23.11.2012 Aufrufe

10. juni 2009 - SUR Kultur

10. juni 2009 - SUR Kultur

10. juni 2009 - SUR Kultur

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

das Buch zum IntErvIEw das nassE nEtz<br />

Birkel, FlowTex, Badenia – die Aufzählung liest sich wie ein Who<br />

is Who der baden-württembergischen Wirtschaft. Sie haben alle<br />

etwas gemein: Ihr Name tauchte in den vergangenen dreißig Jahren<br />

in Zusammenhang mit Skandalen auf. Da gab es den Flüssigei-<br />

Skandal, die FlowTex-Affäre, den Schrottimmobilien-Handel der<br />

Karlsruher Bausparkasse Badenia und noch vieles mehr. Manche<br />

dieser Skandale, so lange sie auch zurück liegen mögen, haben<br />

Auswirkungen bis in die heutige Zeit. Dass sie ans Licht kamen, ist<br />

nicht zuletzt Journalisten zu verdanken, die beharrlich im Sumpf<br />

von Macht, Geld, Filz und Korruption gefischt und gewühlt haben,<br />

um die tatsächlich dicken Fische ans Land und damit ins Licht der<br />

Öffentlichkeit zu ziehen. Dass das nicht einfach war, versteht sich<br />

von selbst. Dass jahrelange Recherchen manchmal im Sand verliefen<br />

oder als Seifenblasen platzten, dass sich Informanten aus Angst<br />

oder Skrupel zurück zogen und die Rechercheure, namentlich Josef-Otto<br />

Freudenreich, Rüdiger Bäßler, Meinrad Heck, Wolfgang<br />

Messner, Rainer Nübel und Hans-Peter Schütz nicht wenig Steine<br />

in den Weg gelegt bekommen haben, kann man sich vorstellen.<br />

Umso gespannter erwartete dann die Öffentlichkeit die »Chronique<br />

scandaleuse« des Musterländles. Jene erschien im vergangenen<br />

Jahr im Tübinger Verlag Klöpfer & Meyer. Bis heute erfuhr sie die<br />

fünfte Auflage. (eva)<br />

Josef-Otto Freudenreich, Hrg.: »Wir können alles – Filz, Korruption<br />

& Kumpanei im Musterländle«, Klöpfer & Meyer 2008, € 19,90<br />

Woher die Bewohner in und um Stuttgart<br />

ihr Wasser bekommen<br />

Von Christian Stolz<br />

Er ist eher eine wasserarme Stätte: Die Rede ist vom Stuttgarter<br />

Kessel. Dort gibt es zwar Mineralquellen, doch mangelt es an ausreichend<br />

Trinkwasser. Bereits im Jahr 1490 ließ Graf Eberhard im<br />

Barte deshalb eine fünf Kilometer lange Holzrinne von Kaltental<br />

her führen. Das Wasser indes, welches heute in Stuttgart aus den<br />

Hahnen fließt, stammt zum Teil aus dem Bodensee, zum Teil ist es<br />

Grundwasser aus dem Donauried nördlich von Ulm. Zudem kommt<br />

es aus der Buchbrunnenquelle bei Dischingen auf der Ostalb, der<br />

Donau selbst sowie weiteren kleineren Quellen. Verantwortlich für<br />

die Wasserversorgung sind die beiden Zweckverbände Bodensee-<br />

Wasserversorgung (BWV) und Landeswasserversorgung (LW), die<br />

hauptsächlich durch Kommunen vertreten werden; die Stadt Stuttgart<br />

hielt bis zum Jahr 2002 an beiden Verbänden einen Anteil von<br />

33,3 Prozent; dann erfolgte die Privatisierung mit dem Verkauf an<br />

die EnBW. Etwa zeitgleich in 2001 und 2002 wurden übrigens die<br />

Cross-Border-Leasing-Geschäfte eingefädelt.<br />

16 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!