Umbruch_VfLExtra_04 - VfL Ecknach
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Aus Pizzes Sicht!<br />
Manchmal ist der Ball das Einzige, was wirklich rund ist…<br />
Ich habe eine kuriose (aber wahre!!!) Geschichte entdeckt. Es geht darum, welche<br />
Regeländerung dafür sorgte, dass ein Team in einem Länderspiel gezwungen war,<br />
das eigene und das gegnerische Tor zu verteidigen.<br />
Wenn im Fußball neue Regeln getestet werden, kann das schon mal zu Verwirrung<br />
führen. So geschehen beim Shell Caribbean Cup 1994, der Meisterschaft der<br />
Karibik. Dabei sollten laut FIFA Unentschieden nicht mehr möglich sein und jedes<br />
Spiel bei Gleichstand durch Golden Goal entschieden werden.<br />
Da das System schon in der Vorrunde zum Einsatz kam, es also keine Unentschieden<br />
gab, war die Frage, wie Tore in der Verlängerung gezählt werden –<br />
denn für die Tordifferenz konnte das ausschlaggebend sein. Man entschied<br />
sich dazu, „Golden Goals“ doppelt zu werten – ein 1:0 nach Verlängerung ging<br />
also als 2:0 in die Tabelle ein. Vor dem abschließenden Gruppenspiel – Grenada<br />
gegen Barbados – sah die Tabelle in der Gruppe 1 wie folgt aus:<br />
1. Grenada 3 Punkte 2:0 Tore 2. Puerto Rico 3 Punkte 1:2 Tore 3. Barbados 0 Punkte 0:1 Tore<br />
Barbados musste also mit zwei Toren Unterschied gewinnen, um die Finalrunde zu erreichen. Mitte der zweiten<br />
Halbzeit führte das Team aus Barbados mit 2:0. Alles schien auf ein Happy End hinauszulaufen, bis sieben Minuten vor Schluss<br />
durch ein Eigentor der Anschlusstreffer zum 1:2 für Grenada fiel – Barbados war zu diesem Zeitpunkt ausgeschieden. Den Spielern<br />
ging die neue Regel durch den Kopf: Ein Tor in der Verlängerung zählt doppelt. Es stellte sich also die Frage, in sieben Minuten<br />
das entscheidende 3:1 zu erzielen oder mit einem weiteren Eigentor in die Verlängerung gehen, um dort eine halbe Stunde<br />
Zeit zu haben, die Partie zu gewinnen. Man entschied sich für die Verlängerung.<br />
In der 87. Minute besorgte Barbados mit dem zweiten Eigentor den 2:2-Ausgleich, doch auch die Spieler aus Grenada kannten<br />
die Regel und reagierten spontan. Es blieben schließlich noch drei Minuten und eine Niederlage mit einem Tor reichten ihnen ja<br />
– also stürmten sie nach dem Anstoß direkt auf das eigene Tor zu. Doch bevor sie sich dem eigenen Strafraum nähern konnten,<br />
sahen sie sich den Stürmern aus Barbados gegenüber, die das Eigentor um jeden Preis verhindern wollten. Es folgten wohl<br />
die einzigen fünf Minuten in der Fußball-Geschichte, in der ein Team damit beschäftigt war, gleich zwei Tore zu verteidigen.<br />
Am Ende rettete sich Barbados in die Verlängerung, in der es keine vier Minuten dauerte bis die Mannschaft das 3:2 erzielte –<br />
da das Tor jedoch doppelt gewertet wurde (4:2), stand das Team in der Hauptrunde. MfG Euer Pizze<br />
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