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Praxis-Fibel Baufeuchte - Testo AG

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3. Typische Anwendungsfälle der Baupraxis<br />

3.1 Leckortung bei Rohrleitungen<br />

Typische Anwendungsfälle der Baupraxis<br />

Treten große Wassermengen aus Rohrlecks werden diese in der Regel schnell<br />

erkannt: Wand oder Boden durchfeuchten innerhalb von Tagen.<br />

Bei nur geringem Wasseraustritt kann sich die Feuchteausbreitung mehrere<br />

Wochen hinziehen. Solch geringe Wassermengen treten aus, wenn Rohre<br />

durch Korrosion oder gelöste Lötstellen nur tropfenweise Wasser durchlassen.<br />

Trinkwasserleitungen, die unter mehreren bar Druck stehen, zeigen nach der<br />

Freilegung oft einen hauchdünnen, kaum sichtbaren Strahl (Durchmesser<br />

dünner als eine Stecknadel).<br />

Dennoch ist es nicht ungewöhnlich, dass Wände bis in 2 m Höhe und auf dem<br />

kompletten Querschnitt durchfeuchten. Ist erst einmal die ganze Wand feucht,<br />

lässt sich die Leckzone messtechnisch kaum noch eingrenzen. Das Messgerät<br />

zeigt dann an jedem Messpunkt vollständig "nass" an.<br />

Ist das geschädigte Rohr in der Wand verlegt, breitet sich die<br />

Durchfeuchtungszone annähernd konzentrisch um die Schadensstelle aus.<br />

Liegt das Rohr im Boden, durchfeuchtet die Dämmschicht oder Trennschicht<br />

vom Estrich her. In Folge steigt das Wasser in den Wänden mit einem prinzipiell<br />

waagerechten Feuchtehorizont hoch , der sich an Innen- und Außenwänden<br />

beobachten lässt.<br />

Lecks in Warmwasserrohren lassen sich mit Infrarottechnik gut orten. Hier ist<br />

die Infrarotkamera das Gerät der Wahl, damit die Flächen nicht einzeln mit<br />

hohem Zeitaufwand abgescannt werden müssen.<br />

Außerdem verdeutlichen die bunten Ausdrucke (sogenannte Thermogramme)<br />

die Verteilung des Wassers auf sehr anschauliche Weise (s. Abb. 19). Die<br />

erwärmten Zonen zeichnen sich normalerweise deutlich ab. Voraussetzung ist<br />

natürlich der Austritt von Warmwasser.<br />

Bei Fußbodenheizungen lässt man am besten über Nacht den Estrich<br />

auskühlen und nimmt die Heizung ca. 1 Stunde vor dem Ortstermin wieder in<br />

Betrieb. Die Leckstellen zeigen sich dann gegenüber der noch kalten<br />

Bodenfläche deutlicher als wenn der Estrich schon homogen durcherwärmt<br />

wäre.<br />

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