gesundes kaernten-III-2007 - Kärntner Gebietskrankenkasse

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Über das Schnarchen werden gerne Witze gemacht. Den Betroffenen selbst und deren Angehörigen ist aber kaum zum Lachen zumute. Viele von ihnen suchen ärztliche Hilfe, wenn der Leidensdruck zu groß wird. Dr. Herbert Allmayer Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen, Klagenfurt Nächtliche Ruhestörung Schnarcht da wer? Beinahe täglich kommen Menschen in die Praxis von Dr. Herbert Allmayer, weil sie schnarchen. Dem Großteil der Patientinnen und Patienten kann der Klagenfurter Hals-Nasen-Ohren-Facharzt sagen, dass ihr Schnarchen harmlos ist – einmal abgesehen vom unangenehmen Austrocknen und den störenden, „sägenden“ Geräuschen. Ganz anders sieht dies im Falle einer so genannten Schlafapnoe aus, die etwa ein Prozent aller Scharcherinnen und Schnarcher entwickeln. Das Wort Apnoe kommt aus dem Griechischen und bedeutet Atemstillstand. KOMMENTAR Nur bei einem geringen Teil der PatientInnen, bei denen das Schnarchen sehr ausgeprägt ist, kommt eine Operation in Frage. Es gibt verschiedenste OP-Techniken und auch kieferorthopädische Maßnahmen. Der Erfolg kann aber nie im vorhinein garantiert werden. Eine schwere Schlafapnoe wird durch eine Überdruck-Maske (CPAP), die jede Nacht getragen werden muss, behandelt. Es gibt Leute, die damit sehr gut zurecht kommen, während andere diese Behandlungsmethode ablehnen, weil sie das Gerät als störend empfinden. Es schaltet sich ein, wenn der Atem zu lange aussetzt. Eine zufriedenstellende medikamentöse Therapie gegen Schnarchen gibt es noch nicht. info PatientInnen, die darunter leiden, erhalten nicht genug Sauerstoff, weil die Atmung im Schlaf nicht richtig funktioniert. Tagesschläfrigkeit, Bluthochdruck, Herzversagen sowie Herz- und Schlaganfälle können die Folge sein. Abklären lassen Grundsätzlich sollte lautes Schnarchen, das täglich auftritt, fachärztlich abgeklärt werden. Denn es kann viele Ursachen haben. Der HNO-Facharzt wird zunächst feststellen, ob es eine Engstelle im Nasenbereich gibt – etwa durch Nasenscheidewand-Verkrümmungen oder Polypen. Auch Veränderungen im Rachen (Gaumen- und Rachenmandeln, Zungengrund) sind potentielle Problembereiche. Oft wird Schnarchen zentral ausgelöst - einfach weil das „Atemrohr“ erschlafft. Das passiert beim Einschlafen, wenn sich die Muskulatur entspannt und das zusammensinkt, was offen bleiben sollte. Schwierige Diagnose Der Therapieeinsatz ist nicht einfach, weil diagnostisch der Zugang so schwierig ist. Dr. Allmayer „Wenn bei der HNO-Voruntersuchung der Verdacht auf eine Schlafapnoe vorliegt, ist eine polysomnographische Abklärung notwendig.“ Dabei werden vielfältigste Daten aufgezeichnet, wie die Sauerstoffsättigung des Blutes, Hirnströme, Herzschlag, Akustik, Muskeltonus etc., die dann Aufschluss darüber geben, ob und welche Behandlung sinnvoll ist. Die Polysomnographie wird in Kärnten im Schlaflabor am LKH-Villach durchgeführt. Übergewicht als Auslöser? Übergewicht kann beim Schnarchen eine erhebliche Rolle spielen – es gibt aber auch sehr schlanke Menschen, die schnarchen, wie Dr. Allmayer betont. Und was das Alter betrifft – nicht nur ältere Personen schnarchen. Sogar junge Menschen und Kinder sind nicht davon ausgenommen! 17
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