Kaviar zum Frühstück? Single malt zum Aperitiv? - Verband ...
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18<br />
Verkehr ✔<br />
Winterdienste: Salz oder Splitt, das ist die Frage<br />
DIE STRAßENDIENSTE rüsten sich<br />
für die heurige Wintersaison. Dort ist<br />
man schon allein aus wirtschaftlichen<br />
Gründen höchst interessiert, so wenig<br />
Streugut wie nur möglich auszustreuen.<br />
Schließlich muss man es wieder einsammeln<br />
– und auch das kostet jede<br />
Menge.<br />
In Wien konnte in den vergangenen drei<br />
Jahren die Streugutmenge im Winterdienst<br />
von 33.000 Tonnen auf fast die<br />
Hälfte, 17.000 Tonnen, reduziert werden.<br />
In Niederösterreich, wo – Österreichrekord!<br />
14.000 Kilometer Straßen<br />
zu betreuen sind, konnte man die Kosten<br />
für Streumaterial um 24 Millionen<br />
auf „nur“ 55 Millionen Euro senken.<br />
Dennoch liest sich die Statistik noch<br />
immer wie aus dem Buch der Rekorde:<br />
95.000 Tonnen Salz, 181.000 Tonnen<br />
Splitt sowie 841.000 Arbeitsstunden<br />
kommen in einer Wintersaison zusammen.<br />
Wohin gehen die Trends?<br />
Durchwegs in die umweltfreundliche<br />
Richtung: So wird bei Splittstreuung in<br />
Wien der Basaltsplitt statt des Dolomitsplitts<br />
verwendet. Grund dafür ist der<br />
weitaus geringere Abrieb des harten Basaltgesteins.<br />
Und wo weniger Abrieb,<br />
dort auch weniger Staub, der spätestens<br />
beim Kehren aufgewirbelt wird.<br />
Generell bemühen sich die Straßenerhalter<br />
auch, Salz statt Splitt zu streuen.<br />
So sieht auch das Verhältnis aus: Tirol<br />
beispielsweise verstreut 34.700 Tonnen<br />
Salz und 3210 Tonnen Splitt. In Oberösterreich<br />
sind es 47.459 Tonnen Salz<br />
und 2541 Tonnen Splitt und auch in den<br />
anderen Bundesländern fällt der Anteil<br />
günstig für Verkehrssicherheit und Umwelt<br />
aus (alle Daten für Wintersaisan<br />
2004/05).<br />
Dazu kommt noch die Technologie:<br />
Salzstreuzüge dosieren heute zentimetergenau,<br />
um weder zu viel noch zu wenig<br />
und vor allem am richtigen Platz zu<br />
streuen. Und die Kostenrechnung verhindert<br />
bei den Straßenmeistereien, dass<br />
aus Jux und Tollerei dicke Schichten<br />
Streugut auf den Straßen aufgetragen<br />
werden.<br />
Quelle: „Freie Fahrt“ (ARBÖ)<br />
Auto fahren im Alter – wie lange? A. Brunner, Leiter Unfallforschung, Winterthur Versicherungen<br />
In Österreich gibt es nach derzeitiger<br />
Gesetzeslage keine altersbedingte Befristung<br />
des Führerscheins. Die Behörde<br />
kann allerdings aufgrund eines amtsärztlichen<br />
Gutachtens eine vom Alter<br />
unabhängige, gesundheitsbesdingte Befristung<br />
des Führerscheins verfügen.<br />
Der Amtsarzt muss in diesem Fall eine<br />
Gefährdung der Fahrsicherheit infolge<br />
eines geistigen oder körperlichen Gebrechens<br />
feststellen.<br />
Einige spektakuläre Unfälle, ausgelöst<br />
durch ältere Verkehrsteilnehmer, haben<br />
die Öffentlichkeit in den vergangenen<br />
Monaten bewegt. Braucht die Schweiz<br />
eine Altersgrenze für Autofahrerinnen<br />
und Autofahrer? Wie können ältere Autolenker<br />
sich selbst testen und mit dem<br />
Thema auseinander setzen?<br />
Sind ältere Autofahrer tatsächlich eine<br />
Gefahr für den Strassenverkehr?<br />
Wie viele freiwillig aufhören Auto zu<br />
fahren, ist nicht bekannt, weil das ein<br />
privater Entscheid ist.<br />
Gibt es zu viele, die nicht merken oder<br />
es nicht merken wollen, dass sie das<br />
Autofahren aufgeben sollten? Was sagt<br />
dazu die Statistik? Verursachen über 65jährige<br />
mehr Unfälle?<br />
Statistische Aussagen zur Unfallhäufigkeit<br />
von älteren Autolenkern sind nur<br />
bedingt aussage kräftig, denn ältere<br />
Menschen gehören in der Regel zu den<br />
„Wenigfahrern“. Die Zahlen zeigen,<br />
dass die Anzahl der Unfälle, die durch<br />
Verkehrsteilnehmer über 65 Jahre verursacht<br />
werden, nicht signifikant höher<br />
sind als in anderen Altersgruppen. Aber<br />
eigentlich darf man nicht auf die Anzahl<br />
Unfälle allein abstellen. Die Unfallzahl<br />
sollte an den gefahrenen Kilometern gemessen<br />
werden und dazu gibt es keine<br />
Erhebungen.<br />
Was mit steigendem Alter zunimmt,<br />
sind die Schäden am eigenen Auto. Das<br />
heisst, die Lenker sind nicht direkt in<br />
einen Unfall verwickelt, sondern fahren<br />
beispielsweise an einen Pfosten beim<br />
Ausbiegen aus der Garage oder streifen<br />
ein Auto beim Einparken. Mit steigendem<br />
Alter verändern sich aber auch die<br />
„Unfalltypen“. Typische „Altersunfälle“<br />
sind solche beim Abbiegen, Einbiegen<br />
oder Überqueren von Strassen und<br />
Kreuzungen. Sie passieren bei Menschen<br />
über 65 Jahren beinahe doppelt<br />
so häufig wie bei Jüngeren. Diese Tatsache<br />
ist an zwei typische Altersprobleme<br />
beim Autofahren gekoppelt: mangelnde<br />
Übersicht und verlangsamtes Reaktionsvermögen.<br />
Das Auge:<br />
Informationsquelle Nr. 1<br />
80% der für das Fahren benötigten Informationen<br />
werden über das Auge aufgenommen.<br />
Mit zunehmendem Alter<br />
verändert sich die Sehfähigkeit. Ein 60jähriger<br />
braucht achtmal so viel Licht<br />
wie ein 20-jähriger, um bei Dunkelheit<br />
noch richtig zu sehen. Das Auge wird<br />
blendempfindlicher und die Bewegungsvorgänge<br />
in der Randzone des<br />
Gesichtsfeldes werden nicht mehr so<br />
deutlich wahrgenommen, das heisst, das<br />
Blickfeld ist eingeschränkt. Dazu<br />
kommt, dass das Auge die Schärfe für<br />
unterschiedliche Distanzen weniger<br />
schnell regulieren kann. Die Bilderfolge<br />
„Strasse – Tachometer – Strasse“ dauert<br />
bei einem über 50-jährigen etwa viermal<br />
länger als bei Personen unter 40<br />
Jahren.<br />
Wer unter einem schlechten Gehör leidet,<br />
weist ein doppelt so hohes Risiko<br />
auf, bei einem Unfall schwer verletzt zu<br />
werden. Etwa 30% der über 55-jährigen<br />
sind hörbehindert; beim Autofahren sollen<br />
sie besonders darauf achten, was um<br />
sie vorgeht, und eine Hörhilfe tragen.<br />
Dazu können Arthrose, Rheuma oder<br />
eine ungenügende Blutversorgung das<br />
Autofahren erschweren. Gefährlich<br />
können auch Medikamente sein, die<br />
beispielsweise das Reaktionsvermögen<br />
noch zusätzlich beeinträchtigen.<br />
Verlangsamte Reaktionsfähigkeit<br />
Ganz zentral neben dem schwächeren<br />
Sehvermögen ist die verlangsamte Reaktionsfähigkeit.<br />
Ältere Menschen reagieren<br />
langsamer als Jüngere. In einer<br />
gefährlichen Situation kann es dadurch<br />
schnell zu Fehleinschätzungen und<br />
Fehlreaktionen kommen. Kompensiert<br />
wird dieser Mangel jedoch offenbar<br />
häufig durch die lange Fahrpraxis von<br />
älteren Autofahrern. Das Thema Autofahren<br />
im Alter ist heikel und emotionsgeladen.<br />
Wer sich fünfzig Jahre und<br />
mehr sicher im Strassenverkehr bewegt<br />
hat, möchte auf die liebgewonnene mobile<br />
Freiheit im Alter nicht verzichten.<br />
Letztlich ist aber auch ein Stück Eigenverantwortung<br />
des älteren Lenkers oder<br />
der älteren Lenkerin gefordert, sich mit<br />
dem Thema auseinander zu setzen und<br />
bei der Entscheidung Hilfe in Anspruch<br />
zu nehmen.