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am ÜBErgang dEr dIngE<br />
Teresa Hubbard/Alexander Birchler im<br />
Württembergischen Kunstverein<br />
Ein Déjà-vu mit Wiederholungen und Abweichungen: Nachts sitzt<br />
der US-amerikanische Polizist Sam im Streifenwagen, mal steigt<br />
ein weißer, mal ein dunkelhäutiger, mal eine weiße, mal eine dunkelhäutige<br />
Kollegin ein, reicht ihm einen Becher Kaffee und sagt<br />
»Two sugars, no cream«, um einen philosophischen Monolog über<br />
den Zustand zwischen Schlafen und Wachen zu beginnen. »Night<br />
Shift«, Nachtschicht, nennen Teresa Hubbad und Alexander Birchler<br />
ihre Videoinstallation, die neben sechs weiteren in der Schau<br />
»No Room to Answer – Projections« im Württembergischen<br />
Kunstvereins zu sehen ist. Und es ist meisterhaft, wie das in Austin,<br />
Texas, lebende Künstlerduo aus Europa – Hubbard wurde 1965 in<br />
Irland, geboren, Alexander Birchler 1962 in der Schweiz – Erzählformen<br />
des Kinos und der Bühne hinterfragt und erweitert. In ihren<br />
aufwändig produzierten Videos an realen Orten oder vor Kulissen<br />
werden scheinbar jenseits von Raum und Zeit die Übergänge zwischen<br />
Bewusstem und Unbewusstem, An- und Abwesenheit, Innerlichkeit<br />
und Äußerlichkeit, Begehren und Verdrängen, Geschlechterpositionen,<br />
Erinnern und Vergessen facettenreich ausgelotet. Oft<br />
steht die Behausung als vermeintlicher Schutz zwischen Heim und<br />
Heimsuchung im Fokus. Basis sind persönliche Erlebnisse, historische<br />
Recherchen, literarische oder filmische Vorlagen. Als europäische<br />
Premiere wird »Grand Paris Texas« gezeigt. Darin nähert sich<br />
das Paar über ein zerfallendes Kino jenem texanischen Ort, den<br />
einst Wim Wenders mit seinem Film berühmt machte. (pam)<br />
Bis <strong>10.</strong>05., Württembergischer Kunstverein, www.wkv-stuttgart.de<br />
Hörbücher sind in. Krimis zum Hören sind ein Genuss und dank<br />
digitalisierten Spanisch- oder Englischkursen lernt man sogar noch<br />
was dazu. Zuhause entspannt sich‘s sowieso am besten, wenn<br />
man nicht selber liest, sondern schlicht vorgelesen und erzählt bekommt.<br />
Und unterwegs? – Ist so ein Hörbuch auf den MP3-Player<br />
oder aufs Handy herunter geladen ganz wunderbar, weil man nicht<br />
ständig im Reiseführer nachschlagen oder auf mit Kleinschrift beschriebenen<br />
Tafeln über Entstehung und Entwicklungsgeschichte<br />
von Kunstwerken nachlesen muss. Da kommen auch die neuen<br />
kunsthistorischen Reiseführer auf CD, die der Verlag Kunst+Reise<br />
herausgibt, gerade richtig. Einer führt durch die Weißenhofsiedlung,<br />
ergänzt durch ein Infoheft mit Grundrissen und Fotos, fachlich<br />
kompetent und unterhaltend kommentiert von unserer Mitarbeiterin<br />
Valérie Hammerbacher und ihrer Mitstreiterin Anja<br />
Krämer, beide Kunsthistorikerinnen aus Stuttgart. Krämer ist außerdem<br />
noch Leiterin des Weißenhofmuseums. Das »gebaute Manifest<br />
der Moderne«, wie der Untertitel auf der CD-Hülle lautet, ist<br />
es allemal Wert, sich mit Stöpsel im Ohr und kompetenter Führung<br />
auf Entdeckungsreise auf den Killesberg zu begeben. Dabei erfährt<br />
man so allerlei Interessantes, beispielsweise, warum die Siedlung<br />
überhaupt gebaut wurde, wie die damaligen gesellschaftspolitischen<br />
Umstände sich anließen oder die Philosophie der Architektur<br />
sowie Innenarchitektur war. (eva)<br />
SuR verlost in Kooperation mit dem Verlag Kunst+Reise fünf<br />
Audioführer »Die Weißenhofsiedlung«. Postkarte oder Mail mit<br />
dem Stichwort »Weißenhofsiedlung« bis 15. April an die Redaktion<br />
genügen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
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stöPsEl Im ohr<br />
Fünf Audioführer zur »Weißenhofsiedlung«<br />
zu verlosen