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10. juni 2009 - SUR Kultur

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Der Stuttgarter Club wurde bereits 1951 gegründet und zählt 40<br />

Frauen, wobei mehr als 50 Prozent in den vergangenen 18 Monaten<br />

beigetreten sind. So heißt es auf der Homepage. Dort ist auch<br />

zu lesen, warum. Die Arbeit in einem internationalen und berufsunabhängigen<br />

Frauennetzwerk entspreche ihren Vorstellungen von<br />

Networking, erklärt eine Rektorin. Eine <strong>Kultur</strong>wissenschaftlerin<br />

betont, sie sei Mitglied, weil man sich hier weiter entwickeln könne<br />

und ein solch »schlagkräftiges« Netzwerk auch einige Weichen<br />

für Frauen (und Männer) neu stellen könne.<br />

»Ich habe mir genau angesehen, woher meine Deals tatsächlich<br />

kommen und habe festgestellt, dass sie immer über Freunde oder<br />

geschäftliche Kontakte zustande gekommen sind.«<br />

Verleger Florian Langenscheidt<br />

Eines ist klar, ein Netzwerk ist immer nur so gut, wie der Wille und<br />

Fähigkeit der Teilnehmer, miteinander zu kooperieren und kommunizieren.<br />

Will heißen, wenn ein Netzwerk als Selbstbedienungsladen<br />

angesehen wird, aus dem man nur nimmt und nichts gibt, kann<br />

es nicht funktionieren. Viele Individualisten, die nur ihre eigenen<br />

Vorstellungen und Karrieren im Kopf haben, werden nur Pseudo-<br />

Netzwerke zustande bringen, weil sie es kaum schaffen werden an<br />

einem Strang zu ziehen. Kunstschaffende verschiedener Genres<br />

können hiervon ein Lied singen, nicht selten brodelt es unter der<br />

Oberfläche so mancher Künstlernetzwerke vor Neid und Eitelkeiten.<br />

»Malen ist eine einsame Tätigkeit, als Maler bist du Einzelkämpfer«,<br />

so ein Künstler, der nicht genannt werden will. Schlagabtausch<br />

von Meinungen ist die eine Sache, Diskussionskultur eine<br />

andere – Konstruktivität und Konsensfähigkeit sind Eigenschaften,<br />

die einem selten in die Wiege gelegt werden, aber erlernbar sind.<br />

»Der Manager der Zukunft wird nicht in der Rolle des Machers<br />

bestehen, sondern muss sich als Knotenpunkt in einem Netzwerk<br />

kreativer Intelligenzen bewähren.«<br />

Peter Kruse, Wissenschaftler, Unternehmer, Managementberater<br />

»Netzwerke funktionieren nur, wenn die Mitglieder offen sind und<br />

stetig in lebendiger Kommunikation bleiben«, sagt Nina Kurzeja,<br />

Choreographin aus Stuttgart, die derzeit interimsmäßig dem Produktionszentrum<br />

Tanz und Performance (PZ), einem Netzwerk<br />

für freie Tänzer, Choreographen und Bühnengestalter in Stuttgart,<br />

vorsteht. Und das PZ musste in den vergangenen Monaten einige<br />

Führungswechsel durchmachen. Doch Kurzeja ist guten Mutes.<br />

Sie kennt sich aus, hat schon mehrfach Menschen verschiedener<br />

Sparten auf der Bühne zusammengebracht. Derzeit leitet sie das<br />

erste Gemeinschafts-Projekt des PZs »Strom«, das am 23. April<br />

im RotebühlTheater Premiere feiert. Mit dabei: der Filmer Michi<br />

Meier, die Choreografinnen Catarina Mora und Christine Chu, sowie<br />

Bernhard Eusterschulte als Dramaturg und Bühnenbildner. Bei<br />

der Tanzperformance für sechs Nachwuchstänzer aus Stuttgart,<br />

Deutschland und Europa wird das Kommunikationsverhalten junger<br />

Menschen via Internet unter die Lupe genommen, sowie in diesem<br />

Kontext, der Assoziationsraum STROM (Foto). Kurzeja: »Mit<br />

gebündelter Kraft erreicht man am meisten, ich denke, dass dieses<br />

Projekt ein Beispiel für alle und der Start für vielerlei wirklich<br />

übergreifende Aktivitäten innerhalb der freien Szene sein kann.«<br />

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