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Der Stuttgarter Club wurde bereits 1951 gegründet und zählt 40<br />
Frauen, wobei mehr als 50 Prozent in den vergangenen 18 Monaten<br />
beigetreten sind. So heißt es auf der Homepage. Dort ist auch<br />
zu lesen, warum. Die Arbeit in einem internationalen und berufsunabhängigen<br />
Frauennetzwerk entspreche ihren Vorstellungen von<br />
Networking, erklärt eine Rektorin. Eine <strong>Kultur</strong>wissenschaftlerin<br />
betont, sie sei Mitglied, weil man sich hier weiter entwickeln könne<br />
und ein solch »schlagkräftiges« Netzwerk auch einige Weichen<br />
für Frauen (und Männer) neu stellen könne.<br />
»Ich habe mir genau angesehen, woher meine Deals tatsächlich<br />
kommen und habe festgestellt, dass sie immer über Freunde oder<br />
geschäftliche Kontakte zustande gekommen sind.«<br />
Verleger Florian Langenscheidt<br />
Eines ist klar, ein Netzwerk ist immer nur so gut, wie der Wille und<br />
Fähigkeit der Teilnehmer, miteinander zu kooperieren und kommunizieren.<br />
Will heißen, wenn ein Netzwerk als Selbstbedienungsladen<br />
angesehen wird, aus dem man nur nimmt und nichts gibt, kann<br />
es nicht funktionieren. Viele Individualisten, die nur ihre eigenen<br />
Vorstellungen und Karrieren im Kopf haben, werden nur Pseudo-<br />
Netzwerke zustande bringen, weil sie es kaum schaffen werden an<br />
einem Strang zu ziehen. Kunstschaffende verschiedener Genres<br />
können hiervon ein Lied singen, nicht selten brodelt es unter der<br />
Oberfläche so mancher Künstlernetzwerke vor Neid und Eitelkeiten.<br />
»Malen ist eine einsame Tätigkeit, als Maler bist du Einzelkämpfer«,<br />
so ein Künstler, der nicht genannt werden will. Schlagabtausch<br />
von Meinungen ist die eine Sache, Diskussionskultur eine<br />
andere – Konstruktivität und Konsensfähigkeit sind Eigenschaften,<br />
die einem selten in die Wiege gelegt werden, aber erlernbar sind.<br />
»Der Manager der Zukunft wird nicht in der Rolle des Machers<br />
bestehen, sondern muss sich als Knotenpunkt in einem Netzwerk<br />
kreativer Intelligenzen bewähren.«<br />
Peter Kruse, Wissenschaftler, Unternehmer, Managementberater<br />
»Netzwerke funktionieren nur, wenn die Mitglieder offen sind und<br />
stetig in lebendiger Kommunikation bleiben«, sagt Nina Kurzeja,<br />
Choreographin aus Stuttgart, die derzeit interimsmäßig dem Produktionszentrum<br />
Tanz und Performance (PZ), einem Netzwerk<br />
für freie Tänzer, Choreographen und Bühnengestalter in Stuttgart,<br />
vorsteht. Und das PZ musste in den vergangenen Monaten einige<br />
Führungswechsel durchmachen. Doch Kurzeja ist guten Mutes.<br />
Sie kennt sich aus, hat schon mehrfach Menschen verschiedener<br />
Sparten auf der Bühne zusammengebracht. Derzeit leitet sie das<br />
erste Gemeinschafts-Projekt des PZs »Strom«, das am 23. April<br />
im RotebühlTheater Premiere feiert. Mit dabei: der Filmer Michi<br />
Meier, die Choreografinnen Catarina Mora und Christine Chu, sowie<br />
Bernhard Eusterschulte als Dramaturg und Bühnenbildner. Bei<br />
der Tanzperformance für sechs Nachwuchstänzer aus Stuttgart,<br />
Deutschland und Europa wird das Kommunikationsverhalten junger<br />
Menschen via Internet unter die Lupe genommen, sowie in diesem<br />
Kontext, der Assoziationsraum STROM (Foto). Kurzeja: »Mit<br />
gebündelter Kraft erreicht man am meisten, ich denke, dass dieses<br />
Projekt ein Beispiel für alle und der Start für vielerlei wirklich<br />
übergreifende Aktivitäten innerhalb der freien Szene sein kann.«<br />
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