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Zum Jahresbericht 2009 - Fachbereich - Bauingenieurwesen ...

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28<br />

Aber sicher!<br />

J ü rgen S ch n e ll | Wo l fgang Kurz | Alexander Fisch e r | M a r kus Loch<br />

Der Umgang mit bestehender Bausubstanz hat deutlich an<br />

Bedeutung gewonnen, seitdem der Wiederaufbau nach dem<br />

II. Weltkrieg und der Ausbau einer zeitgemäßen Infrastruktur<br />

weitgehend abgeschlossen ist. Bauen im Bestand gehört<br />

deshalb heute zu den bedeutendsten Aufgabenfeldern für<br />

Bauingenieure. Vorrangigste Aufgabe ist es dabei, auch bei<br />

Bestandsveränderungen die Standsicherheit der Tragwerke<br />

jederzeit sicherzustellen.<br />

Alle Bemessungsregeln und -normen zielen fast ausschließlich<br />

auf die Errichtung von Neubauten. Sie führen dort bei<br />

konsequenter Umsetzung zu einer Standsicherheit, die den<br />

definierten Anforderungen gerecht wird. Bei Instandsetzung<br />

und Umnutzung vorhandener Bausubstanz ergibt sich aber<br />

eine Vielzahl von Fragestellungen, die im bauaufsichtlich<br />

eingeführten Regelwerk ohne Antwort bleiben. Dies betrifft<br />

die Bewertung der Eigenschaften vorhandener Werkstoffe<br />

genauso wie Bemessungsansätze zur Ermittlung der Standsicherheit<br />

historischer Bauelemente.<br />

An der TU Kaiserslautern wird deshalb gleich in mehreren<br />

Forschungsvorhaben versucht, die Grundlagen für ein sicheres<br />

Bemessen existierender Baukonstruktionen zu schaffen.<br />

Dies erfordert die Umbewertung von in historischen Normen<br />

verwendeten Kenngrößen auf Kenngrößen des aktuellen<br />

Regelwerkes, die Erarbeitung statistischer Methoden zur<br />

Ermittlung von Eigenschaften anhand von in-situ ermittelten<br />

Stichproben und insbesondere auch die probabilistische<br />

Auswertung zusätzlicher Informationen, die im Bestand –<br />

anders als bei der Neubauplanung – am Tragwerk gewonnen<br />

werden können. Zusätzlich gilt es, im aktuellen Normenwerk<br />

enthaltene Konstruktionsregeln hinsichtlich ihrer Relevanz<br />

für Bestandsbauten zu bewerten. In Zusammenarbeit mit<br />

der Fachhochschule Kaiserslautern (Prof. Bindseil) wurden<br />

im Rahmen eines Förderprogrammes des Landes Rheinland-<br />

Pfalz zusätzliche Erkenntnisse auch zu Konstruktion und<br />

Bemessung von Verstärkungsmaßnahmen gewonnen.<br />

Ein wesentliches Ziel ist es, Hilfsmittel zu erstellen, die in<br />

der Praxis eine zugeschärfte Bemessung ohne vertiefte<br />

Kenntnis stochastischer Verfahren ermöglichen. Damit soll<br />

es gelingen, unnötigen Abbruch oder aufwendige Verstärkungsmaßnahmen<br />

möglichst zu vermeiden: Ein Beitrag zur<br />

Nachhaltigkeit im Bauwesen.

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