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PDF, 2,54 MB - Fachhochschule Düsseldorf

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FH D<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

University of Applied Sciences<br />

Freihandversuche<br />

zur<br />

Kinderfachhochschule<br />

Eine Sammlung naturwissenschaftlicher Experimente<br />

• für Kinder zu verstehen •<br />

• für Kinder durchzuführen •<br />

Ergänzungsmaterial zum Workshop „Physik zum Fahrrad“


Freihandversuche<br />

zur<br />

Kinderfachhochschule<br />

Akustik<br />

Mechanik<br />

Strömungsmechanik<br />

Thermodynamik<br />

Optik<br />

Mathematik<br />

Lötanleitung<br />

Formelsalat<br />

Gesammelt von<br />

Frank Kameier<br />

Philipp Mikikis<br />

Stefanie Thiele<br />

Umut Yaya<br />

Eine Zusammenstellung von<br />

Experimenten<br />

Ergänzungsmaterial zum Workshop „Physik zum Fahrrad“<br />

© FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/


Mit den Quellenangaben wurde sorgfältig verfahren. Sofern keine Quelle genannt ist, hat<br />

das Erstsemesterprojekt „Physik zum Fahrrad“, Fachbereich Maschinenbau und<br />

Verfahrenstechnik, Wintersemester 2010/11, das Experiment formuliert.<br />

Die Vervielfältigung der Unterlagen wurde unterstützt von<br />

der Stiftung Begabtenförderung <strong>Düsseldorf</strong>,<br />

der Landeshauptstadt <strong>Düsseldorf</strong>, Competence Center Begabtenförderung (CCB),<br />

sowie der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Düsseldorf</strong>, University of Applied Sciences<br />

<strong>Düsseldorf</strong>, im April 2011<br />

verantwortlich<br />

Prof. Dr.-Ing. Frank Kameier<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Düsseldorf</strong><br />

Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik<br />

Fachgebiet Strömungstechnik und Akustik<br />

Kompetenzplattform „Sound and Vibration Engineering (SAVE)“<br />

Josef-Gockeln-Str. 9<br />

40474 <strong>Düsseldorf</strong><br />

http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de<br />

frank.kameier@fh-duesseldorf.de<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

2


Akustik - Schallwellen - Ausbreitung mit 340 m/s<br />

Material<br />

Luftballon und Mehl oder Kreidestaub, Nadel<br />

Durchführung<br />

Man füllt einen Luftballon mit Mehl und bläst ihn auf. Die Beobachter stehen mindestens 30<br />

m entfernt, wenn der Luftballon mit einer Nadel zum Platzen gebracht wird.<br />

Erklärung<br />

Der Schall braucht mehr Zeit, um sich auszubreiten als das Licht, daher sieht man die<br />

Mehlwolke bevor man das Geräusch hört.<br />

Die Ausbreitung in Luft erfolgt mit etwa 340 m/s Schallgeschwindigkeit.<br />

Licht breitet sich mit 300.000 km/s aus.<br />

Akustik - Schallwellen – Reflexion – Sprachrohr (Megaphon)<br />

Material<br />

Bogen Pappe<br />

Durchführung<br />

Man rollt den Bochen Pappe zu einem Trichter und spricht zu einer entfernten Person.<br />

Erklärung<br />

Im Sprachrohr wird der Schall an den Wänden reflektiert und so zur großen Öffnung<br />

geleitet, dass es zu einer wirkungsvollen Schallabstrahlung nach vorne kommt, die auch als<br />

Verstärkung wahrgenommen wird.<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

3


Akustik - Schwingungen – Schallübertragung - Bechertelefon<br />

Material<br />

2 Plastikbecher Schnur (5m), mind. 2 Personen<br />

Durchführung<br />

Man bohrt in die Böden der zwei Becher kleine Löcher. Die Enden der Schnur werden<br />

durch diese Löcher geschoben und verknotet, sodass sie nicht durch rutschen können.<br />

Dann wird die Schnur straff gespannt. Die eine Person spricht in den einen Becher, die<br />

zweite auf der anderen Seite hält den Becher an das Ohr.<br />

Erklärung<br />

Die Schallschwingungen der menschlichen Stimme bringen auch den Boden des Bechers<br />

zum Schwingen. Diese Schwingung überträgt sich auf die Schnur und geht so auf den<br />

zweiten Becher über. Damit ist die Stimme zu hören. Dieses „Telefon“ funktioniert nur,<br />

wenn die Schnur gerade und straff gespannt ist.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

4


Akustik - Schwingungen – Schallübertragung - Um die Ecke hören<br />

Material<br />

Eieruhr, der Akustikkoffer<br />

Durchführung<br />

Man stellt eine Eieruhr hinter den aufgestellten Koffer. Wenn der Wecker hinter dem Koffer<br />

abgeht, hört man das Geräusch trotzdem, obwohl es keinen direkten Kontakt gibt.<br />

Erklärung<br />

Dadurch, dass die Hindernisse in unserem Alltag im Meterbereich liegen und die<br />

Wellenlänge des Schalls auch, kann der Schall gebeugt werden. Somit können wir um die<br />

Ecke hören.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

5


Akustik - Schwingungen – Schallübertragung - Richtungshören<br />

Material<br />

Schlauch, Versuchspartner<br />

Durchführung<br />

Man hält einen Schlauch mit dem einen Ende an das eine Ohr und mit dem zweiten Ende<br />

an das andere Ohr. Dann klopft ein Versuchspartner mit dem Finger auf den Schlauch und<br />

man muss raten, aus welcher Richtung das Geräusch kommt. Idealerweise markiert man<br />

vorher die Mitte des Schlauches (z.B. mit einem Stück Schnur).<br />

Erklärung<br />

Man hört das Geräusch zuerst links bzw. rechts, weil der Schall weniger Weg zum<br />

entsprechenden Ohr zurücklegen muss.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

6


Akustik - Schwingungen – Wellenlänge - Flöte unter Wasser<br />

Material<br />

Flöte, Becher oder Weinglas, Wasser<br />

Durchführung<br />

Alle Löcher der Flöte werden mit den Fingern verschlossen. Dann wird sanft in die Flöte<br />

hinein geblasen, ein einfacher tiefer Ton ist zu hören. Nun atmet man tief ein und bläst in<br />

die Blockflöte, während man sie immer tiefer in das Wasser taucht. Wie verändert sich die<br />

Tonhöhe? Dann atmet man nochmals tief ein und bläst während man die Flöte wieder<br />

langsam aus dem Wasser zieht. Wie verändert sich nun der Ton?<br />

Erklärung<br />

Wenn man in die Blockflöte bläst, schwingt die darin befindliche Luft und erzeugt einen<br />

Ton. Die Höhe hängt von der Länge der Luftsäule im Inneren der Flöte ab. Wenn man<br />

diese nun in das Wasser eintaucht, steigt das Wasser im Inneren auf und verkürzt die<br />

Luftsäule. Der Ton wird damit höher. Entsprechend wird der Ton wieder tiefer, wenn sich<br />

die Luftsäule verlängert, weil die Flöte wieder aus dem Wasser gezogen wird.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

7


Akustik - Schwingungen – Ausbreitungsrichtung - Eieruhr–Trick<br />

Material<br />

2 Kunststofftrichter, Plastikschlauch, Eieruhr<br />

Durchführung<br />

Die Trichter werden auf die Schlauchenden gesteckt, die Uhr wird in ca. 2m Entfernung auf<br />

den Boden gelegt. Eine Person hält den einen Trichter über die Uhr, während die andere<br />

Person den anderen Trichter an das Ohr hält. Das „Tick –Tack“ der Uhr ist deutlich zu<br />

hören, der Schall wird durch den Schlauch weitergeleitet.<br />

Erklärung<br />

Normalerweise breiten sich Schallwellen in alle Richtungen aus, dabei gehen leise<br />

Geräusche schnell verloren. Wenn aber alle Schallwellen in eine bestimmte Richtung<br />

gelenkt werden, wie es beim Trichter und dem Schlauch der Fall ist, sind auch diese leisen<br />

Töne zu hören.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

8


Akustik - Geräuscherzeugung – Die Papierpistole<br />

Material<br />

1 Blatt Papier<br />

Durchführung<br />

Zuerst faltet man das Papier der Länge nach in der Mitte und öffnet es wieder. Danach<br />

faltet man alle 4 Ecken nach innen, sodass eine Seite davon an der ersten Falzlinie anliegt.<br />

Man faltet das Papier der Länge nach in der Mitte, dann in der Breite und schließlich öffnet<br />

man es wieder. Man faltet die am weitesten entfernte Ecke dem Mittelfalz entlang nach<br />

unten. Man falzt das Papier der bereits bestehenden Mittellinie entlang, aber in der anderen<br />

Knickrichtung. Man hält die beiden spitzen Enden zwischen 2 Fingern und bewegt die<br />

„Pistole“ scharf nach unten, sodass der Innenteil unter einem heftigen Knall nach außen<br />

schießt.<br />

Erklärung<br />

Durch den schnellen Luftzug wird das Papier nach außen gedrückt, die Schalldruckwelle<br />

breitet sich rasch aus und die in Schwingung versetzte Luft erzeugt ein Geräusch (Knall).<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

9


Akustik - Geräuscherzeugung – Schwirrholz<br />

Material<br />

1 Holzlineal, 1 Stück Schnur 1,5m<br />

Durchführung<br />

In das Loch am einen Ende des Lineals, wird das Stück Schnur gesteckt und verknotet.<br />

Das freie Ende der Schnur wird festgehalten und das Holz um den Kopf gewirbelt.<br />

Erklärung<br />

Ab einer gewissen Geschwindigkeit wird das Holzstück derart angeströmt, dass sich<br />

periodische Wirbel ablösen und damit ein merkwürdiger dröhnender Laut erzeugt wird.<br />

Dieser wird umso lauter, je schneller das Holz gedreht wird, auch die Tonhöhe verändert<br />

sich.<br />

Anströmung Zylinder Wirbelstraße erzeugt<br />

oder Rechteckprofil Druckschwankung<br />

Alternativ kann man auch ein Kabel von einem elektrischen Gerät verwenden, an dem man<br />

nichts verändern muss und schwingt dieses rotierend durch die Luft – Vorsicht:<br />

Sicherheitsabstand halten.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

10


Akustik - Geräuscherzeugung – Visualisierung von Schallwellen<br />

Material<br />

5 Murmeln<br />

Durchführung<br />

Man ordnet vier Murmeln in einer Reihe an und stößt die Fünfte so an, dass sie auf das<br />

hintere Ende der Reihe stößt. Jede Murmel gibt den Stoß weiter. Wenn die letzte Kugel den<br />

Stoß erhält, rollt sie weg.<br />

Erklärung<br />

Bei einem Ton oder Geräusch stoßen winzige Luftteilchen aneinander. Die angeregten<br />

Teilchen geben dabei einen Teil ihres Impulses an ihre Nachbarn weiter. Auf diese Weise<br />

können sich Schallwellen fortpflanzen, ohne dass die Teilchen selbst über große Strecken<br />

bewegt werden. Sie schwingen beim Schall um ihre Ruhelage nur leicht hin und her,<br />

bleiben aber eigentlich an Ort und Stelle.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

11


Akustik – Schallausbreitung – Körperschall - Töne in unserem Kopf<br />

Material<br />

2 Löffel, Schnur<br />

Durchführung<br />

Die Löffel werden in der Mitte einer längeren Schnur verknüpft und leicht aneinander<br />

geschlagen. Man hört dabei ein helles Klingeln. Wenn nun die beiden Enden der Schnur<br />

fest an die Ohren gepresst und die Löffel nochmals angeschlagen werden, verändert sich<br />

der Klang.<br />

Erklärung<br />

Da die Schallwellen nicht den Umweg über die Luft nehmen müssen, werden sie viel lauter<br />

und anhaltender gehört. Die Ausbreitung über die Schnur (Körperschall) ist schneller und<br />

die Dämpfung ist daher geringer.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

12


Akustik – Schallausbreitung – Körperschall - Kleiderbügelglocke<br />

Material<br />

1 Kleiderbügel, 2 Stück Zwirn<br />

Durchführung<br />

Um die Enden des Kleiderbügels werden die Zwirnstücke gewickelt, die Endstücke des<br />

Zwirns werden um die Zeigefinger gewickelt. Mit den Zeigefingern hält man sich die Ohren<br />

zu. Dann schlägt man den Kleiderbügel an einen festen Gegenstand (Tisch etc.) und hört<br />

einen glockenähnlichen Ton.<br />

Erklärung<br />

Die Schwingungen übertragen sich vom Kleiderbügel auf den Zwirn, weiter auf die Knochen<br />

der Finger, den Schädelknochen und von dort auf das Innenohr – ein glockenähnlicher Ton<br />

ist zu hören. Der Grund dafür ist, dass sich der Schall in festen Materialien wesentlich<br />

schneller ausbreitet als in Luft. (Vergleiche auch Versuch „Töne in unserem Kopf“).<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

13


Akustik – Schallerzeugung – das Trinkhalm–Rohrblatt<br />

Material<br />

1 Strohhalm<br />

Durchführung & Erklärung (1)<br />

Ein Ende des Halmes wird abgeflacht und die beiden Ecken werden abgeschnitten. Wenn<br />

man nun das abgeschnittene Ende zwischen die Lippen hält und leicht bläst, bringt die Luft<br />

die „Zungen“ des Strohhalms zum Schwingen. Diese Schwingung setzt sich durch den<br />

Halm fort und erzeugt einen Ton. Dieser verändert sich mit der Länge des Halms.<br />

Durchführung & Erklärung (2)<br />

In der Mitte des Strohhalms wird ein Einschnitt gemacht. Damit kann der Halm auf und<br />

nieder gebogen werden. Somit verändern sich die Länge der Luftsäule und die Tonhöhe.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

14


Akustik – Schallerzeugung – Gartenschlauchposaune<br />

Material<br />

Schlauch<br />

Durchführung<br />

Man spitzt die Lippen und bringt sie nahe am Schlauchende zum Vibrieren. Die Luft wird<br />

durch den Schlauch geblasen, es entstehen Schwingungen und nicht sehr „musikalische“<br />

Töne, deren Höhe sich ändert, wenn man die Lippen mehr oder weniger fest<br />

zusammenpresst.<br />

Erklärung<br />

Die durch das Blasen in Schwingung versetzte Luft verursacht verschiede Töne.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

15


Akustik – Schallerzeugung – Was ist in der Schachtel?<br />

Material<br />

mehrere kleine Filmdosen, Reiskörner, Knöpfe, Murmeln etc.<br />

Durchführung<br />

Jeweils eine Gruppe von Gegenständen wird in eine Dose gegeben und diese dann<br />

verschlossen. Man schüttelt die Schachteln und soll dann den Inhalt der Schachteln<br />

erraten.<br />

Erklärung<br />

Jedes Material verursacht ein anderes Geräusch in der Dose (wegen unterschiedlicher<br />

Masse, Dichte, Oberfläche, etc.)<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

16


Akustik – Schallerzeugung – Plastikflaschenmusik<br />

Material<br />

1 Plastikflasche (0,5l)<br />

Durchführung<br />

Man befüllt eine Plastikflasche mit Wasser (ca. halb voll). Dann bläst man in die Flasche,<br />

sodass ein Ton entsteht. Leert man dann etwas Wasser aus, und bläst wiederum in die<br />

Flasche, ergibt sich ein anderer Ton.<br />

Erklärung<br />

An der Flaschenöffnung bilden sich beim Überblasen Wirbel (breitbandiges Rauschen), ein<br />

Teil dieses Geräusch wird durch das Resonanzvolumen (Luft in der Flasche) verstärkt.<br />

Ändert man die Füllmenge in der Flasche, so ändert sich das Volumen des Resonators<br />

(Helmholtz-Resonator).<br />

Helmholtz-Resonator<br />

f<br />

�<br />

a<br />

2�<br />

V<br />

�r<br />

2<br />

�l��r/ 2�<br />

c Anström.<br />

c Anström.<br />

tiefe Frequenz<br />

hohe Frequenz<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

17


Akustik – Schwingungen – Visualisierung - Tanzende Reiskörner<br />

Material<br />

Reiskörner, Tamburin<br />

Durchführung<br />

Variante 1:<br />

Man legt ein paar Reiskörner auf die Tamburinbespannung und schlägt das Tamburin leicht<br />

an.<br />

Variante 2:<br />

Man richtet den Gartenschlauch auf die Membran (das Trommelfell). Ein Versuchspartner<br />

bläst in das andere Schlauchende und versucht die Luftsäule so zum Schwingen<br />

anzuregen, dass die Reiskörner auf der Membran springen.<br />

Erklärung<br />

Die Schwingungen des Trommelfells bewirken, dass die Reiskörner „zu tanzen“ beginnen.<br />

Wenn die Eigenfrequenz der Reiskörner durch die Tamburinschwingungen getroffen wird,<br />

kommt es zur Maximierung der Schwingungsamplitude – man spricht von Resonanz.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

18


Akustik – Schallausbreitung – Gehörtest (1)<br />

Material<br />

1 Reiskorn, 1 Lineal, Versuchspartner, ruhige Umgebung<br />

Durchführung<br />

Man stellt sich mit dem Rücken zum Tisch, der Versuchspartner lässt das Reiskorn immer<br />

aus einer Höhe von ca. 10cm auf den Tisch fallen (mit Lineal überprüfen). Man gibt<br />

Bescheid, wenn man das Reiskorn auf den Tisch fallen gehört hat. Dann entfernt man sich<br />

2m und der Partner lässt das Reiskorn wieder fallen. Das wiederholt man so lange, bis man<br />

das Reiskorn nicht mehr hört. Wechselt man sich ab, wird man eine unterschiedliche<br />

Empfindlichkeit des Gehörs feststellen.<br />

Erklärung<br />

Die Ausbreitung des Schalls bzw. das „Hörerlebnis“ genügt dem quadratischen<br />

Zusammenhang von Fläche und Radius einer Kugel, da sich Schall normalerweise auf<br />

Kugeloberflächen ausbreitet. Bei doppelter Entfernung ist nur noch ein Viertel der<br />

Schallintensität vorhanden.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

19


Akustik – Schallausbreitung – Gehörtest (2)<br />

Material<br />

1 Stimmgabel<br />

Durchführung & Erklärung<br />

Setzt man den Griff einer schwingenden Stimmgabel auf die Mitte des Kopfes, lokalisiert<br />

ein Mensch mit einseitiger Luftleitungsschwerhörigkeit (z.B. durch eine<br />

Mittelohrerkrankung) die Stimmgabel zur kranken Seite hin. Man kann dies als Gesunder<br />

simulieren, indem man ein Ohr zuhält und den Versuch durchführt. Bei Innenohrschwerhörigkeit<br />

wird der Ton zur gesunden Seite hin lokalisiert, weil das kranke Ohr den<br />

Ton leiser hört.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

20


Akustik – Schwingungen – Visualisierung<br />

Material<br />

1 Weinglas, Zwirn, 1 Knopf, Schlagzeugstick<br />

Durchführung<br />

Den Knopf mit dem Zwirn so an den Stiel des Glases binden, dass er am Rand des Glases<br />

hängt. Mit den Fingerspitzen der einen Hand das Glas am Boden halten und mit einem<br />

Schlagzeugstick an die äußere Wand des Glases schlagen, so dass es einen Ton von sich<br />

gibt. Solange der Ton anhält, wird der Knopf an der Glaswand herumspringen.<br />

Erklärung<br />

Die Schwingungen des Glases werden auf den Knopf übertragen.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

21


Akustik – Schallausbreitung – Schwingende Gläserresonanz<br />

Material<br />

2 Weingläser, 1 Stück Draht, Wasser<br />

Durchführung<br />

Die beiden Weingläser werden auf genau die gleiche Höhe zu ¾ mit Wasser gefüllt und in<br />

geringem Abstand zueinander aufgestellt. Auf das eine Glas wird das Drahtstück gelegt.<br />

Das Glas ohne Draht wird mit einem feuchten Finger in Schwingung versetzt. Der Draht auf<br />

dem anderen Glas beginnt zu vibrieren.<br />

Erklärung<br />

Durch die Schallwellen der Luft werden die Schwingungen des ersten Glases auf das<br />

zweite übertragen.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

22


Akustik – Schallausbreitung – Stimmgabelversuch<br />

Material<br />

Stimmgabel, 1 Glas Wasser<br />

Durchführung<br />

Auch die Schwingungen einer Stimmgabel kann man sichtbar machen, zum Beispiel mit<br />

einem Glas Wasser. Man hält die angeschlagene Stimmgabel mit den Fingern fest und<br />

nähert sie dem Wasser. Die Schwingungen pflanzen sich auch auf der Wasseroberfläche<br />

fort. Wenn man die Stimmgabel eintaucht, spritzt das Wasser richtig auf.<br />

Erklärung<br />

Das Wasser wird von den Schwingungen der Stimmgabel bewegt.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

23


Akustik – Schallerzeugung – Linealmusik<br />

Material<br />

1 Plastiklineal<br />

Durchführung<br />

Man legt das Lineal auf einen Tisch und hält es dabei so fest, dass es zur Hälfte über die<br />

Tischkante hinausreicht. Nun lässt man das freie Ende des Lineals schwingen, indem man<br />

es anschlägt. Dann verschiebt man es zur Tischmitte hin, sodass nur noch ein kurzes Stück<br />

über die Tischkante hinausragt. Dann wird es wieder angeschlagen. Dasselbe macht man,<br />

wenn ¾ des Lineals über die Tischkante reichen.<br />

Erklärung<br />

Durch das Anschlagen versetzt man das Lineal in Schwingung, die schwingende Luft und<br />

das aufprallende Lineal auf dem Tisch, lassen „Musik“ ertönen. Je kürzer das frei<br />

bewegliche Linealstück ist, desto höher ist der erzeugt Ton.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

24


Akustik – Schallerzeugung – Gläserxylophon<br />

Material<br />

2 Weingläser, Wasser, 1 Löffel<br />

Durchführung<br />

Zwei Gläser werden unterschiedlich hoch mit Wasser gefüllt. (Wenn mehr Gläser zur<br />

Verfügung stehen, kann eines der Gläser leer bleiben). Nun schlägt man mit einem Löffel<br />

sachte an die Seite der Gläser. Wenn das Glas angeschlagen wird, wird dabei das darin<br />

befindliche Wasser in Schwingung versetzt. Je mehr Wasser vorhanden ist, desto tiefer ist<br />

der Ton.<br />

Erklärung<br />

Durch die verschieden hohen Wasserstände hat jedes Glas seine eigene Tonhöhe.<br />

Dadurch lassen sich sogar Melodien spielen. Mehr Wassermasse bedeutet niedrigere<br />

Schwingungsfrequenzen und damit tiefere Töne.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

25


Akustik – Schallerzeugung – singendes Weinglas<br />

Material<br />

1 Weinglas, Wasser<br />

Durchführung<br />

In ein Weinglas wird ca. 1cm Wasser eingefüllt, den Fuß des Glases hält man mit der einen<br />

Hand, mit dem befeuchteten Zeigefinger der anderen Hand streicht man vorsichtig über<br />

den Rand des Glases. Durch stärkeres oder schwächeres Aufdrücken kann man das Glas<br />

irgendwann zum „Singen“ bringen – ein klarer Ton ist zu hören. Durch verschiedene<br />

Wassermengen lässt sich die Tonhöhe im Glas variieren.<br />

Erklärung<br />

Durch die verschieden hohen Wasserstände hat jedes Glas seine eigene Tonhöhe. Dies<br />

wird durch Resonanz erreicht (man „erwischt“ durch die Handbewegung die Eigenfrequenz<br />

des Glases).<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

26


Akustik – Strömungsgeräusche<br />

Material<br />

1 Schnecke, alternativ funktioniert auch eine Tasse, das zweite Ohr muss man sich dann<br />

aber zuhalten<br />

Durchführung<br />

Man hält sich die Schnecke ans Ohr und hört das Meer bzw. sein Blut rauschen.<br />

Erklärung<br />

Durch die besonders gute Schallübertragung im Körper ist das Rauschen des Blutes zu<br />

hören.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

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Akustik – Schallerzeugung – Stimmgabelresonanz<br />

Material<br />

Zwei Stimmgabeln und eine Kachel<br />

Durchführung<br />

Wir bringen zwei gleiche Stimmgabeln zum Schwingen. Eine davon setzen wir auf eine<br />

Kachel.<br />

Erklärung<br />

Durch die Resonanz hören wir den Ton der Stimmgabel relativ laut, weil die Kachel<br />

mitschwingt.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

28


Akustik – Schallerzeugung – Körperschall<br />

Material<br />

Stimmgabel<br />

Durchführung<br />

Variante 1<br />

Man nimmt die Stimmgabel, schlägt sie an und hält sie gegen das Ellbogengelenk, wobei<br />

die Hand ein Ohr berührt. Der Klang der Stimmgabel ist deutlich zu hören.<br />

Variante 2<br />

Man hält die schwingende Stimmgabel gegen die Ferse und hält sein Knie gegen das Ohr<br />

(siehe Foto). Der Klang der Stimmgabel ist deutlich zu hören.<br />

Erklärung<br />

Der Klang der Stimmgabel wird über den Körper (Knochen) sehr gut zum Ohr übertragen,<br />

die Schallgeschwindigkeit in den Knochen ist deutlich höher als in Luft.<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

29


Akustik – Leistung der Ohrmuschel<br />

Material<br />

Reis, zwei Pappstreifen<br />

Durchführung<br />

Streue einige Reiskörner auf den Tisch und versuche diese mit einer rechteckigen<br />

Pappröhre zusammen zu schieben („einzufangen“). Streue erneut einige Reiskörner auf<br />

den Tisch und schiebe die Körner mit einem Pappstreifentrichter zusammen („fange die<br />

Körner“).<br />

Quelle: Marianne Kelnberger, Rund ums Ohr, pb verlag Puchheim, 2006<br />

Erklärung<br />

Schall muss gebündelt oder „eingefangen“ werden. Mit einer großen Eintrittsfläche lassen<br />

sich die Schallwellen besser „einfangen“. Gebündelt treten die Schallwellen ins Innenohr<br />

ein.<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

30


Akustik – Schwingungen spüren<br />

Quelle: Marianne Kelnberger, Rund ums Ohr, pb verlag Puchheim, 2006<br />

Material<br />

Kamm, Papier (Seidenpapier oder Butterbrotpapier)<br />

Durchführung<br />

Falte ein Stück Papier über die Zähne eines Kamms. Halt dann deine Lippen gegen die so<br />

verdeckten Zähne des Kamms. Summe nun einen Ton, pass aber auf, dass das Papier<br />

nicht feucht wird. Was spürst du? Kannst du das erklären?<br />

Erklärung<br />

Man spürt ein Kribbeln an den Lippen. Durch das Summen, also durch strömende Luft,<br />

werden das Papier und die Zähne des Kamms in Schwingungen versetzt. Mit dem Kamm<br />

lassen sich so auch Töne erzeugen.<br />

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Akustik – Schwingungen visualisieren<br />

Quelle: Marianne Kelnberger, Rund ums Ohr, pb verlag Puchheim, 2006<br />

Material<br />

Stuhl, Springseil<br />

Durchführung<br />

Befestige das Seil an der Rückenlehne eines Stuhls. Gehe mit dem anderen Ende des<br />

Seils etwas zurück, halte es fest und schwinge das Seil auf und ab. Wie nennt man die<br />

Schwingungsform?<br />

Erklärung<br />

Man sieht die Seilwellen als „Sinus-Wellen“ (periodische, gleichmäßig wiederkehrende<br />

Form) entlang des Seiles wandern. Bei Schallwellen schwingen Luftteilchen hin und her.<br />

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Mechanik – Punktmechanik, freier Fall von Kartonkarten<br />

Material<br />

2 Kartonkarten DIN A5 (Ansichtskarten)<br />

Durchführung<br />

Zwei Karten werden gleichzeitig, aus gleicher Höhe losgelassen, während die eine<br />

horizontal zum Boden, die andere vertikal zum Boden gehalten wird.<br />

Beobachtung<br />

Die horizontal zum Boden gehaltene Karte braucht länger als die senkrechte.<br />

Bemerkung<br />

Den Einfluss des Luftwiderstandes kann man noch deutlicher zeigen, indem man die<br />

beiden Karten präpariert. Man klebt eine Münze in die Mitte der ersten Karte und eine<br />

Münze in die Nähe der kürzeren Kante der zweiten Karte.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik,<br />

Diplomarbeit an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao.<br />

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-<br />

Universität Graz, 2005.<br />

http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-Anke_Gradwohl.pdf<br />

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33


Mechanik - Messung der menschlichen Reaktionszeit<br />

Material<br />

Langes Lineal, Maßstab, Versuchsperson<br />

Durchführung<br />

Die Versuchsperson hält eine Hand nach vorne. Nun wird das Lineal so gehalten, dass die<br />

Nullmarkierung mit dem Zwischenraum Daumen – Zeigefinger abschließt. Jetzt lässt man<br />

das Lineal plötzlich los. Man liest die Fallhöhe (die zurückgelegte Strecke) am Lineal ab,<br />

trägt das Ergebnis in eine Tabelle ein und bestimmt daraus die Reaktionszeit.<br />

Beobachtung<br />

Das Lineal fällt nach unten, der Versuchsperson gelingt es erst nach ungefähr 20 bis 30 cm<br />

das Lineal zu fassen. Die Zeit, die dabei vergeht, wird Reaktionszeit genannt.<br />

(Reaktionszeiten können in der Tabelle abgelesen werden.)<br />

Erklärung<br />

Im freien Fall bewegt sich das Lineal mit einer konstanten Beschleunigung, die der<br />

Erdbeschleunigung entspricht. Aus dem Weg-Zeitgesetz s=1/2 g * t² kann man nach t<br />

aufgelöst die Reaktionszeit berechnen. Dabei verwenden wir für g = 9,81 ms -2<br />

Weg [cm] 8 9 10 11 12 13 14<br />

Zeit [sec.] 0,128 0,135 0,143 0,150 0,156 0,163 0,169<br />

Weg [cm] 15 16 17 18 19 20 21<br />

Zeit [sec.] 0,175 0,181 0,186 0,192 0,197 0,202 0,207<br />

Weg [cm] 22 23 24 25 26 27 28<br />

Zeit [sec.] 0,212 0,217 0,221 0,226 0,230 0,235 0,239<br />

Weg [cm] 29 30 31 32 33 34 35<br />

Zeit [sec.] 0,243 0,247 0,251 0,255 0,259 0,263 0,267<br />

Bemerkung<br />

Dieses Experiment würde sich hervorragend als Einstiegsexperiment eignen, da es<br />

Wettbewerbscharakter hat: Wer hat die kürzeste Reaktionszeit? Spielregeln sollten aber<br />

vorher festgesetzt werden, um eventuelle Streitigkeiten zu verhindern. Eine Möglichkeit<br />

wäre auch anstatt des Lineals einen Geldschein zu nehmen mit der Behauptung, dass ein<br />

Fangen des Geldscheins, wenn der Versuchsaufbau der gleiche bleibt und die<br />

Versuchsperson den Daumen in der Mitte positioniert, unmöglich ist. Weiters sollten<br />

SchülerInnen darauf hingewiesen werden, dass sich die Reaktionszeit im Straßenverkehr<br />

auf Grund der äußeren Einflüsse, wie verschiedene Medikamente, Drogen und Alkohol<br />

verlängert.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik, Diplomarbeit an der Naturwissenschaftlichen Fakultät,<br />

Karl-Franzens-Universität Graz, Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-Universität<br />

Graz, 2005.<br />

http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-Anke_Gradwohl.pdf<br />

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Mechanik- Vergleich: waagrechter Wurf – waagrechte gleichförmige Bewegung<br />

Material<br />

2 gleiche Kugeln, Brett, Tisch, Wand<br />

Durchführung<br />

Beide Kugeln werden gleichzeitig in Bewegung gesetzt. Kugel K1 beschreibt eine<br />

waagrechte gleichförmige Bewegung, Kugel K2 führt eine waagrechte Wurfbewegung aus.<br />

Beobachtung<br />

Beide Kugeln treffen gleichzeitig auf die Wand.<br />

Erklärung<br />

Beide Kugeln haben wieder dieselbe Anfangsgeschwindigkeit in horizontaler Richtung.<br />

Nach dem Satz der Unabhängigkeit der Bewegungen beeinflusst die vertikale Komponente<br />

der Bewegung von Kugel K2 die horizontale nicht.<br />

Bemerkung<br />

Die beiden vorangegangenen Versuche sollen die Unabhängigkeit der Bewegungen<br />

verdeutlichen. Da die theoretische Betrachtung vielen SchülernInnen Schwierigkeiten<br />

bereitet, sind diese einfachen Versuche ideal zum besseren Verständnis geeignet.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik,<br />

Diplomarbeit an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao.<br />

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-<br />

Universität Graz, 2005.<br />

http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-Anke_Gradwohl.pdf<br />

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35


Mechanik - Haft- und Gleitreibung<br />

Material<br />

Tisch, Schwerer Gegenstand, Seife<br />

Durchführung<br />

Der schwere Gegenstand wird auf den Tisch gestellt und wie im Bild hochgehoben. Der<br />

Versuch wird wiederholt, jetzt jedoch mit eingeseiften Händen.<br />

Beobachtung<br />

Der Gegenstand lässt sich mit eingeseiften Händen nicht wie vorgegeben hochheben.<br />

Erklärung<br />

Hebt man den Gegenstand mit „trockenen“ Händen hoch, bleibt dieser an den Händen<br />

haften. Die Seife bildet jedoch eine Gleitschicht, deshalb kann der Gegenstand auf diese<br />

Weise nicht gehoben werden. Er rutscht durch.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik,<br />

Diplomarbeit an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao.<br />

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-<br />

Universität Graz, 2005.<br />

http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-Anke_Gradwohl.pdf<br />

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36


Mechanik - der fliegende Tischtennisball<br />

Material<br />

Tischtennisball, Pappbecher, Wasser<br />

Durchführung<br />

Der Becher wird zu 2/3 mit Wasser gefüllt. Den Tischtennisball legt man ins Wasser. Nun<br />

lässt man den Becher samt Inhalt fallen.<br />

Beobachtung<br />

Während des Falles bleibt der Tischtennisball im Wasser. Trifft der Becher am Boden auf,<br />

wird der Ball aus dem Becher geschleudert.<br />

Erklärung<br />

Der Ball fällt im Windschatten des Bechers. Becher, Wasser und Ball werden gleich stark<br />

von der Erde angezogen. Wenn der Becher auf den Boden trifft, wird sein Inhalt stark<br />

verzögert. Das Wasser bewegt sich und der Impuls schleudert den Tischtennisball aus dem<br />

Becher.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik,<br />

Diplomarbeit an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao.<br />

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-<br />

Universität Graz, 2005.<br />

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(modifiziert Kameier 2011)<br />

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37


Mechanik - das Loch in der Flasche<br />

Material<br />

Petflasche, Wasser, Bohrer<br />

Durchführung<br />

Die Petflasche wird mit Wasser befüllt. Nun bohrt man ein Loch ins untere Drittel der<br />

Flasche. Die Flasche wird möglichst hoch gehalten und fallen gelassen.<br />

Beobachtung<br />

Während des Falls spritzt kein Wasser aus dem Loch in der Flasche.<br />

Erklärung<br />

Da frei fallende Körper schwerelos sind, wirkt auch auf Wasser keine Gewichtskraft.<br />

Befindet sich die Flasche jedoch in Ruhe, wird aufgrund des Eigengewichts das Wasser<br />

aus der Flasche gedrückt.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik,<br />

Diplomarbeit an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao.<br />

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-<br />

Universität Graz, 2005.<br />

http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-Anke_Gradwohl.pdf<br />

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Mechanik - Vollbremsung<br />

Material<br />

Streichholzschachtel, Blatt Papier<br />

Durchführung<br />

Die Streichholzschachtel wird mit der Öffnung nach unten auf ein Blatt Papier gestellt. Das<br />

Papier zieht man schnell an der Schmalseite über den Tisch und hält es dann ruckartig,<br />

aber ohne Gegenbewegung an.<br />

Beobachtung<br />

Die Streichholzschachtel fällt in Bewegungsrichtung um.<br />

Erklärung<br />

Die Eigenschaft eines Körpers, auf den keine äußeren Kräfte wirken, in seinem<br />

Bewegungszustand zu verharren, nennt man Trägheit. Da die für die Änderung des<br />

Bewegungszustandes nötige Kraft proportional zur Masse des Körpers ist, kann man die<br />

Masse als Grund für die Trägheit ansehen.<br />

Bemerkung<br />

Denselben Effekt kann man beim Straßenbahn- oder Zugfahren erleben. Steht man, wenn<br />

losgefahren wird, muss man sich festhalten, um nicht nach hinten zu fallen. Umgekehrt gilt,<br />

dass wir beim plötzlichen Bremsen nach vorne kippen, da unser Körper seine Bewegung<br />

beibehalten will. Für das Auto- und Busfahren gilt natürlich das Gleiche.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik,<br />

Diplomarbeit an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao.<br />

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-<br />

Universität Graz, 2005.<br />

http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-Anke_Gradwohl.pdf<br />

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Mechanik - Zentripetalkraft – Zentrifugalkraft<br />

Material<br />

Schnur, Gewichtstück<br />

Durchführung<br />

Das Gewichtstück wird an einem Ende der Schnur befestigt. Das andere Ende wird nun<br />

festgehalten und das Gewichtstück wird auf einer Kreisbahn gleichmäßig bewegt.<br />

Beobachtung<br />

Wird das Ende der Schnur plötzlich losgelassen, fliegt das Gewichtstück tangential weg.<br />

Achtung!!<br />

Erklärung<br />

Die Bewegung eines Massenpunktes auf einem Kreis mit konstanter Bahngeschwindigkeit<br />

kann betrachtet werden als Bahnbewegung mit konstanter Geschwindigkeit v=const., die<br />

jedoch ständig ihre Richtung ändert; oder als Gleichförmige Bewegung um einen<br />

Mittelpunkt mit konstanter Winkelgeschwindigkeit �. Sei r der Radius des Kreises, dann gilt<br />

die Beziehung v=� r . Nun bewegt man das Gewichtstück wie oben angegeben. Nach dem<br />

Newtonschen Trägheitsprinzip sollte das Gewichtstück stets in Tangentialrichtung<br />

davonfliegen; die Zugkraft des Fadens zwingt es aber auf die Kreisbahn. Dadurch kommt<br />

es zur ständigen Änderung der Richtung der Geschwindigkeit. Die zum Mittelpunkt<br />

gerichtete Kraft nennt man Zentripetalkraft. Solange auf einen rotierenden Körper eine<br />

Zentripetalkraft wirkt, äußert sich seine Trägheit in Form einer vom Zentrum aus radial nach<br />

außen wirkenden Kraft, der Zentrifugalkraft (Fliehkraft). Die Fliehkraft ist eine passive Kraft,<br />

die keine Bewegung erzeugen, jedoch eine Bewegung verhindern kann. Gibt es keine<br />

Zentripetalkraft mehr, das heißt, wird der Faden losgelassen oder reißt die Schnur, so<br />

existiert nach dem Newtonschen Axiom actio = reactio auch keine Zentrifugalkraft mehr.<br />

Die Richtung der Geschwindigkeit wird nicht mehr verändert. Das Gewichtstück fliegt<br />

tangential davon.<br />

Bemerkung<br />

Denselben Effekt kann man bei Verwendung eines Winkelschleifers (Flex) beobachten. Die<br />

glühenden Teilchen fliegen vom Auflagepunkt des Metalls an der Trennscheibe ebenfalls<br />

tangential weg.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik, Diplomarbeit an der<br />

Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot<br />

Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-Universität Graz, 2005.<br />

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40


Mechanik - Eimerschleudern<br />

Material<br />

Eimer, Wasser<br />

Durchführung<br />

Der Eimer wird mit Wasser gefüllt. Nun nimmt man den Eimer am Henkel und kreist damit<br />

schnell die Arme. Die Öffnung des Eimers soll dabei immer in die Mitte zeigen.<br />

Beobachtung<br />

Kreist man die Arme schnell genug, bleibt das Wasser im Eimer.<br />

Erklärung<br />

Die Wasserteilchen werden aufgrund der wirkenden Zentrifugalkraft in den Eimer gedrückt.<br />

Variante<br />

Mit etwas Übung ist es auch möglich ein volles Trinkglas herumzudrehen. Dabei ist jedoch<br />

zu beachten, dass man das Handgelenk ebenfalls drehen muss.<br />

Bemerkung<br />

Derselbe Effekt wird auch bei diversen Geräten in Vergnügungsparks angewendet. So<br />

kann man in schnell rotierenden Ringelspielen fast senkrecht zum Boden fahren, ohne sich<br />

angurten zu müssen.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik, Diplomarbeit an der<br />

Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot<br />

Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-Universität Graz, 2005.<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

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41


Mechanik - Kräfte bei der Drehbewegung<br />

Material<br />

Drehschemel oder Plattenspieler, Glas, Kerze, Feuerzeug, Klebestreifen<br />

Durchführung<br />

Die Kerze wird mit einem Tropfen Wachs im Glas befestigt. Anschließend klebt man das<br />

Glas mit Hilfe des Klebestreifens auf den äußeren Rand des Drehschemels und lässt<br />

diesen rotieren.<br />

Beobachtung<br />

Die Flamme neigt sich nach innen, wird aber leicht abgelenkt.<br />

Erklärung<br />

Da kalte Luft spezifisch schwerer ist als warme Luft, wird diese durch die Rotation nach<br />

außen gedrängt. Die Flamme neigt sich nach innen, weicht jedoch infolge der auftretenden<br />

Corioliskräfte von der radialen Richtung ab.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik,<br />

Diplomarbeit an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao.<br />

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-<br />

Universität Graz, 2005.<br />

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42


Mechanik - Flaschenzug mit Besenstielen<br />

Material<br />

2 Besenstiele oder Stativstangen; stabiles, gut gleitendes Seil (Länge: mindestens 4 m)<br />

Durchführung<br />

Man bittet zwei SchülerInnen den Besen wie in der Abbildung zu halten. Der Abstand<br />

zwischen den Besenstielen sollte mindestens ein halber Meter sein. An einem der beiden<br />

Besenstiele wird das Seil festgeknotet und nach der Abbildung um die Besen gewickelt.<br />

Nun zieht ein Dritter am freien Ende des Seils, die beiden anderen versuchen mit aller Kraft<br />

ein Zusammengehen der Besen zu verhindern.<br />

Beobachtung<br />

Den beiden wird es trotz Einsatzes ihrer ganzen Kraft kaum gelingen die Besen auf Distanz<br />

zu halten. Je öfter das Seil um die Besenstiele gewickelt wird, umso weniger Kraft muss die<br />

am Seil ziehende Person aufwenden.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik,<br />

Diplomarbeit an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao.<br />

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-<br />

Universität Graz, 2005.<br />

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43


Mechanik - das Münzenkatapult<br />

Material<br />

Holzleiste/ Lineal,Stift, 2 gleiche Münzen<br />

Durchführung<br />

Eine etwa 30 cm lange Holzleiste wird quer auf einen Stift gelegt, sodass auf einer Seite<br />

des Stiftes ca. 10 cm der Leiste überstehen. Auf die andere Seite legt man in 10 cm und<br />

20 cm Abstand vom Stift je ein Geldstück auf die Leiste. Nun schlägt man mit der Hand<br />

kräftig auf das kurze Ende der Leiste.<br />

Beobachtung<br />

Die beiden Geldstücke werden in die Luft geschleudert. Die Münze, die 20 cm vom Stift<br />

entfernt war, fliegt dabei ungefähr viermal so hoch wie die andere.<br />

Erklärung<br />

Die beiden Münzen verlassen die Leiste in dem Augenblick, in dem die Leiste auf der<br />

anderen Seite des Stiftes die Unterlage berührt. Die Zeitdauer der Beschleunigung ist<br />

daher für beide Münzen gleich lang. In dieser Zeit legt die Münze, die doppelt so weit vom<br />

Stift entfernt ist, eine doppelt so lange Wegstrecke zurück, als das näher gelegene<br />

Geldstück. Dadurch besitzt die weiter entfernte Münze beim Verlassen der Holzleiste eine<br />

doppelt so hohe Geschwindigkeit. Die kinetische Energie, die eine Münze beim Verlassen<br />

der Holzleiste besitzt, wird dabei in potentielle Energie umgewandelt.<br />

Bemerkung<br />

Mit Hilfe dieses Versuchs lässt sich die Proportionalität zwischen kinetischer Energie und<br />

dem Quadrat der Geschwindigkeit demonstrieren.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik,<br />

Diplomarbeit an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao.<br />

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-<br />

Universität Graz, 2005.<br />

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44


Mechanik - Streichholzschachtel und Schlüsselbund<br />

Material<br />

Ein leichter und ein schwerer Gegenstand (z.B. eine Streichholzschachtel und ein<br />

Schlüsselbund), ein Stab (z.B. ein langer Stift, ein Rohr, ein Kochlöffel etc.), Faden von ca.<br />

1 m Länge<br />

Durchführung<br />

Als Erstes bindet man die beiden Gegenstände an den Enden des Fadens gut fest. Dann<br />

hält man die Stange in Augenhöhe waagrecht vor sich und legt den Faden darüber. Dabei<br />

hält man den leichteren Gegenstand mit der zweiten Hand fest und zieht den schwereren<br />

Gegenstand bis knapp unter den Stab hoch. Der leichte Gegenstand sollte ganz flach<br />

gehalten werden, so wie man es auf dem Bild sieht. Dabei muss man allerdings darauf<br />

achten, dass besonders leichte Gegenstände nie über den Stab gehalten werden sollten.<br />

Nun lässt man den leichteren Gegenstand einfach los und schaut was passiert.<br />

Beobachtung<br />

Viele würden meinen, dass der schwere Gegenstand nach unten fällt und auch den leichten<br />

mitzieht und beide auf den Boden knallen. Der schwere Gegenstand fällt zwar zu Boden,<br />

aber der leichtere wickelt den Faden um den Stab und das Ganze kommt zum Stehen.<br />

Erklärung<br />

Der leichte Gegenstand funktioniert vorerst wie ein Pendel. Wäre der Faden einfach am<br />

Stab befestigt, würde der Gegenstand einfach hin und her schwingen, dabei würde er<br />

annähernd dieselbe Höhe wieder erreichen. Die Geschwindigkeit, mit der er schwingt,<br />

hängt jedoch von der Länge des Fadens ab. Die Länge wird jedoch durch den Fall des<br />

schweren Gegenstands verkürzt, sodass die Zündholzschachtel schneller zu schwingen<br />

beginnt. Das heißt, der Faden, an dem der leichte Gegenstand pendelt, wird immer kürzer<br />

und in der Folge auch immer schneller. Deshalb gewinnt er ebenfalls an Höhe. Er fliegt<br />

über den Stab hinüber bis auf die andere Seite, wo er nun wieder Schwung holt und wieder<br />

schwingt. Der Vorgang wiederholt sich so lange, bis die Kraft mit der der schwerere Körper<br />

am Faden zieht nicht mehr ausreicht, um den anderen Gegenstand weiter zu ziehen.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik, Diplomarbeit an der<br />

Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot<br />

Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-Universität Graz, 2005.<br />

http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-Anke_Gradwohl.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

45


Mechanik – Impulserhaltung<br />

Material<br />

Spielzeugauto mit aufziehbarem Federantrieb, Brett, runde Gegenstände mit gleichem<br />

Durchmesser<br />

Durchführung<br />

Die Stifte werden so am Tisch verteilt, dass das Brett darauf eine gewisse Strecke rollen<br />

kann. Danach legt man das Brett auf die Stifte und setzt das aufgezogene Auto auf das<br />

Brett.<br />

Beobachtung<br />

Das Auto und das Brett bewegen sich in entgegen gesetzten Richtungen.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik,<br />

Diplomarbeit an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao.<br />

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-<br />

Universität Graz, 2005.<br />

http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-Anke_Gradwohl.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

46


Mechanik - die Kartoffelschleuder<br />

Material<br />

Holzbrett (ca. 10x10 cm), Gummiring, Kartoffel, Nägel, runde Gegenstände mit gleichem<br />

Durchmesser (Stifte), Hammer, Zwirn, Feuerzeug<br />

Durchführung<br />

Mit dem Hammer werden drei Nägel in das Brett geschlagen, sodass sie die Form eines<br />

“Vs“ bilden. Über die beiden vorderen Nägel wird nun ein Gummiring gespannt. Nun zieht<br />

man den Gummiring in die Richtung des hinteren Nagels und befestigt ihn mit Hilfe eines<br />

Zwirns am Nagel. Der Gummiring sollte dabei gut gespannt sein. Die runden Stifte legt man<br />

im Abstand einiger Millimeter auf den Tisch und gibt das Holzbrett drauf. In das vom<br />

Gummiring gebildete Dreieck legt man nun die Kartoffel. Der Zwirn wird mit dem Feuerzeug<br />

durchgebrannt.<br />

Beobachtung<br />

Die Kartoffel wird nach vorne geschleudert, während das Brett nach hinten rollt.<br />

Erklärung<br />

Alle Kräfte treten paarweise auf, es gilt actio = reactio. Die Kräfte sind gleich groß aber<br />

entgegengesetzt gerichtet. Ähnlich wie bei einem Boot erfährt das Brett einen Rückstoß. Da<br />

es sich um ein abgeschlossenes System handelt, gilt hier die Impulserhaltung. Die Kartoffel<br />

erfährt einen Impuls nach vorne. Um den Impuls des Systems konstant zu halten weicht<br />

das Brett nach hinten aus.<br />

Bemerkung<br />

Die Kartoffel hält besser in der Schleuder, wenn man vorher mit einem Messer einige<br />

Kerben in die Kartoffel schnitzt.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik, Diplomarbeit an der<br />

Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot<br />

Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-Universität Graz, 2005.<br />

http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-Anke_Gradwohl.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

47


Mechanik – Hupfbälle<br />

Material<br />

zwei verschieden schwere Bälle<br />

Durchführung<br />

Zwei verschieden schwere Bälle werden so aufeinander gelegt, dass der Leichtere<br />

oberhalb des Schwereren und die beiden Schwerpunkte in etwa senkrecht übereinander<br />

liegen. Nun werden die Bälle aufgehoben und fallen gelassen.<br />

Beobachtung<br />

Während der untere Ball nur eine geringe Höhe erreicht, wird der obere Ball hoch in die Luft<br />

geschleudert.<br />

Erklärung<br />

Der untere Ball schlägt vor dem oberen am Boden auf und wird im Idealfall reibungslos<br />

reflektiert. Danach stoßen sich die beiden Bälle elastisch. Ist der untere Ball dreimal<br />

schwerer als der obere Ball, so erreicht der obere Ball etwa das Vierfache der<br />

Ausgangshöhe. Zur Erklärung dieses Sachverhaltes sind sowohl Impulserhaltung und<br />

Energieerhaltung notwendig.<br />

Bemerkung<br />

Tatsächlich wandelt der untere Ball durch Reibung beim Aufprall am Boden und beim Stoß<br />

mit dem anderen Ball einen Teil der kinetischen Energie in innere Energie und Wärme um,<br />

deshalb ist der Stoß.<br />

Anke Verena Gradwohl, Physikalische Freihandexperimente zur Punktmechanik, Diplomarbeit an der<br />

Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot<br />

Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-Universität Graz, 2005.<br />

http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-Anke_Gradwohl.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

48


Mechanik - Festigkeit – Materialeigenschaften - der biegsame Hühnerknochen<br />

Material<br />

1 Hühnerknochen (ohne Fleischreste)<br />

1 Schale mit Deckel<br />

Essigessenz aus dem Supermarkt<br />

Durchführung<br />

Den Hühnerknochen in die mit Essig gefüllte Schale legen, so dass der Knochen<br />

vollständig bedeckt ist. Die Schale mit dem Deckel verschließen. Täglich den Essig<br />

erneuern.<br />

Beobachtung<br />

Nach einigen Tagen wird der Knochen weich.<br />

Erklärung<br />

Der Essig löst ach und nach den Kalk im Knochen. Kalk ist aber für die Härt und Stabilität<br />

der Knochen wesentlich<br />

http://www.zirp.de/images/stories/Wissenschaft/experimente_mit_aha_effekt.pdf<br />

modifiziert von Kameier 2011<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

49


Mechanik - Festigkeit – stabile Papierröhre – Bambusrohr - Fahrradfelge<br />

Material<br />

Papier<br />

Schere<br />

Klebstoff<br />

Durchführung<br />

Aus einem Stück Papier wird ein Zylinderrohr zusammengeklebt. Die Röhre ist stabil, wenn<br />

man sie hochkant auf den Tisch stellt. Man kann sogar ein Buch darauf stellen. Legt man<br />

die Röhre flach auf den Tisch, ist sie instabil. Schneidet man nun ein paar Papierstreifen<br />

aus und klebt sie an die Ende der Röhre, wird die Röhre immer stabiler ohne dass die<br />

Röhre wesentlich schwerer wird.<br />

Erklärung<br />

Vergleichen kann man diese „Leichtbaukonstruktion“ mit einem Bambusstock und einer<br />

Hohlwandfelge am Fahrrad.<br />

http://www.fahrradmonteur.de/formelsammlung.php<br />

Sigrid Belzer: Die genialsten Erfindungen der Natur, Bionik für Kinder, Frankfurt a.M. 2010<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

50


Mechanik – Hebelarm - Moment<br />

Quelle: Impulse Physik, Klett-Verlag, 2005<br />

Mechanik – Kraftmessung<br />

Quelle: Impulse Physik, Klett-Verlag, 2005<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

51


Mechanik – der Druck mit einem Bleistift<br />

Material<br />

Bleistift<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man nimmt den Bleistift stehend zwischen Daumen und Zeigefinger. Dann erhöht man den<br />

Druck indem man die Finger immer kräftiger zusammenpresst. An jenem Finger, wo man<br />

die Bleistiftspitze hält, wird man einen wesentlich größeren Schmerz verspüren als am<br />

zweiten.<br />

Erklärung<br />

Druck ist gleich Kraft pro Fläche p=F / A [Pa] = [N] / [m 2 ] Pascal=Newton/Quadratmeter<br />

Weil man mit beiden Fingern gegen den Bleistift drückt, wirkt auch auf beide dieselbe Kraft.<br />

Da die Auflagefläche der Bleistiftspitze aber viel kleiner als die des anderen Endes und der<br />

Druck indirekt proportional zur Auflagefläche ist, wirkt auf den Finger, wo die Bleistiftspitze<br />

angreift, ein viel größerer Druck. Deshalb ist hier das Schmerzempfinden auch viel größer.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

52


Mechanik – Druck, das Fakir-Experiment<br />

Material<br />

kleines Holzbrett<br />

einige gleich lange, spitze Nägel (ca. 10 Stück)<br />

Tomate (Apfel, Kartoffel,…)<br />

Hammer<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Mit dem Hammer, den Nägeln und dem Holzbrettchen fertigt man sich ein Fakirbrett an.<br />

Dabei schlägt man einen einzigen Nagel am einen Ende des Brettes hindurch und alle<br />

anderen Nägel am anderen Ende des Brettes. Dann nimmt man in jede Hand eine Tomate<br />

(Apfel) und lässt sie aus einer bestimmten Höhe h auf den einzelnen und auf die mehreren<br />

Nägel fallen. Bei einer Fallhöhe von z.B. 30 cm versinkt sie beim einzelnen Nagel, bis sie<br />

beim Brettchen ansteht. Die mehreren Nägel dringen bei gleicher Fallhöhe aber nicht<br />

einmal bis zur Hälfte in die Tomate ein. Führt man den Versuch mit einem Äpfel oder einer<br />

Kartoffel durch, so verkleinern sich die Eindringtiefen.<br />

Erklärung<br />

Druck ist gleich Kraft pro Fläche p=F / A [Pa] = [N] / [m 2 ] Pascal=Newton/Quadratmeter<br />

Die Tomate wird aus derselben Höhe auf das Fakirbrett fallen gelassen. Deshalb kommt sie<br />

auch mit derselben Geschwindigkeit also dem gleichen Impuls bei der Spitze bzw. den<br />

Spitzen der Nägel an. Der Druck p hängt aber von der Kraft F und der Fläche A, auf der<br />

diese Kraft senkrecht angreift, ab. Bei einem einzigen Nagel wird die Tomate mit der Kraft F<br />

nur auf eine Nagelquerschnittsfläche gepresst, wobei bei zum Beispiel 16 (4 mal 4) Nägeln<br />

die Tomate mit derselben Kraft auf 16 Nagelquerschnittsflächen gepresst wird. Somit ist sie<br />

auf die Tomatenoberfläche bei den mehreren Nägeln um ein Vielfaches größer als bei dem<br />

einzelnen Nagel, weshalb die Tomate auch nicht so weit eindringen kann. Bei<br />

entsprechend vielen Nägeln wird die Gesamtfläche so groß bzw. die Kraft pro Nagel so<br />

klein, dass die Nägel überhaupt nicht mehr in die Oberfläche eindringen. Deshalb ist es<br />

auch möglich, sich auf ein Fakirbrett zu legen, ohne Verletzungen davon zu tragen.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

53


Mechanik - die hydraulische Presse<br />

Material<br />

kleine Spritze<br />

große Spritze (günstig das 10 fache Volumen der<br />

kleinen)<br />

dünnes Stück Schlauch<br />

Wasser<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man füllt den Schlauch vollständig, sowie die beiden Spritzen zur Hälfte mit Wasser.<br />

Anschließend steckt man die Spritzen an jeweils ein Ende des Schlauchs, wobei man<br />

darauf achten muss, dass der Schlauch zur Gänze mit Wasser gefüllt bleibt. Dann nehmen<br />

möglichst zwei Personen jeweils eine Spritze in die Hand und versuchen diese mit den<br />

Daumen zu betätigen. Die Person mit der kleineren Spritze in der Hand wird bemerken,<br />

dass sie den Kolben hineindrücken kann. Im Gegensatz dazu ist es für die andere sehr<br />

schwierig den Kolben an der Stelle zu halten, weil durch die Druckübertragung in der<br />

Flüssigkeit sein Kolben herausgedrückt wird.<br />

Erklärung<br />

Greift eine Kraft F senkrecht an einem bestimmten Flächenstück A an, so beschreibt das<br />

Verhältnis Kraft pro Fläche einen Druck p. Weil der Druck in der Flüssigkeit überall gleich<br />

groß ist, wirkt auf den kleinen Kolben mit der kleineren Querschnittsfläche A1 eine Kraft F1,<br />

analog wirkt auf den größeren mit Querschnittsfläche A2 eine Kraft F2. Für die beiden gilt:<br />

F1 = p A1<br />

F2 = p A2<br />

Somit ist die Kraft F2 viel größer als die Kraft F1, die von der Flüssigkeit her an den Kolben<br />

angreift, weil das Verhältnis von F2 zu F1 direkt proportional dem Verhältnis der beiden<br />

Kolbenflächen ist. Deshalb ist es auch viel schwieriger oder sogar unmöglich den größeren<br />

Kolben hineinzudrücken, solange auf der gegenüberliegenden Seite jemand dagegen hält.<br />

Bemerkung: zu Beginn könnte es passieren, dass man den größeren Kolben an derselben<br />

Stelle halten kann, aber das liegt an der Ausdehnung des Schlauches und nicht an der<br />

Flüssigkeit oder der größeren Kraft derjenigen Person, denn in diesem Fall müsste dieser<br />

Mensch dann schon ca. 10 Mal stärker sein als sein Gegenüber.<br />

Anwendung: hydraulischer Wagenheber, hydraulische Presse<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

<strong>54</strong>


Mechanik – Druckverteilung<br />

Material<br />

Glas, möglichst schlank und mit geschliffenem Rand<br />

Bierdeckel oder ein Stück Papier<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man füllt das Glas je nach Belieben mit Wasser, der Effekt kommt jedoch besser zur<br />

Geltung, wenn man es fast voll macht. Dann legt man den Bierdeckel oder das Papierstück,<br />

das überall mindestens um einen Zentimeter über den Glasrand hinaus ragen sollte, auf<br />

das Gefäß. Über einer Wanne oder im Waschbecken sollte man weiter verfahren. Während<br />

man mit der Handfläche das Papierstück auf den Glasrand presst, dreht man mit der<br />

anderen Hand das Glas um.<br />

Erklärung<br />

In einer Flüssigkeit steigt mit zunehmender Tiefe der Druck<br />

p = � g h Druck = Dichte * Erdbeschleunigung * Tiefe<br />

� �<br />

� kg m � � kg �<br />

� � � �m<br />

�<br />

3 2<br />

m s<br />

� �<br />

m<br />

�<br />

� � � �<br />

Pa 2<br />

�<br />

Kraft<br />

Fläche<br />

Im Schwimmbad spürt man gemäß dieser Formel den Druck auf den Ohren.<br />

In dem Wasserglas wird der Druck an der Öffnung von dem Umgebungsdruck festgelegt.<br />

Steht das Glas auf dem Tisch, steigt der Druck zum Boden. Dreht man das Glas aber um,<br />

sinkt der Druck vom Papier zum Boden des Glases. Das Papier wird von der<br />

Hydrostatischen Druckverteilung quasi angesaugt – ganz präzise beschrieben genügen die<br />

Intermolekularenkräfte (Kohäsionskräfte), damit das Papier am Wasser und am Glasrand<br />

haftet. Die Druckverteilung (hoher Druck unten, niedriger Druck oben im Glas) sorgt dafür,<br />

dass das Wasser im Glas bleibt.<br />

Anwendung: hydraulischer Wagenheber, hydraulische Presse<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

55


Mechanik - der hydrostatische Druck<br />

Material<br />

große Plastikflasche<br />

Wasser<br />

Tinte<br />

Nagel<br />

Klebeband<br />

Wanne<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Zuerst bohrt man in die Plastikflasche drei Löcher vertikal untereinander. Anschließend<br />

verschließt man die Öffnungen mit einem Streifen Klebeband. Nun befüllt man das Gefäß<br />

mit eingefärbtem Wasser. Jetzt zieht man das Klebeband in einem Zug von der<br />

Plastikflasche.<br />

Erklärung<br />

Man erkennt, dass der Wasserstrahl aus dem obersten Loch am wenigsten weit spritzt und<br />

der unterste Wasserstrahl am weitesten, also mit dem größten Druck. Der hydrostatische<br />

Druck treibt die Strömung gemäß<br />

p = � g h Druck = Dichte * Erdbeschleunigung * Wasserhöhe in der Flache<br />

� �<br />

� kg m � � kg �<br />

� � � �m<br />

�<br />

3 2<br />

m s<br />

� �<br />

m<br />

�<br />

� � � �<br />

Pa 2<br />

�<br />

Kraft<br />

Fläche<br />

Der Druck in einer Flüssigkeit hängt linear mit der Füllhöhe zusammen.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

56


Mechanik – Dichte, Flüssigkeitsschichten<br />

Material<br />

Glas<br />

Löffel<br />

Wasser<br />

Zuckerwasser<br />

Öl<br />

Spiritus<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Zuerst rührt man sich Zuckerwasser aus einem Teil Zucker und zwei Teilen Wasser an und<br />

lässt es als unterste Schicht im Glas. Nun gibt man nach und nach die anderen<br />

Flüssigkeiten in das Gefäß, indem man sie ganz langsam über einen Löffel hinein fließen<br />

lässt. Man muss darauf achten, dass man den Löffel stets ganz knapp oberhalb des<br />

Flüssigkeitsstandes positioniert. Die Schichtdicken sollten nicht mehr als zwei Zentimeter<br />

betragen. Als nächstes gibt man also Wasser in das Glas, daraufhin das Öl und zuletzt den<br />

Spiritus.<br />

Erklärung<br />

Wenn man vorsichtig genug war, durchmischen sich die verschiedenen<br />

Flüssigkeitsschichten nicht. Die Dichteunterschiede bewirken eine Schichtung.<br />

� kg �<br />

Dichte = Masse pro Volumen � = m / V � 3 �<br />

�m<br />

�<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

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57


Mechanik – Dichte, Cola-Light ist wirklich leichter<br />

Material<br />

Dose Cola<br />

Dose Cola-Light<br />

Eimer oder Behälter mit Wasser<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man füllt einen Behälter mit Wasser und gibt die beiden verschlossenen Dosen hinein.<br />

Erklärung<br />

Die Dichte von Cola beträgt etwa 1040 kg/m 3 von Cola-Light dagegen nur etwa 1002 kg/m 3.<br />

Aufgrund des höheren spezifischen Gewichts, verursacht durch den höheren Zuckergehalt,<br />

sinkt die klassische Cola-Dose zum Boden.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

58


Strömungsmechanik – Wirbel<br />

Material<br />

1 Kerze, 1 Plastikflasche, 1 Luftballon<br />

Durchführung<br />

Man schneidet den unteren Teil der Flasche ab und spannt den zerschnittenen Luftballon<br />

als Membran darüber. Man zündet die Kerze an und hält die Wirbel in einiger Entfernung<br />

(ca. 30 cm). Dann zupft man bzw. schnippst gegen die Membran, dadurch erlischt die<br />

Kerze.<br />

Erklärung<br />

Am Flaschenhals bildet sich durch die austretende Strömung ein Ringwirbel, der sich<br />

ausgesprochen stabil über eine weite Entfernung bewegen kann – weiter als man einen<br />

Luftstrahl spüren kann. Vergleichbare Wirbel gibt es auch Flugzeugbauteilen.<br />

http://www.physik.uni-wuerzburg.de/physikonline.html/filme/mpg_m8_fluide/wirbel/wirbel2ks.mpg<br />

Gunter C. Pachatz et al, Akustikkoffer, Graz, 2005<br />

http://imst.uni-klu.ac.at/imst-wiki/images/8/88/62_Akustikkoffer_Pachatz.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

59


Strömungsmechanik - Fahrradventil<br />

Material<br />

1 Murmel<br />

1 Luftballon<br />

Durchführung<br />

Vorsichtig die Murmel in den Luftballon einbringen. Den Luftballon halb aufblasen und mit<br />

den Fingern geschlossen halten. Die Murmel muss nun unten bei der Öffnung liegen, dann<br />

brauchst du den Luftballon nicht mehr zuhalten.<br />

Erklärung<br />

Die Luft mit ihrem Überdruck drückt die Kugel in die Öffnung. Hat die Kugel eine passende<br />

Größe, so verschließt sie den Luftstrom und der Luftballon hält seine Luft. Derart<br />

funktioniert ein Fahrradventil. Es gibt aber auch alte Fahrradventile mit einem kleinen<br />

dünnen Schlauch (Ventilgummi), Kannst du das Prinzip erklären dieser veralteten Technik<br />

erklären?<br />

Vgl. auch<br />

EMS, Experimente. Materialien. Schulungen, Dr. Jörg Kraus, Lindau (B.)<br />

http://www.ems-kraus.de/html/luft.html<br />

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60


Strömungsmechanik . Wind = Luftströmung = Aerodynamik<br />

Quelle: Impulse Physik, Klett-Verlag, 2005<br />

Material<br />

Fön, Tischtennisball, Stricknadeln, Papierblätter<br />

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61


Strömungsmechanik – die Kerzenflamme und der Trichter<br />

Material<br />

Trichter<br />

Kerze<br />

Feuerzeug bzw. Streichhölzer<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man stellt eine brennende Kerze auf den Tisch und bläst aus ca. 10 Zentimeter Entfernung<br />

durch die Ausflussöffnung eines Trichters hindurch gegen die Kerzenflamme. Wenn man<br />

vorsichtig genug bläst, wird die Kerzenflamme nicht erlöschen sondern zum Trichter hin<br />

gezogen.<br />

Erklärung<br />

Da die Abflussöffnung des Trichters um einiges schmäler ist als die Trichteröffnung hat der<br />

Luftstrom in dem schmalen Rohr aufgrund der Kontinuitätsgleichung eine höhere<br />

Geschwindigkeit.<br />

c � A � const.<br />

(Geschwindigkeit x Fläche ist konstant, d.h. kleine Fläche mit großer<br />

Geschwindigkeit oder große Fläche mit kleiner Geschwindigkeit)<br />

Eine höhere Geschwindigkeit hat aber einen geringeren statischen Druck zur Folge,<br />

c 2<br />

2<br />

p<br />

� � const.<br />

�<br />

(Geschwindigkeit zum Quadrat geteilt durch zwei plus Druck p dividiert<br />

durch Dichte � (Rho) ist gleich konstant (Gesetz von Bernoulli).<br />

weshalb zwischen Kerzenflamme und Trichter ein kleinerer statischer Druck gegenüber<br />

dem atmosphärischen Luftdruck entsteht. Dadurch wird die Kerzenflamme zum Trichter hin<br />

gedrückt. Bläst man fester in den Trichter hinein, so entsteht an dessen Ende eine starke<br />

turbulente Strömung und die Kerzenflamme erlischt.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

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62


Strömungsmechanik - der Papiertrichter im Trichter<br />

Material<br />

Kerze<br />

Feuerzeug oder Streichhölzer<br />

Flasche<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man stellt eine brennende Kerze auf einen Tisch und ca. fünf Zentimeter davor eine<br />

Flasche. Nun bläst man aus kurzer Entfernung auf Höhe der Kerzenflamme gegen die<br />

Flasche. Dabei muss man darauf achten, dass die Flasche und die dahinter stehende<br />

Kerze genau auf der Bahn des Luftstroms der Atemluft liegen. Die Kerzenflamme wird<br />

erlöschen, obwohl die Flasche genau vor ihr im Luftstrom steht.<br />

Erklärung<br />

Die Atemluft erzeugt eine gleichförmige Strömung. Wenn der Luftstrom nun auf die Flasche<br />

trifft, so strömen die Luftteilchen um die Flasche. In Stromlinien gezeichnet kann man sich<br />

das so vorstellen, dass sich die einzelnen Strömungslinien um die Flasche herum<br />

krümmen, wobei sie aufgrund der höheren Geschwindigkeit um die Flasche näher<br />

aneinander liegen. Somit ist der Luftstrom nach der Flasche im Idealfall wieder gleich<br />

geradlinig wie zuvor.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

63


Strömungsmechanik - im Windschatten einer Münze<br />

Material<br />

2 € Münze<br />

ein Blatt Papier<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man schneidet sich eine Papierscheibe aus, deren Durchmesser exakt dem der Münze<br />

entspricht. Nun hält man die Münze und das Papierstück vor sich hin und lässt sie getrennt<br />

voneinander fallen. Die Münze wird um einiges schneller am Boden angelangen als die<br />

Papierscheibe. Legt man nun die Papierscheibe auf die Münze und lässt beides zusammen<br />

in dieser Anordnung fallen, so wird das Papierstück an der Oberfläche der Münze bleiben<br />

und gleich schnell zu Boden fallen, solange sich die Münze nicht verdreht.<br />

Erklärung<br />

Da die Oberfläche des Papierstücks und die der Münze gleich groß sind, erfahren sie auch<br />

denselben Luftwiderstand und somit die gleiche Reibungskraft. Jedoch ist das Gewicht der<br />

Münze um einiges höher, weshalb sie auch schneller zu Boden fällt. Legt man nun das<br />

Papierstück auf die Münze, so erfährt dieses auch keinen Luftwiderstand mehr, da die Luft<br />

bereits von der Münze verdrängt wird. Die Papierscheibe befindet sich im Windschatten der<br />

Münze. Deshalb fallen die beiden auch zusammen zu Boden.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

64


Strömungsmechanik - der Papiertrichter im Trichter<br />

Material<br />

Trichter<br />

ein Blatt Papier<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man legt das Blatt Papier so zusammen, dass man einen Trichter erhält, der ungefähr<br />

gleich groß ist wie der Küchentrichter. Dann hält man den Papiertrichter in den<br />

herkömmlichen hinein und beginnt in die kleine Öffnung hinein zu blasen. Der Papiertrichter<br />

wird nicht aus dem Küchentrichter hinaus geblasen, sondern zur Wand des Küchentrichters<br />

hin gedrückt. Während dem Hineinblasen kann man die Öffnungen sogar senkrecht nach<br />

unten halten, und der Papiertrichter wird trotzdem nicht zu Boden fallen.<br />

Erklärung<br />

Der Luftstrom, der über die kleine Öffnung in den Trichter gelangt, wird durch den<br />

Papiertrichter abgelenkt. Die Luft bewegt sich zwischen Innenwand des Küchentrichters<br />

und Papiertrichter entlang. Wegen der Bernoulli-Gleichung<br />

c 2<br />

2<br />

p<br />

� � const.<br />

�<br />

(Geschwindigkeit zum Quadrat geteilt durch zwei plus Druck p dividiert<br />

durch Dichte � (Rho) ist gleich konstant (Gesetz von Bernoulli).<br />

ist aber der Druck im Luftstrom geringer als der Druck der ruhenden Luft, weshalb der<br />

Papiertrichter in den herkömmlichen Trichter hinein gedrückt wird.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

65


Strömungsmechanik - der Tischtennisball im Trichter (Luftströmung)<br />

Material<br />

Trichter<br />

Tischtennisball<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man hält einen Tischtennisball in einen Trichter und bläst kräftig in die kleine Öffnung des<br />

Trichters hinein. Der Tischtennisball wird nicht aus dem Trichter hinaus geblasen sondern<br />

zur kleinen Trichteröffnung hin gedrückt.<br />

Erklärung<br />

Der Luftstrom wird durch den Tischtennisball, den man zu Beginn des Experiments<br />

festhalten muss, entlang der Trichterwand abgelenkt. Da der Raum zwischen Trichterwand<br />

und Tischtennisball nur sehr eng ist, strömt die Luft in diesem Bereich sehr schnell, gemäß<br />

der Bernoullischen Gleichung<br />

c 2<br />

2<br />

p<br />

� � const.<br />

�<br />

(Geschwindigkeit zum Quadrat geteilt durch zwei plus Druck p dividiert<br />

durch Dichte � (Rho) ist gleich konstant (Gesetz von Bernoulli).<br />

Führt dies zu einem niedrigen Druck, der den Tischtennisball ansaugt und in Balance hält.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

66


Strömungsmechanik - der Tischtennisball im Trichter (Wasserströmung)<br />

Material<br />

Trichter<br />

Tischtennisball<br />

Fließendes Wasser<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man legt den Tischtennisball in den Trichter und dann hält man beides zusammen unter<br />

einen fließenden Wasserhahn. Der Ball wird sich immer zur Ausflussmündung hin drängen,<br />

egal wie viel Wasser auch im Trichter ist. Sobald man aber mit der zweiten Hand mit einem<br />

Finger die Ausflussöffnung zuhält, steigt der Ball hoch und schwimmt auf der<br />

Wasseroberfläche im Trichter.<br />

Erklärung<br />

Solange das Wasser abfließen kann, erfährt der Tischtennisball keinen Auftrieb. Die<br />

Strömung des Wassers erzeugt einen Unterdruck, der den Ball nach unten zieht.<br />

Eine höhere Geschwindigkeit hat einen geringeren statischen Druck zur Folge,<br />

c 2<br />

2<br />

p<br />

� � const.<br />

�<br />

(Geschwindigkeit zum Quadrat geteilt durch zwei plus Druck p dividiert<br />

durch Dichte � (Rho) ist gleich konstant (Gesetz von Bernoulli).<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

67


Strömungsmechanik - das aerodynamische Paradoxon<br />

Material<br />

zwei Blätter Papier<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man hält die zwei Blätter mit je einer Hand ca. drei bis fünf Zentimeter nebeneinander vor<br />

sein Gesicht. Jetzt bläst man kräftig zwischen die beiden Blätter hinein. Sie werden nicht<br />

auseinander gedrückt, sondern stoßen zusammen.<br />

Erklärung<br />

Der Luftstrom, der zwischen den beiden Blättern fließt, hat aufgrund der Strömung einen<br />

Unterdruck zur Umgebung. Der Umgebungsdruck außen ist größer, so dass dieser Druck<br />

die Blätter zusammendrückt.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

68


Strömungsmechanik – Windschatten, die Münze und das Papierstück<br />

Material<br />

2 € Münze<br />

ein Blatt Papier<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man schneidet sich aus dem Blatt Papier eine Kreisscheibe mit exakt dem gleichen<br />

Durchmesser wie die 2 € Münze aus. Jetzt legt man die Papierscheibe auf den Tisch hin<br />

und hält die Münze in einem Abstand von einem Zentimeter darüber. Beginnt man nun<br />

kräftig von oben auf die Münze zu blasen, so zieht es das zurechtgeschnittene Papierstück<br />

sofort an die Unterseite der Münze. Wenn man kräftig genug drauf bläst, kann man den<br />

anfänglichen Abstand zwischen Münze und Papierscheibe sogar noch um einiges<br />

vergrößern.<br />

Erklärung<br />

Durch das Blasen auf die Münze entsteht um diese herum und somit auch zwischen Münze<br />

und Papierstück bzw. Tisch ein Luftstrom, in dem der herrschende statische Druck auf<br />

Grund des größeren dynamischen Drucks, um einiges geringer als der umgebende<br />

atmosphärische Druck ist. Da der übliche Luftdruck aber auch von unten auf die<br />

Papierscheibe wirkt, wird das Papierstück zur Unterseite der Münze hin gedrückt. Sobald<br />

man aufhört zu blasen, fällt das Papierstück wieder auf den Tisch zurück.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

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69


Strömungsmechanik – die klappernden Löffel<br />

Material<br />

zwei Suppenlöffel<br />

fließendes Wasser<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man fasst mit jeweils einer Hand einen Löffel ganz vorsichtig mit zwei Fingern am oberen<br />

Ende des Griffs indem die Außenwölbungen zueinander zeigen. Jetzt hält man die<br />

Wölbungen ca. einen Zentimeter voneinander entfernt unter einen fließenden Wasserhahn.<br />

Es ist ein leises, rasches Klappern der Löffel zu hören.<br />

Erklärung<br />

Der Druck im Wasserstrahl ist kleiner als der herrschende statische atmosphärische Druck,<br />

weshalb die beiden Löffel aneinander gepresst werden. Durch den fließenden Wasserstrahl<br />

werden sie jedoch auch immer wieder auseinander gedrückt, weshalb es zum Klappern<br />

und zu einer Pendelbewegung der Löffel kommt. Sobald das Wasser zwischen den<br />

Wölbungen der beiden Löffel entlang fließt, kann man die oberen Enden sogar noch etwas<br />

weiter voneinander entfernen, ohne dass die Wölbungen auseinander schwingen. Weil das<br />

Wasser stets das Verlangen hat, die Oberfläche möglichst gering zu halten, wird das<br />

Zusammenpressen der beiden Löffel noch ein wenig verstärkt.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

70


Strömungsmechanik – fallende Zylinder, Magnus-Effekt<br />

Material<br />

Kartonzylinder<br />

Lange Schnur<br />

Klebstoff<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man befestigt beide Enden einer ca. vier Meter langen Schnur<br />

mit Hilfe von Klebstoff an den Enden des Kartonzylinders. Nun<br />

rollt man die ganze Schnur gleichmäßig auf den Zylinder auf,<br />

bis nur mehr eine kleine Schlaufe zum festhalten über ist. Man<br />

sollte die Schnur doppelt am Zylinder befestigen, weil damit<br />

ein Kippen des Zylinders vermieden wird. Nun lässt man den<br />

Zylinder von so hoch wie möglich fallen, währenddessen man die Schlaufe festhält. Der<br />

somit abrollende Zylinder wird sich während dem Fall vom senkrechten Lot des<br />

Startpunktes immer weiter entfernen.<br />

Erklärung<br />

Aufgrund der Rotation des Zylinders kommt es zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten an<br />

den beiden Seiten des Zylinders. An jener Seite, wo sich die Schnur vom Zylinder entfernt,<br />

dreht sich dieser entgegen der Schwerkraft, auf der gegenüberliegenden Seite dreht er sich<br />

hingegen in Fallrichtung. Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten verursachen in weiterer<br />

Folge unterschiedliche Drücke auf beiden Seiten des rotierenden Zylinders. Diese<br />

Druckdifferenz erzwingt eine resultierende Kraft, die senkrecht zur Bewegungsrichtung<br />

angreift und den rotierenden Zylinder aus der gedachten vertikalen Bahn zieht. Dieses<br />

Phänomen bezeichnet man als Magnus-Effekt.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/E-Ship_1<br />

E-Ship 1 (Enercon)<br />

4 Flettner-Rotoren mit 27 m Höhe<br />

und 4 m Durchmesser<br />

Angestrebt ist eine Kraftstoffersparnis<br />

von 30–40 % bei einer Fahrt von<br />

16 Knoten (8,2 m/s<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

71


Strömungsmechanik - die Brauserakete<br />

http://mv.fhduesseldorf.de/d_pers/Kameier_Frank/c_ver<br />

oeffentlichungen/stroemung_hoeren_und_se<br />

hen080305.pdf<br />

Materialien<br />

Filmdose<br />

Brausetabletten<br />

Wasser<br />

kopierten Raketenschnitt auf Papier, siehe nächste Seite<br />

http://www.tk-logo.de/cms/beitrag/10000424/203976/<br />

Durchführung<br />

Zuerst schneidet man die Rakete aus dem Papier aus und klebt diese an eine Filmdose.<br />

Anschließend nimmt man diese Filmdose und füllt sie mit einer halben Brausetablette. Nun<br />

legt man den Deckel griffbereit und schüttet ein bisschen Wasser und füllt dieses in die<br />

Filmdose. Danach muss man die Filmdose zügig verschließen und auf den Deckel stellen.<br />

Nun muss man warten und schauen was passiert. (Nicht über die Rakete beugen!)<br />

Zu Beachten ist, dass man die Dose nicht mit zu viel Wasser oder Brause befüllt, da es<br />

dann nicht zu einer genügenden Gasentwicklung kommen kann.<br />

Erklärung<br />

Wenn die Brause sich im Wasser auflöst, kommt es zu einer Gasbildung. Durch die<br />

Gasbildung entsteht in der Filmdose ein Überdruck. Ist der Druck groß genug, öffnet sich<br />

der Deckel der Filmdose schlagartig und das Gas tritt aus. In Folge dessen der Körper der<br />

Rakete nach oben beschleunigt und fliegt. Somit lässt sich die Brauserakete mit einer<br />

normalen Rakete vergleichen.<br />

http://mv.fhduesseldorf.de/d_pers/Kameier_Frank/c_veroeffentlich<br />

ungen/stroemung_hoeren_und_sehen080305.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

72


FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

73


Strömungsmechanik – Rückstoßprinzip, Luftballonrennen<br />

Materialien<br />

Luftballon<br />

glatte Schnur (muss im Abstand von mindestens 3m besser 8m gespannt werden)<br />

Klebeband<br />

Durchführung<br />

Man nimmt sich einen Strohhalm und fädelt diesen auf die Schnur. Die Schnur spannt man<br />

stramm zwischen zwei festen Punkten im Raum oder draußen. Danach nimmt man sich<br />

einen Luftballon und pustet diesen größtmöglich auf. Wenn der Luftballon voll aufgepustet<br />

ist, befestigt man diesen am Strohhalm mit einem Streifen Klebeband. Nun muss man den<br />

Luftballon nur noch loslassen und dann fliegt er entlang der Schnur durch den Raum.<br />

Man sollte eine möglichst glatte Schnur wählen. Die Wahl der Ballonform beeinflusst<br />

ebenfalls das Experiment, am besten verwendet man die länglichen Partyluftballons<br />

Erklärung<br />

Das Luftballonrennen beruht auf dem Rückstoßprinzip. Durch das Loslassen des Ballons<br />

strömt die Luft aus dem Ballon und treibt ihn voran. Die durch den Rückstoß entstehende<br />

Kraft lässt sich über die Formel für die Schubkraft ermitteln:<br />

F � m�<br />

� c � � � c � A � c<br />

Diese Formel beschreibt den Zusammenhang zwischen Durchsatzrate m� (auch<br />

Massenstrom genannt) und der Geschwindigkeit des ausströmenden Mediums, der<br />

Massenstrom ist die Dichte des Mediums mal einer Fläche mal der Geschwindigkeit.<br />

Einheitenkontrolle<br />

F � m�<br />

� c � � � c � A � c<br />

kg<br />

N �<br />

�<br />

s<br />

m<br />

s<br />

kg m<br />

� � �m<br />

3<br />

m s<br />

2<br />

m<br />

�<br />

s<br />

kg �m<br />

� 2<br />

s<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

74


Strömungsmechanik - das Flaschenausleeren, Wirbel<br />

Material<br />

zwei gleiche Plastikflaschen<br />

Wasser<br />

Waschbecken oder Wanne<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man füllt zwei stabile exakt gleiche Plastikflaschen zur Gänze mit Wasser, am besten<br />

verwendet man zwei 1,5 Liter Pfandflaschen. Eine Person versetzt die Flasche kräftig in<br />

Rotation um die senkrechte Achse, sodass sich das Wasser stark zu drehen beginnt. Jetzt<br />

stellen beide Personen zu gleich die Flaschen auf den Kopf. Während beim einen das<br />

Wasser nur ganz unregelmäßig ausfließt, strömt es aus der Flasche, in der die Flüssigkeit<br />

rotiert, in einem Zug beinahe doppelt so schnell aus.<br />

Erklärung<br />

Beim einfachen Ausleeren der Flasche behindern sich das ausfließende Wasser und die<br />

einströmende Luft gegenseitig, sodass stets nur einzelne Luftblasen in die Flasche<br />

aufsteigen und unregelmäßig Wassermengen ausfließen können. Durch das Andrehen der<br />

Flasche vor oder auch nach dem Umdrehen beginnt die Flüssigkeit zu rotieren und hat auf<br />

Grund der Zentrifugalkraft das Bestreben soweit wie möglich an den Rand der Flasche zu<br />

gelangen. Deshalb bildet sich kurz nach dem Umdrehen von der Öffnung weg nach oben<br />

hin ein Wirbel mit einem Luftkanal in der Mitte. Somit kann Luft durch den Wirbel hindurch<br />

ständig nachströmen.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

75


Strömungsmechanik - der Flaschentornado<br />

Material<br />

zwei gleiche Plastikflaschen<br />

Isolierband<br />

Wasser<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man verwendet zwei stabile gleich große Plastikflaschen und füllt eine der beiden zu drei<br />

Viertel mit Wasser. Die beiden Flaschen klebt man mit Isolierband zusammen, sodass ein<br />

in sich geschlossenes System entsteht. Nun stellt man die somit erhaltene Kombi-Flasche<br />

auf den Kopf und versetzt das obere Ende mit einer Hand in leichte Drehbewegungen um<br />

die vertikale Achse. Nachdem zu Beginn einige einzelne Luftblasen aus der unteren<br />

Flasche in die obere steigen, bildet sich aus dem oberen Gefäßes ein so genannter<br />

Flaschentornado. Es entsteht ein Luftkanal im Zentrum, der nach oben hin immer größer<br />

wird, bis er die Außenfläche der Flasche erreicht.<br />

Erklärung<br />

Wegen der Rotationsbewegung drängt das Wasser zum Außenrand der Flasche hin. Da es<br />

aber auch in die untere Flasche strömt, müssen Luftblasen immer schneller hintereinander<br />

hochsteigen, bis sie einen Luftkanal bilden und ein Flaschentornado entsteht.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

76


Strömungsmechanik – der fliegende Teebeutel<br />

Material<br />

Teebeutel<br />

Schere<br />

Durchführung<br />

Bei einem Teebeutel wird die Kante, an der die Schnur befestigt ist, abgeschnitten, der<br />

Inhalt entleert, der Beutel zu einer Röhre geformt, auf einem feuerfesten Untergrund<br />

aufgestellt und der obere Rand angezündet. Dabei brennt der Beutel langsam und<br />

gleichmäßig ab,<br />

Erklärung<br />

Die Luft im Inneren der Röhre wird erwärmt und zugleich kommt durch den Abbrand eine<br />

Gewichtsabnahme des Materials zustande. Da warme Luft nach oben steigt, hebt der nun<br />

zu ca. 90 % abgebrannte Teebeutel ab und schwebt mit dem Luftstrom fünf bis acht Meter<br />

nach oben.<br />

http://mv.fh-duesseldorf.de/d_pers/Kameier_Frank/c_veroeffentlichungen/stroemung_hoeren_und_sehen080305.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

77


Strömungsmechanik - tanzenden Rosinen<br />

Material<br />

Rosine<br />

Mineralwasser<br />

Glas<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man füllt das Glas mit Mineralwasser (mit möglichst viel Kohlensäure) und gibt dann ca. 10<br />

Rosinen hinein. Sie werden zu Boden sinken, jedoch werden einige gleich wieder<br />

hochsteigen bis zur Wasseroberfläche und sinken dann wieder bis zum Grund des Glases.<br />

Es kann sogar vorkommen, dass eine Rosine kurzzeitig in derselben Mineralwassertiefe<br />

oberhalb des Bodens verweilt. Die Rosinen werden mehrmals hochsteigen und wieder<br />

sinken.<br />

Erklärung<br />

Damit ein Körper in einer Flüssigkeit schwimmt, muss seine Auftriebskraft größer sein als<br />

seine Gewichtskraft. Die Dichte der Rosinen ist aber höher als die Dichte von Wasser,<br />

weshalb sie zu Beginn auch alle zu Boden sinken. Im Mineralwasser befinden sich<br />

Kohlendioxidbläschen, von denen sich einige an der Oberfläche der Rosinen hängen. Vor<br />

dem Öffnen der Flasche ist das Kohlendioxid auf Grund des höheren Drucks in der Flasche<br />

im Wasser gelöst und die Bläschen entstehen erst nach dem Öffnen der Flasche. Die<br />

Oberfläche der Rosinen ist rau, daher haften die Bläschen an ihrer Oberfläche und lassen<br />

die Rosinen schweben.<br />

Peter Fleißner, Physikalische Freihandversuche zu Hydrostatik und Hydrodynamik,<br />

Diplomarbeit, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Karl-Franzens-Universität Graz,<br />

2007<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA_Peter-Fleissner.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

http://mv.fh-duesseldorf.de/d_pers/Kameier_Frank/c_veroeffentlichungen/stroemung_hoeren_und_sehen080305.pdf<br />

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78


Strömungsmechanik – magnetische Korken, Grenzflächenspannung<br />

p+pp<br />

p+<br />

p+<br />

Material<br />

Schüssel mit Wasser<br />

Teil I: Korken<br />

Teil II: Pfeffer<br />

Spülmittel<br />

Teil III: Stück Faden zum Ring verknotet<br />

Spülmittel<br />

Durchführung – Teil I *)<br />

Von dem Korken schneidet man zwei dünne Scheiben ab. Diese legt man in das Wasser.<br />

Wartet man genügend lange, ziehen sich die Korken an. Möglich ist auch, dass die Korken<br />

an den Rand wandern und dort haften bleiben.<br />

Erklärung<br />

Durch die Grenzflächenspannung zwischen Korken und Wasser steigt der Wasserstand an<br />

dem Korken bzw. zwischen den beiden Korken oder dem Korken und Rand des Gefäßes.<br />

Da der Druck mit zunehmender Wassertiefe ansteigt<br />

� kg m �<br />

�p � � � g�<br />

�h<br />

�Pa��� � �m<br />

3 2 �<br />

�m<br />

s �<br />

Druckdifferenz = Dichte (rho) mal Erdbeschleunigung mal Höhendifferenz<br />

Der höhere Druck außen um die Korken, schiebt die Korken zusammen.<br />

Durchführung – Teil II<br />

Auf die Wasseroberfläche in dem Gefäß streut man etwas Pfeffer zur Sichtbarmachung.<br />

Nun tropft man etwas Spülmittel in das Wasser, die Pfefferkörner streben schlagartig nach<br />

außen.<br />

Durchführung – Teil III<br />

Man wechselt das Wasser aus und legt den ringförmigen Faden auf die wasseroberfläche.<br />

In die Mitte des Fadenrings tropft man etwas Spülmittel. Der Fadenring bildet sich zum<br />

einem kreisrunden Ring aus.<br />

Erklärung<br />

Spülmittel senkt die Grenzflächenspannung. Es bildet sich bei konstanetm Umfang eine<br />

möglichst große Fläche, so dass sich bei dem Faden ein Kreis ergibt.<br />

*) Alternative Versuchsdurchführung mit Heftzwecken:<br />

Ansicht von oben Ansicht von der Seite<br />

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79


Strömungsmechanik – Krümmungsdruck: warum hält ein LKW Reifen weniger Druck<br />

aus als ein Fahrradreifen?<br />

Material<br />

Teil I: Seifenblasen (alternativ: Wasser und Spülmittel)<br />

Trinkhalme (mit Abknickung), alternativ Stück dünnen Schlauch<br />

T-Stück (aus dem Aquariumzubehör)<br />

Teil II 2 Luftballons (normale Größe und kleine Größe (Wasserbombe))<br />

T-Stück und Schlauch<br />

Durchführung<br />

Was passiert, wenn man zwei unterschiedlich große Seifenblasen mit einander verbindet?<br />

Verbinde die Schläuche oder Trinkhalme am T-Stück. Tauche die beiden Enden in<br />

Seifenwasser und puste an den Enden vorsichtig jeweils eine Blase auf. Die größere<br />

Seifenblase wächst auf Kosten der kleineren.<br />

Über ein geeignetes T-Stück kann man versuchen, gleichzeitig einen normalen Luftballon<br />

und einen kleinen, eine Wasserbombe, aufzublasen.<br />

Erklärung<br />

Der Druck in der kleineren Seifenblase ist größer als in der größeren Seifenblase. Bei den<br />

Luftballons kann man den kleinen Luftballon, die Wasserbombe nicht aufblasen, da bei<br />

gleichem Material der vorhandene Krümmungsradius einen großen Druck zum Wachsen<br />

des Ballons benötigt<br />

Analogie<br />

Ein Fahrradreifen hat einen erheblich kleineren Krümmungsradius als ein LKW-Reifen.<br />

Was ist Druck? (Warum hält ein LKW-Reifen weniger Druck aus als ein Fahrradreifen?)<br />

Druck �<br />

Kraft<br />

Fläche<br />

Vorsichtig hineinpusten<br />

T-Stück<br />

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80


Die Kraft steht dabei senkrecht auf der Fläche, da Fluide (Gase und Flüssigkeiten) in Ruhe<br />

keine Schubspannung aufnehmen können (schüttet man eine Flüssigkeit zum Beispiel aus,<br />

breitet sich die Flüssigkeit unendlich aus).<br />

Die Druckkraft führt zu Kräften in den Randflächen einer Oberfläche (z.B. LKW- oder<br />

Fahrradreifen)<br />

kleine Kraft große Kraft<br />

Druck �<br />

�<br />

kleine Fläche große Fläche<br />

�������<br />

�������<br />

Fahrrad<br />

LKW<br />

Demnach sind beim Fahrradreifen die Kräfte in den Randflächen kleiner als beim LKW.<br />

Daher verträgt ein großer Reifen weniger Druck als ein kleiner Reifen!<br />

Idee zum Experiment:<br />

http://www.daserste.de/wissenvoracht/folge_dyn~folge,401~Page,3~cm.asp<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

81


Thermodynamik - Längenausdehnung einer Stricknadel<br />

Material<br />

Stricknadel ( oder ein Draht)<br />

Nähnadel<br />

Papierpfeil<br />

Kerze oder Brenner<br />

Zwei gleich hohe Flaschen<br />

Korken<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Man verkorkt die Flasche, sodass mindestes ein Zentimeter des Korkens aus der Flasche<br />

ragt. Senkrecht zur Korkenachse wird nun die Stricknadel in den Korken gesteckt. Der<br />

Papierpfeil wird an der Nähnadel befestigt. Diese Nadel kommt auf den Hals der zweiten<br />

Flasche. Nun muss die Stricknadel durch Veränderung der Höhe des Korkens so justiert<br />

werden, dass die Nähnadel zwischen Stricknadel und Flaschenhals eingeklemmt ist. Die<br />

Stricknadel muss auf der Nähnadel aufliegen.<br />

Man beobachtet nun genau den Stand der Pfeilspitze. Hält man eine Flamme unter die<br />

Stricknadel, so dehnt sich diese aus und dreht die kleinere Nähnadel. Der Zeiger auf der<br />

Nähnadel dreht sich daher weiter. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Stricknadel<br />

nicht über die Nähnadel hinweg rutscht.<br />

Variante<br />

Man kann die Stricknadel auch dadurch fixieren, in dem man sie an einem Ende einbiegt<br />

und dieses Ende in die geöffnete Flasche steckt. Der Korken ist in diesem Aufbau nicht<br />

notwendig.<br />

Erklärung:<br />

Die Wärme der Flamme führt zu einer Längenänderung der Nadel. Diese Änderung ist aber<br />

sehr klein. Allerdings kann diese Änderung durch die Nähnadel sichtbar gemacht werden.<br />

Wenn der Zeiger am Beginn nach unten gezeigt hat, so wird er sich beim Erwärmen der<br />

Nadel in Richtung der anderen Flasche drehen.<br />

Robert Schantl, Physikalische Freihandexperimente zur Thermodynamik, Diplomarbeit an der<br />

Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot<br />

Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-Universität Graz, 2007.<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-RobertSchantl.pdf<br />

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82


Thermodynamik - das Münzventil<br />

Material<br />

Glasflasche<br />

Münze, die die Öffnung der Flasche vollständig abdeckt<br />

Kaltes Wasser<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Die Flasche wird mit dem kalten Wasser ordentlich gekühlt. Anschließend wird die Öffnung<br />

der leeren Flasche befeuchtet und mit der Münze verschlossen. Nun umfasst man mit<br />

beiden Händen die Flasche und wartet, bis die Körperwärme den Inhalt der Flasche<br />

erwärmt hat. Die Luft in der Flasche benötigt ein größeres Volumen und hebt die Münze<br />

von Zeit zu Zeit kurz an.<br />

Erklärung<br />

Die Flasche ist ein Gefäß mit konstantem Volumen. Beim Erwärmen mit den Händen<br />

beginnt sich die Luft in der Flasche zu erwärmen. Nach der idealen Gasgleichung erhöht<br />

sich neben der Temperatur auch der Druck innerhalb der Flasche<br />

p ~ T (Druck p ist proportional der Temperatur T) *)<br />

Dieser Druck richtet sich als Kraft gegen die Gefäßwand, also gegen die Flasche und die<br />

Münze. Ist der Druck groß genug um das Gewicht der nach unten drückenden Münze<br />

auszugleichen, kann die Luft die Münze anheben. Dabei entweicht ein Teil der erwärmten<br />

Luft, was einen Rückgang des Drucks in der Flasche bewirkt. Die Münze bleibt also wieder<br />

auf der Flasche liegen, bis der Druck durch die Wärmezufuhr wieder groß genug ist, um sie<br />

erneut zu heben.<br />

Robert Schantl, Physikalische Freihandexperimente zur Thermodynamik, Diplomarbeit an der<br />

Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot<br />

Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-Universität Graz, 2007.<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-RobertSchantl.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

Ideale Gasgleichung<br />

p<br />

*) � RT<br />

(� = Rho = Dichte [Kg/m<br />

�<br />

3 ] R = spezielle Gaskonstante für Lüft =287 [J/(kg K]<br />

T = Temperatur in Kelvin [K])<br />

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83


Thermodynamik - Luft im Glaskolben<br />

Material<br />

Rundkolben mit längerem Glasrohr<br />

Behälter mit Wasser<br />

Kerze<br />

Aufbau und Durchführung (Teil 1)<br />

Der Kolben wird so gehalten, dass das Glasrohr<br />

vollständig ins Wasser taucht. Nun erhitzt man<br />

den Kolben mit der Kerze. Bald beginnen am<br />

unteren Ende des Glasrohres kleine<br />

Luftblässchen aufzusteigen.<br />

Aufbau und Durchführung (Teil 2)<br />

Jetzt entfernt man die Flamme, lässt aber die<br />

Öffnung des Glasrohres weiterhin die ganze Zeit<br />

unter Wasser. Die Luft im Kolben soll jetzt<br />

abkühlen. Unterstützt kann dieser Vorgang<br />

werden, indem man den Kolben nicht mit der<br />

ganzen Hand umfasst und ihn eventuell mit kalten Gegenständen in Berührung bringt. In<br />

der Zeit des Abkühlens muss man darauf acht geben, dass aus dem Kolben keine Luft<br />

austreten kann. Mit der Zeit beginnt das Wasser im Glasrohr langsam zu steigen. Dieser<br />

Effekt ist umso deutlicher zu erkennen, je kleiner der Durchmesser des Rohres ist.<br />

Erklärung<br />

Nach dem universellen Gasgesetz hängen die Größen Druck, Volumen und Temperatur<br />

eines Gases eng zusammen und erfüllen die Proportion p·V~T. Erhöht man also die<br />

Temperatur durch Wärmezufuhr, so erhöht sich auch der Druck und/oder das Volumen. In<br />

diesem Experiment dehnt sich das Gas zuerst aus, bis es an die untere Grenze des<br />

Glasrohres kommt und steigt dann in Form von kleinen Bläschen durch das Wasser auf. Im<br />

zweiten Teil wird das warme Gas im Kolben abgekühlt und mit der fallenden Temperatur<br />

fällt auch der Druck im Kolben. Das Gas drückt also weniger stark auf die Wasseroberfläche<br />

am unteren Rand des Glasrohres. Der Druck der Atmosphäre auf das Wasser<br />

bleibt natürlich unverändert und der resultierende Druck drückt das Wasser in das Rohr.<br />

Robert Schantl, Physikalische Freihandexperimente zur Thermodynamik, Diplomarbeit an der<br />

Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot<br />

Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-Universität Graz, 2007.<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-RobertSchantl.pdf<br />

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84


Thermodynamik - ein nicht brennender Papierbecher<br />

Material<br />

Feuerzeug<br />

Papierbecher<br />

Wasser<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Der Papierbecher wird mit Wasser gefüllt. Anschließend wird versucht, den befüllten<br />

Becher von unten mit dem Feuerzeug zu entzünden. Solange man es auch versucht, der<br />

Becher beginnt nicht zu brennen.<br />

Erklärung<br />

Ist der Becher mit Wasser gefüllt, so ist die Innenseite des Bechers mit Wasser bedeckt, es<br />

entsteht eine gut wärmeleitende Verbindung zwischen den Materialien, was den<br />

Wärmeaustausch begünstigt. Im Vergleich zum luftgefüllten Becher kommen auf die<br />

erhitzte Fläche sehr viel mehr Teilchen, die die Wärmeenergie abziehen können. Diese<br />

Wassermoleküle steigen auf, kühleres Wasser strömt nach. Die Hülle wird von innen<br />

gekühlt. Die Temperatur der Hülle stellt sich so ein, dass ein Gleichgewicht zwischen von<br />

der Kerzenflamme zugeführter Energie pro Zeiteinheit und vom Wasser aufgenommener<br />

Energie pro Zeiteinheit entsteht und diese reicht für eine Entzündung des Bechers nicht<br />

aus. Wasser hat eine sehr hohe spezifische Wärmekapazität. Mit der Flamme kann nicht<br />

nur der Becher alleine erwärmt werden, sondern es muss auch das Wasser auf die<br />

Entzündungstemperatur des Bechers erwärmt werden (Entzündungstemperatur von Papier<br />

ca. 230 °C). Der Großteil der Energie wird also dazu verwendet, um das Wasser zu<br />

erwärmen, weshalb der Becher länger über der Flamme sein kann, ohne zu brennen. Erst<br />

wenn das Wasser vollständig verdampft ist, kann die Flamme den Becher entzünden.<br />

Robert Schantl, Physikalische Freihandexperimente zur Thermodynamik, Diplomarbeit an der<br />

Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot<br />

Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-Universität Graz, 2007.<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-RobertSchantl.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

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85


Thermodynamik - eine Spritze als Wasserkocher<br />

Material<br />

neue Einwegspritze (ca. 5 ml oder mehr)<br />

heißes Wasser<br />

Aufbau und Durchführung<br />

In die Spritze wird heißes Wasser (min. 40ºC) ca. 2 - 3 cm hoch aufgezogen, dann dreht<br />

man die Spritze und presst eventuell eingeschlossene Luft wieder hinaus. Für den Versuch<br />

muss nun die Öffnung der Spritze dicht verschlossen gehalten werden. Dazu können die<br />

Finger verwendet werden, oder man verschließt die Spritze indem man den vordersten Teil<br />

kurz mit einer Flamme erwärmt und mit einer Zange zusammendrückt. Nun wird langsam<br />

aber kräftig an dem Kolben gezogen, und es kann eine Blasenbildung in der Flüssigkeit<br />

beobachtet werden. Nach einiger Zeit füllt sich eine kleine Kammer über dem Wasser mit<br />

einem Gas, das nur aus dem Wasser stammen kann und demnach aus Wasserdampf<br />

besteht. Lässt man den Kolben los, so wandert er wieder Richtung Flüssigkeit und der<br />

Wasserdampf verschwindet wieder.<br />

Erklärung<br />

Eine Flüssigkeit beginnt bei einem niedrigeren Umgebungsdruck eher zu sieden. Demnach<br />

hat man zwei Möglichkeiten eine Flüssigkeit zum Sieden zu bringen: Entweder man erhöht<br />

die Temperatur der Flüssigkeit, diese Möglichkeit macht man sich für gewöhnlich beim<br />

Kochen zu nutze oder man senkt den Umgebungsdruck, was hier in diesem Experiment<br />

passiert ist. Beim Ziehen am Kolben erhöht man das Volumen über der Flüssigkeit. Nach<br />

der idealen Gasgleichung sinkt mit steigendem Volumen eines Gases der Druck im Gas,<br />

welcher wiederum den Umgebungsdruck der Flüssigkeit ausmacht. Die Teilchen der<br />

Flüssigkeit können also leichter aus der Flüssigkeit ausbrechen, die Flüssigkeit siedet.<br />

Robert Schantl, Physikalische Freihandexperimente zur Thermodynamik, Diplomarbeit an der<br />

Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot<br />

Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-Universität Graz, 2007.<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-RobertSchantl.pdf<br />

(modifiziert Kameier 2011)<br />

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86


Thermodynamik - Eis hat größeres Volumen als Wasser<br />

Material<br />

Tiefkühlfach<br />

leere Getränkedose oder Tablettenröhrchen<br />

Wasser<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Die Dose wird bis an den Rand mit Wasser gefüllt und in das Tiefkühlfach gestellt. Nach<br />

mehreren Stunden sollte das Wasser gefroren sein, und man kann die Dose wieder aus<br />

dem Kühlfach nehmen. Man sieht, wie etwas Eis aus der Dosenöffnung quillt.<br />

Erklärung<br />

Eis hat bei 0°C eine Dichte von 0,917 kg/dm³ Wasser aber 0,9982 kg/dm³30. Im<br />

Tiefkühlfach wird es kaum zu einer Verringerung der Masse auf Grund von Verdampfen<br />

oder Sublimieren kommen, die Masse des Wassers bleibt also unverändert. Demnach<br />

muss sich das Volumen vergrößern, was die ausgetretene Eisschicht an der Dosenöffnung<br />

erklärt.<br />

Wichtig: Der Versuch soll nicht mit einem Glasgefäß durchgeführt werden. Die<br />

Ausdehnung könnte zu Sprüngen oder gar zu Zerstörung des Gefäßes führen. Dieses<br />

Phänomen ist auch an den Frostbrüchen bei Gebäuden und Straßen im Winter schuld.<br />

Robert Schantl, Physikalische Freihandexperimente zur Thermodynamik, Diplomarbeit an der<br />

Naturwissenschaftlichen Fakultät, Karl-Franzens-Universität Graz, Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot<br />

Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Karl-Franzens-Universität Graz, 2007.<br />

http://portal.tugraz.at/pls/portal/docs/page/Files/i5110/files/Forschung/Thermophysik/DA-RobertSchantl.pdf<br />

FH <strong>Düsseldorf</strong> 2011 http://ifs.mv.fh-duesseldorf.de/fahrradphysik/<br />

87


Optik - Reflexion und Reflexionsgesetz<br />

Material<br />

Ein Stück Karton<br />

Kamm<br />

Taschenlampe<br />

Schere (Messer)<br />

Spiegel<br />

Aufbau und Durchführung<br />

Schneide in den Karton ein Loch von zirka 2 cm Durchmesser und befestige darüber den<br />

Kamm. Die Zacken des Kamms sollen sich genau hinter dem Loch im Karton befinden,<br />

sodass das Licht der Taschenlampe, die sich auf der anderen Seite des Kartons befindet,<br />

in parallele Lichtstreifen aufteilt. Diese sollten auf einem Tisch zu sehen sein. Bringe nun<br />

einen Spiegel in einer gewissen Entfernung zum Karton an. Er muss schräg zu den<br />

Lichtstrahlen stehen.<br />

David Auer, Physikalische Freihandversuche aus Optik, Diplomarbeit,<br />

Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Technische<br />

Universität Graz 2005<br />

http://physicbox.uni-graz.at/bibliothek/freihandversuche_optik.pdf<br />

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88


Optik - Geometrische Optik, Brechung, Totalreflexion, Wasser als Lichtleiter<br />

Eine Dose mit einem Loch am unteren Teil des Mantels.<br />

Material<br />

Dose, Wasser, Taschenlampe, Bohrer<br />

Durchführung<br />

Bohre im unteren Teil des Mantels der Dose ein kleines Loch. Fülle anschließend die Dose<br />

mit Wasser, leuchte mit der Taschenlampe hinein und verdunkle den Raum.<br />

Beobachtung<br />

Das austretende Wasser erzeugt einen hellen Punkt. Das Bild zeigt den hellen Lichtfleck<br />

beim Auftreffen des Wassers auf den Untergrund.<br />

Erklärung<br />

Das Licht, das in das Wasser eindringt, wird an der Grenzschicht Wasser – Luft<br />

„totalreflektiert“ und so durch den schmalen Wasserstrahl nach außen transportiert. Es<br />

kann an der Stelle, an der das Wasser den Untergrund berührt ein heller Lichtfleck<br />

festgestellt werden, da dort keine Totalreflexion mehr stattfindet.<br />

Aus der seitlichen Ansicht ist der ganze Wasserstrahl sehr gut zu beobachten, da seine<br />

Oberfläche nicht ideal glatt ist.<br />

David Auer, Physikalische Freihandversuche aus Optik, Diplomarbeit,<br />

Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Technische<br />

Universität Graz 2005<br />

http://physicbox.uni-graz.at/bibliothek/freihandversuche_optik.pdf<br />

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89


Optik – Wellenoptik, Beugung, Beugung an Wassertröpfchen<br />

Das Bild zeigt den Regenbogen der durch die Flüssigkeitstropfen des Geysirs entsteht<br />

Material<br />

Experimentierleuchte, Sammellinse, Wasserzerstäuber, Wasser<br />

Aufbau<br />

Die Experimentierleuchte soll so aufgebaut werden, dass das Licht auf die Sammellinse<br />

fällt. Anschließend befüllst du den Zerstäuber mit Wasser und sprühst in den Lichtstrahl,<br />

der durch die Sammellinse erzeugt wird.<br />

Beobachtung<br />

Durch das Besprühen des Lichtstrahls mit Wasser wird ein Regenbogen sichtbar.<br />

Erklärung<br />

Wird eine Regenwand von der unverhüllten Sonne beschienen und blickt man mit dem<br />

Rücken gegen die Sonne gewendet nach der Regenwand, so kann man einen<br />

Regenbogen beobachten. Die Lichtstrahlen treten in die Wassertröpfchen ein, werden an<br />

ihrer Rückseite ein- oder zweimal reflektiert und beim Austritt in die Spektralfarben zerlegt.<br />

Jene Strahlen, die nur einmal reflektiert werden, bilden den so genannten<br />

Hauptregenbogen, der Nebenregenbogen entsteht durch zweimalige Reflexion und<br />

anschließender Spektralzerlegung. Die Intensität des Nebenregenbogens ist wegen der<br />

zweimaligen Reflexion schwächer. Gelegentlich kann man innerhalb des<br />

Hauptregenbogens noch allmählich verblassende, rötliche und grünliche Ringe<br />

beobachten, die man als sekundäre Regenbögen bezeichnet. Diese und die Tatsache,<br />

dass die Farbfolge im Einzelnen bei jedem Regenbogen etwas anders ist, deuten darauf<br />

hin, dass neben der Dispersionserscheinung auch noch Interferenzeffekte hinzukommen,<br />

die zum Teil durch Beugung zwischen den Wassertröpfchen entstehen.<br />

David Auer, Physikalische Freihandversuche aus Optik, Diplomarbeit,<br />

Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Technische<br />

Universität Graz 2005<br />

http://physicbox.uni-graz.at/bibliothek/freihandversuche_optik.pdf<br />

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90


Optik – Wellenoptik, Linsen, Wasserglas als Umkehrlinse<br />

Ohne durch das Wasser zu sehen, Blickt man durch das Wasser,<br />

zeigt der Pfeil nach links dreht sich der Pfeil um<br />

Material<br />

Zylindrisches Wasserglas (glatte Oberfläche), Wasser, weißes Blatt Papier, Filzstift<br />

Aufbau<br />

Zeichne auf das Blatt Papier einen waagrechten Pfeil, der ein wenig kleiner ist als das<br />

Wasserglas. Stelle das Blatt hinter das leere Wasserglas und fülle langsam Wasser ein, bis<br />

der Wasserstand im Glas höher ist als der Pfeil. Nun variiere den Abstand des Glases vom<br />

Blatt Papier bis ein scharfes Bild entsteht.<br />

Beobachtung<br />

Befindet sich kein Wasser im Glas siehst du den Pfeil in derselben Ausrichtung wie auf dem<br />

Blatt Papier. Wenn der Wasserstand höher ist als der Pfeil, kannst du sehen, dass sich der<br />

Pfeil umdreht.<br />

Erklärung<br />

Das mit Wasser gefüllte Glas wirkt als Umkehrlinse. Der Verlauf der Strahlen ist derselbe<br />

wie bei einer gewöhnlichen optischen Linse. (Der Mittelpunktstrahl durchläuft die Linse<br />

ungebrochen, Parallelstrahlen werden durch den gegenüberliegenden Brennpunkt<br />

gebrochen und Brennstrahlen werden so gebrochen, dass sie nach der Brechung parallel<br />

verlaufen). Folglich entsteht ein reelles, verkehrtes, Bild, das je nach Entfernung des<br />

Glases von dem Blatt Papier größer oder kleiner erscheint.<br />

David Auer, Physikalische Freihandversuche aus Optik, Diplomarbeit,<br />

Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gernot Pottlacher, Institut für Experimentalphysik, Technische<br />

Universität Graz 2005<br />

http://physicbox.uni-graz.at/bibliothek/freihandversuche_optik.pdf<br />

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91


Optik – Helligkeit messen<br />

Quelle: Impulse Physik, Klett-Verlag, 2005<br />

Material<br />

Kerzen, Papier<br />

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92


Mathematik – Physik - Gradienten<br />

Im linken Bild siehst du eine klare, abrupte Grenze zwischen Schart und Weiß. Bei der<br />

rechten Darstellung ist der Übergang graduell, also ganz gleichmäßig, ohne erkennbare<br />

Zwischenschritte. Es gibt keine klare Grenzlinie zwischen Schwarz und Weiß, sondern<br />

einen Bereich, in dem Weiß weniger und Schwarz mehr wird und umgekehrt.<br />

Ein Gradient ist ein allmählicher Übergang mit keiner festen Grenze. Das ist wie wenn du<br />

einen Lautstärkeregler immer weiter nach links drehst, statt einen Knopf mit der Aufschrift<br />

„Ton aus“ zu drücken. Du merkst dann nur, dass die Musik immer leiser wird und<br />

irgendwann für dich nicht mehr hörbar ist. Auch Geschwindigkeit lässt sich graduell<br />

verändern, zum Beispiel, indem du beim Hochsprung zunächst langsam anläufst und dann<br />

vor dem Absprung schneller wirst oder wenn du mit dem Fahrrad nicht scharf bremst,<br />

sondern es langsam ausrollen lässt.<br />

Quelle: Sigrid Belzer: Die genialsten Erfindungen der Natur, Bionik für Kinder, Frankfurt am<br />

Main, 2010.<br />

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93


Lötanleitung am Beispiel des Herrenfahrrads<br />

www.techlab.uni-hannover.de/attachment.php?id=231<br />

Lege die Einzelteile auf die aufgezeichnete Vorlage.<br />

Verlöte bis auf das Hinterrad alle Verbindungsstellen des Rahmens (inklusive Vorderrad)<br />

Bei Fahrrädern mit zwei Streben zum Hinterrad muss vor dem Löten noch an<br />

entsprechender Stelle ein Stück aus dem Rad herausgetrennt werden. Trenne den Draht<br />

des Hinterrades vor und hinter dem Rahmenteilstück durch.<br />

Versehe die Enden der beiden Hinterrad-Einzelteile mit Lötzinn. Hierfür eignet sich auch die<br />

Einspannvorrichtung!<br />

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94


Löte nun das Hinterrad an den Rahmen.<br />

Löte den Lenker und den Sattel an das Fahrrad. Bei den antiken Fahrrädern sollte für das<br />

Anlöten des Sattels die Einspannvorrichtung verwendet werden.<br />

Fertig ist das Herrenfahrrad.<br />

Quelle:<br />

Leibniz Universität Hannover / TechLab<br />

www.techlab.uni-hannover.de/attachment.php?id=231<br />

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95


Formelsalat<br />

Einheiten stehen jeweils in eckigen Klammern<br />

Weg [m] [Meter]<br />

Weg<br />

Zeit<br />

�m� �� s<br />

�<br />

Geschwindigkeit<br />

�<br />

Zeit<br />

Geschwindigkeit<br />

[ m / s]<br />

�� s<br />

�m� [ s]<br />

�m� � Beschleunigung<br />

[ s<br />

[ Meter]<br />

[ Sekunde]<br />

Masse * Beschleunigung = Kraft [Newton] F � m � a<br />

[kg] [m/s²] [N]<br />

Masse * Geschwindigkeit = Impuls I � m � v<br />

[kg] [m/s] [kg m/s]<br />

Kraft * Weg = Arbeit = Energie [Joule] E � F � x<br />

[N] [m] [Nm] [J]<br />

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96<br />

2<br />

]<br />

[ Sekunde<br />

[ Meter]<br />

zum<br />

Quadrat]<br />

Energie [ J]<br />

� Leistung [ W]<br />

Zeit [ s]<br />

Verbrauch [J]= Leistung [W] * Zeit [s]<br />

(kwh werden bezahlt - 2010: Strom 0,23 €, Gas 0,07 €)<br />

Kraft [ N]<br />

[ Pa]<br />

[ Pascal]<br />

�<br />

Fläche [ m ]<br />

Druck 2<br />

Moment [ Nm]<br />

� Kraft [ N]<br />

�Hebelarm[<br />

m]<br />

Leistung [W] = Moment [Nm] * Kreisfrequenz [1/s]<br />

(Drehzahl)<br />

Kraft [ N]<br />

e Spannung [ Pa]<br />

�<br />

Fläche [ m ]<br />

mechanisch 2


Impuls<br />

Zeit<br />

Masse ⋅ Geschwindigkeit<br />

= Kraft � Impulsbilanz: = Kraft<br />

Zeit<br />

2<br />

[m ] Energie [ J]<br />

spezifische Energie = 2<br />

[ s ] Masse [ Kg]<br />

Elektrische Leistung= elektrischer Strom * elektrische Spannung<br />

[W] = [VA] [A] [Ampere] [V] [Volt]<br />

Eine Anzahl von freiwilligen Schülern werden heute ihr persönliches Leistungsvermögen<br />

testen/ermitteln.<br />

Die Schüler laufen die Treppe einzeln von unten (EG) bis in das 2. OG . Wir stoppen genau<br />

die Zeit.<br />

Wie rechnet man die LEISTUNG aus?<br />

Schüler 1 Schüler 2 Schüler 3 Schüler 4 Schüler 5<br />

Körpergewicht in "kg" : 50 45<br />

Höhenunterschied "h" : 7 7<br />

Zeit in s : 12 10<br />

Leistung "P" in Watt : 292 315<br />

"Rang" : 2 1<br />

Versuche die Formel für die Leistung zu bestimmen, hangele dich an den Einheiten der<br />

Formeln entlang. Als Beschleunigung muss die Erdbeschleunigung ins Spiel gebracht<br />

werden.<br />

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97


Empfehlung<br />

Zu folgenden Themen sind bei der Firma EMS vollständige Experimentierkästen zu<br />

moderaten Preisen erhältlich (http://www.ems-kraus.de/)<br />

Wasser I<br />

Kapillarwirkung<br />

Adhäsion<br />

Oberflächenspannung<br />

Löslichkeit<br />

Wasser II<br />

Auftrieb<br />

Dichte<br />

Druck der Wassersäule<br />

Löslichkeit<br />

Schall<br />

Schallentstehung<br />

-weiterleitung<br />

-dämpfung<br />

-bündelung<br />

-reflexion<br />

Luft<br />

Luft ist nicht Nichts“<br />

Luftdruck<br />

Strömende Luft<br />

Wärmeausdehnung<br />

Zu den Experimentierkästen gehören Anleitungskarten für die Schüler und je ein<br />

Begleitheft!<br />

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