Die Welt wird Stadt - SUR Kultur
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<strong>Kultur</strong>Politik für Stuttgart und Region Ausgabe 4 Jun./Jul. 2009<br />
Wählen
DAV I D<br />
HOC K N E Y<br />
N U R<br />
N AT U R<br />
Kunsthalle Würth<br />
Schwäbisch Hall<br />
27. 4. bis 27. 9. 2009<br />
Täglich 11 bis 18 Uhr<br />
Kunsthalle Würth<br />
Lange Straße 35<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Fon +49 791 94672-0<br />
www.kunst.wuerth.com<br />
Alle Aktivitäten<br />
der Kunsthalle Würth<br />
sind Projekte der<br />
Adolf Würth GmbH<br />
und Co. KG.<br />
Zur Ausstellung ist ein<br />
Katalog im Swiridoff<br />
Verlag erschienen.<br />
Abbildung:<br />
David Hockney,<br />
Astray, 2008 (Detail)<br />
Foto: Richard Schmidt<br />
© David Hockney 2009<br />
Inhalt<br />
03 Schwerpunkt: Wählen<br />
25 Stuttgart<br />
41 und<br />
51 Region<br />
63 Kalender<br />
Editorial<br />
Liebe Sur-Leserinnen und -Leser,<br />
die Plakatflut längs der Straßen weist es: Deutschland befindet<br />
sich mitten im Superwahljahr. Gerade wurde Bundestagspräsident<br />
Horst Köhler wiedergewählt. Im Herbst sind die Bundestagswahlen<br />
anberaumt. Und wir stehen unmittelbar vor den Kommunal- und<br />
Europawahlen, die uns am 7. Juni zu den Urnen rufen.<br />
Wir als Bürger und Bürgerinnen müssen uns entscheiden zwischen<br />
Parteien und Menschen auf Listenplätzen. Wer sich die Unterlagen<br />
nicht vorher hat zuschicken lassen, darf sich in der Wahlkabine<br />
durchwursteln. Das ist gerade bei den Kommunalwahlen<br />
und ihrer Besonderheit des Kumulierens und Panachierens kein<br />
Vergnügen, umso mehr, da man von den meisten der Nominierten<br />
noch nie oder doch eher selten etwas gehört hat. Wo daher so<br />
manch ein Politiker im Vorfeld der Wahlen lediglich Aktionismus<br />
entwickelte, wussten andere auch mit Argumenten zu punkten.<br />
Insbesondere <strong>Kultur</strong>schaffende und an <strong>Kultur</strong> Interessierte orga-<br />
1
nisierten zahlreiche Veranstaltungen – Versuche, die Essenz aus<br />
Gesagtem und Geschriebenem zu gewinnen.<br />
Dabei ist eines der wichtigsten, wahlkampfbeherrschenden Themen<br />
der hiesigen Parteien nach wie vor das Bauprojekt Stuttgart<br />
21. Gegner wie Befürworter beziehen auf ihren Wahlplakaten<br />
Position. Trotz der Unterschriften, die Ministerpräsident Günther<br />
Oettinger, Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und ein<br />
Bahnvertreter am 1. April fix nach Bahnchef Hartmut Mehdorns<br />
Rücktritt unter die Finanzierungsvereinbarung zur Realisierung<br />
des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm setzten, ist das Thema nicht vom<br />
Tisch. Entsprechend halten <strong>Stadt</strong>, Land und Bahn an den Plänen<br />
zum Durchgangsbahnhof fest und noch immer hoffen die Gegner,<br />
diese zu kippen. Just diese Hoffnung brachte sogar ein parteifreies<br />
Bündnis auf den Plan, dessen Kandidaten und Kandidatinnen nun<br />
zu den Kommunalwahlen antreten. Aber auch Umwelt, Arbeitsplätze,<br />
Finanzkrise und <strong>Kultur</strong>politik stehen in den Parteiprogrammen.<br />
Und es ist bekannt, in Zeiten knapper Kassen <strong>wird</strong> gerade im<br />
Bereich der <strong>Kultur</strong> gerne zuerst gespart. Offen zugeben mag das<br />
freilich keiner so richtig.<br />
Wir von SuR haben uns für die vierte Ausgabe unseres kulturpolitischen<br />
Magazins Programme der Parteien und ihre Zielsetzungen näher<br />
angesehen, mit Vertretern aus Politik und <strong>Kultur</strong> gesprochen sowie<br />
Veranstaltungen zum Thema beleuchtet. Auch über Presse- und<br />
Meinungsfreiheit haben wir uns so unsere Gedanken gemacht.<br />
Perfekt zum Thema passt da unsere erste Podiumsdiskussion um<br />
Macht und Kunst, die wir im Rahmen des Filmfestivals Ȇber<br />
Macht« am 21. Juni durchführen (siehe dazu Seite 52). Das von<br />
»<strong>Die</strong> Gesellschafter« organisierte Festival wandert durch 120 Städte<br />
und ist noch bis 12. Juli Gast im Kommunalen Kino Esslingen.<br />
Außerdem haben wir natürlich noch zahlreiche weitere Veranstaltungen<br />
für Sie herausgepickt, die Ihnen die Monate Juni und Juli<br />
versüßen sollen. Wir wünschen Ihnen einen kritischen, wachen<br />
Geist für die Wahl, vor allem aber viel Vergnügen beim Lesen und<br />
Entdecken sowie einen herrlichen Sommer!<br />
<strong>Die</strong> Herausgeberinnen<br />
Eva Maria Schlosser und Petra Mostbacher-Dix<br />
2<br />
Wählen<br />
04 Wahlfieber<br />
09 »Nicht meckern, sondern argumentieren!«<br />
12 Rollenkonflikte<br />
15 Eve & ihre Partner<br />
18 Innovative Potenziale statt Leuchttürme<br />
20 Performance statt Pershing?<br />
3
Wahlfieber<br />
Menschen, Macht und Medien<br />
Von Eva Maria Schlosser und Petra Mostbacher-Dix<br />
Fast kann sie einem leid tun: Selbst im Urlaub ist die erste Frau der<br />
Bundesrepublik vor Medien und neugierigen Blicken nicht sicher.<br />
<strong>Die</strong> Urlaubsbilder von Ischia haben wir alle gesehen: die Fotos von<br />
gemütlichen Spaziergängen im normalen Outfit mit Ehegatten erinnern<br />
gar an eigene Urlaubsbilder, ohne Pomp und Gloria. Typisch<br />
Angela Merkel eben. Und das scheint es wohl auch zu sein, was<br />
die Bundeskanzlerin ihrem Volk sympathisch macht, selbst wenn<br />
sie nicht CDU wählen und auch ihrer Politik nicht besonders viel<br />
abgewinnen können. Aber ihr Auftritt ... Der ist ein so ganz anderer<br />
wie jener ihres Vorgängers Gerhard Schröder, welcher zügig den<br />
Beinamen »Medienkanzler« bekam. Er verstand es, sich in Szene<br />
zu setzen, seine fließenden Designeranzüge, seine dicke Zigarre,<br />
sein herb-kantiges Lächeln und sein legeres Auftreten kamen<br />
einst gut an. Bis sich seine andere Seite zeigte, etwa als beleidigter<br />
Machtmensch, der den Medien nur seine Gunst gewährt, wenn er<br />
im positiven Licht erscheint. Angela Merkel hegte ehemals ebenfalls<br />
nicht nur positive Gefühle gegenüber der Presse. Aber sie hat<br />
dazu gelernt und gibt sich heute weitgehend souverän im Umgang<br />
mit ihr. Immerhin musste sie lange Zeit Kritik hinnehmen, die nicht<br />
selten unter die Gürtellinie zielte. Denn das, was Schröder hatte,<br />
ein einigermaßen attraktives Aussehen und eleganter Stil, fehlten<br />
ihr. Es gab Zeiten – insbesondere vor ihrer Wahl zur Kanzlerin –<br />
in denen kein einziges veröffentlichtes Foto von ihr nur annähernd<br />
akzeptabel war. Ein gelinde ausgedrückt wenig attraktives Äußeres,<br />
Grimassen, Unscheinbarkeit waren ihr Markenzeichen. Das hat<br />
sich nicht unbedingt geändert. Natürlich wurde sie einer »Rundumsanierung«<br />
unterzogen, Stilberater haben sich die Köpfe zerbrochen<br />
und Ergebnisse gezeitigt. Was sich aber vor allem geändert<br />
hat, ist die Einstellung der Öffentlichkeit zu Merkels Erscheinungsbild<br />
und Person. Angela »Angie« Merkel steht für Bescheidenheit,<br />
Intelligenz, Sachlichkeit und Ehrlichkeit. Ihre Gegner werfen ihr<br />
schlimmstenfalls Unentschlossenheit, zu viel Kompromissbereit-<br />
4<br />
schaft und Mangel an Durchsetzungskraft vor. Den Glanz, den<br />
der neue amerikanische Präsident Barack Obama ausstrahlt, der<br />
sämtliche gute Eigenschaften einschließlich blendendem Aussehen<br />
und Charisma in sich zu vereinen scheint, <strong>wird</strong> sie nie ausstrahlen.<br />
Merkel-Biograf Gerd Langguth sagte dazu in der NDR-Sendung<br />
»Zapp«: »Man kann sagen sogar, dass ihre Nichtinszenierung ihre<br />
Inszenierung ist.«<br />
Merkel der Medienstar<br />
Trotzdem oder gerade deshalb<br />
wurde sie langsam<br />
aber beharrlich zum Medienstar.<br />
Auch die sogenannte<br />
Bildungsreise, die von den<br />
meisten Politikern selbst aus<br />
den eigenen Reihen sowie<br />
den Medien als Farce betrachtet<br />
wurde und die die<br />
Kanzlerin auch nach Stuttgart<br />
zur Realschule Ostheim<br />
führte, hinterließ einen nicht<br />
zu unterschätzenden Eindruck<br />
bei den Besuchten.<br />
Schüler und Schülerinnen<br />
genauso wie Lehrkräfte und<br />
Medienvertreter waren angetan von ihrer Natürlichkeit. Merkel genoss<br />
das Bad in der Schülermenge und stand allen Rede und Antwort.<br />
Das kommt an. Auch bei den Medien. Im April diesen Jahres<br />
stellten die Meinungs- und Wahlforscher von Infratest dimap und<br />
die Redakteure des Medienbeobachters PressWatch fest: »Merkel<br />
dominiert die politischen Medien«. Grundlage der Untersuchung<br />
waren »alle relevanten Beiträge der 20 großen Tageszeitungen und<br />
von zehn Nachrichtensendungen aus dem Monat März 2009«. Das<br />
Ergebnis: Platz 1 nimmt bei fast allen Themen Angela Merkel ein.<br />
Auf Platz 2 liegt übrigens Peer Steinbrück (SPD) mit rund zwei<br />
Drittel weniger Präsenz. Inwieweit die Auswertung eines einzigen<br />
Monats aussagekräftig ist, ist allerdings fraglich. Nichtsdestotrotz<br />
5
ist das Thema »Angela Merkel als Medienstar« im Internet, in<br />
Zeitungen und Zeitschriften präsent. Ob dies die kommende Bundestagswahl<br />
im September beeinflussen und die Wahlberechtigten<br />
zurück an die Urnen bringen <strong>wird</strong>, sei ebenso dahin gestellt.<br />
Verdrossen von Parteipolitik<br />
Wird doch längst landauf, landab mehr oder weniger hysterisch<br />
über Politikverdrossenheit, vor allem eine daraus resultierende<br />
Parteiverdrossenheit diskutiert. Der Begriff wurde bereits 1992<br />
von der Gesellschaft für Deutsche Sprache zum Wort des Jahres<br />
gekürt und bezeichnet die negative Einstellung der Bürger zu politischen<br />
Aktivitäten und Strukturen. Sind die Deutschen tatsächlich<br />
so desinteressiert an Politik? Nimmt die sogenannte Partizipation<br />
am politischen Prozess ab? <strong>Die</strong> Daten zeigen, dass vor allem bei<br />
den großen Volksparteien die Mitgliederzahlen seit den 90er Jahren<br />
kontinuierlich sinken und die Stammwähler mehr und mehr zu<br />
Wechselwählern werden. Politikwissenschaftler sehen viele Gründe<br />
dafür: nicht eingehaltene Wahlversprechen, das Eigeninteresse und<br />
die fehlende Volksnähe mancher Politiker, undifferenzierte Parteiprogramme,<br />
die sich inhaltlich annähern, mangelnde politische Bildung<br />
vor allem unter Jugendlichen und nicht zuletzt die verkrustete<br />
Parteiendemokratie – Kandidaten innerhalb der Parteien dürfen nur<br />
von denselbigen aufgestellt werden – sowie das Fehlen von basisdemokratischen<br />
Elementen.<br />
Das wirkt sich auf die Wahlbeteiligung aus. <strong>Die</strong> war bei der Bundestagswahl<br />
2005 mit 77,7 Prozent auf einem der niedrigsten<br />
Stände seit 1949. Noch weniger Wähler wurden von den Landtags-<br />
oder Kommunalwahlen an die Urnen gelockt. Bei den Gemeinderatswahlen<br />
2004 machten von wahlberechtigten Baden-Württembergern<br />
nur noch knapp 52 Prozent ihre Kreuze auf den Stimmzetteln<br />
– da half auch nicht, dass Kommunal- und Europawahl<br />
zusammengelegt wurden. Mit zunehmender Gemeindegröße nahm<br />
die Wahlbeteiligung gar ab: Während in Gemeinden mit 1000 Einwohnern<br />
nahezu 70 Prozent der Einwohner wählten, waren es in<br />
den größeren Städten durchschnittlich 45 Prozent. Stuttgart bildete<br />
eine Ausnahme mit 49 Prozent.<br />
6<br />
Im Wahlkampf 2.0<br />
Auch am 7. Juni sollen 375 Millionen Europäer, darunter 7,7 Millionen<br />
Baden-Württemberger die Abgeordneten für das Europaparlament<br />
wählen. <strong>Die</strong> Bürger im Ländle dürfen zudem ihre Gemeinde-<br />
oder <strong>Stadt</strong>räte sowie ihre Regionalparlamentarier bestimmen. Und<br />
wieder schlagen die Forscher Alarm: <strong>Die</strong> schlechteste Wahlbeteiligung<br />
aller Zeiten drohe, weil dieser Tag bei vielen noch nicht im<br />
Bewusstsein angekommen sei. Immerhin, bisher profitierte die<br />
Europawahl, deren Beteiligung seit den ersten Direktwahlen 1979<br />
mit rund 53 Prozent stets deutlich geringer war als bei Bundestagswahlen,<br />
von der Zusammenlegung.<br />
<strong>Die</strong> Kandidatinnen und Kandidaten wissen um die Notwendigkeit<br />
der Mobilisierung von Wählerschichten, gerade auch der jungen.<br />
Also tun sie es Barack Obama nach und tummeln sich in einem<br />
Medium, das vor allem den Jungwählern zugeschrieben <strong>wird</strong>:<br />
dem Internet. Mit den Wahlen 09 hat auch der Wahlkampf 2.0 in<br />
Deutschland Einzug gehalten – in verschiedensten Varianten. So<br />
starteten die jungen Bundestagsmitglieder Andreas Scheuer (CDU),<br />
Carsten Schneider (SPD), Florian Toncar (FDP), Michael Leutert<br />
(<strong>Die</strong> Linke) und Nicole Maisch (Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen) mit dem<br />
öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Phönix das Projekt »MdB<br />
2.0«, in dem Politiker jeglicher Couleur bloggen oder über den<br />
eigenen Wahlkampf, das Leben aus dem Koffer oder andere mehr<br />
oder weniger wissenswerte Fakten eines Politikerdaseins berichten.<br />
Auch das Internetforum Facebook haben mittlerweile einige Politiker<br />
entdeckt – etwa Außenminister Frank-Walter Steinmeier –, auf<br />
Youtube haben die Parteien eigene Kanäle eingerichtet, und Vertreter<br />
von CDU, SPD, FDP und Grünen sind kräftig am Zwitschern,<br />
Verzeihung, am Microbloggen in Twitter. Dort sammelt etwa der<br />
SPD-Generalsekretär Hubertus Heil sogenannte »Follower« genauso<br />
wie der fiktive Parlamentarier Jakob Mierscheid. Mierscheid ist<br />
die Kreatur eines Spaßvogels, auch »muentefering« gilt als gut gemachte<br />
Fälschung. Was zeigt, dass mancher zwitschernde Politiker<br />
falsch sein kann. Echt indes twittern Reinhard Bütikofer, Grünen-<br />
Spitzenkandidat zur Europawahl, oder Volker Beck, parlamentarischer<br />
Geschäftsführer der Grünen. »Twitter kann durch URL-Einbindung<br />
die Kommunikationskraft von Homepages und Blogs verstärken«,<br />
ist er überzeugt. <strong>Die</strong> meisten Videos der Kanzlerin seien<br />
7
zum Gähnen, es sei klassische Top-down-Kommunikation, die das<br />
Kanzleramt da mache. »Diskussionsfreudigkeit und -offenheit geht<br />
anders«, erklärt er. <strong>Die</strong> Nutzung der neuesten Instrumente brächte<br />
einen Imagevorteil: Man sei auf der Höhe der Zeit, Kommunikationsavantgarde.<br />
Beck: »Internet hat eine reale Bedeutung für eine<br />
bestimmte, gut ausgebildete, technikaffine und diskussionsfreudige<br />
Gruppe.« Von allen Parteien sind es denn auch die Grünen, die auf<br />
das Internet als »ein zentraler Bestandteil unseres Wahlkampfes«<br />
setzen. So erklärt es, Robert Heinrich, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Onlinekampagnen-Macher. Dass Twittern wie Netz auch<br />
unerwünschte Nebenwirkungen haben können, zeigte sich bei der<br />
Bundespräsidentenwahl: weil ein Abgeordneter gezwitschert hatte,<br />
stand das offizielle Wahlergebnis schon im Internet, bevor es im<br />
Plenum verkündet wurde.<br />
Konkret <strong>wird</strong>’s lokal<br />
Wie wahlentscheidend jedoch solcherlei ist, <strong>wird</strong> sich weisen, immerhin<br />
sind Kommunalwahlen nach wie vor hauptsächlich Persönlichkeitswahlen.<br />
Auf wahl.de jedenfalls gibt es ein Monitoring<br />
der twitternden Politiker aller Parteien auf Kommunal-, Landes-,<br />
Bundes- und Europa-Ebene, und das zeigt, dass die Zahlen der<br />
»Follower« mancher Kandidaten stetig steigen. Im Worldwideweb<br />
ist aber auch zu erfahren, was viele Bürger empfinden, nämlich<br />
dass der Politik das Demokratieverständnis abhanden gekommen<br />
sei. Und hier geht es nicht um die große Bundes- oder gar Europapolitik,<br />
sondern da <strong>wird</strong> es oft ganz konkret und lokal. So fühlen<br />
sich in Stuttgart etwa viele Bürger bei den Themen Stuttgart<br />
21 oder Wasser, also der Vermietung des Wassernetzes und dessen<br />
Rücklauf, ausgeschlossen. Bei der Verwandlung des einstigen Ambo-Kinos<br />
zum »<strong>Kultur</strong>zentrum Film und Theater«, wie es nun im<br />
Wahlkampf von vielen Parteien gefordert <strong>wird</strong>, soll das anders sein.<br />
»Derzeit sind wir am Vorsondieren, arbeiten mit Hochdruck daran,<br />
wie es mit Umschichtungen finanziert werden könnte, sprechen<br />
mit Sachverständigen und Partnern,« sagt <strong>Kultur</strong>bürgermeisterin<br />
Susanne Eisenmann. »Dann werden wir natürlich die späteren Nutzer<br />
mit einbeziehen und deren Bedürfnisse abfragen. Sie müssen ja<br />
darin arbeiten.« Das klingt wie ein Versprechen.<br />
8<br />
»Nicht meckern, sondern argumentieren!«<br />
Ein Gespräch mit Kurt-Jürgen Maaß über »<strong>Kultur</strong> wählen«,<br />
den »Fünften Rat« und die Stuttgarter <strong>Kultur</strong>politik<br />
Kurt-Jürgen Maaß war von Juni<br />
1998 bis Juli 2008 Generalsekretär<br />
des Instituts für Auslandsbeziehungen<br />
sowie He rausgeber der<br />
Zeitschrift »<strong>Kultur</strong>austausch«.<br />
Er ist Sachkundiger Bürger«<br />
im Ausschuss für <strong>Kultur</strong> und<br />
Medien des Stuttgarter Gemeinderats,<br />
Honorarprofessor<br />
an der Universität Tübingen und<br />
Mitglied der <strong>Kultur</strong>initiative »Der<br />
Fünfte Rat«. <strong>Die</strong>ser organisierte<br />
zu den Kommunalwahlen Anfang<br />
Mai im Württembergischen<br />
Kunstverein eine Podiumsdiskussion unter dem Titel »<strong>Kultur</strong><br />
Wählen« mit den kulturpolitischen Sprechen der Parteien im<br />
Gemeinderat.<br />
Herr Maaß, wann wurde Ihre Initiative »Der Fünfte Rat« ins Leben gerufen<br />
und mit welchem Ziel?<br />
Es war, glaube ich, im Jahr 2002, als mehrere sachkundige Bürger<br />
im Ausschuss für <strong>Kultur</strong> und Medien des Stuttgarter Gemeinderates<br />
– das waren Herr Milow, Herr Joly und ich – von einer Sitzung<br />
so frustriert waren, dass wir uns bei einem Treffen danach gesagt<br />
haben: Entweder wir treten von unseren Ämtern als sachkundige<br />
Bürger zurück, oder wir schaffen uns intern ein neues Forum, auf<br />
dem wir grundsätzlicher diskutieren können. Wir haben dann weitere<br />
»<strong>Kultur</strong>menschen« hinzugewinnen können und treffen uns<br />
seitdem jeden Monat an einem festen Abend, um aktuelle Fragen<br />
und grundsätzliche kulturpolitische Probleme zu diskutieren.<br />
9
Woher kommt der Name?<br />
Wir sind seinerzeit davon ausgegangen, dass es einen Gemeinderat,<br />
einen Regionalrat, einen Kunstbeirat und einen »Geheimrat«, dessen<br />
kulturpolitische Beschlüsse wir immer aus der Zeitung erfahren<br />
haben, gibt – deshalb haben wir uns »Der Fünfte Rat« genannt.<br />
Was war bei der Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl 2009 das Ziel?<br />
<strong>Kultur</strong>politik ist bei der Gemeinderatswahl normalerweise gar kein<br />
Thema. Wir wollten wenigstens anbieten, dass die Wähler es in<br />
ihre Entscheidung einbeziehen können.<br />
Haben Sie selbst aus den Diskussionsbeiträgen der Teilnehmer neue<br />
Erkenntnisse bezüglich der Stuttgarter <strong>Kultur</strong>politik gewinnen können?<br />
Ja – ich persönlich habe vor allem gelernt, dass die Interkultur und<br />
die kulturellen Aspekte der Integration von Migranten in Stuttgart<br />
noch immer nicht das ihnen eigentlich zukommende richtige Gewicht<br />
haben. Eine weitere Erkenntnis war für mich, dass es bei<br />
den Parteien noch kein richtiges »Konzept« für den Krisenfall gibt,<br />
dass nämlich im <strong>Kultur</strong>bereich wegen der allgemeinen Finanz- und<br />
Haushaltskrise Einsparungen erforderlich sein werden. Das Stichwort<br />
»Evaluation« löst bei vielen Gemeinderäten immer noch eher<br />
Zurückhaltung aus. Hier werden wir in der nächsten Legislaturperiode<br />
sicherlich neue und heftige Auseinandersetzungen bekommen.<br />
Ein großes Thema scheint die Rolle des <strong>Kultur</strong>ausschusses zu sein, der<br />
nicht genügend mit einbezogen <strong>wird</strong> in die politischen Entscheidungen.<br />
Wie sehen Sie das?<br />
Der Ausschuss trifft sich zu selten und ist für die »große <strong>Stadt</strong>politik«<br />
eher irrelevant. <strong>Die</strong> wahren Entscheidungen werden häufig ja<br />
gar nicht im <strong>Kultur</strong>ausschuss getroffen, sondern kommen »fertig«<br />
dort an. Ich habe inzwischen einsehen müssen, dass nach der Konstruktion<br />
des Stuttgarter Gemeinderates die Grundsatzdiskussionen<br />
nicht im <strong>Kultur</strong>ausschuss geführt werden sollen. <strong>Die</strong> sachkundigen<br />
Bürger treffen sich aber inzwischen immer vor den Sitzungen des<br />
Ausschusses, und dort geht es oft sehr viel grundsätzlicher zu als<br />
im Ausschuss selbst.<br />
Sie selbst sind ja ein »<strong>Kultur</strong>mensch«. Was ist für Sie in Stuttgart das<br />
größte Ärgernis und wo liegen die Stärken der hiesigen <strong>Kultur</strong>politik?<br />
<strong>Die</strong>s <strong>wird</strong> Sie wundern: ich habe gar kein »großes« Ärgernis –<br />
kleine gibt es allerdings schon. Stuttgart hat ein in der Bundesrepublik<br />
Deutschland einmaliges, auch qualitativ in großen Teilen<br />
hochwertiges <strong>Kultur</strong>programm. Es ist eine der Stärken der hiesigen<br />
<strong>Kultur</strong>politik, dass nach wie vor so viel Geld für die <strong>Kultur</strong> vorhanden<br />
und die Szene so breit aufgestellt ist, dass auch moderne Entwicklungen<br />
Raum finden und dynamische Impulse geben: Kunst,<br />
Theater, Tanz, Musik. Was mir persönlich noch gefällt, ist der breite<br />
Rekrutierungsprozess für Führungskräfte in der <strong>Kultur</strong>: Es <strong>wird</strong><br />
immer bundesweit gesucht, es kommen völlig neue Köpfe hierher<br />
und bringen frischen Wind, neue Ideen, Kreativität und Innovation.<br />
Ich nenne als Beispiele nur Marion Ackermann, Hasko Weber, Brigitte<br />
Dethier. Hoffen wir darauf, dass es so bleibt.<br />
Was empfehlen Sie den <strong>Kultur</strong>politikern?<br />
Suchen Sie öfter das direkte Gespräch mit den interessierten Bürgern<br />
– es lohnt sich! Nicht meckern, sondern argumentieren!<br />
Und den <strong>Kultur</strong>schaffenden?<br />
Plattformen für Gespräche mit <strong>Kultur</strong>politikern suchen und nutzen!<br />
Klug argumentieren – Qualität statt Quantität!<br />
Fragen: Eva Maria Schlosser<br />
www.kulturwaehlen.de<br />
10<br />
11
Rollenkonflikte<br />
Was kommunale <strong>Kultur</strong>politikers wollen<br />
Für Ex-Politiker Richard von Weizsäcker ist sie lebensnotwendige<br />
Frischluft, für Dirigent Daniel Barenboim das Instrument zur<br />
Gesellschaftsverbesserung: <strong>Kultur</strong>. <strong>Die</strong> Lebensqualität einer <strong>Stadt</strong><br />
<strong>wird</strong> nicht zuletzt durch das Angebot an Kunst, Musik, Tanz oder<br />
Theater bestimmt. Und hier haben die Gemeinderatsmitglieder, die<br />
am 7. Juni gewählt werden, ein Wörtchen mitzureden, zumindest<br />
jene, die etwas beschließen dürfen. Derzeit hat Stuttgart fünf beschließende<br />
Ausschüsse. Der Ausschuss für <strong>Kultur</strong> und Medien<br />
(AKM) gehört nicht dazu, er berät lediglich den Gemeinderat und<br />
gibt Stellungnahmen ab. Dort sitzen Fraktionsvertreter von CDU,<br />
SPD, FDP, der Grünen und Freien Wähler, als nicht stimmberechtigte<br />
Mitglieder Vertreter der <strong>Stadt</strong>verwaltung sowie 20 sachkun-<br />
12<br />
dige Bürger. So weit die Rollenverteilung, die nicht jedem behagt.<br />
Nicht nur einige der kulturpolitischen Sprecher der Fraktionen monieren,<br />
dass der <strong>Kultur</strong>ausschuss vom Gemeinderat über Anstehendes<br />
nicht rechtzeitig oder gar erst im Nachhinein informiert <strong>wird</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Ratschläge des <strong>Kultur</strong>ausschusses sollten im Verwaltungsausschuss<br />
ernst genommen und bereits in Planungsprozessen genutzt<br />
werden, betont Monika Wüst von der SPD-Fraktion auf »kulturwaehlen.de«.<br />
Ihr Kollege von der CDU-Fraktion, Jürgen Sauer, aber ist auch<br />
im beschließenden Verwaltungsausschuss und betont, dass dort<br />
den Beratungen mit den Sachverständigen und deren Votum großes<br />
Gewicht beigemessen werde. »Wenn der <strong>Kultur</strong>ausschuss ein<br />
beschließender wäre, dürften die sachkundigen Bürger nicht dabei<br />
sein, weil sie nicht gewählt sind«, so Sauer. Das sieht Michael<br />
Kienzle von den Grünen anders. Er findet, dass ein beschließender<br />
Ausschuss für <strong>Kultur</strong> und Medien nötig und richtig wäre. Dazu<br />
würde er sich darin – wie im Städtebauausschuss – externe, also<br />
nicht in Stuttgart arbeitende Mitglieder wünschen. »<strong>Die</strong> Beschlüsse<br />
des AKM müssten zumindest dieselbe Verbindlichkeit wie die<br />
Beschlüsse der Bezirksbeiräte haben«, so Kienzle. »Vorgängige<br />
Beratung, bei Ablehnung nochmalige Befassung durch den Verwaltungsausschuss.<br />
Es muss eine verbindliche Geschäftsordnung her.«<br />
Das Damoklesschwert aber, das über der <strong>Kultur</strong> schwebt, ist ein<br />
finanzielles. CDU-<strong>Stadt</strong>kämmerer Michael Föll will, so heißt es,<br />
nach der Kommunalwahl Kürzungen von zehn Prozent im <strong>Kultur</strong>haushalt<br />
vornehmen. Und dann muss evaluiert werden, welche<br />
<strong>Kultur</strong> zu fördern ist. Dass Kriterien im AKM entwickelt werden<br />
müssen, darüber sind sich alle fünf kulturpolitischen Sprecher einig.<br />
Doch wie die aussehen könnten, ist offen. Man müsse sehen,<br />
welche Institutionen sich überholt hätten, so von Stein. Sauer führt<br />
Kriterien wie Auslastung, erwirtschafteter Eigenanteil, Sponsorenleistung,<br />
Kinder- und Jugendprogramm und Anzahl der Eigenproduktionen<br />
an. Kienzle wiederum möchte externe Experten miteinbezogen<br />
wissen. »Bei Einsparungen darf nicht überall mal so zehn<br />
Prozent gekürzt werden«, sagt er. Kompetentes Zuwendungscontrolling<br />
sei nötig, <strong>Kultur</strong>förderung aus Steuermitteln müsse Qualität<br />
nachhaltig fördern.<br />
13
Für alle kulturpolitischen Sprecher ist die Sicherung des Kommunalen<br />
Kinos und der freien Theater im einstigen Ambo wichtig, für<br />
den Grünen im Speziellen auch die Sicherung bewährter Einrichtungen<br />
wie der Rosenau, der Volkshochschule (VHS) sowie einiger,<br />
mittlerweile an der Armutsgrenze arbeitender Privattheater. Auch<br />
junge experimentelle Initiativen will er fördern, vor allem, wenn<br />
sie in interimistisch genutzten Räumen arbeiten; die Wagenhalle<br />
als <strong>Stadt</strong>brachen-Spielort müsse bleiben.<br />
Jürgen Sauer will sich für das geplante Mobilitäts-Erlebniszentrum<br />
an der Mercedesstraße einsetzen und lobt die just initiierten Innovationsfonds<br />
zur Förderung von Musik und Literatur, die wohl bereits<br />
seit geraumer Zeit in der Schublade im <strong>Kultur</strong>amt lagen. Sie<br />
sicherten die Vielfalt des kulturellen Angebots. Er will zudem einen<br />
»Feuerwehrtopf« beim <strong>Kultur</strong>amt – für die notwendige Flexibilität<br />
bei der Förderung kurzfristig zu entscheidender <strong>Kultur</strong>projekte.<br />
Wüst wiederum setzt auf die Weiterentwicklung des städtischen<br />
Museumspädagogischen <strong>Die</strong>nsts und mehr <strong>Kultur</strong>angebote in den<br />
<strong>Stadt</strong>teilen. Das Popbüro Region Stuttgart liegt ihr am Herzen sowie<br />
bessere Rahmenbedingungen für Live-Entertainment. Kauderer<br />
geht es um eine undefinierte Vielfalt und orientiert sich zunächst an<br />
der gesamtstädtischen Haushaltslage. Auch Rose von Stein bleibt<br />
wage, will aber nicht die Bezuschussung kultureller Institutionen<br />
durch die Finanzkrise eingeschränkt wissen.<br />
Petra Mostbacher-Dix<br />
14<br />
Eve & ihre Partner<br />
Wie Eu-Förderung Kunst beeinflusst<br />
Sie bringen die wenigsten<br />
Wähler auf Trab: die Europawahlen.<br />
Brüssel ist<br />
weit weg, Straßburg zwar<br />
etwas näher, doch so<br />
mancher weiß nicht, was<br />
die Europäische Union<br />
mit ihm zu tun hat. Mehr,<br />
als er denkt! In einigen<br />
Bereichen bestimmt die EU bis zu 80 Prozent der nationalen Gesetzgebung.<br />
Was der eine als Bürde sieht, ist für den anderen eine<br />
Chance. Etwa in der <strong>Kultur</strong> sind manche Museen oder Ausstellungsmacher<br />
froh, dass es Förderprogramme in Brüssel gibt, die<br />
die Budgets gerade in Krisenzeiten aufbessern. Über das spartenübergreifende<br />
Programm »<strong>Kultur</strong> 2000«, das für die Jahre 2007 bis<br />
2013 von den EU-Politiken mit einem Etat von 400 Millionen Euro<br />
aufgelegt wurde, werden Projekte aller künstlerischer Bereiche gefördert,<br />
die von kooperierenden kulturellen Institutionen aus mindestens<br />
drei teilnahmeberechtigten Ländern – das sind EU-Staaten<br />
oder Anwärterländer auf EU-Mitgliedschaft – organisiert werden.<br />
<strong>Die</strong> spezifischen Ziele des Programms lauten, die grenzüberschreitende<br />
Mobilität von Menschen, die im <strong>Kultur</strong>sektor arbeiten, zu<br />
unterstützen, ebenso die »transnationalen Verbreitung von Kunstwerken<br />
sowie kulturellen und künstlerischen Erzeugnissen« und<br />
schließlich den interkulturellen Dialog zu fördern. Bei den generellen<br />
<strong>wird</strong> nicht nur betont, dass man die kulturelle und sprachliche<br />
Vielfalt der Union, die Kreativität sowie das Bewusstsein für ein europäisches<br />
<strong>Kultur</strong>erbe stärken wolle, sondern <strong>Kultur</strong> als Mittel der<br />
Integration und zur Bekämpfung sozialer Ausgrenzung sieht.<br />
Hehre Ziele – und auch die Summen lesen sich gut. So kann bei<br />
kleineren Kooperationsvorhaben mit mindestens drei EU-Ländern<br />
der Zuschuss mindestens 50.000 Euro und maximal 200.000 Euro<br />
für den gesamten Förderzeitraum von bis zu 24 Monaten betragen.<br />
15
Jeweils zu Jahresbeginn verschickt die Union die Aufforderung,<br />
Projektvorschläge einzureichen; eine Jury besetzt aus Experten, die<br />
durch die Mitgliedsländer bestimmt wurden, prüft die Einreichung<br />
und vergibt Punkte. Das Ergebnis <strong>wird</strong> dem Europäischen Parlament<br />
vorgelegt, das wiederum sein Votum zur Beschlussfassung an<br />
die Europäische Kommission reicht.<br />
Eine Hürde freilich ist, entsprechende Partner in anderen Ländern<br />
zu finden, die ein bestimmtes Ausstellungs- oder <strong>Kultur</strong>projekt mitmachen<br />
wollen. <strong>Die</strong> Möglichkeit, die klammen Kommunalkassen<br />
aufzufüllen, indem man auf ein Projekt aufspringt, das man sonst<br />
nie ausgestellt hätte? Ein Museumsmann, der nicht genannt werden<br />
will, bejaht. Immer häufiger würden Ausstellungen nach Förder-<br />
oder Kooperationsmöglichkeiten konzipiert statt nach eigenem<br />
Gusto oder Museumsprofil. »Ich bekomme häufig solche Anfragen<br />
auf Kooperationen, manchmal sogar kurzfristig, weil jemand gemerkt<br />
hat, dass das Abgabedatum naht«, sagt auch Jean-Baptiste<br />
Joly, Leiter der Akademie Schloss Solitude. »Aber es macht keinen<br />
Sinn mitzumachen, wenn es nicht in das Programm oder den Zeitplan<br />
passt. Man sucht sich zuerst sein eigenes Thema und schaut,<br />
ob es für Kooperationen taugt.«<br />
Aus Geldnot auf den Brüsseler Zug zu springen ist auch laut Susanne<br />
Bornemann vom Cultural Contact Point (CCP) Germany eines<br />
der schlechtesten Motive, um einen EU-Antrag zu stellen. »Dann<br />
hat man schon verloren. Hier ist natürlich ein unglaublicher Bazar<br />
entstanden, bei dem händeringend nach dritten Partnern gesucht<br />
<strong>wird</strong>.« Der Markt ginge jetzt los, die CCPs – sie wurden in allen<br />
EU-Ländern eingerichtet – hätten eine Partnersuchdatenbank für<br />
Projekte installiert. Anfang März 2009 ging nun die neue elektronische<br />
Plattform EVE (Espace Virtuel d‘Echange) der Generaldirektion<br />
Bildung und <strong>Kultur</strong> online. <strong>Die</strong> noch im Aufbau befindliche<br />
Datenbank informiert über geförderte Projekte innerhalb der EU-<br />
Programme für <strong>Kultur</strong>, Bildung, Jugend und Bürgerschaft.<br />
Bornemann informiert seit 1998 über die Bonner <strong>Kultur</strong>-Kontaktstelle<br />
deutsche <strong>Kultur</strong>einrichtungen zu EU-Programmen und berät<br />
über Förderanträge. Sie höre mittlerweile schon am Klingeln, ob<br />
da jemand von einer Kommune angesetzt wurde, Geld heranzuschaffen.<br />
»Dann werden Ideen ausgeschwitzt, die unglaublich regi-<br />
16<br />
onal sind. Damit hat man keine Chance. Ein besseres Motiv ist es,<br />
für die EU zu brennen.«<br />
Zumal die Projektpartner längst Geld mitbringen müssen. Der<br />
Hauptantragsteller muss 50 Prozent ko-finanzieren, der Finanzbeitrag,<br />
den die Mitorganisatoren in Eigenmitteln oder verbindlich zugesagten<br />
Drittmitteln bringen müssen, beläuft sich auf mindestens<br />
fünf Prozent des Gesamtbudgets. »Früher reichte eine Unterschrift<br />
in blauer Tinte, die fünf Prozent wurden später in das Programm<br />
eingebaut, um Proforma-Kooperationen zu unterbinden«, so Bornemann.<br />
»Mitunter muss auch vorfinanziert werden.« <strong>Die</strong> Bonner<br />
<strong>Kultur</strong>-Kontaktfrau glaubt indes, dass mittlerweile die Antragsteller<br />
nicht durch das Geld, sondern den Wunsch, mit anderen Europäern<br />
zu kooperieren, motiviert sind. (pam)<br />
www.ccp-deutschland.de<br />
Chance für Nachwuchswissenschaftlerinnen mit Kind<br />
Schlieben-Lange-Programm erleichtert Wiedereinstieg<br />
Meist versuchen es engagierte Gleichstellungsbeauftragte an die<br />
Frau zu bekommen: Noch ist das durch den Europäischen Sozialfond<br />
mitfinanzierte Schlieben-Lange Programm wenig bekannt.<br />
Benannt nach der Romanistin Brigitte Schlieben-Lange, die mit 27<br />
Jahren promovierte, vier Kinder großzog und nur 57-jährig verstarb,<br />
richtet es sich an Frauen mit Kind, die wieder in den Beruf einsteigen<br />
und an der Universität promovieren oder habilitieren möchten.<br />
Mit den Stipendien will man mehr Frauen zu wissenschaftlichen<br />
Karrieren ermutigen. Noch gibt es wenige Professorinnen an den<br />
Universitäten. Im Land betrug der Anteil im Jahr 2006 13,3 Prozent.<br />
Auch an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste gibt<br />
es kaum weibliche Lehrkräfte, meint Monika Nuber. <strong>Die</strong> zweifache<br />
Mutter erhielt als erste Künstlerin im Ländle das Schlieben-Lange-<br />
Stipendium: Sie lehrt derzeit an der Stuttgarter Kunstakademie zum<br />
Thema „Zeichnung und ihre intermediale Erweiterung“. (eva)<br />
www.mwk.baden-wuerttemberg.de/service/foerderprogramme/<br />
hochschulen
Innovative Potenziale statt Leuchttürme<br />
Iris Dressler, Direktorin des Württembergischen Kunstvereins,<br />
spricht über kluges Wirtschaften, transparente Haushaltspolitik<br />
und den Einfluss von Akquise auf die Programmarbeit.<br />
Sind Drittmittel eine sinnvolle Finanzspritze oder überflüssige Bürokratie?<br />
<strong>Kultur</strong>arbeit bedeutet für mich,<br />
neue Wege der Kommunikation<br />
und Zusammenarbeit zwischen<br />
der Institution, den Künstlern und<br />
den Öffentlichkeiten zu erproben.<br />
Es geht darum, Freiräume, auch<br />
für schwer vermarktbare künstlerische<br />
Praktiken zu schaffen; die<br />
Reibung erzeugen oder gängige<br />
Formen der Kunst überschreiten.<br />
All dies braucht ein Höchstmaß<br />
an Unabhängigkeit, und das<br />
muss durch öffentliche Subventionen<br />
garantiert werden. Kunst<br />
bringt neue Denk- und Sichtweisen<br />
bezüglich der <strong>Welt</strong> in der wir leben, leben werden und leben<br />
möchten, hervor. Sie produziert damit einen gemeinschaftlichen<br />
Mehrwert. Das Problem an öffentlichen Drittmitteln ist weniger<br />
die Bürokratie. Schließlich geht es um öffentliche Gelder, die<br />
transparent und maßstäblich eingesetzt werden sollen. Dass die<br />
bürokratischen Strukturen der <strong>Kultur</strong>förderung dringend einer<br />
Revision und Ausdifferenzierung hinsichtlich der heterogenen<br />
Produktionsweisen der Kunst bedürfen, steht dabei auf einem<br />
anderen Blatt. Doch viel wichtiger ist es, dass die <strong>Kultur</strong>politik<br />
aufhört, ihre Vergabepolitiken zunehmend auf irrationale Quoten,<br />
vermeintliche »Leuchttürme« und Tourismuseffekte zu fokussieren.<br />
Sie sollte sich deutlich vom privaten <strong>Kultur</strong>sponsoring unterscheiden<br />
und für die Freiheit, innovativen Potenziale und gesellschaftlichen<br />
Effekte der Kunst stehen.<br />
18<br />
<strong>Kultur</strong> ist Ländersache. Stiehlt sich der Staat aus der Verantwortung,<br />
wenn er Drittmittel fordert?<br />
Drittmittel sind bei uns zum allergrößten Teil öffentliche Mittel –<br />
der Region, des Bundes, der EU und anderer Staaten – und das ist<br />
auch gut so. Drittmittel sind allerdings immer projektbezogene und<br />
zutiefst unsichere Gelder, von denen unser Programm jedoch immer<br />
stärker abhängt, da die institutionelle Förderung trotz erheblich<br />
steigender Kosten seit Jahren stagniert, und somit auf indirektem<br />
Wege Jahr für Jahr schrumpft. Das heißt, die Bedingungen der<br />
kontinuierlichen institutionellen Strukturen werden immer prekärer,<br />
da diese zudem ausdrücklich nicht durch Drittmittel finanziert werden.<br />
So kann sich der Kunstverein zum Beispiel keine feste Stelle<br />
für die Vermittlungsarbeit, geschweige denn eine Pressestelle<br />
leisten. Was mit den direkten oder indirekten Kürzungen institutioneller<br />
Förderungen außerdem einhergeht – und das ist auch kulturpolitisch<br />
unvernünftig – ist, dass damit auch die Möglichkeiten,<br />
Drittmittel zu akquirieren, eingeschränkt werden. Denn die verlangen<br />
immer einen bestimmten Anteil – zwischen 10 bis 50 Prozent<br />
– an Eigenmittel: Je weniger Eigenmittel ich habe, desto weniger<br />
Drittmittel bekomme ich auch. Früher war es bei einigen Förderprogrammen<br />
möglich, die vielen unbezahlten Arbeitsstunden als<br />
Eigenanteil geltend zu machen, was schon allein deshalb wichtig<br />
war, um das Ausmaß dieser Leistungen aufzuzeigen und ihnen einen<br />
Wert beizumessen. <strong>Die</strong>s ist jedoch abgeschafft worden.<br />
Wie wirkt sich das auf das Programm der <strong>Kultur</strong>institutionen aus?<br />
Ganz erheblich. Das Programm des Kunstvereins ist ohne diese<br />
faktisch nicht möglich, schon gar nicht, da wir den Anspruch haben,<br />
prozess- und produktionsorientiert zu arbeiten, denn es sollte<br />
ja vor allem um die Förderung von Künstlern gehen, deren Überleben<br />
nicht durch den Markt gesichert <strong>wird</strong>: und das ist bei 98 Prozent<br />
aller Künstler der Fall.<br />
Fragen: Valerie Hammerbacher<br />
19
Performance statt Pershing?<br />
Politische Kunst im Superwahljahr<br />
Von Valérie Hammerbacher<br />
Wie wollen Sonne statt Reagan! 1982. Joseph Beuys. <strong>Die</strong> ARD-<br />
Musiksendung Bananas. Während im Vordergrund der Bühne<br />
Fragmente der Bap-Besetzung stoisch den Takt geben, skandiert<br />
Joseph Beuys in holprigen Reimen gegen die Rüstungspolitik der<br />
USA. Nicht nur als singende soziale Plastik setzte der Total-Künstler<br />
Maßstäbe. In seinen Performances machte er eine neue Gattung<br />
der zeitgenössischen Kunst berühmt: den künstlerischen Aktivismus.<br />
Im Superwahljahr 2009 thematisieren nun drei Ausstellungen<br />
in Stuttgart und Karlsruhe die Allianz zwischen Agitation und Ästhetik<br />
– und müssen sich an der Kompromisslosigkeit des Filzhutträgers<br />
messen lassen.<br />
Um in der Nancyhalle, dem Veranstaltungsraum des Karlsruher<br />
Kongresszentrums, ausstellen zu dürfen, muss man mehr zu bieten<br />
haben als Arbeiten zum Thema Macht, Merkel oder Reichensteuer.<br />
Wer im Projekt „Superwahlheimat“ präsentiert <strong>wird</strong>, hat bereits die<br />
Kalt-Akquise um die Gunst des Wählers hinter sich. <strong>Die</strong> Initiatoren<br />
der Staatlichen Hochschule für Gestaltung und des Zentrums<br />
für Kunst und Medientechnologie machten ernst mit der Forderung<br />
20<br />
nach Radikaldemokratie und ersetzten den Kurator durch die Stimme<br />
des Volkes. Im Klartext: Knapp 30 Künstler-Kandidaten traten<br />
im Wahlkampf gegeneinander an, entwickelten Slogans, Kampagnen<br />
und Plakate und buhlten in den Fußgängerzonen der Region<br />
um jede Stimme. Gewählt wurde per E-Mail oder SMS. 20 Kunst-<br />
Parlamentarier zeigen nun Videos, Fotografie, Filme und Installationen.<br />
Darunter das Künstlerkollektiv Pixeldemo, das den Straßenkampf<br />
ins Internet verlegt und Daniel Schludi, der die Aktenarchive<br />
und die Büros des Bundesverfassungsgerichts fotografierte.<br />
Er zeigt die Maschinerie der Rechtssprechung abseits der medial<br />
bekannten Gerichtssäle.<br />
Freunde, das Haus gehört euch!<br />
Während in Karlsruhe das Polit-Casting im Vordergrund steht, spüren<br />
in der Ausstellung „Come in, friends, the house is yours“ im<br />
Stuttgarter Künstlerhaus acht Künstler subtil den Fragen politischer<br />
Partizipation, Macht und Gemeinschaftsbildung nach. Das großformatige<br />
Wandstück des Israelis Dani Gal zeigt eine Sammlung von<br />
Vinyl-Schallplatten. Mai ‚68 steht in Rot auf einem Plattencover.<br />
Etwas weiter rechts blicken sich Charles und Diana verliebt in die<br />
Augen. Daneben stehen Originalaufnahmen der Nürnberger Prozesse,<br />
flankiert von Reden Richard Nixons und Nelson Mandelas.<br />
Im „Record Archive“ treffen Tonaufnahmen von Golda Meir auf<br />
Reportagen über Mutter Theresa oder die Einheitspolitik von Alt-<br />
Kanzler Helmut Kohl. Noch bevor Guido Knopp, dienstältester<br />
TV-Historiker, mit DVDs über die Zeitgeschichte berichtete, wurden<br />
Tondokumente, teils für den Wahlkampf und politische Propaganda,<br />
teils für den demokratischen Aufbau der Bundesrepublik<br />
hergestellt – in Dani Gals Sammlung werden sie als Kaleidoskop<br />
der <strong>Welt</strong>geschichte präsentiert.<br />
Weitere Höhepunkte der Ausstellung sind die Arbeiten von Ruth<br />
Ewan und Edgar Arceneaux. Buttons, Fotografien und Songtexte<br />
dokumentieren das Projekt der britischen Künstlerin: Während einer<br />
Woche spielten 100 Straßenmusiker das Stück „Ballad of Accounting“,<br />
das der Folksänger und Dichter Ewan MacColl 1964<br />
komponierte. Der Soundtrack des britischen Agitprop wurde zur<br />
musikalischen Kulisse der Londoner Innenstadt. Arceneaux be-<br />
21
zieht sich in seiner Serie auf die Watts Towers in Los Angeles. Sie<br />
sind das bekannteste Beispiel für Do-it-yourself-Architektur in der<br />
<strong>Stadt</strong>. Während die Türme unter Denkmalschutz stehen, konnte das<br />
<strong>Stadt</strong>viertel nicht von der Popularität profitieren. Durch das „Watts<br />
House Project“ <strong>wird</strong> nun eine Kooperation von Künstlern und Anwohnern<br />
initiiert, die eine Umgestaltung des Viertels zum Ziel hat.<br />
Vorträge und Filmprogramme begleiten die Ausstellung.<br />
Kunstarbeit im Verborgenen<br />
Während das Künstlerhaus ein Kabinettstück politischer Agitation<br />
zeigt, <strong>wird</strong> im Württembergischen Kunstverein ein Monumentalgemälde<br />
subversiver Praktiken vorgeführt: Kunst unter den Bedingungen<br />
politischer Repression, zwischen 1960 und 1980. Im<br />
Zentrum stehen künstlerische Positionen aus der DDR, Ungarn,<br />
Rumänien, der UdSSR und Spanien. Einen weiteren Fokus bildet<br />
Südamerika – Chile, Brasilien Argentinien und Peru. In den 60er-<br />
Jahren entwickelte sich dort ein neuer Typ von Militärdiktaturen,<br />
welcher die Legitimation seiner Macht aus einer Bedrohung von<br />
Staat und Gesellschaft durch systemfeindliche Gruppen herleitete.<br />
Aufgrund der außergewöhnlichen Härte der Repression erlangten<br />
die Militärdiktaturen in Chile unter General Augusto Pinochet und<br />
in Argentinien durch den General und späteren Präsidenten Jorge<br />
Rafael Videla in der Zeit von 1976-1983 traurige Berühmtheit. Ein<br />
13-köpfiges Kuratorenteam hat für den Württembergischen Kunstverein<br />
Arbeiten von knapp 90 Künstlern ausgewählt, die politisch<br />
sind, weil sie die Strukturen der Zensur hintertrieben und gegen<br />
die bestehenden Machtsysteme protestierten.<br />
Wer Kunst als Medium der kritischen Artikulation einem diktatorischen<br />
Staatsapparat gegenüberstellt, riskiert als Dissident durch<br />
Staatsterrorismus tyrannisiert zu werden. Und wenn Medien und<br />
Institutionen, kurz die Kanäle in denen eine öffentliche Debatte<br />
stattfindet, gleichgeschaltet und zensiert werden, bleibt nur die<br />
Subversivität. Der Begriff bezeichnet das Unterwandern der offiziell<br />
propagierten Werte. <strong>Die</strong> Arbeit im Verborgenen. <strong>Die</strong> untergründige<br />
Gegenkultur wurde vor allem im Privatem praktiziert: Entweder<br />
in sogenannten Wohnzimmergalerien, wie sie in der DDR<br />
üblich waren, oder indem der eigene Körper als Instrument des<br />
22<br />
Widerstandes eingesetzt wurde. <strong>Die</strong> Mail-Art-Szene, die das Netz<br />
der Post nutzte, um Briefe, Karten, Gegenstände und Dokumentationen<br />
von Aktionen und Ausstellungen zu verbreiten, ermöglichte<br />
den Künstlern, aus der Isolation zu treten. Da die Mail Art Galerien,<br />
Kunsthändler oder Museen umgeht, ist ihre Distribution nur<br />
schwer zu kontrollieren. So wurde diese Kunstform ein Organ des<br />
Widerstands in den Diktaturen Lateinamerikas und Osteuropas.<br />
Der Kunstverein zeigt mit dieser Schau und einem zweitägigen<br />
Symposium einmal mehr, dass er sich zu einer international ausgerichteten<br />
Ausstellungshalle entwickelt hat. Fazit: Mehr Demokratie<br />
wagen? Mehr Kunst wagen! könnte das Motto sein.<br />
www.superwahlheimat.de, bis 28. September, Nancy-Halle Karlsruhe<br />
Subversive Praktiken, bis 2. August, Württembergischer Kunstverein<br />
Come in, friends, the house is yours, bis 21. Juni, Künstlerhaus<br />
Stuttgart<br />
23
.......................pigmente, öle............<br />
.....lackrohstoffe, malmittel..............................<br />
.....ölfarben, aquarellfarben....<br />
........pinsel, bürsten, papier....................<br />
............studentenrabatt...........<br />
Kremer Pigmente<br />
Leuschnerstr. 35<br />
im Stuttgarter Westen<br />
www.kremer-pigmente.de<br />
FRANÇOIS<br />
MORELLET<br />
DIE<br />
QUADRATUR<br />
DES<br />
QUADRATS<br />
17.05.—<br />
27.09.09<br />
ARCHITEKTONISCHE NACHHUT<br />
HINTERLASSENSCHAFTEN DES<br />
NATIONALSOZIALISMUS<br />
Ralf Meyer<br />
Ausstellung bis 05.07.2009<br />
in der vhs-photogalerie<br />
im TREFFPUNKT Rotebühlplatz<br />
Rotebühlplatz 28, Stuttgart<br />
www.vhs-photogalerie.de<br />
MUSEUM RITTER<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Foto: Gauforum Weimar<br />
26 <strong>Die</strong> Musik spielt auf den Fildern<br />
28 Zwischen Wachen und Träumen<br />
30 Wo die Hefe gärt<br />
32 Von der Poesie des Polyethylens<br />
Schatten über der Seele und <strong>Welt</strong><br />
<strong>Die</strong> Schrift im Raum<br />
Schwierige Geburt<br />
35 Liebes- und Platzgeschichten<br />
37 Von der Rolle<br />
<br />
24 25
<strong>Die</strong> Musik spielt auf den Fildern<br />
Jazzopen: 50 Konzerte, vier Bühnen, fünf <strong>Welt</strong> premieren<br />
Das ist schon allerhand – wer’s im vergangenen Herbst gelesen<br />
hat, wollte seinen Augen kaum trauen: In diesem Jahr ist die BW-<br />
Bank Jazzopen auf dem neuen Messegelände auf den Fildern verortet.<br />
Wie viel – oder wenig – Charme die Messe zu bieten hat,<br />
<strong>wird</strong> sich zeigen. Jedenfalls hatten sich zuvor die Veranstalter<br />
Opus GmbH Stuttgart um einen adäquaten Veranstaltungsort auch<br />
in der <strong>Stadt</strong> bemüht. Der etwas desolate Pariser Platz, der bislang<br />
die große Bühne unter freiem Himmel beherbergte und dadurch<br />
gewann, kann nicht genutzt werden, weil das Megaprojekt Stuttgart<br />
21 seiner Ausführung harrt und der Platz dabei ebenso im<br />
Bauvorhaben integriert ist. Andere Plätze, etwa der heiß begehrte<br />
Schlossplatz, kamen nicht in Frage, sei es seitens der <strong>Stadt</strong> oder<br />
seitens der Veranstalter. Fast wäre dann das alljährliche Festival,<br />
als dessen Hauptsponsor die BW Bank auftritt, ins Wasser gefallen<br />
oder ganz woanders hin gezogen. Nun spielt die Musik doch noch<br />
in Stuttgart: Das Sommerjazzfestival geht vom 16. bis 26. Juli immerhin<br />
bereits zum 16. Mal an den Start.<br />
<strong>Die</strong> großen Konzerte finden in der Messehalle H1 statt, auf der<br />
kleinen Openair-Bühne nahe des Haupteingangs soll ab 18 Uhr ein<br />
kostenloses Rahmenprogramm mit jungen Talenten aus dem Nachwuchswettbewerb<br />
»jazzopen playground BW« Besucher auf die<br />
Fildern locken. Eine weitere Bühne befindet sich an einem bewährten<br />
Ort für die kleineren, aber sehr feinen Konzerte, nämlich im<br />
Jazzclub Bix am Leonhardsplatz. Und die vierte Bühne schließlich<br />
ist in der Arena am Mercedes-Benz Museum – openair, wie es sich<br />
eigentlich für das Jazzopen gehört.<br />
Wie immer werden hier nicht nur Jazzfans, sondern auch Liebhaber<br />
anderer Musikstilrichtungen fündig. Für nahezu jeden Geschmack<br />
etwas dabei: Darunter große Namen wie etwa Marianne Faithfull<br />
(22. Juli), Grace Jones (16. Juli), James Morrison (20. Juli) oder –<br />
wie im vergangenen Jahr – Lenny Kravitz (19. Juli), die allesamt<br />
eher aus der Pop- oder Rockecke stammen. Auf der großen Messe-<br />
Bühne spielen zudem das A-Cappella-Urgestein The Manhattan<br />
Transfer oder Jazzlegenden wie der Saxophonist Sonny Rollins<br />
(21. Juli, H1) sowie die Gitarristen John Scofield und Lee Ritenour<br />
(beide 17. Juli auf der Openair-Bühne des Mercedes-Benz-Museums).<br />
Aber es fetzen auch kleinere Jazzformationen wie das groovig-funkige<br />
Alvin Mills Project des gleichnamigen Drummers und<br />
Bassisten (23. Juli, Bix), die ziemlich abgefahrenen Japaner Soil &<br />
»Pimp« (21. Juli, Bix) oder Local Heros wie Olivia Trummer mit<br />
ihrem Quartett samt dem polnischen Percussionisten Bodek Janke<br />
als Gastmusiker (20. Juli, Bix) sowie Wolfgang Dauner. Letzterer<br />
<strong>wird</strong> mit Ex-PopRock-Ikone Helen Schneider die SWR Big Band<br />
auf der langen »jazznight« (24. Juli, H1) begleiten, die den ehemaligen<br />
langjährigen Leiter der SWR Big Band, Erwin Lehn, anlässlich<br />
seines 90. Geburtstags ehren soll. Den passenden Rahmen<br />
als echtes Sahnhäubchen für Jazzpuristen liefern Chris Potter mit<br />
seinem betörend markant-weichen Saxophon-Sound und das Trio<br />
des großartigen Pianisten McCoy Tyner mit Special-Guest und<br />
Ausnahme-Gitarristen Bill Frisell.<br />
Insgesamt werden auf den vier Bühnen mehr als 50 Konzerte zu<br />
hören sein, darunter fünf <strong>Welt</strong>premieren, eigens für die jazzopen<br />
konzipierte Konzerte sowie 13 Stuttgart-Premieren. (eva)<br />
www.jazzopen.com<br />
26 27
Zwischen Wachen und Träumen<br />
<strong>Die</strong> Stuttgarter Tanznacht im Treffpunkt Rotebühlplatz<br />
Heftig reißt der Haarlose den<br />
jungen Mann herum. Mann<br />
oder Frau? Freund oder Feind?<br />
Kaum auszumachen, die Person<br />
trägt eine Latexmaske<br />
– Anonymität garantiert. Eine<br />
Szene aus »Strom – Wherever<br />
You Are« der Stuttgarter Choreographin<br />
Nina Kurzeja. Hier<br />
sind die Tänzer Avatarfiguren<br />
in der virtuellen 3D-Online-<br />
<strong>Welt</strong> »Second Life«. Gezeigt<br />
<strong>wird</strong> dieses Duett bei der Stuttgarter<br />
Tanznacht der freien<br />
zeitgenössischen Tanzszene im<br />
Treffpunkt Rotebühlplatz, die<br />
von der Berliner Performerin<br />
Nele Ana Riepl und der Lichtdesignerin Carolin Bock konzipiert<br />
wurde. »Schlaflos in Stuttgart« lautet das Motto, wenn sich am<br />
»6.6. von 6 bis 6« alles um Träume, nächtliche Bewegungen oder<br />
Fantasien zwischen Wachen und Schlafen dreht. Das passt zu<br />
Kurzejas Stück. Virtuelle <strong>Welt</strong>en befänden sich auch zwischen<br />
Realität und Traum, sagt sie. »Sich dort zu bewegen, ist oft eine<br />
Nachtbeschäftigung. Auch Tanz findet oft abends oder nachts<br />
statt.« Für Kurzeja ist die lange Tanznacht eine Möglichkeit,<br />
über eine thematische Klammer die freie Tanzszene zu präsentieren.<br />
»<strong>Die</strong> außergewöhnliche Uhrzeit soll Neugierde wecken und<br />
kann Anreiz sein für ein neues Publikum vorbeizuschauen.«<br />
So sieht das auch ihre Kollegin Nicki Liszta, deren »Schlafgeschichten«<br />
von 3 Uhr 30 bis 5 Uhr 30 zu sehen sind. »Wir sind<br />
gespannt, wer mitten in der Nacht da sein <strong>wird</strong>«, so die Choreographin.<br />
In »Schlafgeschichten« lässt sich die Tänzerin Isabelle<br />
Gatterburg inspirieren von den Probanden eines Schlaflabors: Das<br />
dort Beobachtete verarbeitet sie in Improvisationen. »Drei Linien<br />
sind vorgegeben«, so Liszta. »<strong>Die</strong> REM-Phasen, die Bewegungen<br />
während eines Traumes, und die realen Bewegungen.« Das Schlaflabor<br />
installieren Susanne Kudielka und Kasper Wimberley. Dort<br />
<strong>wird</strong> Besuchern ein Bett zur Verfügung gestellt, samt Weckdienst<br />
und Gute-Nacht-Geschichten – potenzielle Schläfer melden sich<br />
bei der Schlaflabor-Zentrale unter 0711/1873-825 an.<br />
Spontan geht es auch bei Fabian Chyle und Claudia Senoner zu.<br />
Sie laden das Publikum zu einem »Parcours de somnambule«, der<br />
zu ungewöhnlichen und abgelegenen Örtlichkeiten im Rotebühlplatz<br />
führt. <strong>Die</strong> Brücke von den Ereignissen des Tages zur <strong>Welt</strong><br />
der nächtlichen Fantasien schlägt Adrian Turner mit seiner »Black<br />
Box«: in einem dunklen Raum sollen die Besucher Geschichten<br />
und Träume erzählen, die zu einer Toncollage geschnitten und als<br />
Tanz visualisiert werden.<br />
In Loops werden wiederholt im Robert-Bosch-Saal Kurzchoreographien<br />
gezeigt. Den Anfang macht Katja Erdmann-Rajskis<br />
»Tastenspiel« über den kanadischen Pianisten Glenn Gould. In<br />
»Double« von Begüm Erciya und Min Kyoung Lee <strong>wird</strong> indes das<br />
bloße Beobachten zum aktiven Dialog. Bettina Sasse wiederum<br />
beschäftigt sich mit der nachempfindbaren Körperlichkeit eines<br />
Traumes, während Antje Jetzky und Ulrich Wedlich in »Move design«<br />
untersuchen, ob Träume eine eigene, fantastische Logik haben.<br />
In »Schichtwechsel« schließlich hinterfragen Antje Prust und<br />
Natascha Moschini, ob es mehr Wirklichkeit gibt, als wir sehen.<br />
Und Pipo Tafel zeigt die Video-Installation »Nachtfalter«. »Durch<br />
die Loops verpasst man nichts, kann sich seinen Programmablauf<br />
selbst zusammenstellen«, so Laurence Lachnit, <strong>Kultur</strong>managerin<br />
beim Rotebühlplatz. »<strong>Die</strong> Besucher haben die Freiheit, zu kommen<br />
und zu gehen, oder sich dazwischen an der Skybar im vierten<br />
Stock zu stärken.« (pam)<br />
www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de<br />
28 29
Wo die Hefe gärt<br />
Gerd <strong>Die</strong>terich, im <strong>Kultur</strong>amt Fachreferent für Bildende Kunst,<br />
erklärt, warum Projektzuschüsse wichtig sind.<br />
Wo sehen Sie Ihre Hauptaufgabe als Kunstförderer?<br />
Es geht darum, die Vielfalt des Kunstlebens zu<br />
erhalten und zu erweitern. Wir fördern mit festen<br />
Beträgen Einrichtungen, die kontinuierlich arbeiten,<br />
etwa den Württembergischen Kunstverein<br />
oder das Künstlerhaus, sowie Kunstvereine und<br />
Künstlerverbände, um für deren Arbeit Planungssicherheit<br />
zu schaffen. Wir beraten und unterstützen<br />
bei der Suche nach Atelierräumen, betreiben<br />
selbst Atelierhäuser. Nicht zuletzt vergeben wir –<br />
eine wesentliche Aufgabe – Projektzuschüsse an<br />
Stuttgarter Initiativen, Vereine und Künstlergruppen.<br />
Das Volumen <strong>wird</strong> im jeweiligen Haushaltsplan festgelegt.<br />
Warum ist der Projekttopf wesentlich?<br />
Weil er zu den institutionalisierten ergänzende Fördermaßnahmen<br />
ermöglicht. So kann flexibel und situationsbezogen reagiert werden,<br />
um aktuelle Projekte direkt in ihrer Entstehung zu unterstützen.<br />
Junge Künstler oder Kuratoren brauchen Experimentierfelder.<br />
Wir fördern entsprechende Plattformen, zum Beispiel für temporäre<br />
und ephemere Kunstaktionen.<br />
Nach welchen Kriterien?<br />
Es gibt verbindliche Richtlinien. <strong>Die</strong> Schwerpunkte liegen auf innovativen,<br />
herausragenden Projekten zeitgenössischer Kunst, temporäre<br />
Kunst im öffentlichen Raum, Kunst in zwischengenutzten<br />
Räumen sowie interdisziplinäre Projekte. Übrigens, die Anzahl<br />
interessanter und qualitätvoller Projekte in neuen Off-Spaces mit<br />
eigenen Profilierungen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen,<br />
ebenso die Vernetzung der Kunstschaffenden untereinander.<br />
Bemerkenswert ist die Unterstützung der Off-Spaces durch die<br />
etablierten Institutionen. Was zählt, ist die Qualität.<br />
Was ist innovativ?<br />
Nehmen wir das temporäre Projekt »White Heat«, das am 24. Mai<br />
gestartet ist. In dem einstigen Bürogebäude an der Ecke Lange<br />
Straße/Hospitalstraße werden bis Ende Juli Ausstellungen, Filmprogramme,<br />
Diskussionen und Vorträge veranstaltet. Es wurde<br />
von den Machern des SELF SERVICE Open Art Space initiiert<br />
in Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus Stuttgart, Hermes und<br />
der Pfau sowie der Kuratorin Katrin Mundt und dem Künstler Jan<br />
Löchte. Ein wunderbares Beispiel für kooperatives Arbeiten und<br />
kulturelle Zwischennutzung! So <strong>wird</strong> im zum Sanierungsgebiet<br />
erklärten Hospitalviertel der urbane Raum belebt, hinterfragt und<br />
neu gedacht. Vergleichbare Beispiele sind der »Tresor – Raum für<br />
flüchtige Kunst«, Heilbronner Straße, oder der Interventionsraum,<br />
Marienstraße, der partizipatorische Praktiken schon im Namen<br />
trägt. Feldarbeit betreiben derzeit Georg Winter und Susanne Jakob<br />
mit Kunststudenten im Stuttgarter Osten.<br />
<strong>Die</strong> Subkultur als Talentschuppen?<br />
Ja! In einer <strong>Stadt</strong> wie Stuttgart, die eine Kunstakademie oder Merzakademie<br />
besitzt, die internationale Institutionen der Vermittlung<br />
und Präsentation zeitgenössischer Kunst wie den WKV, die Akademie<br />
Schloss Solitude oder das Künstlerhaus ihr eigen nennt, ist<br />
es von zentralem Interesse, auch neuen Talenten eine Möglichkeit<br />
der Arbeit und Präsentation zu geben. Orte, wo die Kunst entsteht.<br />
Ohne gute Basisarbeit, ohne Subkultur keine fruchtbare Kunstszene.<br />
Wo soll sonst herkommen, was die etablierten Institutionen später<br />
zeigen? Für eine <strong>Stadt</strong> ist es wichtig, dass in ihrem Raum agiert,<br />
interveniert, sie mit künstlerischen Mitteln reflektiert <strong>wird</strong>. Das hat<br />
auch einen Bildungsaspekt: In anderer Weise werden Anwohner eines<br />
Viertels und deren Jugendliche direkt an die Entstehung von<br />
Kunst außerhalb der Institutionen herangeführt.<br />
Dennoch wurde der Projekttopf über die vergangenen Jahre nicht erhöht!<br />
Leider! Er liegt insgesamt bei rund 30.000 pro Jahr. Fest steht: solche<br />
Projekte sind kein Sahnehäubchen, sondern die Hefe im Kunstbetrieb.<br />
Fragen: Petra Mostbacher-Dix<br />
30 31
Von der Poesie des Polyethylens<br />
Reto Boller bekennt Farbe – bis zum Schwarz<br />
Mit knallroten Silikontentakeln empfängt die Galerie Mueller-Roth<br />
ihre Besucher, die sich irritiert auf die Suche nach dem Motiv begeben.<br />
»Sie sehen die abenteuerlichsten Dinge, vom Hirschgeweih<br />
bis zum Kruzifix«, feixt die Galeristin. Doch nichts von dem hat<br />
Reto Boller im Sinn, der mit und gegen minimalistische Strukturen<br />
unsere Sehgewohnheit hinterfragt. Seine Formen sind denkbar einfach,<br />
geben sich aber so betont unregelmäßig, provisorisch, dass<br />
man ihre perfekte Inszenierung kaum wahrnimmt. Boller, der seit<br />
2007 als Professor an der Stuttgarter Kunstakademie lehrt, macht<br />
nicht vor Industriematerial Halt. Im Gegenteil: Er mischt Aluminium<br />
und Kunstharzlack, Blechpaneele und Dispersionsfarbe, Acryl,<br />
Leim und Poyethylen – und kehrt doch oft zum »klassischen«<br />
Holz zurück. Dabei ist sein Werk eher der Malerei als der Plastik<br />
verpflichtet, etwa wenn er den Raum mit Folie überzieht. Deren<br />
Leuchtkraft bannt den Betrachter. Aber nicht minder faszinieren<br />
die überdimensionalen schwarzen Stanzformen an den Wänden –<br />
Schattenrisse seines eigenen Seins. (gb)<br />
Bis 27. Juni, Galerie Mueller-Roth, www.galerie-mueller-roth.de<br />
Schatten über der Seele und <strong>Welt</strong><br />
Christofer Kochs und die Summe des Möglichen<br />
Es ist nicht das erste Mal, dass der Bildhauer, Maler und Zeichner<br />
Christofer Kochs in der Galerie Harthan ausstellt. Zu seinem<br />
40. Geburtstag präsentiert er auf gefalteten Leinwänden die für ihn<br />
typischen, schattenhaften Menschen, die sich in einer melancholischen<br />
Grundstimmung durchs Leben kämpfen, sei es fast halt- und<br />
ziellos eine Leiter empor oder im Kanu durchs unbestimmte Gewässer<br />
– gelegentlich mit einem Messer in der Hand. <strong>Die</strong> eigenwillige<br />
Oberflächenbehandlung erlaubt dem Künstler nicht nur den<br />
Wechsel von Flächenzeichnung und reliefiertem Raum, sie zwingt<br />
auch zur reduzierten, archaisch beziehungsweise fernöstlich anmutenden<br />
Form.<br />
Bis 27. Juni, Galerie Angelika Harthan, www.galerieharthan.de<br />
In den Sommermonaten ist die Galerie von 17. Juli bis 15. August<br />
samstags geöffnet: die alljährliche Foto-Sommerausstellung zeigt<br />
Arbeiten von Petra Krebber. Unter dem Titel »Island Horizonte«<br />
hat sie die atemberaubende Schönheit des hohen Nordens eingefangen.<br />
(gb)<br />
<strong>Die</strong> Schrift im Raum<br />
Andreas Uebeles und Timm Rauterts Lösungen<br />
Ein Labyrinth aus schwarzen Balken, darauf ein rotes Feld mit der<br />
Aufschrift »Orientierungssysteme und Signaletik – führen, finden,<br />
fliehen«. Das Cover auf der Publikation des Grafikdesigners Andreas<br />
Uebele ist bezeichnend: Es geht um den Weg aus dem Beschriftungs-Dschungel<br />
für Leitsysteme. Warum aber »fliehen«? Während<br />
eines Großbrandes 1996 im Düsseldorfer Flughafen starben nicht<br />
zuletzt wegen unklarer Beschilderung und fehlender Hinweise auf<br />
die Fluchtwege 17 Menschen. Damit ist klar: Verständlichkeit in<br />
der visuellen Kommunikation erhöht die Sicherheit. Grafikdesign<br />
32 33
und Architektur bestimmen den Werdegang Uebeles, der das Leitsystem<br />
der Stuttgarter Messe entwickelte. Er studierte Städtebau an<br />
der Universität Stuttgart, dann freie Grafik an der Kunstakademie.<br />
In der Galerie Parrotta zeigt er nun einen Ausschnitt aus seinen bisherigen<br />
Arbeiten zum Thema »Schrift und Raum«. Galerist Sandro<br />
Parrotta stellt sie Fotografien von Timm Rautert gegenüber. 1986,<br />
1992 und 2006 lichtete Rautert das Porschewerk mit seinen hochspezialisierten<br />
Arbeitern, Maschinen und Robotern ab. »Meistens<br />
entsteht eine gute Lösung durch eine sinnfällige inhaltliche Umsetzung<br />
eines Problems und durch harte Arbeit«, kommentiert Uebele<br />
seine Arbeitsweise. <strong>Die</strong>s könnte auch für die Fotografien Timm<br />
Rauters gelten. (val)<br />
Bis 24. Juli, Galerie Parrotta, www.parrotta.com<br />
Schwierige Geburt<br />
Graffiti-Künstler setzen Zeichen<br />
Das Gebäude nimmt Tag für Tag mehr Form an. Der Umzug der<br />
Galerie Abtart in ihre neuen Räume ist auf Herbst terminiert. Doch<br />
davor gibt es in den alten die definitiv letzte Ausstellung. Und hier<br />
ist der Name Programm: »Born Under Punches« heißt die Schau,<br />
denn sie steht ganz im Zeichen der »Urban Art«. So nimmt der Titel<br />
Bezug darauf, dass urbane Kunst oder so genannte Street Art<br />
schon vor 30 Jahren unter schwierigen Bedingungen das Licht der<br />
<strong>Welt</strong> erblickte. Einem subversiven Akt gleich setzten und setzen<br />
Jugendliche mit ihren Tags, den persönlichen Schriftzüge, Lebens-<br />
Zeichen in die Großstadt-Ödnis. Nun setzen sie diese bei Abtart:<br />
Vier bekannte Künstler aus dem Bereich Street Art / Urban Art /<br />
Post Graffiti werden die Räume an zwei Wochenenden mit allen<br />
Facetten ihrer Kunst gestalten, von Character Design über Vinylplastiken<br />
bis hin zu interaktiven Videoinstallationen. Zur Eröffnung<br />
gibt es ein Happening mit DJs und einer Videoinstallation des<br />
GRAFFITI RESEARCH LABs im Außenbereich. (pam)<br />
26.6.-30.7., Galerie Abtart, www.abtart.com<br />
<strong>Die</strong> neue, experimentelle Musik hat eine starke Position im Ländle.<br />
<strong>Die</strong> vom SWR veranstalteten Donaueschinger Musiktage oder das<br />
grenzüberschreitende Festival für Neue Musik Eclat, das von den<br />
Machern der Musik der Jahrhunderte initiiert und unterstützt <strong>wird</strong>,<br />
sind längst über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Seit drei Jahren<br />
gibt es zudem den »Sommer in Stuttgart«, der an vier Tagen Zeitgenössisches,<br />
Grenzüberschreitendes und Experimentelles in Sachen<br />
Musik bietet. Veranstalter einmal mehr: Musik der Jahrhunderte, der<br />
SWR, die Staatsoper Stuttgart und die Akademie Schloss Solitude.<br />
2009 steht das Festival ganz im Zeichen des Musiktheaters. Überraschendes,<br />
Neues, aber vor allem Szenisch-Musikalisches <strong>wird</strong><br />
vom 16. bis 19. Juli an unterschiedlichen Spielstätten präsentiert.<br />
Darunter ist das Musiktheaterstück »Aura« des spanischen Komponisten<br />
José-María Sánchez-Verdú nach einer Novelle von Carlos<br />
Fuentes. <strong>Die</strong> erotisch-psychologische Geschichte unter Regie der<br />
norwegischen Regisseurin Susanne Øglænd ist eine Koproduktion<br />
von Musik der Jahrhunderte Stuttgart, Operadhoy Madrid und Biennale<br />
di Venezia Musica und wurde just in Madrid uraufgeführt.<br />
Um »Zivilcourage« geht es in der neuen Zeitoper, die der brasilianische<br />
Pianist, Schauspieler und Regisseur Marcelo Cardoso Gama,<br />
Stipendiat an der Akademie Schloss Solitude, inszeniert. <strong>Die</strong> Musik<br />
schrieb der preisbewehrte Jungkomponist Gordon Kampe. In der<br />
Tradition der Zeitopern setzt sich das Stück mit architektonischen<br />
und akustischen Besonderheiten des städtischen Raums auseinander,<br />
Schauplatz ist der Paul-Gerhardt-Platz im Stuttgarter Westen.<br />
Auf dem Programm stehen außerdem das Musiktheaterstück »Dreimaldrei<br />
gleich unendlich – <strong>Die</strong> Schuld der Schwester«, ein Konzert<br />
mit Nachtgespräch über »Das Theater mit dem Musiktheater...«, 21<br />
Uraufführungen neuer Vokalkompositionen unter dem Titel »Musikalische<br />
Lyrik - Das Lied als Experiment« sowie der Schluss-Empfang<br />
auf der Solitude. (eva)<br />
www.mdjstuttgart.de/sommer09/<br />
Liebes- und Platzgeschichten<br />
Experimentelles Musiktheater beim »Sommer in Stuttgart ‘09«<br />
34 35
Von der Rolle<br />
Neuigkeiten aus der FilmKunstSzene<br />
Von Eva Maria Schlosser<br />
Bollywood goes beyond<br />
Das sechste Indische Filmfestival »Bollywood and beyond« zieht<br />
nach Möhringen, ins SI-Centrum. Hier, wo die Katzen bereits das<br />
Mondlicht anhimmelten und Abba sein Revival erlebte, werden<br />
nun vom 15. bis 19. Juli auch die monumentalen Filmproduktionen<br />
der größten indischen Filmindustrie zu sehen sein. Von den Betreibern<br />
war bereits seit geraumer Zeit das Angebot der Spielstätte da,<br />
so Oliver Mahn, Chef des Veranstalters Filmbüro Baden-Württemberg.<br />
Inhaltlich werde sich deshalb nichts ändern. Immer noch liege<br />
der Schwerpunkt auf Arthouse Kino. Und: »Im SI-Centrum gibt<br />
es eine Fülle von Partnern«, so Mahn. „Das Hotel, das Musical und<br />
das Cinemaxx-Kino sind mit im Spiel.« Wo genau die Filme über<br />
die Leinwand flimmern und das Rahmenprogramm von statten gehen<br />
soll, wo sich die illustren Gäste treffen und die Partys gefeiert<br />
werden, steht allerdings noch nicht fest. Das Programm <strong>wird</strong><br />
ab Juni unter www.bollywood-festival.de abzurufen sein. So viel<br />
ist jedoch sicher: Für die nächsten Jahre soll das SI-Centrum die<br />
Heimat von »Bollywood and beyond« werden. Mit den Innenstadt-<br />
Kinos unterhält das Filmbüro weiterhin ein gutes Verhältnis, wie<br />
Mahn betont. »Wir wollen ab Herbst regelmäßig indische Filme<br />
zeigen, um auch unter dem Jahr präsent zu sein.«<br />
Laos in Stuttgart<br />
Ein weiteres Ereignis für Filminteressierte ist ein Minifestival am 1.<br />
Juli das eine kleine Auswahl an Filmproduktionen präsentiert, die<br />
auf dem ersten Filmfestival in Laos zu sehen waren. Das Festival<br />
fand vom 8. bis10. Mai diesen Jahres im Garten des Lao-German-<br />
Houses als Open Air Kino statt unter dem Titel »Vientianale International<br />
Film Festival Laos«. Auch in Deutschland ist das Minifestival,<br />
das neben den Gewinnerfilmen auch laotische Musikvideos,<br />
Dokumentationen und Archivbeiträge aus Deutschland über Laos<br />
präsentieren <strong>wird</strong>, eine Premiere. Veranstalter ist der Verein Wand5,<br />
37
der alljährlich im Januar den Filmwinter initiiert und hier im Rahmen<br />
der Veranstaltungsreihe »Wandabox« das Festival in Teilen<br />
nach Stuttgart geholt hat. Ab 19 Uhr 30 startet das Programm in<br />
der ifa-Galerie, die als Kooperationspartner auftritt.<br />
Trickfilmfestival in der Diskussion<br />
Noch bevor das Internationale Trickfilmfestival überhaupt starten<br />
konnte, ging es durch die Medien: Der Trailer, den traditionsgemäß<br />
Studierende der Filmakademie Baden-Württemberg entwickelt<br />
hatten, wurde zurückgezogen – das Staatsministerium hatte es den<br />
Geschäftsführern Uli Wegenast und Dittmar Lumpp nahegelegt.<br />
Und das, obwohl dieser bereits seit Wochen über die Leinwände<br />
der Kinos flimmerte. Hintergrund war der Amoklauf in Winnenden<br />
und die dadurch erneute Diskussion um Computerspiele und virtuelle<br />
Gewalt. Doch die Intervention durch das Ministerium wirft<br />
Fragen auf: Zum einen, wie weit sich die Politik in die Inhalte von<br />
kulturellen Veranstaltungen überhaupt einmischen darf. Wo fängt<br />
Zensur an, hört die künstlerische Freiheit auf? Zum anderen bleibt<br />
die Frage nach den Auswirkungen von Gewalt in Computerspielen.<br />
Oder vielleicht generell die nach deren pädagogischen Wert.<br />
Wer sich noch nie in einer virtuellen <strong>Welt</strong> bewegt hat, vermag die<br />
Faszination von Millionen von Spielern – etwa in »World of Warcraft«<br />
kaum nachvollziehen. »Uns war die Problematik durchaus<br />
bewusst«, so Wegenast. Offensiv wollte man damit umgehen, hatte<br />
eine Diskussion zum Thema nberaumt. Beim Trailer allerdings<br />
habe es sich um eine Ironisierung auf Paint-Ball-Spieler gehandelt.<br />
»Das ist wie mit Kanonen auf Spatzen schießen«, so Wegenast.<br />
»Man darf doch Hilflosigkeit nicht mit Überreaktionen und Hysterie<br />
ausgleichen.« Ähnlich sahen es auch viele Festivalbesucher,<br />
darunter der Grüne Jürgen Walter, der bei der Diskussion mit auf<br />
dem Podium saß und am 18. Mai einen Antrag in den Landtag einbrachte.<br />
In dem fordert er von der Landesregierung beziehungsweise<br />
vom Staatsministerium eine Stellungnahme zum Internationalen<br />
Trickfilmfestival und dessen Programmautonomie. <strong>Die</strong> lag bis zum<br />
Redaktionsschluss noch nicht vor. Indes planen die Trickfilmfestivalveranstalter,<br />
die Diskussion über Inhalte, Ethik und Werte in<br />
diesem Bereich fortzusetzen. (eva)<br />
38<br />
KUNST AUS EINHUNDERT JAHREN<br />
1909-2009<br />
HIGHLIGHTS DER<br />
DAIMLER KUNST SAMMLUNG<br />
Museum im Prediger<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
15.5. - 13.9.2009<br />
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Sa, So, Feiertage 11-17 Uhr • montags geschlossen<br />
JOHANNISPLATZ 3 • 73525 SCHWÄBISCH GMÜND<br />
TELEFON 07171 603-4130<br />
www.museum-galerie-fabrik.de
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BORN<br />
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PUNCHES<br />
URBAN ART<br />
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70567 S-Möhringen<br />
T (07 11) 63 34 30-20<br />
F (07 11) 63 34 30-29<br />
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orimoto, atta kim, juliane eirich, axel hütte u.a.<br />
q u e r s c h n i t t – hängung #4<br />
»Field«, 1995, C-Print, Ed. 8/15, 115 x 155,5 cm mit robert rauschenberg, alex katz, günther uecker, julian opie,<br />
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Ausstellung: 26. Juni – 30 Juli<br />
Eröffnung: Fr. 26. Juni 20 Uhr<br />
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Di. Mi. Do. 15 -19 Uhr u.n.V.<br />
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42 Blaue Notizen<br />
44 Ein tierischer Krimi, bizarre Mütter<br />
und eine jüdische Biografie<br />
46 Konstruktierte Erinnerung<br />
47 Eine legendäre Liebe<br />
49 Familiengeheimnisse<br />
50 <strong>Die</strong> Qual der Nicht-Wahl
Blaue Notizen<br />
Hans-Ulrich Wagner über Monica Zetterlund / Bill Evans –<br />
»Waltz for Debby«<br />
Üblicherweise wurde die <strong>Welt</strong> in den 60er und 70er Jahren von<br />
skandinavischen Stars wie Siv Malmqvist und Wencke Myhre, von<br />
ABBA und Harpo-dem-barfüssigen verwöhnt. Es gab aber auch<br />
Glücksfälle wie Monica Zetterlund, die, was das Niveau ihrer musikalischen<br />
Darbietungen angeht, mindestens in der luftigen Höhe<br />
Karlssons vom Dach über den Erstgenannten schwebte. <strong>Die</strong>s <strong>wird</strong><br />
auch dadurch dokumentiert, dass sie beim Eurovision Song Contest<br />
1963 ohne eine einzige Stimme auf dem letzten Platz landete – wobei<br />
diese Veranstaltung damals (womöglich wegen des eisernen Vorhangs)<br />
noch nicht ganz so verschmockt daherkam, wie heutzutage.<br />
<strong>Die</strong> LP »Waltz for Debby« – 1964 ursprünglich auf Philips, aktuell<br />
als CD auf West Wind – ist wohl ihre bekannteste; allein das<br />
Mitwirken des Pianisten Bill Evans und seiner Truppe lässt Außergewöhnliches<br />
erwarten. Weiße Hautfarbe, klassische Klavierausbildung<br />
und die Beteiligung an einem der heiligen Grale des Jazz,<br />
Miles Davis´ »Kind of Blue«; es war, als reiste ein Prinz aus dem<br />
Morgenland nach Norden, um sich dort eine schöne blonde Prinzessin<br />
zu suchen. Heraus kam eine schöne schwarze Schallplatte,<br />
so fein gewirkt, so harmonisch und doch nicht gefällig (allein<br />
schon die drei in schwedischer Sprache gesungenen Titel...), so<br />
reich an Farben und Verzierungen, dass es eine Lust ist.<br />
Evans´ Neuerungen, sein lyrisch-impressionistischer, komplexer<br />
Stil, sein perfekt und vor allem gleichberechtigt zusammenspielendes<br />
Trio mit Cuck Israels am Bass und Larry Bunker am<br />
Schlagzeug, trafen auf eine Sängerin, die wie für dieses Konzept<br />
bestimmt schien: Etwas kühler und herber als die Amerikanerinnen,<br />
etwas weniger Mainstream und Starallüren, dafür eine persönlichere<br />
und privatere Atmosphäre, die den Umstand, dass auf fast<br />
allen Gesangsplatten des Jazz die immer wieder selben Stücke zu<br />
sein scheinen, vergessen lässt.<br />
Evans´ berühmte Eigenkomposition, das Titelstück, heißt jetzt<br />
»Monicas Vals« und der gemeine Nichtschwede versteht zwar textlich<br />
Bahnhof, hört aber wunderbare Musik. Wem das zunächst unheimlich<br />
ist, kann ja auf Englisch gesungene Standards wie »Come<br />
rain or come shine« oder »It could happen to you« ausweichen.<br />
Oder auf »Lucky to be me« von Leonard Bernstein. Man hört es<br />
und glaubt es.<br />
42 43
Ein tierischer Krimi, bizarre Mütter und eine<br />
jüdische Biografie<br />
Kinderbücher und mehr von Ina Hochreuther<br />
Schnapp sie dir!<br />
Bei Sohn und Vater Schwein geht es zu wie in jeder Menschenfamilie:<br />
Wenn das Kind ins Bett muss, ist Schluss mit Herumtollen.<br />
Der beste Kumpel, ein langohriger Hund, <strong>wird</strong> in den Garten<br />
verbannt. Dort sieht er eine Elsternbande den Hausrat klauen. Weil<br />
der Vater hinter der Zeitung selig pennt, schlägt er vor dem Fenster<br />
seines Freunds Alarm. Henning Löhleins witziger Krimi »Schnapp<br />
sie dir!« besteht nur aus Bildern. <strong>Die</strong> detailreichen, dynamischen<br />
Zeichnungen erzählen mit ihren gekonnten Perspektiven mindestens<br />
so viel wie es Worte vermögen. Ein höchst lebendiges Bilderbuch<br />
für entdeckungsfreudige kleine Gucker.<br />
Thienemann Verlag 2009, 28 S., € 12,90. Ab 4.<br />
<strong>Die</strong> schrecklichsten Mütter der <strong>Welt</strong><br />
Mütter nerven! Emily muss ihrer chaotischen Mama ständig aus<br />
der Patsche helfen, Bruno soll gegen seinen Willen Klavier spielen,<br />
und Sofia kann ihrer Mutter nie etwas recht machen. Doch als<br />
plötzlich perfekte »Tanten« anstelle der Mamas wunschgemäß das<br />
Zuhause organisieren, <strong>wird</strong> jedem der drei mulmig. Sabine Ludwig<br />
hat sich mit »<strong>Die</strong> schrecklichsten Mütter der <strong>Welt</strong>« wieder eine<br />
wunderbar schräge Geschichte ausgedacht. <strong>Die</strong> Mütter wurden in<br />
»Umerziehungscamps« entführt und daheim durch Roboter ersetzt.<br />
Doch die Kids machen nicht mit. Ein Genremix aus Science Fiction,<br />
Detektiv- und Abenteuerroman – vor allem aber ein hübsch<br />
die Gefühle von Kindern treffendes Buch.<br />
Cecilie Dressler Verlag 2009, 285 S., € 13,90. Ab 10.<br />
Alexander<br />
Geschichte kann verflixt spannend sein, besonders wenn sie von<br />
einer engagierten Lehrerin erzählt <strong>wird</strong>. Inge Barth-Grözingers<br />
jüngster historischer Roman geht dem Leben des jüdischen Bankiers<br />
Alexander von Pflaum nach. Der Sohn eines ehemaligen<br />
Getreidehändlers und Geldverleihers aus der schwäbischen Provinz<br />
steht ganz auf der Seite des technischen und wirtschaftlichen<br />
Fortschritts. Bismarck eint das Deutsche Reich und Juden genießen<br />
endlich dieselben bürgerlichen Rechte wie Christen. Alexander<br />
steigt ein in die väterliche Bank Pflaum & Söhne in Stuttgart, und<br />
ist beruflich sehr erfolgreich. An dem lebendig geschriebenen Buch<br />
»Alexander« fasziniert unter anderem die auch damals wechselvolle<br />
Wirtschaftsgeschichte - und gleichzeitig verstört im Hinterkopf<br />
das Wissen um die später in der NS-Zeit folgenden Verbrechen des<br />
Holocaust.<br />
Thienemann Verlag 2009, 367 Seiten, € 18,90. Ab 13.<br />
44 45
Konstruktierte Erinnerung<br />
Eine Reise in die <strong>Welt</strong> der Astrid Kruse Jensen<br />
Fotografie-Entdeckungen von Ute Noll<br />
Der Titel der Fotoserie<br />
spricht Bände: »The construction<br />
of memories«<br />
nennt die Dänin Astrid<br />
Kurse Jensen ihre Fotoserie.<br />
Und es geht der 34-<br />
Jährige um nicht weniger,<br />
als darum, Erinnerungen<br />
zurückzuholen. So zieht<br />
sie uns etwa bei einem<br />
Motiv hinein in tiefste<br />
Nacht. Acht rote Schaukeln hängen an weißen Seilen in einem<br />
großen Baum, dessen Krone bedeckt ist mit vielen kleinen grün<br />
schimmernden Blättern. Mächtig steht der Baum vor dem dunklen<br />
Himmel. <strong>Die</strong> Schaukeln stehen still, sie geben dem Bild seine<br />
Ruhe, dennoch sind sie aufgeladen mit Energie, blitzen heraus aus<br />
der Dunkelheit. Am Boden illuminiert ein Lichtkreis das Grün der<br />
Wiese.<br />
Der Schauplatz »bislang noch ohne Akteure« lädt die Betrachter<br />
ein, ihren Fantasien und Assoziationen nachzugehen. Er ist Bühne<br />
für fiktive Geschichten, solche, die an kollektive Erinnerungen,<br />
Wünsche und Träume anknüpfen, jedoch individuell immer wieder<br />
neu geschrieben werden. <strong>Die</strong> acht freien Schaukeln – Objekte der<br />
Begierde einer jeden Kindheit - warten auf ihre Neubesetzung, parallele<br />
Handlungs- oder Entwicklungsstränge wären denkbar. Nun<br />
stellt sich nur noch die Frage: Wessen Traum <strong>wird</strong> hier gerade geträumt?<br />
www.astridkrusejensen.com<br />
Eine legendäre Liebe<br />
»Tristan und Isolde« als Fantasy-Roman<br />
Es geschah auf einem<br />
Schiff. Tristan geleitete<br />
Isolde von Irland nach<br />
Britannien, wo sie seinen<br />
Onkel Marke heiraten soll.<br />
Beim abendlichen Plaudern<br />
tranken sie ein Glas<br />
Wein. <strong>Die</strong> zwei konnten<br />
nicht ahnen, dass es sich<br />
um einen Zaubertrank von<br />
Isoldes Mutter handelte,<br />
der ihr helfen sollte, sich<br />
in ihren künftigen Mann<br />
zu verlieben.<br />
Anders als Gottfried von<br />
Straßburg in seinem mittelalterlichen<br />
Versepos<br />
erzählt die amerikanische<br />
Schriftstellerin Ruth Nestvold<br />
diese zentrale Episode<br />
in ihrem Fantasy-Buch<br />
»Flamme und Harfe« nur nebenbei. Doch sind Personenkonstellation<br />
und Charaktere pointierter, ja dramatischer gezeichnet. Wirklich<br />
magische Elemente finden sich in Herkunft und Geschichte<br />
der jungen Heldin, die hier Yseult heißt, während der Mann ihres<br />
Lebens, mit dem sie nur heimlich zusammen sein kann, Drystan<br />
genannt <strong>wird</strong>. Wie viele Frauen der »alten«, sprich noch nicht<br />
christianisierten <strong>Welt</strong>, verfügt sie über besondere Gaben, vermag<br />
jemanden über weite Entfernungen zu sich zu rufen, während ihre<br />
engste Gefährtin Brangwyn die des Wandels beherrscht, was meint,<br />
eine Situation kurz anders erscheinen zu lassen als sie wirklich ist.<br />
Meist aber geht es, vor allem was die Alltagshistorie anbelangt,<br />
handfest realistisch zu. <strong>Die</strong> römischen Bäder funktionieren bei<br />
46 47
den nördlichen »Barbaren« nur noch bedingt. Waffengeklirr ertönt<br />
während der zahlreichen Schlachten und der Tod im Krieg ist elend<br />
und brutal.<br />
Zeitlose Themen spricht die Wahl-Stuttgarterin Nestvold, die an<br />
der hiesigen Universität in Literaturwissenschaft promovierte, in<br />
ihrem fesselnden Debütroman an. Sie handeln von Schuld, Verantwortung<br />
und politischem Weitblick. Im Kleinen spielt es eine Rolle,<br />
für das persönliche Glück nicht die Zukunft des eigenen Kindes<br />
zu opfern. Im Großen geht es um moralische Fragen: Was bedeutet<br />
Heimat? Welche Verpflichtungen ergeben sich gegenüber einem<br />
Gastland, das einen freundlich aufnimmt? Wie verändert sich die<br />
Gesellschaft und was kann man dazu beitragen, damit das friedlich<br />
geschieht? Ein prima modernisierter Stoff – ein dicker Wälzer, der<br />
sich auf verschiedene Arten genussvoll lesen lässt. (hoc)<br />
Ruth Nestvold: Flamme und Harfe. A. d. Amerikanischen v. Marie-<br />
Luise Bezzenberger. Penhaligon Verlag 2009, 704 S., € 19,95.<br />
Familiengeheimnisse<br />
Reiseroman mit Schwung<br />
Manchmal muss man in die Ferne<br />
ziehen, um bei sich selbst anzukommen.<br />
<strong>Die</strong> seit einigen Jahren<br />
in Stuttgart lebende Autorin Beate<br />
Rygiert schickt in ihrem neuen Roman<br />
»Das Liebesleben der Farne«<br />
eine Frau und einen Mann auf eine<br />
lange, bizarre Reise. Abwechselnd<br />
berichtet sie in dem süffig zu lesenden<br />
Buch aus der männlichen<br />
und der weiblichen Perspektive.<br />
Caroline, eine junge, um ihre Existenz<br />
als Gärtnerin ringende Frau,<br />
findet den erfolgreichen Werbefuzzi<br />
Gregor bei einer beruflichen Begegnung<br />
unausstehlich. Dann gerät beider<br />
Leben aus den Fugen. Caroline<br />
erhält eine lapidare Postkarte von ihrer tot geglaubten Mutter aus der<br />
Bretagne. Gregors wirklich verstorbener Onkel hinterlässt dem Neffen<br />
die Bitte, seine Asche an bestimmten Küstengegenden zwischen<br />
Frankreich und Spanien ins Meer zu streuen. Jeder zieht für sich los,<br />
aber unterwegs kreuzen sich ihre Wege immer wieder. Auch wenn<br />
das Happy End stets spürbar ist, entsteht Spannung aus den Begegnungen<br />
der beiden mit ihnen bekannten und fremden Menschen und<br />
wie jeder sich auf seine Art vorsichtig der eigenen Familiengeschichte<br />
annähert. Flott und berührend geschrieben – nicht nur eine prima<br />
Urlaubslektüre. (hoc)<br />
Beate Rygiert: Das Liebesleben der Farne. Droemer Verlag 2009,<br />
429 S., € 14,95.<br />
48 49
<strong>Die</strong> Qual der Nicht-Wahl<br />
Christoph Schlingensiefs »Kampfschrift für die Autonomie<br />
des Kranken«<br />
Christoph Schlingensief hatte schon an mancher Kreuzung die<br />
Qual der Wahl. Fast immer entschied sich der hibbelige Multitasker<br />
dafür, alle Strecken entlang zu hetzen, Abkürzungen zu finden,<br />
mehrere Wege zu verbinden. Hier eine Theateraufführung, dort<br />
eine Oper, hier eine TV-Sendung, dort eine Museums-Installation.<br />
Warum nicht eine Partei gründen? Oder eine Kochsendung als<br />
Performance aufführen? All diese Entscheidungen dürften angesichts<br />
jener, vor der er im Januar 2008 stand, nichtig erscheinen.<br />
Bei Schlingensief wurde ein Lungentumor diagnostiziert. Eines<br />
der Resultate: das Buch »So schön wie hier kanns im Himmel gar<br />
nicht sein. Tagebuch einer Krebserkrankung«. Was Schlingensief<br />
am meisten zusetzt, ist das Nicht-Selbst-Entscheiden-Können, das<br />
Angewiesen-Sein auf die Meinung, das Wissen und die Entscheidungen<br />
anderer. Um anzudeuten, dass es auch anders geht, gehen<br />
muss, hat er das Buch geschrieben und die Internetseite www.<br />
krank-und-autonom.de ins Leben gerufen. Er will sein Tagebuch<br />
verstanden wissen als »Kampfschrift für die Autonomie des Kranken<br />
und gegen die Sprachlosigkeit des Sterbens, gegen die Statik,<br />
die einem die Krankheit aufzuzwingen versucht, gegen die Fremdbestimmung<br />
durch Ärzte und das Gesundheitsministerium«.<br />
Dass sich die Medien an seinem vermeintlichen Exhibitionismus<br />
stoßen, ist nicht ganz fair. Erstens wurde seine Erkrankung nach der<br />
Operation (vom Schauspieler Udo Kier) gegen seinen Willen den<br />
Medien verraten. Zweitens kommt Schlingensief in seinem Buch,<br />
das er aus marktstrategischen Gründen früher hätte veröffentlichen<br />
müssen, gar nicht »tough« rüber. Der einstige Hansdampf in allen<br />
Gassen offenbart sich als Jammerlappen, als zweifelnder, sensibler,<br />
religiöser Mensch.<br />
Er bringt seine Gedanken, seine Wut, seine Zweifel mit einfachen,<br />
ungekünstelten Worten zum Ausdruck. Man merkt, dass alle Sätze<br />
in ein Diktiergerät gesprochen wurden – aus dem Bauch heraus,<br />
ohne Medienöffentlichkeit im Hinterkopf. Vieles wiederholt sich:<br />
die Aufarbeitung seines Vater-Verhältnisses, das Loblied auf seine<br />
Freundin Aino, das Überdenken von Hierarchien. Dass Schlingensief<br />
herausfinden möchte, was alle seine Projekte verbindet, kann<br />
man nachvollziehen. »Vielleicht habe ich auch nicht richtig gelebt,<br />
vielleicht habe ich nur sehr viel Hektik verbreitet«, konstatiert er.<br />
Wer Schlingensief kennengelernt hat, muss nicken. Er ist zwar einen<br />
Lungenflügel »ärmer«, aber angesichts der krankheitsbedingten<br />
Zwangsberuhigung um viele Erkenntnisse reicher. Er will das Nein-<br />
Sagen lernen, sich den Beuys-Spruch »Immer positiv reden, nicht<br />
urteilen« zu Herzen nehmen, ein sich sozial engagierendes Theater<br />
in Afrika gründen, zeigen dass er »etwas Sinnvolles“«machen kann.<br />
Schade, dass er seine angedeuteten Schimpftiraden Richtung Medien<br />
gleich wieder zurücknimmt. Wer in der ZKM-Ausstellung „Medium<br />
Religion“ in das Hörprotokoll - Bestandteil seiner Installation »Der<br />
König wohnt in mir« - hineingehört hat, hatte einen schluchzenden<br />
Schlingensief im Ohr, der über eine Flucht nach Afrika und Selbstmord<br />
nachdenkt. Wie nach der Lektüre seines »Tagebuchs« bleibt<br />
die Frage: Offenbart sich der »wahre« Schlingensief oder sind Installation<br />
und Buch eine soziale Plastik? Ist es schlüssig, das der einstige<br />
Medien-Jongleur einen Seelenstriptease macht? Wieso nicht!<br />
Wie sagt Schlingensief auf Seite 65 so schön: »Das Leben ist nicht<br />
schlüssig. Das ist einfach mal ganz klar festzustellen.« (mak)<br />
Christoph Schlingensief: So schön wie hier kanns im Himmel<br />
gar nicht sein. Tagebuch einer Krebserkrankung, Kiepenheuer &<br />
Witsch, 254 Seiten, 18,95 €<br />
50 51
wessinger und peng<br />
www.wessingerundpeng.com<br />
R<br />
54 Kunst, <strong>Kultur</strong> und Macht<br />
55 Was blüht denn da?<br />
56 <strong>Die</strong> Residenzstadt tanzt<br />
Barock up to date<br />
59 Rettung aus Stuttgart<br />
60 Der Klang der Nebenflüsse<br />
62 Mit der Erinnerung sehen<br />
52 53
Kunst, <strong>Kultur</strong> und Macht<br />
Filmfestival »ueber Macht« und SuR-Veranstaltung im Koki<br />
Esslingen<br />
Machtverhältnisse sind in unserer<br />
Gesellschaft allgegenwärtig<br />
– wenn auch selten unverhüllt.<br />
»In was für einer Gesellschaft<br />
wollen wir leben?« fragt die<br />
Gesellschafter-Initiative der »Aktion<br />
Mensch« und zielt dabei auf<br />
eine aktivere Auseinandersetzung<br />
mit dieser Frage ab. Deshalb lassen die Macher seit Januar das<br />
bundesweite Filmfestival »ueber Macht« mit 13 kritischen Dokumentarfilmen<br />
im Gepäck durch 120 deutsche Städte touren.<br />
Dabei werden Mächte sehr unterschiedlich thematisiert: <strong>Die</strong> Filme<br />
handeln von Opfern, die unter Gewalt, Sucht oder staatlicher Kontrolle<br />
leiden, von sozialen Rebellen oder den unterdrückenden Kräften<br />
selbst. Neben spannenden Themen locken bekannte Namen,<br />
etwa Marie-Monique Robins »Monsanto, mit Gift und Genen«<br />
oder Tilda Swinton in »Strange Culture«.<br />
In Zusammenarbeit mit mehr als 1000 Verbänden und Organisationen<br />
werden im Anschluss an jede Vorstellung Publikumsdiskussionen<br />
geboten. So auch in Esslingen, wo das Festival just bis zum 12.<br />
Juli auf den Leinwänden des Kommunalen Kinos (Koki Esslingen)<br />
läuft.<br />
Am Sonntag, den 21. Juni <strong>wird</strong> der Film »Strange Culture« über<br />
den Performance-Künstler Steve Kurtz gezeigt, der sich mit dem<br />
Thema Biotechnologie beschäftigt. Aus Furcht nach den Anschlägen<br />
des 11. Septembers beschuldigt ihn das FBI des Bioterrorismus.<br />
Nach dem Film laden wir von SuR zur Diskussion: Über<br />
»Kunst, <strong>Kultur</strong> und Macht« sprechen Vertreter von Kunstinstitutionen,<br />
Polizei und Psychologie sowie Künstler. (sv)<br />
Koki Esslingen: bis 12. Juli, »Strange Culture«: 21. Juni, 19 Uhr<br />
www.diegesellschafter.de<br />
Was blüht denn da?<br />
9. Kunstsommer im Schloss Untergröningen<br />
Quietschbunte Blütensitzplätze<br />
wuchern aus einer Ecke des<br />
kiesbestreuten Schlosshofs. <strong>Die</strong><br />
Blumenkelchen nachempfundene<br />
Plastik stammt aus dem Atelier<br />
des Bildhauerduos Andrea<br />
Reksans und Stefan Vollrath<br />
und ist natürlich nicht dazu gedacht,<br />
dass sich Besucher, die<br />
den Berg hochgekraxelt und<br />
außer Puste sind, darauf niederlassen.<br />
Aber sie stimmt auf das<br />
Thema des 9. Kunstsommers<br />
im Schloss Untergröningen auf<br />
der Ostalb ein: Unter dem Titel<br />
»<strong>Die</strong> blühende Fantasie« versammelt die Ausstellung fünfzehn<br />
Künstler aus dem In- und Ausland. <strong>Die</strong> beiden Kuratoren, Otto<br />
Rothfuss und Margarete Rebmann, setzen in ihrer diesjährigen<br />
Auswahl zeitgenössischer Kunst überraschenderweise ganz auf das<br />
florale Element. Susanna Taras etwa lässt im Inneren farbenfreudige,<br />
aus Wolle gewebte Riesengewächse die Wände entlang ranken.<br />
Jeanette Oellers zeigt Makrofotografien aus dem Innenleben der<br />
Tulpen und auch Luzia Simons hält in ihren großformatigen Scanogrammen<br />
die vergängliche Schönheit dieser Blumen fest. Geheimnisvoller<br />
erscheinen da die Fotoübermalungen von Beate Jakob, in<br />
denen Blüten nur am Rande aufschimmern, als ob sie eine existenzielle<br />
Einsamkeit ausdrücken wollten. Poetischen Zauber entfaltet<br />
die Installation »Blackfield« von Zadok Ben-David aus London.<br />
Aus 2000 winzigen, filigranen Edelstahl-Pflänzlein besteht die Arbeit.<br />
Von vorne gesehen wirkt sie dunkel, ornamental, umrundet man<br />
sie jedoch steht man vor einer leuchtend bunten Blumenwiese. (hoc)<br />
Bis 13. September 2009. Katalog 10 Euro. www.kiss-untergroeningen.de<br />
54 55
<strong>Die</strong> Residenzstadt tanzt<br />
LudwigsburgDance 09 hat begonnen<br />
Tanz hat Tradition in Ludwigsburg. Weilte dort doch einst – verpflichtet<br />
von Herzog Carl Eugen – der Pariser Choreograph Jean-<br />
Georges Noverre. Neu ist indes LudwigsburgDance 09, zum 300.<br />
Geburtstag der Residenzstadt soll das Festival die vielfältige Tanz-<br />
und Theaterszene präsentieren. Dafür konzipierten Christoph Peichl<br />
(<strong>Stadt</strong> Ludwigsburg/TanzForum), Bettina Gonsiorek (Tanz- und<br />
Theaterwerkstatt TTW), Sybille Hirzel (Junge Bühne), Rainer Kittel<br />
(Kunstzentrum Karlskaserne/Kunstschule Labyrinth) sowie Meinrad<br />
Huberm (Ludwigsburger Schlossfestspiele) ein ambitioniertes<br />
Programm aus internationalen Kompanien, spannenden Eigenproduktionen<br />
und Partys zum selber Tanzen. Das TTW-Tanzprojekt<br />
»Das Wagnis« erarbeitete etwa die Wiener Tänzerin Daniecell mit<br />
über 50 Ludwigsburger Schülern. Als »HipHop on Stage« bildet es<br />
das Finale mit dem Syndicate Dance Project sowie dem Tanztheater<br />
»Vodoo Vibes – Magic Moves in a Magic Room« von Marco Marcal<br />
und dem Electric Boogalo-<strong>Welt</strong>meister Poppin-Hood.<br />
Eröffnet wurde LudwigsburgDance 09 bereits am 19. Mai mit<br />
grandiosen Deutschlandpremieren von Nacho Duatos Compañía<br />
Nacional de Danza. Im Juni folgt das Tanzprogramm der Schloss-<br />
festspiele. Der Schwerpunkt liegt auf Skandinavien. »In Deutschland<br />
sehen wir die nordischen Kompanien seltener. Das ist schade,<br />
denn in deren Stücke stehen die Sinnlichkeit und physische Präsenz<br />
der Darsteller im Vordergrund«, so Meinrad Huber. Er habe<br />
gezielt auch ältere, zeitlose, aber zeitgemäße Produktionen ausgewählt,<br />
darunter Carolyn Carlsons Solo »Blue Lady«, das der Finne<br />
Tero Saarinen interpretiert, oder Kenneth Kvarnströms »no-no« für<br />
die Helsinki Dance Company. In ».... it’s only a rehearsal« setzt Ina<br />
Christel Johannessen mit der Kompanie Zero Visibility Corp griechische<br />
Mythologie in nordische Tanzsprache um, Carte Blanche<br />
zeigt mit »Love« und »Killer Pig« Stücke der Avantgarde-Choreographin<br />
Sharon Eyal. Ein seltener, umso empfehlenswerter Gast in<br />
Europa ist die Australierin Lucy Guerin, die ihre spielerische, doch<br />
geradlinige Bewegungssprache in »Structure and Sadness« umsetzt.<br />
Wunderbar poetisch ist Sidi Larbi Cherkaouis »Sutra«: 17 Mönche<br />
des Shaolin-Tempel Henan tanzen mit Holzkisten als wandelbares<br />
Bühnenbild. Der derzeit wohl angesagteste Choreograf Rafael<br />
Bonachela zeigt gar eine Uraufführung: »The Land of Yes and the<br />
Land of No«. Der in Londen lebende Barcelonese, den bereits Kylie<br />
Minogue engagierte, versteht es wie nur wenige, Brücken zwischen<br />
Hoch- und Pop-<strong>Kultur</strong> zu schlagen. (pam)<br />
Bis 27.6. www.ludwigsburg-dance.de<br />
Barock up to date<br />
Und ewig locken die Ludwigsburger Schlossfestspiele<br />
Längst gibt es auch Festivals im Frühjahr und Herbst, den Höhepunkt<br />
bilden aber in Ludwigsburg die sommerlichen Schlossfestspiele.<br />
Von Juni bis August <strong>wird</strong> dann nicht nur das Residenzschloss<br />
zum schmucken Festpielschauplatz. Innen und außen locken<br />
viele Veranstaltungen von Klassik bis Jazz, vom Tanzabend<br />
bis zum Vortrag die Besucher – freilich auch in den angrenzenden<br />
Märchengarten, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag<br />
feiert. Beim Wandelkonzert gibt es dann auf vier Bühnen Musik<br />
56 57
von Rossini, Mendelssohn, Humperdinck und anderen. Das Thema<br />
lautet, klar: Märchen.<br />
Neben den hauseigenen Produktionen werden wieder Künstler<br />
aus der ganzen <strong>Welt</strong> in der barocken Residenzstadt zu Gast sein.<br />
Hochkarätiges, wie Konzerte mit Cecilia Bartoli oder Anne Sophie<br />
Mutter, ist bereits ausverkauft. Nicht weniger hochkarätig<br />
sind Veranstaltungen wie Monteverdis, im historischen Schlosstheater<br />
zur Aufführung kommende, »Madrigali amorosi«. Oder<br />
die musikalische Lesung des<br />
Sommernachtstraums im Forum<br />
am Schlosspark: Friedrich von<br />
Thun liest, untermalt von einem<br />
Klavierduo. Als Event-Highlight<br />
<strong>wird</strong> auch in diesem Jahr – zum<br />
15. Mal – das »Klassik Open<br />
Air & Feuerwerk« im Park des<br />
Lustschlösschens Montrepos gehandelt.<br />
Doch nicht nur Klassisches im<br />
barocken Rahmen erwartet den<br />
Besucher. Internationale Jazz-<br />
und Musikströmungen sowie<br />
Tanzveranstaltungen sind außerdem<br />
zu hören und zu sehen. An<br />
verschiedenen Veranstaltungsorten<br />
der Region – vom Forum am Schlosspark, über die Karlskaserne<br />
bis zur Kelter in Bietigheim. Gejazzt <strong>wird</strong> beispielsweise von<br />
<strong>Welt</strong>klassepianist Abdullah Ibrahim & Ekaya aus Südafrika, Soul-<br />
Diva Randy Crawford <strong>wird</strong> von Joe Samples Tastenspiel begleitet.<br />
Übrigens, Samba, Flamenco oder Wiener Kaffeehausmusik sind<br />
zudem im Festspielprogramm zu finden – lediglich gerockt <strong>wird</strong><br />
nicht im Barock. (des)<br />
5.6.-27.9. www.schlossfestspiele.de<br />
Rettung aus Stuttgart<br />
Dix-Haus am Bodensee <strong>wird</strong> saniert<br />
An einem der idyllischsten Orte Deutschlands<br />
verbrachte Otto Dix rund 30 Jahre seines Lebens.<br />
Dabei ist er für seine Kriegs- und Großstadtdarstellungen<br />
bekannt. Doch als »entarteter<br />
Künstler« verlor er 1933 seine Professur<br />
in Dresden. Er ging in die innere Emigration –<br />
und auf die Bodenseehalbinsel Höri. Dix lebte<br />
mit Familie in Hemmenhofen in einem für<br />
ihn vom Dresdner Architekten Arno Schelcher entworfenen Wohn-<br />
und Atelierhaus, das nun zu verfallen droht.<br />
Wäre da nicht die rettende Initiative – und das Kleingeld – aus<br />
Stuttgart, dessen Kunstmuseum eine der bedeutendsten Dix-<br />
Sammlungen besitzt. <strong>Die</strong> <strong>Stadt</strong> will mit 250.000 Euro den dicksten<br />
Batzen Fördergeld in den Topf der zu gründenden „Stiftung Otto-<br />
Dix-Haus“ werfen, und sichert seinem Kunstmuseum so die kuratorische,<br />
restauratorische, technische und administrative Betreuung.<br />
Der Gemeinderatsbeschluss steht noch aus.<br />
Das Otto-Dix-Haus wurde seit 1991 von den Eigentümern, der<br />
Malerenkelin Bettina Pfefferkorn und ihrem Mann, als Museum<br />
und Gedenkstätte betrieben. Dem kleinen Förderverein ging aber<br />
angesichts der Renovierungsarbeiten die Puste aus.<br />
Jetzt <strong>wird</strong> das Haus von der »Stiftung Otto-Dix-Haus« erworben.<br />
Ab Herbst 2009 soll es umfangreich saniert werden, um im Sommer<br />
2010 für Besucher zu öffnen. Sein neuer Mieter, die Stiftung<br />
Kunstmuseum Stuttgart gGmbH übernimmt die Verantwortung,<br />
kuratorisch wie finanziell. Einlagen zum Stiftungsvermögen kommen<br />
vom Landkreis Konstanz, der Gemeinde Gaienhofen sowie<br />
einem privaten Stifter - ohne inhaltliches Mitspracherecht. Das soll<br />
nur der ortsansässige Förderverein behalten.<br />
Neben Ausstellungen und Veranstaltungen ist übrigens auch ein<br />
Forschungsstipendium geplant. Wer Otto Dix Leben und Schaffen<br />
nachspüren will, den führt der Weg dann einmal mehr auch auf die<br />
malerische Bodenseehalbinsel. (des)<br />
58 59
Der Klang der Nebenflüsse<br />
Der zweite Teil der Reihe »<strong>Die</strong> Wasser des Neckar´« startet Am 14. Juni findet in Waiblingen die diesjährige Eröffnung der<br />
Veranstaltungsreihe statt. In diesem Zusammenhang startet auch<br />
Zu Zeiten, in denen die besten<br />
Handelswege noch übers Wasser<br />
führten, lag die Bedeutung der<br />
Flüsse auf der Hand. Heute unterschätzt<br />
oder vergisst man oft<br />
ihre noch immer weitreichende<br />
Wirkung. Der Städte- und Landschaftsbau<br />
hängt unmittelbar<br />
von ihnen ab, auch Industrie,<br />
Handwerk und Landwirtschaft<br />
brauchen sie. Nicht zuletzt sind<br />
Flüsse ökologisch wichtig und<br />
bieten eine Naherholungsmöglichkeit<br />
für die Anwohner.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Kultur</strong>Region Stuttgart setzt<br />
sich aus 38 Städten und Gemeinden<br />
sowie verschiedenen <strong>Kultur</strong>verbänden der Region zusammen.<br />
»Selbst bei kulturellen Fragen, welche die gesamte Region<br />
betreffen, verhindern die politischen <strong>Stadt</strong>grenzen oft ein gemeinsames<br />
Agieren. Um diese Grenzen überschreiten zu können, bieten<br />
wir ein gemeinsames Sprachrohr«, erklärt Geschäftsführerin Karin<br />
Hanika. Letzten Sommer begann das auf zwei Jahre angelegte Projekt<br />
»<strong>Die</strong> Wasser des Neckar´«, das den Bewohnern der Region die<br />
Besonderheiten der regionalen Gewässer näher bringen soll. 2008<br />
fuhr dafür ein szenisch und klanglich inszeniertes Frachtschiff über<br />
den Neckar – mit großem Erfolg, wie die Hanika bestätigt. An<br />
diesen soll nun angeknüpft werden - auf den Nebenflüssen. Aich,<br />
Würm, Körsch, Rems oder Kocher heißen nur einige von ihnen.<br />
Insgesamt gibt es davon ganze 15, und die sind auf ihre eigene Art<br />
und Weise ganz besondere Flüsse. Das lässt sich die <strong>Kultur</strong>Region<br />
etwas kosten: Wie schon 2008 gibt sie 60.000 Euro in das 110.000<br />
Euro teure Programm. 45000 Euro steuert die <strong>Kultur</strong>region selbst<br />
bei, 5000 Euro sollen durch Sponsoren gedeckt werden.<br />
die Ausstellung »Kunst = Leben« von John Cage in der Galerie<br />
Stihl Waiblingen. Dazu werden in der Innenstadt zahlreiche Installationen<br />
und Aktionen zu erleben sein und Jürgen Palmer präsentiert<br />
seine Klanginstallation »Landschaft mit Rems« in der Galerie<br />
im Kameralamt.<br />
Auch die weiteren Veranstaltungen sind vielfältig – sie reichen von<br />
Literarischem und Poetischem über Musikalisches und Tänzerisches<br />
bis hinzu Visuellem oder akustisch Künstlerischem. Im Mittelpunkt<br />
stehen Palmers Klanginstallationen. Neben Waiblingen<br />
<strong>wird</strong> es noch sechs weitere Ausstellungsorte geben. Zum Inhalt der<br />
Stücke sagt der Künstler: »Seit Anfang 2008 bin ich mit Aufnahmegeräten<br />
in der Region unterwegs, sammle Geräusche, Stimmen,<br />
Gespräche, Anekdoten und verarbeite sie... Fluss für Fluss« So<br />
kreierte Palmer für jeden dieser Orte individuelle Hörstücke, die<br />
das Leben an den Gewässern dokumentieren und auf künstlerische<br />
Weise darbieten. <strong>Die</strong>se »akustische Karte« der Flüsse der Region<br />
<strong>wird</strong> voraussichtlich als CD-Box erhältlich sein.<br />
Seinen krönenden Abschluss findet das Projektam 16. Oktober<br />
in der städteübergreifenden Aktion »Lichternetz«. Sie findet zur<br />
»blauen Stunde« statt, in der Dämmerung, wenn die Sonne bereits<br />
untergegangen ist, der Himmel aber noch intensiv blau leuchtet.<br />
Lediglich ein Licht <strong>wird</strong> benötigt - gleich welcher Art, ob Kerze,<br />
Knicklicht oder die eigene Kreation. Damit geht es dann an die<br />
Ufer der teilnehmenden Städte. Wenn dann aus den vielen kleinen<br />
Lichtspektakeln ein riesiges Lichternetz in der Region entsteht,<br />
kommt, so die Idee der Veranstalter, die Verbindung zum Vorschein,<br />
die durch die Wasser des Neckar geschaffen <strong>wird</strong>. (sv)<br />
»<strong>Die</strong> Wasser des Neckar´«, 14.06. bis 16.10.<br />
www.kulturregion-stuttgart.de<br />
60 61
Mit der Erinnerung sehen<br />
David Hockney in der Kunsthalle Würth<br />
Just wurde sein vier<br />
mal zwei Meter großes<br />
Gemälde »Beverly<br />
Hills Housewife«, ein<br />
Porträt der kalifornischen<br />
Sammlerin Betty<br />
Freeman von 1996/67<br />
bei Christie’s für 7,9<br />
Millionen Dollar versteigert.<br />
Mit den farbenfrohen Darstellungen glamouröser Swimmingpools,<br />
Bungalows oder Landschaften seiner kalifornischen<br />
Wahlheimat wurde der Engländer David Hockney weltberühmt<br />
und zu einem der einflussreichsten Maler des 20. Jahrhunderts. In<br />
Schwäbisch Hall ist nun ein ganz anderer Hockney zu entdecken.<br />
»Nur Natur« heißt seine Ausstellung der Kunsthalle Würth. Und<br />
darin zelebriert der einstige »Painter Laureate of Southern California«<br />
die Schönheit seiner englischen Heimat. <strong>Die</strong>se inspirierte ihn<br />
als Kind und jungen Künstler kaum. Doch 2000 dorthin zurückgekehrt,<br />
hat er die Wiesen und Wälder, Felder und sanften Hügel<br />
Yorkshires als Motive entdeckt: <strong>Die</strong> über 70 großformatigen gemalten,<br />
gezeichneten und am Computer erstellten Landschaftsszenen,<br />
die erstmals in dieser Fülle zu sehen sind, wurden von Hockney<br />
eigens für die Kunsthalle Würth ausgewählt. »Alles, was wir sehen,<br />
sehen wir mit unserer Erinnerung«, betont der 72-Jährige in einem<br />
Interview. »Und ich bin in England aufgewachsen, liebe die Landschaft<br />
und deren Weite.« In Kalifornien habe er die Jahreszeiten<br />
vermisst. Schwäbisch Hall, so der Künstler, sei daher für die Schau<br />
dieser vergleichsweise jungen Werke ideal. »Als ich hierher kam,<br />
dachte ich: Wow, das ist der richtige Ort. Eine wunderbare <strong>Stadt</strong>,<br />
umgeben von einer großartigen Landschaft!«<br />
Minutiös zeigt denn auch Hockney in seinen Bildern das Geboren<br />
werden, Wachsen und Sterben in der Natur, die Veränderungen<br />
durch Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter sowie durch die Ta-<br />
geszeiten. So beobachtet er in der Zeichnung »Gefälltes Holz« detailliert<br />
faktisch bis zu den Jahresringen, gleichwohl poetisch, wie<br />
sich die abgeschlagenen Holzstämme am Wegesrand stapeln. Im<br />
Nachfolgeblatt sind diese Stapel bereits abtransportiert, was Hockney<br />
– und das entbehrt nicht einer gewissen Ironie britischer Art<br />
– schlicht und ergreifend mit »Holz weg« betitelt. Auf den ersten<br />
Blick realistisch daherkommend, zeigen Hockneys Arbeiten beim<br />
zweiten Hinsehen ob ihrer linearen Details und glühender, mitunter<br />
poppig anmutender Farben eine fast surreale Wirkung. <strong>Die</strong> Erfahrungen<br />
eines langen, experimentierfreudigen Malerlebens, dessen<br />
Ergebnisse sich nie eindeutig einem Stil zuordnen ließen, das Wissen<br />
um die Gleichzeitigkeit von Gefühl und Perspektive, tun das<br />
ihrige hinzu. Um das jeweilige Sujet in seiner Ganzheit zu erfassen,<br />
wechselt Hockney zwischen Nah- und Fernsicht. Das Betrachten<br />
erfordert ein wunderbar langsames Abtasten der oftmals aus mehreren<br />
gleichgroßen Bildtafeln zusammengesetzten Bildfläche. So<br />
besteht etwa der Blick in die saftig grünen »Wolgate Woods III«<br />
aus sechs zusammengefügten Leinwänden. Der Effekt ist verblüffend:<br />
Des Betrachters Perspektive <strong>wird</strong> so nah an das Geschehen<br />
herangezoomt, dass er nicht nur mit seinen Augen durch das Bild<br />
wandert, sondern regelrecht glaubt, in den rahmenlosen Ansichten<br />
zu stehen.<br />
Zweifelsohne, des Malers Faszination von der Natur, damit vom<br />
Leben steckt in jedem Pinselstrich. Und das soll auf die Besucher<br />
überspringen. Hockney: »Ich hoffe, dass meine Bilder die Menschen<br />
dazu bringen, dass sie ihre reale Umgebung mit einem geschärften<br />
Blick betrachten.« (pam)<br />
Bis 27.9. Kunsthalle Würth Schwäbisch Hall,<br />
www.kunsthalle-wuerth.de<br />
62 63
Kalender<br />
Juni bis Juli 2009<br />
65
STUTTGART<br />
14-1 Galerie<br />
Kota Ezawa, Rock & Bluse »Brawl. Der<br />
Rock brennt«, animierter 16 mm-Film,<br />
bis 11.07.09<br />
Galerienhaus, Breitscheidstraße 48<br />
www.14-1-galerie.de<br />
ABTart<br />
Bernd Mattiebe »Hard Edge Malerei«,<br />
Damaris Salewski »Zwischen Fiktion und<br />
Realität», bis 10.06.09<br />
Sigmaringer Straße 57A<br />
www.abtart.com<br />
Akademie Schloss Solitude<br />
Gruppenausstellung »Opening II« und<br />
»Open Archive«, bis 04.07.09<br />
Solitude 3<br />
www.akademie-solitude.de<br />
Architektur-Galerie am Weißenhof<br />
Köbberling und Kaltwasser, bis 07.06.09,<br />
»Ulm US. Frankfurt», 17.06. bis 13.09.09<br />
www.weissenhofgalerie.de<br />
Bund Bildender Künstlerinnen Württemberg<br />
e.V.<br />
Isabell Munck »Konzeptionelle Fotosequenzen«,<br />
bis 21.06.09<br />
Eugenstraße 17<br />
www.bbk-wuerttemberg.de<br />
Galerie ART Stuttgart<br />
Friederun Friederichs »Künstlerbuch – Objekte«,<br />
28.05. bis 25.06.09<br />
Staufeneckstraße 15<br />
www.stuttgart-art-galerie.culturebase.org<br />
Galerie Dengler und Dengler<br />
Tamás TrombitA 1s »Performative Arbeiten«,<br />
bis 11.07.09<br />
Rosenbergstraße 102A<br />
www.denglerunddengler.de<br />
Galerie + Edition Domberger<br />
»Frühling in der Galerie«, bis 31.08.09<br />
Uhlbergstraße 36 - 40<br />
www.domberger.de<br />
Galerie Dorn<br />
Klaus Langkafel, Malerei,<br />
Bildhauer der Galerie, bis 25.07.09<br />
Planckstraße 123<br />
www.galeriedorn.de<br />
Galerie Klaus Gerrit Friese<br />
William N. Copley »Unter uns«,<br />
seit 19.05.09<br />
Rotebühlstraße 87<br />
www.galeriefriese.de<br />
Galerie Angelika Harthan<br />
Christofer Kochs »Summe der Möglichkeiten«,<br />
bis 27.06.09<br />
Gerberstraße 5c<br />
www.galerieharthan.de<br />
Galerie Reinhard Hauff<br />
Joan Jonas, 19.06. bis 31.07.09<br />
Paulinenstraße 47<br />
www.reinhardhauff.de<br />
Galerie Hollenbach<br />
Stefan Saffer, bis 29.07.09<br />
Ganghoferstraße 28<br />
www.galerie-hollenbach.de<br />
Galerie Inter Art<br />
Ji-Young Park, Malerei und Objekte,<br />
05. bis 27.06.09,<br />
Klaus Heuser »Tra-Ra-Art«,<br />
03. bis 25.07.09<br />
Rosenstraße 37<br />
www.interart-germany.de<br />
Galerie Keim<br />
Einzelwerke / Sammlerstücke, bis 21.06.09<br />
Marktstraße 31<br />
www.galerie-keim.de<br />
Galerie Merkle<br />
Keiichi Tanaami »Drowning by Drawing«,<br />
bis 11.07.09<br />
Galerienhaus, Breitscheidstraße 48<br />
www.galerie-merkle.de<br />
Galerie Mueller-Roth<br />
Reto Boller »Unterholz«, bis 27.06.09<br />
Christophstraße 6<br />
www.galerie-mueller-roth.de<br />
Galerie Naumann<br />
Gruppenausstellung »Partituren für Zeichnerinnen<br />
und Zeichner«, bis 13.06.09<br />
Galerienhaus, Breitscheidstr. 48<br />
www.galerie-naumann.de<br />
Galerie Anja Rumig<br />
Otto Ritschl »Zwischen Figuration und<br />
freier Form«, Bilder der Jahre 1946 bis<br />
1953, bis 20.06.09<br />
Ludwigstraße 73<br />
www.galerie-anjarumig.de<br />
Galerie Schlichtenmaier<br />
Hans-Peter Reuter »Stille wohnt in blauen<br />
Räumen«, bis 13.06. 09,<br />
Otto Dix, 18.06. bis 11.07.09<br />
Kleiner Schlossplatz 11<br />
www.schlichtenmaier.de<br />
Galerie Sonnenberg in den Baumschulen<br />
W. Hörmann<br />
Angelika Schneider von Maydell<br />
»Istundistnicht«, bis 14.06.09<br />
Korinnaweg 50 A<br />
www.galerie-sonnenberg.de<br />
Galerie Valentien<br />
Heidi Foerster - Neue Hinterglasbilder,<br />
bis 04.07.09<br />
Gellertstraße 6<br />
www.galerie-valentien.de<br />
Galerie Rainer Wehr<br />
Julius Kaesdorf, Romane Holderried Kaesdorf,<br />
Bilder und Zeichnungen,<br />
17.06. bis 01.08.09<br />
Alexanderstraße 53<br />
www.galerie-rainer-wehr.de<br />
Galerie ZeroArts e.V.<br />
Gero Götze »VideoFreundeStralau«,<br />
bis 05.06.09,<br />
Alexander Schikowski »slágfertig«, 03. bis<br />
24.07.09<br />
Ostendstraße 16<br />
www.zeroarts.de<br />
Gedok e.V.<br />
David Burns, Gastkünstler aus St. Helens,<br />
11.07. bis 31.07.09<br />
Hölderlinstraße 17<br />
www.gedok-stuttgart.de<br />
ifa-Galerie Stuttgart<br />
»Das Paradies ist anderswo«, bis 14.06.09<br />
»STADTanSICHTen - <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>wird</strong><br />
<strong>Stadt</strong>«,03.07. bis 13.09.09<br />
Charlottenplatz 17<br />
www.ifa.de<br />
Institut Français<br />
»Extra Muros- Der Wald / Der Baum«,<br />
französische Architekturprojekte,<br />
09.06. bis 31.07.09<br />
<strong>Die</strong>mershaldenstraße 11<br />
www.institut-francais.fr<br />
Künstlerhaus Stuttgart<br />
»Come in, friends, the house is yours«,<br />
Kooperationsprojekt mit dem Badischen<br />
Kunstverein, bis 14.06.09<br />
»<strong>Stadt</strong>staat. Szenario für das Verbinden von<br />
Städten, 11.07. bis 12.09.09<br />
Reuchlinstrasse 4b<br />
www.kuenstlerhaus.de<br />
Kunstbezirk – Galerie im Gustav-<br />
Siegle-Haus<br />
»2009_querschnitt«, bis 20.06.09<br />
Leonhardsplatz 28<br />
www.kunstbezirk-stuttgart.de<br />
Kunst.Raum 34<br />
Andreas Pytlik »landscapesaregreeneverywhere«,<br />
bis 21.06.09<br />
Filderstraße 34<br />
www.kunstraum34.de<br />
Kunstmuseum Stuttgart<br />
»Drei. Das Triptychon in der Moderne«,<br />
bis 14.06.09<br />
»Kaleidoskop.Holzel in der Avantgarde«,<br />
11.07. bis 01.11.09<br />
Kleiner Schlossplatz 13<br />
www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />
Kunststiftung Baden-Württemberg<br />
Nelly Knatz und Floria Köhler, Hausausstellung<br />
der Stipendiaten 2008,<br />
10.06. bis 23.07.09<br />
Gerokstraße 37<br />
www.kunststiftung.de
Oberwelt e.V.<br />
Oliver Grajewski, Jürgen kalmtag, Hannes<br />
Trüjen, »Dein Bild«, 19.06. bis 06.07.09<br />
plágium2000 »Not original – archive Copy<br />
Shop Show«, 23. bis 27.07.09<br />
Reinsburgstraße 93<br />
www.oberwelt.de<br />
Parrotta Contemporary Art<br />
Timm Rautert »Koordinaten«, Andreas Uebele<br />
»Schrift im Raum«, 13.06. bis 24.07.09<br />
Augustenstraße 87-89<br />
www.parrotta.de<br />
Self Service – open art space<br />
Tassilo Letzel »Das Leben geht weiter«<br />
Einzelausstellung/Installation<br />
Eichstraße<br />
www.selfservice-openartspace.com<br />
Staatliche Akademie der Bildenden<br />
Künste<br />
Kunstakademie Karlsruhe zu Gast bei der<br />
Klasse Prof. Brenner, 09.06 bis 14.6.09<br />
Ausstellungshalle Neubau II<br />
www.abk-stuttgart.de<br />
Staatsgalerie Stuttgart<br />
»Offenes Depot«, Wiener Aktionismus,<br />
bis 05.07.09<br />
»Das Olga-Album«, 20.06. bis 25.10.09<br />
»Film und Foto: Eine Hommage«,<br />
04.07. bis 02.11.09<br />
Konrad-Adenauer-Straße<br />
www.staatsgalerie.de<br />
Stuttgarter Kunstverein e.V.<br />
Wonho Lee, 10.06. bis 19.07.09<br />
Filderstraße 34<br />
www.stuttgarter-kunstverein.de<br />
Treffpunkt Rotebühlplatz<br />
Ralf Meyer »Architektonische Nachhut»,<br />
bis 05.07.09,<br />
Kurt Grunow »Bricolage«, Metallinspirationen,<br />
vom 26.06. bis 01.10.09<br />
Rotebühlplatz<br />
www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de/ausstellungen<br />
Uno Art Space Ute Noll<br />
8 internationale Fotografinnen »I want to be<br />
happy«, bis 30.06.09,<br />
Mimi Youn, erste Einzelausstellung in<br />
Deutschland, ab 11.07.09<br />
Liststraße 27<br />
www.on-photography.com<br />
Württembergischer Kunstverein<br />
»Subversive Praktiken«, Kunst unter Bedingungen<br />
politischer Repression,<br />
30.05. bis 02.08.09<br />
Schlossplatz 2<br />
www.wkv-stuttgart.de<br />
REGION<br />
Backnang<br />
Galerie der <strong>Stadt</strong> Backnang<br />
Hans Pfrommer, bis 16.08.09<br />
Stiftshof 2<br />
www.backnang.de<br />
Baden-Baden<br />
Museum Frieder Burda<br />
»<strong>Die</strong> Künstler der Kaiser«, Dürer bis Tizian,<br />
Rubens bis Velásquez, bis 14.06.09<br />
»Der Blaue Reiter«, Marc, Macke, Kandinsky,<br />
Münter, Jawlensky, 27.06. bis 11.10.09<br />
Lichtentaler Allee 86<br />
www.museum-frieder-burda.de<br />
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden<br />
Zum 100-jährigen Jubiläum »7 x 14«, 7<br />
junge Künstler stellen jeweils 14 Tage aus,<br />
bis 12.07.09<br />
Lichtentaler Allee 8a<br />
www.kunsthalle-baden-baden.de<br />
Bietigheim-Bissingen<br />
Städtische Galerie Bietigheim-<br />
Bissingen<br />
»Spiegel geheimer Wünsche«, Stillleben aus<br />
fünf Jahrhunderten, bis 12.07.09<br />
Hauptstraße 60-64<br />
www.bietigheim-bissingen.de/Ausstellungen<br />
Böblingen<br />
Städtische Galerie Böblingen<br />
Gruppenausstellung »faltenreich« zum<br />
Thema Figur und Hülle, bis 14.06.09<br />
Pfarrgasse 2<br />
www.museen-bb.de<br />
Dätzingen<br />
Galerie Schlichtenmaier<br />
Grieshaber zum 100.Geburtstag,<br />
bis 04.07.09<br />
»Positionen der Gegenwart«,<br />
19.07. bis 12.09.09<br />
Schloss Dätzingen<br />
www.schlichtenmaier.de<br />
Eberdingen-Nussdorf<br />
Kunstwerk – Sammlung Klein<br />
»Querschnitt – Hängung # 4«, bis 04.10.09<br />
Siemensstraße 40<br />
www.sammlung-klein.de<br />
Esslingen<br />
Villa Merkel, Galerie der <strong>Stadt</strong> Esslingen<br />
Top‘09 – Meisterschüler der Staatlichen<br />
Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe,<br />
bis 14.06.09<br />
Pulverwiesen 25<br />
www.villa-merkel.de<br />
Filderstadt<br />
Galerie + Edition Domberger<br />
»Frühling in der Galerie«, bis 31.08.09<br />
Uhlbergstraße 36 - 40<br />
www.domberger.de<br />
Göppingen<br />
Kunsthalle Göppingen<br />
Dirk Meinzer.Sirenenheime, bis 05.07.09<br />
Marstallstraße 55<br />
www.kunsthalle-goeppingen.de<br />
Heilbronn<br />
Städtische Museen<br />
»Ben Willikens. 70 Aquarelle«, bis 21.06.09<br />
Deutschhofstraße 6<br />
www.museen-heilbronn.de<br />
Karlsruhe<br />
Badischer Kunstverein<br />
»Come in, friends, the house is yours« Kooperation<br />
mit dem Künstlerhaus Stuttgart,<br />
bis 14.06.09<br />
»Learn to read Art: A History of Printed<br />
Matter«, 03.07. bis 06.09.09<br />
Waldstraße 3<br />
www.badischer-kunstverein.de<br />
Staatliche Kunsthalle<br />
»Vom Glück zu sammeln« Erwerbungen des<br />
Kupferstichkabinetts, bis 23.08.09<br />
Hans-Thoma-Straße 2 – 6<br />
www.kunsthalle-karlsruhe.de<br />
Städtische Galerie<br />
»bildschön – Schönheitskult in der aktuellen<br />
Kunst«, bis 07.06.09<br />
Sabine Funke - diafan, bis 12.07.09<br />
Lichthof des ZKM, Lorenzstraße 27<br />
www.staedtische-galerie.de<br />
ZKM<br />
»banquet_nodes and networks« Netzkultur<br />
in Spanien, bis 28.06.09<br />
Notation.Kalkül in den Küsten, bis 26.07.09<br />
Lorenzstraße 19<br />
www.zkm.de<br />
Kornwestheim<br />
Museum im Kleihuesbau<br />
»Max Lingner - ein Deutscher in Frankreich«,<br />
bis 16.08.09<br />
Stuttgarter Straße 93<br />
www.museen@kornwestheim.de<br />
Kraichtal-Unteröwisheim<br />
Ursula Blickle Stiftung<br />
»Bücher, Bücher, Bücher – Nichts als Bücher«,<br />
bis 28.06.2009<br />
www.ursula-blickle-stiftung.de<br />
Künzelsau<br />
Museum Würth<br />
»Im Blick des Sammlers – Neuerwerbungen<br />
von Kirchner und Schlemmer bis Kiefer«,<br />
bis 06.01.10<br />
Reinhold-Würth-Straße 15<br />
www.kunst.wuerth.com<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Spielkartenmuseum<br />
»Comics und Karikaturen«, bis 21.02.10<br />
Schönbuchstraße 32<br />
www.leinfelden-echterdingen.de<br />
Leonberg<br />
Galerienverein<br />
Ingrid Dahn »Räume Skulpturen«,<br />
bis 28.06.09<br />
Zwerchstraße 27<br />
www.galerieverein-leonberg.de
Ludwigsburg<br />
5räume Galerie<br />
Marktplatz 4<br />
Edgar Gutbub, Hans Hemmert, Elodie Pong,<br />
Hedi Schwöbel, Timm Ulrichs et al.<br />
www.5raeume.com<br />
Städtisches Museum<br />
Sara F. Levin »Echo Amerika«, bis 21.06.09<br />
Wilhelmstraße 9/1<br />
www.ludwigsburg.de<br />
Mannheim<br />
Kunsthalle Mannheim<br />
Anton Henning »Antonym«, bis 16.08.09<br />
Impuls: Joseph Beuys – Sammlung Schlegel,<br />
bis 23.08.09<br />
Friedrichsplatz 4<br />
www.kunsthalle-mannheim.de<br />
Ostfildern<br />
Städtische Galerie<br />
»<strong>Stadt</strong> Haus Raum«, Cécile Dupaquer, Ines<br />
Doleschal, bis 07.07.09<br />
Gerhard-Koch-Straße 1<br />
www.ostfildern.de<br />
Reutlingen<br />
Kunstverein Reutlingen<br />
»usus: Uta Schneider & Ulrike Stoltz«<br />
07.07. bis 26.07.09<br />
Eberhardstraße 14<br />
www.kunstverein-reutlingen.de<br />
Schorndorf<br />
Galerie für Kunst und Technik<br />
Annette Janle + Esther Rollbühler:<br />
Malerei und Objekte, bis 28.06.09<br />
Arnoldstraße 1<br />
www.galerien-kunst-technik.de<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
Museum und Galerie im Prediger<br />
»Kunst aus 100 Jahren 1909 – 2009« Highlights<br />
der Daimler Kunst-Sammlung,<br />
bis 13.09.2009<br />
Johannisplatz 3<br />
www.museum-galerie-fabrik.de<br />
Schwäbisch Hall<br />
Kunsthalle Würth<br />
»David Hockney. Nur Natur«, bis 27.09.09<br />
Lange Straße 35<br />
www.kunst.wuerth.com<br />
Tübingen<br />
Kunsthalle Tübingen<br />
»Der innere Blick« Das Interieur in der<br />
zeitgenössischen Kunst, bis 05.07.09<br />
Philosophenweg 76<br />
www.kunsthalle-tuebingen.de<br />
Ulm<br />
Kunsthalle Weishaupt<br />
»Keith Haring« Hommage eines Sammlers<br />
an den Künstler, bis 01.11.09<br />
Hans-und-Sophie-Scholl-Platz<br />
www.kunsthalle-weishaupt.de<br />
Ulmer Museum<br />
»Traum der Wüste», Kunst der australischen<br />
Aborigines, 14.06. bis 23.09.09<br />
Marktplatz 9<br />
www.museum.ulm.de<br />
Untergröningen<br />
Kunstverein KISS<br />
9. Kunst- und <strong>Kultur</strong>sommer, »Blühende<br />
Fantasie«, bis 13.09.09<br />
Schlossgartenstraße<br />
www.kiss-untergroeningen.de<br />
Waiblingen<br />
Galerie Stihl<br />
John Cage »Kunst = Leben«, 14.06. bis<br />
20.09.09<br />
Weingärtner Vorstadt 12<br />
www.galerie-stihl-waiblingen.de<br />
Waldenbuch<br />
Museum Ritter<br />
François Morellet »<strong>Die</strong> Quadratur des<br />
Quadrats – Eine Introspektive«, bis 27.09.09<br />
Alfred-Ritter-Straße 27<br />
www.museum-ritter.de<br />
Weil der <strong>Stadt</strong><br />
Kunstforum<br />
<strong>Die</strong> Stuttgarter Künstlergruppe maximal,<br />
28.06. bis 19.07.09<br />
Hermann-Schütz-Straße 14<br />
www.kunstforum-weilderstadt.de<br />
KALENDER<br />
2. Juni<br />
Diskussion im Künstlerhaus, 19 Uhr<br />
Der Mast muss weg!<br />
Präsentation der Bürgerinitiative Bismarckstraße<br />
57 gegen Mobilfunkmasten in<br />
Stuttgart-West. Mit einem Vortrag von Peter<br />
Hensinger: Wenn Bürger sich wehren und<br />
was sie dann erleben.<br />
www.kuenstlerhaus.de<br />
3. Juni<br />
Lesung im Literaturhaus, 20 Uhr<br />
»Hundert Tage« mit Lukas Bärfuss<br />
Zum Auftakt der fünfteiligen Afrika-Reihe<br />
präsentiert Lukas Bärfuss seinen Roman<br />
Hundert Tage und gibt Einblicke in sein im<br />
August erscheinendes Stück Öl, mit dem Ulrich<br />
Khuon im September seine erste Spielzeit<br />
am Deutschen Theater Berlin eröffnen<br />
<strong>wird</strong>. Hundert Tage erzählt die Geschichte<br />
des Schweizer Entwicklungshelfers David<br />
während des Völkermordes in Ruanda von<br />
1994. Moderation: Lerke von Saalfeld<br />
www.literaturhaus-stuttgart.de<br />
3. Juni<br />
Sonderführung im Kunstmuseum, 18 Uhr<br />
»Drei mal drei«<br />
In dieser Führung werden Arbeiten von<br />
Niki de Saint Phalle, Isa Genzken und<br />
Katharina Sieverding aus der Schau »Drei.<br />
Das Triptychon in der Moderne« gegenübergestellt,<br />
ihre unterschiedlichen Themen und<br />
individuellen Ansätze im Umgang mit dem<br />
Bildformat diskutiert.<br />
www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />
3./4. Juni<br />
Musiktheater von Daniel Ott, Paulinenstraße,<br />
20.30 Uhr<br />
Zeitoper VI: Paulinenbrücke<br />
Das Projekt der Staatsoper Stuttgarter beschäftigt<br />
sich musikalisch mit dem Ort, Laben<br />
und den Menschen in der Paulinenstraße.<br />
<strong>Die</strong>se zeitoper findet mit dem Schauspiel<br />
Stuttgart und in Kooperation mit der Universität<br />
Stuttgart statt und nimmt am Projekt<br />
»Städte im Wissenschaftsjahr 2009« teil.<br />
www.staatstheater.stuttgart.de<br />
4. Juni<br />
Live-Talkrunde zu Gast im Kunstklub,<br />
Staatsgalerie, 19 Uhr<br />
Das Musikalische Quartett – Künstlerplatten<br />
Im Gespräch der vier Musikexperten, darunter<br />
der Stuttgarter Komponist Jan Kopp,<br />
geht es um Künstlerplatten. Schwerpunkt<br />
ist »Selten gehörte Musik« aus dem Umfeld<br />
des Wiener Aktionismus.<br />
www.stuttgarter-galerieverein.de<br />
4. Juni<br />
Jazz im Bix, 20.30 Uhr<br />
Jazzmeen<br />
Im Frühjahr 2006 fand sich die neu gegründete<br />
Band Jazzmeen zu einer ersten Session<br />
zusammen. Das Ergebnis kann sich sehen<br />
lassen. Inspiriert von Trip Hop und elektronischen<br />
Lounge-Klängen entdeckte jeder<br />
sein Instrument auf neue Art. Nun präsentiert<br />
die Band ihr erstes Album.<br />
www.bix-stuttgart.de<br />
5. Juni<br />
Kino im Set, Filmgalerie 451, 20.30 Uhr<br />
451-Kino präsentiert: City of God<br />
Packend und rasant inszeniertes, drei Jahrzehnte<br />
und Generationen umspannendes<br />
Ghetto-Epos aus den Favelas von Rio de<br />
Janeiro.<br />
www.theset.de<br />
5. Juni<br />
Theater im Kommunalen Kontakttheater,<br />
20 Uhr<br />
Schule der Arbeitslosen<br />
<strong>Die</strong> Theatergruppe der Straßenzeitung<br />
TROTT-WAR spielt Joachim Zelters beeindruckendes<br />
Schauspiel über ein Land<br />
ohne Arbeit.<br />
www.kkt-stuttgart.de<br />
6. Juni<br />
Stuttgarter Tanznacht im Treffpunkt Rotebühlplatz,<br />
18 – 6 Uhr<br />
Schlaflos in Stuttgart<br />
Gemäß dem Motto »6.6. von 6 bis 6« lädt<br />
die zeitgenössische Tanzszene bei der Tanz-<br />
Nacht in nächtliche (Traum-)<strong>Welt</strong>en ein.<br />
www.treffpunkt-rotebühlplatz.de
6. Juni<br />
Tanz im Theaterhaus, 20.30 Uhr<br />
Gauthier Dance Special<br />
Highlights aus SIX PACK und HIGH FIVE<br />
mit Choreographien von Mauro Bigonzetti,<br />
Itzik Galili, Eric Gauthier und Paul Lightfoot/Sol<br />
Léon (Susto) - zum 25. Geburtstag<br />
des Theaterhaus Vereins.<br />
www.theaterhaus.de<br />
7. Juni<br />
Führung, BBK Atelierhaus, 11 Uhr<br />
»Konzeptionelle Fotosequenzen«<br />
<strong>Die</strong> Fotokünstlerin Isabell Munck führt<br />
persönlich durch ihre Ausstellung beim<br />
Bund Bildender Künstlerinnen.<br />
www.bbk-wuerttemberg.de<br />
7. Juni<br />
Kino im Set, Filmgalerie 451, 20.30 Uhr<br />
451-Kino präsentiert: Reservoir Dogs<br />
Sechs eiskalte Spezialisten werden unter<br />
falschem Namen für einen Juwelendiebstahl<br />
angeheuert.<br />
www.theset.de<br />
7. Juni<br />
Konzert im Kunstmuseum, 16 Uhr<br />
Musikzeit<br />
Kammerkonzert mit Studierenden der Hochschule<br />
für Musik und Darstellende Kunst<br />
Stuttgart.<br />
www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />
8. Juni<br />
Theater im Schauspielhaus, 20 Uhr<br />
Wenn die Schauspieler mal einen freien<br />
Abend haben wollen, übernimmt<br />
Hedley Lamarr<br />
René Pollesch Stück über den Sinn des<br />
Theaters - bis 20. Juni 2009.<br />
www.staatstheater.stuttgart.des<br />
8. Juni<br />
Gespräch im Künstlerhaus, 19 Uhr<br />
Kunst und Teilhabe<br />
<strong>Die</strong> Veranstaltung stellt unterschiedliche<br />
Arbeitsformen vor, die im Bereich der<br />
Kunst mit Beteiligungsverfahren arbeiten.<br />
Mit Susanne Jakob und Silke Schwab<br />
www.kuenstlerhaus.de<br />
8. Juni<br />
Vernissage in der Staatliche Akademie der<br />
Bildenden Künste, 18 Uhr<br />
Kunstakademie Karlsruhe zu Gast bei<br />
der Klasse Prof. Brenner<br />
Und was machen die Anderen so? Aus Interesse<br />
am Austausch über die eigene Akademie<br />
hinaus hat die Klasse Birgit Brenner,<br />
Professorin für Fotografie/Zeichnung/Neue<br />
Medien, Studierende der Kunstakademie<br />
Karlsruhe eingeladen.<br />
www.abk-stuttgart.de<br />
9./ 10. Juni<br />
Tanz im Theaterhaus, 20 Uhr/20.15 Uhr<br />
Gauthier Dance: FOUR PLAY<br />
<strong>Die</strong> Hauskompanie zeigt Choreographien<br />
von William Forsythe, Jiri Kylian, Philip<br />
Taylor und Eric Gauthier.<br />
www.theaterhaus.de<br />
10. Juni<br />
Premiereim Wilhelma-Theater, 19.30 Uhr<br />
Eugen Onegin<br />
<strong>Die</strong> Opernschule zeigt als Eigenproduktion<br />
Pjotr I. Tschaikowskij Oper in russischer<br />
Sprache. Bis 19. Juni 2009.<br />
www.wilhelma-theater.de<br />
10. Juni<br />
Lesung in der <strong>Stadt</strong>bücherei im Wilhelmspalais,<br />
19.30 Uhr<br />
Edna Mazya: Über mich sprechen wir<br />
ein andermal<br />
Eine deutsch-jüdische Familie, drei Frauengenerationen<br />
und ihr Kampf um Unabhängigkeit<br />
und Lebensglück: Mit grandiosem<br />
Humor und vortrefflichem Gespür für die<br />
komischen Seiten der Verzweiflung schreibt<br />
die israelische Autorin Edna Mazya über<br />
drei selbstbewusste Frauen.<br />
www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen<br />
10. Juni<br />
Vernissage in der Kunststiftung, 19.30 Uhr<br />
Nelly Knatz und Florian Köhler<br />
<strong>Die</strong> Stipendiaten des Jahrgangs 2008 zeigen<br />
in der Hausausstellung ihre neuen Arbeiten:<br />
Knatz Installationen und Köhler Bildhauerei.<br />
www.kunststiftung.de<br />
11. Juni<br />
Premiere im Theater im Depot, 20 Uhr<br />
<strong>Die</strong> Glasmenagerie<br />
»Spiel der Erinnerung« nannte Tennessee<br />
Williams sein erstes, 1944 uraufgeführtes<br />
Stück über den Ausbruch aus der Beengtheit<br />
einer Kleinfamilie, mit dem er seinen Ruhm<br />
als Dramatiker begründete.<br />
www.staatstheater.stuttgart.de<br />
11. Juni<br />
Vernissage in der Galerie 5raeume, Ludwigsburg,<br />
19 Uhr<br />
Begleitausstellung zu außerdem –<br />
Kunst im öffentlichen Raum.<br />
<strong>Die</strong> Schau zeigt Entwürfe und Modelle der<br />
sieben Objekte des Projekts von den Künstlern<br />
Edgar Gutbub, Hans Hemmert, Knowbotic<br />
Research, Francesco Mariotti, Elodie<br />
Pong, Hedi Schwöbel und Timm Ulrichs.<br />
Bis 27. September.<br />
www.5raeume.com<br />
12. Juni<br />
Premiere in der Junge Oper, Opernhaus,<br />
10.30 Uhr<br />
Sitzkissenkonzert »Für Hund und<br />
Katz ist auch noch Platz«<br />
Bequem auf Sitzkissen lauschen die Kleinsten<br />
der lustigen Geschichte von Axel Scheffler,<br />
die die Musiker des Staatsorchesters<br />
erzählen, für Kinder ab 5 bis 7 Jahren.<br />
www.staatstheater.stuttgart.de<br />
12. Juni<br />
Jazz im Bix, 21 Uhr<br />
Ro Gebhardt European Trio<br />
Ro Gebhardt gilt als eine der Gallionsfiguren<br />
deutscher Gitarrenkunst. Als einer<br />
der wenigen seines Genres verfügt er über<br />
ein immenses Repertoire im Bereich Jazz,<br />
Latin und Pop und ein fundiertes Wissen in<br />
klassischer Gitarre. Im Bix spielt er mit dem<br />
Bassisten des Monty Alexander Trios und<br />
dem Schlagzeuger vom Jamie Cullum ein<br />
Mix aus Latin, Jazz und Rock.<br />
www.bix-stuttgart.de<br />
12. Juni<br />
Vernissage, Self Service Openartspace<br />
Stuttgart, 20.30 Uhr<br />
Tassilo Letzel: Das Leben geht weiter<br />
Öffentliche Plätze und ihre »Entmenschlichung«<br />
sind Letzels Thema. In einer Videoinstallation<br />
dokumentiert er Innenstadtplätze<br />
und ihre Zweckentfremdung hin zu<br />
einer öden Betonfläche. Bis 03. Juli 2009.<br />
www.selfservice-openartspace.com<br />
12. Juni<br />
Kino im Set, Filmgalerie 451, 20.30 Uhr<br />
451-Kino präsentiert: Wild at Heart<br />
<strong>Die</strong> Flucht eines jungen Paares durch die<br />
Südstaaten <strong>wird</strong> zum sinistren Lemurentanz,<br />
zum satirischen Trip durch US-Trivialmythen<br />
und Hollywood-Junk, zum frechen,<br />
fantastischen Kinomärchen. David Lynch<br />
provoziert nur extreme Reaktionen, wütende<br />
Abscheu oder lallende Begeisterung. New-<br />
Hollywood, heißkalt!<br />
www.theset.de<br />
13. Juni<br />
Finissage im Kunstmuseum, 14.30 Uhr<br />
Wandelkonzert<br />
Das Stuttgarter Kammerorchester <strong>wird</strong> zum<br />
letzten Mal vor zentralen Werken der Sonderausstellung<br />
»Drei. Das Triptychon in der<br />
Moderne« in unterschiedlicher Besetzung<br />
kurze Kompositionen spielen.<br />
www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />
14. Juni<br />
Vernissage, Galerie im Kameralamt Waiblingen,<br />
15 Uhr<br />
Vernissage, Galerien Stihl Waiblingen,<br />
16 Uhr<br />
Jürgen Palmer »Landschaft mit<br />
Rems«<br />
»Kunst = Leben. John Cage«<br />
Nach der Begleitausstellung des Projekts<br />
»<strong>Die</strong> Wasser des Neckar« von Jürgen Palmer<br />
<strong>wird</strong> auf dem Galerieplatz die multimediale,<br />
spartenübergreifende Werkschau des<br />
Neulandsuchers in Sachen Musik und Kunst<br />
John Cage auf dem Galerieplatz eröffnet.<br />
Bis 20. September 2009<br />
www.galerie–stihl–waiblingen.de
16. Juni<br />
Tanz in Ludwigsburg, Karlskaserne 20.30<br />
Uhr<br />
Bonachela Dance Company<br />
Eine der angesagtesten Kompanien des Vereinigten<br />
Königreichs zeigt bei den Schlossfestpielen<br />
die Uraufführung von »The Land<br />
of Yes and the Land of No«<br />
www.ludwigsburg-dance.de<br />
16. Juni<br />
Lesung im Literaturhaus, 20 Uhr<br />
»Bunker« mit Andrea Maria Schenkel<br />
Andrea Maria Schenkel (»Tannöd«) stellt ihren<br />
neuen Roman »Bunker« vor. Im Rahmen<br />
der Stuttgarter Kriminächte, Moderation: der<br />
Stuttgarter Autor Wolfgang Schorlau<br />
www.literaturhaus-stuttgart.de<br />
17. Juni<br />
Kindertheater in Gerlingen, 15 Uhr<br />
<strong>Die</strong> Glücksfee<br />
Cornelia Funkes Stück über das Glücklichsein<br />
<strong>wird</strong> in der Jahnhalle als Figurentheater<br />
von Susanne Capar, Theater zwischen den<br />
<strong>Welt</strong>en, gezeigt.<br />
www.gerlingen.de<br />
18. Juni<br />
Küche & Kino im Set, Filmgalerie 451<br />
Italien: Der Zauber von Venedig!<br />
Lecker Essen von Loretta und ein Überraschungsfilm!<br />
Entweder »Casanova« oder<br />
»The Honey Pot – Venedig sehen – und<br />
erben...« (engl. OF). Davor deutsch/italienische<br />
Lesung mit Robert Atzlinger & Cesare<br />
Ghilardelli.<br />
www.theset.de<br />
18. Juni<br />
Gespräch in der Gedok-Galerie, 20 Uhr<br />
Traian Pop im Gespräch mit Beate<br />
Rygiert<br />
Büchermachen aus Leidenschaft – das ist es,<br />
was man sich von einem Verleger wünscht.<br />
In Zeiten, wo in der Regel die blanken<br />
Verkaufszahlen über die Existenz eines<br />
Autors in einem Verlag entscheiden, sind<br />
Verlegerpersönlichkeiten wie Traian Pop die<br />
Ausnahme geworden.<br />
www.gedok-stuttgart.de<br />
19. Juni<br />
Tanz im Forum Ludwigsburg, 20 Uhr<br />
Carolyn Carlson / Tero Saarinen<br />
Deutschlandpremiere dee Neufassung von<br />
Carolyn Carlsons legendärem Tanzsolo<br />
»Blue Lady (Revisited)«<br />
www.ludwigsburg-dance.de<br />
19. Juni<br />
Tanzpremiere im Theaterhaus, 20.30 Uhr<br />
Gauthier Dance: OUT OF THE BOX<br />
Sieben Uraufführungen: Anja Behrend,<br />
Armando Braswell, Alexis Dupuis-LeBlanc<br />
und Lisa May haben ihren Kollegen vier<br />
Tanzminiaturen auf den Leib geschrieben;<br />
hinzu kommen Uraufführungen von der<br />
Münchner Choreographin Annett Göhre und<br />
dem in Stuttgart ansässigen Tänzer/Choreographen<br />
Emil Faski sowie Kompanieleiter<br />
Eric Gauthier. Bis 12. Juli 2009.<br />
www.theaterhaus.de<br />
20. Juni<br />
Ausstellungsbeginn Staatsgalerie<br />
Das Olga-Album<br />
Aus dem ehemaligen Besitz der königlichen<br />
Familie von Württemberg konnte der<br />
Stuttgarter Galerieverein 1958 aus dem<br />
Kunsthandel das »Olga-Album« erwerben.<br />
Bis 25.10.2009<br />
www.staatsgalerie.de<br />
20. Juni<br />
Jazz im Bix, 21 Uhr<br />
Michael Ruff – Straitjackets<br />
Nach Jahren der Abstinenz beehrt uns der<br />
Ausnahmemusiker, Composer, Keyboarder<br />
und Sänger Michael Ruff endlich wieder<br />
mit einer Tour durch die angesagten Clubs<br />
in Europa! Und wie sich dass so gehört,<br />
bringt er das absolute »All Stars Line Up«<br />
an Mitstreitern gleich mit.<br />
www.bix-stuttgart.de<br />
20. Juni<br />
Vortrag Hospitalhof, 20 Uhr<br />
Was zeichnet eine lebenswerte <strong>Stadt</strong><br />
aus?<br />
Professor Roland Ostertag, Architekt, <strong>Stadt</strong>planer,<br />
spricht über öffentliches Bauen und<br />
<strong>Stadt</strong>planung und Denkmalpflege.<br />
www.hospitalhof.de<br />
20. Juni<br />
Vernissage, Ruppert-Mayer-Kapelle, 20<br />
Uhr<br />
Rites de Passages<br />
Der Kunstverein Neuhausen geht neue<br />
Wege: die Künstler der Schau sondieren das<br />
unbearbeitete Terrain einer Jesuitenkapelle<br />
am Ortsrand und erzeugen mit ihren installativen<br />
oder auch handlungsbezogenen<br />
Arbeiten Situationen des Übergangs. Zur Eröffnung<br />
feiert der KVN sein Sommerfest mit<br />
Soundtrack des Künstlers Jürgen Palmtag.<br />
www.bewer.de/kvn/f_kvn.html<br />
20. Juni<br />
Küche & Kino im Set, Filmgalerie 451,<br />
19 Uhr<br />
Italien: Der Zauber von Venedig!<br />
In »Wenn die Gondeln Trauer tragen«<br />
liefern Donald Sutherland und die umwerfend<br />
schöne Julie Christie eine der definitiv<br />
schönsten Liebesszenen der Filmgeschichte.<br />
Davor deutsch/italienische Lesung mit<br />
Robert Atzlinger & Cesare Ghilardelli.<br />
www.theset.de<br />
21. Juni<br />
Einführungsmatinée Opernhaus, 11 Uhr<br />
Orphée et Euridice<br />
Seit 1996 präsentieren die Staatsoper Stuttgart<br />
und das Stuttgarter Ballett eine große<br />
gemeinsame Produktion im Opernhaus: Zur<br />
Uraufführung am 27. Juni führt das Produktionsteam<br />
um Regisseur Christian Spuck in<br />
die Oper ein.<br />
www.staatstheater.stuttgart.de<br />
21. Juni Film und Podiumsdiskussion<br />
im Koki Esslingen,<br />
19 Uhr<br />
»Über Macht«: »Strange<br />
Culture«<br />
Dokudrama über den<br />
Performance-Künstler<br />
und Kunstprofessor Steve<br />
Kurtz, den das FBI nach<br />
9/11 wegen angeblichem »Bio-Terrorismus«<br />
verhaften ließ. Mit Tilda Swinton, Peter<br />
Coyote. Im Anschluss gibt es eine Diskussion<br />
mit Künstlern und Vertretern von<br />
<strong>Kultur</strong>institutionen, Polizei und Pschologie,<br />
veranstaltet von SuR – <strong>Kultur</strong>Politik für<br />
Stuttgart und Region. Im Rahmen des Filmfestivals<br />
»Über Macht«<br />
ww.koki-es.de<br />
24. Juni<br />
Kino im Set, Filmgalerie 451, 20.30 Uhr<br />
I‘m not there<br />
USA 2007, Regie: Todd Haynes, mit Cate<br />
Blanchett, Christian Bale, Heath Ledger<br />
Faszinierend anderes Biopic über eines der<br />
größten Chamäleons der Musikgeschichte:<br />
Bob Dylan; mit Cate Blanchett, Christian<br />
Bale, Heath Ledger.<br />
www.theset.de
25. Juni<br />
Klang-Performance im Tresor - Raum für<br />
flüchtige Kunst, 20 Uhr<br />
Ezramo: »Come ho imparato a volare«<br />
<strong>Die</strong> von Alessandra Eramo aka Ezramo auf<br />
den »Tresor« zugeschnittene akustische<br />
Impro-Live-Performance »Come ho imparato<br />
a volare« (auf deutsch: »wie ich fliegen<br />
gelernt habe«) ist dem Thema Flüchtigkeit<br />
gewidmet.<br />
www.kunsttresor.net<br />
25. Juni<br />
Gespräch in der <strong>Stadt</strong>bücherei im Wilhelmspalais,<br />
20 Uhr<br />
Bommi Baumann: »Rausch und Terror«<br />
Drogenkapitalismus und die Zerstörung der<br />
radikalen Linken durch Heroin - Bommi<br />
Baumann hat mit »Rauschen und Terror«<br />
einen politischen wie persönlichen Erlebnisbericht<br />
geschrieben. Filmemacher Christoph<br />
Dreher spricht mit ihm. Danach: 7inch Singles<br />
Sound System mit Andreas Vogel, bei<br />
schönem Wetter vor dem Wilhelmspalais.<br />
www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen<br />
25. Juni<br />
Lesung und Gespräch im Literaturhaus,<br />
20 Uhr<br />
ACH! AFRIKA… mit Kum’a Ndumbe<br />
III<br />
»Aber wie soll ich mich dazu zwingen,<br />
Theater ohne eine Mischung von Dialog und<br />
Erzählung, von Gedicht und Kommentar zu<br />
schreiben, ohne Musik und Tanz zum Wort<br />
zu gesellen? Ich kann es nicht«, schreibt der<br />
Kameruner Autor Prof. Prinz Kum’ a Ndumbe<br />
III. Mit dem Autor werden Studierende<br />
der Universität Stuttgart Auszüge seiner<br />
Werke in einer szenischen Lesung präsentieren.<br />
Moderation: Françoise Joly, Annette<br />
Bühler-<strong>Die</strong>trich<br />
www.literaturhaus-stuttgart.de<br />
26. Juni<br />
Sommerfest in der Gedok-Galerie, 19 Uhr<br />
Ein Leben ohne Freu(n)de ist wie eine<br />
weite Reise ohne Gasthaus<br />
das wusste schon Demokrit. Darum freuen<br />
wir uns des Sommers. <strong>Die</strong> Gedok-Frauen<br />
laden zum gemeinsamen Genießen. Für<br />
Getränke, Leckereien und musikalische<br />
Unterhaltung ist gesorgt. Und für so manche<br />
Überraschung auch.<br />
www.gedok-stuttgart.de<br />
27. Juni<br />
Premiere Opernhaus, 19 Uhr<br />
Orphée et Euridice<br />
<strong>Die</strong> »Tragédie opéra in drei Akten« von<br />
Christoph Willibald Gluck in der Regie des<br />
Hauschoreographen Christian Spuck erzählt<br />
die Geschichte des mythischen Sängers Orpheus<br />
und seiner Frau Eurydike unter Einbeziehung<br />
der ausgedehnten Ballettszenen,<br />
die der Komponist in der Pariser Fassung<br />
geschaffen hat. Mit Einführung im Foyer I.<br />
Rang ab 18.15 Uhr. Bis 27. Juli 2009.<br />
www.staatstheater.stuttgart.de<br />
26./27. Juni<br />
Tanz in Ludwigsburg, Karlskaserne, 20<br />
Uhr<br />
HipHop on Stage<br />
<strong>Die</strong> Tanz- und Theaterwerkstatt zeigt das<br />
Schüler-Tanzprojekt »Das Wagnis« unter<br />
der Leitung von Daniecell, dazu das Syndicate<br />
Dance Project sowie die Uraufführung<br />
des Tanztheaterstück »Voodoo Vibes« von<br />
Marco Marçal und Electric- Boogaloo-<br />
<strong>Welt</strong>meister Poppin-Hood<br />
www.staatstheater.stuttgart.de<br />
27. Juni<br />
Funk im Bix, 21 Uhr<br />
Upfunkoolo<br />
Seit gut 20 Jahren spielt die elfköpfige<br />
Stuttgarter Funkformation in nahezu unveränderter<br />
Besetzung jede Konzerthalle an<br />
den Rand einer Abrissgenehmigung. Eine<br />
Mischung aus Funk und Soul mit Elementen<br />
aus Pop, Rock, Jazz, Blues und Hip-Hop in<br />
Kombination mit Spaß an der Sache, sind<br />
der Antrieb für ihren Umtrieb.<br />
www.bix-stuttgart.de<br />
28. Juni<br />
Vernissage, Kunstforum Weil der <strong>Stadt</strong>-<br />
Merklingen,, 11 Uhr<br />
maximal: »<strong>Die</strong> <strong>Welt</strong>handwerker«<br />
Seit 1994 entwickelt die Stuttgarter Künstlergruppe<br />
maximal (Isa Dahl, Thomas<br />
Heger, Rolf Kilian, Bernd Mattiebe, Rainer<br />
Schall, Daniel Wagenblast, Bernhard Walz)<br />
gemeinsame Ausstellungskonzepte. Über<br />
die vier Etagen des Steinhauses zeigt sie<br />
eine ortsspezifische Rauminszenierung aus<br />
Malerei, Bildhauerei und Neuen Medien.<br />
Bis 19. Juli 2009<br />
www.kunstforum-weilderstadt.de<br />
30. Juni<br />
Konzert Marktplatz Stuttgart, ab 17.30<br />
Uhr, Sa ab 16.30 Uhr, So ab 11 Uhr<br />
Festival der <strong>Kultur</strong>en<br />
Zur Eröffnung anlässlich der 30-jährigen<br />
Städtepartnerschaft Stuttgart-Kairo singt<br />
Natacha Atlas, die Grande Dame der internationalen<br />
<strong>Welt</strong>musikszene. Weitere Gäste<br />
in den sechs Tagen sind unter anderem La<br />
Cherga, Kispál és a Borz, die Ethno-Jazzer<br />
von The Shin oder die peruanischen Formation<br />
Novalima.Bis 5. Juli 2009.<br />
www.forum-der-kulturen.de<br />
3. Juli<br />
Vortrag Hospitalhof, 20 Uhr<br />
Wie Städte ticken: Warum man in<br />
Stuttgart anders lebt, fühlt, denkt und<br />
handelt als etwa in Leipzig, München und<br />
Glasgow<br />
Silke Steets vom Institut für Soziologie der<br />
TU Darmstadt sprich über die Psychologie<br />
der Städte.<br />
www.hospitalhof.de<br />
4. Juli<br />
Ausstellungsbeginn Staatsgalerie<br />
»Film und Foto«: EINE HOMMAGE<br />
Zum 80. Jubiläum im Jahr 2009 erinnert die<br />
Staatsgalerie an die epochemachende Ausstellung<br />
»Film und Foto«, die der deutsche<br />
Werkbund 1929 in Stuttgart organisierte.<br />
Bis 2. November 2009<br />
www.staatsgalerie.de<br />
5. Juli<br />
Führung, Helferhaus Backnang, 15 Uhr<br />
Ausstellung »prachtvoll illuminiert«.<br />
Im Grafik-Kabinett der Galerie der <strong>Stadt</strong><br />
Backnang ist die spannende Geschichte<br />
der Kolorierung seit Dürer zu entdecken.<br />
<strong>Die</strong> Druckgrafiken des 19. Jahrhunderts<br />
stammen aus der Privatsammlung von Wolf<br />
Eiermann, ergänzt von Werken des <strong>Stadt</strong>museums<br />
Ludwigsburg. Eiermann selbst führt<br />
durch die Schau. Bis 16. August 2009.<br />
www.backnang.de<br />
7. Juli<br />
Premiere Theater Rampe, 20 Uhr<br />
FUCK YOU Eu.ro.Pa!<br />
Johanna Niedermüller inszeniert das Stück<br />
von Nicoleta Esinencu über post-sozialistische<br />
Realität und europäische Konsum-<br />
Realität. Es ist die Nr. 6 in der Tart-Reihe.<br />
»Her mit dem schönen Leben«. Bis 11.<br />
Juli 2009.<br />
www.tart-sachen.de
8./9. Juli<br />
Tanz im Schauspielhaus, 19.30 Uhr<br />
Noverre-Gesellschaft: Junge Choreographen<br />
2009<br />
<strong>Die</strong> Noverre-Gesellschaft präsentiert wieder<br />
Werke junger Tanzschaffender.<br />
www.staatstheater-stuttgart.de<br />
10. Juli<br />
Vernissage im Künstlerhaus, 19 Uhr<br />
<strong>Stadt</strong>staat. Szenario für das Verbinden<br />
von Städten<br />
Ein Projekt von Metahaven, Episode 1:<br />
Künstlerhaus Stuttgart<br />
Bis 12. September<br />
www.kuenstlerhaus.de<br />
11. Juli<br />
Performance im Tanzhaus, 20 Uhr<br />
Schaufenster im Tanzhaus 2009<br />
Ensembles der New York City Dance<br />
School und Künstler des Produktionszentrum<br />
Tanz und Performance geben Einblicke<br />
in ihre Arbeit.<br />
www.nycds.de<br />
11. Juli<br />
Ballett im Park, 19 Uhr<br />
Der Widerspenstigen Zähmung<br />
Public Viewing von John Crankos Ballett<br />
nach Shakespeares Komödie: Was im<br />
Opernhaus auf der Bühne passiert <strong>wird</strong> live<br />
in den Oberen Schlossgarten übertragen.<br />
www.staatstheater-stuttgart.de<br />
13. Juli<br />
Lesung in der <strong>Stadt</strong>bücherei im Wilhelmspalais,<br />
19.30 Uhr<br />
Literaturstipendiaten 2008<br />
Es lesen Dorothea Grünzweig, Christine<br />
Langer und Markus Orths.<br />
www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen<br />
14. Juli<br />
Tanz im Schauspielhaus, 19.30 Uhr<br />
Goecke, Lee und Clug<br />
Ein Muss und zum letzten Mal in dieser<br />
Spielzeit zu sehen: Lifecasting,<br />
Pocket Concerto und Bravo Charlie!<br />
www.staatstheater.stuttgart.de<br />
15. Juli<br />
Aktion im Tresor - Raum für flüchtige<br />
Kunst, 20 Uhr<br />
Heike Liss, Fred Frith, GAW: »Your<br />
Secret is Safe with Me«<br />
Der »Tresor« mutiert zum Beichtstuhl. <strong>Die</strong><br />
Künstlerin Heike Liss hat Menschen in der<br />
ganzen <strong>Welt</strong> aufgerufen, ein Geheimnis an<br />
confessions4u@gmail.com zu mailen oder<br />
an den »Tresor« zu schicken. Fred Frith<br />
und GAW werden die Aktion musikalisch<br />
begleiten und ergänzen.<br />
www.kunsttresor.net<br />
16. Juli<br />
Zeitoper auf dem Paul-Gerhardt-Platz,<br />
Stuttgart-West, 20 Uhr<br />
»Der Sommer in Stuttgart« - Festival<br />
für Neue Musik<br />
zeitoper VII - Zivilcourage. Musik für einen<br />
Platz (2009) Uraufführung Konzept und Inszenierung:<br />
Marcelo Cardoso Gama Musik:<br />
Gordon Kampe. Ein Projekt der Staatsoper<br />
Stuttgart und der Akademie Schloss Solitude;<br />
auch am 18.07.<br />
www.mdjstuttgart.de/sommer<br />
16. Juli<br />
Jazz im Bix, 20.30 Uhr<br />
Joshua Redman Trio<br />
Ein Highlight zum Auftakt der Clubkonzerte<br />
der BW-Bank jazzopen im BIX Jazzclub:<br />
Wer das Konzert von Joshua Redman vor<br />
zwei Jahren erlebt hat, <strong>wird</strong> sich früh Karten<br />
sichern wollen – sein exstatisch wie kontrollierter<br />
Auftritt gehörte zu den Höhepunkten<br />
des Festivals 2007. Es folgt der Pianist<br />
Joerg Reiter und der Gitarrist Frank Kuruc,<br />
die im Frühjahr ein Duo-Projekt erarbeitet<br />
haben, das sie für die diesjährigen BW-<br />
Bank jazzopen um den E-Bassisten Dave<br />
King und den Percussionisten Hakim Ludin<br />
erweitern.<br />
www.jazzopen.com<br />
19. Juli<br />
»Der Sommer in Stuttgart« - Festival für<br />
Neue Musik 5 im Theaterhaus, 16.00 Uhr<br />
Musikalische Lyrik - Das Lied als<br />
Experiment<br />
Ein Nachmittag mit 21 Uraufführungen<br />
neuer Vokalkompositionen von Kompositionsstudenten<br />
der Musikhochschule Stuttgart<br />
zu Texten von Stipendiaten der Akademie<br />
Schloss Solitude<br />
www.mdjstuttgart.de/sommer<br />
17. Juli<br />
Jazz auf der Open-Air-Bühne am Mercedes-Benz<br />
Museum, 20.30 Uhr<br />
John Scofield/Lee Ritenour<br />
Neben Pat Metheny und Bill Frisell, der<br />
ebenfalls im Programm der diesjährigen<br />
BW-Bank jazzopen vertreten ist, gehört<br />
John Scofield zu den prominentesten Jazz-<br />
Gitarristen unserer Zeit. Er trifft auf den<br />
Meister des kalifonischen Sunshine-Sounds,<br />
Lee Ritenour.<br />
www.jazzopen.com<br />
19. Juli<br />
Vernissage, Städtische Galerie Ostfildern,<br />
11 Uhr<br />
Georg Winter & Georg Tusch: Ba<br />
rock me!<br />
Herausforderungen für Sinne und Geist<br />
bieten Winter & Tusch im <strong>Stadt</strong>haus<br />
Scharnhauser Park - inklusive eines interdisziplinären<br />
Kunst-Musik-Projekts! Bis 9.<br />
September 2009.<br />
www.ostfildern.de<br />
23. Juli<br />
Jazz im Bix, 20.30 Uhr<br />
Studnitzky Trio & Special Guest/Alvin<br />
Mills Project<br />
Was macht das Trompeten- und Klavierspiel<br />
von Sebastian Studnitzky so besonders, dass<br />
er von Nils Landgren, Jazzanova, Mezzoforte,<br />
Rebekka Bakken und vielen anderen seit<br />
Jahren als Begleiter auf Touren und Festivals<br />
in aller <strong>Welt</strong> begehrt ist? <strong>Die</strong> Antwort<br />
lässt sich heute herausfinden. Danach ein<br />
Percussionist vom Feinsten: Obi Jenne<br />
Alvin Mills mit seiner noch jungen Band.<br />
www.jazzopen.com<br />
24. Juli<br />
Chanson im Bix, 20.30 Uhr<br />
Kitty Hoff & Fôret-Noire<br />
Kitty Hoff gilt als einer der größten Geheimtipps<br />
der deutschen Chansonszene, die<br />
mit ihrer originellen Mischung aus Bossa<br />
Nova, Jazz, Pop und Swing aus der deutschen<br />
Musikszene herausragt.<br />
www.jazzopen.com<br />
30. Juli<br />
Vernissage im Tresor - Raum für flüchtige<br />
Kunst, 20 Uhr<br />
Steffen Osvath: Wohnhaus grimmer<br />
Schmerzen<br />
Steffen Osvath kreiert speziell für den<br />
»Tresor« ein Environment, das zwischen<br />
Horror-Kabinett, Foto-Ausstellung und<br />
Licht-Installation changiert und so eine<br />
mögliche Aura des fensterlosen, mit Betonwänden<br />
ausstaffierten Tresor-Raums<br />
aufnimmt. Bis 16. August<br />
www.kunsttresor.net
80<br />
<strong>Kultur</strong>Politik für Stuttgart und Region<br />
Herausgeber und Redaktionsleitung:<br />
Eva Maria Schlosser (V.i.S.d.P.) und Petra Mostbacher-Dix<br />
Forststraße 180, 70193 Stuttgart, T 0711-636 28 29<br />
Redaktion:<br />
Valérie Hammerbacher (val), Ina Hochreuther (hoc), Petra Mostbacher-Dix (pam),<br />
Marko Schacher (mak), Eva Maria Schlosser (eva), Despina Vradelis (des),<br />
Hans-Ulrich Wagner (huw)<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Günter Baumann (gb), Sabine Vogel (sv),<br />
Ute Noll, Melissa Schlecht<br />
Redaktionsadresse: Forststraße 180, 70193 Stuttgart, T 0711-636 28 29<br />
redaktion@sur-kultur.net<br />
Grafik, Design und Anzeigen:<br />
Wessinger und Peng<br />
T 0711-51 89 65 66<br />
www. wessingerundpeng.com<br />
grafik@sur-kultur.net<br />
Titelbild: Alex Kern<br />
Fotos: Redaktion, PR, Galerien und Museen, Verlage, Jazz Open, Filmverleih<br />
Druck: UWS Papier & Druck GmbH Libanonstraße 72 a 70184 Stuttgart<br />
Auflage: 5.000 Exemplare<br />
Erscheinungsweise: alle zwei Monate<br />
<strong>Die</strong> nächste Ausgabe erscheint Ende August, Redaktionsschluss ist der 15. Juli,<br />
Anzeigenschluss und Kalenderschluss: 19. Juli.<br />
SuR liegt in Galerien und <strong>Kultur</strong>institutionen in Stuttgart und Region aus<br />
Mediadaten unter www.sur-kultur.net...<br />
...und immer wieder Aktuelles ebenso auf:<br />
www.sur-kultur.net<br />
Kunst zählt etwas bei uns!<br />
www. molline.de<br />
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