Download - ASUS Marketing & Verlag
Download - ASUS Marketing & Verlag
Download - ASUS Marketing & Verlag
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ENVIRONmENT & ENERGY<br />
Wie funktioniert eine Fotovoltaikanlage? Vereinfacht gesagt:<br />
eine Solarzelle «fängt» das Sonnenlicht auf. Das wichtigste<br />
Bauteil einer Solarzelle ist der Halbleiter. Denn von ihm hängt<br />
der zu erreichende Wirkungsgrad ab. Je nach Material fällt dieser<br />
höher oder niedriger aus. Mehrere Solarzellen werden in<br />
Reihen- oder Parallelschaltung zu einem Solarmodul zusammengesetzt.<br />
Die Summe aller Solarmodule stellt den Solargenerator<br />
dar.<br />
Häufig findet man inzwischen fotovoltaische Anlagen auf<br />
Dächern von Privathäusern, um den Eigenbedarf an elektrischer<br />
Energie abzudecken. Nicht verbrauchte Energie wird in<br />
das öffentliche Netz eingespeist. Aber auch im öffentlichen<br />
Bereich treten Fotovoltaikanlagen immer mehr in den Mittelpunkt.<br />
Stau-Sensoren, Anzeigetafeln oder Parkscheinautomaten<br />
können mit Solarstrom häufig günstiger betrieben werden,<br />
als es mit netzgebundener Energie möglich ist. In der<br />
Satelliten- und Raumfahrttechnik ist die Fotovoltaik schon<br />
lange nicht mehr verzichtbar.<br />
Solarthermie – aus Sonnenlicht wird<br />
Wärme<br />
Durch Sonnenkollektoren kann Solarwärme gewonnen werden.<br />
Die von der Sonne eingestrahlte Lichtenergie wird direkt<br />
in Wärme umgewandelt. Neben der Sonnenstrahlung<br />
wird dabei auch das Prinzip des Treibhauseffektes genutzt:<br />
Glas ist für kurzwelliges Licht (eingestrahltes Licht) durchlässig,<br />
für langwelliges Licht (reflektierendes Licht, Wärmestrahlung)<br />
jedoch kaum. Die Wärme kann also gestaut werden.<br />
Ebenso wie fotovoltaische Anlagen finden sich auf vielen Privathäusern<br />
heutzutage Sonnenkollektor-Systeme. In vielen<br />
Fällen können über das gesamte Jahr hinweg 80 bis 90 Prozent<br />
des Warmwasserbedarfs abgedeckt werden.<br />
Der Aufbau von solarthermischen Kraftwerken lohnt sich<br />
Doch mehr als 95 Prozent des Wassers auf unserem Planeten<br />
dagegen nur in Regionen mit intensiver Sonneneinstrahlung<br />
sammelt sich in den Ozeanen. Dort schlummert ein enormes<br />
(zum Beispiel in der US-amerikanischen Mojave-Wüste). Energiepotenzial, was zum grössten Teil noch nicht genutzt<br />
Einen Sonderfall stellen Aufwindkraftwerke dar. werden Diese kann, nut- da entsprechende Techniken fehlen. Doch eizen<br />
den Kaminzugeffekt und wandeln Lichtenergie nige indirekt Verfahren in sind bereits ausgereift und werden seit vielen<br />
mechanische oder elektrische Energie um. Unter Jahren einer erfolgreich riesigen genutzt.<br />
Kuppel mit transparenter Abdeckung erwärmt sich die Luft<br />
(Treibhauseffekt). Durch einen zentralen Kamin Ein strömt Gezeitenkraftwerk die er- nutzt die Energie von Ebbe und Flut,<br />
wärmte Luft nach oben und treibt dabei eine Windturbine den Tidenhub, mit aus. Mittels eines Wehrs wird ein Staubecken<br />
angeschlossenem Generator an.<br />
vom Meer abgetrennt. Die Wasserspiegeldifferenz wird zum<br />
Antrieb von Wasserturbinen genutzt. Der Tidenhub beträgt<br />
Wasserkraft – elektrische durchschnittlich circa einen Meter. Durch Meeresströmungen<br />
und trichterförmige Küstenabschnitte kann er jedoch bis zu 20<br />
Energie aus dem kühlen Nass<br />
Meter erreichen. Die technisch sinnvolle Grenze zum Aufbau<br />
Als Wasserkraft wird die Umwandlung von potenzieller eines Gezeitenkraftwerks und liegt bei einem regelmässigen Tiden-<br />
kinetischer Energie in elektrische Energie bezeichnet. hub von drei Metern.<br />
In vier grossen Speicherreservoirs befinden sich die Wasservorräte<br />
der Erde: in den Ozeanen (97,6 Prozent), in den Eiskappen<br />
an den Polen (1,9 Prozent), in Festlandgewässern (0,5<br />
Windkraft –<br />
Prozent) sowie in der Atmosphäre (0,001 Prozent). Zwischen<br />
den Speichersystemen findet ein immerwährender elektrische Austausch Energie aus der Luft<br />
statt. Global betrachtet besteht ein stabiler Kreislauf, Durch Windkraftanlagen auch wird Wind in elektrische Energie<br />
wenn es zeitlich oder regional Ungleichgewichte transformiert. geben kann. Die Rotorblätter nutzen für die Umwandlung<br />
der Bewegungsenergie in mechanische Energie das Auftriebs<br />
Für die Nutzung der Wasserkraft von Flüssen prinzip. sind drei Der Fak- Auftrieb ist abhängig von zwei Kräften: der Auftoren<br />
von entscheidender Bedeutung: die Verdunstung, triebskraft der und der Widerstandskraft. Je unregelmässiger<br />
Niederschlag und der Wasserabfluss. Der Nutzen die Oberfläche, eines Was- desto höher die Reibung des Windes an der<br />
serkraftwerks, die erzeugbare Energiemenge bzw. Oberfläche elektrische und desto stärker die Verwirbelung des Windes<br />
Leistung, lässt sich für jeden Standort aus Wassermengen-<br />
und die Abnahme der Windenergie.<br />
strom und Fallhöhe berechnen. Aufgrund der klimatischen<br />
Bedingungen wird in Norwegen beispielsweise Die 90 Prozent optimale des Nutzung eines Windkonverters besteht dann,<br />
Strombedarfs aus Wasserkraft gewonnen. Es wenn gibt eine die durch rela- die Rotorfläche geströmte Luft gerade noch<br />
tiv hohe Menge an Niederschlag, die Verdunstung genug ist Energie gering zum Wegströmen besitzt, um keine Bremswir-<br />
und an vielen Stellen erfolgt der Wasserabfluss kung mit zu einer entfalten. bedeutenden<br />
Höhendifferenz. Optimale Voraussetzungen Die Bewegungsenergie für die der Erdluftmassen umfasst eine enorm<br />
Nutzung der Wasserkraft.<br />
hohe Leistung. Doch nur ein Bruchteil dieser Energie kann als<br />
Windkraft genutzt werden. Die grösste Bewegungsenergie ist<br />
Die Bedeutung der Wasserkraft in der Schweiz in ist nicht laut zu WWF erreichenden Luftschichten oder über den Ozeanen<br />
beträchtlich. Die ausgeprägte Topografie und die zu finden. zahlreichen Die Nutzung der Windenergie ist seit Jahrhunderten<br />
Gewässer bilden dabei gute Voraussetzungen bekannt. für die Strom- Während heute die Erzeugung elektrischer Energie<br />
erzeugung aus Wasserkraft.<br />
im Vordergrund steht, war früher die mechanische Nutzung<br />
(Windmühlen) üblich. Der gewonnene Strom wird fast überwiegend<br />
direkt in das Verbundnetz eingespeist, da die erzeugte<br />
Energie nur mit erheblichem Aufwand gespeichert werden<br />
könnte.<br />
Die Nutzung der Windenergie befindet sich in der Schweiz<br />
noch in der Anfangsphase. Die idealen Standorte befinden sich<br />
vor allem auf windexponierten Kuppenlagen. So wurde zum<br />
Beispiel auf dem Mont Crosin im Jura die grösste Schweizer<br />
Windparkanlage erstellt.<br />
Wie sieht die Zukunft aus?<br />
Eine nachhaltige Energieversorgung ist in der Schweiz<br />
möglich. Einheimische, erneuerbare Energiequellen können<br />
dazu einen entscheidenden Beitrag liefern.<br />
Die Schweiz besitzt mit der Wasserkraft einen traditionsreichen<br />
und gewichtigen erneuerbaren Energieträger. Aber<br />
auch die «neuen» erneuerbaren Energien Sonne, Holz, Biomasse,<br />
Wind, Geothermie und Umgebungswärme haben einen zunehmenden<br />
Anteil an der Energieversorgung in der Schweiz.<br />
Die neuen erneuerbaren Energieträger tragen heute etwa 5,7<br />
Prozent zur Deckung der gesamten Schweizer Energienachfrage<br />
bei. 3,63 Prozent stammen aus Biomasse (Holz und Biogas),<br />
1,22 Prozent aus Abfällen in Kehrichtverbrennungsanlagen.<br />
Kleinere Anteile stammen aus der Umweltwärmenutzung<br />
(0,64 Prozent), der Solarenergie (0,12 Prozent) und der Windenergie<br />
(0,003 Prozent).<br />
Die schweizerische Energiepolitik zielt mit der beschlossenen<br />
kostendeckenden Einspeisevergütung darauf ab, den Anteil des<br />
aus erneuerbaren Energien produzierten Stroms bis zum Jahr<br />
2030 um 5400 GWh oder 10 Prozent des heutigen Schweizer<br />
Stromverbrauchs zu erhöhen. Heute stammen rund 58 Prozent<br />
der gesamten Schweizer Stromproduktion aus erneuerbaren<br />
Quellen. Mit rund 97 Prozent stammt der Grossteil davon aus<br />
Wasserkraftwerken.<br />
Die Anfänge sind also gemacht, aber ein weiter Weg ist im Bereich<br />
der erneuerbaren Energien noch zu gehen.<br />
24 drehscheibe.SCHWEIZ ı 0112 0112 ı drehscheibe.SCHWEIZ 25