Der Zwiebelturm - Evangelische Kirchengemeinde Hirschberg ...
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Lebendige Gemeinde<br />
Philipp Melanchthon 1497-1560<br />
(EnRa)<br />
Am 19. April 2010 gedenkt die<br />
evangelische Kirche des 450. Todestages<br />
von Philipp Melanchthon.<br />
<strong>Der</strong> körperlich kleine, aber geistig<br />
große Mann wird am<br />
16. Febr. 1497 in Bretten<br />
(Kurpfalz) als<br />
Sohn des Rüstmeisters<br />
Georg Schwarzerdt<br />
geboren, besucht<br />
die Lateinschule in<br />
Pforzheim, studiert<br />
in Heidelberg und<br />
Tübingen und wird<br />
1518 auf Empfehlung<br />
Johannes Reuchlins<br />
als Professor für<br />
Griechisch an die<br />
Universität Wittenberg<br />
berufen, wo er<br />
Luther begegnet und<br />
ei ne leben sla nge<br />
Freundschaft und<br />
fruchtbare Zusammenarbeit<br />
im Sinne<br />
der Reformation beg<br />
i n nt. Reuc h l i n,<br />
neben Erasmus von<br />
Rotterdam einer der<br />
führenden europäischen<br />
Humanisten,<br />
war es auch, der seinem<br />
Schüler Philipp<br />
Schwarzerdt eine<br />
griechische Grammatik<br />
schenkte und in<br />
seiner Widmung erstmals<br />
den graecisierten<br />
Namen Melanchthon<br />
schreibt.<br />
Neben der Erneuerung<br />
der Kirche lag<br />
Melanchthon die Erneuerung<br />
der Bildung<br />
und des Bildungswesens am<br />
Herzen. In einem gut besuchten<br />
Vortrag der Ökumenischen Erwachsenenbildung<br />
am 19.11.2009<br />
legte Pfarrer i. R. Dr. Konrad Fi-<br />
29<br />
scher, Bretten, den Lebensweg<br />
Melanchthons und seine Bedeutung<br />
für die eruditio (lat. Entrohung)<br />
dar (den Begriff der Bildung<br />
Philipp Melanchthon im Melanchthon-Haus in Bretten<br />
gab es vor der Reformation noch<br />
nicht). Er wies u. a. darauf hin, dass<br />
Melanchthon von einem „göttlichen<br />
Gebot der Bildung“ sprach,<br />
1526 das Nürnberger Gymnasium<br />
eröffnete und 1528 mit dem Unterricht<br />
der Visitatoren an den Pfarrern<br />
des Kurfürstentums Sachsen<br />
begann. Dies bescherte ihm die<br />
A u s z e i c h n u n g<br />
„praeceptor German<br />
i a e “ ( L e h r e r<br />
Deutschlands).<br />
Während Martin<br />
Luther zu seinem<br />
eigenen Schutz 1530<br />
auf der Veste Coburg<br />
(er war noch<br />
immer in der Reichsacht<br />
und im päpstlichen<br />
Bann) auf das<br />
Ergebnis des von<br />
Kaiser Karl V. angesetzten<br />
Religions-<br />
Reichstags in Augsburg<br />
wartete, trat<br />
Melanchthon mit<br />
dem <strong>Evangelische</strong>n<br />
B eken nt n i s, der<br />
„Confessio Augustana“,<br />
vor den Reichstag<br />
und verlangte<br />
dessen Anerkennung.Kennzeichnend<br />
für ihn ist damals<br />
wie später sein<br />
unbedingter Wille<br />
zur Verständigung<br />
durch Kommunikation.<br />
So erzielte er<br />
1536 mit der Wittenberger<br />
Konkordie<br />
eine Einigung in der<br />
Abendmahlsfrage<br />
zwischen den streitendenReformatoren<br />
und nahm zwischen<br />
1540 und 1557<br />
an Religionsgesprächen<br />
in Worms und Regensburg<br />
teil, traf dort auch Jean Calvin und<br />
begründete mit ihm eine enge<br />
Freundschaft.