1. Kapitel - Sozialversicherungsanstalt der Bauern

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Witwenpension 12 Beispiele: • War das Einkommen des Verstorbenen genau gleich hoch wie jenes des Hinterbliebenen (also 100 %), gebührt eine Witwenpension in Höhe von 40 % der Pension des Verstorbenen. • War das Einkommen des Hinterbliebenen halb so hoch wie jenes des Verstorbenen (also 50 %), beträgt der Prozentsatz für die Witwenpension 55 %. • War das Einkommen des Hinterbliebenen um die Hälfte höher als jenes des Verstorbenen (also 150 %), beträgt der Prozentsatz für die Witwenpension 25 %. Erhöhung der Witwenpension bei geringem Einkommen: Bei geringem Einkommen der Witwe wird die Witwenpension erhöht. Und zwar soweit, bis die Summe aus dem eigenen aktuellen Einkommen und der Witwenpension EUR 1.526,05 (Wert 2006) monatlich ausmacht. Hinweis: Auch hier gilt aber, dass die Witwenpension nicht höher sein kann als 60 % der Pension des Verstorbenen. Wenn sich das Einkommen der Witwe ändert, wird eine neue Berechnung durchgeführt. Obergrenze bei hohem Einkommen: Witwenpension Bei sehr hohem Einkommen des Hinterbliebenen wird die Witwenpension gekürzt: Wenn die Summe aus dem eigenem Einkommen des Hinterbliebenen und der Witwenpension in einem Kalendermonat mehr als EUR 7.260,- (Wert 2006) beträgt, vermindert sich die Witwenpension. Dieser Grenzbetrag entspricht der 60fachen täglichen Höchstbeitragsgrundlage. 13
Witwenpension Witwenpension trotz Scheidung? Einen Anspruch auf Witwenpension kann auch der frühere Ehepartner haben. Sie kommt damit für einen geschiedenen Ehepartner in Betracht, oder auch wenn die Ehe aufgehoben oder für nichtig erklärt wurde. In jedem Fall aber nur, wenn man nicht wieder geheiratet hat. Auch hier muss der Verstorbene entweder bereits in Pension gewesen sein oder die Mindestversicherungszeit erfüllen. Es gelten hiefür dieselben Voraussetzungen, wie sie ab Seite 8 beschrieben sind. Wesentlich ist, dass der Verstorbene verpflichtet war, Unterhalt zu leisten (entweder aufgrund eines Urteils, eines Vergleichs oder eines Vertrages). Dies deshalb, weil die Witwenpension ja – wie eingangs erwähnt – als Ersatz für die weggefallenen Unterhaltsleistungen gedacht ist. Doch selbst dann, wenn der Verstorbene nur regelmäßig zum Unterhalt des Hinterbliebenen beigetragen hat, ohne dazu verpflichtet zu sein, kann eine Witwenpension gebühren. Wichtig ist in diesem Fall, dass die Ehe zumindest zehn Jahre gedauert hat und dass die Unterhaltsbeiträge zumindest im letzten Jahr vor dem Tod geleistet wurden. 14 Höhe der Witwenpension bei nicht mehr aufrechter Ehe Grundsätzlich wird die Witwenpension genauso wie bei aufrechter Ehe berechnet (siehe Seite 10). Zusätzlich ist sie auch vom Unterhalt abhängig: Höher als der Unterhalt kann die Witwenpension nämlich nicht sein. Befristung der Witwenpension Witwenpension Grundsätzlich wird die Witwenpension unbefristet zuerkannt. In wenigen genau bezeichneten Fällen gebührt sie allerdings nur für 30 Kalendermonate (Befristung): 1) Nämlich wenn die Witwe beim Tod des Ehepartners jünger als 35 Jahre war und die Ehe kürzer als 10 Jahre gedauert hat. 2) Oder wenn die Ehe mit einem Pensionisten geschlossen wurde und nicht eine bestimmte Mindestdauer erreicht hat: - Bei einem Altersunterschied von bis zu 20 Jahren: Mindestdauer der Ehe 3 Jahre. - Bei einem Altersunterschied von mehr als 20 bis zu 25 Jahren: Mindestdauer der Ehe 5 Jahre. - Bei einem Altersunterschied von mehr als 25 Jahren: Mindestdauer der Ehe 10 Jahre. 3) Oder wenn der verstorbene Ehepartner bei Eheschließung zwar noch keine Pension bezogen hat, er damals aber schon älter als 60 Jahre (Frau) oder älter als 65 Jahre (Mann) war und die Ehe kürzer als 2 Jahre gedauert hat. 15
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