A.Fledermaus 03.02.06 - Isabel & Christian Dietz
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Abb. 18: Die alte Brücke im Gewann „Im Mitteltal“. Abb. 19: Die Brücke ist eingebettet in die ursprüngliche Kulturlandschaft<br />
des Naturschutzgebietes Dießener Tal.<br />
Abb. 23: Die Brückenoberseite wurde<br />
wieder mit Oberboden angedeckt um<br />
eine Begrünung zu ermöglichen.<br />
12<br />
Bei der Brücke „Im Mitteltal“ (Abb. 18-19) wurde das<br />
Gewölbe Ende November freigelegt, nachdem es ebenfalls<br />
so abgestützt worden war, dass alle Spalten für Fledermäuse<br />
zugänglich blieben. Auch hier wurde der Oberbau<br />
abgetragen und der Gewölbebogen freigestellt (Abb.20).<br />
Beschädigte Gewölbestellen wurden ausgebessert, ein<br />
Gewölbestein neu eingepasst (Abb. 24) und die Brüstung<br />
um eine Tuffsteinlage erhöht (Abb.21). Die Gewölbeunterseite<br />
wurde nahezu komplett belassen, damit auch alle<br />
bekannten <strong>Fledermaus</strong>hangplätze. Auf den ausgebesserten<br />
Brückenbogen wurde eine zehn Zentimeter starke Magerbetondecke<br />
aufgebracht. Darauf folgten je eine Lage Folie,<br />
Sand und Schotter, als Abschluss wurde eine Schicht<br />
Oberboden angedeckt (Abb.23). So sollte eine dem<br />
Bewertung Zwischenbilanz<br />
➤Berücksichtigung des <strong>Fledermaus</strong>schutzes auf Anregung<br />
der Planungsbehörden<br />
+<br />
➤rechtzeitige Einbeziehung des <strong>Fledermaus</strong>schutzes<br />
in Planung<br />
+<br />
➤Betreuung der Arbeiten durch <strong>Fledermaus</strong>spezialisten +<br />
➤Erfolgreicher Erhalt der <strong>Fledermaus</strong>hangplätze +<br />
➤Nutzung der Hangplätze durch Fledermäuse nach Beurteilung 2001,<br />
Abschluss der Arbeiten gute Prognose<br />
➤Abweichung vom Kostenrahmen durch Deutliche Einsparungen<br />
Berücksichtigung des <strong>Fledermaus</strong>schutzes im Vergleich zu Neubau<br />
ursprünglichen Zustand entsprechende Begrünung ermöglicht<br />
und die Brücke wieder in das Landschaftsbild eingegliedert<br />
werden. Die Arbeiten konnten Mitte Dezember<br />
2000 abgeschlossen werden.<br />
Durch die sehr gute Kooperation zwischen Planungsbehörden,<br />
Baufirma und <strong>Fledermaus</strong>schutz konnte eine beispielhafte<br />
Sanierung der beiden Brücken erfolgen. Sehr<br />
erfreulich war dabei, dass Herr Storz von der ausführenden<br />
Baufirma Hirth durch konstruktive Vorschläge die Umsetzung<br />
der Anforderungen des <strong>Fledermaus</strong>schutzes erleichterte.<br />
Erst die Bereitschaft der ausführenden Firma, sich<br />
auf den <strong>Fledermaus</strong>schutz einzulassen, konnte die Maßnahmen<br />
zum vollen Erfolg führen. Nach dem erfolgreichen<br />
Erhalt sämtlicher Gewölbespalten in beiden Brücken<br />
besteht kein Zweifel an einer Widerbesiedlung durch Fledermäuse.<br />
Die Kosten für die Sanierung der Brücke an der Unteren<br />
Säge beliefen sich auf 78.000 DM, worin auch Arbeiten an<br />
Leitungen enthalten sind, die in den Verlauf der Brücke<br />
verlegt wurden. Bei Abriss und Neubau einer Ersatzbrücke<br />
wären sicherlich höhere Kosten von mindesten 100.000 DM<br />
angefallen.