />

größten Chamäleons der Musikgeschichte:<br />

Bob Dylan; mit Cate Blanchett, Christian<br />

Bale, Heath Ledger.<br />

www.theset.de


25. Juni<br />

Klang-Performance im Tresor - Raum für<br />

flüchtige Kunst, 20 Uhr<br />

Ezramo: »Come ho imparato a volare«<br />

<strong>Die</strong> von Alessandra Eramo aka Ezramo auf<br />

den »Tresor« zugeschnittene akustische<br />

Impro-Live-Performance »Come ho imparato<br />

a volare« (auf deutsch: »wie ich fliegen<br />

gelernt habe«) ist dem Thema Flüchtigkeit<br />

gewidmet.<br />

www.kunsttresor.net<br />

25. Juni<br />

Gespräch in der <strong>Stadt</strong>bücherei im Wilhelmspalais,<br />

20 Uhr<br />

Bommi Baumann: »Rausch und Terror«<br />

Drogenkapitalismus und die Zerstörung der<br />

radikalen Linken durch Heroin - Bommi<br />

Baumann hat mit »Rauschen und Terror«<br />

einen politischen wie persönlichen Erlebnisbericht<br />

geschrieben. Filmemacher Christoph<br />

Dreher spricht mit ihm. Danach: 7inch Singles<br />

Sound System mit Andreas Vogel, bei<br />

schönem Wetter vor dem Wilhelmspalais.<br />

www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen<br />

25. Juni<br />

Lesung und Gespräch im Literaturhaus,<br />

20 Uhr<br />

ACH! AFRIKA… mit Kum’a Ndumbe<br />

III<br />

»Aber wie soll ich mich dazu zwingen,<br />

Theater ohne eine Mischung von Dialog und<br />

Erzählung, von Gedicht und Kommentar zu<br />

schreiben, ohne Musik und Tanz zum Wort<br />

zu gesellen? Ich kann es nicht«, schreibt der<br />

Kameruner Autor Prof. Prinz Kum’ a Ndumbe<br />

III. Mit dem Autor werden Studierende<br />

der Universität Stuttgart Auszüge seiner<br />

Werke in einer szenischen Lesung präsentieren.<br />

Moderation: Françoise Joly, Annette<br />

Bühler-<strong>Die</strong>trich<br />

www.literaturhaus-stuttgart.de<br />

26. Juni<br />

Sommerfest in der Gedok-Galerie, 19 Uhr<br />

Ein Leben ohne Freu(n)de ist wie eine<br />

weite Reise ohne Gasthaus<br />

das wusste schon Demokrit. Darum freuen<br />

wir uns des Sommers. <strong>Die</strong> Gedok-Frauen<br />

laden zum gemeinsamen Genießen. Für<br />

Getränke, Leckereien und musikalische<br />

Unterhaltung ist gesorgt. Und für so manche<br />

Überraschung auch.<br />

www.gedok-stuttgart.de<br />

27. Juni<br />

Premiere Opernhaus, 19 Uhr<br />

Orphée et Euridice<br />

<strong>Die</strong> »Tragédie opéra in drei Akten« von<br />

Christoph Willibald Gluck in der Regie des<br />

Hauschoreographen Christian Spuck erzählt<br />

die Geschichte des mythischen Sängers Orpheus<br />

und seiner Frau Eurydike unter Einbeziehung<br />

der ausgedehnten Ballettszenen,<br />

die der Komponist in der Pariser Fassung<br />

geschaffen hat. Mit Einführung im Foyer I.<br />

Rang ab 18.15 Uhr. Bis 27. Juli 2009.<br />

www.staatstheater.stuttgart.de<br />

26./27. Juni<br />

Tanz in Ludwigsburg, Karlskaserne, 20<br />

Uhr<br />

HipHop on Stage<br />

<strong>Die</strong> Tanz- und Theaterwerkstatt zeigt das<br />

Schüler-Tanzprojekt »Das Wagnis« unter<br />

der Leitung von Daniecell, dazu das Syndicate<br />

Dance Project sowie die Uraufführung<br />

des Tanztheaterstück »Voodoo Vibes« von<br />

Marco Marçal und Electric- Boogaloo-<br />

<strong>Welt</strong>meister Poppin-Hood<br />

www.staatstheater.stuttgart.de<br />

27. Juni<br />

Funk im Bix, 21 Uhr<br />

Upfunkoolo<br />

Seit gut 20 Jahren spielt die elfköpfige<br />

Stuttgarter Funkformation in nahezu unveränderter<br />

Besetzung jede Konzerthalle an<br />

den Rand einer Abrissgenehmigung. Eine<br />

Mischung aus Funk und Soul mit Elementen<br />

aus Pop, Rock, Jazz, Blues und Hip-Hop in<br />

Kombination mit Spaß an der Sache, sind<br />

der Antrieb für ihren Umtrieb.<br />

www.bix-stuttgart.de<br />

28. Juni<br />

Vernissage, Kunstforum Weil der <strong>Stadt</strong>-<br />

Merklingen,, 11 Uhr<br />

maximal: »<strong>Die</strong> <strong>Welt</strong>handwerker«<br />

Seit 1994 entwickelt die Stuttgarter Künstlergruppe<br />

maximal (Isa Dahl, Thomas<br />

Heger, Rolf Kilian, Bernd Mattiebe, Rainer<br />

Schall, Daniel Wagenblast, Bernhard Walz)<br />

gemeinsame Ausstellungskonzepte. Über<br />

die vier Etagen des Steinhauses zeigt sie<br />

eine ortsspezifische Rauminszenierung aus<br />

Malerei, Bildhauerei und Neuen Medien.<br />

Bis 19. Juli 2009<br />

www.kunstforum-weilderstadt.de<br />

30. Juni<br />

Konzert Marktplatz Stuttgart, ab 17.30<br />

Uhr, Sa ab 16.30 Uhr, So ab 11 Uhr<br />

Festival der <strong>Kultur</strong>en<br />

Zur Eröffnung anlässlich der 30-jährigen<br />

Städtepartnerschaft Stuttgart-Kairo singt<br />

Natacha Atlas, die Grande Dame der internationalen<br />

<strong>Welt</strong>musikszene. Weitere Gäste<br />

in den sechs Tagen sind unter anderem La<br />

Cherga, Kispál és a Borz, die Ethno-Jazzer<br />

von The Shin oder die peruanischen Formation<br />

Novalima.Bis 5. Juli 2009.<br />

www.forum-der-kulturen.de<br />

3. Juli<br />

Vortrag Hospitalhof, 20 Uhr<br />

Wie Städte ticken: Warum man in<br />

Stuttgart anders lebt, fühlt, denkt und<br />

handelt als etwa in Leipzig, München und<br />

Glasgow<br />

Silke Steets vom Institut für Soziologie der<br />

TU Darmstadt sprich über die Psychologie<br />

der Städte.<br />

www.hospitalhof.de<br />

4. Juli<br />

Ausstellungsbeginn Staatsgalerie<br />

»Film und Foto«: EINE HOMMAGE<br />

Zum 80. Jubiläum im Jahr 2009 erinnert die<br />

Staatsgalerie an die epochemachende Ausstellung<br />

»Film und Foto«, die der deutsche<br />

Werkbund 1929 in Stuttgart organisierte.<br />

Bis 2. November 2009<br />

www.staatsgalerie.de<br />

5. Juli<br />

Führung, Helferhaus Backnang, 15 Uhr<br />

Ausstellung »prachtvoll illuminiert«.<br />

Im Grafik-Kabinett der Galerie der <strong>Stadt</strong><br />

Backnang ist die spannende Geschichte<br />

der Kolorierung seit Dürer zu entdecken.<br />

<strong>Die</strong> Druckgrafiken des 19. Jahrhunderts<br />

stammen aus der Privatsammlung von Wolf<br />

Eiermann, ergänzt von Werken des <strong>Stadt</strong>museums<br />

Ludwigsburg. Eiermann selbst führt<br />

durch die Schau. Bis 16. August 2009.<br />

www.backnang.de<br />

7. Juli<br />

Premiere Theater Rampe, 20 Uhr<br />

FUCK YOU Eu.ro.Pa!<br />

Johanna Niedermüller inszeniert das Stück<br />

von Nicoleta Esinencu über post-sozialistische<br />

Realität und europäische Konsum-<br />

Realität. Es ist die Nr. 6 in der Tart-Reihe.<br />

»Her mit dem schönen Leben«. Bis 11.<br />

Juli 2009.<br />

www.tart-sachen.de


8./9. Juli<br />

Tanz im Schauspielhaus, 19.30 Uhr<br />

Noverre-Gesellschaft: Junge Choreographen<br />

2009<br />

<strong>Die</strong> Noverre-Gesellschaft präsentiert wieder<br />

Werke junger Tanzschaffender.<br />

www.staatstheater-stuttgart.de<br />

10. Juli<br />

Vernissage im Künstlerhaus, 19 Uhr<br />

<strong>Stadt</strong>staat. Szenario für das Verbinden<br />

von Städten<br />

Ein Projekt von Metahaven, Episode 1:<br />

Künstlerhaus Stuttgart<br />

Bis 12. September<br />

www.kuenstlerhaus.de<br />

11. Juli<br />

Performance im Tanzhaus, 20 Uhr<br />

Schaufenster im Tanzhaus 2009<br />

Ensembles der New York City Dance<br />

School und Künstler des Produktionszentrum<br />

Tanz und Performance geben Einblicke<br />

in ihre Arbeit.<br />

www.nycds.de<br />

11. Juli<br />

Ballett im Park, 19 Uhr<br />

Der Widerspenstigen Zähmung<br />

Public Viewing von John Crankos Ballett<br />

nach Shakespeares Komödie: Was im<br />

Opernhaus auf der Bühne passiert <strong>wird</strong> live<br />

in den Oberen Schlossgarten übertragen.<br />

www.staatstheater-stuttgart.de<br />

13. Juli<br />

Lesung in der <strong>Stadt</strong>bücherei im Wilhelmspalais,<br />

19.30 Uhr<br />

Literaturstipendiaten 2008<br />

Es lesen Dorothea Grünzweig, Christine<br />

Langer und Markus Orths.<br />

www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen<br />

14. Juli<br />

Tanz im Schauspielhaus, 19.30 Uhr<br />

Goecke, Lee und Clug<br />

Ein Muss und zum letzten Mal in dieser<br />

Spielzeit zu sehen: Lifecasting,<br />

Pocket Concerto und Bravo Charlie!<br />

www.staatstheater.stuttgart.de<br />

15. Juli<br />

Aktion im Tresor - Raum für flüchtige<br />

Kunst, 20 Uhr<br />

Heike Liss, Fred Frith, GAW: »Your<br />

Secret is Safe with Me«<br />

Der »Tresor« mutiert zum Beichtstuhl. <strong>Die</strong><br />

Künstlerin Heike Liss hat Menschen in der<br />

ganzen <strong>Welt</strong> aufgerufen, ein Geheimnis an<br />

confessions4u@gmail.com zu mailen oder<br />

an den »Tresor« zu schicken. Fred Frith<br />

und GAW werden die Aktion musikalisch<br />

begleiten und ergänzen.<br />

www.kunsttresor.net<br />

16. Juli<br />

Zeitoper auf dem Paul-Gerhardt-Platz,<br />

Stuttgart-West, 20 Uhr<br />

»Der Sommer in Stuttgart« - Festival<br />

für Neue Musik<br />

zeitoper VII - Zivilcourage. Musik für einen<br />

Platz (2009) Uraufführung Konzept und Inszenierung:<br />

Marcelo Cardoso Gama Musik:<br />

Gordon Kampe. Ein Projekt der Staatsoper<br />

Stuttgart und der Akademie Schloss Solitude;<br />

auch am 18.07.<br />

www.mdjstuttgart.de/sommer<br />

16. Juli<br />

Jazz im Bix, 20.30 Uhr<br />

Joshua Redman Trio<br />

Ein Highlight zum Auftakt der Clubkonzerte<br />

der BW-Bank jazzopen im BIX Jazzclub:<br />

Wer das Konzert von Joshua Redman vor<br />

zwei Jahren erlebt hat, <strong>wird</strong> sich früh Karten<br />

sichern wollen – sein exstatisch wie kontrollierter<br />

Auftritt gehörte zu den Höhepunkten<br />

des Festivals 2007. Es folgt der Pianist<br />

Joerg Reiter und der Gitarrist Frank Kuruc,<br />

die im Frühjahr ein Duo-Projekt erarbeitet<br />

haben, das sie für die diesjährigen BW-<br />

Bank jazzopen um den E-Bassisten Dave<br />

King und den Percussionisten Hakim Ludin<br />

erweitern.<br />

www.jazzopen.com<br />

19. Juli<br />

»Der Sommer in Stuttgart« - Festival für<br />

Neue Musik 5 im Theaterhaus, 16.00 Uhr<br />

Musikalische Lyrik - Das Lied als<br />

Experiment<br />

Ein Nachmittag mit 21 Uraufführungen<br />

neuer Vokalkompositionen von Kompositionsstudenten<br />

der Musikhochschule Stuttgart<br />

zu Texten von Stipendiaten der Akademie<br />

Schloss Solitude<br />

www.mdjstuttgart.de/sommer<br />

17. Juli<br />

Jazz auf der Open-Air-Bühne am Mercedes-Benz<br />

Museum, 20.30 Uhr<br />

John Scofield/Lee Ritenour<br />

Neben Pat Metheny und Bill Frisell, der<br />

ebenfalls im Programm der diesjährigen<br />

BW-Bank jazzopen vertreten ist, gehört<br />

John Scofield zu den prominentesten Jazz-<br />

Gitarristen unserer Zeit. Er trifft auf den<br />

Meister des kalifonischen Sunshine-Sounds,<br />

Lee Ritenour.<br />

www.jazzopen.com<br />

19. Juli<br />

Vernissage, Städtische Galerie Ostfildern,<br />

11 Uhr<br />

Georg Winter & Georg Tusch: Ba<br />

rock me!<br />

Herausforderungen für Sinne und Geist<br />

bieten Winter & Tusch im <strong>Stadt</strong>haus<br />

Scharnhauser Park - inklusive eines interdisziplinären<br />

Kunst-Musik-Projekts! Bis 9.<br />

September 2009.<br />

www.ostfildern.de<br />

23. Juli<br />

Jazz im Bix, 20.30 Uhr<br />

Studnitzky Trio & Special Guest/Alvin<br />

Mills Project<br />

Was macht das Trompeten- und Klavierspiel<br />

von Sebastian Studnitzky so besonders, dass<br />

er von Nils Landgren, Jazzanova, Mezzoforte,<br />

Rebekka Bakken und vielen anderen seit<br />

Jahren als Begleiter auf Touren und Festivals<br />

in aller <strong>Welt</strong> begehrt ist? <strong>Die</strong> Antwort<br />

lässt sich heute herausfinden. Danach ein<br />

Percussionist vom Feinsten: Obi Jenne<br />

Alvin Mills mit seiner noch jungen Band.<br />

www.jazzopen.com<br />

24. Juli<br />

Chanson im Bix, 20.30 Uhr<br />

Kitty Hoff & Fôret-Noire<br />

Kitty Hoff gilt als einer der größten Geheimtipps<br />

der deutschen Chansonszene, die<br />

mit ihrer originellen Mischung aus Bossa<br />

Nova, Jazz, Pop und Swing aus der deutschen<br />

Musikszene herausragt.<br />

www.jazzopen.com<br />

30. Juli<br />

Vernissage im Tresor - Raum für flüchtige<br />

Kunst, 20 Uhr<br />

Steffen Osvath: Wohnhaus grimmer<br />

Schmerzen<br />

Steffen Osvath kreiert speziell für den<br />

»Tresor« ein Environment, das zwischen<br />

Horror-Kabinett, Foto-Ausstellung und<br />

Licht-Installation changiert und so eine<br />

mögliche Aura des fensterlosen, mit Betonwänden<br />

ausstaffierten Tresor-Raums<br />

aufnimmt. Bis 16. August<br />

www.kunsttresor.net


80<br />

<strong>Kultur</strong>Politik für Stuttgart und Region<br />

Herausgeber und Redaktionsleitung:<br />

Eva Maria Schlosser (V.i.S.d.P.) und Petra Mostbacher-Dix<br />

Forststraße 180, 70193 Stuttgart, T 0711-636 28 29<br />

Redaktion:<br />

Valérie Hammerbacher (val), Ina Hochreuther (hoc), Petra Mostbacher-Dix (pam),<br />

Marko Schacher (mak), Eva Maria Schlosser (eva), Despina Vradelis (des),<br />

Hans-Ulrich Wagner (huw)<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Günter Baumann (gb), Sabine Vogel (sv),<br />

Ute Noll, Melissa Schlecht<br />

Redaktionsadresse: Forststraße 180, 70193 Stuttgart, T 0711-636 28 29<br />

redaktion@sur-kultur.net<br />

Grafik, Design und Anzeigen:<br />

Wessinger und Peng<br />

T 0711-51 89 65 66<br />

www. wessingerundpeng.com<br />

grafik@sur-kultur.net<br />

Titelbild: Alex Kern<br />

Fotos: Redaktion, PR, Galerien und Museen, Verlage, Jazz Open, Filmverleih<br />

Druck: UWS Papier & Druck GmbH Libanonstraße 72 a 70184 Stuttgart<br />

Auflage: 5.000 Exemplare<br />

Erscheinungsweise: alle zwei Monate<br />

<strong>Die</strong> nächste Ausgabe erscheint Ende August, Redaktionsschluss ist der 15. Juli,<br />

Anzeigenschluss und Kalenderschluss: 19. Juli.<br />

SuR liegt in Galerien und <strong>Kultur</strong>institutionen in Stuttgart und Region aus<br />

Mediadaten unter www.sur-kultur.net...<br />

...und immer wieder Aktuelles ebenso auf:<br />

www.sur-kultur.net<br />

Kunst zählt etwas bei uns!<br />

www. molline.de<br />

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