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Faszination Chemie - FChO

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Aus den Projekten - Schnupperpraktika<br />

Verbesserungen eines Syntheseverfahrens zur Herstellung<br />

von Lochleitern. Dabei sollen die Toxizität der Vorstufen<br />

gemindert und zugleich die Ausbeute erhöht werden. Nach<br />

einem Erfolg im letzten Jahr werden nun Scale-up-Versuche<br />

unternommen. Zugleich werden in den physikalisch-<br />

chemischen Laboren unterschiedliche Parameter der Solarzellen/OLEDs/Transistoren<br />

wie Auftrageverfahren, saubere<br />

Arbeitsbedingungen (z. B. durch möglichst wenige Arbeitsschritte),<br />

Materialien, Schichtdicken, Schichtstrukturen (wie<br />

etwa deren Beeinflussung durch Tempern, unterschiedlich<br />

lange andauerndes Photovernetzen oder das Herstellen<br />

von Nanoschäumen) und Verkapselungsstoffe (wie<br />

beispielsweise unterschiedliche Zweikomponentenkleber)<br />

zum Schutz sauerstoffempfindlicher Bauteile optimiert.<br />

Dabei kommen im gesamten Arbeitsprozess viele<br />

verschiedene Verfahren zum Einsatz. Durch das<br />

Schneiden und Vorlagen-Ätzen ITO (Indiumzinnoxid)beschichteter<br />

Glasscheiben entstehen Substrate,<br />

die nach einem aufwändigen Reinigungsverfahren<br />

mit abschließender Ozonisierung mittels Spincoating<br />

(oder, seltener, durch Sprüh- oder Aufdampfverfahren)<br />

mit organischen Schichten und daraufhin mit der<br />

aufgedampften metallischen Schicht versehen werden.<br />

Werden alle Schichten eines Bauteils aufgedampft, so<br />

geschieht dies mittels Laborautomatik in einem einzigen<br />

Arbeitsgang. Bei der Synthese und Auswahl geeigneter<br />

Materialien wird auch auf die Massenspektrometrie, die<br />

Photometrie und Quanteneffizienzausbeute-Bestimmung<br />

(bei Fluoreszenzmessungen) zurückgegriffen. Der<br />

Auswertung der Ergebnisse dienen Rasterelektronen-<br />

mikroskopie und EDX (energy dispersive X-ray spectroscopy,<br />

energiedispersive Röntgenspektroskopie).<br />

Nach einer theoretischen Einführung durfte ich im Labor<br />

für organische Synthesen assistieren (DC-Reihen, Massen-<br />

spektren etc.) und später im Glovebox-Labor einige OLEDs<br />

unter Anleitung selbst herstellen.<br />

Mit der Oberflächenplasmonresonanz befassen sich sowohl<br />

Physiker als auch Chemiker im AK. Zum einen wird hier<br />

Grundlagenforschung betrieben; gesucht wird nach einem<br />

Laserfarbstoff, welcher sich von außen aufpumpen ließe<br />

und dabei nach innen Licht einer Wellenlänge abstrahlen<br />

würde, welche dazu geeignet wäre, die Ausbreitung der<br />

Oberflächenplasmonresonanz aufrecht zu erhalten. Ein<br />

weiterer Wissenschaftler beschäftigt sich mit<br />

angewandter Forschung auf diesem Gebiet. Er bemüht<br />

sich um die Entwicklung und Optimierung von Bio-/<br />

Chemosensoren auf der Grundlage der Oberflächenplasmonresonanz.<br />

Das Prinzip beruht darauf, dass die<br />

Effizienz der Umwandlung eingestrahlter Lichtenergie<br />

in Oberflächenplasmonresonanz von der an die Metallschicht<br />

gekoppelten Schichtdicke abhängig ist. Konkret soll das<br />

Verfahren zur Herstellung monomolekularer selbst-<br />

organisierender Rezeptorschichten auf Temperatureinflüsse<br />

beim Drucken hin untersucht, verstanden und optimiert<br />

werden. U. a. sollte dadurch die aufwändige Säuberung<br />

20<br />

nach dem Bedrucken entfallen. Zur Aufnahme der<br />

Ergebnisse wird ein Ellipsometer eingesetzt.<br />

Ein weiteres interessantes Forschungsgebiet, in welches ich<br />

reinschnuppern durfte, ist die Herstellung von Nanopulvern<br />

mittels eines bisher wenig untersuchten Verfahrens zur<br />

Herstellung von Nanotropfen. Hier durfte ich im Reinraum am<br />

„Mask-Aligner“ arbeiten (der die Maske über einer zu bestrahlenden<br />

Probe ausrichtet), sowie Viskositätsmessungen durch<br />

Schwingungssensorik bei Vibrationsanregung mitverfolgen.<br />

Die Holographie schließlich ist ein Forschungsbereich,<br />

der etwas abseits der Themenschwerpunkte des Arbeits-<br />

kreises liegt. Grundlegende Forschungsaufgabe ist die Suche<br />

nach geeigneten Speichermaterialien, die eine hohe<br />

Durchschlagsfestigkeit aufweisen und bei möglichst kleinen<br />

Spannungen pro Flächeneinheit eine vollständige interne<br />

Beugung ermöglichen. Momentan treten allerdings noch<br />

viele Schwierigkeiten bei der Entwicklung aussagekräftiger<br />

Messtechniken und einfacher Substratherstellungsverfahren<br />

auf. Ich hatte die Möglichkeit, bei der Substratherstellung<br />

zu helfen und anschließend die Hologramm-Erstellung<br />

und Effizienzauswertung mit Hilfe von „Log-Ins“ im Laser-<br />

Labor zu verfolgen. Dabei wurde auch ich der Schwierigkeiten<br />

durch mangelnde Reproduktivität der Ergebnisse und Probleme<br />

mit der Messtechnik gewahr.<br />

Kurz durfte ich auch die Cyclovoltammetrie, welche zur<br />

Aufklärung von Reaktionsmechanismen eingesetzt wird,<br />

kennen lernen.<br />

Jeden Tag wurde ich neuen Betreuern zugewiesen, wodurch<br />

ich mich täglich mit neuen Themen und Fragestellungen<br />

konfrontiert sah. Dadurch erlebte ich eine spannende<br />

Vielfalt an Schwierigkeiten und Rätseln, wenngleich ich<br />

wahrnahm, wie viel Geduld die Auswertung nicht enden<br />

wollender Messreihen erfordert. Insgesamt war das<br />

Praktikum eine lehrreiche und sehr wertvolle Erfahrung, die<br />

ich nicht missen möchte.<br />

P.S.: Leider kann ich in meinem Bericht nicht näher auf die<br />

Forschungsfragen eingehen, da ich der Verschwiegenheitsverpflichtung<br />

unterliege.<br />

Johannes Glöckler (Uni Duisburg-Essen)<br />

In meinem Praktikum habe ich kein bestimmtes Thema<br />

bearbeitet, sondern verschiedenste Sachen gemacht, um<br />

einen Einblick in das organisch-präparative Arbeiten und in<br />

die instrumentelle Analytik zu erhalten.

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