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me sind niem<strong>als</strong> das Produkt eines Individuums“, wusste schon Siegfried Kracauer, und würde man innerhalb und außerhalb der Branche eine Umfrage organisieren, so würde diese Aussage auch heute noch niemand ernsthaft bestreiten. Und doch existiert diese Diskussion, denn bis heute<br />

lt sich hartnäckig eine Formulierung in Vorspännen und Pressemitteilungen, in Kritiken und Publikationen und damit auch im Bewusstsein der Menschen, die ein einzelnes Individuum, in der Regel den Regisseur, zum Allein-Urheber eines Films macht: „Ein Film von...“ Seit in Frankreich mittels<br />

r Autorentheorie der Regisseur zum verantwortlichen Künstler stilisiert wurde, hat sich diese Idee nahezu weltweit durchgesetzt. Aber auch zuvor gab es in Hollywood ähnliche Tendenzen, die dazu führten, dass der Bekanntheitsgrad des Regisseurs die Leistungen aller anderen Kreativen ver-<br />

ssen machte. In seinem kämpferischen Grundsatzartikel „Autorentheorie ohne Autoren oder Wem gehört der Film?“ im Organ des Verbandes der Drehbuchautoren (script 4/2003) erzählt etwa der Drehbuchautor Hartmann Schmige von Autor Robert Riskin, der es eines Tages leid wurde, dass<br />

hoch gelobten gemeinsamen Filme mit Regisseur Frank Capra stets einzig Capra zugeschrieben wurden. Riskin soll Capra daraufhin 120 leere Seiten auf den Tisch geknallt und gesagt haben: „Now put your famous Capra Touch on that!“Der Capra Touch, Hitchcocks Suspense – Urheber einer<br />

arke zu sein, scheint Regisseuren besser zu stehen <strong>als</strong> zum Beispiel Drehbuchautoren. Werner Kließ, selber Drehbuchautor, Dramaturg und ehem<strong>als</strong> Produzent, erklärt sich in seinem Aufsatz „Haltet die Diebe!“ diesen Umstand so, dass Regisseure „künstlerische Letzt-Täter eines Films“ seien. Da<br />

r Außenstehende oft nur schwer erkennbar sei, wem man welche Leistung zuschreiben müsse, halte man sich deshalb der Einfachheit halber an denjenigen, der <strong>als</strong> letztes verantwortlich Hand angelegt habe. Vielleicht erscheint die Leistung des Regisseurs in diesem Sinne konkreter <strong>als</strong> die des<br />

toren und das klischeehafte Bild des Hauptverantwortlichen, der auf einem Stuhl mit Megafon bewaffnet am Set sitzt, einprägsamer?Für Autoren wie Werner Kließ haben Regisseure „mit der Formulierung ‚ein Film von...’ die Autorschaft usurpiert“, und „sie müssen das zurück geben, was sie<br />

h illegal angeeignet haben“. Und Umfragen wie eine von TV Spielfilm vom Frühjahr 2005 scheinen zu belegen, dass es eindeutig eine öffentliche Meinung dafür gibt, dass ein Film dem Autor gehört. In der repräsentativen Umfrage wollte die Zeitschrift wissen, was der Grund der Befragten sei,<br />

h einen Film im Kino anzuschauen. 81 Prozent erklärten die Story für ausschlaggebend – die Regisseure waren lediglich für ein Prozent ein Grund. Dem Autor jedoch wieder zu seiner Autorschaft zu verhelfen und damit zur Anerkennung der Tatsache, dass ohne sein Zutun der Film gar nicht<br />

istieren würde, wird schwierig. Denn es droht Konkurrenz von anderer Stelle. Seit einiger Zeit beanspruchen auch Produzenten ihre Filme für sich. „Der Untergang“ beispielsweise war in der Vermarktung und somit auch in der öffentlichen Wahrnehmung viel mehr ein Film von Produzent Bernd<br />

hinger <strong>als</strong> von Regisseur Oliver Hirschbiegel. Ähnliches geschieht mit TV-Events und Filmen aus dem Hause Teamworx oder X Filme („Von den Machern von...“), von Bruckheimer oder den Weinsteins in Hollywood ganz zu schweigen. „Produzenten spielen von außen betrachtet in der künstle-<br />

chen Einschätzung eine untergeordnete Rolle, aber sie vermögen sich immer noch besser zu präsentieren <strong>als</strong> die Autoren“, meint Thomas Springer. Er selbst ist sowohl Drehbuchautor <strong>als</strong> auch Produzent bei der Kölner Tradewind Pictures. Dass Drehbuchautoren in Deutschland keine Rolle in<br />

r öffentlichen Wahrnehmung spielen, wird in seinen Augen auch durch Kritiken und Festiv<strong>als</strong> gestärkt, wo jeweils die Regisseure im Mittelpunkt stünden. Zu Recht? „Wenn Autor, Regisseur und Produzent drei verschiedene Personen sind, dann ist der Film ein Gemeinschaftswerk“, sagt Thomas<br />

ringer, „dann wird die Zuschreibung des Films an den Regisseur der Sache nicht gerecht“. Am ehesten, so Springer, funktioniere „Ein Film von...“, wenn Buch und Regie von derselben Person verantwortet wird.Für Christoph Falkenroth, Drehbuchautor und Vorstandsmitglied im Verband Deut-<br />

her Drehbuchautoren e.V., ist die Sache klar: „Film ist absolute Teamarbeit. Für mich gehört die Formulierung ‚Ein Film von...’ abgeschafft, sie wird keinem der kreativ Beteiligten gerecht.“ Eine ähnliche Haltung, nur mit anderer Konsequenz, zeigte 2001 Andreas Dresen. Im überwiegend impro-<br />

ierten Film „Halbe Treppe“ heißt es im Abspann: „Ein Film von“, und es folgen gleichwertig die Namen aller an den Dreharbeiten und in der Postproduktion beteiligter Personen. Ein fairer Zug, ganz im Sinne Kracauers. Doch durchsetzen lassen wird sich das freilich nicht, zu wichtig ist allein<br />

hon die Griffigkeit des Labels, der Marke, über die man einen Film zu kommunizieren vermag – und die war im Falle von „Halbe Treppe“ eben doch: Andreas Dresen. Filme sind niem<strong>als</strong> das Produkt eines Individuums“, wusste schon Siegfried Kracauer, und würde man innerhalb und außer-<br />

lb der Branche eine Umfrage organisieren, so würde diese Aussage auch heute noch niemand ernsthaft bestreiten. Und doch existiert diese Diskussion, denn bis heute hält sich hartnäckig eine Formulierung in Vorspännen und Pressemitteilungen, in Kritiken und Publikationen und damit auch<br />

Bewusstsein der Menschen, die ein einzelnes Individuum, in der Regel den Regisseur, zum Allein-Urheber eines Films macht: „Ein Film von...“ Seit in Frankreich mittels der Autorentheorie der Regisseur zum verantwortlichen Künstler stilisiert wurde, hat sich diese Idee nahezu weltweit durch-<br />

setzt. Aber auch zuvor gab es in Hollywood ähnliche Tendenzen, die dazu führten, dass der Bekanntheitsgrad des Regisseurs die Leistungen aller anderen Kreativen vergessen machte. In seinem kämpferischen Grundsatzartikel „Autorentheorie ohne Autoren oder Wem gehört der Film?“ im Or-<br />

n des Verbandes der Drehbuchautoren (script 4/2003) erzählt etwa der Drehbuchautor Hartmann Schmige von Autor Robert Riskin, der es eines Tages leid wurde, dass die hoch gelobten gemeinsamen Filme mit Regisseur Frank Capra stets einzig Capra zugeschrieben wurden. Riskin soll Capra<br />

raufhin 120 leere Seiten auf den Tisch geknallt und gesagt haben: „Now put your famous Capra Touch on that!“Der Capra Touch, Hitchcocks Suspense – Urheber einer Marke zu sein, scheint Regisseuren besser zu stehen <strong>als</strong> zum Beispiel Drehbuchautoren. Werner Kließ, selber Drehbuchautor,<br />

amaturg und ehem<strong>als</strong> Produzent, erklärt sich in seinem Aufsatz „Haltet die Diebe!“ diesen Umstand so, dass Regisseure „künstlerische Letzt-Täter eines Films“ seien. Da für Außenstehende oft nur schwer erkennbar sei, wem man welche Leistung zuschreiben müsse, halte man sich deshalb der<br />

fachheit halber an denjenigen, der <strong>als</strong> letztes verantwortlich Hand angelegt habe. Vielleicht erscheint die Leistung des Regisseurs in diesem Sinne konkreter <strong>als</strong> die des Autoren und das klischeehafte Bild des Hauptverantwortlichen, der auf einem Stuhl mit Megafon bewaffnet am Set sitzt, ein-<br />

ägsamer?Für Autoren wie Werner Kließ haben Regisseure „mit der Formulierung ‚ein Film von...’ die Autorschaft usurpiert“, und „sie müssen das zurück geben, was sie sich illegal angeeignet haben“. Und Umfragen wie eine von TV Spielfilm vom Frühjahr 2005 scheinen zu belegen, dass es ein-<br />

utig eine öffentliche Meinung dafür gibt, dass ein Film dem Autor gehört. In der repräsentativen Umfrage wollte die Zeitschrift wissen, was der Grund der Befragten sei, sich einen Film im Kino anzuschauen. 81 Prozent erklärten die Story für ausschlaggebend – die Regisseure waren lediglich<br />

r ein Prozent ein Grund. Dem Autor jedoch wieder zu seiner Autorschaft zu verhelfen und damit zur Anerkennung der Tatsache, dass ohne sein Zutun der Film gar nicht existieren würde, wird schwierig. Denn es droht Konkurrenz von anderer Stelle. Seit einiger Zeit beanspruchen auch Produ-<br />

nten ihre Filme für sich. „Der Untergang“ beispielsweise war in der Vermarktung und somit auch in der öffentlichen Wahrnehmung viel mehr ein Film von Produzent Bernd Eichinger <strong>als</strong> von Regisseur Oliver Hirschbiegel. Ähnliches geschieht mit TV-Events und Filmen aus dem Hause Teamworx<br />

er X Filme („Von den Machern von...“), von Bruckheimer oder den Weinsteins in Hollywood ganz zu schweigen. „Produzenten spielen von außen betrachtet in der künstlerischen Einschätzung eine untergeordnete Rolle, aber sie vermögen sich immer noch besser zu präsentieren <strong>als</strong> die Auto-<br />

n“, meint Thomas Springer. Er selbst ist sowohl Drehbuchautor <strong>als</strong> auch Produzent bei der Kölner Tradewind Pictures. Dass Drehbuchautoren in Deutschland keine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielen, wird in seinen Augen auch durch Kritiken und Festiv<strong>als</strong> gestärkt, wo jeweils die<br />

gisseure im Mittelpunkt stünden. Zu Recht? „Wenn Autor, Regisseur und Produzent drei verschiedene Personen sind, dann ist der Film ein Gemeinschaftswerk“, sagt Thomas Springer, „dann wird die Zuschreibung des Films an den Regisseur der Sache nicht gerecht“. Am ehesten, so Springer,<br />

nktioniere „Ein Film von...“, wenn Buch und Regie von derselben Person verantwortet wird.Für Christoph Falkenroth, Drehbuchautor und Vorstandsmitglied im Verband Deutscher Drehbuchautoren e.V., ist die Sache klar: „Film ist absolute Teamarbeit. Für mich gehört die Formulierung ‚Ein Film<br />

n...’ abgeschafft, sie wird keinem der kreativ Beteiligten gerecht.“ Eine ähnliche Haltung, nur mit anderer Konsequenz, zeigte 2001 Andreas Dresen. Im überwiegend improvisierten Film „Halbe Treppe“ heißt es im Abspann: „Ein Film von“, und es folgen gleichwertig die Namen aller an den Dre-<br />

rbeiten und in der Postproduktion beteiligter Personen. Ein fairer Zug, ganz im Sinne Kracauers. Doch durchsetzen lassen wird sich das freilich nicht, zu wichtig ist allein schon die Griffigkeit des Labels, der Marke, über die man einen Film zu kommunizieren vermag – und die war im Falle von<br />

albe Treppe“ eben doch: Andreas Dresen. Filme sind niem<strong>als</strong> das Produkt eines Individuums“, wusste schon Siegfried Kracauer, und würde man innerhalb und außerhalb der Branche eine Umfrage organisieren, so würde diese Aussage auch heute noch niemand ernsthaft bestreiten. Und<br />

ch existiert diese Diskussion, denn bis heute hält sich hartnäckig eine Formulierung in Vorspännen und Pressemitteilungen, in Kritiken und Publikationen und damit auch im Bewusstsein der Menschen, die ein einzelnes Individuum, in der Regel den Regisseur, zum Allein-Urheber eines Films<br />

acht: „Ein Film von...“ Seit in Frankreich mittels der Autorentheorie der Regisseur zum verantwortlichen Künstler stilisiert wurde, hat sich diese Idee nahezu weltweit durchgesetzt. Aber auch zuvor gab es in Hollywood ähnliche Tendenzen, die dazu führten, dass der Bekanntheitsgrad des Regis-<br />

urs die Leistungen aller anderen Kreativen vergessen machte. In seinem kämpferischen Grundsatzartikel „Autorentheorie ohne Autoren oder Wem gehört der Film?“ im Organ des Verbandes der Drehbuchautoren (script 4/2003) erzählt etwa der Drehbuchautor Hartmann Schmige von Autor<br />

bert Riskin, der es eines Tages leid wurde, dass die hoch gelobten gemeinsamen Filme mit Regisseur Frank Capra stets einzig Capra zugeschrieben wurden. Riskin soll Capra daraufhin 120 leere Seiten auf den Tisch geknallt und gesagt haben: „Now put your famous Capra Touch on that!“Der<br />

pra Touch, Hitchcocks Suspense – Urheber einer Marke zu sein, scheint Regisseuren besser zu stehen <strong>als</strong> zum Beispiel Drehbuchautoren. Werner Kließ, selber Drehbuchautor, Dramaturg und ehem<strong>als</strong> Produzent, erklärt sich in seinem Aufsatz „Haltet die Diebe!“ diesen Umstand so, dass Regis-<br />

ure „künstlerische Letzt-Täter eines Films“ seien. Da für Außenstehende oft nur schwer erkennbar sei, wem man welche Leistung zuschreiben müsse, halte man sich deshalb der Einfachheit halber an denjenigen, der <strong>als</strong> letztes verantwortlich Hand angelegt habe. Vielleicht erscheint die Leistung<br />

s Regisseurs in diesem Sinne konkreter <strong>als</strong> die des Autoren und das klischeehafte Bild des Hauptverantwortlichen, der auf einem Stuhl mit Megafon bewaffnet am Set sitzt, einprägsamer?Für Autoren wie Werner Kließ haben Regisseure „mit der Formulierung ‚ein Film von...’ die Autorschaft<br />

urpiert“, und „sie müssen das zurück geben, was sie sich illegal angeeignet haben“. Und Umfragen wie eine von TV Spielfilm vom Frühjahr 2005 scheinen zu belegen, dass es eindeutig eine öffentliche Meinung dafür gibt, dass ein Film dem Autor gehört. In der repräsentativen Umfrage woll-<br />

die Zeitschrift wissen, was der Grund der Befragten sei, sich einen Film im Kino anzuschauen. 81 Prozent erklärten die Story für ausschlaggebend – die Regisseure waren lediglich für ein Prozent ein Grund. Dem Autor jedoch wieder zu seiner Autorschaft zu verhelfen und damit zur Anerken-<br />

ng der Tatsache, dass ohne sein Zutun der Film gar nicht existieren würde, wird schwierig. Denn es droht Konkurrenz von anderer Stelle. Seit einiger Zeit beanspruchen auch Produzenten ihre Filme für sich. „Der Untergang“ beispielsweise war in der Vermarktung und somit auch in der öffent-<br />

hen Wahrnehmung viel mehr ein Film von Produzent Bernd Eichinger <strong>als</strong> von Regisseur Oliver Hirschbiegel. Ähnliches geschieht mit TV-Events und Filmen aus dem Hause Teamworx oder X Filme („Von den Machern von...“), von Bruckheimer oder den Weinsteins in Hollywood ganz zu schwei-<br />

n. „Produzenten spielen von außen betrachtet in der künstlerischen Einschätzung eine untergeordnete Rolle, aber sie vermögen sich immer noch besser zu präsentieren <strong>als</strong> die Autoren“, meint Thomas Springer. Er selbst ist sowohl Drehbuchautor <strong>als</strong> auch Produzent bei der Kölner Tradewind<br />

tures. Dass Drehbuchautoren in Deutschland keine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielen, wird in seinen Augen auch durch Kritiken und Festiv<strong>als</strong> gestärkt, wo jeweils die Regisseure im Mittelpunkt stünden. Zu Recht? „Wenn Autor, Regisseur und Produzent drei verschiedene Perso-<br />

n sind, dann ist der Film ein Gemeinschaftswerk“, sagt Thomas Springer, „dann wird die Zuschreibung des Films an den Regisseur der Sache nicht gerecht“. Am ehesten, so Springer, funktioniere „Ein Film von...“, wenn Buch und Regie von derselben Person verantwortet wird.Für Christoph Fal-<br />

nroth, Drehbuchautor und Vorstandsmitglied im Verband Deutscher Drehbuchautoren e.V., ist die Sache klar: „Film ist absolute Teamarbeit. Für mich gehört die Formulierung ‚Ein Film von...’ abgeschafft, sie wird keinem der kreativ Beteiligten gerecht.“ Eine ähnliche Haltung, nur mit anderer<br />

nsequenz, zeigte 2001 Andreas Dresen. Im überwiegend improvisierten Film „Halbe Treppe“ heißt es im Abspann: „Ein Film von“, und es folgen gleichwertig die Namen aller an den Dreharbeiten und in der Postproduktion beteiligter Personen. Ein fairer Zug, ganz im Sinne Kracauers. Doch<br />

rchsetzen lassen wird sich das freilich nicht, zu wichtig ist allein schon die Griffigkeit des Labels, der Marke, über die man einen Film zu kommunizieren vermag – und die war im Falle von „Halbe Treppe“ eben doch: Andreas Dresen. Filme sind niem<strong>als</strong> das Produkt eines Individuums“, wusste<br />

hon Siegfried Kracauer, und würde man innerhalb und außerhalb der Branche eine Umfrage organisieren, so würde diese Aussage auch heute noch niemand ernsthaft bestreiten. Und doch existiert diese Diskussion, denn bis heute hält sich hartnäckig eine Formulierung in Vorspännen und<br />

essemitteilungen, in Kritiken und Publikationen und damit auch im Bewusstsein der Menschen, die ein einzelnes Individuum, in der Regel den Regisseur, zum Allein-Urheber eines Films macht: „Ein Film von...“ Seit in Frankreich mittels der Autorentheorie der Regisseur zum verantwortlichen<br />

nstler stilisiert wurde, hat sich diese Idee nahezu weltweit durchgesetzt. Aber auch zuvor gab es in Hollywood ähnliche Tendenzen, die dazu führten, dass der Bekanntheitsgrad des Regisseurs die Leistungen aller anderen Kreativen vergessen machte. In seinem kämpferischen Grundsatzartikel<br />

utorentheorie ohne Autoren oder Wem gehört der Film?“ im Organ des Verbandes der Drehbuchautoren (script 4/2003) erzählt etwa der Drehbuchautor Hartmann Schmige von Autor Robert Riskin, der es eines Tages leid wurde, dass die hoch gelobten gemeinsamen Filme mit Regisseur Frank<br />

pra stets einzig Capra zugeschrieben wurden. Riskin soll Capra daraufhin 120 leere Seiten auf den Tisch geknallt und gesagt haben: „Now put your famous Capra Touch on that!“Der Capra Touch, Hitchcocks Suspense – Urheber einer Marke zu sein, scheint Regisseuren besser zu stehen <strong>als</strong> zum<br />

ispiel Drehbuchautoren. Werner Kließ, selber Drehbuchautor, Dramaturg und ehem<strong>als</strong> Produzent, erklärt sich in seinem Aufsatz „Haltet die Diebe!“ diesen Umstand so, dass Regisseure „künstlerische Letzt-Täter eines Films“ seien. Da für Außenstehende oft nur schwer erkennbar sei, wem man<br />

lche Leistung zuschreiben müsse, halte man sich deshalb der Einfachheit halber an denjenigen, der <strong>als</strong> letztes verantwortlich Hand angelegt habe. Vielleicht erscheint die Leistung des Regisseurs in diesem Sinne konkreter <strong>als</strong> die des Autoren und das klischeehafte Bild des Hauptverantwort-<br />

hen, der auf einem Stuhl mit Megafon bewaffnet am Set sitzt, einprägsamer?Für Autoren wie Werner Kließ haben Regisseure „mit der Formulierung ‚ein Film von...’ die Autorschaft usurpiert“, und „sie müssen das zurück geben, was sie sich illegal angeeignet haben“. Und Umfragen wie eine<br />

n TV Spielfilm vom Frühjahr 2005 scheinen zu belegen, dass es eindeutig eine öffentliche Meinung dafür gibt, dass ein Film dem Autor gehört. In der repräsentativen Umfrage wollte die Zeitschrift wissen, was der Grund der Befragten sei, sich einen Film im Kino anzuschauen. 81 Prozent er-<br />

rten die Story für ausschlaggebend – die Regisseure waren lediglich für ein Prozent ein Grund. Dem Autor jedoch wieder zu seiner Autorschaft zu verhelfen und damit zur Anerkennung der Tatsache, dass ohne sein Zutun der Film gar nicht existieren würde, wird schwierig. Denn es droht Kon-<br />

rrenz von anderer Stelle. Seit einiger Zeit beanspruchen auch Produzenten ihre Filme für sich. „Der Untergang“ beispielsweise war in der Vermarktung und somit auch in der öffentlichen Wahrnehmung viel mehr ein Film von Produzent Bernd Eichinger <strong>als</strong> von Regisseur Oliver Hirschbiegel. Ähn-<br />

hes geschieht mit TV-Events und Filmen aus dem Hause Teamworx oder X Filme („Von den Machern von...“), von Bruckheimer oder den Weinsteins in Hollywood ganz zu schweigen. „Produzenten spielen von außen betrachtet in der künstlerischen Einschätzung eine untergeordnete Rolle, aber<br />

vermögen sich immer noch besser zu präsentieren <strong>als</strong> die Autoren“, meint Thomas Springer. Er selbst ist sowohl Drehbuchautor <strong>als</strong> auch Produzent bei der Kölner Tradewind Pictures. Dass Drehbuchautoren in Deutschland keine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielen, wird in seinen<br />

gen auch durch Kritiken und Festiv<strong>als</strong> gestärkt, wo jeweils die Regisseure im Mittelpunkt stünden. Zu Recht? „Wenn Autor, Regisseur und Produzent drei verschiedene Personen sind, dann ist der Film ein Gemeinschaftswerk“, sagt Thomas Springer, „dann wird die Zuschreibung des Films an<br />

n Regisseur der Sache nicht gerecht“. Am ehesten, so Springer, funktioniere „Ein Film von...“, wenn Buch und Regie von derselben Person verantwortet wird.Für Christoph Falkenroth, Drehbuchautor und Vorstandsmitglied im Verband Deutscher Drehbuchautoren e.V., ist die Sache klar: „Film<br />

absolute Teamarbeit. Für mich gehört die Formulierung ‚Ein Film von...’ abgeschafft, sie wird keinem der kreativ Beteiligten gerecht.“ Eine ähnliche Haltung, nur mit anderer Konsequenz, zeigte 2001 Andreas Dresen. Im überwiegend improvisierten Film „Halbe Treppe“ heißt es im Abspann:<br />

in Film von“, und es folgen gleichwertig die Namen aller an den Dreharbeiten und in der Postproduktion beteiligter Personen. Ein fairer Zug, ganz im Sinne Kracauers. Doch durchsetzen lassen wird sich das freilich nicht, zu wichtig ist allein schon die Griffigkeit des Labels, der Marke, über die<br />

an einen Film zu kommunizieren vermag – und die war im Falle von „Halbe Treppe“ eben doch: Andreas Dresen. Filme sind niem<strong>als</strong> das Produkt eines Individuums“, wusste schon Siegfried Kracauer, und würde man innerhalb und außerhalb der Branche eine Umfrage organisieren, so würde<br />

se Aussage auch heute noch niemand ernsthaft bestreiten. Und doch existiert diese Diskussion, denn bis heute hält sich hartnäckig eine Formulierung in Vorspännen und Pressemitteilungen, in Kritiken und Publikationen und damit auch im Bewusstsein der Menschen, die ein einzelnes In-<br />

iduum, in der Regel den Regisseur, zum Allein-Urheber eines Films macht: „Ein Film von...“ Seit in Frankreich mittels der Autorentheorie der Regisseur zum verantwortlichen Künstler stilisiert wurde, hat sich diese Idee nahezu weltweit durchgesetzt. Aber auch zuvor gab es in Hollywood ähnli-<br />

e Tendenzen, die dazu führten, dass der Bekanntheitsgrad des Regisseurs die Leistungen aller anderen Kreativen vergessen machte. In seinem kämpferischen Grundsatzartikel „Autorentheorie ohne Autoren oder Wem gehört der Film?“ im Organ des Verbandes der Drehbuchautoren (script<br />

2003) erzählt etwa der Drehbuchautor Hartmann Schmige von Autor Robert Riskin, der es eines Tages leid wurde, dass die hoch gelobten gemeinsamen Filme mit Regisseur Frank Capra stets einzig Capra zugeschrieben wurden. Riskin soll Capra daraufhin 120 leere Seiten auf den Tisch geknallt<br />

d gesagt haben: „Now put your famous Capra Touch on that!“Der Capra Touch, Hitchcocks Suspense – Urheber einer Marke zu sein, scheint Regisseuren besser zu stehen <strong>als</strong> zum Beispiel Drehbuchautoren. Werner Kließ, selber Drehbuchautor, Dramaturg und ehem<strong>als</strong> Produzent, erklärt sich<br />

seinem Aufsatz „Haltet die Diebe!“ diesen Umstand so, dass Regisseure „künstlerische Letzt-Täter eines Films“ seien. Da für Außenstehende oft nur schwer erkennbar sei, wem man welche Leistung zuschreiben müsse, halte man sich deshalb der Einfachheit halber an denjenigen, der <strong>als</strong> letz-<br />

s verantwortlich Hand angelegt habe. Vielleicht erscheint die Leistung des Regisseurs in diesem Sinne konkreter <strong>als</strong> die des Autoren und das klischeehafte Bild des Hauptverantwortlichen, der auf einem Stuhl mit Megafon bewaffnet am Set sitzt, einprägsamer?Für Autoren wie Werner Kließ ha-<br />

n Regisseure „mit der Formulierung ‚ein Film von...’ die Autorschaft usurpiert“, und „sie müssen das zurück geben, was sie sich illegal angeeignet haben“. Und Umfragen wie eine von TV Spielfilm vom Frühjahr 2005 scheinen zu belegen, dass es eindeutig eine öffentliche Meinung dafür gibt,<br />

ss ein Film dem Autor gehört. In der repräsentativen Umfrage wollte die Zeitschrift wissen, was der Grund der Befragten sei, sich einen Film im Kino anzuschauen. 81 Prozent erklärten die Story für ausschlaggebend – die Regisseure waren lediglich für ein Prozent ein Grund. Dem Autor jedoch<br />

eder zu seiner Autorschaft zu verhelfen und damit zur Anerkennung der Tatsache, dass ohne sein Zutun der Film gar nicht existieren würde, wird schwierig. Denn es droht Konkurrenz von anderer Stelle. Seit einiger Zeit beanspruchen auch Produzenten ihre Filme für sich. „Der Untergang“ bei-<br />

ielsweise war in der Vermarktung und somit auch in der öffentlichen Wahrnehmung viel mehr ein Film von Produzent Bernd Eichinger <strong>als</strong> von Regisseur Oliver Hirschbiegel. Ähnliches geschieht mit TV-Events und Filmen aus dem Hause Teamworx oder X Filme („Von den Machern von...“), von<br />

uckheimer oder den Weinsteins in Hollywood ganz zu schweigen. „Produzenten spielen von außen betrachtet in der künstlerischen Einschätzung eine untergeordnete Rolle, aber sie vermögen sich immer noch besser zu präsentieren <strong>als</strong> die Autoren“, meint Thomas Springer. Er selbst ist sowohl<br />

ehbuchautor <strong>als</strong> auch Produzent bei der Kölner Tradewind Pictures. Dass Drehbuchautoren in Deutschland keine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielen, wird in seinen Augen auch durch Kritiken und Festiv<strong>als</strong> gestärkt, wo jeweils die Regisseure im Mittelpunkt stünden. Zu Recht? „Wenn<br />

tor, Regisseur und Produzent drei verschiedene Personen sind, dann ist der Film ein Gemeinschaftswerk“, sagt Thomas Springer, „dann wird die Zuschreibung des Films an den Regisseur der Sache nicht gerecht“. Am ehesten, so Springer, funktioniere „Ein Film von...“, wenn Buch und Regie von<br />

rselben Person verantwortet wird.Für Christoph Falkenroth, Drehbuchautor und Vorstandsmitglied im Verband Deutscher Drehbuchautoren e.V., ist die Sache klar: „Film ist absolute Teamarbeit. Für mich gehört die Formulierung ‚Ein Film von...’ abgeschafft, sie wird keinem der kreativ Beteilig-<br />

n gerecht.“ Eine ähnliche Haltung, nur mit anderer Konsequenz, zeigte 2001 Andreas Dresen. Im überwiegend improvisierten Film „Halbe Treppe“ heißt es im Abspann: „Ein Film von“, und es folgen gleichwertig die Namen aller an den Dreharbeiten und in der Postproduktion beteiligter Perso-<br />

n. Ein fairer Zug, ganz im Sinne Kracauers. Doch durchsetzen lassen wird sich das freilich nicht, zu wichtig ist allein schon die Griffigkeit des Labels, der Marke, über die man einen Film zu kommunizieren vermag – und die war im Falle von „Halbe Treppe“ eben doch: Andreas Dresen. Filme sind<br />

m<strong>als</strong> das Produkt eines Individuums“, wusste schon Siegfried Kracauer, und würde man innerhalb und außerhalb der Branche eine Umfrage organisieren, so würde diese Aussage auch heute noch niemand ernsthaft bestreiten. Und doch existiert diese Diskussion, denn bis heute hält sich<br />

rtnäckig eine Formulierung in Vorspännen und Pressemitteilungen, in Kritiken und Publikationen und damit auch im Bewusstsein der Menschen, die ein einzelnes Individuum, in der Regel den Regisseur, zum Allein-Urheber eines Films macht: „Ein Film von...“ Seit in Frankreich mittels der Auto-<br />

ntheorie der Regisseur zum verantwortlichen Künstler stilisiert wurde, hat sich diese Idee nahezu weltweit durchgesetzt. Aber auch zuvor gab es in Hollywood ähnliche Tendenzen, die dazu führten, dass der Bekanntheitsgrad des Regisseurs die Leistungen aller anderen Kreativen vergessen mach-<br />

. In seinem kämpferischen Grundsatzartikel „Autorentheorie ohne Autoren oder Wem gehört der Film?“ im Organ des Verbandes der Drehbuchautoren (script 4/2003) erzählt etwa der Drehbuchautor Hartmann Schmige von Autor Robert Riskin, der es eines Tages leid wurde, dass die hoch ge-<br />

ten gemeinsamen Filme mit Regisseur Frank Capra stets einzig Capra zugeschrieben wurden. Riskin soll Capra daraufhin 120 leere Seiten auf den Tisch geknallt und gesagt haben: „Now put your famous Capra Touch on that!“Der Capra Touch, Hitchcocks Suspense – Urheber einer Marke zu<br />

in, scheint Regisseuren besser zu stehen <strong>als</strong> zum Beispiel Drehbuchautoren. Werner Kließ, selber Drehbuchautor, Dramaturg und ehem<strong>als</strong> Produzent, erklärt sich in seinem Aufsatz „Haltet die Diebe!“ diesen Umstand so, dass Regisseure „künstlerische Letzt-Täter eines Films“ seien. Da für Außen-<br />

hende oft nur schwer erkennbar sei, wem man welche Leistung zuschreiben müsse, halte man sich deshalb der Einfachheit halber an denjenigen, der <strong>als</strong> letztes verantwortlich Hand angelegt habe. Vielleicht erscheint die Leistung des Regisseurs in diesem Sinne konkreter <strong>als</strong> die des Autoren<br />

d das klischeehafte Bild des Hauptverantwortlichen, der auf einem Stuhl mit Megafon bewaffnet am Set sitzt, einprägsamer?Für Autoren wie Werner Kließ haben Regisseure „mit der Formulierung ‚ein Film von...’ die Autorschaft usurpiert“, und „sie müssen das zurück geben, was sie sich ille-<br />

l angeeignet haben“. Und Umfragen wie eine von TV Spielfilm vom Frühjahr 2005 scheinen zu belegen, dass es eindeutig eine öffentliche Meinung dafür gibt, dass ein Film dem Autor gehört. In der repräsentativen Umfrage wollte die Zeitschrift wissen, was der Grund der Befragten sei, sich<br />

en Film im Kino anzuschauen. 81 Prozent erklärten die Story für ausschlaggebend – die Regisseure waren lediglich für ein Prozent ein Grund. Dem Autor jedoch wieder zu seiner Autorschaft zu verhelfen und damit zur Anerkennung der Tatsache, dass ohne sein Zutun der Film gar nicht exi-<br />

eren würde, wird schwierig. Denn es droht Konkurrenz von anderer Stelle. Seit einiger Zeit beanspruchen auch Produzenten ihre Filme für sich. „Der Untergang“ beispielsweise war in der Vermarktung und somit auch in der öffentlichen Wahrnehmung viel mehr ein Film von Produzent Bernd<br />

hinger <strong>als</strong> von Regisseur Oliver Hirschbiegel. Ähnliches geschieht mit TV-Events und Filmen aus dem Hause Teamworx oder X Filme („Von den Machern von...“), von Bruckheimer oder den Weinsteins in Hollywood ganz zu schweigen. „Produzenten spielen von außen betrachtet in der künstle-<br />

chen Einschätzung eine untergeordnete Rolle, aber sie vermögen sich immer noch besser zu präsentieren <strong>als</strong> die Autoren“, meint Thomas Springer. Er selbst ist sowohl Drehbuchautor <strong>als</strong> auch Produzent bei der Kölner Tradewind Pictures. Dass Drehbuchautoren in Deutschland keine Rolle in<br />

r öffentlichen Wahrnehmung spielen, wird in seinen Augen auch durch Kritiken und Festiv<strong>als</strong> gestärkt, wo jeweils die Regisseure im Mittelpunkt stünden. Zu Recht? „Wenn Autor, Regisseur und Produzent drei verschiedene Personen sind, dann ist der Film ein Gemeinschaftswerk“, sagt Thomas<br />

ringer, „dann wird die Zuschreibung des Films an den Regisseur der Sache nicht gerecht“. Am ehesten, so Springer, funktioniere „Ein Film von...“, wenn Buch und Regie von derselben Person verantwortet wird.Für Christoph Falkenroth, Drehbuchautor und Vorstandsmitglied im Verband Deut-<br />

her Drehbuchautoren e.V., ist die Sache klar: „Film ist absolute Teamarbeit. Für mich gehört die Formulierung ‚Ein Film von...’ abgeschafft, sie wird keinem der kreativ Beteiligten gerecht.“ Eine ähnliche Haltung, nur mit anderer Konsequenz, zeigte 2001 Andreas Dresen. Im überwiegend impro-<br />

ierten Film „Halbe Treppe“ heißt es im Abspann: „Ein Film von“, und es folgen gleichwertig die Namen aller an den Dreharbeiten und in der Postproduktion beteiligter Personen. Ein fairer Zug, ganz im Sinne Kracauers. Doch durchsetzen lassen wird sich das freilich nicht, zu wichtig ist allein<br />

hon die Griffigkeit des Labels, der Marke, über die man einen Film zu kommunizieren vermag – und die war im Falle von „Halbe Treppe“ eben doch: Andreas Dresen. Filme sind niem<strong>als</strong> das Produkt eines Individuums“, wusste schon Siegfried Kracauer, und würde man innerhalb und außer-<br />

lb der Branche eine Umfrage organisieren, so würde diese Aussage auch heute noch niemand ernsthaft bestreiten. Und doch existiert diese Diskussion, denn bis heute hält sich hartnäckig eine Formulierung in Vorspännen und Pressemitteilungen, in Kritiken und Publikationen und damit auch<br />

Bewusstsein der Menschen, die ein einzelnes Individuum, in der Regel den Regisseur, zum Allein-Urheber eines Films macht: „Ein Film von...“ Seit in Frankreich mittels der Autorentheorie der Regisseur zum verantwortlichen Künstler stilisiert wurde, hat sich diese Idee nahezu weltweit durch-<br />

setzt. Aber auch zuvor gab es in Hollywood ähnliche Tendenzen, die dazu führten, dass der Bekanntheitsgrad des Regisseurs die Leistungen aller anderen Kreativen vergessen machte. In seinem kämpferischen Grundsatzartikel „Autorentheorie ohne Autoren oder Wem gehört der Film?“ im Or-<br />

n des Verbandes der Drehbuchautoren (script 4/2003) erzählt etwa der Drehbuchautor Hartmann Schmige von Autor Robert Riskin, der es eines Tages leid wurde, dass die hoch gelobten gemeinsamen Filme mit Regisseur Frank Capra stets einzig Capra zugeschrieben wurden. Riskin soll Capra<br />

raufhin 120 leere Seiten auf den Tisch geknallt und gesagt haben: „Now put your famous Capra Touch on that!“Der Capra Touch, Hitchcocks Suspense – Urheber einer Marke zu sein, scheint Regisseuren besser zu stehen <strong>als</strong> zum Beispiel Drehbuchautoren. Werner Kließ, selber Drehbuchautor,<br />

amaturg und ehem<strong>als</strong> Produzent, erklärt sich in seinem Aufsatz „Haltet die Diebe!“ diesen Umstand so, dass Regisseure „künstlerische Letzt-Täter eines Films“ seien. Da für Außenstehende oft nur schwer erkennbar sei, wem man welche Leistung zuschreiben müsse, halte man sich deshalb der<br />

fachheit halber an denjenigen, der <strong>als</strong> letztes verantwortlich Hand angelegt habe. Vielleicht erscheint die Leistung des Regisseurs in diesem Sinne konkreter <strong>als</strong> die des Autoren und das klischeehafte Bild des Hauptverantwortlichen, der auf einem Stuhl mit Megafon bewaffnet am Set sitzt, ein-<br />

ägsamer?Für Autoren wie Werner Kließ haben Regisseure „mit der Formulierung ‚ein Film von...’ die Autorschaft usurpiert“, und „sie müssen das zurück geben, was sie sich illegal angeeignet haben“. Und Umfragen wie eine von TV Spielfilm vom Frühjahr 2005 scheinen zu belegen, dass es ein-<br />

utig eine öffentliche Meinung dafür gibt, dass ein Film dem Autor gehört. In der repräsentativen Umfrage wollte die Zeitschrift wissen, was der Grund der Befragten sei, sich einen Film im Kino anzuschauen. 81 Prozent erklärten die Story für ausschlaggebend – die Regisseure waren lediglich<br />

r ein Prozent ein Grund. Dem Autor jedoch wieder zu seiner Autorschaft zu verhelfen und damit zur Anerkennung der Tatsache, dass ohne sein Zutun der Film gar nicht existieren würde, wird schwierig. Denn es droht Konkurrenz von anderer Stelle. Seit einiger Zeit beanspruchen auch Produ-<br />

nten ihre Filme für sich. „Der Untergang“ beispielsweise war in der Vermarktung und somit auch in der öffentlichen Wahrnehmung viel mehr ein Film von Produzent Bernd Eichinger <strong>als</strong> von Regisseur Oliver Hirschbiegel. Ähnliches geschieht mit TV-Events und Filmen aus dem Hause Teamworx<br />

er X Filme („Von den Machern von...“), von Bruckheimer oder den Weinsteins in Hollywood ganz zu schweigen. „Produzenten spielen von außen betrachtet in der künstlerischen Einschätzung eine untergeordnete Rolle, aber sie vermögen sich immer noch besser zu präsentieren <strong>als</strong> die Auto-<br />

n“, meint Thomas Springer. Er selbst ist sowohl Drehbuchautor <strong>als</strong> auch Produzent bei der Kölner Tradewind Pictures. Dass Drehbuchautoren in Deutschland keine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielen, wird in seinen Augen auch durch Kritiken und Festiv<strong>als</strong> gestärkt, wo jeweils die<br />

gisseure im Mittelpunkt stünden. Zu Recht? „Wenn Autor, Regisseur und Produzent drei verschiedene Personen sind, dann ist der Film ein Gemeinschaftswerk“, sagt Thomas Springer, „dann wird die Zuschreibung des Films an den Regisseur der Sache nicht gerecht“. Am ehesten, so Springer,<br />

nktioniere „Ein Film von...“, wenn Buch und Regie von derselben Person verantwortet wird.Für Christoph Falkenroth, Drehbuchautor und Vorstandsmitglied im Verband Deutscher Drehbuchautoren e.V., ist die Sache klar: „Film ist absolute Teamarbeit. Für mich gehört die Formulierung ‚Ein Film<br />

n...’ abgeschafft, sie wird keinem der kreativ Beteiligten gerecht.“ Eine ähnliche Haltung, nur mit anderer Konsequenz, zeigte 2001 Andreas Dresen. Im überwiegend improvisierten Film „Halbe Treppe“ heißt es im Abspann: „Ein Film von“, und es folgen gleichwertig die Namen aller an den Dre-<br />

rbeiten und in der Postproduktion beteiligter Personen. Ein fairer Zug, ganz im Sinne Kracauers. Doch durchsetzen lassen wird sich das freilich nicht, zu wichtig ist allein schon die Griffigkeit des Labels, der Marke, über die man einen Film zu kommunizieren vermag – und die war im Falle von<br />

albe Treppe“ eben doch: Andreas Dresen. Filme sind niem<strong>als</strong> das Produkt eines Individuums“, wusste schon Siegfried Kracauer, und würde man innerhalb und außerhalb der Branche eine Umfrage organisieren, so würde diese Aussage auch heute noch niemand ernsthaft bestreiten. Und<br />

ch existiert diese Diskussion, denn bis heute hält sich hartnäckig eine Formulierung in Vorspännen und Pressemitteilungen, in Kritiken und Publikationen und damit auch im Bewusstsein der Menschen, die ein einzelnes Individuum, in der Regel den Regisseur, zum Allein-Urheber eines Films<br />

acht: „Ein Film von...“ Seit in Frankreich mittels der Autorentheorie der Regisseur zum verantwortlichen Künstler stilisiert wurde, hat sich diese Idee nahezu weltweit durchgesetzt. Aber auch zuvor gab es in Hollywood ähnliche Tendenzen, die dazu führten, dass der Bekanntheitsgrad des Regis-<br />

urs die Leistungen aller anderen Kreativen vergessen machte. In seinem kämpferischen Grundsatzartikel „Autorentheorie ohne Autoren oder Wem gehört der Film?“ im Organ des Verbandes der Drehbuchautoren (script 4/2003) erzählt etwa der Drehbuchautor Hartmann Schmige von Autor<br />

bert Riskin, der es eines Tages leid wurde, dass die hoch gelobten gemeinsamen Filme mit Regisseur Frank Capra stets einzig Capra zugeschrieben wurden. Riskin soll Capra daraufhin 120 leere Seiten auf den Tisch geknallt und gesagt haben: „Now put your famous Capra Touch on that!“Der<br />

pra Touch, Hitchcocks Suspense – Urheber einer Marke zu sein, scheint Regisseuren besser zu stehen <strong>als</strong> zum Beispiel Drehbuchautoren. Werner Kließ, selber Drehbuchautor, Dramaturg und ehem<strong>als</strong> Produzent, erklärt sich in seinem Aufsatz „Haltet die Diebe!“ diesen Umstand so, dass Regis-<br />

ure „künstlerische Letzt-Täter eines Films“ seien. Da für Außenstehende oft nur schwer erkennbar sei, wem man welche Leistung zuschreiben müsse, halte man sich deshalb der Einfachheit halber an denjenigen, der <strong>als</strong> letztes verantwortlich Hand angelegt habe. Vielleicht erscheint die Leistung<br />

s Regisseurs in diesem Sinne konkreter <strong>als</strong> die des Autoren und das klischeehafte Bild des Hauptverantwortlichen, der auf einem Stuhl mit Megafon bewaffnet am Set sitzt, einprägsamer?Für Autoren wie Werner Kließ haben Regisseure „mit der Formulierung ‚ein Film von...’ die Autorschaft<br />

urpiert“, und „sie müssen das zurück geben, was sie sich illegal angeeignet haben“. Und Umfragen wie eine von TV Spielfilm vom Frühjahr 2005 scheinen zu belegen, dass es eindeutig eine öffentliche Meinung dafür gibt, dass ein Film dem Autor gehört. In der repräsentativen Umfrage woll-<br />

die Zeitschrift wissen, was der Grund der Befragten sei, sich einen Film im Kino anzuschauen. 81 Prozent erklärten die Story für ausschlaggebend – die Regisseure waren lediglich für ein Prozent ein Grund. Dem Autor jedoch wieder zu seiner Autorschaft zu verhelfen und damit zur Anerken-<br />

ng der Tatsache, dass ohne sein Zutun der Film gar nicht existieren würde, wird schwierig. Denn es droht Konkurrenz von anderer Stelle. Seit einiger Zeit beanspruchen auch Produzenten ihre Filme für sich. „Der Untergang“ beispielsweise war in der Vermarktung und somit auch in der öffent-<br />

hen Wahrnehmung viel mehr ein Film von Produzent Bernd Eichinger <strong>als</strong> von Regisseur Oliver Hirschbiegel. Ähnliches geschieht mit TV-Events und Filmen aus dem Hause Teamworx oder X Filme („Von den Machern von...“), von Bruckheimer oder den Weinsteins in Hollywood ganz zu schwei-<br />

n. „Produzenten spielen von außen betrachtet in der künstlerischen Einschätzung eine untergeordnete Rolle, aber sie vermögen sich immer noch besser zu präsentieren <strong>als</strong> die Autoren“, meint Thomas Springer. Er selbst ist sowohl Drehbuchautor <strong>als</strong> auch Produzent bei der Kölner Tradewind<br />

tures. Dass Drehbuchautoren in Deutschland keine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielen, wird in seinen Augen auch durch Kritiken und Festiv<strong>als</strong> gestärkt, wo jeweils die Regisseure im Mittelpunkt stünden. Zu Recht? „Wenn Autor, Regisseur und Produzent drei verschiedene Perso-<br />

n sind, dann ist der Film ein Gemeinschaftswerk“, sagt Thomas Springer, „dann wird die Zuschreibung des Films an den Regisseur der Sache nicht gerecht“. Am ehesten, so Springer, funktioniere „Ein Film von...“, wenn Buch und Regie von derselben Person verantwortet wird.Für Christoph Fal-<br />

nroth, Drehbuchautor und Vorstandsmitglied im Verband Deutscher Drehbuchautoren e.V., ist die Sache klar: „Film ist absolute Teamarbeit. Für mich gehört die Formulierung ‚Ein Film von...’ abgeschafft, sie wird keinem der kreativ Beteiligten gerecht.“ Eine ähnliche Haltung, nur mit anderer<br />

nsequenz, zeigte 2001 Andreas Dresen. Im überwiegend improvisierten Film „Halbe Treppe“ heißt es im Abspann: „Ein Film von“, und es folgen gleichwertig die Namen aller an den Dreharbeiten und in der Postproduktion beteiligter Personen. Ein fairer Zug, ganz im Sinne Kracauers. Doch<br />

rchsetzen lassen wird sich das freilich nicht, zu wichtig ist allein schon die Griffigkeit des Labels, der Marke, über die man einen Film zu kommunizieren vermag – und die war im Falle von „Halbe Treppe“ eben doch: Andreas Dresen. Filme sind niem<strong>als</strong> das Produkt eines Individuums“, wusste<br />

hon Siegfried Kracauer, und würde man innerhalb und außerhalb der Branche eine Umfrage organisieren, so würde diese Aussage auch heute noch niemand ernsthaft bestreiten. Und doch existiert diese Diskussion, denn bis heute hält sich hartnäckig eine Formulierung in Vorspännen und<br />

essemitteilungen, in Kritiken und Publikationen und damit auch im Bewusstsein der Menschen, die ein einzelnes Individuum, in der Regel den Regisseur, zum Allein-Urheber eines Films macht: „Ein Film von...“ Seit in Frankreich mittels der Autorentheorie der Regisseur zum verantwortlichen<br />

nstler stilisiert wurde, hat sich diese Idee nahezu weltweit durchgesetzt. Aber auch zuvor gab es in Hollywood ähnliche Tendenzen, die dazu führten, dass der Bekanntheitsgrad des Regisseurs die Leistungen aller anderen Kreativen vergessen machte. In seinem kämpferischen Grundsatzartikel<br />

utorentheorie ohne Autoren oder Wem gehört der Film?“ im Organ des Verbandes der Drehbuchautoren (script 4/2003) erzählt etwa der Drehbuchautor Hartmann Schmige von Autor Robert Riskin, der es eines Tages leid wurde, dass die hoch gelobten gemeinsamen Filme mit Regisseur Frank<br />

pra stets einzig Capra zugeschrieben wurden. Riskin soll Capra daraufhin 120 leere Seiten auf den Tisch geknallt und gesagt haben: „Now put your famous Capra Touch on that!“Der Capra Touch, Hitchcocks Suspense – Urheber einer Marke zu sein, scheint Regisseuren besser zu stehen <strong>als</strong> zum<br />

ispiel Drehbuchautoren. Werner Kließ, selber Drehbuchautor, Dramaturg und ehem<strong>als</strong> Produzent, erklärt sich in seinem Aufsatz „Haltet die Diebe!“ diesen Umstand so, dass Regisseure „künstlerische Letzt-Täter eines Films“ seien. Da für Außenstehende oft nur schwer erkennbar sei, wem man<br />

lche Leistung zuschreiben müsse, halte man sich deshalb der Einfachheit halber an denjenigen, der <strong>als</strong> letztes verantwortlich Hand angelegt habe. Vielleicht erscheint die Leistung des Regisseurs in diesem Sinne konkreter <strong>als</strong> die des Autoren und das klischeehafte Bild des Hauptverantwort-<br />

hen, der auf einem Stuhl mit Megafon bewaffnet am Set sitzt, einprägsamer?Für Autoren wie Werner Kließ haben Regisseure „mit der Formulierung ‚ein Film von...’ die Autorschaft usurpiert“, und „sie müssen das zurück geben, was sie sich illegal angeeignet haben“. Und Umfragen wie eine<br />

n TV Spielfilm vom Frühjahr 2005 scheinen zu belegen, dass es eindeutig eine öffentliche Meinung dafür gibt, dass ein Film dem Autor gehört. In der repräsentativen Umfrage wollte die Zeitschrift wissen, was der Grund der Befragten sei, sich einen Film im Kino anzuschauen. 81 Prozent er-<br />

rten die Story für ausschlaggebend – die Regisseure waren lediglich für ein Prozent ein Grund. Dem Autor jedoch wieder zu seiner Autorschaft zu verhelfen und damit zur Anerkennung der Tatsache, dass ohne sein Zutun der Film gar nicht existieren würde, wird schwierig. Denn es droht Kon-<br />

rrenz von anderer Stelle. Seit einiger Zeit beanspruchen auch Produzenten ihre Filme für sich. „Der Untergang“ beispielsweise war in der Vermarktung und somit auch in der öffentlichen Wahrnehmung viel mehr ein Film von Produzent Bernd Eichinger <strong>als</strong> von Regisseur Oliver Hirschbiegel. Ähn-<br />

hes geschieht mit TV-Events und Filmen aus dem Hause Teamworx oder X Filme („Von den Machern von...“), von Bruckheimer oder den Weinsteins in Hollywood ganz zu schweigen. „Produzenten spielen von außen betrachtet in der künstlerischen Einschätzung eine untergeordnete Rolle, aber<br />

vermögen sich immer noch besser zu präsentieren <strong>als</strong> die Autoren“, meint Thomas Springer. Er selbst ist sowohl Drehbuchautor <strong>als</strong> auch Produzent bei der Kölner Tradewind Pictures. Dass Drehbuchautoren in Deutschland keine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielen, wird in seinen<br />

gen auch durch Kritiken und Festiv<strong>als</strong> gestärkt, wo jeweils die Regisseure im Mittelpunkt stünden. Zu Recht? „Wenn Autor, Regisseur und Produzent drei verschiedene Personen sind, dann ist der Film ein Gemeinschaftswerk“, sagt Thomas Springer, „dann wird die Zuschreibung des Films an<br />

n Regisseur der Sache nicht gerecht“. Am ehesten, so Springer, funktioniere „Ein Film von...“, wenn Buch und Regie von derselben Person verantwortet wird.Für Christoph Falkenroth, Drehbuchautor und Vorstandsmitglied im Verband Deutscher Drehbuchautoren e.V., ist die Sache klar: „Film<br />

absolute Teamarbeit. Für mich gehört die Formulierung ‚Ein Film von...’ abgeschafft, sie wird keinem der kreativ Beteiligten gerecht.“ Eine ähnliche Haltung, nur mit anderer Konsequenz, zeigte 2001 Andreas Dresen. Im überwiegend improvisierten Film „Halbe Treppe“ heißt es im Abspann:<br />

in Film von“, und es folgen gleichwertig die Namen aller an den Dreharbeiten und in der Postproduktion beteiligter Personen. Ein fairer Zug, ganz im Sinne Kracauers. Doch durchsetzen lassen wird sich das freilich nicht, zu wichtig ist allein schon die Griffigkeit des Labels, der Marke, über die<br />

an einen Film zu kommunizieren vermag – und die war im Falle von „Halbe Treppe“ eben doch: Andreas Dresen. Filme sind niem<strong>als</strong> das Produkt eines Individuums“, wusste schon Siegfried Kracauer, und würde man innerhalb und außerhalb der Branche eine Umfrage organisieren, so würde<br />

se Aussage auch heute noch niemand ernsthaft bestreiten. Und doch existiert diese Diskussion, denn bis heute hält sich hartnäckig eine Formulierung in Vorspännen und Pressemitteilungen, in Kritiken und Publikationen und damit auch im Bewusstsein der Menschen, die ein einzelnes In-<br />

iduum, in der Regel den Regisseur, zum Allein-Urheber eines Films macht: „Ein Film von...“ Seit in Frankreich mittels der Autorentheorie der Regisseur zum verantwortlichen Künstler stilisiert wurde, hat sich diese Idee nahezu weltweit durchgesetzt. Aber auch zuvor gab es in Hollywood ähnli-<br />

e Tendenzen, die dazu führten, dass der Bekanntheitsgrad des Regisseurs die Leistungen aller anderen Kreativen vergessen machte. In seinem kämpferischen Grundsatzartikel „Autorentheorie ohne Autoren oder Wem gehört der Film?“ im Organ des Verbandes der Drehbuchautoren (script<br />

2003) erzählt etwa der Drehbuchautor Hartmann Schmige von Autor Robert Riskin, der es eines Tages leid wurde, dass die hoch gelobten gemeinsamen Filme mit Regisseur Frank Capra stets einzig Capra zugeschrieben wurden. Riskin soll Capra daraufhin 120 leere Seiten auf den Tisch geknallt<br />

d gesagt haben: „Now put your famous Capra Touch on that!“Der Capra Touch, Hitchcocks Suspense – Urheber einer Marke zu sein, scheint Regisseuren besser zu stehen <strong>als</strong> zum Beispiel Drehbuchautoren. Werner Kließ, selber Drehbuchautor, Dramaturg und ehem<strong>als</strong> Produzent, erklärt sich<br />

seinem Aufsatz „Haltet die Diebe!“ diesen Umstand so, dass Regisseure „künstlerische Letzt-Täter eines Films“ seien. Da für Außenstehende oft nur schwer erkennbar sei, wem man welche Leistung zuschreiben müsse, halte man sich deshalb der Einfachheit halber an denjenigen, der <strong>als</strong> letz-<br />

s verantwortlich Hand angelegt habe. Vielleicht erscheint die Leistung des Regisseurs in diesem Sinne konkreter <strong>als</strong> die des Autoren und das klischeehafte Bild des Hauptverantwortlichen, der auf einem Stuhl mit Megafon bewaffnet am Set sitzt, einprägsamer?Für Autoren wie Werner Kließ ha-<br />

n Regisseure „mit der Formulierung ‚ein Film von...’ die Autorschaft usurpiert“, und „sie müssen das zurück geben, was sie sich illegal angeeignet haben“. Und Umfragen wie eine von TV Spielfilm vom Frühjahr 2005 scheinen zu belegen, dass es eindeutig eine öffentliche Meinung dafür gibt,<br />

ss ein Film dem Autor gehört. In der repräsentativen Umfrage wollte die Zeitschrift wissen, was der Grund der Befragten sei, sich einen Film im Kino anzuschauen. 81 Prozent erklärten die Story für ausschlaggebend – die Regisseure waren lediglich für ein Prozent ein Grund. Dem Autor jedoch<br />

eder zu seiner Autorschaft zu verhelfen und damit zur Anerkennung der Tatsache, dass ohne sein Zutun der Film gar nicht existieren würde, wird schwierig. Denn es droht Konkurrenz von anderer Stelle. Seit einiger Zeit beanspruchen auch Produzenten ihre Filme für sich. „Der Untergang“ bei-<br />

ielsweise war in der Vermarktung und somit auch in der öffentlichen Wahrnehmung viel mehr ein Film von Produzent Bernd Eichinger <strong>als</strong> von Regisseur Oliver Hirschbiegel. Ähnliches geschieht mit TV-Events und Filmen aus dem Hause Teamworx oder X Filme („Von den Machern von...“), von<br />

uckheimer oder den Weinsteins in Hollywood ganz zu schweigen. „Produzenten spielen von außen betrachtet in der künstlerischen Einschätzung eine untergeordnete Rolle, aber sie vermögen sich immer noch besser zu präsentieren <strong>als</strong> die Autoren“, meint Thomas Springer. Er selbst ist sowohl<br />

ehbuchautor <strong>als</strong> auch Produzent bei der Kölner Tradewind Pictures. Dass Drehbuchautoren in Deutschland keine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielen, wird in seinen Augen auch durch Kritiken und Festiv<strong>als</strong> gestärkt, wo jeweils die Regisseure im Mittelpunkt stünden. Zu Recht? „Wenn<br />

tor, Regisseur und Produzent drei verschiedene Personen sind, dann ist der Film ein Gemeinschaftswerk“, sagt Thomas Springer, „dann wird die Zuschreibung des Films an den Regisseur der Sache nicht gerecht“. Am ehesten, so Springer, funktioniere „Ein Film von...“, wenn Buch und Regie von<br />

Warum legt die <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW ihr Augenmerk auf die Stoff-<br />

entwicklung?<br />

Wir mussten leider immer wieder<br />

feststellen, dass Filme ihr Potenzial nicht<br />

völlig ausschöpfen konnten, weil sich Ver-<br />

säumnisse in der Entwicklung der Dreh-<br />

bücher am Set oder in der Postproduktion<br />

eben einfach nicht mehr aufholen lassen.<br />

Der Grund hierfür war vielfach, dass meist<br />

die Zeit, sprich: das Geld für eine ausrei-<br />

chende Entwicklung der Stoffe fehlte, da<br />

die Projekte unter Kapital- und Finanzie-<br />

rungsdruck zu früh auf den Weg gebracht<br />

worden waren. Dieser Druck wurde auch<br />

von der Branche beklagt, und um ihn zu<br />

mindern, haben wir in Abstimmung mit<br />

dem film & fernseh produzentenverband<br />

nrw dieses neue Instrumentarium ent-<br />

wickelt.<br />

Warum konnte hier in der Ver-<br />

gangenheit die Vorbereitungsför-<br />

derung nicht schon helfen?<br />

Die Vorbereitungsförderung zielt auf<br />

die eigentliche Vorbereitung des Drehs<br />

und umfasst typischerweise die Motiv-<br />

suche, die Ausstattungsvorbereitung, das<br />

Casting, die Erstellung des Drehplans etc.<br />

Sie greift erst zu einem Zeitpunkt, an dem<br />

die dramaturgische Entwicklung weit-<br />

estgehend abgeschlossen sein sollte.<br />

Und die Stoffentwicklungsför-<br />

derung zielt nur auf die Verbesse-<br />

rung der Stoffe ab?<br />

Genau, in erster Linie sollen so die<br />

dramaturgische Weiterentwicklung und<br />

Ausdifferenzierung der Dialoge und Char-<br />

aktere sowie weitere Recherchen er-<br />

möglicht werden.<br />

Wie sieht das praktisch aus?<br />

Was muss ein Produzent machen,<br />

um die Förderung zu erhalten?<br />

Das Antragsverfahren entspricht<br />

dem üblichen Weg, das heißt zu den fünf<br />

bis sechs Einreichterminen im Jahr können<br />

die Anträge an die <strong>Filmstiftung</strong> gesandt<br />

werden. Endgültig entschieden wird dann<br />

im Förderausschuss rund acht Wochen<br />

später.<br />

Neu ist auch, dass mehrere<br />

Projekte gleichzeitig eingereicht<br />

werden können. Wie funktioniert<br />

diese Paketförderung?<br />

Mit der Paketförderung können drei<br />

bis fünf Projekte gleichzeitig gefördert<br />

werden. Sie berücksichtigt in besonderem<br />

Maße das hohe Risiko der Projektent-<br />

wicklungsphase und versetzt die Produ-<br />

zenten in die Lage, parallel die Entwik-<br />

klung von mehreren Stoffen zu betreiben.<br />

Davon erhoffen wir uns, dass vermehrt Er-<br />

folg versprechende Projekte entwickelt<br />

werden und sich so das Produktionsvo-<br />

lumen in NRW sowohl qualitativ <strong>als</strong> auch<br />

quantitativ vergrößert.<br />

Welche Vorteile bietet die Pa-<br />

ketlösung den Produzenten?<br />

Aufgrund der dünnen Kapitaldeck<br />

können viele Produzenten ihre Stoffe nicht<br />

mit der Intensität entwickeln, die die Pro-<br />

jekte brauchen und die sich die Produ-<br />

zenten auch selbst wünschen würden.<br />

Hier stellt die Paketförderung die not-<br />

wendigen Mittel, um gleichzeitig an meh-<br />

reren Projekten intensiv zu arbeiten, denn<br />

nur mit einem Drehbuch, das sein Po-<br />

tenzial voll ausschöpft, kann man den ide-<br />

alen Stab und Cast gewinnen. Und nur ei-<br />

ne solche perfekte Kombination wiede-<br />

rum ermöglicht den Produzenten in der<br />

Finanzierungsphase, die bestmöglichen<br />

Resultate zu erzielen und das Projekt aus-<br />

reichend finanziell auszustatten, ohne<br />

Rechte zu früh oder unter Wert abgeben<br />

zu müssen.<br />

Welche praktischen Bedin-<br />

gungen gibt es für die Förderung?<br />

Gefördert werden Spiel- und Do-<br />

kumentarfilmprojekte fürs Kino, in Ein-<br />

zelfällen auch Animations- und Fernseh-<br />

filme. Dabei kann die Förderung bis zu 80<br />

Prozent der kalkulierten Stoffentwik-<br />

klungskosten inklusive des Rechteerwerbs<br />

betragen, maximal jedoch bis zu 75.000<br />

Euro pro Projekt. Bei der Paketförderung<br />

sind es maximal 150.000 Euro pro Paket.<br />

Die Förderung wird <strong>als</strong> bedingt rück-<br />

zahlbares Darlehen gewährt und muss so<br />

weit wie möglich in NRW ausgegeben<br />

werden.<br />

Wie war die Zusammenarbeit<br />

mit den Produzenten bei der Ent-<br />

wicklung des Instrumentariums?<br />

Nach einem ersten grundsätzlichen<br />

Gespräch zu diesem Thema im Juli mit Mi-<br />

chael Schmid-Ospach, Claudia Droste-De-<br />

selaers und dem gesamten Vorstand des<br />

film & fernseh produzentenverbandes<br />

nrw, habe ich mit dem Vorstand Joachim<br />

Ortmanns in einer sehr konstruktiven Zu-<br />

sammenarbeit die Eckpunkte diskutiert<br />

und die Bedürfnisse der Produzenten eru-<br />

iert. Die Ausdifferenzierung des Instru-<br />

ments erfolgte dann bis September in der<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW.<br />

Ab wann können die Produ-<br />

zenten auf die neue Förderung zu-<br />

greifen?<br />

Die ersten Anträge können bereits<br />

zum nächsten Einreichtermin am 24. No-<br />

vember an die <strong>Filmstiftung</strong> NRW geschickt<br />

werden. Die ersten Entscheidungen wer-<br />

den dann im Januar 2007 getroffen sein.<br />

Schwerpunkt – newsletter@filmstiftung.de 15<br />

Ende Oktober beschloss der Aufsichtsrat der <strong>Filmstiftung</strong> NRW ein neues<br />

Förderinstrument: Mit der Unterstützung der Stoffentwicklung, für die<br />

auch Projektpakete beantragt werden können, wollen die Düsseldorfer<br />

Filmförderer Produzenten aus NRW bei der sorgfältigen Drehbuch-<br />

entwicklung helfen. Für den Newsletter erläutert Christina Bentlage,<br />

stellvertretende Leiterin der Projektförderung, die Eckdaten der Förde-<br />

rung, die vom film & fernsehproduzentenverband nrw e.v. bereits einhel-<br />

lig begrüßt wurde.<br />

Interview mit Christina Bentlage<br />

Stoffentwicklung:<br />

Reifezeit<br />

Die Formulierung „Ein Film von...“ erregt die Gemüter, weil sie zumeist den Regisseur <strong>als</strong> Allein-Urheber<br />

impliziert. Müsste aber nicht eigentlich der Autor die Autorschaft besitzen?<br />

klärten die Story für ausschlaggebend – die Re-<br />

gisseure waren lediglich für ein Prozent ein<br />

Grund.<br />

Dem Autor jedoch wieder zu seiner Autor-<br />

schaft zu verhelfen und damit zur Anerkennung<br />

der Tatsache, dass ohne sein Zutun der Film gar<br />

nicht existieren würde, wird schwierig. Denn es<br />

droht Konkurrenz von anderer Stelle. Seit eini-<br />

ger Zeit beanspruchen auch Produzenten ihre<br />

Filme für sich. „Der Untergang“ beispielsweise<br />

war in der Vermarktung und somit auch in der<br />

öffentlichen Wahrnehmung viel mehr ein Film<br />

von Produzent Bernd Eichinger <strong>als</strong> von Regisseur<br />

Oliver Hirschbiegel. Ähnliches geschieht mit TV-<br />

Events und Filmen aus dem Hause Teamworx<br />

oder X Filme („Von den Machern von...“), von<br />

Bruckheimer oder den Weinsteins in Hollywood<br />

ganz zu schweigen.<br />

„Produzenten spielen von außen betrach-<br />

tet in der künstlerischen Einschätzung eine unter-<br />

geordnete Rolle, aber sie vermögen sich immer<br />

noch besser zu präsentieren <strong>als</strong> die Autoren“,<br />

meint Thomas Springer. Er selbst ist sowohl<br />

Drehbuchautor <strong>als</strong> auch Produzent bei der Köl-<br />

ner Tradewind Pictures. Dass Drehbuchautoren<br />

in Deutschland keine Rolle in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung spielen, wird in seinen Augen<br />

auch durch Kritiken und Festiv<strong>als</strong> gestärkt, wo<br />

jeweils die Regisseure im Mittelpunkt stünden.<br />

Zu Recht? „Wenn Autor, Regisseur und Produ-<br />

zent drei verschiedene Personen sind, dann ist<br />

der Film ein Gemeinschaftswerk“, sagt Thomas<br />

Springer, „dann wird die Zuschreibung des Films<br />

an den Regisseur der Sache nicht gerecht“. Am<br />

ehesten, so Springer, funktioniere „Ein Film<br />

von...“, wenn Buch und Regie von derselben Per-<br />

son verantwortet wird.<br />

Für Christoph Falkenroth, Drehbuchautor<br />

und Vorstandsmitglied im Verband Deutscher<br />

Drehbuchautoren e.V., ist die Sache klar: „Film<br />

ist absolute Teamarbeit. Für mich gehört die For-<br />

mulierung ‚Ein Film von...’ abgeschafft, sie wird<br />

F ilme sind niem<strong>als</strong> das Produkt eines Indivi-<br />

duums“, wusste schon Siegfried Kracauer,<br />

und würde man innerhalb und außerhalb der<br />

Branche eine Umfrage organisieren, so würde<br />

diese Aussage auch heute noch niemand ernst-<br />

haft bestreiten. Und doch existiert diese Dis-<br />

kussion, denn bis heute hält sich hartnäckig ei-<br />

ne Formulierung in Vorspännen und Presse-<br />

mitteilungen, in Kritiken und Publikationen und<br />

damit auch im Bewusstsein der Menschen, die<br />

ein einzelnes Individuum, in der Regel den Re-<br />

gisseur, zum Allein-Urheber eines Films macht:<br />

„Ein Film von...“<br />

Seit in Frankreich mittels der Autorentheo-<br />

rie der Regisseur zum verantwortlichen Künst-<br />

ler stilisiert wurde, hat sich diese Idee nahezu<br />

weltweit durchgesetzt. Aber auch zuvor gab es<br />

in Hollywood ähnliche Tendenzen, die dazu führ-<br />

ten, dass der Bekanntheitsgrad des Regisseurs<br />

die Leistungen aller anderen Kreativen verges-<br />

sen machte. In seinem kämpferischen Grund-<br />

satzartikel „Autorentheorie ohne Autoren oder<br />

Wem gehört der Film?“ im Organ des Verban-<br />

des der Drehbuchautoren (script 4/2003) erzählt<br />

etwa der Drehbuchautor Hartmann Schmige<br />

von Autor Robert Riskin, der es eines Tages leid<br />

wurde, dass die hoch gelobten gemeinsamen<br />

Filme mit Regisseur Frank Capra stets einzig Ca-<br />

pra zugeschrieben wurden. Riskin soll Capra dar-<br />

aufhin 120 leere Seiten auf den Tisch geknallt<br />

und gesagt haben: „Now put your famous Ca-<br />

pra Touch on that!“<br />

Der Capra Touch, Hitchcocks Suspense – Ur-<br />

heber einer Marke zu sein, scheint Regisseuren<br />

besser zu stehen <strong>als</strong> zum Beispiel Drehbuchau-<br />

toren. Werner Kließ, selber Drehbuchautor, Dra-<br />

maturg und ehem<strong>als</strong> Produzent, erklärt sich in<br />

seinem Aufsatz „Haltet die Diebe!“ diesen Um-<br />

stand so, dass Regisseure „künstlerische Letzt-<br />

Täter eines Films“ seien. Da für Außenstehen-<br />

de oft nur schwer erkennbar sei, wem man wel-<br />

che Leistung zuschreiben müsse, halte man sich<br />

deshalb der Einfachheit halber an denjenigen,<br />

der <strong>als</strong> letztes verantwortlich Hand angelegt ha-<br />

be. Vielleicht erscheint die Leistung des Regis-<br />

seurs in diesem Sinne konkreter <strong>als</strong> die des Au-<br />

toren und das klischeehafte Bild des Haupt-<br />

verantwortlichen, der auf einem Stuhl mit Me-<br />

gafon bewaffnet am Set sitzt, einprägsamer?<br />

Für Autoren wie Werner Kließ haben Re-<br />

gisseure „mit der Formulierung ‚ein Film von...’<br />

die Autorschaft usurpiert“, und „sie müssen das<br />

zurück geben, was sie sich illegal angeeignet ha-<br />

ben“. Und Umfragen wie eine von TV Spielfilm<br />

vom Frühjahr 2005 scheinen zu belegen, dass<br />

es eindeutig eine öffentliche Meinung dafür<br />

gibt, dass ein Film dem Autor gehört. In der re-<br />

präsentativen Umfrage wollte die Zeitschrift wis-<br />

sen, was der Grund der Befragten sei, sich ei-<br />

nen Film im Kino anzuschauen. 81 Prozent er-<br />

keinem der kreativ Beteiligten gerecht.“ Eine<br />

ähnliche Haltung, nur mit anderer Konsequenz,<br />

zeigte 2001 Andreas Dresen. Im überwiegend<br />

improvisierten Film „Halbe Treppe“ heißt es im<br />

Abspann: „Ein Film von“, und es folgen gleich-<br />

wertig die Namen aller an den Dreharbeiten und<br />

in der Postproduktion beteiligter Personen. Ein<br />

fairer Zug, ganz im Sinne Kracauers. Doch durch-<br />

setzen lassen wird sich das freilich nicht, zu wich-<br />

tig ist allein schon die Griffigkeit des Labels, der<br />

Marke, über die man einen Film zu kommuni-<br />

zieren vermag – und die war im Falle von „Hal-<br />

be Treppe“ eben doch: Andreas Dresen.<br />

newsletter@filmstiftung.de – Schwerpunkt<br />

14<br />

Christina Bentlage,<br />

Foto: <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

Wir sind<br />

der Film<br />

„Halbe Treppe“,<br />

Foto: Delphi Filmverleih<br />

VON OLIVER BAUMGARTEN

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