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download - Windsbacher Knabenchor

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Die Sängerbeine<br />

werden<br />

länger – die<br />

Hosen leider<br />

nicht.<br />

Hörer wurde dabei (wieder einmal) klar,<br />

welches musikalische Kleinod aus dem abgelegenen<br />

Windsbach hinausstrahlt in die<br />

Welt. Dieses Kleinod gilt es zu bewahren.<br />

Noch vier Mal stimmten die <strong>Windsbacher</strong><br />

in den folgenden Tage das »Selig« des<br />

ersten Satzes an: In Nürnberg, Frankfurt,<br />

Berlin und Essen. Berlin wurde für<br />

die Sänger dabei zur »Heimat auf Zeit«:<br />

Nachdem sie schon für die Chor-Orchester-<br />

Proben die Busse bestiegen und die lange<br />

Strecke unter die Räder genommen hatten,<br />

statteten sie der deutschen Hauptstadt<br />

eine Woche später schon den nächsten<br />

Besuch ab. Diesmal wurde es ernst: Die<br />

Philharmonie war bis auf den letzten Platz<br />

mit einem äußerst fachkundigen Publikum<br />

besetzt (siehe Titelbild). Nach einer<br />

überzeugenden Leistung wurden Chor,<br />

Orchester und Solisten mit Beifall überschüttet<br />

(dazu auch Kritik im Tagesspiegel<br />

auf dieser Seite rechts).<br />

Nach einer Nachtfahrt mit Zwischenquartier<br />

in Hannover bildete das Konzert<br />

in Essen den vorläufigen Abschluss der<br />

Brahms-Tour. Im Frühjahr wird das Requiem<br />

wieder aus der Repertoire-Kiste geholt.<br />

Insgesamt sieben Aufführungen mit<br />

den Bamberger Symphonikern führen den<br />

Chor unter der Leitung von Karl-Friedrich<br />

Beringer nach Ansbach, Bamberg (drei<br />

Konzerte), Murcia, Madrid und Barcelona.<br />

Zwei Konzerte in München dirigiert der<br />

<strong>Windsbacher</strong>-Fan Kent Nagano.<br />

Heckel / Miederer<br />

Dynamik im Festspielhaus: Karl-Friedrich Beringer<br />

dirigiert Brahms’ deutsches Requiem.<br />

»Wie ein kostbares<br />

Instrument«<br />

unterwegs<br />

Es ist eine vortreffliche Aufführung<br />

des Deutschen Requiems von Brahms. Den<br />

sanften Streichern antwortet gleichsam immateriell<br />

der Gesang »Selig sind, die da Leid<br />

tragen«, um ins Espressivo zu gelangen. »Selig«<br />

dann die Dissonanz auf der unbegleiteten<br />

zweiten Silbe des Wortes. Beringer betont<br />

den Kontrast zwischen Totentanz und Trio<br />

»So seid nun geduldig«, das er relativ schnell<br />

nimmt. Unsentimental ist die Interpretation<br />

bis zum »Jauchzen« der Soprane. Alexander<br />

Marco-Buhrmester singt mit dem Erz seines<br />

Baritons den Psalm »Herr, lehre doch mich«.<br />

Der Chor hat Kraft, die Fugen organisch zu<br />

gestalten und Christiane Oelzes Solo mit »tröstendem«<br />

Ausdruck zu intensivieren. Das Ensemble<br />

der <strong>Windsbacher</strong> lebt von erworbener<br />

Gesangskultur, ob die Altisten oder die Bässe<br />

ihre Einsätze haben, pianissimo gar, wenn<br />

»der Geist spricht«. Ohne Kindertümlichkeit<br />

zu vermarkten, wirkt und klingt dieser <strong>Knabenchor</strong><br />

wie ein kostbares Instrument.<br />

Sybill Mahlke in »Der Tagesspiegel«, 7.11.2010<br />

2 / 2010 windsbacher 9

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