28.01.2013 Aufrufe

Vis à vis vom Ortler - der Vinschgau - AlpinClub Berlin

Vis à vis vom Ortler - der Vinschgau - AlpinClub Berlin

Vis à vis vom Ortler - der Vinschgau - AlpinClub Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

30<br />

JUGENDSEITEN<br />

mag es sich fast wie ein Tornado angefühlt haben.<br />

Freundlich (o<strong>der</strong> war es doch nicht so freundlich?)<br />

rief ich hinein: „morjen“... Ein gequältes „morgen“<br />

schlug mir zurück. Ich gab mich einstweilen damit<br />

zufrieden! Wie am ersten Zelt verlief es auch bei allen<br />

an<strong>der</strong>en. Nach dieser Aktion entschloss ich mich,<br />

meinen Tag nun endlich zu beginnen.<br />

Einige Zeit später, nach <strong>der</strong> Dusche schon etwas wacher,<br />

lief ich zum Lagerplatz zurück. Am Platz angekommen,<br />

verschlug es mir abermals den Atem! Alle<br />

waren wach und schon aufgestanden! Selbst Tony<br />

gelang es, sich ohne weitere Tornados und Nachfragen,<br />

aus dem Schlafsack zu winden. Beeindruckend!<br />

Der weitere Morgen verlief genau so wie die Tage<br />

zuvor. Die einen schoben sich knuspriges Weißbrot<br />

in den Mund, und<br />

die an<strong>der</strong>en rührten<br />

im Müsli herum.<br />

Dann kam es: Alle<br />

fürchteten sich vor<br />

dieser Frage! Aber<br />

die Frage stand:<br />

„Wer geht abwaschen?“.<br />

Alle schauten<br />

sich mehr o<strong>der</strong><br />

weniger auf- o<strong>der</strong><br />

unauffällig um.<br />

Natürlich ist es für<br />

einen Fahrtenleiter<br />

nicht gerade die Lieblingsaufgabe, den einfachen Tagesablauf<br />

in Schwung zu bringen und sich auf den<br />

helfenden Gedanken <strong>der</strong> Teilnehmer zu verlassen.<br />

Aber, schon wie<strong>der</strong> war ich beeindruckt, fanden sich<br />

Freiwillige! Mann, <strong>der</strong> Tag fängt ja gut an!<br />

„He Andi, wo geht’s denn hin an diesem schönen<br />

Tag?“, fragte ich. „Na vielleicht hier gleich um die<br />

Ecke, kurze Wege – lange Boul<strong>der</strong>!“, antwortete er.<br />

Bis dahin dachte ich nicht im Traum daran, dass es<br />

mit den „kurzen Wegen“ nicht so ganz stimmen<br />

würde. Also kam meine Antwort prompt: „Also, auf<br />

geht es!“.<br />

Kurze Zeit später trafen wir am Parkplatz ein, Rico<br />

war auch wie<strong>der</strong> mit dabei. Und schon ging es, mit<br />

den Boul<strong>der</strong>matten, auf Füßen ab in den Boul<strong>der</strong>wald.<br />

Nach dem obligatorischen Überblick im Kletterführer<br />

ging ich auch schon voran. ...Na kein Problem!<br />

Nur einfach den schon einmal gegangenen<br />

Weg lang, und dann müssten wir da sein, ...wenn da<br />

nicht die Abkürzung wäre! Die kürzeste Verbindung<br />

zwischen zwei Punkten ist die Gerade! – nur nicht in<br />

Frankreich. Ich denke, wenn Peter da nicht die alten<br />

Seniorenboul<strong>der</strong>er entdeckt hätte und nach dem<br />

richtigen Weg gefragt hätte, dann würden wir noch<br />

heute suchen. Da gab es bestimmt den einen o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en, <strong>der</strong> etwas säuerlich auf mich war. Dafür<br />

haben wir doch viele schöne Bäume gesehen? Ist das<br />

nicht auch was? Aber eigentlich wollten wir ja boul<strong>der</strong>n,<br />

und nach unserer kleinen „Abkürzung“ standen<br />

wir nun endlich vor den Sandsteinfelsen.<br />

Der Rest des Tages ist schnell erzählt: Wie immer<br />

haben sich einige viel zu schwere Boul<strong>der</strong> rausgesucht<br />

und natürlich auch kleinere Probleme damit<br />

gehabt. Auch wie immer, hat dann <strong>der</strong> Typ, <strong>der</strong><br />

immer was zu meckern hat, darauf hingewiesen. Als<br />

sie sich dann etwas leichtere Boul<strong>der</strong> gesucht hatten,<br />

ging es endlich richtig los. Und wirklich, endlich fielen<br />

dann auch die<br />

schwersten Boul<strong>der</strong>.<br />

He, haben sie doch<br />

in <strong>der</strong> einen Woche<br />

etwas lernen können?<br />

Und ob, am<br />

Ende des Trainingslagers<br />

standen auch<br />

noch 7a+ und auch<br />

7b Fb (9/9+UIAA)<br />

auf <strong>der</strong> Abschuss-<br />

Das Spitzenteam (Foto: Peter),<br />

liste. Ein gutes Er-<br />

vlnr unten: Nick, Andi, Marcus, Rico, oben: Peter, Alex und Tony gebnis.<br />

Über den Abend<br />

möchte ich eigentlich nichts berichten. Da wäre es<br />

wohl besser, sich wie<strong>der</strong> hinzulegen, als mit den Leuten<br />

ins Schnell-„Restaurant“ zu gehen. Nach den<br />

schlechten Erfahrungen mit Pizza und Döner aus<br />

dem letzten Jahr wohl die „bessere“ Variante.<br />

„Ende gut, alles gut!“ Nach einer langen Autofahrt<br />

waren wir am Sonnabendabend wie<strong>der</strong> in <strong>Berlin</strong>.<br />

Rico ging es wie<strong>der</strong> besser, und die an<strong>der</strong>en haben<br />

bestimmt `ne Menge mit nach Hause nehmen können.<br />

Für Tony war es das erste Mal, Hand an den<br />

natürlichen Felsen in Bleau zu legen. Auch er hat einiges<br />

gelernt. Bleibt nun noch, ob er das auch in die<br />

bunten Griffe an <strong>der</strong> Kletterwand übertragen wird.<br />

Ich habe auf jeden Fall für alle ein gutes Gefühl.<br />

Vielen Dank noch einmal an die Mutter von Rico<br />

und auch Nick, die uns immerhin das Abendessen<br />

am Freitag, zum Abschluss <strong>der</strong> Fahrt, ermöglichten.<br />

Bis zur nächsten Fahrt - so sich Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Jugendgruppe<br />

finden, die auch mal mit uns mit wollen.<br />

Scheint ja nicht mehr so die Regel zu sein. (Alex)<br />

BERLIN ALPIN 3/2008

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!