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Zum Jahresbericht 2009 - Fachbereich - Bauingenieurwesen ...

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Panta rhei – Optimierung von Anfang an<br />

Wo l fgang Bre i t | Christian Heese<br />

Eine wesentliche betontechnologische Aufgabe besteht in<br />

der weiteren Optimierung von ultrahochfestem Beton UHPC<br />

hinsichtlich seiner Praxistauglichkeit und Wirtschaftlichkeit.<br />

Dem widmen sich mehrere aktuelle Forschungsvorhaben an<br />

der TU Kaiserslautern. <strong>Zum</strong> Erreichen der gewünschten hohen<br />

Festigkeiten wird eine optimale Abstimmung der feinen<br />

Inhaltsstoffe erforderlich. Wesentliches Ziel ist es, im Beton<br />

eine möglichst dichte Packung der Partikel zu erreichen.<br />

Hierzu werden die verschiedenen Ausgangsstoffe insbesondere<br />

bezüglich ihrer Kornform und Korngrößenverteilung<br />

charakterisiert und die Packungsdichte des Korngemisches<br />

mittels bekannter Algorithmen optimiert.<br />

Bei der Auswahl der Ausgangsstoffe sollen darüber hinaus<br />

wirtschaftliche und ökologische Aspekte beachtet werden.<br />

Neben der Optimierung der Packungsdichte spielt dabei die<br />

Untersuchung von Möglichkeiten zum teilweisen Ersatz von<br />

Zement durch neuartige Zusatzstoffe eine wesentliche Rolle.<br />

Für eine zielsichere Herstellung fi ligraner Konstruktionen<br />

kommt dabei einer Reduzierung des Größtkorns große<br />

Bedeutung zu. Weiterhin ist eine optimale Einstellung der<br />

Frischbetoneigenschaften und hier insbesondere der Fließeigenschaften<br />

unabdingbar.<br />

Die erforderlichen Festbetoneigenschaften wie z. B. Druckfestigkeit,<br />

Biegezugfestigkeit und E-Modul sowie eine ausreichende<br />

Dauerhaftigkeit eines Bauteiles können nur dann<br />

erreicht werden, wenn der Baustoff im frischen Zustand<br />

entsprechend fl ießfähig, pumpbar, verdichtbar und formbar<br />

ist. Diese Eigenschaften werden im Wesentlichen durch die<br />

Rheologie – also dem Deformations- und Fließverhalten des<br />

verwendeten Baustoffs – bestimmt.<br />

F r isch b e t o n i m Rotationsviskomete r<br />

10<br />

Da mit herkömmlichen Prüfmethoden wie Bestimmung von<br />

Ausbreit- oder Setzfl ießmaß das Materialverhalten von UHPC<br />

nicht mehr hinreichend genau beschrieben werden kann,<br />

werden zur Optimierung der Eigenschaften umfangreiche<br />

rheologische Untersuchungen an einem Rotationsviskometer<br />

durchgeführt. Hierzu wird eine speziell für Baustoffsuspensionen<br />

entwickelte Baustoffprüfzelle verwendet. Durch<br />

ihre spezielle Geometrie wird ein bei herkömmlichen Messgeometrien<br />

häufi g auftretendes „Wandgleiten“ verhindert.<br />

Nach Herstellung der Feinkornbetone im Labor werden<br />

neben den üblichen Frischbetoneigenschaften wie Luftporengehalt<br />

und Setzfl ießmaß auch die erforderlichen rheologischen<br />

Kennwerte wie die Fließgrenze und Viskosität<br />

ermittelt. Dadurch werden die Einfl üsse der verschiedenen<br />

Ausgangsstoffe und deren gegenseitige Wechselwirkungen<br />

erkennbar. Eine Kenntnis dieser Wechselwirkungen ist<br />

Voraussetzung für eine auf den speziellen Anwendungsfall<br />

ausgerichtete Optimierung der Betonzusammensetzung.<br />

Für viele der im Verbund durchgeführten Projekte im Konstruktiven<br />

Ingenieurbau ist diese Optimierung unverzichtbare<br />

Voraussetzung zum Erfolg. Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes<br />

mit dem Fraunhofer Institut ITWM sollen<br />

darüber hinaus mathematische Modelle zur Vorhersage des<br />

rheologischen Verhaltens von Baustoffen erarbeitet werden.

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