SEITE 1 - GEW Koeln - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
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werden kann, ist die Etablierung<br />
regionaler Arbeitsgemeinschaften<br />
sinnvoll, die der<br />
Hospitation, dem persönlichen<br />
Austausch, der Klärung von<br />
Gr<strong>und</strong>fragen <strong>und</strong> praktischer<br />
Probleme dienen.<br />
• Nicht nur allgemeine <strong>und</strong><br />
sonderpädagogische Lehrkräfte<br />
haben Qualifizierungsbedarf,<br />
sondern auch Erzieher/innen,<br />
Schulpsychologen, Schulleiter/<br />
innen, Sozialarbeiter/innen<br />
oder pädagogische Betreuer<br />
oder Mitarbeiter des Sozialamtes<br />
<strong>und</strong> der Jugendhilfe.<br />
Um die fachliche Verständigung<br />
zwischen unterschiedlich<br />
ausgebildeten <strong>und</strong> orientierten<br />
Personen zu verbessern, die<br />
für ganzheitliche Hilfeplanung<br />
nötig ist, wird gemeinsame<br />
regionale Fortbildung empfohlen.<br />
Die verschiedenen Träger<br />
dieser Personengruppen sollten<br />
diese gemeinsam oder im regelmäßigen<br />
Wechsel innerhalb<br />
des Kreises bzw. der Kreisfreien<br />
Stadt verantworten. Das trägt<br />
über den Fortbildungseffekt<br />
zur engeren Vernetzung bei.<br />
• In die Lehrerausbildung aller<br />
Lehrämter sollte ein Pflicht-<br />
Modul „Inklusion / Teamarbeit<br />
/ individuelle Förderung /<br />
Heterogenität“ aufgenommen<br />
BILDUNGSPOLITIK BILDUNGSPOLITIK<br />
werden, das sich inhaltlich mit<br />
Unterricht unter Bedingungen<br />
von – unterschiedlicher – Heterogenität,<br />
mit Teamarbeit,<br />
mit Beratung, mit Diagnostik<br />
von Entwicklungs- <strong>und</strong> Lernprozessen,<br />
mit best practice<br />
anderer Schulen <strong>und</strong> mit<br />
gr<strong>und</strong>legenden Behinderungen<br />
beschäftigt. Das Land Berlin<br />
verlangt seit 2000 von allen<br />
Kandidaten des Lehrer-Staatsexamens<br />
einen Pflichtschein<br />
zur „Integrationspädagogik“,<br />
der positiv evaluiert wurde<br />
(…). Die TU Berlin hat ihn in<br />
seine gestuften Lehramtsstudiengänge<br />
übernommen. Damit<br />
können allerdings nur Gr<strong>und</strong>legungen<br />
geschaffen werden.<br />
Es ist erforderlich, auch im<br />
Vorbereitungsdienst eine<br />
solche Pflichtveranstaltung<br />
zu verankern, die stärker auf<br />
(fach-) didaktische <strong>und</strong> praktisch-psychologische<br />
Fragen<br />
ausgerichtet ist.<br />
• Der Bedarf an sonderpädagogischer<br />
Kompetenz in<br />
der allgemeinen Schule – vor<br />
allem in den Bereichen Lernen,<br />
emotionale <strong>und</strong> soziale<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Sprache – ist<br />
erkennbar auch heute schon<br />
groß, <strong>und</strong> er wird trotz der<br />
Verlagerung des Personals aus<br />
den Förderschulen steigen.<br />
Daher wird empfohlen, in allen<br />
Lehramtsstudiengängen ein<br />
Zweitfach Sonderpädagogik<br />
LES (Lernen, emotionale <strong>und</strong><br />
soziale Entwicklung, Sprache)<br />
<strong>SEITE</strong> 6<br />
<strong>und</strong> im sonderpädagogischen<br />
Studiengang (mit Erstfach Sonderpädagogik)<br />
ein gebündeltes<br />
Fach LES einzuführen.<br />
• Zusätzlich sollte ein dreisemestrigen<br />
Zertifikats- Weiterbildungsstudiengang<br />
Inklusion<br />
/ Heterogenität / Teamarbeit<br />
/ Förderdiagnostik eingeführt<br />
werden. Er könnte für solche<br />
Lehrkräfte angeboten <strong>und</strong><br />
mit Ermäßigungsst<strong>und</strong>en der<br />
Teilnehmer organisiert werden,<br />
die künftig Moderatoren- <strong>und</strong><br />
Leitungsfunktionen bei der<br />
Fortbildung, der Organisation<br />
regionaler Inklusion oder der<br />
innerschulischen Leitung der<br />
unten vorgeschlagenen Zentren<br />
pädagogischer Unterstützung<br />
in Schulen übernehmen<br />
wollen.“<br />
AK Inklusion<br />
Dienstag, 20.9.2011<br />
um 18.00 Uhr<br />
Großer Saal (1. OG)<br />
Thema:<br />
Vorbereitung der<br />
<strong>GEW</strong>-Fachtagung<br />
zur Inklusion<br />
Ulli Müller-Harth<br />
Tel: 0221/512687<br />
Uschi Kellermann<br />
Tel.: 0221/16846200<br />
von Klaus Minartz<br />
Schulkonsens<br />
Schulfrieden oder Grabesruhe?<br />
Unser Arbeitskreis in der <strong>GEW</strong><br />
hat den Namen „Schulentwicklungsplanung“.<br />
Wir haben uns<br />
mit der Integrierten Jugendhilfe-<br />
<strong>und</strong> Schulentwicklungsplanung<br />
Köln 2011 auseinandergesetzt,<br />
haben versucht, die<br />
Unterschiede <strong>und</strong> Vor- <strong>und</strong><br />
Nachteile von Gesamtschulen<br />
<strong>und</strong> Gemeinschaftsschulen<br />
heraus zu filtern.<br />
Wir haben eine Begehung der<br />
Bildungslandschaft Altstadt<br />
Nord durchgeführt <strong>und</strong> haben<br />
ernüchternde Ergebnisse vorgef<strong>und</strong>en.<br />
Und jetzt ein schulpolitischer<br />
Konsens.<br />
Meine ersten Wahrnehmungen:<br />
• Die Gemeinschaftsschule<br />
wird ein Auslaufmodell vor<br />
ihrem Start.<br />
• Das gegliederte Schulsystem<br />
erhält Verfassungsrang.<br />
• Die neu kreierte Sek<strong>und</strong>arschule<br />
umfasst nur die Jahrgänge<br />
5 bis 10, hat also keine<br />
eigenständige Oberstufe.<br />
• Bis zum Jahre 2023 sind die<br />
Leitlinien verabredet <strong>und</strong> nicht<br />
einseitig aufkündbar.<br />
• Weiterentwicklung aller<br />
Schulen zu inklusiven Schulen<br />
<strong>und</strong> Fortsetzung des Prozesses<br />
zur inklusiven Schule.<br />
Ich stutze. Inklusive Schule?<br />
Wird in dem Konsens nicht die<br />
Selektion im Schulsystem festgeschrieben?<br />
Die <strong>GEW</strong> NRW<br />
kommentiert den Konsens<br />
positiv. Ich stutze. Wird in dem<br />
Konsens nicht gerade „Eine<br />
Schule für Alle“ verabschiedet?<br />
Die zustimmende Presseerklärung<br />
des Philologenverbandes<br />
<strong>und</strong> seiner Interpretation des<br />
Konsenses lassen mich weiter<br />
nachdenklich werden.<br />
„Die vorgesehene Formulierung<br />
in der Landesverfassung bekennt<br />
sich zu einem vielfältigen,<br />
gegliederten Schulwesen <strong>und</strong><br />
benennt daneben ebenso integrative<br />
Schulformen. Damit ist<br />
de facto für nachgefragte, stabile<br />
Hauptschulen, Realschulen <strong>und</strong><br />
Gymnasien eine Bestandsgarantie<br />
ausgesprochen. Den Eltern<br />
vermittelt der Schulkonsens<br />
größere Klarheit. Ein Wettlauf<br />
zwischen den Kommunen wird<br />
verhindert. Eine Zersplitterung<br />
der Schulstruktur wurde im<br />
Rahmen des Möglichen eingegrenzt;<br />
eine Verwischung von<br />
Schulprofilen zurückgedrängt.<br />
Die Gymnasien sind mit einem<br />
achtjährigen Bildungsgang<br />
aus einem Guss gesichert; als<br />
integrative Schulform besitzen<br />
nur die Gesamtschulen eine<br />
gymnasiale Oberstufe. Der PhV<br />
lobt die Verhandlungsführer.<br />
Es ist „gut, dass sie realistische<br />
Konturen für die Sek<strong>und</strong>arschule<br />
formuliert haben“, so<br />
Peter Silbernagel. Die Lehrpläne<br />
sollen beispielsweise auf denen<br />
der Realschule <strong>und</strong> der Gesamtschule<br />
fußen.<br />
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Einladung zur<br />
Tagung<br />
Inklusion <strong>und</strong><br />
Diversität als<br />
Herausforderung an<br />
<strong>Erziehung</strong>, Schule <strong>und</strong><br />
LehrerInnenbildung<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
der Universität Köln<br />
11. <strong>und</strong> 12. Oktober 2011)<br />
Im Wintersemester 2011/2012<br />
beginnt die neue<br />
LehrerInnenausbildung<br />
an der Universität zu Köln.<br />
Zu ihren innovativen Kernbestandteilen<br />
gehört vor allem<br />
die Ausbildung zum Umgang mit<br />
Diversität <strong>und</strong> Inklusion.<br />
Mit der Tagung soll eine engere<br />
Verbindung zu parallelen<br />
Bemühungen der Kölner<br />
Stadtgesellschaft <strong>und</strong> zur Praxis<br />
im Bereich der Inklusion<br />
hergestellt werden.<br />
Die Uni lädt alle Interessierten<br />
herzlich ein.<br />
Informationen:<br />
info@diversity-studies.de<br />
Anmeldung:<br />
cedis-anmeldung@uni-koeln.de