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<strong>Kultur</strong>Politik für Stuttgart und Region Ausgabe 3 Apr. /Mai <strong>2009</strong><br />
Netzwerk
16.<br />
INTERNATIONALES<br />
TRICKFILM FESTIVAL<br />
FESTIVAL OF FILM<br />
STUTTGART ’09<br />
05. – <strong>10.</strong> MAI <strong>2009</strong><br />
ITFS.de<br />
ANIMATED<br />
PARTNER:<br />
www.animationproductionday.de<br />
APD: Financing Animation Brands<br />
May 05 – 07, <strong>2009</strong><br />
03 Schwerpunkt: Netzwerk<br />
31 Stuttgart<br />
45 und<br />
55 Region<br />
63 Kalender<br />
Liebe SuR-Leserinnen und Leser,<br />
das Jahr ist noch jung. Trotzdem hat sich bereits so einiges in Stuttgart,<br />
Region und darüber hinaus ereignet. Einiges, was die Politik<br />
eher alt aussehen lässt... Im Rathaus der Landeshauptstadt etwa gaben<br />
sich zügig größere und kleinere Skandälchen die Klinke in die<br />
Hand: Anfang Februar wurde etwa bekannt, dass das Rechnungsprüfungsamt<br />
die Bankkonten von 1600 städtischen Mitarbeitern<br />
»überprüft« hat, ebenso im Februar konnte sich der Gemeinderat<br />
nicht auf einen Standort für den Infopavillon zu Stuttgart 21 einigen<br />
und OB Wolfgang Schuster sagte das Vorhaben ab, was wiederum<br />
die Fraktionen verärgerte. Schließlich ist die viel diskutierte<br />
sogenannte <strong>Kultur</strong>meile immer noch nicht in trockenen Tüchern<br />
und dann kam auch noch die Sache mit dem Cross-Border-Leasing-Geschäft,<br />
das die Wasserversorgung im Land betraf und sich<br />
als faules Ei entpuppte. Der OB, der Vorstand in beiden Zweckverbänden<br />
Landes- und Bodenseewasserversorgung ist und das<br />
Geschäft federführend zu verantworten hat, kam mit der öffentlichen<br />
Diskussion ins Kreuzfeuer der Kritik. Nicht alles, aber vieles<br />
in der Politik hat auch mit Netzwerken zu tun, im übertragenen<br />
1<br />
Inhalt<br />
Editorial
und im wörtlichen Sinne. Grund genug für uns, das Thema etwas<br />
genauer zu beleuchten und Netzwerke, Seilschaften, Filz und Co.<br />
über die Schulter zu sehen. Dabei war natürlich bereits von Anfang<br />
klar: Auch wir sind eingebunden – im positiven Sinne – und<br />
gleichermaßen gefangen – im negativen – im Netz. Als Journalistinnen<br />
und Journalisten heutzutage mehr denn je, denn ohne das<br />
WorldWideWeb geht gar nichts mehr. Aber das hat eben auch<br />
seine erfreulichen Seiten. Etwa, dass man informiert ist, was kulturell<br />
überall auf der Welt so geboten ist. Und das ist viel. Allein<br />
die Veranstaltungen in Stuttgart und Region in den Monaten April<br />
und Mai würden Bände sprengen. Wir haben einige herausgepickt<br />
und stellen sie Ihnen vor, darunter das in diesem Jahr zum 16. Mal<br />
stattfindende Internationale Trickfilmfestival Stuttgart, das wie immer<br />
ein internationales Publikum in den Kessel locken wird, oder<br />
auch die Jazztage im Theaterhaus, die nach einem Jahr ungewollter<br />
Pause wieder an den Start gehen. Im Internet unter www.sur-kultur.<br />
net finden Sie noch mehr und noch ausführlichere Veranstaltungshinweise.<br />
Wir von SuR wünschen Ihnen einen lebendigen, sonnigen und<br />
skandalfreien Frühling!<br />
Eva Maria Schlosser und Petra Mostbacher-Dix<br />
Netzwerk<br />
04 80 Prozent des Erfolgs<br />
14 »Im Seichten kann man nicht ertrinken«<br />
16 Das Buch zum Interview<br />
17 Das nasse Netz<br />
20 Fremde oder Freunde?<br />
23 Chance Hindenburgbau<br />
26 World Wide Ländle<br />
28 Die Netzwerker<br />
3
80 ProzEnt dEs Erfolgs<br />
Vom Segen und Fluch der Netzwerke<br />
Von Petra Mostbacher-Dix<br />
Ganz ehrlich: Manche Begriffe können wir eigentlich nicht mehr<br />
hören, oder? Den Begriff »Netzwerk« beispielsweise. Nein, nicht,<br />
dass wir alle etwas dagegen hätten, oder womöglich das, was damit<br />
impliziert wird, schlecht fänden – obwohl der eine oder die andere<br />
von Netzwerken durchaus konträre Vorstellungen hat. Doch mittlerweile<br />
wird das Wort derart inflationär verwendet, dass eine Verminderung<br />
des Werts, ähnlich wie es beim Geld passiert, geradezu<br />
vorprogrammiert ist. Vernetzungswünsche gibt es allenthalben, in<br />
der Politik, im Big Business, in sozialen Bereichen, in der <strong>Kultur</strong>,<br />
4<br />
in zwischenmenschlichen Beziehungen und allen anderen denkbaren<br />
Bereichen. Doch was steht wirklich hinter einem bestimmten<br />
Netzwerk, was bringt es wem, für wen ist es da, was kann es bewegen?<br />
Spricht man mit Vertretern aus Kommunen, der <strong>Kultur</strong> oder<br />
der Wirtschaft, hört man nicht selten den Satz »Misstraue politischen<br />
Netzwerken« – zwar nur hinter vorgehaltener Hand von »gebrannten<br />
Kindern«, die nicht zitiert werden wollen. Verständlich,<br />
werden doch gerade in Wahljahren, in Superwahljahren wie diesem<br />
ohnehin, gerne vollmundig Fäden verflochten, deren Verbindungen<br />
sich – kaum sind die Inhalte der Urnen ausgezählt – schneller<br />
wieder auflösen, als so mancher Knoten oder Knöpfe am Ende des<br />
Netzes machen kann.<br />
»Warum ist James Bond so gut? Weil er allein arbeitet«<br />
ein Künstler<br />
Bei anderen Netzwerken wäre es den Vernetzten durchaus lieb,<br />
wenn sich der Knoten lösen würde und man ohne Reibungsverlust<br />
aussteigen könnte. Das kommt natürlich auch auf das Material an,<br />
raue Schnüre halten besser als seidene Tücher. Um im Bilde zu<br />
bleiben – mit Segeltauen und Seemannsknoten sind einige der so<br />
genannten Cross-Border-Leasing-Verträge (CBL) festgezurrt worden,<br />
die manche deutsche Stadt lieber heute als morgen vergessen<br />
würde. Dabei erschien ihnen CBL zwischen 1994 und 2004, als die<br />
Einnahmen in den Stadtsäckeln zu schrumpfen begannen, als Mittel<br />
wundersamer Geldvermehrung. Das Prinzip: Die Städte vermieteten<br />
ihre Kanalisationen, Messehallen, Wasserwerke, U-Bahnen<br />
oder Schienennetze in der Regel für 99 Jahre an Investoren aus den<br />
Vereinigten Staaten – und sie mieteten diese wieder zurück. Die<br />
Investoren, damit Hauptmieter, konnten in den USA dieses Engagement<br />
als Auslandsinvestition deklarieren und so Steuern sparen,<br />
die Kommunen bekamen als Zweitmieter Geld in ihre klammen<br />
Kassen: Rund 36 Milliarden soll in diese der deutschen Kommunen<br />
geflossen sein. Denn sie profitierten vom Steuervorteil der Amerikaner:<br />
den kommunalen Untermietern wurde der so genannte Barwertvorteil<br />
ausbezahlt. In Baden-Württemberg existieren laut dem<br />
5
Innenministerium des Landes, der dafür zuständigen Rechtsaufsichtsbehörde,<br />
allein 14 CBL-Verträge mit einem Transaktionswert<br />
von 4,4 Milliarden Euro – in manchen Städten wurden gleich mehrere<br />
öffentliche Einrichtungen verleast. In Ulm betrifft das etwa<br />
das Klärwerk Steinhäule, in Ludwigsburg das Abwasserklärwerk<br />
oder in Böblingen das Restmüllheizkraftwerk – und in Stuttgart<br />
und Region die Wasserversorgung. Allerdings schloss der US-Kongress<br />
bereits 2004 das Steuerschlupfloch, viele der Verträge werden<br />
vom US-Fiskus minutiös geprüft – die Folgen für die hiesigen<br />
Kommunen sind noch nicht absehbar. Im Jahr 2000 schlossen auch<br />
die Zweckverbände Landes- und die Bodenseewasserversorgung<br />
unter ihrem Vorsitzenden, dem Stuttgarter OB Wolfgang Schuster,<br />
CBL-Verträge mit der Großbank First Union Bank/Wachovia,<br />
und vermieteten das Wasserleitungsnetz samt Einrichtungen für 30<br />
Jahre. Finanzpartner war der amerikanische Rückversicherer American<br />
International Group AIG in New York, der nun durch die Finanzkrise<br />
heftigst ins Schlingern geraten ist und mit zig Milliarden<br />
von der US-Regierung gestützt wird. Deshalb wurden denn auch<br />
die Zweckverbände von First Union Bank/Wachovia aufgefordert,<br />
umzuschulden und zum Ersatz des ausgefallenen Finanzpartners<br />
Staatsanleihen im Wert von 118 Millionen Euro, also 140 Millionen<br />
US-Dollar zu erwerben. Schließlich hat die Großbank dann<br />
aber den Wasserversorgern angeboten zum etwa gleichen Preis wie<br />
die Umstrukturierung, für 20 Millionen Euro, aus den Verträgen<br />
auszusteigen. Bei Redaktionsschluss wurden Auflösungsverhandlungen<br />
geführt. Laut Jürgen Zieger, stellvertretender Verbandschef<br />
6 7
und Oberbürgermeister von Esslingen, sollen alle Verträge definitiv<br />
mit Wirkung zum 31. März <strong>2009</strong> beendet sein. Der Verlust: eben<br />
jene 20 Millionen Euro.<br />
»Mitgehangen, mitgefangen«<br />
Volksmund<br />
Die Zeche zahlt der Wasserkonsument. »Bei sieben Millionen Bürgerinnen<br />
und Bürgern, die von beiden Verbänden mit Wasser versorgt<br />
werden, ergibt das einmalig 2,86 Euro pro Kopf«, so Zieger.<br />
Er war beim Abschluss der CBL-Verträge nicht im Vorstand, gibt<br />
aber an, wie fast alle Kolleginnen und Kollegen auch zugestimmt<br />
zu haben. Man habe die Kosten des Wassers dadurch niedrig und<br />
die Wasserqualität hoch halten wollen, betont er, das Geld sei nicht<br />
verteilt, schon gar nicht als Boni ausbezahlt worden. »Die Verträge<br />
waren ein Fehler. Wir haben die Risiken über eine lange Vertragslaufzeit<br />
nicht richtig eingeschätzt. Ein solches Risiko würden wir<br />
nie wieder eingehen.« Immerhin hat sich auch bei einigen Vertretern<br />
der Europäischen Kommission, wo gerne der Privatisierung<br />
und dem dadurch entstehenden Wettbewerb das Wort geredet wird,<br />
angesichts der weltweiten Krise die Einsicht durchgesetzt, dass<br />
Wasser als Lebensmittel zur Daseinsvorsorge gehört und am besten<br />
nicht über weltweite Netzwerke, sondern vor Ort in kommunalen<br />
Strukturen fließen muss. Beispiele aus Drittweltländern zeigen,<br />
dass oft da, wo Wassernetze privatisiert sind, die Armen sich das<br />
Lebenselixier nicht leisten können. Und in europäischen Ländern,<br />
wo Privatunternehmen für das Wasser zuständig sind, wird mitunter<br />
kaum bis gar nicht in die Leitungsinfrastruktur investiert.<br />
»Eine Hand wäscht die andere«<br />
Volksmund<br />
Aber es gibt auch Netzwerke, die die Welt einander näher bringen<br />
– und das zunächst in positivem Sinne. So hatte der Brite Timothy<br />
John Berners-Lee, mittlerweile zum Sir geadelt, durchaus Demokratisches<br />
im Sinn, als er 1989 das World Wide Web erfand: Mit<br />
seinem auf Hypertext beruhenden Projekt wollte er den Informationsaustausch<br />
zwischen Wissenschaftlern rund um den Globus<br />
vereinfachen. Was daraus an virtuellen Verstrickungen erwachsen<br />
würde, war damals nicht abzusehen. Längst ist das Zeitalter des<br />
web 2.0, der zweiten Generation des Internets angebrochen. Tim<br />
O’Reilly, der den Begriff geprägt hat, beschreibt das Web als<br />
Plattform. »Während es beim web 1.0 um Publication ging«, so<br />
O’Reilly, »geht es beim web 2.0 um Participation, auch darum<br />
durch Verlinkungen der Daten und Seiten im Web untereinander<br />
kollektive Intelligenz zu sammeln und dem Wissen einen Rahmen<br />
zu geben.« Gute Beispiele dafür sind die Nutzung von interaktiven<br />
Multimediaanwendungen, Webblogs oder Tweets, gerade<br />
mal 140 Zeichen lange Meldungen im sozialen Netzwerk Twitter,<br />
einem Mikro-Blogging-Dienst. Nicht zu vergessen Wikipedia: In<br />
8 9
der größten freien Online-Enzyklopädie kann jeder mit seinem<br />
Wissen beitragen. Dort sind weit mehr als 100.000 Autoren angemeldet<br />
– und sie machen ihren Job gut. Im Dezember 2005 hat<br />
die Zeitschrift Nature herausgefunden, dass bei der Encyclopaedia<br />
Britannica durchschnittlich drei Fehler in einem Artikel sind, bei<br />
Wikipedia vier! Ein klassischer Fall des in vielen Tierarten längst<br />
bekannten Phänomens namens Schwarmintelligenz, so sagen Wissenschaftler.<br />
Die Masse wirke als Korrektiv und sei intelligenter als<br />
das Genie unter ihnen: Wenn ein Autor einen Fehler macht, merzt<br />
ihn ein anderer aus.<br />
»Keiner weiß so viel wie alle«<br />
Dieter Frey, Professor für Sozialpsychologie,Universität München<br />
Was im Internet demokratisch daher kommt und nach Teilhabe für<br />
alle aussieht – zumindest für jene mit Internetzugang, in Deutschland<br />
waren dies laut IBM im Jahr 2008 51 Prozent –, birgt auch<br />
Gefahren. Jene rund eine Milliarde Menschen, die nach dem World<br />
Fact Book der CIA im Jahr 2005 vor allem in den Industrienationen<br />
im WWW surften, haben ihre Spuren hinterlassen und tun das<br />
noch. Traue keinem Datennetz? »Es kommt darauf an: Sobald man<br />
sich ins Internet einloggt, ist man wie ein offenes Buch«, betont der<br />
Landesdatenschutzbeauftragte Peter Diekmann. »Man kann nachvollziehen,<br />
welche Seite angeklickt wurde, wenn man noch Cookies<br />
zulässt, können Anbieter ein Profil über einen erstellen.« Die<br />
Intranets, also die internen Netze, die es beim Bund, den Ländern,<br />
dem Militär, der Polizei, EU oder in Firmen gebe, hätten indes<br />
eine andere Sicherheitsarchitektur, je nach Sicherheitsstufe. »Da<br />
sollen sich nur Befugte einloggen können«, so Diekmann. »Dass<br />
irgendwann alle Datennetze untereinander kommunizieren können,<br />
ist unwahrscheinlich, weil es immer verschiedene Interessenlagen<br />
geben wird.« Dass allerdings die Wege so manchen Bürgers<br />
verfolgt werden können, ist durchaus wahrscheinlich – dank Mobilfunk<br />
oder so genannter Radio-Frequency Identification (RFID).<br />
Steckt etwa in der Sohle eines Schuhs ein RFID-Tag, also ein Mikrochip<br />
mit Antenne, und kommt dieser in Kontakt mit einem Le-<br />
10<br />
segerät an einer Tür, technisch Transponder bezeichnet, können die<br />
darin enthaltenen Informationen wie Preis oder Größe abgelesen<br />
werden. Dadurch weiß man theoretisch aber auch, welcher Schuh,<br />
wann wo unterwegs war. Längst gibt es Discos, die ihren Kunden<br />
RFID-Tags unter die Haut injizieren: Über den Chip werden dann<br />
Eintritte und Drinks verrechnet. Die Nightclubber, die sich dafür<br />
entscheiden, finden’s gut, weil sie sich einer exklusiven Community<br />
zugehörig fühlen. »Tattoos hat jeder«, so ein Mädel. »Einen<br />
Chip unter der Haut nicht.« Dass sie so unter Beobachtung steht,<br />
ist ihr egal.<br />
»Netzwerke sind dazu da,<br />
jedes Problem mit drei Telefonaten zu erledigen.«<br />
Carol Kleiman, Woman’s Networks, New York<br />
Bodenständiger sind da manche berufliche und soziale Netzwerke.<br />
Die Bandbreite reicht von Existenzgründern wie die bundesweite<br />
Gründerinnenagentur, über Netze von Freiberuflern oder Geschäftsmänner<br />
und -frauen verschiedener Branchen wie das Stuttgarter<br />
Frauennetzwerk LUNA bis hin zu den die europaweite XING für<br />
Geschäftsleute oder den weltweit vertretenen Rotariern oder Lion’s<br />
Clubs. Nicht zu vergessen auch so genannte einstige Geheimbünde<br />
wie die Freimaurer oder die diversen (schlagenden oder nicht schlagenden)<br />
Verbindungen an den Schulen und Universitäten, von den<br />
Stay Friends über Alumnis. Über den jeweiligen Sinn und Zweck<br />
kann man sich mitunter streiten. Klar ist, dass so mancher seinen<br />
Job durch Vitamin B erhielt. Auf dem Gebiet des Networking sind<br />
allerdings die Männer den Frauen noch um einiges voraus, betreiben<br />
sie dies ja bereits seit mehreren Jahrhunderten.<br />
»Dabei sein ist 80 Prozent des Erfolgs.«<br />
Woody Allen<br />
Das weltweit größte Berufsnetzwerk für Frauen »Business and<br />
Professional Women« ist in rund 100 Ländern zu finden. Ziel: berufstätige<br />
Frauen aller Alters- und Berufsgruppen, angestellt oder<br />
11
selbständig, in allen Lebensbereichen unterstützen und fördern.<br />
Der Stuttgarter Club wurde bereits 1951 gegründet und zählt 40<br />
Frauen, wobei mehr als 50 Prozent in den vergangenen 18 Monaten<br />
beigetreten sind. So heißt es auf der Homepage. Dort ist auch<br />
zu lesen, warum. Die Arbeit in einem internationalen und berufsunabhängigen<br />
Frauennetzwerk entspreche ihren Vorstellungen von<br />
Networking, erklärt eine Rektorin. Eine <strong>Kultur</strong>wissenschaftlerin<br />
betont, sie sei Mitglied, weil man sich hier weiter entwickeln könne<br />
und ein solch »schlagkräftiges« Netzwerk auch einige Weichen<br />
für Frauen (und Männer) neu stellen könne.<br />
»Ich habe mir genau angesehen, woher meine Deals tatsächlich<br />
kommen und habe festgestellt, dass sie immer über Freunde oder<br />
geschäftliche Kontakte zustande gekommen sind.«<br />
Verleger Florian Langenscheidt<br />
Eines ist klar, ein Netzwerk ist immer nur so gut, wie der Wille und<br />
Fähigkeit der Teilnehmer, miteinander zu kooperieren und kommunizieren.<br />
Will heißen, wenn ein Netzwerk als Selbstbedienungsladen<br />
angesehen wird, aus dem man nur nimmt und nichts gibt, kann<br />
es nicht funktionieren. Viele Individualisten, die nur ihre eigenen<br />
Vorstellungen und Karrieren im Kopf haben, werden nur Pseudo-<br />
Netzwerke zustande bringen, weil sie es kaum schaffen werden an<br />
einem Strang zu ziehen. Kunstschaffende verschiedener Genres<br />
können hiervon ein Lied singen, nicht selten brodelt es unter der<br />
Oberfläche so mancher Künstlernetzwerke vor Neid und Eitelkeiten.<br />
»Malen ist eine einsame Tätigkeit, als Maler bist du Einzelkämpfer«,<br />
so ein Künstler, der nicht genannt werden will. Schlagabtausch<br />
von Meinungen ist die eine Sache, Diskussionskultur eine<br />
andere – Konstruktivität und Konsensfähigkeit sind Eigenschaften,<br />
die einem selten in die Wiege gelegt werden, aber erlernbar sind.<br />
»Der Manager der Zukunft wird nicht in der Rolle des Machers<br />
bestehen, sondern muss sich als Knotenpunkt in einem Netzwerk<br />
kreativer Intelligenzen bewähren.«<br />
Peter Kruse, Wissenschaftler, Unternehmer, Managementberater<br />
»Netzwerke funktionieren nur, wenn die Mitglieder offen sind und<br />
stetig in lebendiger Kommunikation bleiben«, sagt Nina Kurzeja,<br />
Choreographin aus Stuttgart, die derzeit interimsmäßig dem Produktionszentrum<br />
Tanz und Performance (PZ), einem Netzwerk<br />
für freie Tänzer, Choreographen und Bühnengestalter in Stuttgart,<br />
vorsteht. Und das PZ musste in den vergangenen Monaten einige<br />
Führungswechsel durchmachen. Doch Kurzeja ist guten Mutes.<br />
Sie kennt sich aus, hat schon mehrfach Menschen verschiedener<br />
Sparten auf der Bühne zusammengebracht. Derzeit leitet sie das<br />
erste Gemeinschafts-Projekt des PZs »Strom«, das am 23. April<br />
im RotebühlTheater Premiere feiert. Mit dabei: der Filmer Michi<br />
Meier, die Choreografinnen Catarina Mora und Christine Chu, sowie<br />
Bernhard Eusterschulte als Dramaturg und Bühnenbildner. Bei<br />
der Tanzperformance für sechs Nachwuchstänzer aus Stuttgart,<br />
Deutschland und Europa wird das Kommunikationsverhalten junger<br />
Menschen via Internet unter die Lupe genommen, sowie in diesem<br />
Kontext, der Assoziationsraum STROM (Foto). Kurzeja: »Mit<br />
gebündelter Kraft erreicht man am meisten, ich denke, dass dieses<br />
Projekt ein Beispiel für alle und der Start für vielerlei wirklich<br />
übergreifende Aktivitäten innerhalb der freien Szene sein kann.«<br />
13<br />
12<br />
13
»Im sEIchtEn kann man nIcht ErtrInkEn«<br />
Kleines Interview mit Josef-Otto Freudenreich<br />
»Wer zwischen Kirchtürmen das Licht der Welt erblickt hat, dem<br />
ist nichts Menschliches fremd: Josef-Otto Freudenreich ist in Bad<br />
Waldsee geboren, ist stellvertretender Oberministrant gewesen –<br />
und danach Journalist geworden.« So steht es zumindest auf der<br />
Internet-Seite des Klöpfer & Meyer-Verlags, der den baden-württembergischen<br />
Bestseller »Wir können alles« herausbringt. Freudenreich<br />
gründete die »Karlsruher Rundschau«, arbeitet seit 1986<br />
für die STZ und hat zahlreiche Preise, etwa den Wolff-Preis oder<br />
den Wächter-Preis bekommen. Eva Maria Schlosser sprach mit<br />
dem findigen Journalisten.<br />
Das von Ihnen herausgegebene Buch »Wir können alles« wird bereits<br />
in fünfter Auflage veröffentlicht. Wie erklären Sie sich das?<br />
JOF: Wir haben offensichtlich einen Nerv getroffen. Die Menschen<br />
sind sauer, fühlen sich doppelt betrogen. Von den Mächtigen in diesem<br />
Land und einem Großteil ihrer Herolde. Das Buch haben sie<br />
offenbar als Kontrastprogramm wahrgenommen, nach dem Motto:<br />
endlich sagt‘s mal einer. Das ist unser Fazit nach 35 Lesungen mit<br />
mehr als 3000 Zuhörern. Als Volkshochschule wären sie auch für<br />
Politiker und Redaktionsmanager sehr lehrreich gewesen.<br />
Sie und die Kollegen Rüdiger Bäßler, Meinrad Heck, Wolfgang<br />
Messner und Rainer Nübel haben jahrelang zum Thema Filz,<br />
Korruption und Kumpanei im Musterländle recherchiert...<br />
JOF: Wir haben eigentlich nur getan, was unser Job ist. Sprich<br />
Fragen stellen, sich kein X für ein U vormachen lassen, eine eigene,<br />
unabhängige Meinung bilden und schreiben. Dazu bedarf es<br />
eigentlich keines besonderen Mutes, sondern nur der Erinnerung<br />
daran, dass die Väter des Grundgesetzes der Presse einen Auftrag<br />
gegeben haben: Kontrolle und Aufklärung. Das wird heute, in den<br />
Luftiglustiglocker-Zeiten, gerne vergessen. Im Seichten können<br />
Sie eben nicht ertrinken.<br />
Wann ist das Verbindungen pflegen noch »Netzwerken«, wann<br />
wird es »Filz«?<br />
JOF: Gegen Netzwerken spricht nichts. Das tun wir auch. Der Filz<br />
beginnt dort, wo ein geschlossenes System entsteht, das Sie von<br />
außen nicht mehr durchdringen. Wie das funktioniert, beweist die<br />
CDU in diesem Land seit mehr als 50 Jahren. Aber darüber könnte<br />
Günther Oettinger besser Auskunft geben.<br />
Stößt man beim Recherchieren und dann Veröffentlichen-Wollen<br />
nicht auch an die »Toleranz«-Grenzen der eigenen Zeitungen?<br />
JOF: Ist es tolerant, zu ermöglichen, das tun zu können, was einem<br />
aufgetragen ist? Das halte ich für selbstverständlich. Also vertrauen<br />
wir auf die Weitsicht der Verantwortlichen, dass sie diesen Journalismus<br />
nicht für verzichtbar halten.<br />
Wie sieht es mit dem Beruf des Journalisten aus? Kann man investigativen<br />
Journalismus überhaupt noch betreiben?<br />
JOF: Der Journalist der Zukunft ist eine eierlegende Wollmilchsau.<br />
Er schreibt, fotografiert, filmt, hält ein Mikro, und das alles<br />
gleichzeitig. Das ist zum Fürchten. Parallel dazu wünschen sich<br />
die Verleger eine Qualitätssteigerung durch Kosteneinsparung. Mit<br />
der Qualität meinen sie ihre Gewinne. Investigativer Journalismus<br />
ist teuer, weil er Zeit und Geld kostet, Konflikte auslöst, Anwälte<br />
beschäftigt, weil er einfach unbequem ist. Ich habe nicht den Eindruck,<br />
dass er plötzlich zum Lieblingssport von Geschäftsführern<br />
und Chefredakteuren werden könnte.<br />
Welcher Fall hat Sie am meisten beschäftigt?<br />
JOF: Es gibt nicht den einen Fall. Wenn Sie mit Menschen in<br />
Grenzsituationen zu tun haben, fragen sie sich immer, ob sie ihnen<br />
gerecht geworden sind, ob sie nicht vorschnell geurteilt haben, ob<br />
sie alle Aspekte berücksichtigt haben. Wenn sie am Ende ihrer Klientel<br />
noch wohlgemut ins Auge schauen können, dann ist‘s okay.<br />
Meistens ist mir das gelungen.<br />
Und welcher beschäftigt Sie heute?<br />
JOF: Ein Aufsatz über Zivilcourage.<br />
14 15
das Buch zum IntErvIEw das nassE nEtz<br />
Birkel, FlowTex, Badenia – die Aufzählung liest sich wie ein Who<br />
is Who der baden-württembergischen Wirtschaft. Sie haben alle<br />
etwas gemein: Ihr Name tauchte in den vergangenen dreißig Jahren<br />
in Zusammenhang mit Skandalen auf. Da gab es den Flüssigei-<br />
Skandal, die FlowTex-Affäre, den Schrottimmobilien-Handel der<br />
Karlsruher Bausparkasse Badenia und noch vieles mehr. Manche<br />
dieser Skandale, so lange sie auch zurück liegen mögen, haben<br />
Auswirkungen bis in die heutige Zeit. Dass sie ans Licht kamen, ist<br />
nicht zuletzt Journalisten zu verdanken, die beharrlich im Sumpf<br />
von Macht, Geld, Filz und Korruption gefischt und gewühlt haben,<br />
um die tatsächlich dicken Fische ans Land und damit ins Licht der<br />
Öffentlichkeit zu ziehen. Dass das nicht einfach war, versteht sich<br />
von selbst. Dass jahrelange Recherchen manchmal im Sand verliefen<br />
oder als Seifenblasen platzten, dass sich Informanten aus Angst<br />
oder Skrupel zurück zogen und die Rechercheure, namentlich Josef-Otto<br />
Freudenreich, Rüdiger Bäßler, Meinrad Heck, Wolfgang<br />
Messner, Rainer Nübel und Hans-Peter Schütz nicht wenig Steine<br />
in den Weg gelegt bekommen haben, kann man sich vorstellen.<br />
Umso gespannter erwartete dann die Öffentlichkeit die »Chronique<br />
scandaleuse« des Musterländles. Jene erschien im vergangenen<br />
Jahr im Tübinger Verlag Klöpfer & Meyer. Bis heute erfuhr sie die<br />
fünfte Auflage. (eva)<br />
Josef-Otto Freudenreich, Hrg.: »Wir können alles – Filz, Korruption<br />
& Kumpanei im Musterländle«, Klöpfer & Meyer 2008, € 19,90<br />
Woher die Bewohner in und um Stuttgart<br />
ihr Wasser bekommen<br />
Von Christian Stolz<br />
Er ist eher eine wasserarme Stätte: Die Rede ist vom Stuttgarter<br />
Kessel. Dort gibt es zwar Mineralquellen, doch mangelt es an ausreichend<br />
Trinkwasser. Bereits im Jahr 1490 ließ Graf Eberhard im<br />
Barte deshalb eine fünf Kilometer lange Holzrinne von Kaltental<br />
her führen. Das Wasser indes, welches heute in Stuttgart aus den<br />
Hahnen fließt, stammt zum Teil aus dem Bodensee, zum Teil ist es<br />
Grundwasser aus dem Donauried nördlich von Ulm. Zudem kommt<br />
es aus der Buchbrunnenquelle bei Dischingen auf der Ostalb, der<br />
Donau selbst sowie weiteren kleineren Quellen. Verantwortlich für<br />
die Wasserversorgung sind die beiden Zweckverbände Bodensee-<br />
Wasserversorgung (BWV) und Landeswasserversorgung (LW), die<br />
hauptsächlich durch Kommunen vertreten werden; die Stadt Stuttgart<br />
hielt bis zum Jahr 2002 an beiden Verbänden einen Anteil von<br />
33,3 Prozent; dann erfolgte die Privatisierung mit dem Verkauf an<br />
die EnBW. Etwa zeitgleich in 2001 und 2002 wurden übrigens die<br />
Cross-Border-Leasing-Geschäfte eingefädelt.<br />
16 17
Über insgesamt mehr als 2000 Kilometer Rohre fließen täglich<br />
etwa 1.120.000 Kubikmeter Trinkwasser aus den Pump- und Aufbereitungsanlagen<br />
an Bodensee und Donauniederungen bei Ulm<br />
nach Stuttgart und in etwa 320 weitere Städte und Gemeinden in<br />
Baden-Württemberg. Sie versorgen insgesamt circa 7 Millionen<br />
Menschen. Laut Wasserentnahmerecht dürfen aus dem Bodensee<br />
pro Tag 670.000 Kubikmeter entnommen werden, aus den<br />
Vorkommen im Donauried 450.000 Kubikmeter, wobei hier das<br />
Grundwasser mit 45 Prozent die größte Menge ausmacht. Der Anteil<br />
des Donauwassers beträgt 34 Prozent, jener der Buchbrunnen-<br />
sowie weiteren Quellen liegt bei 17 Prozent. Allein die Buchbrunnenquelle<br />
besitzt eine Schüttung von 600 bis 1400 Litern in der<br />
Sekunde. Das liest sich wie enorme Zahlen. Dennoch ist und bleibt<br />
auch hierzulande Wasser ein kostbares Gut!<br />
Die Qualität des Wassers wird ständig überprüft. In den Aufbereitungsanlagen<br />
– für das Bodenseewasser ist das besonders das Wasserwerk<br />
Sipplinger Berg, für das »Landeswasser« die Wasserwerke<br />
Egau, Langenau, Blaubeuren und Burgberg – erfolgt eine umfassende<br />
Klärung und Reinigung sowie Desinfektion des Wassers. Das geschieht<br />
mittels verschiedener Siebe und Filter aus Sand und Aktiv-<br />
18<br />
kohle sowie Chlorung und Ozonung, die zugabe von hochaktivem<br />
Sauerstoff. Auch eine »Enthärtung« des Wassers ist möglich.<br />
Die bekannten Wasserhärtegrade – weich, mittel und hart – ergeben<br />
sich aus dem Kalkgehalt, der abhängig ist von den Schichten,<br />
durch die das Wasser gedrungen ist. Die Wasserhärte wird in Millimol<br />
Calciumcarbonat je Liter gemessen, was früher als Grad deutscher<br />
Härte, also dH bezeichnet wurde. Derlei Mineralstoffe sind<br />
natürliche Bestandteile des Wassers, je höher der Gehalt Menge<br />
gelöster Calcium- und Magnesiumverbindungen, desto härter ist<br />
das Wasser. Dies hat allerdings keinen Einfluss auf die Qualität des<br />
Trinkwassers. Auf ihrer Homepage erklärt die Landeswasserversorgung,<br />
dass sie ihr Trinkwasser zum überwiegenden Teil im mittleren<br />
Härtebereich mit 11,4 Grad deutscher Härte abgibt.<br />
www.lw-online.de (Landeswasserversorgung)<br />
www.zvbwv.de (Bodensee-Wasserversorgung)<br />
www.s-wasserforum.de<br />
Tipp: Im Krimi »Fremde Wasser« (Kiepenheuer & Witsch) lässt<br />
Wolfgang Schorlau tief in das Geschäft mit dem Wasser blicken!<br />
19
frEmdE odEr frEundE?<br />
Wie soziale Netzwerke Beziehungen verändern<br />
Von Valérie Hammerbacher<br />
Das Schlagwort vom Web 2.0 verheißt Großartiges: Endlich werden<br />
aus Konsumenten Akteure. Sie gestalten die Online-Dienste<br />
für ihre Zwecke. Besonders wirksam zeigt sich dieser Trend in<br />
so genannten Communities, sozialen Zusammenschlüssen von<br />
Gleichgesinnten. Während das Stuttgarter Netzwerk, in dem man<br />
über die Aufzucht von Mops-Welpen diskutiert, erst drei Mitglieder<br />
hat, tauschen sich Luftfahrt-Interessierte auf den Seiten von<br />
str-community.de bereits in hunderten von Beiträgen aus. Am virtuellen<br />
Stammtisch von parkour-stuttgart.de wird in Videos mit der<br />
sportlichen Bezwingung nackter Betonwände geprahlt. Im sanften<br />
Wettbewerb zeigen wiederum Amateure auf fotografie-stuttgart.de,<br />
wie sie die Landeshauptstadt mit ihren Kameras inszenieren. Elektro-<br />
und Informations-Techniker kommen auf der Seite community.<br />
etz-stuttgart.de auf ihre Kosten, während man bei neu-in-stuttgart.<br />
de Freunde findet – unzählige Lauftreffs, Bowling-Gemeinschaften,<br />
Einrad-Fans oder Gothic-Begeisterte laden zum Gespräch über<br />
das Lieblingsthema ein.<br />
Nach Angaben des Marktforschungs-Instituts Comscore steigerte<br />
sich die Nutzung sozialer Online-Netze im Jahr 2008 von 17,4<br />
Prozent auf 24,9 Prozent. Der Zuwachs von 43 Prozent dokumentiert<br />
die Sehnsucht nach sozialer Bindung. Facebook hat weltweit<br />
in knapp fünf Jahren über 175 Millionen Mitglieder versammelt,<br />
davon zwei Millionen Deutsche. Stayfriends besitzt 7,7 Millionen,<br />
und bei den Lokalisten finden sich bereits 2,85 Millionen Mitglie-<br />
der, die eine Plattform mit starkem Lokalbezug und Möglichkeiten<br />
der Kontaktsuche und Offline-Treffen suchen. Das Netzwerk werkennt-wen<br />
ist auf dem besten Weg zum Volksnetzwerk. Doch ist<br />
das soziale Gezwitscher ohne Risiken und Nebenwirkungen?<br />
Man muss nicht das Grundlagenwerk des Kieler Soziologen Ferdinand<br />
Thönnies kennen, um zu wissen, dass unterschiedliche soziale<br />
Situationen verschiedene Rollenmuster erzeugen: Wir verhalten<br />
uns in einer Kirche anders als auf dem Dance-Floor. Ein Gespräch<br />
in einem Krankenhaus erfordert Kommunikations-Rituale, die<br />
während einer Unterhaltung mit Verwandten auf der Familienfeier<br />
unangemessen wären.<br />
Thönnies etablierte seine mittlerweile klassischen Kategorien 1887<br />
in seinem Grundlagenwerk »Gemeinschaft und Gesellschaft«. So<br />
knapp der Titel, so einleuchtend seine Argumentation: Menschen<br />
handeln gemeinschaftlich, weil sie sich als Teil eines Kollektivs<br />
verstehen. Im Gegensatz dazu verbünden sie sich gesellschaftlich,<br />
um für individuelle Zwecke einen starken Zusammenschluss<br />
zu bilden. Ein Gemeinschaftsmodell ist die Familie, ein Gesellschaftskonstrukt<br />
eine Partei. Beide Modelle erzeugen unterschiedliche<br />
Formen der Vertrautheit. Doch bei vielen Mitgliedern der<br />
Online-Community scheinen die Grenzen dieser sozialen Räume<br />
zu verwischen. Begeistert und arglos wird die Intimität durch die<br />
Entblößung des Privatlebens in einer globalen Öffentlichkeit geopfert.<br />
Mit Risiken, die oftmals mit sozialem Stress verbunden sind.<br />
Die orgiastische Party während der Klassenfahrt oder das Gröl-Gelage<br />
vor den Schulferien sind längst vergessen, doch die Bilder der<br />
Ausraster leben im Internet weiter. Jugendliche präsentieren tausende<br />
von peinlichen Fotografien: den Vollrausch mit verdrehten<br />
Augen oder die Spontan-Knutscherei auf der Mädchentoilette. Bilder,<br />
die sie zuhause verschämt verstecken würden, werden einem<br />
Millionen-Publikum präsentiert. Die Entgleisungen verbleiben auf<br />
studivz, meinvz oder wer-kennt-wen, auch wenn der Party-Spaß<br />
längst vorbei ist.<br />
Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für sichere Informationstechnologie<br />
in Darmstadt untersuchte 2008 den Schutz der Privatsphäre<br />
in Online-Netzen. Facebook schnitt hinsichtlich der Verschlüsse-<br />
20<br />
21
lung und der individuellen Schutzfunktionen sehr gut ab. Doch ein<br />
reguläres Löschen der Daten ist bei diesem Dienst erst gar nicht<br />
vorgesehen. Lediglich ein Deaktivieren oder Entfernen. Das Netz<br />
vergisst nichts. Dabei funktionieren die Online-Communities wie<br />
ein virtueller Marktplatz, und nur Wenigen ist bewusst, dass zu jedem<br />
Marktplatz auch ein Pranger gehört. Schmähungen und Spottkommentare<br />
können sich als neue Formen des Mobbings etablieren.<br />
Und die virtuelle Erweiterung des Jugendzimmers im Internet,<br />
oftmals die Bühne einer narzisstischen Selbstoffenbarung, kann<br />
soziale Demütigung erzeugen. Soziale Netzwerke können so Ausgrenzung<br />
befördern. Sie können aber auch Freundschaften vertiefen.<br />
Denn neue Freunde finden sich fast kaum im virtuellen Raum<br />
– es sei denn man surft gezielt in Single-Börsen. Meist betreibt man<br />
Beziehungspflege einer zuvor durchgeführten sozialen Interaktion.<br />
Der Karlsruher Philosoph Peter Sloterdijk sagt »der Mensch ist<br />
auch ein Stammeswesen. Diese Netzwerke können beides glücklich<br />
vereinen: Man bleibt vom lästigen, vom aufsässigen anderen<br />
verschont, und doch ist der ganze Stamm immer anwesend«. Das<br />
Gefühl, ein Knoten in einem Gewebe zu sein, produziert, wenn<br />
nicht Nest-, so zumindest Netzwärme. In der bequemen Halbdistanz<br />
ist die Horde in Rufweite, und die Einsamkeit wird durch eine<br />
Videobotschaft aus der Heimat vertrieben.<br />
Bleibt noch die Frage offen, wie die Netze den Anbietern nutzen.<br />
Cui bono? Wichtiger als die platzierte Werbung ist die oftmals arglose<br />
Auskunftsfreudigkeit der Registrierten. Die Macher der Netze,<br />
die immer dringlicher auf Einnahmen aus sind, haben nun mal<br />
nichts Lukrativeres als die Profile ihrer Nutzer. Sie stecken voller<br />
Hinweise auf das Bildungsniveau, das Berufsbild, den Geschmack<br />
und den Lebensstil. Facebook öffnete das Netzwerk für dritte, die<br />
den Mitgliedern kleine Applikationen anboten. 520.000 solcher<br />
Programme gibt es bereits. Wer ein Programm installiert, gewährt<br />
dem Hersteller Zugriff auf seine Profildaten – dieser kann sie dann<br />
für zielgenaue Werbung auswerten. Zurzeit ist ein Profil einen Cent<br />
wert, berichtet das Nachrichtenmagazin »Der Spiegel«. Der Verlust<br />
des Gesichts auf dem virtuellen Marktplatz sozialer Bindungen<br />
wiegt weitaus mehr.<br />
22<br />
chancE hIndEnBurgBau<br />
<strong>Kultur</strong>bürgermeisterin will<br />
»<strong>Kultur</strong>zentrum Film und Theater«<br />
Der Plan ist ehrgeizig. Nach <strong>Kultur</strong>bürgermeisterin Susanne Eisenmann<br />
soll im Januar 2010 ein »<strong>Kultur</strong>zentrum Film und Theater«<br />
im Hindenburgbau eröffnet werden: Im Ex-Kino Ambo sollen das<br />
Kommunale Kino sowie eine Spielstätte für die freie Tanz- und<br />
Theaterszene Platz finden. »Bis Juni sollen wir dem <strong>Kultur</strong>ausschuss<br />
ein Konzept vorlegen«, so Rüdiger Meyke, als Leiter der<br />
Abteilung <strong>Kultur</strong>förderung im <strong>Kultur</strong>amt für Tanz und Theater<br />
zuständig. Es brauche einen Ort für freie Ensembles, um mit anderen<br />
Stätten und Kommunen mitzuhalten, sagt er. »Es gibt keine<br />
überregionale Vernetzung. Eine solche Spielstätte macht für Orte<br />
wie das Düsseldorfer Tanzhaus NRW oder die Berliner Sophiensaele<br />
gemeinsame Produktionen interessant.« Die Investitionen in<br />
die Szene, die mit 300.000 Euro Projektgeldern gefördert werde,<br />
müssten mehr Nachhaltigkeit zeitigen. Ein neuer Spielort könne<br />
die Guten stärken.<br />
Derzeit zeigen die Freien im Treffpunkt Rotebühlplatz ihre Produktionen<br />
an 80 Spieltagen. Dort wurde das RotebühlTheater als<br />
Spielstätte für sie eingerichtet, der <strong>Kultur</strong>auftrag der dort ansässigen<br />
Volkshochschule geht bis 2011. Laut Meyke sind 80 Spieltage<br />
wenig, der Saal zu klein. Anderswo wären 150 bis 200 Spieltermine<br />
möglich. Dorthin würden wohl auch die 45.000 Euro fließen,<br />
die die Stadt dem RotebühlTheater für derlei Veranstaltungen gibt.<br />
Im Treffpunkt Rotebühlplatz sieht man die Notwendigkeit einer eigenen<br />
Spielstätte für die Freie Szene. Indes wird betont, dass Tanz<br />
23
an mehreren Orten der Stadt stattfinden sollte. Auch kleine Säle<br />
seien nötig. Einige Freischaffende meinen, dass man Orte wie den<br />
Rotebühlplatz nach wie vor als Spielort brauchen werde. Immerhin<br />
sollen im Ambo nach den Plänen Film, freie Theatermacher sowie<br />
Festivals unterkommen. »Das Ambo ist eine große Chance und<br />
weitere Option«, sagt Nina Kurzeja. »Stuttgart hat nicht genügend<br />
Spielstätten für Freie.« Die Choreographin ist derzeit Interims-<br />
Vorstand des im Tanzhaus ansässigen Vereins Produktionszentrum<br />
Tanz und Performance, einem Netzwerk mit rund 30 freischaffenden<br />
Tänzern, Choreographen und Bühnengestaltern.<br />
Doch, wer bestimmt, was gut ist? Wo testet der Nachwuchs seine<br />
Bühnenreife? Wer leitet ein solches spartenübergreifendes <strong>Kultur</strong>zentrum?<br />
Zeigen doch die vorhandenen Netzwerke, wie schwer es<br />
ist, Künstlerindividuen unter einen Hut zu bringen und Konsenz zu<br />
schaffen. Angesichts begrenzter Mittel ist jeder Kollege auch Konkurrent.<br />
Laut Meyke sollte es jemand Unabhängiges, Kompetentes<br />
sein, der allein Entscheidungen treffen darf – eher kein künstlerisch<br />
Tätiger.<br />
Indes scheint der einstige Traum von OB Wolfgang Schuster eines<br />
Filmhauses zerplatzt und sich die Politik kaum für die Immobilie<br />
in der Friedrichstraße zu interessieren. Abgesehen von darin<br />
Sitzenden, die fleißig ihre Miete zahlen, wie die Vereine Wand 5<br />
oder das Filmbüro. Ersterer richtete noch in diesem Januar den 22.<br />
Filmwinter aus – und wurde mit neuen Auflagen zum Brandschutz<br />
konfrontiert. Rückblende: Bis 1995 beherbergte der Ort als »Amerikahaus«<br />
das Deutsch-Amerikanische Institut. Bald zogen die<br />
ersten Kreativen in Sachen Film ein, auch das zuvor im Planetarium<br />
residierende Koki. Über die Jahre folgten Umbaumaßnahmen,<br />
auch unter Federführung des Ex-Medienteams – wenig besucher-<br />
und nutzerfreundlichen Veränderungen, die oft beanstandet wurden.<br />
Als »hauptstädtischen Dauermurks« bezeichnete der Stuttgarter<br />
Filmjournalist Thomas Klingenmaier im Januar in der STZ rückblickend<br />
den Zustand. Indes wurde in der 13-jährigen Filmhaus-<br />
Geschichte viel gestemmt, etwa zahlreiche Filmtage und -festivals.<br />
Als der Trägerverein des Kommunalen Kinos vergangenen Sommer<br />
nach 37 Jahren Filmarbeit überraschend Insolvenz anmelden<br />
24<br />
musste, zerbrach auch die Idee eines gemeinsamen Standorts der<br />
kreativen Filmszene. Viele Veranstaltungen wurden heimatlos, viel<br />
wurde diskutiert. Einig waren sich Politik und Öffentlichkeit, dass<br />
die Landeshauptstadt ein Kommunales Kino braucht. Doch wo und<br />
in welcher Form geleitet?<br />
Konzepte wurden vorgelegt – auch von der Volkshochschule –,<br />
vergeblich. Mit Eisenmanns Vorstoß wurden nun Tatsachen in der<br />
Filmszene geschaffen, die sich zunächst plausibel anhören, war<br />
man doch mit Lage und Räumlichkeiten nie so wirklich glücklich.<br />
Auch Constantin Schnell, ehedem Vorstand des Koki-Vereins, der<br />
mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens aufgelöst wurde, befindet<br />
das Engagement der Stadt als »sehr guten Impuls und eine<br />
wunderbare Chance, ein neues Koki auf die Beine zu stellen.« Die<br />
Verantwortlichen signalisierten, dass das Koki an zentraler Stelle<br />
gewollt sei – auch wenn die »alte« Riege der Koki-Mitarbeiter und<br />
-Vereinsmitglieder wohl nicht mehr erwünscht seien. Die Kombination<br />
von Film, Tanz und Theater hält er für befruchtend.<br />
Nach Eisenmanns Plänen soll dem Koki der kleine Saal permanent<br />
zur Verfügung stehen. Dessen 110 Plätze wären aber zu wenig, um<br />
etwa Eröffnungsveranstaltungen von Filmfestivals angemessen<br />
durchführen zu können. Zudem bleibt die Frage, wie der Umbau<br />
des leer stehenden Kinos mit zwei Sälen finanziert werden soll.<br />
»Allein die – vorhandene – Technik und eine neue Lüftungsanlage<br />
zu installieren, kostet viel Geld«, so Schnell. »Man darf sich keine<br />
Illusionen machen.« Neben gutem Willen müsse man auch einen<br />
realistischen Finanzierungsplan haben. Nach Werner Wölfle, Fraktionschef<br />
der Grünen im Stadtrat, steht alles noch in den Sternen.<br />
Der Tausch Filmhaus gegen Ambo sei, so Wölfle, vor allem ein<br />
interessantes Immobiliengeschäft der LBBW, der beide Gebäude<br />
gehören. »Das Filmhaus in der Friedrichstraße ist eine interessante<br />
Büroimmobilie. Stuttgart 21 wird die Vermietung des Ambos nicht<br />
fördern.« (pam/eva)<br />
25
world wIdE ländlE<br />
Die Verlinkung der Stuttgarter <strong>Kultur</strong>institutionen<br />
im Netz<br />
Wo kann man sich einfacher und effektiver vernetzen als im Netz?<br />
Aber tun das die Schwaben? Die SuR-Redaktion geht mit www.surkultur.net<br />
selbstbewusst voran. Momentan gibt es sieben Kategorien,<br />
in welche die thematischen Texte und Event-Ankündigungen<br />
eingeteilt sind. Die Termine der nächsten Tage stehen direkt unter<br />
dem Kalender oder können, wie alle eingetragenen Veranstaltungen<br />
der nächsten Monate, per Durchforsten des Kalenders aufgespürt<br />
werden. Alle SuR-Ausgaben gibt es als pdf. In Zukunft soll<br />
das Portal interaktiv werden und mit persönlichen, exklusiven Zeilen<br />
der SuR-Autoren aufwarten. Das Portal www.betacity.de zeigt,<br />
wie’s geht: Hier ist der Spruch »Die unmoderierte Mailingliste von<br />
betacity dient zum Austausch zwischen Aktiven in Kunst, Medien,<br />
Design und anverwandten Bereichen der Lebensgestaltung« nicht<br />
nur ein Spruch, sondern Realität – und das bereits seit Januar 2000,<br />
als die Plattform von Karin Hinterleitner und Jens Gebhart gegründet<br />
wurde. Die über die Mailinglisten geschickten, oft regionalen<br />
Hinweise werden von den Abonnenten zwar selten kommentiert,<br />
aber durchaus wahrgenommen und finden so ihren Platz im kollektiven<br />
Gedächtnis. Links gibt es unendlich viele, beim Klick auf<br />
»Link« die 25 zuletzt eingetragenen. Man kann das Link-Archiv<br />
durchsuchen; beim Stichwort »Kunst« werden 214 Links serviert.<br />
Auch im »Linkpool <strong>Kultur</strong>«, der nur noch sporadisch aktualisierten<br />
Plattform www.medienkultur-stuttgart.de kann man ein paar Stunden<br />
baden. Die erst vor kurzem von Kutmaster, RAM und Thorsten<br />
W. ins virtuelle Leben gerufene Homepage www.kessel.tv, »a blog<br />
for proud swabian gangsters, hustlers, bitches, hoes or häuslesbauers”,<br />
verspricht »Stuttgart from the Source«. Die launischen Texte<br />
sind in 16 Kategorien eingeteilt. Am meisten Zulauf hat die Rubrik<br />
»Kessel Life«, dicht gefolgt von »Kessel Music«. Am süffisantesten<br />
sind die Seitenhiebe auf Stuttgarts Party-Magazinchen und auf<br />
Stuttgarts Möchtegern-Superstars. Einer der 57 Links führt zur Seite<br />
www.lotto-turm.com des Architektur-Studenten Lars Behrendt,<br />
der einen mutigen Vorschlag zur Nutzung des Österreichischen<br />
Platzes macht. Die beim Stichwort www.stadtwiki-stuttgart.de aufkeimende<br />
Vorfreude weicht bald der Gewissheit, das die hier seit<br />
Mitte 2007 eingestellten Texte höchst langweilig und nicht einmal<br />
besonders informativ sind. Aber immerhin: Ohne diese Seite hätte<br />
der Autor dieser Zeilen nie erfahren, dass am 26. Februar 2008<br />
der weibliche Brillenpinguin »Babe« aus der Wilhelma gestohlen<br />
wurde. Viel besser: der Klassiker www.webbes.de – Überschrift<br />
»Baden-Württemberg im Internet«. Unter »Kunst und <strong>Kultur</strong>«<br />
gibt es derzeit 2721 Einträge, mehr oder weniger übersichtlich<br />
geordnet nach Rubriken und dann alphabetisch, leider nicht geographisch.<br />
Ein Teil der Links ist längst gestorben, leider auch der<br />
zur Begleitagentur »Artiamo«. Die Künstler-Porträts unter www.<br />
kunstportal-bw.de sind inzwischen in drei Rubriken eingeteilt. Von<br />
den meisten der hier versammelten Künstler hat man aber noch nie<br />
etwas gehört, geschweige denn gesehen – und wird das auch in<br />
Zukunft wohl nie wieder tun. Die sich hinter Adressen wie www.<br />
kunsttresor.net und www.hermesundderpfau.de versteckenden<br />
Stuttgarter Kunst-Off-Spaces werden leider nirgends aufgelistet,<br />
da die ansonsten durchaus empfehlenswerten Portale www.kunstin-stuttgart.de,<br />
www.art-alarm.de und www.galeriebesuch.de nur<br />
die sich im jeweiligen Verein/Projekt engagierenden Galerien und<br />
Institutionen aufführt. Die Maus glüht, der Zeigefinger juckt, aber<br />
mit Gleichgesinnten ein Bierchen vor kreativierenden Kunstwerken<br />
trinken, kann man halt nur draußen in der realen Welt. Und da<br />
macht die »Verlinkung« noch mehr Spaß. (mak)<br />
26 27
dIE nEtzwErkEr<br />
Wenn Künstler Verbindungen schaffen ...<br />
Sie haben wegen ihrer Liebe zum »Textilen Werken« zusammengefunden:<br />
Markus Hallstein setzt sich an die Nähmaschine und<br />
führt seine Zeichnungen mit gezielten Nadelstichen fort, um ihnen<br />
eine »zusätzliche Qualität zu geben.« Für Carolin Jörg hingegen<br />
gibt´s nur entweder Zeichnen oder Sticken. Sie verziert Wände<br />
mit überdimensionalen Fadengeweben. Sie verbindet dann Nägel<br />
durch ein minutiös gesponnenes Netzwerk. Heike Erath ist von den<br />
Qualitäten textiler Oberflächen fasziniert. Die Webermeisterin und<br />
Textilgestalterin spielt mit Texturen, verfremdet, vervollständigt<br />
und erweitert die Materialität durch Aufsticken, Applizieren und<br />
Zusammennähen. Sie bestickt Briefmarken, Packpapier und Stoffe.<br />
Im Herbst wollen sie ihre Arbeiten in einer gemeinsamen Ausstellung<br />
zeigen – das nennt man dann wohl Networking.<br />
Einer, der diese Disziplin mit Bravour beherrscht, ist der Bildhauer<br />
und Aktionskünstler Wolfgang Seitz. Für seine Kunstaktionen<br />
bringt er immer wieder hunderte von Menschen zusammen. Bei-<br />
28<br />
spielsweise bei »Alldie Kunst« (2004), für das er seine Ausstellungsräume<br />
in einen Kunst-Dicounter verwandelte, in dem Künstler<br />
»billige« Arbeiten zu Schleuderpreisen verkaufen konnten.<br />
Nicht nur Kunst und Künstler, sondern auch die über 7000 Kunden<br />
wurden zu Akteuren der Kunstaktion. Das kritische Hinterfragen<br />
spielt dabei ebenso eine Rolle wie das Abbauen von Hemmschwellen<br />
und Vorurteilen. Im Juni <strong>2009</strong> wird Seitz gemeinsam mit Jugendlichen<br />
im Hallschalg eine »Auto Mobile Stadtteilskulptur«<br />
schaffen. Dort wird ein Auto in seine rund 20.000 Einzelteile zerlegt<br />
und dann zu einer Skulptur zusammengesetzt – auch das eine<br />
neue Verbindung.<br />
Aber: keine Netzarbeit ohne das Internet. Das globale Netz wurde<br />
seit den Anfängen von Künstlern genutzt – für die Verbreitung,<br />
aber auch das Schaffen von Kunst. »Es lassen sich zwei Phasen<br />
der net.art beobachten« so Olia Lialina, seit 1999 Professorin an<br />
der Stuttgarter Merzakademie. »Zu Beginn bis Ende der Neunziger<br />
musste der Rechner zwingend online sein, die Verbindung war die<br />
wichtigste Voraussetzung. Heute ist das nicht mehr so wichtig.«<br />
Auch ihre eigenen Arbeiten, die online etwa bei www.entroy8zuper.<br />
org/possession/ gesammelt werden, bewegen sich derzeit weg von<br />
der rein virtuellen Präsentation und verknüpfen analoge und digitale<br />
Formen. Wie beispielsweise ihre »Online Newspapers«, die<br />
2008 im Madison Square Garden in New York in Schaukästen gezeigt<br />
wurden, aber auch online für die interaktive Gestaltung unter<br />
http://art.teleportacia.org/ verfügbar sind.<br />
Verbinden mit Film – dem Klebefilm nämlich – das tut Daniel<br />
Wenk. Den Bildhauer fasziniert aber nicht nur die verbindende Eigenschaft<br />
des durchsichtigen Klebefilms, sondern auch die Frage,<br />
wann bei ständigem Übereinanderkleben das Material aus seiner<br />
Zwei- in eine Dreidimensionalität tritt. Auf seinen Arbeiten montiert<br />
er Schicht für Schicht eng an- und über einander. Verbindungen<br />
schafft er auch, indem er bewusst Klebebänder verschiedener<br />
Herkunft verwendet. Derzeit nutzt er sie für seine großformatigen<br />
Arbeiten auf Acrylrollen der Firma Import-Export Leipzig, mit<br />
Stammhaus in Istanbul, diese werden von Vietnamesen in Berlin-<br />
Marzahn vertrieben, und in China produziert. (des)<br />
29
LänderFestival<br />
Finnland<br />
04. - 20.05.09<br />
TREFFPUNKT Rotebühlplatz<br />
Lernen.Bildung.<strong>Kultur</strong><br />
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FOOD & DRINKS IN STUTTGART<br />
dienstags bis samstags, 18 bis 2 Uhr<br />
www.bix-stuttgart.de<br />
30 31<br />
32 Afro und Aktionen<br />
34 Goldfische und andere Märchen<br />
36 Am Übergang der Dinge<br />
37 Stöpsel im Ohr<br />
38 Des Lebens Außergewöhnlichkeit<br />
39 Niemandsland<br />
40 Cocktailkirschen<br />
42 Theaterszene
afro und aktIonEn<br />
Das 16. Internationale Trickfilmfestival Stuttgart<br />
Eine Mutter, die nicht an einem herum nörgelt, ein Vater, der oft<br />
Zuhause ist und mit einem spielt – welches Kind wünscht sich das<br />
nicht? Coraline im gleichnamigen Fantasy-Schmöker von Neil<br />
Gaiman findet diese Traumeltern hinter einer geheimnisvollen<br />
Tür, in der noch geheimnisvolleren Villa, in die sie mit ihrer Familie<br />
frisch eingezogen ist. Die andere Welt hinter der Tür ist so<br />
viel bunter und lustiger, dass sie Gefallen daran findet. Doch als<br />
sie wieder zurück, in ihre andere Welt will, scheint sie gefangen<br />
– und sie entdeckt, dass die vermeintlichen Traumeltern gar nicht<br />
so nett sind. Die gruselige und prickelnd fantasievolle Geschichte<br />
hat »Nightmare before Christmas«-Regisseur Henry Selick in einen<br />
100-minütigen Animationsfilm verpackt, der nun beim 16. Internationalen<br />
Trickfilmfestival in Stuttgart als Europapremiere zu<br />
sehen ist. Ein Leckerbissen für jeden Animationsfan, genauso wie<br />
die Europapremiere der japanisch-amerikanischen Animeproduktion<br />
»Afro Samurai: Resurrection«, dem Sequel des kultigen Martial-Arts-Films<br />
»Afro Samurai« von 2007. Und das sind nur zwei<br />
von 13 spannenden Animations-Titeln in der Wettbewerbssektion<br />
AniMovie. Insgesamt gibt es dieses Mal sieben Wettbewerbskategorien,<br />
in denen ein Preisgeld in Höhe von 52.500 Euro vergeben<br />
wird, darunter der Internationaler Wettbewerb, Young Animation,<br />
Tricks for Kids oder Music for Animation. Neu hinzugekommen<br />
ist in diesem Jahr der Sprecherpreis, der den besten Sprecher in<br />
einem Animations-Langfilm küren soll. Spannend wird es auch<br />
bei der umfangreichen Jubiläums-Retrospektive anlässlich des<br />
100-jährigen Bestehens des deutschen Animationsfilms. In sechs<br />
Programmblöcken wird hier die wechselvolle Geschichte des Genres<br />
entfaltet, dass heuer im Filmbereich nicht mehr wegzudenken<br />
ist. Zusätzlich gibt es noch ein umfangreiches Rahmenprogramm<br />
mit zahlreichen internationalen Gästen, beispielsweise auch Henry<br />
Selick, das ein ebenso internationales Publikum nach Stuttgart<br />
locken wird und die Innenstadt rund um die Gloria-Passage in ein<br />
brodelnden Kessel verwandeln wird – mit speziellen Schul- und<br />
Studiopräsentationen, Werkschauen bekannter Größen im Animationsfilmbereich,<br />
hochkarätig besetzten Drehbuchworkshops, der<br />
Best-of-Animation-Reihe und zahlreichen internationalen Größen<br />
der Szene. Wer dann noch nicht genug hat und das hoffentlich frühlingshafte<br />
Wetter ausnutzen will, mag sich auf dem Schlossplatz<br />
tummeln und unter Passanten wie Filmemacher mischen. Auch<br />
hier in einem der Zelte flimmern bei freiem Eintritt Filme über die<br />
Leinwand – etwa der animierte Dokumentarfilm »Waltz with Bashir«,<br />
der die traumatischen Erlebnisse eines israelischen Soldaten<br />
im Libanon-Krieg thematisiert und im vergangen Jahr für Furore<br />
gesorgt hat. Und auch die Stöpsel haben ihr spannendes Filmprogramm,<br />
Workshops zum Mitmachen und Aktionen im Aktionszelt<br />
auf dem Schlossplatz.<br />
Etwa zeitgleich, vom 5. bis 8. Mai, findet übrigens die fmx/09 im<br />
Haus der Wirtschaft statt, Europas größter Fachveranstaltung für<br />
Animation, Effekte, Games und digitale Medien. (eva)<br />
Internationales Trickfilmfestival Stuttgart, 5. Bis <strong>10.</strong> Mai<br />
Eröffnung: 5. Mai, 20 Uhr, Kino Gloria<br />
Abschlussgala: <strong>10.</strong> Mai, 20 Uhr, Kino Gloria<br />
www.itfs.de<br />
32 33
goldfIschE und andErE märchEn<br />
Animation und Psycho-Kunst im Galerienhaus<br />
Das ist schon ganz groß, wenn Keiichi Tanaami nach Stuttgart<br />
kommt. Der im Jahr 1936 geborene japanische Künstler, der bereits<br />
Ende der Sechziger Jahre Andy Warhol in seiner Factory besuchte,<br />
war 1975 der erste Art Director des japanischen Playboy-<br />
Magazins. Nach einer schweren Lungenentzündung, wohl auch<br />
nach dem Genuss von LSD und anderen Opiaten, entwickelte<br />
sich seine Kunst zu farbenreichen, psychedelischen Fantasiewelten<br />
mit ausgefallenen Figuren und Formen. Vor allen Dingen<br />
Kraniche und Goldfische stehen immer wieder im Fokus seiner<br />
Arbeiten. In einem You-Tube-Filmchen (http://www.youtube.com/<br />
watch?v=aH6LdLRrzQU) erzählt Tanaami, dass sich sein Vater<br />
Goldfische als Haustiere gehalten habe und er als kleiner Junge<br />
diese immer aus dem Aquarium geholt und gedrückt habe, eben<br />
wie ein »Pet« – so viel zu seinem »Goldfisch-Trauma«. Was es mit<br />
den Kranichen auf sich hat, könnte man ihn eventuell selbst fragen,<br />
wenn er zu Gast beim Internationalen Trickfilmfestival und auch<br />
bei der Eröffnung im Galerienhaus, in der Galerie Merkle, ist. Die<br />
Galerie Merkle zeigt neben Tanaamis pschychedelisch angehauchten<br />
Animationszeichnungen auch seine Siebdrucke und stilisierten<br />
Entwurfszeichnungen.<br />
Außerdem stehen im Galerienhaus noch weitere Künstler aus den<br />
Bereichen Animation auf dem Programm: Die 14-1 Galerie etwa<br />
zeigt den 16-mm-Kurzfilm »Brawl« des in Deutschland bekannten<br />
Kota Ezawa. 1969 in Köln geboren, lebt er heute in Kalifornien,<br />
USA. Kota Ezawa wird als Shooting-Star in der zeitgenössischen<br />
Multimedia-Kunstszene gehandelt. In den vergangenen Jahren<br />
waren seine Werke etwa in der Ausstellung »Out of Time: Contemporary<br />
Art from the Collection« des MoMA in New York, in<br />
»Photography on Photography: Reflections on the Medium since<br />
1960« im New Yorker Metropolitan Museum of Art oder beim spanischen<br />
Event »The Geopolitics of Animations« im Museo de Arte<br />
Contemporánea de Vigo zu sehen. Ezawa benutzt alltägliche Bilder<br />
aus Film und Fernsehen, verewigt John Lennon und Yoko Ono genauso<br />
wie Landschaften, Menschen und völlig banal erscheinende<br />
Alltagsszenen. Am Computer nachbearbeitet entstehen so flächige,<br />
stilisierte Bilder, die in Filmen oder Diaprojektionen ihren Niederschlag<br />
finden. Der hier gezeigte Kurzfilm »Brawl« erzählt von<br />
einer Prügelei – im Englischen »brawl« – zwischen Fans und Spielern<br />
während eines Basketball-Spiels der US-Teams Detroit Pistons<br />
und Indiana Pacers im November 2004 und interpretiert diese auf<br />
»originelle Weise«, so der Pressetext. Parallel präsentiert die 14-1<br />
Galerie zudem unter dem Titel »wenn der rock brennt« den neuesten<br />
Musiktrickfilm der hiesigen Experimental-Künstlergruppe<br />
Rock & Bluse. Deren Mitglieder Anke Bauer, Julia Finkbeiner, Pia<br />
Maria Martin und Monika Nuber animieren Filzstiftzeichnungen<br />
mit abstrakten und figürlichen Elementen und bringen Bild und<br />
Ton zu einer neuen, musikalischen Einheit zusammen.<br />
Schließlich zeigt die Galerie Naumann unter dem Titel »Partituren<br />
für Zeichnerinnen und Zeichner« die fragilen, fantastisch poetisch<br />
und humorvollen Werke der Amerikanerin Sarah Jane Lapp und<br />
der Ex-Stuttgarterin Eva Koberstein, sowie die malerisch-stilisierten<br />
Kreationen von Jörg Mandernach, die fast psychedelisch anmutenden,<br />
mitunter ornamentalen Arbeiten von Kirsten Lampert und<br />
das verspielt minimalistische Werk von Andreas Opiolka. (eva)<br />
Bis 11.07.; Ausstellungseröffnungen am 03.05., ab 11 Uhr,<br />
Galerienhaus Stuttgart<br />
www.galerienhaus-stuttgart.de<br />
www.itfs.de<br />
34 35
am ÜBErgang dEr dIngE<br />
Teresa Hubbard/Alexander Birchler im<br />
Württembergischen Kunstverein<br />
Ein Déjà-vu mit Wiederholungen und Abweichungen: Nachts sitzt<br />
der US-amerikanische Polizist Sam im Streifenwagen, mal steigt<br />
ein weißer, mal ein dunkelhäutiger, mal eine weiße, mal eine dunkelhäutige<br />
Kollegin ein, reicht ihm einen Becher Kaffee und sagt<br />
»Two sugars, no cream«, um einen philosophischen Monolog über<br />
den Zustand zwischen Schlafen und Wachen zu beginnen. »Night<br />
Shift«, Nachtschicht, nennen Teresa Hubbad und Alexander Birchler<br />
ihre Videoinstallation, die neben sechs weiteren in der Schau<br />
»No Room to Answer – Projections« im Württembergischen<br />
Kunstvereins zu sehen ist. Und es ist meisterhaft, wie das in Austin,<br />
Texas, lebende Künstlerduo aus Europa – Hubbard wurde 1965 in<br />
Irland, geboren, Alexander Birchler 1962 in der Schweiz – Erzählformen<br />
des Kinos und der Bühne hinterfragt und erweitert. In ihren<br />
aufwändig produzierten Videos an realen Orten oder vor Kulissen<br />
werden scheinbar jenseits von Raum und Zeit die Übergänge zwischen<br />
Bewusstem und Unbewusstem, An- und Abwesenheit, Innerlichkeit<br />
und Äußerlichkeit, Begehren und Verdrängen, Geschlechterpositionen,<br />
Erinnern und Vergessen facettenreich ausgelotet. Oft<br />
steht die Behausung als vermeintlicher Schutz zwischen Heim und<br />
Heimsuchung im Fokus. Basis sind persönliche Erlebnisse, historische<br />
Recherchen, literarische oder filmische Vorlagen. Als europäische<br />
Premiere wird »Grand Paris Texas« gezeigt. Darin nähert sich<br />
das Paar über ein zerfallendes Kino jenem texanischen Ort, den<br />
einst Wim Wenders mit seinem Film berühmt machte. (pam)<br />
Bis <strong>10.</strong>05., Württembergischer Kunstverein, www.wkv-stuttgart.de<br />
Hörbücher sind in. Krimis zum Hören sind ein Genuss und dank<br />
digitalisierten Spanisch- oder Englischkursen lernt man sogar noch<br />
was dazu. Zuhause entspannt sich‘s sowieso am besten, wenn<br />
man nicht selber liest, sondern schlicht vorgelesen und erzählt bekommt.<br />
Und unterwegs? – Ist so ein Hörbuch auf den MP3-Player<br />
oder aufs Handy herunter geladen ganz wunderbar, weil man nicht<br />
ständig im Reiseführer nachschlagen oder auf mit Kleinschrift beschriebenen<br />
Tafeln über Entstehung und Entwicklungsgeschichte<br />
von Kunstwerken nachlesen muss. Da kommen auch die neuen<br />
kunsthistorischen Reiseführer auf CD, die der Verlag Kunst+Reise<br />
herausgibt, gerade richtig. Einer führt durch die Weißenhofsiedlung,<br />
ergänzt durch ein Infoheft mit Grundrissen und Fotos, fachlich<br />
kompetent und unterhaltend kommentiert von unserer Mitarbeiterin<br />
Valérie Hammerbacher und ihrer Mitstreiterin Anja<br />
Krämer, beide Kunsthistorikerinnen aus Stuttgart. Krämer ist außerdem<br />
noch Leiterin des Weißenhofmuseums. Das »gebaute Manifest<br />
der Moderne«, wie der Untertitel auf der CD-Hülle lautet, ist<br />
es allemal Wert, sich mit Stöpsel im Ohr und kompetenter Führung<br />
auf Entdeckungsreise auf den Killesberg zu begeben. Dabei erfährt<br />
man so allerlei Interessantes, beispielsweise, warum die Siedlung<br />
überhaupt gebaut wurde, wie die damaligen gesellschaftspolitischen<br />
Umstände sich anließen oder die Philosophie der Architektur<br />
sowie Innenarchitektur war. (eva)<br />
SuR verlost in Kooperation mit dem Verlag Kunst+Reise fünf<br />
Audioführer »Die Weißenhofsiedlung«. Postkarte oder Mail mit<br />
dem Stichwort »Weißenhofsiedlung« bis 15. April an die Redaktion<br />
genügen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
36 37<br />
stöPsEl Im ohr<br />
Fünf Audioführer zur »Weißenhofsiedlung«<br />
zu verlosen
dEs lEBEns aussErgEwöhnlIchkEIt<br />
Ballettabend: »Goecke/Lee und Clug« feiert Premiere<br />
*<br />
Der Mann vollführt schnelle Bewegungen, die Frau reckt ihre Faust<br />
in die Luft, die Beine kraftvoll gegrätscht. Marco Goeckes Choreographie<br />
»Bravo Charlie«, 2007 beim Scapino Ballett Rotterdam<br />
uraufgeführt, geht unter die Haut. Zum legendären »Köln Concert«<br />
des Jazzpianisten Keith Jarrett schuf der Hauschoreograph des<br />
Stuttgarter Balletts in seiner extremen, auf eigene Art die Möglichkeiten<br />
jeder Muskelfaser auslotenden Tanzsprache ein Stück, das<br />
auf einer tiefdunklen Bühne des Lebens Außergewöhnlichkeit und<br />
Zerbrechlichkeit zu enthüllen scheint – immer mit Ironie auf einem<br />
schmalen Grad zum Abgrund wandelnd. Zu sehen ist »Bravo Charlie«<br />
– was im Natoalphabet die Buchstaben B und C – nun erstmals<br />
in Stuttgart beim Ballettabend bezeichnet. »Goecke/Lee und Clug«.<br />
Lee steht für Douglas Lee, der Erste Solist der Stuttgarter Kompanie<br />
zeigt als deutsche Erstaufführung »Lifecasting«, das er für<br />
das New York City Ballet kreierte. Im Januar wurde es beim Ballettabend<br />
»New Combinations« – zum Geburtstag ihres Gründers<br />
Georges Balanchine – uraufgeführt. »Lifecasting« ist der Prozess,<br />
bei dem der Abdruck eines lebenden Körpers erstellt wird, und Lee<br />
verwandelt die Tänzer zur minimalistischen Musik von Ryoji Ikeda<br />
und Steve Reich mittels extremer Positionen zu Raumskulpturen.<br />
Den Abend beschließt eine Uraufführung: Edward Clug, Ballettensembleleiter<br />
des Slowenischen Staatstheaters Maribor, schuf für<br />
die Stuttgarter Truppe das Stück »Pocket Concerto« zur eigens von<br />
Milko Lazar komponierten Musik und präsentiert sich erstmals bei<br />
einem deutschen Ensemble. (pam)<br />
Stuttgarter Ballett, Schauspielhaus, Premiere: 29.4., 19.30 Uhr,<br />
www.staatstheater-stuttgart.de *Foto von Marcia Breuer<br />
Die Zeitoper IV spielt unter der Paulinenbrücke<br />
38 39<br />
nIEmandsland<br />
Nach »Die Jagd« in der Schwabengarage zieht die »Zeitoper« wieder<br />
an einen ungewöhnlichen Ort: Dieses Mal wird das Niemandsland<br />
zwischen dem Österreichischen Platz und der Tübinger Straße<br />
Bühne des musikalischen und darstellerischen Spektakels. Dort,<br />
unter der Paulinenbrücke, wo sonst lediglich Autos geparkt werden,<br />
kaum einer ohne Buddel mit Inhalt sich länger aufhalten mag, will<br />
der Schweizer Komponist Daniel Ott zusammen mit dem Staatsorchester<br />
Stuttgart und sechs Schauspielern eine akustische Ausnahmesituationen<br />
schaffen, mit Tönen, Musik und visuellen, darstellerischen<br />
Reizen, die sich auf die Architektur beziehen, sie erläutern<br />
und in Beziehung setzen. Gregor Scholz, Mitglied der »Vereinigten<br />
Hüttenwerke«, die bereits im Sommer vor zwei Jahren die »Zeitoper<br />
III: U-Musik. Bunker« in den Katakomben am Diakonissenplatz<br />
durchführten, entwirft die »Bühne«. Ziel der Gruppe ist es,<br />
die »Zeitgeschichte einer Stadt archäologisch abzugraben und die<br />
Narben der seit den 50er Jahren veränderten Lebensräume wiederzubeleben<br />
und dabei die Geschichte(n) der Menschen durch die<br />
drei Ebenen der Architektur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft<br />
zugänglich zu machen.« Xavier Zuber und Barbara Tacchini<br />
von der Staatsoper Stuttgart sind für die Dramaturgie verantwortlich.<br />
Außerdem mit von der Partie: Stefan Schreiber (Musikalische<br />
Leitung), Thomas Unthan (Kostüme und Mitarbeit Bühne), Bodo<br />
Gottschalk (Licht). (eva)<br />
Uraufführung 23.05.<strong>2009</strong>, Weitere Termine: 26.05., 30.05., 01.06.,<br />
03.06., 04.06.<br />
www.staatstheater.stuttgart.de
cocktaIlkIrschEn<br />
Länderspiel: die 23. Internationalen<br />
Theaterhaus-Jazztage<br />
Eigentlich war das Ereignis im vergangenen Jahr geplant: Zum 23.<br />
Mal hätten dann die legendären Jazztage im Theaterhaus stattgefunden.<br />
Der Fokus lag auf Österreich und Deutschland. Doch zum<br />
ersten Mal fielen die Jazztage zur Enttäuschung der hiesigen Fangemeinde<br />
aus. Der Grund: Geldmangel aufgrund Kürzungen der<br />
Subventionen durch die Stadt. Die hatte aufgrund eines Rechtsstreits<br />
mit dem Theaterhausverein ihre finanzielle Unterstützung<br />
bis auf weiteres zurückgezogen, im Herbst aber wieder genehmigt.<br />
Nun gibt’s zwar in diesem Jahr Geld von der Stadt, doch der<br />
Hauptsponsor für Projektförderung im Theaterhaus, die Mercedes-<br />
Benz-Bank, hat sich aufgrund der allgemeinen Finanzkrise zurückgezogen.<br />
Trotzdem hat sich der Vorstand des Theaterhaus-Trägervereins<br />
für die Jazztage entschieden, und damit für das zweite Jazzländerspiel,<br />
das nach der Schweiz im Jahr 2007 in diesem Frühjahr,<br />
vom 9. bis 13. April, mit Österreich ausgetragen wird. Den Initiatoren<br />
bleibt nun die Hoffnung, dass die Jazztage reichlich Zulauf<br />
finden und sich die Ausgaben wenigstens zu einem Gutteil durch<br />
die Eintrittsgelder amortisieren. Überhaupt blickt Theaterhausleiter<br />
Werner Schretzmeier trotzdem optimistisch in die Zukunft: »Ich<br />
gehe davon aus, dass wir nächstes Jahr die 25 Jahre feiern und unsere<br />
Schätze, die wir im Laufe dieser Zeit gesammelt haben, präsentieren<br />
können«, sagt er.<br />
Zwar wurde das Programm in diesem Jahr aufgrund besagter Probleme<br />
etwas abgespeckt, elf deutsche »Mannschaften« stehen sieben<br />
österreichischen gegenüber, dennoch dürfte für jeden, der sich<br />
für gute Musik interessiert, etwas dabei sein. Nur einige Beispiele:<br />
Schon am ersten Donnerstagabend sorgen die allseits bekannte<br />
Jazzkantine (Foto) und der Trompeter Joo Kraus mit seiner Band<br />
für ein Crossover zu Heavy Metal, Rock, Pop und Weltmusik und<br />
parallel gibt sich die Entdeckung des vergangenen Jahres, das radio.<br />
string.quartet.vienna (A) mit einer Adaption von John McLaughlins<br />
Fusion-Musik die Ehre, am nächsten Tag sorgen der Akkordeonist<br />
Klaus Paier – »erste Sahne«, so Schretzmeier – und die Cellistin<br />
Asja Valcic für puristischen Jazz und der Pianist Joachim Kuhn, der<br />
Oud-Spieler Rabih Abou Khalil und der Percussionist Jarrod Cagwin<br />
finden sich zusammen, um arabische Klangwelten mit progressiven<br />
Phrasen zu vereinen. Kontrastprogramm offeriert am Samstag<br />
die außergewöhnliche Blaskapelle Wolfgang Puschnik Alpine Aspects.<br />
Das Manndorff Trio gibt sich wie immer experimentierfreudig,<br />
indes sich auch die virtuose und ebenso schöne Pianistin Azizah<br />
Mustafa Zadeh (Foto) mit ihrem Jazz Trio die Ehre gibt. Und<br />
am Sonntag zelebrieren die jungen Musiker des HDV Trios ihre<br />
Idole wie Lennie Tristano oder Thelonious Monk. Das, liebe Jazz-<br />
Fans, sind nicht die einzigen Cocktail-Kirschen, die es sich herauszupicken<br />
gilt. (eva)<br />
Jazzländerspiel Deutschland – Österreich, 9. bis 13.04.,<br />
Theaterhaus<br />
www.theaterhaus.com<br />
40 41
thEatErszEnE<br />
Neues beim Newz !09<br />
Im Zweijahres-Rhythmus veranstaltet das FITZ! – Zentrum für Figurentheater<br />
sein Nachwuchsfestival Newz! Vom 29.4. bis 6.5. gibt<br />
es junge Inszenierungen samt Podiumsdiskussion unter dem Titel<br />
»Künstliche Welten – Künstliche Menschen«.<br />
Das Figurentheater entwickelt seit Jahrtausenden »künstliche Welten«<br />
und »künstliche Menschen« – aber mit analogen Mitteln. Im<br />
Mittelpunkt daher: die Entwicklung der digitalen Medien und deren<br />
Einfluss auf das Theaterschaffen.<br />
DOLL-Y spielt etwa auf das berühmte Klonschaf ab und schafft<br />
mit Theatermitteln das, was nur im Film möglich ist: Aus Körperteilen,<br />
Armen, Beinen, Köpfen, entstehen neue Körper und Wesen,<br />
Fragen nach Identität, aber auch nach dem Wert des Menschen als<br />
»Materiallager« werden neu gestellt.<br />
Bei der schrägen Performance »Obermoser & Scheibermeier« tragen<br />
die Protagonisten witzig-wirre Texte von Molière bis Bush,<br />
von Stoiber bis Lämmle vor – und statt ihres Kopfes ein Notebock,<br />
dessen Bildschirm ein breit grinsendes Gesicht zeigt.<br />
Zu den klassischen Figurentheater-Themen gehören die Schöpfungsgeschichte<br />
»Eden Games« von Kley und Sill. Und auch der »Kasper«<br />
ist wieder da – in ursprünglicher, nicht kindgerechter Form.<br />
www.fitz-stuttgart.de<br />
Dreimal junges Spiel<br />
Happy Birthday JES<br />
Das Junge Ensemble Stuttgart (JES) feiert seinen fünften Geburtstag<br />
mit einem mehrtägigen Jubiläumsprogramm vom 30.4. bis<br />
3.5.09. Das Stuttgarter Kinder- und Jugendtheater, das wie das<br />
FITZ! im <strong>Kultur</strong>areal seit 2004 unter dem Tagblattturm residiert,<br />
zeigt Produktionen für Kinder, Jugendliche und auch für Erwachsene.<br />
Sein theaterpädagogisches Angebot gibt Kindern und Jugendlichen<br />
die Möglichkeit in Spielclubs und Werkstätten das Theaterspielen<br />
selbst zu entdecken.<br />
Das Tanztheater »Noch 5 Minuten« am Eröffnungsabend des Jubiläumsprogramms<br />
ist Programm für die Geburtstagsfeier, es thematisiert,<br />
wie unterschiedlich das Vergehen der Zeit wahrgenommen<br />
wird. Sehenswert ist auch die Uraufführung des Stückes »Berlin,<br />
1961«. Die Kooperation mit dem New International Encounter<br />
(NIE) stellt die Ereignisse um die Anfänge des Mauerbaus in der<br />
Berliner Bernauer Straße in den Mittelpunkt.<br />
Wieder zu sehen sind zudem ältere JES-Produktionen, wie die allererste,<br />
»Nebensache«, in der die scheinbar belanglose Geschichte<br />
eines Bauern erzählt wird, der die Frau seines Lebens trifft. Das<br />
Stück war weltweit unterwegs und wurde auch in englischer und<br />
spanischer Sprache aufgeführt.<br />
www.jes-stuttgart.de<br />
42 43
Lirum Larum Löffelstil<br />
Eine Inszenierung für das jüngste Publikum ist »Die Mittagsreise<br />
des O«. Das fantasiereich-turbulente Stück mit Musik rund ums<br />
Kochen und Essen spricht eines der akutesten Themen des Kinderalltags<br />
weniger didaktisch als animierend an: immer mehr Kinder<br />
und Jugendliche sind übergewichtig, Essstörungen gehören fast<br />
zur Tagesordnung, es soll gesunde Esslust wecken.<br />
Story: Tom ist ob der mittäglichen Abwesenheit seiner Mutter unter<br />
dem schlechten Einfluss des Kochs Monsieur Glut Amaté, der<br />
sämtliche Zutaten böswillig für schreckliche Kreationen missbraucht.<br />
Tom befreit aber die kleine Tomate Tinchen – und bei<br />
einem fröhlichen Kochfest wird das Lieblingsgericht aller Kinder,<br />
Spaghetti mit Tomatensauce, gezaubert.<br />
Die freie Produktion hat am 24. Mai in der Gedok Premiere und<br />
wurde von Stuttgarter Theaterschaffenden kreiert, die fast alle<br />
Eltern sind: Lucia Schlör, Kartrin Schlomm, Stela Katic (Schauspiel),<br />
Edith Ehrhardt (Regie), Elin Doka (Bühne), Nana Hülsewig<br />
(Kostüm), Nele Matthies (Assistenz/Ausstattung) und Julia<br />
Grudda (Produktion, Fotografie). Die Musik schrieb Stefan Hiss,<br />
das Stück die Journalistin und Autorin Helene Schwab. Das Stückgastiert<br />
an Schulen und Jugendzentren und kann zu verschiedenen<br />
Gelegenheiten gebucht werden. (des)<br />
www.myspace.com/luciaschloertheaterproduktion<br />
44<br />
46 Blaue Notizen<br />
49 Die Harmonielatte hängt tief<br />
50 Lyrische Ausflüge<br />
52 Vom Händewaschen, von sprechenden<br />
Tieren und einer Entscheidung
BlauE notIzEn<br />
Hans-Ulrich Wagner über »A Night at Birdland<br />
with the Art Blakey Quintett (Vol. 1 & 2)«<br />
»Ladies and gentlemen, as you know, we have something special<br />
down here at Birdland this evening. A recording for Blue Note Records.<br />
When you applaud for the different passages, your hands go<br />
right on the records there, and when they play them over and over<br />
throughout the country, you may be someplace and say, well, that‘s<br />
my hand on one of those records that I dug down at Birdland.« So<br />
sprach Pee Wee Marquette, der Conférencier des Birdland*, am 21.<br />
Februar 1954, um den Auftritt von Art Blakey und seinen Mannen<br />
anzukündigen.<br />
Von den Musikern abfällig als »der Zwerg« bezeichnet, hatte er<br />
sich seinen geringen Beliebtheitsgrad dadurch erworben, dass er<br />
die Details seiner Ankündigungen von der Höhe des Trinkgelds<br />
abhängig machte, das er erpresserisch von ihnen forderte. Jemand<br />
hatte anscheinend gezahlt und so Alfred Lion, einen der beiden<br />
Chefs von Blue Note, in die Lage versetzt, das Sprüchlein als Fanfare<br />
auf der dann veröffentlichten Schallplatte (zunächst eine von<br />
drei 10-inches, später zwei LPs) zu verewigen.<br />
Auch Blakey selbst kommt zu Wort: »WOW! First time I enjoyed<br />
a record session!«, bemerkt er am Ende des Stücks »Wee Dot«.<br />
46<br />
Angesichts der Tatsache, dass er im weiteren Verlauf des Engagements<br />
weniger enthusiasmiert als cool davon berichtet, wie er in<br />
Texas in einer Mülltonne mit dabei war, als Dizzy Gillespie »A<br />
Night in Tunesia« komponierte, war das schon ein echt emotionaler<br />
Knaller.<br />
Die beiden Alben sind ein schönes Beispiel für ein wunderbares<br />
Zusammentreffen von fünf Menschen zur richtigen Zeit am richtigen<br />
Ort: Der Trompeter Clifford Brown bereits auf dem leider nur<br />
noch zwei Jahre währenden Höhepunkt seiner Ausdruckskraft – er<br />
starb erst sechsundzwanzigjährig 1956 bei einem Autounfall und<br />
wurde dadurch erst Recht zum Mythos. Der lustige und beseelte<br />
Lou Donaldson, ein wenig Charlie Parkers Nachfolger auf dem<br />
Altsaxophon. Horace Silver, der Funky- und Percussivpianist, der<br />
bald gemeinsam mit Art Blakey die »Jazz Messengers« gründen<br />
würde, und Curly Russell, ein Bassist, der mit fast jedem aus der<br />
Bop-Szene schon zusammen gespielt hatte.<br />
14 Tracks (zum Teil erst später als Vol.3 erhältlich) zelebrieren den<br />
gerade geborenen Hardbop, schwarze Musik von schwarzen Männern,<br />
bewegend, drängend, schnell, durchaus agressiv, die Stimme<br />
des anderen Amerika. So eine Version von »Once in a while« gab<br />
es nie wieder: Angekündigt als Clifford Browns »musical vehicle«<br />
– gleich nach Silvers »Split Kick«, einer regelrechten Musikdetonation<br />
– der damals wohl schönste Trompetenton, genial phrasiert,<br />
kitschfrei, ein Solo, sehr lang und doch so perfekt ausgestaltet,<br />
dass es fast komponiert sein könnte. Der Rest der Band nimmt sich<br />
zurück und bildet eine raffinierte rhythmische Plattform – interessant<br />
die Beschleunigung und der Trippelakzent im Mittelteil – für<br />
den Starsolisten. Wäre man doch damals dabeigewesen!<br />
»Mayreeh« von Horace Silver, sehr viel mehr im 128-stelbereich<br />
angesiedelt, verstärkt diesen Wunsch noch. Es wird klar, dass man<br />
hier in eine der ganz wichtigen Baustellen hineinhört: Clifford<br />
Browns Überholspursolo mischt seine R&B-Herkunft mit den virtuosen<br />
und harmonischen Errungenschaften des Bebop. So schnell<br />
zu spielen, ohne den Kontakt zum Boden (und zum Zuhörer) zu<br />
verlieren, grenzt an ein Wunder. Lou Donaldson, dadurch offenbar<br />
schwerstens angespornt, übernimmt und verrichtet 83 Sekunden<br />
47
lang Arbeit in den Feuersümpfen – eine Kollektivpanikattacke im<br />
Vogelhaus der Wilhelma ist nichts dagegen.<br />
Dann schildert Horace Silver die Dinge nochmal aus seiner Sicht.<br />
Genauso schnell, genauso dicht, auch schräg, mit einer Spielfreude,<br />
die den nicht zuletzt durch ihn in der Szene aufkommenden Begriff<br />
»funky« – ursprünglich ein Wort für den beim Sex entstehenden<br />
Körpergeruch – verständlich werden lässt. Noch ein reichlich unartifizielles,<br />
aber sehr exothermes Schlagzeugsolo vom Bandleader<br />
(evtl. rechtzeitig vorher leiserdrehen!) und man wird nach einem<br />
letzten Kolletivgebläse mit den sanften Klängen von »Lullaby of<br />
Birdland« in die Pause entlassen.<br />
So kann man sich die ganze Nacht im Birdland durchhören, eine<br />
Zeitreise von 54 Jahren machen und den Start einer Band erleben,<br />
die in wechselnden Spitzenbesetzungen bis 1990 bestand. Erwähnenswert<br />
noch, dass es sich um eine sehr gute Aufnahme handelt.<br />
Man hört genau, was passiert und was gespielt wird (zumal auf<br />
den Langspielplatten, die im Internet problemlos und günstig zu<br />
bekommen sind – es muss ja nicht die erste Pressung sein); manchmal<br />
scheint es, als ob der weichgespülte Künstlichklang so mancher<br />
moderneren Produktion nur ein müder Abklatsch davon sei.<br />
Früher war einfach alles besser.<br />
*Das Birdland ist ein berühmtes Jazzlokal in New York<br />
»Mit Musik allein holt man heute niemanden mehr hinterm Ofen<br />
vor, Jens, das weißt Du doch, du musst den Leuten auf allen verfügbaren<br />
Ebenen auf den Sack gehen, damit sie sich irgendwann<br />
mal deinen langweiligen bürgerlichen Scheißnamen merken!«. Mit<br />
diesen Worten wurde Jens Friebe angeblich von seiner Plattenfirma<br />
gedrängt, auf seiner Homepage einen wöchentlichen Blog zu initiieren.<br />
Herausgekommen sind 52 Bestandsaufnahmen von miteinander<br />
vernetzten Wochenenden auf und hinter den Bühnen der Subkultur,<br />
die dann unter dem sachlichen Titel »52 Wochenenden« in<br />
Buchform gegossen wurden. Understatement rules! »52 Wochenenden«<br />
ist ein aus scheinbar lockeren, aber durchdachten, klugen,<br />
unterhaltsamen und keineswegs gekünstelten Worten bestehendes<br />
Portrait einer Gesellschaft, die keine Schubladen braucht, sondern<br />
von aus Bürgersteigen wachsenden Heizpilzen, sich ihre Stammplätze<br />
noch suchenden Möbeln und Spaß habenden Multitaskern<br />
bevölkert ist. Danke, Jens Friebe, für solche genialen Neuschöpfungen<br />
wie »Auracheck«, »Harmonielatte« und »Schicksalskabel«.<br />
Danke für das Rezept zur Sommerbowle »Geile Emma« (ein Glas<br />
Schattenmorellen, je eine Flasche Bitter Lemmon, Sekt und Wodka<br />
über Nacht ziehen lassen und mit Vanilleeis servieren) und das<br />
Spiel »Stopessen« (auf Zuruf müssen Essbewegungen gestoppt<br />
beziehungsweise geloopt werden). Nach der Lektüre hat man das<br />
Gefühl, Bands und Musiker wie Britta, Milch, Nils Frevert, Hans<br />
Narva, Daso Franke und Maximilian Hecker privat zu kennen und<br />
im Hamburger Pudels Club tatsächlich gewesen zu sein. Schön ist<br />
auch die Idee, sich von Linus Volkmann zum weiteren Fortgang<br />
eines Abends eine Gastkolumne schreiben zu lassen. Auch die<br />
kleinen Krakelzeichnungen vom Autor himself sind herzallerliebst.<br />
»52 Wochenenden« liest man an einem Wochenende durch – und<br />
behält wochenlang ein latentes Grinsen im Gesicht. (mak)<br />
Jens Friebe: »52 Wochenenden«, Verlag Kiepenheuer & Witsch,<br />
2007, 188 Seiten, 8.95 €<br />
48 49<br />
dIE harmonIElattE hängt tIEf<br />
Jens Friebes »52 Wochenenden«
lyrIschE ausflÜgE<br />
Wortbrüchig<br />
Der Lyriker Ulf Stolterfoht ist eher Bildhauer als Schreib-Künstler.<br />
Sein Lang-Gedicht »holzrauch über heslach« entwickelt sich in einem<br />
Sprachstrom über neun Kapitel und beschreibt den schwäbischen<br />
Underground im Stuttgarter Süden. In den 1970er-Jahren, in<br />
denen der Ex-Heslacher und Wahlberliner zwischen Bihlplatz und<br />
Hasenbergsteige, Heslacher Wand und Bärenseen die Jugend einer<br />
unangepassten Horde zelebrierte. Er sägt am Sinn. Spaltet Wörter.<br />
Schneidet und feilt an den Sätzen, bis klar wird: Hier handelt es<br />
sich um den Fachjargon moderner Lyrik, die im ersten Moment<br />
das Gebot der totalen Entsemantisierung einzulösen scheint. Binnenreime<br />
treffen auf intertextuelle Sprachspiele. Die Sätze brechen<br />
auseinander, Zeilensprünge zerbröseln den Text und meist ist das<br />
Ende eines Verses gleichzeitig der Anfang einer Strophe. Doch was<br />
er aus dem Block der Sprache schält, ist meisterhafte Anarchie.<br />
Um mit Stolterfohts Worten zu sprechen: »willst du nicht haken,<br />
mußt du köder sein«. (val)<br />
Ulf Stolterfoht: »holzrauch über heslach«, Urs Engeler Editor,<br />
2007, € 19<br />
Tierisch<br />
Sie hat in ihrer Wohnung versammelt, was viele von uns aus Kindertagen<br />
kennen, was aber niemals Eingang in die eigene Wohnung<br />
fände: Eine Wärmflasche im Fischformat, die Osterlammbackform,<br />
ein Weihnachtsbaumvogel aus schimmerndem Blech, Plüsch- und<br />
Keramiktiere aus der Kindheit, Deko, Gebrauchskitsch, Plunder.<br />
Auf den ersten Blick. Aber Ellen Rein ist Künstlerin und das Panoptikum<br />
der Tiergestalten Ausgangspunkt für einen wunderbaren kleinen<br />
Gedichtband, in dem sich die Künstlerin 45 ihrer, in den Jahren<br />
und während ihrer ausgedehnten Reisen zugelaufenen Geschöpfen<br />
via Foto, Zeichenstift und Worten nähert. Die Schwarzweißbilder<br />
wirken amateurhaft, die Zeichnungen kindlich und lassen somit<br />
dem Leser Raum für eigene Bilder. Die entstehen unweigerlich<br />
beim Lesen der Gedichte der 1966 geborenen Lyrikerin. Nah am<br />
Objekt bleibend, schafft Ellen Rein mit ihren Zeilen die zerbrechliche<br />
Balance zwischen schnurrigen Lautmalereien, etwa wenn »...<br />
Ein Affe dideldadeldödelt mit Kringelingelinsda«, überraschenden<br />
Wortperlen wie dem »Hirschkuhgezwitter mit Wurstzipfel« sowie<br />
tiefgründigen Reflexionen über die menschliche Existenz, in denen<br />
»zerfranste Sätze durchs Schlüsselloch spucken«. (hs)<br />
Ellen Rein: »Tierfreunde«, Vorwort von Winfried Stürzl, € 20.<br />
info@rein-text.de<br />
Malerisch<br />
Er versteht es, Bilder zu malen. Mit wenigen Worten entwirft er<br />
ganze Landschaften – der Natur und der Gefühle. Der Tübinger<br />
Walle Sayer, der heuer in Dettingen bei Horb lebt, ist schon lange<br />
Hausautor des kleinen Tübinger Verlags Klöpfer & Meyer. Hier<br />
sind bereits zahlreiche Gedichtbände erschienen. Auch sein neustes<br />
Werk »Kerngehäuse« enttäuscht mal wieder nicht. Sayer bleibt ganz<br />
der minimalistischen Poesie, die sich zu Geschichten verdichtet,<br />
treu. In einem einzigen Satz drängen sich so viele Bilder wie Worte:<br />
»Bergmotiv – Unter dem eigenmächtigen Schweigen der Berge erscheinen<br />
die Seitentäler als Trittspuren. Weitum das Luftmehr, lässt<br />
jeden Satz klingen wie flaschenpostalisch. Als schriebe jemand an<br />
jemand: ich vermiß mich so.«<br />
(eva)<br />
Walle Sayer: »Kerngehäuse«, Klöpfer & Meyer <strong>2009</strong>, € 16<br />
50 51
vom händEwaschEn, von sPrEchEndEn<br />
tIErEn und EInEr EntschEIdung<br />
Kinderbücher und mehr<br />
Bitte umsteigen!<br />
Man kann nicht immer verstehen, was gerade mit einem passiert.<br />
Manche Geschehnisse schmerzen einfach zu sehr. In »Bitte umsteigen!«<br />
strandet ein elfjähriges Mädchen in einem heruntergekommenen<br />
Hotel, das von einem Fuchs und einer Ratte geführt wird.<br />
Die beiden sprechenden Tiere nehmen das Kind freundlich auf. Es<br />
weiß weder, wo es herkommt noch wo es hin will, also bleibt es<br />
einfach da. Parallel zu dieser fantastischen Geschichte entwickelt<br />
sich ein realistischer Handlungsstrang, in dem sich das Mädchen<br />
an Erlebnisse mit seinem Vater erinnert, der ein Jahr zuvor tödlich<br />
verunglückte. Behutsam lässt die Niederländerin Truus Matti in<br />
ihrem Debütroman seltsame Gegenstände wie einen roten Regenmantel,<br />
Notenbücher und Briefschnipsel von einer Erzählebene in<br />
die andere gleiten. Rätselhaftes klärt sich von Kapitel zu Kapitel<br />
mehr, der geheimnisvolle Zauber dieses fein komponierten, poetischen<br />
Buches jedoch wirkt weiter.<br />
a. d. Niederländischen von Verena Kiefer, Cecilie Dressler Verlag<br />
<strong>2009</strong>, 236 S., € 13.90. Ab <strong>10.</strong><br />
Wie ich es will<br />
Meist verhält sich die 15jährige Jessica sehr vernünftig. Fast zu<br />
brav aus Sicht ihrer flippigen Mutter Siv. Doch dann kommt es auf<br />
einer Party mit zuviel Alkohol ungeplant zum »ersten Mal«. Und<br />
prompt ist Jessica schwanger. Kein riesiges Problem, meint Siv<br />
und will sie bei der Abtreibung unterstützen. Aber so klar findet<br />
Jessica diese Alternative gar nicht. Die Schwedin Katarina von<br />
Bredow erzählt in »Wie ich will« flott und doch bewegend von einem<br />
jungen Mädchen, das sich für sein Kind entscheidet.<br />
a. d. Schwedischen von Maike Dörries, Beltz & Gelberg Verlag<br />
<strong>2009</strong>, 269 Seiten, € 14,95. Ab 13.<br />
Kein bisschen dreckig<br />
Herrlich komisch und wunderbar nah dran am Alltag kleiner Kinder<br />
sind die Bilderbücher von Manuela Olten mit ihren großartigen<br />
Zeichnungen. Für den neuen Band »Kein bisschen dreckig« verfasste<br />
ihr Mann Wanja den Text. Ein kleines Mädchen kann das<br />
alberne Händewaschen gar nicht leiden. Unsichtbare Bakterien<br />
– bah! Kurz malt es sich zwar aus, was mögliche solcher Winzwesen<br />
anrichten könnten, doch dann huscht es schnell wieder an der<br />
Badezimmertüre vorbei. (hoc)<br />
Bajazzo Verlag <strong>2009</strong>, 30 S., € 13,90. Ab 5.<br />
52 53
faltenreich<br />
eine gruppenausstellung<br />
zum thema figur und hülle<br />
15. 2. –14. 6. <strong>2009</strong><br />
städtische galerie böblingen<br />
Bettina van Haaren<br />
Isabell Kamp<br />
Eva-Maria Reiner<br />
Nadine Rennert<br />
Elisabeth Wagner<br />
Susanne Windelen<br />
mi–fr: 15 –18 uhr<br />
sa: 13 –18 uhr, so: 11–17 uhr<br />
Zehntscheuer / Pfarrgasse 2<br />
Info-Telefon 07031/669-475<br />
www.boeblingen.de<br />
ALEX KERN FOTOGRAFIERT – HALLO@ALEXKERN.COM<br />
56 r<br />
13 Häuser für die Kunst<br />
59 Pimp my Koje<br />
60 Eine einzige willkürliche Entscheidung<br />
61 Des Kaisers Kunst im White Cube<br />
55
13 häusEr fÜr dIE kunst<br />
Schraubenhersteller Würth<br />
und sein Museums-Imperium<br />
Wer »Würth« sagt, denkt zuerst an Schrauben. Die Produktpalette<br />
des weltweit agierenden Herstellers hat sich inzwischen wesentlich<br />
erweitert. Bemerkenswert ist jedoch das Engagement, mit dem die<br />
Unternehmensgruppe sich der zeitgenössischen Kunst widmet.<br />
Den Grundstein dazu legte Reinhold Würth schon in den 1960er<br />
Jahren: ein Aquarell von Emil Nolde weckte die Leidenschaft des<br />
Unternehmers für das Sammeln von Werken aus der Bildenden<br />
Kunst. Nahezu zeitgleich baute der vielseitig engagierte Wirtschaftsführer<br />
den regionalen Betrieb seines Vaters zu einem internationalen<br />
Handelsunternehmen aus – verlor jedoch die Pflege und<br />
Erweiterung seiner Sammlung nie aus den Augen. Heute lagern in<br />
den Depots der Würth-Gruppe mehr als 12.000 Kunstwerke; der<br />
Fokus richtet sich vorrangig auf Skulpturen, Malerei und Zeich-<br />
Spanien<br />
nungen vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Gan-<br />
Rioja<br />
ze Werkblöcke von Künstlern wie Hans Arp, Georg Baselitz, An-<br />
La<br />
selm Kiefer oder Max Bill zieren den Bestand, ebenso wie Arbei-<br />
Würth<br />
ten von Max Ernst, Edvard Munch, Pablo Picasso, Henry Moore<br />
oder Tony Cragg. Museo<br />
Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall<br />
Das Stammhaus in Künzelsau, das »Museum Würth« wurde 1991<br />
eröffnet und zeigt seitdem die Corporate Collection des Unternehmens.<br />
Zehn Jahre später kam die zwanzig Kilometer entfernte<br />
»Kunsthalle Würth« in Schwäbisch Hall hinzu. Die beiden Ausstellungshallen<br />
gehören inzwischen ebenso zum Besuchsprogramm der<br />
Kunstinteressierten aus aller Welt wie andere Museen der Region<br />
oder die neu hinzugekommenen Kunststätten Johanniterhalle und<br />
die Hirschwirtscheuer. Jährlich werden zwei bis drei teils spektakuläre<br />
Ausstellungen konzipiert – so ist von April bis September<br />
diesen Jahres eine David Hockney-Schau im Programm, die mit<br />
rund 70 neuen Arbeiten des Künstlers aufwartet – und dann an<br />
unterschiedlichen Standorten präsentiert. Dabei schöpfen die Kuratoren<br />
durchweg aus der deutschen Sammlung Würth.<br />
Zur intensiv gepflegten Unternehmenskultur von Würth gehört das<br />
direkte Nebeneinander von Kunst und geschäftlichem Alltag. So<br />
werden die Ausstellungen entweder in das entsprechende Tochterunternehmen<br />
integriert oder finden im unmittelbaren Umfeld<br />
statt. Vor zwanzig Jahren begann man damit, das Kunstinteresse<br />
des süddeutschen Mutterschiffs in alle Welt zu tragen: Es wurden<br />
Kunstdependancen in den Auslandsgesellschaften der Firma etab-<br />
56 57
liert. Belgien machte den Anfang, dann folgten in rascher Abfolge<br />
Dänemark, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen, Österreich,<br />
zweimal Schweiz und Spanien. Die Bauten sind so individuell<br />
wie die Kunstschätze in ihrem Inneren. Es gibt elegant schlichte<br />
Hallen wie in Italien oder Dänemark, theatralisch dagegen gebärdet<br />
sich das spanische »Museo Würth la Rioja«. In der Dependance<br />
»Kunstlocatie Würth« im niederländischen Hertogenbosch streckt<br />
sich ein hangarähnlicher, metallisch glänzender Gewölbebau dem<br />
Besucher entgegen und vor dem Würth-Gebäude in Österreich<br />
scheint ein rot verkleidetes Ufo gelandet zu sein. Als jüngstes<br />
ausländisches Mitglied kam letztes Jahr das Musée Würth France<br />
Erstein im Elsass dazu. Es ist das dreizehnte Kind der Museumsfamilie,<br />
ein Kleinod inmitten eines Industriegebietes, gekennzeichnet<br />
durch eine elegante, klare Architektur, für die das Architektenteam<br />
Jaques und Clément Vergély verantwortlich sind. Die zwei doppelstöckigen<br />
Quader von 70 Metern Länge bergen insgesamt 3.500<br />
Quadratmeter Ausstellungsfläche und ein Auditorium mit 240 Sitzplätzen.<br />
Dieses Auditorium war natürlich gerammelt voll, als das<br />
Museum von Reinhold Würth eröffnet wurde. Dieser ist – unter<br />
anderem – übrigens schon seit 12 Jahren Ehrenbürger der Stadt Erstein.<br />
(hs)<br />
Musée Würth France Erstein Frankreich<br />
Nachbericht: Die 6. »art Karlsruhe« und »und#4«<br />
Meist wird der Erfolg von Kunstmessen ausschließlich an Zahlen<br />
gemessen. Demnach war die 6. art Karlsruhe ein großer Erfolg.<br />
»40.200 Besucher, über fünf Prozent mehr als im vergangenen<br />
Jahr«, frohlockt die Pressemitteilung. Tatsächlich herrschte, Finanzkrise<br />
hin, Finanzkrise her, bei vielen Galeristen eine gute<br />
Stimmung. »Die Messe wird besser, runder, internationaler« war<br />
der Tenor. Auch unter dem Aspekt »Vernetzung« gibt es Positives<br />
zu vermelden. Offenbar rückt man näher zusammen, wenn draußen<br />
ein rauer Wind weht. Museumsleiter fanden Kontakte zu potentiellen<br />
Leihgebern. 15 von einer Jury ausgewählte Kunsthändler des<br />
Landesverbands Berliner Galerien präsentierten sich Koje an Koje<br />
– gefördert vom Berliner Senat. Der Landesverband Galerien in<br />
Baden-Württemberg e.V. teilte sich erstmals mit der Kunststiftung<br />
eine Kabine, die sich beide von der Stipendiatin Tanja Goetzmann<br />
mit Ornamenten aufmotzen ließen. Die Stuttgarter Galerien Harthan,<br />
Mueller-Roth und Sturm teilten sich dagegen bereits zum dritten<br />
Mal einen großzügigen Stand. Nach dem Motto »Gemeinsame<br />
Gespräche, aber getrennte Kassen« hatten alle Beteiligten sichtlich<br />
Spaß – und zeigten den Kollegen, die allzu verbissen ihr Terrain<br />
verteidigten, die lange Nase. Vielleicht war das mit ein Grund, warum<br />
Michael Sturm für seine Präsentation der eher unauffällig und<br />
spröde daherkommenden Papierarbeiten des Stuttgarter Künstlers<br />
Thomas Müller den mit 15.000 Euro dotierten zweiten art Karlsruhe-Preis<br />
des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe<br />
erhielt. Die 29 Künstlerinitiativen, die zeitgleich unter dem Titel<br />
»und#4« in der Karlsruher Nancyhalle gemeinsam auftraten, können<br />
über so ein Dreiergestirn nur lächeln. Allerdings eierte die<br />
»Plattform zur Präsentation von Kunstinitiativen« dieses Jahr arg<br />
zwischen Kunsthandwerkermarkt und Suppenküche hin und her.<br />
Bei aller Liebe zur Subkultur: Kraut und Rüben-Präsentationen<br />
werden nicht besser, wenn sie mit sichtlich gelangweilten und<br />
übernächtigten Präsentatoren garniert werden. (mak)<br />
www.art-karlsruhe.de und www.und-4.de<br />
58 59<br />
PImP my kojE
EInE EInzIgE wIllkÜrlIchE EntschEIdung<br />
»Die Quadratur des Quadrats« im Museum Ritter<br />
Als Marli Hoppe-Ritter, Miteigentümerin der Firma Ritter Sport,<br />
2005 neben der Schokoladenfabrik in Waldenbuch ein Museum<br />
für ihre Kunstsammlung eröffnete, wunderte sich keiner, dass<br />
der Museumsbau des Architekten Max Dudler auf quadratischer<br />
Grundfläche erbaut wurde. Immerhin konzentriert sich die Sammlung<br />
auf Kunst, die das Quadrat in der einen oder anderen Weise<br />
thematisiert. Entsprechend zahlreich sind dort Werke von François<br />
Morellet vertreten, einem der wichtigsten Vertreter der Geometrischen<br />
Abstraktion und des Minimalismus. Am 16. Mai wird<br />
eine »Introspektive« mit rund 50 Arbeiten im Beisein des agilen<br />
83-Jährigen eröffnet. Stets auf der Suche »Wie man mit möglichst<br />
wenig auskommt«, entdeckte der Franzose früh die Faszination der<br />
geometrischen Form, denn, so sagt er, »bekanntlich ist zur Bestimmung<br />
eines Quadrats lediglich eine einzige willkürliche Entscheidung<br />
erforderlich«. Die Ausstellung verschafft einen sehr persönlichen<br />
Blick auf Morellets Lebenswerk der vergangenen 60 Jahre:<br />
Er unterstützte die Kuratorinnen Gerda Ridler und Barbara Willert<br />
bei der Auswahl. Neben geometrischen Gemälden oder Arbeiten in<br />
mixed-media Technik, sind Klebe- und Rasterarbeiten oder Lichtinstallationen<br />
aus farbigen Neonröhren zu sehen. Anfang der 60er<br />
Jahre begann Morellet mit Neon zu experimentieren und war<br />
Mitglied der Künstlergruppe GRAV, die die Möglichkeiten visueller<br />
Kunst wissenschaftlich erforschte. Später befasste er sich mit<br />
Architektur und Kunst im öffentlichen Raum. Das Museum Ritter<br />
sieht er denn auch als einen »herrlichen Tempel, der vornehmlich<br />
dem Quadrat geweiht ist«. (sv)<br />
Museum Ritter, Waldenbuch. 17.05. bis 27.09. www.museum-ritter.de<br />
Die habsburgische Sammlung im Museum Burda<br />
60 61<br />
dEs kaIsErs kunst Im whItE cuBE<br />
Im 16. und 17. Jahrhundert reichte die Macht der Könige und Kaiser<br />
dem Hause Habsburg über die Grenzen des Heiligen Römischen<br />
Reiches Deutscher Nation hinaus, auch bis ins Königreich Spanien.<br />
Zur Mehrung ihres Ansehens legten sie großen Wert auf eine einzigartige<br />
Kunstsammlung. Dafür ließen sie im gesamten Herrschaftsgebiet<br />
die größten Künstler für sie arbeiten. Das Kunsthistorische<br />
Museum Wiens ist im Besitz der weltweit größten habsburgischen<br />
Kunstsammlung. Sie enthält beispielsweise Werke aus den Besitztümern<br />
Maximilians I. oder Karls V., in deren Auftrag Albrecht Dürer<br />
und Tizian arbeiteten. Auch Meisterstücke von Velázquez, Tintoretto,<br />
Veronese, Rubens oder Van Dyck sind vertreten.<br />
Zum ersten Mal sind diese in Deutschland zu sehen: den Kuratoren<br />
des Frieder Burda Museums ist es mit dem Kunstexperten Götz<br />
Adriani gelungen, eine Auswahl der kaiserlichen Kunstschätze aus<br />
Wien zu entleihen. 70 Gemälde und 50 weitere Objekte wie Büsten<br />
oder Wandteppiche werden derzeit in der exklusiv für das Museum<br />
konzipierten Ausstellung »Die Künstler der Kaiser: von Dürer bis<br />
Tizian, von Rubens bis Velázquez« noch bis 14. Juni gezeigt. »Auf<br />
die Verbindung der Alten Meister mit der modernen lichtdurchfluteten<br />
Architektur Richard Meiers habe ich mich außerordentlich<br />
gefreut«, so Frieder Burda zu seiner aktuellen Ausstellung. Der<br />
Reiz der Schau liegt nicht zuletzt auch im Kontrast zwischen den<br />
Werken des 16. bis 18. Jahrhunderts und dem klaren, geometrischen<br />
Museumsbau, der erst im Jahr 2004 erstellt wurde. (sv)<br />
Museum Frieder Burda, Baden-Baden, bis 14.06.<br />
www.museum-frieder-burda.de
wessinger und peng<br />
www.wessingerundpeng.com<br />
Kalender<br />
April bis Mai <strong>2009</strong><br />
63
STUTTGART<br />
14-1 Galerie<br />
Pierre Fouché, Thorsten Hallscheidt, Katrin<br />
Ströbel, Emeka Udemba, bis 25.04.09<br />
»Brawl. Wenn der Rock brennt« Kota<br />
Ezawa und Rock & Bluse/Animation, im<br />
Rahmen des Trickfilmfestivals,<br />
05.05. bis 11.07.09<br />
Galerienhaus, Breitscheidstraße 48<br />
www.14-1-galerie.de<br />
ABTart<br />
Bernd Mattiebe »Hard Edge Malerei«<br />
Damaris Salewski »Zwischen Realität und<br />
Fiktion«,<br />
vom 24.04. bis <strong>10.</strong>06.09<br />
Sigmaringer Straße 57A<br />
www.abtart.com<br />
Artary Off Space<br />
David Spaeth, Patricia Kempf »Zum Sterben<br />
zu schön«, bis 18.04.09<br />
Wilhelmstraße 5<br />
www.artary.de<br />
Akademie Schloss Solitude<br />
Daniel Salomon »Mono«,<br />
Helene Sommer »Travelogue of an Unknown<br />
City«<br />
Drubravka Sekulic »Case Study: Russian<br />
Pavilions«<br />
Eun Jung Hwang »Future Creatures«,<br />
bis 03.05.09<br />
Solitude 3<br />
www.akademie-solitude.de<br />
Architektur-Galerie am Weißenhof<br />
Köbberling und Kaltwasser,<br />
08.04. bis 07.06.09<br />
www.weissenhofgalerie.de<br />
Bund Bildender Künstlerinnen<br />
Württemberg e.V.<br />
»Raumillusionen«, 06.04. bis 29.05.09<br />
im Rathaus Stuttgart, 4. OG<br />
Isabell Munk »Konzeptionelle Fotosequenzen«,<br />
24.05. bis 21.06.09<br />
Eugenstraße 17<br />
www.bbk-wuerttemberg.de<br />
Freie Kunstschule<br />
Margit Vischer-King »KopfArt« ,<br />
bis 02.07.09<br />
Historisches Rathaus Bad Cannstatt<br />
Marktplatz 2<br />
www.freie-kunstschule.de<br />
Galerie Dengler und Dengler<br />
Gábor Sáborsky »Komponierte Spontanität«,<br />
bis 25.04.09<br />
Rosenbergstraße 102A<br />
www.denglerunddengler.de<br />
Galerie Dorn<br />
255. Ausstellung, Künstler der Galerie,<br />
bis 18.04.09<br />
Planckstraße 123<br />
www.galeriedorn.de<br />
Galerie Klaus Gerrit Friese<br />
Heribert C. Ottersbach »Narrenprozession«,<br />
seit 27.03.09<br />
William N. Copley »Unter uns«,<br />
ab 15.05.09<br />
Rotebühlstraße 87<br />
www.galeriefriese.de<br />
Galerie Angelika Harthan<br />
David John Flynn »Recognitions«,<br />
bis 04.04.09<br />
Gerberstraße 5c<br />
www.galerieharthan.de<br />
Galerie Reinhard Hauff<br />
Clunie Reid »Peek a de Boom«,<br />
03.04. bis 30.05.09<br />
Paulinenstraße 47<br />
www.reinhardhauff.de<br />
Galerie Hollenbach<br />
»Paperworks/Papierarbeiten«, bis 20.04.09<br />
Ganghoferstraße 28<br />
www.galerie-hollenbach.de<br />
Galerie INTER ART<br />
Cristian Korn »Hauptsache / Nebensache«<br />
Zeichnungen, Malerei, 03.04. bis 25.04.09;<br />
S. Möndel, M. Lehmann, D. Schönsee,<br />
08.05 bis 30.05.09<br />
Rosenstraße 37<br />
www.interart-germany.de<br />
Galerie Keim<br />
Rolf Kilian »AusnahmeZustand«,<br />
bis 02.05.09<br />
Marktstraße 31<br />
www.galerie-keim.de<br />
Galerie Merkle<br />
Rolf Urban – Neue Zeichnungen und Holzarbeiten,<br />
bis 25.04.09<br />
Keiichi Tanaami »Animations«, Drucke und<br />
Zeichnungen, im Rahmen des Trickfilmfestivals,<br />
05.05. bis 11.07.09<br />
Galerienhaus, Breitscheidstraße 48<br />
www.galerie-merkle.de<br />
Galerie Naumann<br />
Sibylle Ritter, Hans-Ulrich Wagner<br />
»Geheimnisse der Schwäbischen Alb«,<br />
bis 25.04.09<br />
»Partituren für Zeichnerinnen und Zeichner«<br />
Sarah Jane Lapp, Eva Koberstein, Jörg<br />
Mandernach, Kirsten Lampert und Andreas<br />
Opiolka, im Rahmen des Trickfilmfestivals,<br />
05.05. bis 11.07.09<br />
Galerienhaus, Breitscheidstr. 48<br />
www.galerie-naumann.de<br />
Galerie Anja Rumig<br />
Tillmann Damrau »Cum hac gratia«,<br />
bis 04.04.09<br />
Ludwigstraße 73<br />
www.galerie-anjarumig.de<br />
Galerie Schlichtenmaier<br />
Camille Leberer »Lichtung – Schwebe«,<br />
bis 02.05.09<br />
Kleiner Schlossplatz 11<br />
www.schlichtenmaier.de<br />
Galerie Rainer Wehr<br />
Julius Braun »Rainer fragen« ,<br />
bis 20.05.09<br />
Alexanderstraße 53<br />
www.galerie-rainer-wehr.de<br />
Galerie ZeroArts e.V.<br />
Klaus Fabritius, bis 17.04.09<br />
Gero Götze »VideoFreundeStralau«<br />
08.05. bis 05.06.09<br />
Ostendstraße 16<br />
www.zeroarts.de<br />
Gedok e.V.<br />
Nezaket Ekici »Work in Progress – Personal<br />
Map«, bis 09.04.09<br />
Anni Weigand – Materialbilder,<br />
26.04. bis 03.05.09<br />
Hölderlinstraße 17<br />
www.gedok-stuttgart.de<br />
Hospitalhof<br />
»Transzendenz Inc.«, 24.04. bis 24.05.09<br />
Büchsenstraße 33<br />
www.hospitalhof.de<br />
ifa-Galerie Stuttgart<br />
»Das Paradies ist anderswo« ,<br />
17.04. bis 14.06.09<br />
Charlottenplatz 17<br />
www.ifa.de<br />
Künstlerhaus Stuttgart<br />
«Come in, friends, the house is yours«,<br />
Kooperationsprojekt<br />
mit dem Badischen Kunstverein,<br />
24.04. bis 14.06.09<br />
Reuchlinstrasse 4b<br />
www.kuenstlerhaus.de<br />
Kunstbezirk<br />
Galerie im Gustav-Siegle-Haus<br />
»<strong>2009</strong>_querschnitt«, bis 20.06.09<br />
Leonhardsplatz 28<br />
www.kunstbezirk-stuttgart.de<br />
KUNST.RAUM 34<br />
Katalin Moldvay »Verstrickungen«,<br />
Objekte und Zeichnungen, bis 25.04.09<br />
Filderstraße 34<br />
www.kunstraum34.de<br />
Kunstmuseum Stuttgart<br />
DREI. Das Triptychon in der Moderne, bis<br />
14.06.<strong>2009</strong><br />
Frischzelle_10: Stefan Burger, bis <strong>10.</strong>05.09<br />
Kleiner Schlossplatz 13<br />
www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />
Kunststiftung Baden-Württemberg<br />
Stipendiaten 2008, 22.04. bis 28.05.09<br />
Gerokstraße 37<br />
www.kunststiftung.de
Oberwelt e.V.<br />
Sylvia Winkler, Stephan Köperl »Re:<br />
Development Re: Considered« 03.04. bis<br />
27.04.09,<br />
Peter Prothmann »Three Weeks in another<br />
Townî, 08.05. bis 18.05.09<br />
Reinsburgstraße 93<br />
www.oberwelt.de<br />
open art space<br />
Intervention zum Thema Arbeit: »I would<br />
prefer not to«<br />
Installationen und Screenings von Julia<br />
Kühne und Ruth Scheel<br />
03.04 bis <strong>10.</strong>04.09<br />
»Komme, was wolle. Wir brauchen Internet«<br />
Installation von Wessolek Waldschütz<br />
(Weimar/Leipzig)<br />
17.04. bis 01.05.09<br />
Eichstraße<br />
www.selfservice-openartspace.com<br />
Parrotta Contemporary Art<br />
Edgar Leciejewski »Kongestion – Fotografie«,<br />
»Stoff der Eitelkeiten«, Neue Fotografie aus<br />
Leipzig, 25.04. bis 6.06.<strong>2009</strong><br />
Augustenstraße 87-89<br />
www.parrotta.de<br />
Staatsgalerie Stuttgart<br />
»Die Sammlung. Neue Räume. Neue Präsentation«,<br />
bis 01.06.09<br />
»Deutsches Informel«, Zeichnungen und<br />
Druckgraphik<br />
der Staatsgalerie, bis 01.06.09,<br />
»Offenes Depot«, Wiener Aktionismus, bis<br />
05.07.09<br />
Konrad-Adenauer-Straße<br />
www.staatsgalerie.de<br />
Staatliche Akademie der Bildenden<br />
Künste<br />
Debüt Stefan Rohrer »Andante con moto«,<br />
20.04. bis 3.05.09<br />
»Wirklichkeiten« – Staatsexamina im Fach<br />
Kunsterziehung, 22.04. bis 25.04.09<br />
Am Weißenhof 1<br />
www.abk-stuttgart.de<br />
Stuttgarter Künstlerbund<br />
Michael Brozgol, Ölmalerei, bis 18.04.09<br />
Am Schlossplatz 2<br />
www.kuenstlerbund-stuttgart.de<br />
Stuttgarter Kunstverein e.V.<br />
Jochen Schlöder »Scheibenschießen«<br />
22.04. bis 21.05.09<br />
Filderstraße 34<br />
www.stuttgarter-kunstverein.de<br />
Treffpunkt Rotebühlplatz<br />
»gute aussichten« Junge deutsche Fotografie<br />
2008/<strong>2009</strong>, bis 26.04.<strong>2009</strong><br />
Lukas Roth, Architekturfotografie,<br />
bis 30.04.09<br />
Rotebühlplatz<br />
www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de/ausstellungen<br />
Uno Art Space Ute Noll<br />
»I want to be happy«, 8 Projekte von 8<br />
Fotografen, , bis 05.05.09<br />
Liststraße 27<br />
www.on-photography.com<br />
Werkstatthaus<br />
Skulptur-Areal 5, plastische Arbeiten,<br />
bis 16.05.09<br />
Gerokstraße 7<br />
www.werkstatthaus.net<br />
Württembergischer Kunstverein<br />
Teresa Hubbard / Alexander Birchler »No<br />
Room to Answer- Projections«, bis <strong>10.</strong>05.09<br />
»Subversive Praktiken: Kunst unter Bedingungen<br />
politischer Repression. 60er – 80er /<br />
Südamerika / Europa«, 30.05. bis 02.08.09<br />
Schlossplatz 2<br />
www.wkv-stuttgart.de<br />
Württembergische Landesbibliothek<br />
»In Papiergewittern 1914 – 1918« Kriegssammlungen<br />
der Bibliotheken,<br />
bis 25.04.09<br />
Konrad-Adenauer-Straße 8<br />
www.wlb-stuttgart.de<br />
REGION<br />
Albstadt<br />
Galerie Albstadt<br />
Friedensreich Hundertwasser »Das Recht<br />
auf Träume«, bis 14.06.09<br />
Kirchengraben 11<br />
www.galerie-albstadt.de<br />
Backnang<br />
Galerie der Stadt Backnang<br />
Julia Kröpelin, bis 3.05.09<br />
Hans Pfrommer, 16.05. bis 16.08.09<br />
Stiftshof 2<br />
www.backnang.de<br />
Baden-Baden<br />
Museum Frieder Burda<br />
»Die Künstler der Kaiser«, von Dürer bis<br />
Tizian, von Rubens bis Velásquez, aus dem<br />
Kunsthistorischen Museum Wien,<br />
bis 14.06.09<br />
Lichtentaler Allee 86<br />
www.museum-frieder-burda.de<br />
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden<br />
Zum 100-jährigen Jubiläum »7 x 14« 7<br />
junge Künstler stellen jeweils 14 Tage aus,<br />
07.04. bis 12.07.09<br />
Lichtentaler Allee 8a<br />
www.kunsthalle-baden-baden.de<br />
Bietigheim-Bissingen<br />
Städtische Galerie<br />
»Sculpt-o-mania«, Neue Skulptur aus<br />
Deutschland, bis 13.04.09,<br />
»Spiegel geheimer Wünsche«, Stillleben aus<br />
fünf Jahrhunderten, 25.04. bis 12.07.09<br />
Hauptstraße 60-64<br />
www.bietigheim-bissingen.de/Ausstellungen<br />
Böblingen<br />
Städtische Galerie Böblingen<br />
Gruppenausstellung »faltenreich« zum<br />
Thema Figur und Hülle, bis 14.06.09<br />
Pfarrgasse 2<br />
www.museen-bb.de<br />
Dätzingen<br />
Galerie Schlichtenmaier<br />
Grieshaber zum 100. Geburtstag, bis 6.06.09<br />
Schloss Dätzingen<br />
www.schlichtenmaier.de<br />
Eberdingen-Nussdorf<br />
Kunstwerk – Sammlung Klein<br />
»Querschnitt – Hängung # 4«, bis 04.<strong>10.</strong>09<br />
Siemensstraße 40<br />
www.sammlung-klein.de<br />
Esslingen<br />
Villa Merkel, Galerie der Stadt Esslingen<br />
Christian Vetter »Disappearing Eye«, bis<br />
19.04.09<br />
Topí09 – Meisterschüler der Staatlichen<br />
Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe,<br />
03.05. bis 14.06.09<br />
Pulverwiesen 25<br />
www.villa-merkel.de<br />
Göppingen<br />
Kunsthalle Göppingen<br />
Stankowski-Preis <strong>2009</strong>: Atelier van Lieshout<br />
»Schöne Aussichten«, bis 26.04.09<br />
Marstallstraße 55<br />
www.kunsthalle-goeppingen.de<br />
Heidelberg<br />
Heidelberger Kunstverein<br />
»Tomorrow ainít promised – Einblicke in<br />
die Welt des Writings«, bis 03.05.09<br />
www.hdkv.de<br />
Karlsruhe<br />
Badischer Kunstverein<br />
Tariq Alvi »Dyslexic Dancer«<br />
Matthias Fritsch «Music from the Massesî,<br />
»Come in, friends, the house is yours«,<br />
Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart,<br />
24.04. bis 14.06.09<br />
Waldstraße 3<br />
www.badischer-kunstverein.de<br />
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe<br />
Tony Cragg, »Second Nature«, bis 03.05.09<br />
Hans-Thoma-Straße 2 – 6<br />
www.kunsthalle-karlsruhe.de<br />
Städtische Galerie<br />
»bildschön – Schönheitskult in der aktuellen<br />
Kunst«, bis 07.06.09<br />
Lichthof des ZKM, Lorenzstraße 27<br />
www.staedtische-galerie@karlsruhe.de
Karlsruhe<br />
ZKM<br />
»Medium Religion«, bis 19.04.09,<br />
»banquet_nodes and networks«, Netzkultur<br />
in Spanien, bis 28.06.09<br />
»Notation.Kalkül in den Küsten«,<br />
bis 26.07.09<br />
Lorenzstraße 19<br />
www.zkm.de<br />
Kraichtal<br />
Ursula Blickle Stiftung<br />
»I could live in Africa« Gegenwartskunst<br />
und Punk im Polen der späten 1970er und<br />
1980er Jahre, bis 19.04.09<br />
»Bücher, Bücher, Bücher –Nichts als Bücher«<br />
Gruppenausstellung,<br />
17.05. bis 28.06.09<br />
Muehlweg 18<br />
www.ursula-blickle-stiftung.de<br />
Künzelsau<br />
Museum Würth<br />
»David Hockney. Nur Natur«,<br />
27.04. bis 27.09.09<br />
»Im Blick des Sammlers – Neuerwerbungen<br />
von Kirchner und Schlemmer bis Kiefer«,<br />
bis 06.01.10<br />
Reinhold-Würth-Straße 15<br />
www.kunst.wuerth.com<br />
Leonberg<br />
Galerienverein<br />
Gisela Huth »Glasland«, bis 03.05.09<br />
Zwerchstraße 27<br />
www.galerieverein-leonberg.de<br />
Neuhausen<br />
Kunstverein Neuhausen e.V.<br />
Michael Markert »CyberPolitics – Kybernetische<br />
Maschinen«, bis 26.04.09<br />
Schlossplatz 1<br />
www.bewer.de/kvn<br />
Ostfildern<br />
Städtische Galerie<br />
»Still – Das Stillleben in der zeitgenössischen<br />
Kunst«, David Braeg, Michael von<br />
Brentano, bis 05.05.09,<br />
»Stadt Haus Raum«, Cécile Dupaquer, Ines<br />
Doleschal, 17.05. bis 07.07.09<br />
Gerhard-Koch-Straße 1<br />
www.ostfildern.de<br />
Pforzheim<br />
Kunstverein im Reuchlinhaus<br />
Patrizia Karda »Method in the Madness«,<br />
bis 17.05.09<br />
Jahnstr. 42<br />
www.kunstvereinpforzheim.de<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
Museum und Galerie im Prediger<br />
Michael Langer »Zerrbilder 1965 – 1968«,<br />
bis 03.05.09,<br />
Highlights der Daimler Kunst-Sammlung,<br />
15.05. bis 13.09.09<br />
Johannisplatz 3<br />
www.museum-galerie-fabrik.de<br />
Schwäbisch Hall<br />
Kunsthalle Würth<br />
Georg Baselitz, verlängert bis 13.04.09<br />
David Hockney, 04.04. bis 01.09.09<br />
Lange Straße 35<br />
www.kunst.wuerth.com<br />
Tübingen<br />
Kunsthalle Tübingen<br />
Thomas Huber, »rauten traurig«,<br />
bis 19.04.09<br />
»Der innere Blick«, 25.04. bis 05.07.09<br />
Philosophenweg 76<br />
www.kunsthalle-tuebingen.de<br />
Ulm<br />
Kunsthalle Weishaupt<br />
»ZEROlebt« und »Große Amerikaner aus<br />
der Sammlung Weishaupt«, bis 07.06.09<br />
Hans-und-Sophie-Scholl-Platz<br />
www.kunsthalle-weishaupt.de<br />
Waldenbuch<br />
Museum Ritter<br />
Alighiero Boetti »Order and Disorder«,<br />
bis 19.04.09<br />
»Gastspiel – Die Sammlung Marli Hoppe-<br />
Ritter« Gruppenausstellung, bis 19.04.09<br />
Alfred-Ritter-Straße 27<br />
www.museum-ritter.de<br />
Wendlingen<br />
Galerieverein<br />
Dorothee Hermann, Lilo Ring,<br />
Ursula Wild, Malerei, 01.04. bis 07.05.09<br />
Weberstraße 2<br />
www.galerie-wendlingen.de<br />
kalEndEr<br />
1. april<br />
Lesung und Gespräch im Literaturhaus,<br />
20 Uhr<br />
Benjamin Lebert: »Flug der Pelikane«<br />
Benjamin Lebert, lebt in Hamburg.1999 veröffentlichte<br />
er seinen ersten Roman Crazy,<br />
der in 33 Sprachen übersetzt und von Hans-<br />
Christian Schmid fürs Kino verfilmt wurde.<br />
Heute liest er aus seinem neuen Werk.<br />
www.literaturhaus-stuttgart.de<br />
1. april<br />
Jazz im Bix, 20.30 Uhr<br />
Lyambiko & Band<br />
Kein Aprilscherz – Lyambiko und Band<br />
stellen ihr aktuelles Album »Saffronia« vor,<br />
eine Verbeugung vor der amerikanischen<br />
Jazz-Ikone Nina Simone.<br />
www.bix-stuttgart.de<br />
1. april<br />
aed-Vortrags- und Diskussionsveranstaltung,<br />
im Kunstmuseum, Seminarraum,<br />
19 Uhr<br />
Ausgeträumt? Die Vision vom intelligenten<br />
Haus<br />
In der aed-Veranstaltung im Kunstmuseum<br />
Stuttgart werden ausgewählte Beispiele<br />
neuer Planungswerkzeuge ebenso wie<br />
jüngste Entwicklungen in der Kommunikationstechnologie<br />
und der architektonischen<br />
Debatte präsentiert.<br />
www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />
1. april<br />
Lesung im Treffpunkt Rotebühlplatz, 20<br />
Uhr<br />
Autorin im Gespräch: Alexa Hennig<br />
von Lange<br />
Ihr neuer Roman »Peace« kreist um Hippies,<br />
Beat und Drogen, um Protest, Politik<br />
und Sex.<br />
www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen<br />
2. april<br />
Theater im Depot, 20 Uhr<br />
Premiere: »Der Boss vom Ganzen«<br />
Lars von Trier, dessen Theateradaption<br />
»Manderlay« im Schauspielhaus zu sehen<br />
ist, liefert hier eine böse Komödie über die<br />
Nähe von Spiel und Geschäft, über Schein<br />
und Sein und über die Verwirrungen, die<br />
ernst genommenes Theater im wahren<br />
Leben auslösen kann.<br />
www.staatstheater.stuttgart.de/schauspiel<br />
2. april<br />
Vernissage in der galerie 5räume, Marktplatz<br />
4, Ludwigsburg, 19.30 Uhr<br />
»like full of memories just that you<br />
can`t remember what they are«<br />
In ihren Videoarbeiten behandelt Leonie<br />
Weber Erwartungen und Konventionen. Ihre<br />
Modelle, Installationen und Zeichnungen<br />
untersuchen die privaten und öffentlichen<br />
Umgebungen. Bis 16. Mai<br />
www.5raeume.com<br />
2. april<br />
451-Kino in der Filmgalerie, 20.30 Uhr<br />
Moderne Klassiker: »Blue Velvet«<br />
USA 1985, Regie: David Lynch, mit Dennis<br />
Hopper, Kyle MacLachlan, Isabella<br />
Rossellini, 116 Min., FSK 16. Ein surrealer<br />
Albtraum, der in den gediegenen Mittelstandsvorgärten<br />
von Lynch-City Lumberton<br />
in einem mörderischen Duell endet.<br />
www.theset.de
2. april<br />
Vortrag Staatsgalerie, 19 Uhr<br />
Der Wiener Aktionismus<br />
Eine blaue Blume im Zeitalter der technischen<br />
Reproduzierbarkeit des Kunstwerks?<br />
Peter Gorsen (Wien) spricht im Kunstklub.<br />
www.staatsgalerie.de<br />
3. april<br />
Jazz im Theaterhaus, 20 Uhr<br />
Triband & Esperanza Spalding<br />
Das deutsche Quartett Triband ist eine der<br />
wenigen gewachsenen Kreativ-Kollektive<br />
der aktuellen Musikszene – ein sich permanent<br />
inspirierendes Team.<br />
www.theaterhaus.de<br />
3. april<br />
Vernissage in der Galerie Franke, 19 Uhr<br />
Georges Meurant: »No light needed«<br />
Dauer der Ausstellung bis 6. Juni.<br />
www.galerie-franke.de<br />
3. april<br />
Lesung, Gespräch im Literaturhaus, 20 Uhr<br />
Das Buch der Bücher<br />
Rainer Gerlach führt in das Werk Altenbergs<br />
ein, Wilhelm Genazino spricht »Zur Aktualität<br />
Altenbergs« und Reinhold Ohngemach<br />
liest ausgewählte Passagen. Im Anschluss<br />
moderiert Friedrich Pfäfflin ein Gespräch<br />
zwischen Wilhelm Genazino, Rainer Gerlach<br />
– und dem Publikum.<br />
www.literaturhaus-stuttgart.de<br />
3. april<br />
451-Kino in der Filmgalerie, 20.30 Uhr<br />
Blue Note – Masterclass: »Bird«<br />
Eastwood als Regiesseur: eine Hommage<br />
an Charlie Parker und eine herausragende<br />
Biografie der Jazzlegende, die sowohl<br />
fotografisch als auch in den Klangqualitäten<br />
überzeugt.<br />
www.theset.de<br />
4. april<br />
Premiere im Kammertheater, 20 Uhr<br />
»Das Jagdgewehr«<br />
Nach Yasushi Inoue, Regie: Dora Lanz. Mit:<br />
Jonas Fürstenau und Corinna Harfouch<br />
Drei Briefe bilden das Zentrum der 1949<br />
geschriebenen Erzählung des japanischen<br />
Schriftstellers Yasushi Inoue. In ihnen<br />
ersteht polyperspektivisch das Bild einer<br />
verbotenen Liebe.<br />
www.staatstheater.stuttgart.de/schauspiel<br />
4. april<br />
Kabarett im Theaterhaus, 20.15 Uhr<br />
Bongers-Jahnke-Jahnke-de Martin<br />
»Lappen weg« fordert das einstige Missfits-<br />
Mitglied Gerburg Jahnke – zum Vergnügen<br />
des Publikums. Ein Abend mit vier Damen,<br />
Gesang und Tanz.<br />
www.theaterhaus.com<br />
5. april<br />
Konzert in der Markuskirche, 19 Uhr<br />
»Stabat Mater«<br />
Mit einer weiteren Stuttgarter Erstaufführung<br />
eröffnet der Stuttgarter Oratorienchor<br />
seine diesjährige Konzertsaison: In seinem<br />
traditionellen Palmsonntags-Konzert wird<br />
das Ensemble die Wiener Fassung des<br />
legendären Stabat Mater von Giovanni Battista<br />
Pergolesi (1710-1736) erstmalig in der<br />
»Chorhauptstadt Stuttgart« zur Aufführung<br />
bringen. Es folgt Luigi Cherubinis selten zu<br />
hörendes Requiem c-Moll für gemischten<br />
Chor und Orchester.<br />
www.stuttgarter-oratorienchor.de<br />
5. april<br />
Konzert im Gustav-Siegle-Haus, 11 Uhr<br />
Kammermusik-Matinee »Till Eulenspiegel«<br />
Mitglieder der Stuttgarter Philharmoniker:<br />
Richard Strauss / Franz Hasenöhrl: Till<br />
Eulenspiegel einmal anders – bearbeitet<br />
für Violine, Klarinette, Fagott, Horn und<br />
Kontrabass<br />
Nino Rota: Nonett für Violine, Viola, Violoncello,<br />
Kontrabass, Flöte, Oboe, Klarinette,<br />
Fagott, Horn<br />
www.kulturgemeinschaft.de<br />
Skulpturen/Video<br />
6. april<br />
Konzert in der Liederhalle – KKL,<br />
Beethovensaal, 20 Uhr<br />
Stuttgarter Philharmoniker<br />
Gabriel Feltz (Leitung). Andreas Grau und<br />
Götz Schumacher (Klavier) Im Programm:<br />
Ludwig van Beethoven – Klaviersonate<br />
c-Moll op. 13 »Pathétique«, Franz Liszt /<br />
Stefan Heucke – Concerto pathétique für<br />
zwei Klaviere und Orchester, Peter Tschaikowsky<br />
– Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74<br />
»Pathétique«<br />
www.kulturgemeinschaft.de<br />
8. april<br />
Montage in der Filmgalerie 451, 20.30<br />
Uhr<br />
Double Feature: »It Came From Outer<br />
Space« / »Domo Arigato«<br />
Der erste Science Fiction Film des Königs<br />
der B-Filme Jack Arnold und das »Lost In<br />
Translation« der 70er Jahre, in 3D.<br />
www.theset.de<br />
Tinka Stock<br />
Bernd Schoch<br />
22. April – 28. Mai <strong>2009</strong><br />
Kunststiftung Baden-Württemberg<br />
Gerokstraße 37 · 70184 Stuttgart<br />
www.kunststiftung.de<br />
Video<br />
8. april<br />
Kabarett im Theaterhaus, 20.15 Uhr<br />
Werner Schneyder<br />
Pointiert, scharfzüngig und lebensklug,<br />
leider mit den falschen Socken lästert Bestsellerautor<br />
und Kritiker Werner Schneyder<br />
über den Kunstbetrieb…<br />
www.theaterhaus.de<br />
8. april<br />
Tanz im Forum Ludwigsburg, 20 Uhr<br />
Scapino Ballett Rotterdam<br />
Die Ausnahmetruppe zeigt Choreografien<br />
von Marco Goecke und Ed Wubbe.<br />
www.ludwigsburg.de<br />
9. april<br />
Führung in der Staatsgalerie, 18 Uhr<br />
Das Kreuz mit dem Kreuz – Von der<br />
»Croce dipinta« bis zu Imi Knoebel<br />
Zum Gründonnerstag führt Judith Welsch-<br />
Körntgen.<br />
www.staatsgalerie.de<br />
9. april<br />
Konzert im Bix, 20.30 Uhr<br />
Mágica Fe CD-Präsentation<br />
Peruanische Rhythmen verschmelzen mit<br />
modernen Drumbeats.<br />
www.bix-stuttgart.de<br />
11. april<br />
Jazzländerfest im Theaterhaus, 19.30 Uhr<br />
Kati Brien Quintet – Aziza Mustafa<br />
Zadeh Trio im Theaterhaus<br />
Im Jazzländerspiel Deutschland-Österreich<br />
rollt der musikalische Ball, wenn die Saxofonistin<br />
gegen die Pianistin antritt.<br />
www.theaterhaus.de<br />
12. april<br />
Jazzländerfest im Theaterhaus, 18.30 Uhr<br />
Karl Ratzer Night Club Band – Stuttgart<br />
Jazz Orchestra feat. Wolfgang<br />
Dauner<br />
Einer der renommiertesten Gitarristen<br />
Österreichs trifft auf die Lokalmatadoren,<br />
die mit ihrem einzigartigen Projekt bei den<br />
Jazztagen Premiere haben.<br />
www.theaterhaus.de
16. april<br />
Lesung und Gespräch im Literaturhaus,<br />
20 Uhr<br />
»Das Blaue vom Himmel über dem<br />
Atlantik«<br />
Emma Braslavsky, bekannt durch ihr Debüt<br />
Aus dem Sinn (2007), stellt ihren neuen<br />
Roman vor.<br />
www.literaturhaus-stuttgart.de<br />
17. april<br />
Jazz im Bix, 21 Uhr<br />
Frankfurt Jazz Connection<br />
Die Combo bringen Kompositionen von<br />
Duke Ellington, George Gershwin, Carlos<br />
Jobim und Hank Mobley zu Gehör.<br />
www.bix-stuttgart.de<br />
17. april<br />
451-Kino in der Filmgalerie 451,<br />
20.30 Uhr<br />
Blue Note – Masterclass: »Um Mitternacht<br />
– Round Midnight«<br />
Zwischen Alkohol, Drogen und der Musik<br />
Meisterwerke schaffen oder zugrunde<br />
gehen, ganz wie Charlie Parker, so schildert<br />
Tavernier das Schicksal eines Saxofonisten<br />
im Paris der 50er, oscarreif gespielt von<br />
Real-Life-Saxofonist Dexter Gordon, und<br />
live begleitet von Herbie Hancock.<br />
www.theset.de<br />
17. april<br />
Vernissage Institut für Auslandsbeziehungen<br />
Das Paradies ist anderswo<br />
Künstler aus der Region Asien-Pazifik hinterfragen<br />
die Vorstellungen unserer immerwährende<br />
Sehnsucht nach dem Garten Eden.<br />
Bis 14.6.<br />
www.ifa.de<br />
18. april<br />
Jazz im Bix, 20 Uhr<br />
Beady Belle<br />
Ihre Musik schaffte auf spielerische Art<br />
und Weise eine Verbindung von der heißen<br />
Clubmusik der 90er Jahre und intelligenten<br />
Popsongs mit jazzigem Flair.<br />
www.bix-stuttgart.de<br />
18. april<br />
Uraufführung Schauspielhaus, 19.30 Uhr<br />
»Wut«<br />
Nach »Medea« und »Manderlay« werden<br />
Volker Lösch und sein Team sich ein drittes<br />
Mal konkret mit Multikulturalität und deren<br />
Auswirkungen in Stuttgart beschäftigen<br />
– mit dem Stück von Max Eipp nach dem<br />
Fernsehfilm »Rage«.<br />
www.staatstheater.stuttgart.de/schauspiel<br />
18./19. april<br />
Tanz im Treffpunkt Rotebühlplatz, 18 Uhr<br />
Abschlussperformance Professional<br />
Dance Academy<br />
Die Studenten des 2. Jahrgangs der PDA der<br />
New York City Dance School zeigen ihre<br />
Abschlussarbeit: »I remember – eine Reise«<br />
reflektiert collagenhaft ihre gemeinsame<br />
tänzerischen Ausbildung.<br />
www.nycds.de<br />
20. april<br />
Ausstellung in der Kunstakademie, Neubau<br />
II, 19 Uhr<br />
»Andante con moto« – Debüt Stefan<br />
Rohrer<br />
Für seine Debütausstellung an der Kunstakademie<br />
Stuttgart plant Rohrer unter<br />
anderem eine begehbare raumgreifende<br />
Installation. Der Künstler ist anwesend.<br />
w ww.abk-stuttgart.de<br />
20. april<br />
Lesung und Gespräch im Literaturhaus,<br />
20 Uhr<br />
»Ein anderes Leben«<br />
Per Olov Enquist, der im Literaturhaus<br />
zuletzt mit dem Roman »Das Buch von<br />
Blanche und Marie« zu Gast war, erzählt<br />
seine Lebensgeschichte.<br />
www.literaturhaus-stuttgart.de<br />
21. april<br />
Lesung im Wilhelmspalais, 19.30 Uhr,<br />
»Giallo a Stoccarda!«<br />
Am Tatort treffen sich zwei Krimischriftsteller:<br />
Der Italiener Giampolo Simi und der<br />
Deutsche Wolfgang Schorlau.<br />
www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen<br />
22. april<br />
Führung im Kunstmuseum, 18 Uhr<br />
Zwischen Kunst und Kirche<br />
Begleitend zur Ausstellung »Drei. Das<br />
Triptychon der Modern« werden drei Führungen<br />
angeboten, die sich jeweils mit dem<br />
Werk eines Künstlers auseinandersetzen und<br />
zugleich den Bogen zu Kunst- und Theologiegeschichte<br />
schlagen.<br />
www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />
22. april<br />
Literarischer Abend im Kunstmuseum,<br />
Seminarraum, 19 Uhr<br />
»Für mich soll‘s rote Rosen regnen…«<br />
Literarischer Abend in der Reihe »Klang-<br />
Farben« in Kooperation mit der Akademie<br />
für gesprochenes Wort.<br />
www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />
22. april<br />
Lesung im Botnanger Buchladen, 20 Uhr<br />
Anna Katharina Hahn<br />
Stuttgart, Talkessel, eine Straße irgendwo<br />
beim Olgaeck. Renovierte Altbauten,<br />
schickes urbanes Leben, junge Aufsteiger-<br />
Familien. Wohlstand und Absturz, Eurythmie<br />
und Hysterie, Überflieger und Untergeher,<br />
Elternglück und Kinderleid. Virtuos<br />
schildert Anna Katharina Hahn zwei Seiten<br />
einer Stadt.<br />
www.botnangerbuchladen.de<br />
22. april<br />
Vernissage in der Kunststiftung, 19.30 Uhr<br />
Tinka Stock und Bernd Schoch<br />
Zwei der Stipendiaten 2008 präsentieren<br />
Skulpturen und Videostills. Bis 28.Mai<br />
www.kunststiftung.de<br />
23. april<br />
Filmtage im Atelier am Bollwerk, 20 Uhr<br />
CineLatino<br />
Die wichtigste Plattform des spanischen<br />
und lateinamerikanischen Nachwuchskinos<br />
in Deutschland. Eröffnungsfilm ist der<br />
argentinische Dokumentarfilm »El último<br />
aplauso«. Regisseur Germán Kral ist bei<br />
der Eröffnung anwesend. Filmtage bis 29.<br />
April <strong>2009</strong><br />
23. april<br />
Konzert im Bix, 20.30 Uhr<br />
Jamie Wong-Li Quintet<br />
Pop, Jazz und brasilianische Einflüsse bilden<br />
den Rahmen für eingängige Melodien und<br />
poetische Texte der in der Schweiz lebenden<br />
und in Hong Kong geborene Jamie Wong-Li.<br />
www.bix-stuttgart.de<br />
23. april<br />
Performance im Tresor – Raum für<br />
flüchtige Kunst, 20 Uhr<br />
ZOMPPP – durch das Nichts rasen<br />
In ihrer Performance lässt Ragani Haas<br />
mittels lautmalerischer Verfahren vor den<br />
Augen und in den Köpfen der Besucher des<br />
TRESOR life eine Art »Comic« entstehen.<br />
www.kunsttresor.net<br />
23. april<br />
Literaturtalk im Literaturhaus, 19.30 Uhr<br />
»Mein Buch Nr. 1«<br />
Am UNESCO Welttag des Buches, sprechen<br />
prominente »Lesebotschafter« über<br />
ihr »Buch Nr. 1«. Mit dabei: Nina Blazon,<br />
Philipp Haußmann, Matthias Kleinert,<br />
Susanne Offenbach, Erwin Teufel<br />
www.literaturhaus-stuttgart.de
23. april<br />
Tanz im Treffpunkt Rotebühlplatz, 20 Uhr<br />
Strom – eine Tanzperformance<br />
Beim Auftakt der Projektreihe FrischFleisch<br />
der Freien Tanzszene Stuttgart und des Produktionszentrum<br />
Tanz und Performance e.V.<br />
geht es um die digitale Community. Weitere<br />
Termine: 24./25./26. April<br />
www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de<br />
24. april<br />
Vernissage im Hospitalhof, 20 Uhr<br />
»Transzendenz Inc.«<br />
Mit Arbeiten von Tjorg Douglas Beer, CCE<br />
(Cultural Capital Exchange), Axel Heil, Andreas<br />
Hofer, Axel Huber, John Isaacs, Heike<br />
Kelter, Dean Kenning, Joep van Liefland,<br />
René Luckhardt. Bis 24. Mai<br />
www.hospitalhof.de<br />
24. april<br />
Vernissage bei Abtart, 20 Uhr<br />
Zwischen Realität und Fiktion<br />
Bernd Mattiebes Hard Edge Malerei trifft<br />
auf die Audioinstallationen von Damaris<br />
Salewski. Bis <strong>10.</strong>Juni<br />
www.abtart.com<br />
24. april<br />
Vernissage Städtische Galerie Bietigheim-<br />
Bissingen, 19 Uhr<br />
Spiegel geheimer Wünsche<br />
Holländische Malerei des 17. Jahrhunderts<br />
trifft auf zeitgenössischen Skulpturen,<br />
Installationen und Fotografien, die am<br />
Stillleben anknüpfen. Bis 12. Juli<br />
www.bietigheim-bissingen.de/<br />
24. april<br />
Vernissage Galerie Müller-Roth, 21 Uhr<br />
Reto Boller<br />
Die Skulpturen des Schweizers sprechen<br />
für sich ...<br />
www.galerie-mueller-roth.de<br />
25. april<br />
Vernissage in der Gedok-Galerie, 18 Uhr<br />
Anni Weigand – Materialbilder<br />
Eine Schau der wunderbaren Stabpuppen<br />
von Anni Weigand vom Theater LA PLAP-<br />
PER PAPP. Bis 03. Mai<br />
www.gedok-stuttgart.de<br />
26. april<br />
Premiere in der Rampe, 20 Uhr<br />
Das Meerschweinchen<br />
Heike Scharpff inszeniert das Stück um<br />
Björn und Franziska, die ein Meerschweinchen<br />
adoptieren. Noch wissen sie nicht,<br />
dass am niedlichen Haustier genetische<br />
Experimente durchgeführt wurden. Das Tier<br />
stammt aus einem Versuchslabor und wurde<br />
dort mit Genen eines deutschen Schäferhundes<br />
voll gepumpt.<br />
www.theaterrampe.de<br />
26. april<br />
Loretta in der Filmgalerie 451, 19 Uhr<br />
»Es begann in Neapel«<br />
USA 1960, Regie: Melville Shavelson, mit<br />
Sophia Loren, Clark Gable, Vittorio de Sica,<br />
96 Min., FSK 12. Liebesgeschichte mit<br />
lecker Essen, serviert von Loretta.<br />
www.theset.de<br />
26. april<br />
Vernissage Galerie der Stadt Sindelfingen,<br />
11 Uhr<br />
Marinus van Aalst<br />
Der Künstler zeigt seinen Werkzyklus<br />
Bis 14.6.<br />
www.sindelfingen.de<br />
26. april<br />
Choreographen im Foyer Schauspielhaus,<br />
11 Uhr<br />
Ballettgespräch zu »Goecke/Lee und<br />
Clug«<br />
Zur Premiere des Ballettabends am 29. April<br />
im Schauspielhaus, stellen sich die Choreographen<br />
vor.<br />
www.staatstheater.stuttgart.de<br />
28. april<br />
Inszenierte Lesung und Gespräch im Literaturhaus,<br />
20 Uhr<br />
»Corpus Delicti«<br />
Juli Zeh entwirft im neuen Roman »Corpus<br />
Delicti« das spannende Science-Fiction-<br />
Szenario einer Gesundheitsdiktatur irgendwann<br />
im 21. Jahrhundert.<br />
www.literaturhaus-stuttgart.de<br />
28. april<br />
Lesung im Wilhelmspalais, 19.30 Uhr<br />
»Das Liebesleben der Farne«<br />
Die Stuttgarter Autorin Beate Rygiert<br />
erzählt die Geschichte zweier Nachkommen<br />
der Achtundsechziger Generation, deren<br />
Implikationen über Liebe, den Wunsch nach<br />
Selbstverwirklichung und die Unfähigkeit,<br />
zu seinen Gefühlen zu stehen.<br />
www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen<br />
29. april<br />
Vortrags- und Diskussionsveranstaltung im<br />
Kunstmuseum, Seminarraum, 19 Uhr<br />
Bauen unter Extrembedingungen<br />
Ziel der aed-Veranstaltung ist es, einen Einblick<br />
in die vielfältigen architektonischen<br />
Herausforderungen zu geben und auf den<br />
Erfindungsreichtum und die Kreativität hinzuweisen,<br />
mit der Planer diese Aufgaben lösen.<br />
www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />
29. april<br />
Vortrag im Hospitalhof, 20 Uhr<br />
Dem Leben eine Bedeutung geben<br />
Über die Freiheit, das eigene Leben zu deuten,<br />
spricht Ulrich Schaffer, Schriftsteller<br />
und Fotograf aus Kanada.<br />
www.hospitalhof.de<br />
30. april<br />
Konzert im Theaterhaus, 20.30 Uhr<br />
Erika Stucky & Roots of Communication<br />
Wie hier aus verschiedensten musikalischen<br />
Fächern eigenständig Neues gebraut wird,<br />
ist schlicht ein Vergnügen.<br />
www.theaterhaus.de<br />
30. april<br />
Konzert in der Liederhalle/Beethovensaal,<br />
20 Uhr<br />
Stuttgarter Philharmoniker<br />
Gabriel Feltz (Leitung). Mit Salvatore Accardo<br />
(Violine). Auf dem Programm Ludwig<br />
van Beethovens Konzert für Violine und<br />
Orchester D-Dur op. 61, Gustav Mahlers<br />
Sinfonie Nr. 1 D-Dur »Titan”<br />
www.kulturgemeinschaft.de<br />
3. mai<br />
Vernissage in der Villa Merkel und im<br />
Bahnwärterhaus, Esslingen, 11 Uhr<br />
»Displacement« und »Top 09«<br />
Die Stuttgarter Galerie Deck geht fremd und<br />
thematisiert in der Villa Merkel den Ausstellungs–<br />
gegen den Zuschauerbegriff. Bis<br />
16. August. Meisterschüler der Staatlichen<br />
Akademie der bildenden Künste Karlsruhe<br />
gastieren im Bahnwärterhaus. Bis 14. Juni.<br />
www.villa-merkel.de<br />
3. mai<br />
Vernissages im Galerienhaus<br />
Comic-Stil und Psychedelic-Kunst<br />
Drei Ausstellungseröffnungen in den Galerien<br />
14–1, Naumann und Merkle, im Rahmen<br />
des Internationalen Trickfilmfestivals Stuttgart.<br />
Bis 11. Juli<br />
www.galerienhaus-stuttgart.de<br />
4. mai<br />
Veranstaltungen Treffpunkt Rotebühlplatz<br />
17. Länderfestival – Finnland<br />
In diesem Jahr dreht sich alles um das Land<br />
der 1000 Seen und seinen kulturellen Strömungen.<br />
Bis 20. Mai<br />
www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de
4. mai<br />
Lesung im Wilhelmspalais, 19.30 Uhr<br />
American Days – Steven Bloom:<br />
»Stellt mir eine Frage«<br />
Feinstein, Izzy und ihre Freunde sitzen in<br />
Sams Cafeteria, um beim Kaffee über Gott<br />
und die Welt zu debattieren: Liebe, Ehe,<br />
Eifersucht, Alltagssorgen, Koreakrieg und<br />
Rassismus sind nur einige der Themen.<br />
www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen<br />
5. mai<br />
Internationales Trickfilmfestival Stuttgart,<br />
Kinos Gloria, Metropol<br />
Zum 16. Mal findet das Internationalen<br />
Trickfilmfestival in Stuttgart statt. Ein<br />
Fokus liegt auf dem 100-jährigen Jubiläum<br />
des deutschen Animationsfilms. Das komplette<br />
Programm finden Sie im Internet.<br />
Bis <strong>10.</strong> Mai<br />
www.itfs.de<br />
5. mai<br />
Lesung und Vernissage in der Stadtbücherei<br />
im Wilhelmspalais, 19.30 Uhr<br />
Buchpremiere und »Gastarbeiter«<br />
Ausstellung<br />
Kleine Geschichte der Ein- und Auswanderung<br />
in Baden-Württemberg<br />
www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen<br />
7. mai<br />
Lesung im Wilhelmspalais, 19.30 Uhr<br />
LiteraTürkei – »Ich träume deutsch…«<br />
Nilgün Tasman erzählt mit ihren Kindheitserinnerungen<br />
wunderbar poetisch die<br />
Geschichte einer ganzen Generation.<br />
www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen<br />
7. mai<br />
Vernissage in Gedok-Galerie, 19.30 Uhr<br />
Im Fliegenden Wechsel: Brigitte Pfaffenberger<br />
Im »Fliegenden Wechsel« stellt die GEDOK<br />
Stuttgart Werkgruppen ihrer Mitglieder vor.<br />
Pfaffenberger zeigt Federzeichnungen auf<br />
Papier und Anderes. Bis <strong>10.</strong> Mai<br />
www.gedok-stuttgart.de<br />
8. mai<br />
Doppelführung im Linden-Museum,<br />
14.30–17 Uhr<br />
»Schamanen – Auf den Spuren der<br />
»Magier«<br />
Die Veranstaltung beginnt im Linden-<br />
Museum mit einer Führung durch eine(n)<br />
EthnologIn durch die Ausstellung »Schamanen<br />
Sibiriens. Magier, Mittler, Heiler«. Der<br />
zweite Teil findet in der Staatsgalerie statt.<br />
www.lindenmuseum.de<br />
8. mai<br />
Klassik im Klub, Bix, 21 Uhr<br />
Stuttgarter Kammerorchester trifft<br />
Cellisten Daniel Müller Schott<br />
Ziel der neuen Reihe »Klassik im Klub« ist<br />
es, zwischen klassischer Musik und anderen<br />
Musikstilen Brücken zu schlagen.<br />
www.bix-stuttgart.de<br />
9. mai<br />
Konzert im Bix, 21 Uhr<br />
T.M. Stevens Shoka Zoolo<br />
Der US-amerikanischer Bassist T. M. Stevens<br />
gilt als Erfinder des neuen Musik-Styles<br />
HMF (Heavy Metal Funk). In seiner Shocka<br />
Zooloo Band spielen Michael »Masterblaster«<br />
Barnes und Gary »Gman« Sullivan.<br />
www.bix-stuttgart.de<br />
<strong>10.</strong> mai<br />
Konzert im Theaterhaus, 20 Uhr<br />
Blood, Sweat & Tears<br />
Ihr Stil-Mix aus Rock, Jazz, Soul und<br />
Klassik und Hits wie Spinning wheel haben<br />
Kultstatus. Kaum zu glauben, das sie »40th<br />
Anniversary« feiern.<br />
www.theaterhaus.de<br />
12. mai<br />
Jazz im Bix, 20:30 Uhr<br />
Young Lions Jazz Award<br />
Hier bekommt die Jugend ihre Chance:<br />
Mit dem Lions Jazz Award hat das Bix<br />
den Nachwuchswettbewerb in Sachen Jazz<br />
initiiert.<br />
www.bix-stuttgart.de<br />
13. mai<br />
Messe im Landesmuseum Württemberg im<br />
Alten Schloss, 18 Uhr<br />
6. MuseumsMesse für Angewandte<br />
Kunst<br />
Regional, nachhaltig, kunstvoll: Das Landesmuseum<br />
Württemberg und der Bund<br />
der Kunsthandwerker Baden-Württemberg<br />
laden zum 6. Mal zu einer spannenden<br />
Verkaufsmesse ins Alte Schloss. Mit<br />
dem »Brenzhaus-Kammerorchester-Stuttgart«.<br />
Bis 17. Mai<br />
www.kunsthandwerk.de<br />
13. mai<br />
Lesung im Wilhelmspalais, 20 Uhr<br />
lauschen & lesen: »Du wirst meiner<br />
Liebe nicht entgehen«<br />
Der aus Wien stammende und in Stuttgart<br />
lebende Autor Heinrich Steinfest liest Texte<br />
zu Österreich und Ödön von Horváth. In<br />
Zusammenarbeit mit den Stuttgarter Philharmonikern.www.stuttgart.de/stadtbuecherei/veranstaltungen<br />
14. mai<br />
Vernissage in der Gedok-Galerie,<br />
19.30 Uhr<br />
Im Fliegenden Wechsel: Hattiriel<br />
Im »Fliegenden Wechsel« stellt die GEDOK<br />
Stuttgart Werkgruppen ihrer Mitglieder vor.<br />
Hattiriels Arbeiten befassen sich auf vielfältige<br />
Weise mit den Strukturen der Natur.<br />
Bis 17. Mai<br />
www.gedok-stuttgart.de<br />
16. mai<br />
Doppelführung im Linden-Museum,<br />
14.30–17 Uhr<br />
»Schamanen – auf den Spuren der<br />
Magier«<br />
Die Veranstaltung beginnt im Linden-<br />
Museum mit der Führung eines versierten<br />
Ethnologen durch die Ausstellung »Schamanen<br />
Sibiriens. Magier, Mittler, Heiler«. Der<br />
zweite Teil findet in der Staatsgalerie statt.<br />
www.lindenmuseum.de<br />
17. mai<br />
Themensonntag am Internationalen Museumstag,<br />
Linden-Museum, ab 10 Uhr<br />
»Flugtiger und Fischhautgewänder«<br />
Volles Programm mit Workshops, Vorträgen<br />
und mehr rund ums Thema.<br />
www.lindemuseum.de<br />
18. mai<br />
Konzert im Theaterhaus, 20 Uhr<br />
Stuttgarter Kammerorchester<br />
Michael Hofstetter (Leitung). Mit Daniel<br />
Müller-Schott (Violoncello). Auf dem<br />
Programm: Felix Mendelssohn Bartholdys<br />
Streichersinfonie g-Moll Nr. 12, Franz<br />
Schuberts »Arpeggione” Sonate in der<br />
Fassung für Violoncello und Streichorchester,<br />
Ernest Blochs »From Jewish Life” und<br />
Arnold Schönberg: »Verklärte Nacht” op. 4<br />
www.kulturgemeinschaft.de<br />
19.–20. mai<br />
Tanz im Forum Ludwigsburg, 20 Uhr<br />
Compañía Nacional de Danza / Madrid<br />
Im Rahmen des Festivals LudwigsburgDance<br />
09 zeigt die gefeierte spanische<br />
Kompanie Choreografien von Nacho Duato.<br />
www.ludwigsburg.de
20. mai<br />
Jazz im Bix, 20.30 Uhr<br />
Joe Lovano<br />
Saxophonist Lovano ist zweifacher Grammy-Preisträger.<br />
Sein avantgardistischer<br />
Improvisationsstil ist genauso legendär wie<br />
sein rauchiger Ton.<br />
www.bix-stuttgart.de<br />
22. mai<br />
Tanz im Theaterhaus, 20.15 Uhr<br />
Enrique Y Judita, Sergio Gobi, Sexteto<br />
Andorinha: Radio Tango<br />
Das Spiel um Anziehung und Abweisung,<br />
Liebe und Macht in Form eines jungen,<br />
frechen Tangos!<br />
www.theaterhaus.de<br />
22. mai<br />
Vernissage im ZKM Karlsruhe, 19.30 Uhr<br />
»Collectors‘ Choice«<br />
In der Schau werden Werke aus den Sammlungen<br />
Boros, Grässlin und der Landesbank<br />
Baden-Württemberg gezeigt – und damit<br />
Sammlungsgeschichte. Bis 3.12.<br />
www.zkm.de<br />
23. mai<br />
Film im Linden-Museum, 19 Uhr<br />
»Taiga: Eine Reise ins nördliche Land<br />
der Mongolen«<br />
Lange Filmnacht mit dem achteinhalbstündigen<br />
Meisterwerk von Ulrike Ottinger<br />
(D 1991/92, 501 Min., OmU). Einführung<br />
durch die Regisseurin<br />
www.lindenmuseum.de<br />
24. mai<br />
Kindertheater in der Gedok-Galerie,<br />
17 Uhr<br />
»Die Mittagsreise zum O«<br />
Ein Stück um Bewegungsmangel und<br />
falsche Ernährungsgewohnheiten ohne<br />
mahnende Zeigefinger, aber mit viel Lust<br />
am Erforschen und Nachahmen. Das Geschmacksreich<br />
ist überall...<br />
www.gedok-stuttgart.de<br />
27. mai<br />
Tanz im Theaterhaus, 20 Uhr<br />
Gauthier Dance – Four Play<br />
Für seinen dritten Tanzabend konnte Eric<br />
Gauthier namhafte Choreographen wie<br />
Forsythe oder Taylor verpflichten. Wer es<br />
noch nicht gesehen hat: hingehen! Weitere<br />
Termine: 28.,29. Mai<br />
www.theaterhaus.de<br />
28. mai<br />
Jazz im Bix, 20.30 Uhr<br />
IGJazz presents: Kim Chong Ensemble<br />
Neue Synergien und Improvisationen in<br />
Jazz und Klassik.<br />
www.bis-stuttgart.de<br />
29. mai<br />
Vernissage im Württembergischen<br />
Kunstverein, 19 Uhr<br />
»Subversive Praktiken – Kunst unter<br />
Bedingungen politischer Repression«<br />
Der Württembergische Kunstverein in Stuttgart<br />
widmet sich den experimentellen und<br />
konzeptuellen Kunstpraktiken, die zwischen<br />
den 1960er und 1980er Jahren unter den<br />
Bedingungen von Militärdiktaturen und<br />
kommunistischen Regimen in Europa und<br />
Südamerika entstanden sind. Bis 2. August<br />
www.wkv-stuttgart.de<br />
30. mai<br />
Jazz im Bix, 21 Uhr<br />
Lee Shaw Trio<br />
Swingender, pianolastiger Jazz mit<br />
Frontfrau.<br />
www.bix-stuttgart.de<br />
79
<strong>Kultur</strong>Politik für Stuttgart und Region<br />
Herausgeber und Redaktionsleitung:<br />
Eva Maria Schlosser (V.i.S.d.P.) und Petra Mostbacher-Dix<br />
Forststraße 180, 70193 Stuttgart, T 0711-636 28 29<br />
Redaktion:<br />
Valérie Hammerbacher (val), Ina Hochreuther (hoc), Petra Mostbacher-Dix (pam),<br />
Marko Schacher (mak), Eva Maria Schlosser (eva), Helene Schwab (hs),<br />
Despina Vradelis (des), Hans-Ulrich Wagner (huw)<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Sabine Vogel (sv), Christian Stolz<br />
Redaktionsadresse: Forststraße 180, 70193 Stuttgart, T 0711-636 28 29<br />
redaktion@sur-kultur.net<br />
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T 0711-91 29 71 66<br />
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Titelbild: Alex Kern<br />
Fotos: Redaktion, PR, Galerien und Museen, Verlage, Internationales Trickfilmfestival,<br />
Filmverleih, Sammlung Würth, www.allekinos.com<br />
Druck: UWS Papier & Druck GmbH Libanonstraße 72 a 70184 Stuttgart<br />
Auflage: 5.000 Exemplare<br />
Erscheinungsweise: alle zwei Monate<br />
Die nächste Ausgabe erscheint Ende März, Redaktionsschluss ist der 15. Mai,<br />
Anzeigenschluss und Kalenderschluss: 19. Mai.<br />
SuR liegt in Galerien und <strong>Kultur</strong>institutionen in Stuttgart und Region aus<br />
Mediadaten unter www.sur-kultur.net...<br />
...und immer wieder Aktuelles ebenso auf:<br />
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80
Bernd Mattiebe<br />
24. APRIL – <strong>10.</strong> JUNI <strong>2009</strong><br />
<br />
<br />
Immer unterwegs:<br />
Nomaden zwischen Heute und Morgen<br />
<br />
Flugtiger und Fischhautgewänder:<br />
Handwerk, Mode und Kunst vom Amur<br />
<br />
Taiga: Das 8-Stunden-Filmepos<br />
von Ulrike Ottinger in einer Nacht<br />
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Sigmaringer Str. 57A<br />
70567 S-Möhringen<br />
T (07 11) 63 34 30-20<br />
F (07 11) 63 34 30-29<br />
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U3, U5, U6 H Möhringen Bf<br />
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