Pfarreiblatt Nr. 17/2011 - Pfarreien Ebikon

Kirchen-News
Schweiz
Werte und Haltung wählen
Der St. Galler Bischof Markus Büchel,
der Priesterrat, der Rat der hauptamtlichen
Laienseelsorgenden und der
Seelsorgerat des Bistums St. Gallen
äussern sich mit dem Plakat «Wir
wählen Haltung» zu den eidgenössischen
Wahlen vom 23. Oktober.
Begriff e wie «Menschenwürde», «Toleranz»
und «Fairness» stehen auf
dem Plakat in Konkurrenz zu «Diskriminierung»,
«Ausgrenzung» oder
«Angstmacherei». Die Wählenden
sind aufgefordert, über ihre eigenen
Haltungen und Wertvorstellungen
nachzudenken. Die leeren Zeilen stehen
für Werte, die den Betrachtenden
persönlich wichtig sind. Der
«Club Helvétique» hat einen ähnlichen
Appell lanciert. Er ruft die Kandidierenden
auf, für Respekt, Redlichkeit
und demokratischen Rechtsstaat
einzustehen, und verurteilt die
Hass- und Hetzkampagnen, die an
die 30er-Jahre des letzten Jahrhunderts
erinnern.
Bischöfe ernennen
und informieren
Die Schweizer Bischofskonferenz
(SBK) hat vom 5. bis 7. September
ihre Herbstversammlung abgehalten.
Dr. Erwin Tanner wurde als erster
Nicht-Priester zum Generalsekretär
der SBK ernannt. Die SBK befasste
sich mit den Anfragen besorgter katholischer
Eltern, ob Sexualpädagogik
an die Schulen gehöre. Die Bischöfe
stützen sich auf die weltweite
kirchliche Meinung, dass Sexualität
auf jeden Fall ganzheitlich und im
Rahmen der Wertevermittlung thematisiert
werden müsse. Auch das
Verhältnis von Kirche und Politik
bzw. der Appell gegen Hetzplakate
war Th ema der Bischöfe. Sie beriefen
sich dabei auf den Text des II. Vatikanischen
Konzils: «Nichts nützt den
Politikern ihr Bemühen, Frieden zu
stiften, wenn Gefühle der Feindschaft,
Verachtung, Misstrauen und
ideologische Verhärtung die Menschen
trennen und zu Gegnern machen.
Darum sind vor allem eine
neue Erziehung und ein neuer Geist
in der öff entlichen Meinung dringend
notwendig.»
Zwischenbericht zu sexuellem
Missbrauch
Im Namen der Schweizer Bischöfe
stellten Abt Martin Werlen und der
Rechtsanwalt Adrian von Kaenel den
Zwischenbericht einer Studie über
sexuellen Missbrauch in der Schweiz
vor. 146 Personen haben angegeben,
Opfer von sexuellem Missbrauch
durch Seelsorger geworden zu sein.
Luzern – Schweiz – Welt 11
Ein Viertel der Meldungen stammte
von Opfern, die zum Zeitpunkt des
Übergriff s jünger als 12 Jahre alt waren,
15 Opfer waren 12- bis 16-jährige
Mädchen und 36 Jungen im gleichen
Alter, 22 Frauen und 34 Männer wurden
als Erwachsene Opfer eines
Übergriff s. Die Hälfte der 125 Täter
waren Weltpriester, ein Viertel waren
Ordensmänner. In vier Fällen begingen
Ordensfrauen sexuelle Übergriffe,
in drei Fällen Laientheologen.
Meist handelte es sich um sexuelle
Nötigung und Belästigung oder unerwünschte
Avancen. Eine Vergewaltigung
lag in zwei Fällen vor. Die Zahlen
betreff en den Zeitraum von 1950
bis 2010. Seit 1980 sind gemäss der
vorgelegten Statistik die Übergriff e
deutlich zurückgegangen. Allerdings
gebe es noch eine Dunkelziff er von
Übergriff en.
International
Bus-Tour im Vatikan
Die Vatikanischen Gärten sind für
Pilger und Touristen nun auch vom
Bus aus zu besichtigen. Das Römische
Pilgerwerk bietet neu einstündige
Rundfahrten durch die päpstlichen
Grünanlagen an. Ein auch in
deutscher Sprache verfügbarer Audioguide
stellt die Gärten vor und
vermittelt Wissenswertes über Vatikan
und Papsttum.
Info und Reservation:
www.operaromanapellegrinaggi.org
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