„Pro Ehrenamt“ für vorbildliches Engagement - Badischer Sportbund ...
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BSB-Info – Seite 2 Nr. 1/2007<br />
(Fortsetzung von Seite 1)<br />
das, was wir tun, auch nach außen hin transparent<br />
machen und sind uns der Tatsache bewusst,<br />
dass wir durch unser <strong>Engagement</strong> und<br />
Sponsorship bei diesem Wettbewerb noch engere<br />
Kontakte zu den Sportredakteuren knüpfen<br />
können“, so Kokemüller, der zusammen mit<br />
dem Pfälzer <strong>Sportbund</strong>-Vorsitzenden Dieter<br />
Noppenberger den 1. Preis <strong>für</strong> die Einreichung<br />
eines Textbeitrages stolz an Johannes Bachmann<br />
von der Badischen Zeitung <strong>für</strong> seinen<br />
Textbeitrag „Gold <strong>für</strong> immer und ein Rucksack<br />
<strong>für</strong>s Leben“ überreichen durfte. Der zweite<br />
Preis ging an Andreas Lin von der Schwetzinger<br />
Zeitung mit dessen Beitrag „Lehmann?<br />
Den kenn’ ich net!“. Mit dem 3. Preis<br />
honorierte die Jury den Artikel von Claus Zimmermann,<br />
der in der Badischen Zeitung<br />
über „Ein Eintopf verursacht Zwietracht“<br />
schrieb. Ein Text über Zwistigkeiten im Fußball-<br />
Schiedsrichterbereich.<br />
Die Fotopreise gingen an: 1. Preis: Berndhard<br />
Kunz, 2. Preis: Annegret Hilse, 3. Preis:<br />
Markus Gilliar und Heini W. Seith. Einen Anerkennungspreis<br />
in der Kategorie Fernsehen<br />
erhielt Bernd Schmitt vom SWR <strong>für</strong> seinen<br />
Beitrag „Im Namen Fritz Walters“, der am 20.<br />
Januar 2006 im Südwestfernsehen gesendet<br />
wurde. (js)<br />
Nachfolgend nun der Wortlaut des siegreichen<br />
Artikels:<br />
„Gold <strong>für</strong> immer und ein Rucksack<br />
<strong>für</strong>s Leben“ – „Wunderbar“:<br />
Georg Thoma, der Olympiasieger von<br />
1960, rät seinem ersehnten Nachfolger Georg<br />
Hettich „ohne jedes Rambazamba“ zur<br />
Gelassenheit<br />
Manchmal ist das Schicksal gerecht, geht einfach<br />
über die Wichtigtuer und Dampfplauderer,<br />
die Selbstdarsteller und Nervensägen hinweg<br />
und wendet sich den Stillen und Beharrlichen<br />
zu, die ihre Bescheidenheit leben, statt sie wie<br />
ein Etikett vor sich herzutragen. Am Samstag,<br />
11. Februar 2006, konnte das Schicksal gar<br />
nicht anders. Es musste, es wollte, es durfte<br />
sich <strong>für</strong> einen Mann mit roter Mütze entscheiden,<br />
weil der an diesem Tag wie kein anderer<br />
Weltklasse-Können und Fortune kombinierte<br />
und mit Gold in Pragelato die Herzen in der<br />
Heimat im Sturm eroberte.<br />
Olympiasieger Georg Hettich: Drei Worte, so<br />
unerhört, dass sie am Wochenende im<br />
Schwarzwald tausendfach wiederholt wurden.<br />
An Stammtischen, bei Fasnetumzügen und sogar<br />
von der Kanzel. Olympiasieger Georg Hettich<br />
ist ein Glücksfall <strong>für</strong> den Schwarzwald, weil<br />
er einer ist, dem uneingeschränkte Sympathien<br />
gelten. Georg „Schorsch“ Hettich ist jener Typ<br />
des Jungen von nebenan, den jeder gern in<br />
seiner Nähe weiß. Weil er verlässlich ist, geradlinig,<br />
mit Witz gesegnet und so unaufdringlich<br />
faszinierend, wie eben nur ein Schonacher sein<br />
kann. Einer, der berührt, weil er das ist, was in<br />
der Welt der Wichtigen keiner sein will: Gelassen<br />
statt prahlerisch, mit dem Mut auch einmal<br />
rot zu werden, statt die eigene Verlegenheit zu<br />
überspielen.<br />
Seit Samstag herrscht in seiner Heimatgemeinde<br />
Schonach ein Ausnahmezustand der<br />
heitersten Sorte. Der könnte sich zum kollektiven<br />
Taumel steigern, wenn passiert, was der<br />
olympische Terminplan vorgibt und die Papierform<br />
des Georg H. erwarten lässt. Am kommenden<br />
Mittwoch ist Hettich, der schon in Salt<br />
Lake City Silber mit dem Team gewann, mit<br />
der deutschen Vierer-Mannschaft erster Anwärter<br />
auf sein zweites Gold. Und am Dienstag<br />
in einer Woche kommt jene Paradedisziplin,<br />
auf die der Rote-Bakken-Schorsch in diesem<br />
Winter gezielt hingearbeitet hat und in der<br />
er sich eine Medaille erhofft: Einmal springen,<br />
7,5 Kilometer skaten – der Sprint. Georg Hettich,<br />
der Überraschungs-Olympiasieger vom<br />
Samstag, könnte in Pragelato zum König der<br />
Spiele werden. Doch gemach. Wer wollte jetzt,<br />
im Moment des Triumphes, Erwartungsdruck<br />
erzeugen. Druck, den keiner weniger verspürt<br />
als Georg Hettich, der vor dem Wettkampf seines<br />
Lebens so gut geschlafen hatte, wie selten<br />
in diesem Winter. Schlaf, den er seinem<br />
Vater Lothar raubte. Kein Auge zugetan hatte<br />
der Elektromeister aus Schonach in der Nacht<br />
von Freitag auf Samstag, weil er sich das ausmalte,<br />
was Sohn Georg keinen Gedanken wert<br />
war.<br />
Was wäre wenn? Diese drei W haben Lothar<br />
Hettich „fast verrückt“ gemacht. Bronze hatte<br />
der Vater <strong>für</strong> möglich gehalten. Aber Gold?<br />
„Nie.“ Viel Schlaf haben Lothar Hettich und<br />
seine Frau Hedi, <strong>für</strong>sorgliche Eltern von sechs<br />
Kindern, auch nach dem Triumph nicht gefunden.<br />
Vor dem Gold konnte Lothar H. nicht<br />
schlafen, nach dem Gold wollte er nicht schla-<br />
Johannes Bachmann, <strong>Sportbund</strong>-Pfalz-Präsident Dieter Noppenberger, Heini W. Seith, Annegret<br />
Hilse, Claus Zimmermann, Klaus Kokemüller, Vizepräsident des Badischen <strong>Sportbund</strong>es Freiburg<br />
(hinten v.l.), Andreas Lin, Bernd Schmitt, Markus Gilliar (vorne v.l.) bei der Preisverleihung im Europapark<br />
in Rust. Foto: GES<br />
fen. Die Augen des Elektromeisters waren gestern<br />
Morgen im Schonacher Langlaufstadion<br />
im Wittenbachtal denn auch ein bisschen kleiner<br />
als sonst. Vielleicht hat er sie im strahlenden<br />
Sonnenschein aber auch nur zugekniffen,<br />
um bei seiner Arbeit klar zu sehen: Die Zeit hat<br />
Lothar Hettich gestern gemessen beim Deutschen<br />
Schülercup. „Dipfilisgenau“, wie es seine<br />
Art ist. Schließlich hatte er die möglichen Olympiasieger<br />
von morgen vor sich. Heute wird<br />
Lothar Hettich auf einer Baustelle erwartet.<br />
Kabelkanäle soll er ziehen, Steckdosen einsetzen,<br />
Strom anlegen. Doch er wird die Arbeit,<br />
wenn auch widerstrebend, wohl schwänzen.<br />
Am Samstag hat ihn ja fast der Schlag getroffen.<br />
Das braucht er heute nicht schon wieder.<br />
Am Samstag, um kurz nach vier, hat<br />
Schorsch eins über Schorsch zwei gelacht.<br />
Schallend. „Wunderbar“, sagt Georg Thoma,<br />
Olympiasieger von Squaw Valley. „Einfach<br />
wunderbar, wo der Hettich g’ sagt hat, ich<br />
denk’ Olympiasieger gibt’ s nur im Fernsehen“.<br />
Dieses „wunderbar“ kommt aus dem Herzen.<br />
„Wirklich gewünscht“ hat sich Thoma den<br />
Olympiasieg eines Schwarzwälder Kombinierers.<br />
Seit Jahren, seit Jahrzehnten, fast ein halbes<br />
Jahrhundert lang. Jetzt hat der Schorsch<br />
aus Hinterzarten einen würdigen Nachfolger<br />
gefunden. Endlich.<br />
Dass es der „Schorsch“ aus Schonach ist,<br />
freut den Helden von Squaw Valley. „Das ist<br />
genau der Richtige. Ich hätt’ mir keinen besseren<br />
aussuchen können“. Kein Wunder. Denn<br />
Georg H. ist wie Georg T. ein Sportler ohne Allüren.<br />
Schlicht im Auftreten. Sympathisch. Und<br />
stur, wie ein Schwarzwälder sein muss. „Ein<br />
Weltmeistertitel ist vergänglich“, sagt Georg<br />
Thoma. „Irgendwann bist du nur noch Ex-<br />
Weltmeister. Aber Olympiasieger bist du ein<br />
Leben lang“. Ein Leben, das sich <strong>für</strong> Georg<br />
Hettich verändern wird. Weil er in den Augen<br />
vieler Menschen ein anderer geworden ist.<br />
Jetzt ist er nicht mehr der Schorsch us de<br />
Schone, sondern der Herr Olympiasieger. Das<br />
ist eine Freude, aber auch eine Bürde.<br />
„Diese Medaille ist so schwer wie ein Rucksack,<br />
den man nie abstreifen kann“, sagt Georg<br />
Thoma und empfiehlt Georg Hettich eine<br />
schlichte Strategie, um diese Last zu meistern.<br />
„So normal bleiben wie möglich, ohne Rambazamba.<br />
Dann wirst du mit deinem Gold<br />
glücklich.“ Wie das geht? Ein Blick nach Hinterzarten<br />
genügt.<br />
Herzlichen Dank!!<br />
Das Präsidium und die<br />
Geschäftsstelle des Badischen<br />
<strong>Sportbund</strong>es Freiburg e.V. sowie<br />
die Badische Sportjugend<br />
Freiburg bedanken sich recht<br />
herzlich <strong>für</strong> die zahlreichen<br />
Glückwünsche zum neuen Jahr.<br />
Viel Arbeit und auch einige<br />
Herausforderungen, mit<br />
Sicherheit aber auch schöne<br />
Stunden mit dem gemeinsamen<br />
Sport stehen uns<br />
bevor.<br />
Packen wir’s<br />
gemeinsam an.<br />
Herzlichst<br />
Ihre<br />
Gundolf Fleischer MdL Magdalena Heer<br />
Präsident BSB Vorsitzende bsj